TV-Tipp: Neue ZDF-Doku mit Bildern des Karfreitag-Gefechts
Eigentlich läuft dieser Film erst in der Nacht zum Mittwoch (und gefunden habe ich ihn nur zufällig, weil ich in der ZDF-Mediathek vergeblich nach dem Beitrag von Uli Gack im heute-journal gesucht habe): Der Krieg bleibt – Die schwierige Heimkehr vom Hindukusch steht bereits zum Ansehen auf der Webseite der ZDF-Mediathek.
Es ist eine Dokumentation über die Fallschirmjäger, die in Afghanistan gekämpft haben, mit Gesprächen nach der Heimkehr über ihre Erfahrungen und Erlebnisse. In diesem Film gibt es auch erstmals Videoaufnahmen von dem Gefecht im Dorf Isa Khel bei Kundus, wo am Karfreitag dieses Jahres drei deutsche Soldaten gefallen sind.
Der Sender schreibt dazu:
Mathis Feldhoff, Uli Gack und Andreas Huppert gehen in ihrem Film auch der Frage nach, wie die Politik mit der Tatsache umgeht, dass Soldaten gefallen sind. Die Kameraden im Alter von 23 bis 29 Jahren sind Fallschirmjäger aus dem niedersächsischen Seedorf. Gemeinsam mit ihrem Zugführer Mario haben sie ihren Kopf hingehalten, wenn es gefährlich wurde. Am 2. April, dem Karfreitag dieses Jahres, haben sie einen Kampf verloren. Ihre Kameraden Robert, Nils und Martin wurden dabei von den Taliban getötet.
Daniel, Patrick, Stephan und Mario haben überlebt. Jetzt sind sie zurück zu Hause. Aus den Kameraden und Kampfgefährten sind Freunde geworden. Daniel, Patrick und Mario scheiden aus der Bundeswehr aus. Für sie beginnt ein neues Leben: Patrick will Fachkraft für Sicherheit werden. Daniel hat eine Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann begonnen, und Stephan geht als Brücken- und Betonbauer in seinen alten Betrieb zurück. „Da sind einige Sachen, die man einfach für sich behält, beziehungsweise mit denen teilt, die auch dabei gewesen sind“, sagt Patrick. „Man muss ja nicht erzählen, in was für Ängsten man gesteckt hat oder was für Risiken man gehabt hat. Das muss man den Leuten nicht zumuten.“
Im April waren sie alle auf der Trauerfeier in Selsingen, um ihren gefallenen Freunden das letzte Geleit zu geben. „Das war das Schwerste, was ich je gemacht habe, und ich möchte es nie wieder tun: den Angehörigen in die Augen schauen“, sagt Mario.
(Der Film läuft für die, die ihn ganz konventionell im Fernsehen anschauen wollen, am 17. November um 00.30 Uhr.)
Warum läuft so eine Sendung erst um 0030? Das sieht doch niemand und es geht uns alle etwas an! Wir haben die Jungs da schließlich hingeschickt.
Da hätte ich mir vom ZDF weniger Furcht vor der Quote gewünscht.
Da wird wohl der nächste „Goldene Igel“ (Medienpreis) abgeräumt.
@JH
Immerhin ist sie bereits jetzt und uhrzeitunabhängig im Internet anzusehen…
@Sebastian S.
Danke für den Hinweis – das habe ich oben vergessen: Die drei ZDF-Journalisten hatten vor kurzem den Goldenen Igel des Reservistenverbandes für ihren Film Die Afghanistan-Lüge erhalten.
Ja, natürlich. Aber welcher Teil der Gesellschaft schaut sich das denn im Internet an? Eine bundesweite Ausstrahlung, sagen wir nach den heute-Nachrichten um 1900 würde ganz andere Bevölkerungsschichten erschließen. Auch um 2230 noch. Aber 0030?
Der eh schon interessierte Bürger, der von dieser Sendung in der Mediathek über seine Kanäle (dieser Blog, ein Forum) erfährt, der muss damit nicht erreicht werden.
Schade, dass es keine gute ZDF-Seite auf Facebook gibt, die man jetzt mal in dieser Sache kapern könnte …
@JH:
Ein Kurzbeitrag inkl. Hinweis auf die vollständige Dokumentation lief 141910Anov10 im ZDF in der Sendung „Berlin direkt“.
@all
Als Reaktion auf meine Kritik bezüglich der Sendezeit erhielt ich folgende Mail:
Sehr geehrter Herr Engelhardt,
vielen Dank für Ihre E-Mail an das ZDF.
