Afghanistan: „Der Feind verliert“
Es klingt ein bisschen nach Wunschdenken.
In Washington sagt U.S.-Stabschef Mike Mullen, die Taliban und andere Aufständische seien auf der Verliererstraße. The enemy in Afghanistan is losing, the U.S. military’s top officer declared Wednesday in an unusually upbeat assessment on the war.
Mullens schlechte Nachricht: Das bedeutet noch lange nicht, dass die Gewalt zurückgeht.
Und im Norden, in der Provinz Baghlan, verkündet ein afghanischer Fernsehsender die gute Nachricht der afghanischen Sicherheitskräfte: At present the “New Baghlan Operation” continues in some parts of central Baghlan of Baghlan Province, but the local security officials claimed that the Taleban had been defeated in the province and they did not exist in groups.
Auch hier gibt’s die schlechte Nachricht: Die Niederlage der Taliban, sagen einige der Bewohner der Provinz, sei nur vorübergehend.
Das mit dem Verlieren werden wir ja irgendwann sehen.
Was sollen sie denn angesichts des selbst gesetzten Zeitlimits auch anderes sagen? Dass die INS nicht verlieren, man aber trotzdem planmäßig abziehen wird?
Richtig,
aber angesichts der Tendenz damit alle Meldungen in die Ecke „Wunsch“ zu stellen,
muß aufgepasst werden das die tatsächlichen Erfolge nicht mitverwurstet werden ;-)
Das Problem oder ein Problem der Kommunikation der Situation in ASTAN ist, wie Winni Nachtweih es so schön beschreibt.
Only Bad News sells.
Natürlich. Und dass sich „bad news“ nicht nur in Afghanistan, sondern immer besser verkaufen, ist doch bekannt. ;-)
Dennoch bleibt es dabei, bei der selbst gewählten Frist ist das vorgeschriebene Ergebnis klar. Ob dass dann der Realität entspricht, ist eine andere Sache.
Momentan sieht es (zumindest für mich) mehr so aus, also ob versucht wird, bis zum Abzug noch so feste draufzuhauen, dass die INS nach dem Abzug so weit dezimiert sind, dass sie die ANSF nicht in Windeseile auseinander nehmen.
Das wird der (geheime) Plan sein der dahinstersteht, offiziell wird das keiner zugeben können ;-)
Das hätte man aber schon viel billiger und einfacher 2001 haben können… und vor allem ohne Gesichtsverlust.
Wer gewinnt und wer verliert, wird an einer Reihe von Indikatoren gemessen, die leider z.T. Raum für beschönigende Darstellung der Lage lassen, aber insgesamt m.E. doch hilfreich sind. Herr Mullens Äußerungen wären glaubwürdiger, wenn er anhand dieser Indikatoren wenigstens grob erläutert hätte, warum er denkt, dass die Aufständischen verlieren. Ohne diese Präzisierung unterscheidet sich seine Bewertung nicht von der eines Presseoffiziers, der jüngst den jahreszeitlich bedingten temporären Rückgang der Zahl der Vorfälle als Beleg für Fortschritte gegen die Aufständischen darzustellen versuchte.
Immer wieder auftauchende Meldungen über angebliche Erschöpfung der Aufständischen (z.B. hier: http://www.stratfor.com/memberships/179660/sitrep/20110111-afghanistan-taliban-accepts-german-withdrawal-initiative-source) haben sich bislang nicht bestätigt oder stellten sich als Gerücht heraus. Diverse Rückzugsdiskussionen haben in diesem Zusammenhang eventuelle positive Wirkung der neuen Strategie weitgehend neutralisiert. Die Propaganda der Aufständischen nutzt diese Diskussion intensiv, um zu belegen, dass man bald gewonnen habe und deshalb Verhandlungen und Kompromisse überflüssig seien.
Natürlich muss ich mir wie meine ganze Branche den Vorwurf gefallen lassen only bad news sells.
Aber, auch wenn ich das schon mehrfach bemängelt habe: Wo ist denn das, was man eben nicht als bad news einstufen muss? Ich meine nicht die Meldungen über die Zahl gebohrter Brunnen und eröffneter Schulen, sondern jetzt mal auf den deutschen militärischen Einsatz bezogen: Wo sind die Berichte, dass Bundeswehrsoldaten in einer Region Bewegungsfreiheit hergestellt haben, dass – auch wenn es ein kleines Detail scheinen mag – die Mobilfunknetze nicht mehr nachts auf Druck der Taliban abgeschlatet werden? (Increased communications in Gor Tepa region).
Nach wie vor gilt doch: Mitgeteilt werden nur Ereignisse nach dem Muster Deutsche Soldaten unter Beschuss, sonst arg wenig. Es muss ja schon als scheinbar geheime Information durchgestochen werden, wenn die Truppe beabsichtigt, ihre Arbeit zu tun.
„Deutsche Soldaten unter Beschuss“
So sehen ja auch die wenigen Videoaufnahmen aus Gefechten aus … deutsche Soldaten als hilfl- und ziellos agierende Zielscheiben. Wer das mal mit den Bildern vergleicht, die z. B. von den Briten und natürlich von den Amerikaner kommen….
Wenn man genau hinsieht, sagt Admiral Mullen „… the enemy … is loosing“. Er sagt nicht „… the enemy has lost“. Das zu erreichen wird auch noch einge Zeit dauern, wie auch General Petraeus immer wieder feststellt.
