Piraten-Update: Schon 10 Versuche und 3 Kaperungen
Es scheint ja doch Interesse daran zu geben, wie ich aus dem Feedback erfahre… Die Piraten-Übersicht bei somalipirates.crowdmap.com habe ich heute mal aktualisiert.
Im Januar gab es allein nach den offiziellen Angaben von Piracy Reporting Centre, EUNAVFOR und NATO zehn Kaperversuche. Und drei erfolgreiche Kaperungen (von denen eine – die des Tankers CPO China, relativ schnell scheiterte, weil sich die Crew in den Schutzraum zurückgezogen hatte).
Und weil die Frage aufkam: Man kann auch einen RSS-Feed dieser Übersicht abonnieren: http://somalipirates.crowdmap.com/feed/
Außerdem interessant zu lesen: Somali pirates extend their hunting season using mother ships
Hier mal nur die Übersicht über die erfolglosen (!) Kaperversuche vom 1. bis 11. Januar:
Die Übersichtskarte bei somalipirates.com ist wirklich hervorragend!
Besonders auch die Möglichkeit, sich die „incidents“ nach Kategorie sortiert anzeigen zu lassen. So schön übersichtlich habe ich das sonst noch nirgendwo gesehen. Ein sehr gelungener Auftritt!
Danke dafür!
Danke. Aber was könnte ich mir (und: die diversen beteiligten Stakeholder!) an Arbeit sparen… wenn sich nur die drei Haupt-Info-Sammler mal auf gemeinsame Formate/Informationen/Rubriken einigen könnten. Schließlich haben die ja auch ein Interesse, ihre Kunden – sprich: die christliche Seefahrt – informiert zu halten und vor Gefahrenpunkten zu warnen…
Typisches Beispiel ist die live piracy map des IMB: die ist zwar auch nach Kategorien unterteilt – aber nicht nach Monaten, so dass zum Ende des Jahres eine Karte voller Stecknadeln da steht. Zugleich gibt es bei denen keine zeitlich und/oder nach Vorfall-Kategorie sortierte Liste der Piratenangriffe – und die Daten im live piracy report werden nach ca. 10 Tagen, je nach Intensität und Zahl der Angriffe auch eher, nicht mehr angezeigt.
Eine sauber chronologisch sortierte Liste gibt es auch bei EUNAVFOR und NATO nicht.
Und um das alles abzurunden, hat jeder seine Art, die Koordinaten eines Piratenangriffs darzustellen: EUNAVFOR gar nicht, die NATO nach klassischer Seemannsart mit Grad/Minuten/Sekunden, das IMB in einer merkwürdigen Schreibweise mit Grad/Minuten,Dezimal. Aber die elektronischen Karten von Google und Openstreetmap verlangen nach Grad,Dezimal – muss man also alles durch den Konverter drehen.
Strich drunter: Alles muss man selbst machen. Tauschen die eigentlich keine Daten aus, oder wird das nur für die Öffentlichkeit noch mal verfremdet?
@T. Wiegold
…und an alle Reeder….
Wer sich bei MSCHoA anmeldet, bekommt SOFORT die Meldungen, wo die Koalitionskräfte eine pirate-action-group oder ein Piratenmutterschiff aufgeklärt haben. Dieser Service ist courtesy coalition forces, mithin „kostenlos“.
Alle (!) Bezahldienste, wie z.B. MarRisk, greifen darauf zurück. Dadurch, dass diese Dienste die Information „mundgerecht“ und 24/7 an den Endverbraucher liefern, verdienen sie sich die berühmte „Goldene Nase“. Wären die Company Security Officer der Reedereien auf Zack, könnten sich diese Kaufleute viel, viel Geld sparen. Offensichtlich haben wir es allerdings auch bei den CSO mit Amateuren zu tun… Schade.
@Marinekenner
MSCHoA hat damals meine Anmeldung nicht akzeptiert. Ich bin ja nicht aus der Industrie…
@ T. Wiegold
Meinen Registrierungsversuch 2009 auch nicht. Privatpersonen werden nicht akzeptiert. Ist wohl auch beser so.
An Bord bekam ich dann aber per Email alle Informationen, sogar doppelt und dreifach, von verschiedenen Stellen. MSCHoA immer aktuell und am schnellsten. Die anderen „hinkten“ dann hinterher. Konnte man gleich abhaken. ;-)
Unnötige Bürokratie, auch hier. Wurde bei uns später aber reduziert. Sprich: CSO kein Amateur. ;-)
Um den Überblick zu behalten habe ich mir die aktuellen (und für mich relevanten) „incidents“ an Bord immer von Hand in die Anti Piracy Planning Chart eingetragen – (Papierkarte, eine PDF version kann man sich hier herunterladen:)
http://www.ukho.gov.uk/ProductsandServices/PaperCharts/Documents/Q6099.pdf
Danke für jegliche Hinweise.
Von EUNAVFOR gibt’s ja auch eine Übersichtskarte der gekaperten Schiffe in Piratenhand, incl. Ort der Kaperung. Leider nur zum runterladen, nicht interaktiv auf der Webseite:
http://www.eunavfor.eu/downloads
Danke!
Inzwischen sind noch paar Angriffe hinzu gekommen, heute einer sozusagen vor der Haustür in Djibouti: somalipirates.crowdmap.com/reports/view/27