Ihre Kritik zur Sendezeit „Der Krieg bleibt“ haben wir in unsere Auswertung der aktuellen Zuschauerreaktionen aufgenommen. Diese wird den verantwortlichen Redaktionen in unserem Haus zur Kenntnis gebracht und dort in der internen Auseinandersetzung mit dem Programmangebot bzw. im Rahmen der Nachbesprechungen zu den Sendungen berücksichtigt.
Die von Ihnen angesprochene Sendung zeigen wir auf einem Programmplatz, der bereits seit einiger Zeit für ausführliche Dokumentationen reserviert ist.
Generell müssen sich Beiträge bezüglich ihrer Programmierung auch an dem zu erwartenden Zuschauerinteresse messen lassen. Von daher werden solche Sendungen nicht unbedingt zur Hauptsendezeit gezeigt. Zumeist sind diese Programme aber zeitunabhängig in der ZDFmediathek als Online-Video abzurufen. Zudem werden viele Beiträge, insbesondere aus den Bereichen Kultur, Forschung oder Zeitgeschehen, auch in unseren Sparten- und Partnerkanälen (3sat, Phoenix, ZDFinfo, ZDFneo, ZDFtheaterkanal) auf exponierten Sendeplätzen ausgestrahlt. So wird der „Der Krieg bleibt – Die schwierige Heimkehr vom Hindukusch“, nach derzeitiger Planung, im ZDFinfokanal am 22.11. um 21.00 Uhr gezeigt.
Wir danken Ihnen für Ihre kritische Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen
Vorname Name
ZDF, Zuschauerredaktion
@Christoph_Engelhardt
Schön, dass das ZDF hier kommentiert :)
Dieser Satz stößt mir aber ein wenig auf:
„Generell müssen sich Beiträge bezüglich ihrer Programmierung auch an dem zu erwartenden Zuschauerinteresse messen lassen. Von daher werden solche Sendungen nicht unbedingt zur Hauptsendezeit gezeigt. “
Das stimmt ja so eben für einen öffentlich-rechtlichen Sender nicht! ARD und ZDF haben einen Bildungsauftrag – auch zur Hauptsendezeit. Und deshalb wäre es für einen gebührenfinanzierten Sender Pflicht, solche wichtigen Themen zu einer besseren Sendezeit anzbieten. Nur die Privaten müssen >immer< an die Quote denken. ARD und ZDF können solche wichtigen, die Gesellschaft bewegenden (und das ist unbestritten!), Themen auf einem guten Platz anbieten.
Ich hoffe, das ZDF überdenkt generell die Sendezeiten für Dokus.
äh sorry, ich hab das überlesen. Das ZDF hat ja nicht hier kommentiert, aber @Christoph_Engelhardt hat eine eMail an das ZDF geshrieben und die Atwort hier gepostet.
Deshalb den Dank an @Christoph_Engelhardt für seinen Kommentar ;)
Es ist noch bisschen zu früh heute… ;)
Ändert aber nix an Ihrem Grundtenor und der Kritik am Sendeplatz ;-)
korrekt, das ändert nichts an meiner meinung ;)
Respekt und Kompliment den drei ZDF-Kollegen.
Allerdings kann ich mich an Zeiten erinnern, als politisch-gesellschaftlich relevante wie hochaktuelle Dokumentationen im ZDF auf dem extra freigeschaufelten Sendeplatz 19:30 Uhr gesendet wurden. Und damit von den Programmverantwortlichen des öffentlich-rechtlichen Senders ZDF genau dem Publikum quasi „besonders empfohlen“ wurden, das als Souverän des Staates und „Mitte der Gesellschaft“ alle vier Jahre in Bundestagswahlen jenen Politikern ein Mandat erteilen darf, die dann „im Namen des Volkes“ die Bundeswehr in Auslandseinsätze entsenden. Da wird dann statt eines „zu erwartenden Zuschauerinteresses“ eine möglichst hohe Wahlbeteiligung, also ein maximal ankreuzendes und minimal informiertes Wählerinteresse erwartet.
Das ZDF hätte als öffentlich-rechtlicher – also de jure der Bevölkerung „gehörender“ – Sender seine Pflicht wahrnehmen müssen, das Interesse der Zuschauer durch einen Sendeplatz in der Prime Time auf diese hervorragende Dokumentation zu lenken. TV-Quoten werden nicht durch möglichst konfliktfreie „Heile-Welt-Themen“ generiert – sondern in erster Linie durch die Qualität, die Möglichkeit zur Identifikation zwischen Zuschauer und Protagonist und/oder Thema. Und in erster Linie durch eine attraktive Programmierung und Einbettung in ein entsprechendes Programmumfeld (z.B. „Illner Spezial“), das mit intensiver Programmpromotion (Pressearbeit, Trailer, Promo-Beiträge in den Sendungen der ZDF-Infoschiene) das Zuschauerinteresse deutlich über das „zu erwartende“ Maß zu steigern vermag.