In der Tat kann man jenseits der offiziellen deutschen Meldungen auch einige positive Entwicklungen nachvollziehen. Wie T.W. richtigerweise fordert, gibt es „good news“ z..B. über verbesserter Bewegungsfreiheit vor allem auch für die Zivilbevölkerung im Raum Kandahar oder in Helmand aber auch in Kunduz. Die Amerikaner sind da viel besser, dieses auch darzustellen. Das Problem ist nur, dass vor allem in deutschen Medien und auch Blogs amerikanische Darstellungen meist als wenig glaubwürdig gehalten werden.
Damit die realen ISAF-Erfolge keine Eintagsfliegen bleiben, muss jedoch der Druck auf die Insurgenten natürlich aufrechterhalten und wenn möglich noch gesteigert werden. Der quantitative und qualitative Aufbau der ANSF gehört da auch dazu. Aber auch die Bereitstellung ggf. weiterer eigener Kräfte, wie das die Amerikaner derzeit auch machen.
@ Nico:
„So sehen ja auch die wenigen Videoaufnahmen aus Gefechten aus … deutsche Soldaten als hilfl- und ziellos agierende Zielscheiben.“
Das liegt vielleicht daran, daß ein Soldat nicht gleichzeitig filmen und schießen kann bzw. im Feuerkampf besseres zu tun hat als sich für den Pulitzerpreis zu bewerben. Wenn andere das machen –> bitteschön, ich würde einem meiner Jungs die Kamera auf dem Helm kaputthauen, wenn er filmt statt schießt.
Es ist andererseits richtig, es wird immer nur dargestellt wenn eigene Teile angegriffen wurden, nicht wenn die Initiative von uns ausgegangen ist. Dazu gab es gestern abend auf ARD oder ZDf eine gute Sendung, wo genau das auch thematisiert wurde.
@Thomsen
Gibt`s die in der Mediathek ? Name ? Sendezeit ?
Ich habs verpasst :-(
@Nico
Erstens dürften Kampfszenen die über das was bekannt ist hinausgehen der Zensur der Bedenkenträger zum Opfer fallen, zweitens , wie Thomsen bereits ausführte ;-)
Und nicht alles was unsere Verbündeten abliefern ist es wert von uns übernommen zu werden. Ich hab auch da Filme gesehe, da hat selbst mir als Panzermann der nun nicht der grüne Held ist das alte Auge getränt.
@T.W
Genau das ist ein Teil dessen was ich meine, die Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr und der Bundesregierung zu diesem Thema ist schlicht nicht vorhanden, bzw. so miserabel das es schon weh tut. Good News zu vermarkten sollte eigentlich nicht so schwer sein.
@Thomsen & all:
Wohin marschiert die Armee? in der ARD.
Danke :-)
@Thomsen / StFwdR: Wozu gibt es Helmkameras? Embedded reporters? Selbst die BW hat doch Kamerateams…
Sie haben natürlich recht, wenn ein Soldat filmt, obwohl er schießen sollte, ist das ein No-Go. Aber es ist ja nicht so, dass die deutschen Soldaten nicht auch in Gefechten sind, bei denen es, man verzeihe mir den Ausdruck, ordentlich „Action“ gibt. Oder sogar Videomaterial davon. Nur wird da der Deckel draufgehalten, und wenn dann mal ein oder zwei Schnipsel in der Tagesschau oder einer Reportage gezeigt werden, sind es leider genau diese Szenen, die ich weiter oben mokiert habe. Sowas wird nicht gewünscht, vermittelt es doch nicht das Image von der Bundeswehr, das vermittelt werden soll.
PR-mäßig betreibt die BW in dieser Hinsicht aktive Selbstdemontage, anders kann man es nicht nennen.
@Nico @StFwdR
„Nur wird da der Deckel draufgehalten, und wenn dann mal ein oder zwei Schnipsel in der Tagesschau oder einer Reportage gezeigt werden, sind es leider genau diese Szenen, die ich weiter oben mokiert habe. Sowas wird nicht gewünscht, vermittelt es doch nicht das Image von der Bundeswehr, das vermittelt werden soll.“
„Erstens dürften Kampfszenen die über das was bekannt ist hinausgehen der Zensur der Bedenkenträger zum Opfer fallen,…“
Sie liegen völlig daneben mit diesen Aussagen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Auf welchen Fakten und Sachverhalten beruhen ihre Aussagen? Sie vermuten hier lediglich etwas. Sie fragen sich auf welchen Fakten und Sachverhalten meine Aussage beruht? Ich liefere solche Bilder!
“So sehen ja auch die wenigen Videoaufnahmen aus Gefechten aus … deutsche Soldaten als hilfl- und ziellos agierende Zielscheiben.”
Auch diese Aussage zeugt von mitreden wollen bzw. bewerten wollen ohne Kenntnis der realen Gegebenheiten. Eine Insurgency zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass der Gegner alles daran setzt einen offenen Kampf zu vermeiden. Daher ist es auch so schwer Insurgents aufzuklären. Welchen Vorschlag können sie uns anbieten die Hilf- und Ziellosigkeit der „Zielscheiben“ zu verhindern?
@Leser
Danke für Ihr Feedback – und ich glaube gerne, dass Sie solche Bilder liefern.
