RC N Watch: Einsatz aus der Luft gegen Bombenleger
Eine aktuelle Meldung am heutigen Abend aus dem Regionalkommando Nord, die leider erst mal viele Fragen aufwirft: Auf einer Versorgungsstraße im RC North (offensichtlich bei Kundus, unklar ist welche) wurden mehrere Personen beim Verbringen von Sprengfallen identifiziert (unklar ist, auf welchem Weg – es war offensichtlich schon dunkel); daraufhin wurde zur Bekämpfung der Aufständischen Luftunterstützung eingesetzt (Jets mit Bomben? Kampfhubschrauber? Bordkanonen? Raketen?), und die Schadensfeststellung aus der Luft hält an (wie?), welchen Erfolg die Luftunterstützung (Unterstützung von was? Normalerweise deutet so was doch auf Truppen in einem Gefecht hin?) hatte, bleibt offen.
Vermutlich hat eine Überwachungsdrohne mit Nachtsichtkamera die Insurgents aufgeklärt; alles andere ist allerdings verdammt spekulativ – auch die Frage, ob diese Aufklärungsergebnisse im Zusammenhang mit den gestrigen Vorfällen im Distrikt Imam Sahib stehen (die in den Kommentaren hier genannte Aktualisierung finde ich übrigens inzwischen auf der Bw-Seite nicht mehr…).
Nachtrag: Mehr Einzelheiten gibt es zwar nicht von der Bundeswehr, aber von der NATO. Danach war es ein Luftangriff im Distrik Char Darrah, bei dem vier Aufständische getötet und einer verwundet wurden:
KABUL, Afghanistan (Nov. 12, 2010) — International Security Assistance Forces targeted numerous armed insurgents emplacing improvised explosive devices along a road utilized by Afghan National Security and ISAF, during an air strike in Chahar Darah district, Kunduz province, Thursday.
Intelligence sources discovered numerous armed insurgents digging holes in the road utilized by coalition forces, with large objects being emplaced in them. Analysts judged the objects to be IEDs. After ensuring no civilians were nearby, ISAF conducted an air strike and destroyed the IEDs.
Four insurgents were assessed to be killed and one insurgent wounded as a result of the air strike.
@Paul Schäfer,
im Verfassungsschutzbericht des Jahres 2009 lesen wir:
„DIE LINKE.“ auch weiterhin ein ambivalentes Erscheinungsbild.
Einerseits setzt die Partei in ihrem Auftreten in
der Öffentlichkeit darauf, als reformorientierte, neue linke Kraft
wahrgenommen zu werden. Andererseits liegen weiterhin zahlreiche
Indikatoren für linksextremistische Bestrebungen innerhalb
der Partei vor. Dies sind insbesondere die uneinheitliche
Haltung gegenüber der linksextremistischen Gewalt und die
vollumfängliche Akzeptanz von offen extremistischen Zusammenschlüssen
in ihren Reihen.“
Dass nun gerade Sie, als Angehöriger einer Partei mit derart „ambivalentem Erscheinungsbild“, andere auf ihre Plicht zur Verfassungstreue hinweisen, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Sie heucheln uns hier eine Suche nach friedfertigen Lösungen vor und übersehen dabei die extremistische Ausrichtung innerhalb ihrer eigenen Partei. Sie sollten sich um die Verfassungstreue Ihrer eigenen Partei Sorgen machen und darum kümmern, dass in Ihrer Partei die Haltung gegenüber extremistischer Gewalt überdacht wird. Und über Verfassungstreue sprechen wir uns dann wieder, wenn Ihre Partei nicht mehr im Verfassungsschutzbericht erwähnt wird, gell Herr Abgeordneter!
@ Politikverdruss | 13. November 2010 – 13:25
Na, warum denn die Kommunikation abbrechen?
Mutmaßlichen Verfassungsfeinden, die mehr Sympathien für afghanischen Spritdiebe haben, als für deutsche Soldaten, muss man reden lassen, dann entlarven sie sich selbst.