Wer ist es eigentlich, der hier erwartet…der Intendant, der Chefredakteur, die Mainzer Zuschauerforschung oder wieder einmal der ZDF-Verwaltungsrat = Politiker…?
Frust Switch Off .
Also als militärischer Laie frage ich mich, warum man es zulässt, dass die Taliban einfach kurz nach Ende der Kampfhanldungen um das Wrack rumspazieren. Mittlerweile dürfte doch klar sein, dass der Infokrieg mind. so wichtig ist wie der „militärische“. Warum bekommen die keine Hellfire auf den Kopf sobald sie sich sammeln um ihre Erinnerungsfotos schiessen? Keine Kapazität oder kein Wille? Oder was ganz anderes?
mfg
Politisch nicht gewollt und außerdem Gefährdung der umherstehenden Bevölkerung.
@StFwdR, Etienne, Tilman
Wie wäre es denn, wenn Sie Ihren ‚Frust‘ auch einfach mal an das ZDF herantragen? Schaden wird es schon nichts.
Im schlimmsten Fall können wir dann unsere Versionen der E-Mail vergleichen. Vielleicht werden die ja sogar liebevoll individuell gestaltet…
@Christoph Engelhardt
habe das ZDF kontaktiert. Antwort stelle ich hier rein, wenn sie da ist.
@Tilman
Sehr schön :-)
@Christoph Engelhard
Done :-)
Tja… Was soll man dazu noch sagen? Eindrucksvolle Bilder auf jeden Fall. Eindrucksvolle Menschen. Ein Bekannter von mir war in der gleichen Kompanie… Zum Glück RELATIV heile zurück gekommen.
Der Sendeplatz ist natürlich scheiße… Aber was erwarten wir denn noch in diesem Land?
@C. K.
http://www.spiegel.de/images/image-74581-galleryV9-uvwp.jpg
Bebautes Gebiet + Zivilisten (Kinder)
Das ganze wurde aber auch schon in den Tagen nach dem Karfreitag diskutiert.
@topic: sehr bewegender Film, die Sendezeit ist allerdings wirklich bedauerlich
Hallo,
mal eine Frage, die völlig off topic ist, in meinem Freundeskreis aber einige Diskussionen verursacht hat: In den Tagesthemen von vorgestern ist bayerische Gemeinde zu sehen, die anlässlich des Volkstrauertages um einen der Karfreitagsgefallenen aus ihrem Dorf gedenkt. Bei 10:33 der Tagesthemen sieht man einen Helm mit etwas, was aussieht wie ein Adler. Kann mir einer der Fachkundigen hier sagen, um welchen Helm und welchen Adler es sich hier handelt?
In meinen Bekanntenkreis waren Nazometer-Vollausschläge zu verzeichnen… Oder ist es nur ein alter BW-Stahlhelm?
Link zur Sendung: http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt2676.html
Vielen Dank für Ihre Antworten!
Man wird irgendwann sensibel dafür, ob Journalisten die Kameraden im Einsatz respektieren oder nicht. Dieser Beitrag respektiert die Kameraden nicht nur, sondern fängt auch jene besondere Stimmung zwischen Stolz und Stoizismus ein, die den Einsatz dieser Soldaten kennzeichnet. Ich bin wirklich beeindruckt. Näher dran am Einsatz waren deutsche Medien nie zuvor.
@Karl
Für mich sieht das nach einem alten Helm aus der von BGS oder Polizei kommt.
Vermutlich war kein anderer zur Stelle und den Schnappatmer der sich daran hochzieht kann man getrost ignorieren,.
Der Beitrag selbst ist sehr eindrucksvoll und hätte einen Hauptsendeplatz mehr als verdient.
Dieser Beitrag ist m.E. so gut, wie es ein TV-Beitrag überhaupt sein kann. Alle feinen Zwischentöne wurden perfekt getroffen. Ich hätte nie gedacht, dass ich dies jemals über deutsche Medien sagen würde, aber hier wurde kompromisslos ganze Arbeit geleistet. Selbst die politischen und akademischen Stimmen stören fast nicht, auch wenn Sie im Vergleich zu den Stimmen der Mütter und Witwen und der Mannschaften und Unteroffiziere etwas blass erscheinen.
Ich kann S.W. nur zustimmen! Für mich ein Glanzstück journalistischer Arbeit!