Aber wo sehen wir die? Nur als Beispiel der Blick auf die Rubrik Einsätze des Bundeswehr-YouTube-Kanals: Von solchen Bildern kann da nicht die Rede sein.
@Leser: „Sie liegen völlig daneben mit diesen Aussagen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Auf welchen Fakten und Sachverhalten beruhen ihre Aussagen? Sie vermuten hier lediglich etwas. Sie fragen sich auf welchen Fakten und Sachverhalten meine Aussage beruht? Ich liefere solche Bilder! “
Wieso liefern die INS bessere Aufnahmen von Gefechten als die BW? Wieso gibt es private Aufnahmen von Soldaten im Einsatz, die sehr viel offener zeigen, was sich im Gefecht abspielt, die aber nicht verwendet / öffentlich gezeigt werden?
Wieso liefern andere Nationen „bessere“ Bilder als Sie, wer auch immer Sie sein mögen?
„Auch diese Aussage zeugt von mitreden wollen bzw. bewerten wollen ohne Kenntnis der realen Gegebenheiten. Eine Insurgency zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass der Gegner alles daran setzt einen offenen Kampf zu vermeiden.“
Ganz was neues. Nur wieso wird gerade DAS dann genutzt, um die BW in der Öffentlichkeit vorzuführen?
„Daher ist es auch so schwer Insurgents aufzuklären. Welchen Vorschlag können sie uns anbieten die Hilf- und Ziellosigkeit der “Zielscheiben” zu verhindern?“
Wenigstens auch die Bilder zeigen, in der die BW nicht reagiert, sondern agiert und aktiv gegen INS vorgeht? Oder zumindest die Endresultate erfolgreicher Operationen?
Und nein, damit meine ich keine Leichenstapel. -.-
Na ja bisher sind bei den deutschenn Kräften nur eine äusserst übertschaubare Anzahl an Reportern dabei. Bei unserer Gründlichkeit und dem vorhandenen Sicherheitsdenken werden die auch kaum Gelegenheit haben irgendwelche Gefechtsfeldpornographie an den Start zu bringen.
„Ordentlich Action“ kann nicht das Maß der Dinge sein für eine Reportage aus dem Gebiet.zeigt aber die ( wenn auch unbewußte aber entschuldigende ) Wortwahl wenig Emphatie für die dort beteiligten Kräfte.
Darum das es bewegte Bilder geben muß geht es auch nicht, wer darauf nicht verzichten möchte kann sich ja diverse Verfilmungen ansehen.
Auch der breiten Öffentlichkeit ist es nur schwer zu vermitteln wenn Filme von Gefechten zu sehen sind bei denen Menschen sterben oder Fahrzeuge explodieren.
Abgesehen davon könnte es IHR Nachbar sein der den Schuß abgibt oder ihn einfängt, es ist eben nicht Miami Vice sondern real !
Die Erfolge lassen sich viel besser darstellen wenn über Fortschritte des Aufbaus und der Friedenssicherung berichtet wird, wenn in den Dörfern wieder ein normales ( für deren Verhältnisse ) Leben zurückkehrt und die Menschen vor Ort in den Mittelpunkt der Berichterstattung gestellt werden.
Töten & Sterben will keiner wirklich sehen, oder ?
Bericht in der TAZ
http://taz.de/1/politik/asien/artikel/1/das-jahr-der-entscheidung/
Stimme der Vernunft ausgerechnet von den Grünen, die sich auf einen detaillierten Stufenplan festlegen wollen ?
Man beachte das Abstimmungsergebniss !
Wieso „ausgerechnet“ die Grünen? Gerade deren Verteidigungsexperten sind doch die letzten Jahre deutlich involvierter als jene der Konkurrenz, und der Rückhalt für den Afghanistaneinsatz war zumindest 2009 unter Grünen-Anhängern angeblich am größten… ;)
Wobei ja die Parteiführung mit ihrer Berliner Datumsreiterei diesmal leider eher auf Linie der SPD zu liegen scheint: „Wir fordern eine nachvollziehbare, in genau beschriebene Etappen eingeteilte Abzugsperspektive, die 2011 beginnt und 2014 endet“
Genau das meinte ich ja auch ;-)
Einerseits Kompetenz wie Nachtweih und auch Nouripor, andererseits das arrogante Statement von Jürgen Trittin zum Zeitplan. Irgendwie ein bischen Schizophren die Bande :-)
StFwdR: Die Rede ist nicht von Gefechtsfeldpornographie, sondern von der Realität des Einsatzes. Die beinhaltet nun mal auch Tote und Verletzte. Nicht nur auf Seiten der BW.
„ordentlich Action“ soll nicht das Maß der Dinge sein, aber es gibt sie, und nicht mal selten, wieso also wird in den Berichten dieser Aspekt so gut wie nie dargestellt? Das fängt mit den, nennen wir sie mal „passiven“, Meldungen der Bundeswehr an und hört damit auf, dass wenn schon Bilder aus Gefechten gezeigt werden, man deutsche Soldaten sieht, die sich unter Beschuss zurückziehen. Ganz bewusst ein wenig überspitzt formuliert. Eine mangelnde Empathie kann ich aus dem Begriff „Action“ nicht herauslesen, ein besseres Wort fiel mir schlichtweg nicht ein. Kennen Sie eines? ;-)
Bewegte Bilder oder nicht ist gar nicht die Frage. Es geht schlicht weg darum, die Realität des Einsatzes zu zeigen. Ob die breite Öffentlichkeit so etwas akzeptieren kann oder nicht bleibt doch zurückgestellt. Ist es besser, die Augen zu verschließen? Meiner Meinung nach nicht. Wie soll sich die breite Öffentlichkeit denn ein gutes Bild machen können, wenn sie nicht alle Aspekte, auch in aller Konsequenz, sehen kann? Wollen wir beim Bild der BW als Brunnen bauendes, bewaffnetes THW bleiben, das jahrelang sorgfältig gepflegt wurde, selbst als es vor Ort schon ganz anders war?