Herr Schäfer hat mit seinen kruden Beiträgen in diesem Forum schon deutlich gezeigt, wie es um seine moralische Integrität und Sachkunde bestellt ist.
Soll doch jeder merken, was das für Typen sind, die da Monat für Monat über 11.000 Euro kassieren und gleichzeitig auf „Besserverdienende“ schimpfen.
Herr Schäfer, sie glauben wirklich, dass das ein paar Bauern waren, die ihre Wertgegenstände entlang einer Straße (!) vergruben? Und bitte verstehen sie mich nicht falsch – ich werfe nicht Aufständische, Taliban und afghanischen Bürger in einen Topf und etikettiere diesen mit „Feind“. Das habe ich weder IM Einsatzland getan, noch fange ich JETZT damit an.
Es gibt aber neben den Aufständischen und Taliban noch die Gruppe der Symphatisanten und genau diese trifft nach meiner Meinung auf einen Großteil der Opfer der Tanklaster-Bombardierung zu. Auch in Afghanistan geht man nicht um drei Uhr morgens einfach mal so los, um Sprit abzuzapfen. Nicht nach Jahrzehnten des Bürgerkriegs und nicht unter Berücksichtigung der Erfahrungen mit den sowjetischen Methoden in deren Krieg. Nur weil die Menschen dort einen Turban tragen und in Lehmhütten leben sind sie nicht naiv.
Wäre es ihnen lieber, das die IEDs unter einem amerikanischen oder deutschen Konvoi umsetzen? Wäre es ihnen lieber, das Soldaten verwundet werden oder fallen, wenn man mal eben dahin fährt um zu schauen, ob das wirklich IEDs waren? Sagt ihnen „vorbereiteter Hinterhalt“ irgend etwas? Und steht es nicht sogar in der deutschen Taschenkarte, das der Waffeneinsatz unter dem Eindruck der subjektiven Bedrohung erlaubt ist?
Mit Verlaub, die Tür zu diplomatischen Verständigung ist schon lange zu – die Aufständischen, gerade die Taliban, fühlen sich auf der Gewinnerstraße. Glauben sie im Ernst, die möchten jetzt verhandeln? Wozu und mit wem? Mit Abgesandten derer, die in ihren Augen verweichlichte und schwächliche Feiglinge sind? Um einen Waffenstillstand vielleicht?
@Paul Schäfer
Ihnen gebührt Anerkennung dafür, dass Sie sich den Fragen stellen. Da kritische Diskussionen hier nicht erwünscht sind, halte ich mich kurz, bevor ich mich endgültig aus der Diskussion verabschiede:
– Sie fragen: „Aber finden sie eine Tötung auf Verdacht legitim? Sollte auf deutschen Flughäfen erschossen werden, wer seinen Koffer zu lange unbeaufsichtigt in der Ecke stehen lässt?“ Beide Situationen sind nicht vergleichbar. In Frankfurt agiert eine gut funktionierende Polizei auf Grundlage eines weitgehend funktionierenden Strafrechts gegen Einzeltäter. In Afghanistan agieren Streitkräfte bei weitgehender Abwesendheit staatlicher Strukturen auf Grundlage des humantiären Völkerrechts gegen eine Aufstandsbewegung. Die Anwendung von Gewalt ist unter diesen Bedingungen auch jenseits der Selbstverteidigung nicht nur prinzipiell völkerrechtlich zulässig, sondern u.U. unvermeidlich.
– Sie erwähnen die „Opfer von Kunduz“, denen Ihre Partei gedacht habe. Meines Wissens nach gab es ein einziges Opfer, das diese Bezeichnung verdient. Es handelt sich um den von den feindlichen Kämpfern ermordeten Fahrer eines der Tanklaster. Dem hat Ihre Partei aber nicht gedacht, sondern nur den Feindkämpfern (also den Mördern) und den sie unterstützenden Plünderern, die in dieser Situation alles andere als unschuldig waren (und ein legitimes militärisches Ziel noch dazu). Diese Täter als Opfer zu bezeichnen und auf die gleiche Stufe zu stellen wie gefallene deutsche Soldaten halte ich für unangemessen.