Sollte man zum Pflichtprogramm vor Abstimmungen im Bundestag machen mit dem Hinweis, dass jeder Abgeordnete ausschließlich seinem Gewissen verpflichtet ist!
@K.R.
Vielen Dank für das Bild. Sehr aufschlussreich.
als antwort kam nun vom zdf:
>>Sehr geehrter Herr Markowetz,
vielen Dank für Ihre E-Mail an das ZDF.
Ihre Kritik zur Sendezeit „Der Krieg bleibt“ haben wir in unsere Auswertung der aktuellen Zuschauerreaktionen aufgenommen. Diese wird den verantwortlichen Redaktionen in unserem Haus zur Kenntnis gebracht und dort in der internen Auseinandersetzung mit dem Programmangebot bzw. im Rahmen der Nachbesprechungen zu den Sendungen berücksichtigt.
Die von Ihnen angesprochene Sendung zeigen wir auf einem Programmplatz, der bereits seit einiger Zeit für ausführliche Dokumentationen reserviert ist.
Generell müssen sich Beiträge bezüglich ihrer Programmierung auch an dem zu erwartenden Zuschauerinteresse messen lassen. Von daher werden solche Sendungen nicht unbedingt zur Hauptsendezeit gezeigt. Zumeist sind diese Programme aber zeitunabhängig in der ZDFmediathek als Online-Video abzurufen. Zudem werden viele Beiträge, insbesondere aus den Bereichen Kultur, Forschung oder Zeitgeschehen, auch in unseren Sparten- und Partnerkanälen (3sat, Phoenix, ZDFinfo, ZDFneo, ZDFtheaterkanal) auf exponierten Sendeplätzen ausgestrahlt. So wird der „Der Krieg bleibt – Die schwierige Heimkehr vom Hindukusch“, nach derzeitiger Planung, im ZDFinfokanal am 22.11. um 21.00 Uhr gezeigt.
Wir danken Ihnen für Ihre kritische Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen
Sophie Geist
ZDF, Zuschauerredaktion<<
ah, das ZDF hat also einen Standardbrief fuer noergelnde Zuschauer. Aber nicht weiter schlimm. Das BMVg verweist ja regelmaessig auf die Beitraege. Das ist besser und billiger als die eigene Propagandatruppe ;-)
@Christoph Engelhard & Tilmann
Dito… :-)
und noch ’ne Post für die Zuschauer-Beschwichtiger…
@StFwdR, Tilman
Ist es arg schlimm, wenn ich keine Überraschung heuchele?
Wenigstens hat das ZDF unter einem anderen Pseudonym geantwortet….
Das ist die beste Reportage über die Situation in Afghanistan seit geraumer Zeit. Den kritischen Journalisten gehört da in besonderen Maßen Dank und Anerkennung.
Sehr guter Film, ganz nah dran an den Menschen. Aber inwieweit waren die Journalisten kritisch? Wenn wir wirklich wollen, dass unsere Soldaten Namen des Volkes handeln, muessen wir das Volk darueber abstimmen lassen. Erst dann wird sich Politik darauf einlassen, und sich der Diskussion stellen, und wenn das Volk dann immer noch anders entscheidet, ist das zu respektieren. Die Faelle, in denen Politik klueger war als die Memschem, sind wirklich rar gesaeht und es waere ueberraschend, waere es in Afganistan anders. So lange aber keine echte Debatte stattfindet, kann sich Politik verstecken.
Hab meinen Frust beim ZDF auch rausgelassen und eine kurze Standartantwort erhalten. Offensichtlich vorgefertigt, da kein konkreter Bezug auf den Inhalt meiner Mail. Soll man weiter GEZ zahlen ?
@LLW so lange sie so gute Propagandafilme machen, klar!
@Sascha Stoltenow
Die meisten Versuche von Journalisten „kritisch“ zu enden m.E. damit, dass diese dem Leser ihre meist unzulänglich informierte Sicht der Dinge aufdrängen. Die Produkte des „Spiegel“ sind mit Masse dafür m.E. ein Paradebeispiel, gerade was Afghanistan angeht. Man will hier sehr „kritisch“ sein, versteht unter „kritisch“ aber bestimmte Deutungsmuster und nicht ein analytisches Herangehen.