Deutsche Soldaten am Hindukusch töten und werden getötet. Das ist die Realität des Einsatzes. Und die gehört auch genauso gezeigt wie alle anderen Aspekte auch. Denn man kann auch durch wahrheitsgemäße, aber selektive Berichterstattung lügen….
Ach Nico,
das Sie sich hier im Blog engagieren, zeigt das Sie doch Interresse an der „Sache“ haben und natürlich auch ein Informationsbedürfnis.
Und nun stellen Sie sich mal die Reaktion auf folgende Meldung vor :
„Das RC(N) gibt bekannt :
– bei xyz wurden 25 INS im Gefecht durch eigene Kräfte vernichtet.
…..“
Dies würde doch sofort zufolgenden Reaktionen führen
-> Claudia Roth : Ich bin betroffen..
-> Rainer Arnold : Das darf die Bundeswehr nicht…
-> Jürgen Trittin : Ungeheuerlich das steht so nicht im Mandat ..
-> Die LINKE : Mörderbande in Afghanistan
mal abgesehen davon das der grundpazifizierte durchschnittliche deutsche Michel vollkommen verschreckt von der neuesten Staffel DSDS, Dschungelcamp oder sonstigen geistigen oder literarischen Ergüssen der Unterhaltungsbranche aufblickt um nach kurzen Stirnrunzeln eben da wieder weiterzumachen.
Sollte man dies mit Bildern gar bewegt untermauern würde das bei einigen Herzrasen und Schnappatmung hervorrufen, bei anderen Begeisterungsrufe „Boah ey alder haste gesehen ? Geil“
Ist vollkommen überspitzt, weis ich, unser ehemaliger Bundespräsident hat mit „feundlichem Desinterresse“ umschrieben.
Sie erwarten doch wohl nicht von unserer Gesellschaft das sie in der Lage wäre derartige Bilder zu verdauen wo sie noch nicht einmal in der Lage ist eine vernünftige, sachbezogene Diskussion zur Aussen – und Sicherheitspolitik zu führen?
Solche Reaktionen würde ich ja gerne unter Defätismus einordnen, aber das Fass mache ich lieber nicht auf ;-)
„Sie erwarten doch wohl nicht von unserer Gesellschaft das sie in der Lage wäre derartige Bilder zu verdauen wo sie noch nicht einmal in der Lage ist eine vernünftige, sachbezogene Diskussion zur Aussen – und Sicherheitspolitik zu führen?“
Doch, erwarte ich. Kann sie es nicht, sollte man Konsequenzen ziehen.
Will der deutsche Michel nicht, dass in seinem Namen (wir erinnern uns: demokratisch gewählte Regierung; im Auftrag des Volkes usw. usf.) getötet und gestorben wird, dann soll er seine Wünsche an der Wahlurne durchsetzen. Was daraus resultiert, hat er dann selber zu tragen.
Welche Konsequenzen ?
An der Wahlurne ? ***ROFL***
Solche Erfolge wären ja schön. Leider werden sie von unseren Politikern in Berlin wieder zerstört.
Warum ist das so?
Die afghanische Bevölkerung ist doch nicht dumm. 90 % wollen primär überleben und über die Runden kommen. Gleichzeitig haben sie ein sehr sensibles Gespür dafür, wer zukünftig die Mächtigen sein werden.
Solange unsere Politiker davon reden, ab 2011 abzuziehen und 2014 weg zu sein, werden eben diese 90 % afghanische Normalbürger damit rechnen, dass ab 2015 wieder Warlords und Taliban das Sagen haben.
Das wirkt sich auf das heutige Verhalten aus. Niemand möchte auf den „Säuberungslisten“ der Taliban stehen, die gegenwärtig verdeckt angelegt werden, um 2015 von Haus zu Haus zu gehen und Sympathisanten der ISAF schlicht zu ermorden. Die Taliban sind da bekanntermaßen wenig zimperlich. Zudem lehrt die Geschichte, dass solche Massaker um so effizienter sind, je brutaler sie durchgeführt werden.
Abdul- Normalbürger wird also die nächsten Jahre schön in Deckung gehen, Vorteile mitnehmen etc. Er wird sich aber nie voll auf die ISAF einlassen, nie das Normen- und Wertekonzept verinnerlichen, zu dessen Durchsetzung unsere Soldaten in Afghanistan stehen. Das würde sich nur ändern, wenn Abdul- Normalbürger glaubwürdig erwarten könnte, dass das, wofür ISAF steht, die nächsten zwanzig dreißig oder fünfzig Jahre bleiben wird.
Durch das dauernde dumme Gerede vom Abzug zerstören unsere Politiker also genau das, weswegen sie unsere Soldaten überhaupt erst nach Afghanistan geschickt hatten.