– Die Glaubwürdigkeit Ihrer Partei bei der Ehrung der Gefallenen wäre größer, wenn es im Umfeld der Partei nicht laufend solche Aktionen gäbe: http://www.bamm.de/tag/schampussaufen/
Ansonsten möchte ich nochmals begrüßen, dass Sie (anders als andere hier) eine kontroverse Diskussion offenbar nicht scheuen.
Leider Offtopic:
Ich verfolge diesen Blog nun schon einen ganze Weile mit großem Interesse. Ich war immer ein Fan der unaufgeregten, sachlichbezogenen Diskursionskultur die hier vornehmlich herrscht.
In letzter Zeit zeichnet sich hier jedoch eine Tendenz zu emotonalisierung des Dialogs ab. Obwohl ich großen Spass an lebhaftem „Diskurs“ habe… ^^ fände ich es persönlich schade und der Sache nicht zuträglich wenn sich dieser Stil hier so fortetzen würde.
In diesem Sinne…tief durchatmen bitte.^^
Würde auch gerne noch mal zum tief Durchatmen aufrufen und reagiere bewusst nicht auf die Anwürfe, die ich mir deswegen anhören muss…
Ich glaube, es wird deutlich, dass hier in der Diskussion eine sehr große Bandbreite möglich ist. Und es wäre schön, wenn wir uns alle die auch erhalten könnten. Danke.
Ich beobachte hier eine interessante Überlagerung verschiedener Diskurse, die teilweise ideologisch geprägt sind. Es ist fast schon ironisch, dass in diesem Zusammenhang die Stimme Paul Schäfers, dessen politische Position nicht teile, vernünftig klingt. Das mag zum Einen seiner professionellen politischen Rhetorik geschuldet sein, zum Anderen offenbaren die bewussten Verweise seiner Gegner auf die Vergütung eines MdB tiefer liegenden Ressentiments und Neidkomplexe – oder warum würde man sie sonst aussprechen? Auch die Verweise auf Clausewitz helfen nicht weiter. Im Gegenteil: liest man dessen Werk gründlich, lassen sich auch andere Positionen untermauern. Ein Schicksal, das es mit vielen historischen Büchern teilt. Deutsche Soldaten kämpfen aber heute.
Die ganze Diskussion hat darüber hinaus wenig bis nichts mit der Einsatzrealität der Soldaten und Soldatinnen zu tun, bei denen sich zu Recht ein Gefühl der Entfremdung einstellt. Dazu trägt entscheidend auch die Bundesregierung bei, die nach wie vor eine umfassende Berichterstattung über den Einsatz verweigert. Damit versagt sie den Soldatinnen und Soldaten die Anerkennung und öffnet gleichzeitig politischer Kritik Tür und Tor.
Einen wesentlichen Grund – und das ist meine Agenda – sehe ich darin, dass das Ministerium und insbesondere der Minister Teil der Regierung sind und die Truppe kommunikativ nicht autark handeln kann. Insbesondere fehlen Institutionen und Menschen wie bspw. das Combat Studies Institute, dessen eindrucksvolle Analyse der Gefechte in Wanat (http://smallwarsjournal.com/documents/csistudywanat.pdf) nicht nur lessons learned sondern auch Anerkennung für die getöteten und verletzten Soldaten ist.