Zudem ist das Fernsehen doch eher kein analytisches Medium (es gibt Ausnahmen wie „Mit offenen Karten“). Ich empfand es als ausgesprochen angenehm, dass die Journalisten sich mit ihren Bewertungen in diesem Beitrag eher zurückgehalten haben und die Soldaten und ihre Angehörigen zu Wort kamen ließen und dies mit eindrucksvollen Bildern illustrierten. Ich glaube, dass die Soldaten überhaupt nur deshalb so offen waren, weil die Journalisten zurückhaltend auftraten nicht eben nicht mit kritischem Habitus. Ich kenne solche Situationen, und man merkt es sofort, ob man einem schreibenden Aktivisten gegenübersteht für den man nur ein Hindernis auf dem Weg zum Weltfrieden ist, oder ob man es mit einem aufgeschlossenen Menschen zu tun hat, von dem man Fairness erwarten kann.
Sie kennen doch die ganzen mehr oder weniger subtilen Manipulationsmethoden gerade des TV-Journalismus (übrigens auch im öffentlich-rechtlichen Bereich). Soldat: „Wir gehen nicht offensiv genug gegen die Aufständischen vor“. Schnitt: Bei Luftangriff verletzte Kinder und weinende afghanische Mütter. Schnitt: „Experte“, der auf rechtes Gedankengut unter Soldaten hinweist. Schnitt: Grinsender Soldat mit Sonnenbrille und sehr kurzen Haaren in Zeitlupe, überbelichtet und schwarz-weiss, düstere Guido-Knopp-Musik, Stimme aus dem Off zählt Civcas-Vorfälle auf. So sieht „kritischer“ TV-Journalismus doch oft genug aus.
Nur der Vollständigkeit halber…gemäß der ZDF-Procedures wurde auch mein Zuschauer-Kommentar „abgewickelt“…
„Sehr geehrter Herr Rheindahlen,
vielen Dank für Ihre E-Mail an das ZDF.
Ihre Kritik zur Sendezeit „Der Krieg bleibt“ haben wir in unsere Auswertung der aktuellen Zuschauerreaktionen aufgenommen. Diese wird den verantwortlichen Redaktionen in unserem Haus zur Kenntnis gebracht und dort in der internen Auseinandersetzung mit dem Programmangebot bzw. im Rahmen der Nachbesprechungen zu den Sendungen berücksichtigt.
Die von Ihnen angesprochene Sendung zeigen wir auf einem Programmplatz, der bereits seit einiger Zeit für ausführliche Dokumentationen reserviert ist.
Generell müssen sich Beiträge bezüglich ihrer Programmierung auch an dem zu erwartenden Zuschauerinteresse messen lassen. Von daher werden solche Sendungen nicht unbedingt zur Hauptsendezeit gezeigt. Zumeist sind diese Programme aber zeitunabhängig in der ZDFmediathek als Online-Video abzurufen. Zudem werden viele Beiträge, insbesondere aus den Bereichen Kultur, Forschung oder Zeitgeschehen, auch in unseren Sparten- und Partnerkanälen (3sat, Phoenix, ZDFinfo, ZDFneo, ZDFtheaterkanal) auf exponierten Sendeplätzen ausgestrahlt. So wird der „Der Krieg bleibt – Die schwierige Heimkehr vom Hindukusch“, nach derzeitiger Planung, im ZDFinfokanal am 22.11. um 21.00 Uhr gezeigt.
Wir danken Ihnen für Ihre kritische Rückmeldung.
Mit freundlichen Grüßen
Sophie Geist
ZDF, Zuschauerredaktion“
@S.W.
Zustimmung! Große Teile der Presse bilden ein Interpretationsmonopol und sind teilweise immer noch „durchtränkt“ von der „kritischen Theorie“ der Frankfurter Schule.
Meine Anfrage wg der unmöglichen Sendezeit in der Nacht zu Donnerstag, wurde mit einer Mail exakt gleichen Inhalts beantwortet. Von mindestens 9 anderen Nutzern eines Forums ist mir der Text ebenfalls bekannt.
Welch ein Hohn für das öffentlich rechtliche.
Hm.. zumindest scheint es so als ob der Beitrag in der Mediathek etwas offensiver „vermarktet“ wird. Als „Tipp“ wird dieser im Moment nach jedem beendeten Beitrag vorgeschlagen.(jedenfalls bei mir) Ob dies eine Reaktion auf die versendeten Anfragen ist lässt sich wohl kaum feststellen. ^^ (vielleicht war das auch schon vorher so?)
@S.W. sag ich doch, die Macher dieses Films waren nicht kritisch. Da habe ich auch kein Problem mit (ausser, dass es so deutlich zeigt, wie unprofessionell viele Medienmacher der Truppe sind).
Die von Ihnen beschriebenen Redakteure wuerde ich auch nicht als kritisch bezeichnen, eher als ideologisch – aber wenihstens handwerklich gut. Aber was mir fehlt ist eine kritische Debatte, die den Namen verdient.