Wenn man Nationbuilding betreiben will, dann muss man das auch absichern. Das dauert zwei Generationen. Kommuniziert man sein Bleiben nicht zuverlässig und nachhaltig den Afghanen, die sich ja auf dieses Nationbuilding einlassen müssen, wird man scheitern.
Unser Bundestag tut durch sein „Abzugsmandat“ nun das genaue Gegenteil. Mit diesem feigen Abzugsmandat wird das Fundament für ein Widererstarken der Taliban nach 2014 gelegt. An Schizophrenie ist das kaum noch zu überbieten, denn entweder man macht den Job, dann ohne Wenn und Aber und ohne Zeitbegrenzung, oder man macht ihn nicht, dann zieht man sofort ab.
Ich verstehe nicht, wie es passieren kann, dass unseren Bundestagsabgeordneten offenbar diese simplen Zusammenhänge menschlicher Handlungsmotivationen vollkommen unbekannt sind. Statt strategisch zu agieren, verzettelt man sich in innenpolitischer Taktik.
Strategie ohne Taktik ist der langsame Weg zum Sieg – Taktik ohne Strategie ist nur Lärm vor der Niederlage.
Wenn unsere Politik so weiter macht, werden wir krachend scheitern.
Wieso sollten deutsche Soldaten ihre Haut für etwas hinhalten, was die deutsche Gesellschaft nicht will? Wenn die deutsche Gesellschaft die Bilder von der Einsatzrealität nicht ertragen kann, sollte sie sich ernsthaft darüber Gedanken machen, ob sie dann diesen Einsatz will. Wenn nicht = Abzug. Das meine ich mit Konsequenzen.
Ja, an der Wahlurne. Auch wenn dann plötzlich wieder eine Menge anderer Sachen wichtigter sind.
Mir ist schon bewusst, dass das eine absolut unrealistische Vorstellung ist. Das brauchen Sie mir nicht sagen. ;-)
„Das RC N gibt bekannt…“ Intro in Schwarz-weiss, mit einer wiedererkennbaren Fanfarenmeldoie, dazu das ISAF- Wappen oder der Bundesadler? *prust*
`Tschuldigung, das konnte ich mir nicht verkneifen – whatever, könnte es nicht vielleicht sogar sein, das es Aufnahmen von EKT gibt, die intern zur Auswertung genutzt werden, die man aber aus unterschiedlichen Gründen nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden? Vielleicht ist der Datenschutzbeauftragte auch nicht mit einer Veröffentlichung einverstanden gewesen, wegen der Persönlichkeitsrechte der Gefilmten? Oder evtl. hat die Gleichstellungsbeauftragte auch Einspruch erhoben, weil zu wenig Frauen im Film mitkämpfen?
So ironisch sich das auch anhört, ich bin mittlerweile fast davon überzeugt, dass das Gründe genug für das BMVg wären, die Bevölkerung nicht mit Krieg in Afghanistan zu belästigen. Oh, in einer link(s)en(extremen) Zeitung stand ja jetzt sogar, dass die Soldaten der Feind der Gesellschaft sind, weil sie ja den Terror durch ihren Einsatz in Afghanistan erst nach Deutschland holen – deshalb sollte man aktiv gegen Soldaten vorgehen, auch mit Gewalt. Da passt ein realistischer Film aus einem Gefecht natürlich nicht ins Bild…
@T.W.
Sie sagen, es gebe nichts zu berichten. Aktuell eine schöne Erfolgsstory auf der BW-page bezüglich OMLTs im Raum Char Darrah. Solche News kommen ständig. Nur werden die ganzen offiziellen Meldungen stets als Propaganda diffarmiert.
So war es auch gemeint, die Nummer mit den Persönlichkeitsrechten und den Gleichstellungsbeauftragten entspricht der Realsatire die wir in diesem Bereich erleben . :-)
Immerhin haben Sie jetzt eine XXXXL SplSchW aufgetrieben.
„Gabriel kündigte an, er werde noch in dieser Woche zu einer Reise nach Afghanistan aufbrechen. Der Besuch sei seit längerem geplant gewesen. Begleitet werde er dabei vom SPD-Vorstandsmitglied Heiko Maas.“
Quelle :
http://www.faz.net/s/Rub0CCA23BC3D3C4C78914F85BED3B53F3C/Doc~E66EA07AF96024E35B5E466B57B203A08~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Will sich der SPD-Vorsitzende nun im sich abzeichnenden Glanz des Sieges sonnen? :-)
Ach ja,und von der Katze steht da nix, muß wohl zu Hause bleiben ;-)
Ich hoffe die Truppen heißen ihn nicht willkommen und teilen ihm mit, was sie von ihm halten…
Lieber nicht, das könnte als Revolte ausgelegt werden ;-)
Nichtbeachtung ist für so einen viel schlimmer :-)
@Voodoo,
wären Sie mit einer symphonischen Dichtung von Liszt einverstanden?