Solange die Regierung (und der Bundestag) den Soldaten und Soldatinnen eine entsprechende Anerkennung verweigern, stattdessen das Herumdilletieren von Kommunikations- und sonstigen Akademien dulden, wird der Krieg für deutsche Veteranen nicht zu Ende gehen, wie ich u.a. hier argumentiere: http://bendler-blog.de/2010/11/06/zu-guttenbergs-riskante-strategie/ Daran ändern auch die charismatischen Auftritte und geplante Orden nichts. Sie sind eher Symptom der Legitimationskrise als Heilung – wie im Übrigen auch die ideologisch geprägten Anfeindungen in den Kommentaren. Wie man es dreht und wendet, militärisch wird der Afghanistan-Krieg nicht zu gewinnen sein, und Frieden wird man mit Feinden schließen müssen. Den Soldatinnen und Soldaten jedoch wird man erklären müssen, warum ihre Opfer nicht umsonst waren. Das wird nicht mit billigen PR-Nummern gehen, so dass man bei aller ideologischen Kritik Paul Schäfer zugestehen muss, sich mit dem Thema ernsthafter zu befassen als viel Befürworter des Afghanistan-Einsatzes.
@ Herr Schäfer
Lieber Herr Schäfer,
ich finde ihr Argument, als Parlamentarier die Hintergründe eines solchen Vorkommnisses, wie dem hier thematisierten, aufzuklären absolut berechtigt und würde mir auch wünschen, dass dies auch von den anderen Partizipanten hier entsprechend gewürdigt werden würde.
Ich glaube der Hauptkritikpunkt ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung ihrer Anfrage. Das soll aber gar nicht der Inhalt meines Beitrages hier werden.
Vielmehr möchte ich ihr Argument aufgreifen, wonach die Linke eine militärische Lösung des „Afghanistanproblems“ für verfehlt hält und auf zivile und diplomatische Maßnahmen als Alternative verweist.
Als Fachmann werden sie jedoch wissen, das selbst ISAFCOM oder die größten Befürworter des Einsatzes nicht behaupten diesen allein militärisch zu einem erfolgreichen Abschluss führen zu können.
Vielmehr geht es bereits seit dem Jahr 2002 um den zivilen Aufbau einer Regierung/Verwaltung, welche nicht (!) westlichen Standards entspricht, aber wenigstens den minimalsten Anforderungen an die international akzeptierten Menschenrechte genügt und die Aussicht birgt ein halbwegs stabiles Mitglied der Staatengemeinschaft zu werden.
Die Internationale Gemeinschaft sah es nach ihrer militärischen Intervention, samt Entmachtung des Taliban-Regimes, als ihre Verantwortung an, annährend geordnete Verhältnisse in diesem Land zu hinterlassen.
Seit dem wurden:
1. Eine Verfassungsgebende Versammlung
2. Zwei Parlamentswahlen
3. Zwei Präsidentschaftswahlen
4. Eine ganze Myriade von Projekten der Technischen Zusammenarbeit mit der afghanischen Regierung
durchgeführt, mit dem Zweck eine, oben genannten Standards entsprechende, Regierung zu etablieren.
Die Rolle des Militärs beschränkt sich seit 2002 darauf, die vielfältigen Aufstandsbewegungen gegen diese Bemühungen (ehem. Taliban, Hekmatyars Gruppe, u.a.) soweit zu schwächen und/oder auf Distanz zu halten, um die eben aufgezählten zivilen Maßnahmen umsetzen zu können. Dies spiegelt sich auch im Wortlaut der ISAF Mandate des Bundestages vielfältig wieder.
Der Unterschied zwischen der Position der Linken und der der Befürworter des ISAF Einsatzes beschränkt sich im wesentlichen darauf, dass die Linke glaubt diese zivilen Prozesse auch ohne militärische Begleitmaßnahmen/schutz zu einem erfolgreichen Abschluss führen zu können.
Man kann natürlich den Ablauf der Wahlen, die Performanz der Karzai Administration und viele weitere Aspekte des zivilen Aufbaus massiv und mit Recht kritisieren. Persönlich würde ich aber für einen nicht geringen (eher sogar großen Anteil) dieser Verfehlungen die Schuld bei Teilen der afghanischen Elite suchen, welcher man vorwerfen kann, bei weitem häufiger im Eigeninteresse als im Interesse ihres Volkes zu handeln.
Nun zurück zur Position der Linken bezüglich des Militäreinsatzes, wenn sie Herr Schäfer ernsthaft glauben, dass moderate Kräfte in diesem Land ohne militärische Unterstützung von außen sich an der Macht halten könnten, würde ich mich über eine Erläuterung dieser Einschätzung sehr freuen.
Wenn sie meine Skepsis hinsichtlich dieses Punktes allerdings teilen, dann sollten sie den Leuten auch offen sagen, dass sie gegen einen Krieg sind, auch wenn das Bedeutet, das ein menschenverachtendes und extremistisches Regime – mit dem Potential und dem in der Vergangenheit bewiesenen Willen den internationalen Terrorismus zu hospitieren und zu unterstützen – aufgrund ihrer pazifistisch geprägten Politik an der Macht bleibt.
Mfg
A.H.
@S.W.
„Ansonsten möchte ich nochmals begrüßen, dass Sie (anders als andere hier) eine kontroverse Diskussion offenbar nicht scheuen.“
Leider funktioniert eine solche Diskussion nur im Internet. Sobald die linken Friedensfreunde in mehr als Gruppenstärke anrücken, ist es vermutlich vorbei mit sachlicher Diskussion. Sollten zu dieser Diskussion auch noch Soldaten im Dienst-Kfz anreisen, sollte dieses besser bewacht werden, da ansonsten linke Friedensfreunde ihren Beitrag zur Abrüstung der Bw leisten.
@Sascha Stoltenow,
„ Das wird nicht mit billigen PR-Nummern gehen, so dass man bei aller ideologischen Kritik Paul Schäfer zugestehen muss, sich mit dem Thema ernsthafter zu befassen als viel Befürworter des Afghanistan-Einsatzes.“
Meinen Sie das im Ernst?
Sehr geehrter Herr Stoltenow,
da Sie hier mit eigener Webseite auftreten, zuerst eine Frage zu Ihnen:
Ordne ich richtig zu, dass Sie PR-Berater und ehemaliger Fallschirmjägeroffizier sind, der nach 12 Jahren Bundeswehr eben in die Kommunikation gegangen ist?
Nun zu Ihrer Kritik:
Mit dem unterstellten Neidkomplex liegen Sie vollkommen daneben. Auch wenn ich Herrn Schäfer, gemessen an seiner Befähigung, für maßlos überbezahlt halte, so bin ich generell eher der Meinung, dass wir unsere Bundestagsabgeordneten zu schlecht bezahlen. Zu dem Preis bekommt man die wirklich guten Leute nicht ins Parlament. Aber das ist ein anderes Thema.
Mein Kritik richtet sich gegen die Schizophrenie der Linkspartei, die sich auch im Punkt Einkommen nicht zu schade ist, dauernd auf Besserverdienende zu schimpfen, aber wenn es dann um die eigenen Diäten und Nebenverdienste geht, dann ist das plötzlich ein anderes Thema. Auch hier kommt das alte sozialistische Motto „Was dein ist, ist auch mein! Was mein ist, geht dich gar nichts an!“ zum Vorschein. Mit solchen Leuten ist kein Staat zu machen.
Haben Sie mich vielleicht absichtlich falsch verstanden? Wäre ja eine bekannte PR-Strategie, um einen Diskussionsteilnehmer zu diffamieren, gegen dessen Argumente man nicht ankommt. Dazu würden auch ihre doch nach Kaffeeküchenpsychologie riechenden Versuche der Einschätzung meiner Persönlichkeit passen – auch hier im diffamierenden Unterton. Lassen Sie solche Spielchen doch bitte und leben die von Ihnen offenbar präferierte Vernunft vor.