Ach, jetzt haben sie mich erwischt – bei der Formulierung von StFwdR kam mir das zuerst in den Sinn… ;-)
„The enemy is loosing“
Tja. Schwer kommentierbar. Woran können wir eine Tendenz wirklich verlässlich festmachen? Nun ja. Mit fortschreitendem Kampf gehen dem Feind halt irgendwann die „Human Resources“ aus. Allerdings dürfte eine solche Entvölkerung 1. nicht gewollt sein und 2. zu lange dauern :)
Hat Siegmar Gabriel nicht über zu Guttenberg gelästert, er hätte auch Frau Katzenberger mitnehmen können? Jetzt hat er ja Gelegenheit seinen fundierten Vorschlag umzusetzen :)
Nun mal als Anmerkung, ehe sich alle im Gabriel-Bashing verlieren: Es ist schon bekannt, dass er ehemaliger SaZ ist und, wenn auch vergeblich, in seiner Partei für die Beibehaltung der Wehrpflicht geworben hat?
Ich sag’s mal nur.
EKT
Konnte bei einem Vortrag mal einen EKT-Film sehen der für die interne Auswertung gedacht war. Der hat Kartenmaterial mit Schilderung Auftrag, Durchführung und Filmaufnahmen verkünpft. War für mich sehr interessant. Im bw-tv gibts dann leider nur zusammengeschnittene Filmausschnitte.
Das was dort gezeigt wurde ist ein paar Wochen später leider richtig schief gegangen. Ob der Film im Rahmen von z.B. heute-journal aber was gebracht hätte?
@T.W.
Ja sicher, soll ja auch nur eine Anspielung auf seine Kommentar zur vorletzten Guttenbergreise gewesen sein. ;-)
Sein werben war m.E. nicht grade laut und wahrnehmbar. Ansonsten ist er eine politische „Rampensau“ die keinen populistischen Zug ohne aufzuspringen vorbeiziehen lässt.
ym2c
Mal so ’ne andere Frage in die Runde: Woher kommt eigentlich die Meinung, dass man der Bevölkerung dieses „Es ist Krieg“ vermitteln müßte, was ja mittlerweile das Liebligsthema unseres Verteidigungsministers ist?
Mit Verlaub, der Afghanistankrieg ist nicht der erste Krieg, über den es ausführliche Aufnahmen und Reportagen gibt. Und gerade was „westliche Soldaten in asymmetrischem Konflikt“ angeht, da ist doch die Öffentlichkeit über den Irak-Krieg mit massig Material versorgt worden.
Die Bevölkerung will nicht erklärt bekommen was Krieg ist (das weiß sie), sondern was er bringt (das weiß sie nicht).
Und da ist sie mehrheitlich glaub kaum an irgendwelchem Bundeswehr-Kleinklein interessiert (Gefecht überstanden, Taliban umgebracht, Waffenversteck gefunden, Außenposten an Brücke bezogen).
Die Bevökerung will sehen das was dabei rumkommt – Erfolg ist letztlich ja Grundbestandteil eines „verantwortbaren“ Missionsendes. Das ist nicht leicht – Stabilität ist langweilig, Stabilität ist anders als Gewalt nicht in 1-2 Bildern festzuhalten. Und gerade Bundeswehr-Filmer sind besonders ungeeignet Fortschritt zu dokumentieren (4-6 Monate Einsatzzeit, als Soldat besonders gefährdete Person mit eingeschränkter Bewegungsfreiheit und eingeschränktem Kontakt zur Bevölkerung, starke eigene Agenda).
Oder um es fieser auszudrücken: Die Bundeswehr hat die Bevölkerung nicht über die Verschlechterung der Sicherheitslage informiert. Warum sollte die Bevölkerung in positiven Berichten der Bundeswehr irgendwas anderes sehen als handverlesenen Spin?
Dazu kommt: Bisher hat die Bundeswehr schlicht keine abgeschlossene Hold-Phase vorzuweisen. Auch sonst stand das Vertreiben und vor allem Draußenhalten von Taliban aus den Dörfern letztes Jahr nicht gerade im Fokus der Berichterstattung, da hat man sich ja stark auf die beiden Höhen 431 und 432 konzentriert.
Da ist auch ein Problem: Die Bundeswehr ist nur ein bewaffneter Akteuer, und glaub im Land deutlich weniger einflussreich als sie sich selbst gerne darstellt. Die deutschen Medien interessieren sich aber kaum für Ereignisse, an denen nicht irgendein Deutscher beteiligt ist. Das wird wohl noch dadurch verschärft, dass viele Kurzreporter eh nur auf Bundeswehrgelände unterwegs sind. Wenn man sich die deutsche Berichterstattung anschaut, dann könnte man meinen, die Feldlager und die beiden Höhen seien Afghanistan.
Das Ergebnis? Sowohl das Milizenproblem, als auch der Kampf um die Mobilfunksender, finden jenseits der öffentlichen Wahrnehmung statt. Das führt letztlich dazu, dass mehr an der Bundeswehr als an den Problemen in Afghanistan rumgedoktort wird.
Wenn man die Deutschen von „Erfolg“ überzeug will, dann bräuchte es erstmals halbwegs belastbare Daten für Erfolg, also für „Frieden“, und das flächendeckend. Da gibt es bisher die sehr groben Sicherheitseinstufungen der Gebiete für internationale Akteure, und das war’s eigentlich schon. (Und selbst da ist die Tendenz derzeit ja negativ).
Nicht, dass sich in Deutschland allzuviele für eine Afghanistan-Friedensstatistik interessieren würden, ist ja gleich dreifach langweilig. Aber ohne einen solchen Gesamtkontext ist alles Schmuh.