Auch Ihr Hinweis auf Clausewitz geht an der Sache vorbei.
Natürlich ist auch dieses Standardwerk vielschichtig, sonst wäre es kein Standardwerk.
Nur auch hier formulieren Sie einen Vorwurf („Auch die Verweise auf Clausewitz helfen nicht weiter. Im Gegenteil: liest man dessen Werk gründlich, lassen sich auch andere Positionen untermauern.“), begründen diesen dann aber in keiner Weise. Das ist für einen ehemaligen Offizier dann aber doch sehr schwach.
Dann legen Sie doch mal los mit der Untermauerung anderer Positionen. Aber bitte ohne „Hätte man 2001 … “
Die auch gegen Clausewitzsche Grundsätze verstoßenden Fehler sind bekannt. Wir leben im Jahr 2010 und müssen heute den Karren aus dem Dreck ziehen.
Und da kommt man leider wieder zur klassischen Eskalationsstrategie, sprich mit Truppenstärke die INS- Führer wegschießen, die Aufstandsbewegung fragmentieren und ein besseres Angebot für die Zukunft machen. (hier breche ich mal ab, sonst wird das sehr lang …)
Mein Zitat bezog sich auf die Neigung der Linkspartei, eine „Entgrenzung der Gewalt“ kritisch zu sehen, was nun mal handwerklicher Murks ist.
Sie müssten sich daran noch erinnern. Allein aus psychologisch- kommunikativen Gründen muss man, wenn man in die Schlacht zieht, immer sagen „Wir werden gewinnen, koste es was es wolle!“
Denn dann kommt es oft gar nicht zur Schlacht, wenn der Feind sieht, das er chancenlos.
Gegenwärtig können sich Taliban nun mal in der Hoffnung wiegen, ihre fehlende Größe an vorhandenen Mitteln durch ihre Stärke an Willenskraft zu kompensieren. Würde man hier z. B. in Deutschland eine andere veröffentlichte Meinung schaffen und so Störpropaganda, wie die des Herrn Schäfer abstellen, wäre der Aufstand schnell vorbei.
Zudem würde mich auch eine Begründung zu folgender Aussage interessieren: „Wie man es dreht und wendet, militärisch wird der Afghanistan-Krieg nicht zu gewinnen sein, und Frieden wird man mit Feinden schließen müssen.“
Ich halte das für ausgemachten Unfug. Natürlich will man mit dem Feind Frieden schließen, aber gefälligst zu unseren Bedingungen. Das nennt man dann: Krieg gewonnen!
Sowas sollte man eigentlich gelernt haben, wenn man auf der Helmut-Schmidt-Universität war.
Dieses dumme Gerede vom nicht gewinnbaren Krieg kommt eigentlich nur von Leuten wie Herrn Schäfer, denen eine entsprechende fachliche Ausbildung nun mal fehlt.
@Sun Tzu
Dass der Aufstand ohne heimatliche Störpropaganda „schnell vorbei“ ist, beweisen die USA seit nunmehr 9 Jahren vorbildlich.
Vielleicht ist die Welt doch nicht ganz so einfach?!
@ Tom | 13. November 2010 – 18:12
Auch die USA haben sich der afghanischen Realität lange nicht gestellt. Im Gegensatz zu uns hat man dort aber bereits viele Fehler abgestellt. Zudem kommt es bei der Betrachtung der Willenskraft einer Koalition auf das schwächste Glied der Kette an.
Bis 2007 hatte z.B. die Nato/ISAF insgesamt (!!!) unter 30.000 Soldaten im Einsatzgebiet. Damit konnte man ein paar böse Buben jagen und Karsai als Bürgermeister von Kabul schützen, mehr nicht.
Präsens in der Fläche ging damit schon gar nicht. Niederschlagung eines Aufstands war damit unmöglich. Das Ergebnis war eben die heutige Situation.
Sprich: Es fehlte neben der Willenskraft auch an Truppenstärke.