Am Beispiel des Mobilfunksenders: Was bringt es wenn die in Gor Tepa wieder rund um die Uhr senden? In Baghlan wurden Ende letzten Jahres gleich mehrere angegriffen und beschädigt/zerstört. Was ist insgesamt der Trend? Und das wären jetzt Sachen, die sich vor Ort vergleichsweise leicht rausfinden ließen. Dass das nicht geschieht ist halt auch Ausdruck eines fehlenden Willens Informationen zu sammeln und weiterzugeben…
Ach J.R.
Haben Sie die oben verlinkte Sendung gesehen ?
@ StFwdR
Falls sie „Wohin marschiert die Armee?“ meinen, ja. Aber worauf wollen sie hinaus?
Weil dort das Spannungsfeld von bewaffneten Streitkräften in unserer Gesellschaft relativ gut dargestellt wird, auch wenn die Kommentare nicht immer mein Ding sind.
Der Afghanistankrieg ist nicht der erste der dargestellt wird, aber der erste mit deutscher Beteiligung, nicht nur abstrakt, wie im Balkan, sondern real mit Gefechten und deutschen Gefallenen und Verwundeten.
Und das die Bevölkerung weiß was Krieg ist, was er im einzelnen bedeutet, kann schon sein, das sie es einschätzen kann was er bringt wage ich aber zu bezweifen, auch wenn versucht wird es zu erklären. Dazu sind die Grundlagen schlicht abhanden gekommen.
Betrachtet man die vergangenen 65 Jahre seit Ende des WWII dann stellt man fest, das diese Gesellschaft grundpazifiert, eigentlich demilitarisiert und ohne Geschichte ist.
Das es diese Gesellschaft verweigert über ihre ureigensten Interressen selbst nur zu diskutieren.
Das beste Beispieldafür ist der ehemalige BP Horst Köhler.
Kaum sagt er, ich gebe zu etwas „ungelenkt“, was seit 2006 im Weißbuch geschrieben steht, wir er an die Wand genagelt. Und was haben unsere Politiker gemacht ?
Statt zu dem zu stehen was sie damals in Regierungsverantwortung beschlossen haben, stimmten sie in den populistischen Chor der „Berufsentrüsteten“ mit ein und prügelten auf Horst Köhler ein. Es gab nur wenige zaghafte Stimmen für den BP.
Und warum ?
Weil diese „politische Klasse“ nicht den Arsch in der Hose hat für als richtig empfundene Positionen auch einzustehen und nicht beim ersten Gegenwind umzufallen.
Mir fällt ad hoc in der jüngeren Geschichte nur ein Politiker ein, bei dem dies der Fall war.
Ihre Art es „fieser Auszudrücken“ läßt erkennen das Ihnen selbst bei der Differenzierung
mangelt. Nicht „die Bundeswehr“, sondern die militärische Führung auf Weisung der politischen Führung ( Sie kennen das „Primat der Politik ?) hat so gehandelt, zu Lasten der handelnden Soldaten der Bundeswehr.
Und ab einem bestimmten Rang, kann man ohne Begründung in den Ruhestand geschickt werden, so hält man den Deckel auf dem Topf und Probleme werden unterdrückt.
Was die Bundeswehr vorzuweisen hat, sollten sie in geeigneten Quellen (z.B. Nachtweih ) mal nachlesen, es wird nur nicht offensiv „vermarktet“.
Diese Politiker haben bei diesem Thema überwiegend die Hosen so gestrichen voll, das sich selbst diejenigen die das Thema kennen und angehen wollen bedeckt halten, weil sie befürchten dem System an dieser Stelle zum Opfer zu fallen. Einzige Ausnahme ist hierbei KTzG.
Einen sehr guten Bericht dazu gab es inm Rahmen der Kunduzgeschichte in der FTD :Das rosarote System Jung.
Oje der Gabriel. Wir hätten ihm damals am Deich nur nen Schubs geben müssen. Der wäre zwar nicht untergegangen, alleine aufgrund seiner überdimensionierten Gummistiefel. Aber die Elbe endet ja auch irgendwo^^
Ne im Ernst. Als Oppositionsführer, dessen Partei den Einsatz mal angeordnet hat. Hat er es schon schwer. Allerdings hat man gerade bei ihm das Gefühl, das gerade er es nicht ernst meint mit diesen Streitkräften. Gerade die SPD hat in jüngster Vergangenheit sich nicht gerade mit qualifizierten VM hervorgetan.
Schlimm finde ich, das man intensiv suchen muss, um überhaupt was zu erfahren. Wie soll das dann der freundliche Bürger/ Rentner von neben an können?
Und warum ?
Weil niemand so etwas wie einen deutschen Irak-Krieg will, und die Politik es nicht schafft sich glaubwürdig davon zu distanzieren – am allerwenigsten Frau Merkel.
Dass es auch sonst politisch an Konzepten mangelt und Außenpolitik unter dem Gesichtspunkt innenpolitischen Duckmäusertums betrieben wird: D’Accord. Streitet hier in den Diskussionen glaub niemand ab.
Aber der „politischen Führung“ alles anzulasten was im Betrieb der Bundeswehr schiefgeht ist eben unhaltbar, sorry. So zu tun als sei Deutschland das einzige Land, in dem in militärischen Dingen das Primat der Politik gilt, wird irgendwann lächerlich. Mit Verlaub: Es wird aus der Bundeswehr heraus schlicht immer wieder als Ausrede vorgeschoben, um sich aus der Verantwortung und dem Diskurs rauszustehlen. Hört sich halt besser an als „Ich hab Angst den Mund aufzumachen und so meine Karriere zu gefährden“. Und das zieht sich ja anscheinend durch die ganze Bundeswehr.