Nun hat man ansatzweise eine Truppenstärke im Einsatzgebiet, die erfolgreich sein könnte, wenn man denn die entsprechende Willenskraft organisiert. Hier ist eben noch großer Handlungsbedarf, insbesondere in Deutschland.
Ich gebe Ihnen vollkommen recht: Die Welt ist nicht einfach!
Warum geben Sie sich dann aber simplifizierter Polemik hin, wie „Dass der Aufstand ohne heimatliche Störpropaganda “schnell vorbei” ist, beweisen die USA seit nunmehr 9 Jahren vorbildlich.“ ?
Bei der eigentlich recht einfachen Betrachtung der Truppenstärke in der Vergangenheit und heute sollte man noch nicht scheitern.
Warum geben Sie sich dann aber simplifizierter Polemik hin, wie “Dass der Aufstand ohne heimatliche Störpropaganda “schnell vorbei” ist, beweisen die USA seit nunmehr 9 Jahren vorbildlich.” ?
Weil Sie den Schluss, dass es derzeit eben nur an „Störpropaganda“ liegt, aufgestellt haben. Andere Faktoren haben Sie doch in diesem Zusammenhang weggelassen. ;-)
Bitte sehr:
Würde man hier z. B. in Deutschland eine andere veröffentlichte Meinung schaffen und so Störpropaganda, wie die des Herrn Schäfer abstellen, wäre der Aufstand schnell vorbei.
@Paul Schäfer
Es ist abstrus zu behaupten, dass mein Gedanke bezüglich der ‚Talibanpropaganda‘ dazu führt, dass vorsorglich bombardiert werden soll. Aber auch Ihnen ist wohl bekannt, dass die Taliban – ganz im Gegensatz zur NATO bzw. der Internationalen Gemeinschaft – eine funktionierende und schnell agierende PR-Abteilung hat, die jeden Vorfall zu verwenden sucht, wenn es denn erfolgversprechend ist. Daher ist das Fehlen entsprechender Vorwürfe ein starkes Indiz dafür, dass keine Unschuldigen getroffen wurden.
Ferner ist der Hinweis auf Brecht sehr interessant: „Dass man (nach Brecht) Niedrigkeiten begehen muss, um die Niedrigkeit auszurotten, hat sich allzu oft als tragischer und fataler Irrtum erwiesen.“ Wem unterstellen Sie diese Niedrigkeiten?
Es tut mir leid, kostruktive, umsetzbare Vorschläge zu Afghanistan kann ich, auch nach langem Suchen, in den Archiven der Linken nicht finden. Ich finde nur nicht umsetzbare Fundamentalkritik und moralistische Träumereien. Sprechen Sie mit den Afghanen und schlagen Sie doch einmal den Dorfältesten vor, ISAF sofort abzuziehen und dann durch Ihre Maßnahmen die Lage vor Ort zu befrieden. Die Antwort dürfte Ihnen vermutlich jetzt schon bekannt sein.
Bezüglich der Erfahrungen Ihres Fraktionsvorsitzenden in Afghanistan widersprechen Sie gerade seinem Ansatz. Er sagte in einer Gesprächsrunde sinngemäß, dass er sich weigert eine Reise zu unternehmen, bei der die Bundeswehr Programm und Gesprächspartner mitbestimmt. Dieses könne kein klares Bild schaffen. Sie widerum berufen sich genau auf das o.a. Verfahren, um Herrn Gysi ein klares Bild zu verschaffen?
Bezüglich OMF habe ich wohl überzogen – dennoch ist dieser Begriff eigentlich schon lange kein ‚Sprachgebrauch‘ mehr. Da hinkt der ein oder andere imMinisterium wohl etwas zurück.