Sie können ja jetzt gerne sagen „Der Fisch stinkt vom Kopf zuerst“, aber mittlerweile scheint er ziemlich durchgehend zu stinken.
Selbst wenn wir urplötzlich eine wunderbar offene Regierung hätten, die Meinungsäußerungen und Eigeninitative fördern statt unterdrücken würde: Wo sollten die denn herkommen? Der Aparat Bundeswehr versäumt es in weiten Teilen anscheinend immer noch, asymmetrische Konflikte zur Kenntnis zu nehmen – zum Schaden der Soldaten. Oder erwarten sie wirklich allen Ernstes, dass ein Verteidigungsminister seinen Streitkräften Galula erklärt?
Und an der Stelle dann auch: Gerade an den Publikationen von Herrn Nachtweis sieht man doch, wie sehr das Parlament von der Bundeswehr im Dunkeln gelassen wurde.
Wenn ich mich richtig erinnere: Auch in diesen „guten“ Quellen zeigt sich nicht, was die Bundeswehr in Afghanistan zu Sicherheit der Bevölkerung beiträgt. Ein allgemeines Sicherheitsbild (das den Verteidigungsausschuss teils nur in geschönter Form erreichte), eine Auflistung der einzelnen Vorfälle und getötete Feinde, Informationen über anstehende Operationen.
Fehlt nur noch, dass die „Stabilität“ in Badakshan auf das PRT in Feyzabad zurückgeführt wird.
Man schaue sich diese Bilder an und es wird klar das nicht der „Westen“ in Afghanistan gewinnen wird.
Ausgabe von Kettensägen zur Vernichtung von Obstplantagen erscheint mir auch nicht der Weg zum Erfolg zu sein.
Wie können unsere Politiker da noch hinterstehen?
Fuer diese Debatte gibt es ein schoenes Mattis Zitat:
http://www.theatlanticwire.com/features/view/feature/16-Most-Hair-Raising-General-Mattis-Quotes-1573
Nummer 9
Man kann aber auch Clausewitz oder Sun Tzu zu Rate ziehen!
Also so langsam bewundere ich Ihre Chuzpe mit der Sie hier „die Bundeswehr“ als ganzes versuchen als „Ursache allen Übels“ zu erkennen ;-)
Nach eigenen Angaben habenSie keinerlei persönliche Erfahrungen in diesem Bereich und ziehen Ihr Wissen aus den Veröffentlichungen zum Thema.
Wie Ihnen bereits ein anderer Diskutant hier aufzeigte sind diese eben nicht immer das Maß der Dinge und zum zweiten sollte man auf das Alter achten.
Woher kommt Ihr Vorwurf jemand will einen Irak-Krieg?
Es geht auch nicht darum das Proimat der Politik als Ausrede zu benutzen, sondern es ist lediglich ein sachlich richtiges Argument. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird da auch seitens der Politik drauf verwiesen. ;-)
Das ab einer bestimmten Dienstgradgruppe ein gewisser Opportunissmus vorherrscht ist nun mal Fakt. Haben Sie den Bericht der FTD gelesen ?
Und natürlich der Soldat bis auf die Ebene Bataillon ist an allem schuld,
Selbstverständlich, den er muß dem Mist auch ausbaden.
Und die ach so arme pol. / mil. Führung kann das alles gar nicht verbockt haben.
In der wirklichen Welt hat sie es aber. Und zwar so ziemlich auf ganzer Linie.
Daran könnte eine „wunderbar offene Regierung“ gar nichts Ändern, denn wo sollte sie denn herkommen? Die Fehler der Vergangenheit einzugestehen ist da nicht gerade eine Stärke nicht nur unser politischen Klasse.
Und Verzeihung wie „sehr das Parlament von der Bundeswehrt im Dunklen gelassen wurde“ können Sie bei Rainer Arnold auf seiner Webseite nachlesen.
Diese Stück politischer Realssatire ist grausame Realität im allgemeinen Umgang unserer Gesellschaft mit ihren Staatsürgern in Uniform. DAS sind auch noch die Spezialisten der Parteien für diesen Bereich, was möchten erst die „Laien“ der Parteien da verstehen.
Ich hab grad keine Lust, ehrlich gesagt, auf der umfangreichen Seite von Nachtweih Nachweise für ihren diesbezüglichen Vorwurf rauszusuchen, nennen Sie doch mal die
Stelle.
Und im Zweifel lesen sie mal die TAZ :
http://taz.de/1/politik/asien/artikel/1/das-jahr-der-entscheidung/
So viel zur Gegend um das PRT Fey.
Generation Nörgel, immer alles bad, zu langsam, zu teuer, zu ineffektiv.
@b
Weil Sie ausser gucken auch englisch lesen können ?
Alternativ können Sie sich auch freiwillig zur Entschärfung dort einfinden. ;-)
Der Feind verliert.. zumindest die Kontrolle über’s Handy-Netz:
http://www.focus.de/politik/ausland/konflikte-handynetze-in-kundus-auch-nachts-wieder-in-betrieb_aid_590107.html