Ihre Meinung bezüglich taktischer Einzelfälle teile ich nicht, aber das wäre jetzt eine fruchtlose Diskussion. Wenn Sie aber wirklich etwas positives Bewirken wollen, konzentrieren Sie sich doch auf das eigentliche Problem:
ISAF ist grundsätzlich nur für die Herstellung von Sicherheit zur Unterstützung der Afghanen zuständig. Aber faktisch bekommt ISAF alle fast Probleme im Land zur Lösung ‚aufgedrückt‘. Oder umes mit General a.D. Ramms zu sagen. Das Militär bietet Lösungsmöglichkeiten für etwa 20%, muss sich aber mit 80% der Probleme beschäftigen.
Also – fordern Sie mehr und besseren Aufbau, mehr und effektivere Entwicklungshilfe, hinterfragen Sie die Bemühungen zum Aufbau einer funktionierenden Justiz, Polizei, Verwaltung etc. – Ich weiß, Sie werden mir aufzeigen, dass die LINKE dieses bereits tue. Aber seltsamerweise sind die medienwirksamen Aktionen immer gegen etwas – nämlich den militärischen Anteil des Einsatzes – und nicht für etwas gerichtet.
@ Tom | 13. November 2010 – 18:59
Ich habe eben aufgezeigt, was noch fehlt. Dabei muss man nicht alles erwähnen, was schon erledigt ist.
Eigentlich ist das doch gar nicht so schwer.
Ein bewaffneter Konflikt ist eine hoch dynamische Angelegenheit, bei dem es darauf ankommt, auf aktuelle Defizite zu reagieren und sie zu beheben. Das größte aktuelle Defizit auf Seiten der ISAF ist die eingeschränkte Stärke der Willenskraft, insbesondere an den Heimatfronten.
Soldaten, die verunsichert werden, weil Politiker, wie Herr Schäfer, mit ihnen den „Oberst Klein“ machen wollen, sollten sie militärisch angemessen agieren, sind vollkommen unnötig durch diese Verunsicherung in ihrer Schlagkraft geschwächt.
Darum betreibt die Linkspartei ja diese Form der Propaganda, fällt damit unseren Truppen in den Rücken und stärkt die Moral der Taliban.
Ich habe allerdings bis heute nicht verstanden, was die Linken geritten hat, die Taliban zu faktisch protegieren. Denn Menschen aus eher linken Lebenswelten wären unter einer Talibanherrschaft die ersten, die im Fußballstadium aufgeknüpft würden. Durch ihre Politik begünstigt die Linkspartei sozusagen den Tod derer in Afghanistan, die ihre Werte und Ideale teilen.
Rational kann ich mir das Verhalten der Linkspartei nur mit einem Hass auf Deutschland erklären. Oder warum fallen die dauernd unseren Soldaten in den Rücken, die das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer verteidigen?
Wenn man sic h den Verfassungsschutzbericht 2009 anschaut und dort den deutlichen Anstieg linksextremistischer Gewalt betrachtet, dann wird das Ausmaß der Heuchelei deutlich, wenn Paul Schäfer von den LINKEN uns hier etwas von „entgrenzter Gewalt“ erzählen will. Es heißt dort:
„Bedeutsamer als die absolute Zahl gewaltbereiter Personen ist
allerdings, dass die Zahl der Gewalttaten mit linksextremistischem
Hintergrund im vergangenen Jahr erheblich gestiegen
ist:
_ Im Jahr 2009 wurden ca. 1.100 linksextremistische Gewalttaten
registriert. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 waren es noch
700.
_ Im vergangenen Jahr waren sieben linksextremistische Tötungsversuche
zu verzeichnen, von denen sich allein vier
gegen Polizeibeamte richteten.
_ Nahezu verdoppelt hat sich dabei die Zahl der Brandstiftungen.
_ Die Zahl der linksextremistischen Körperverletzungsdelikte
ist um knapp 40% angestiegen.“
Wie wäre es, wenn Paul Schäfer sich einmal um die „entgrenzte Gewalt“ in der Anhängerschaft seiner Partei kümmern würde und darauf verzichtete, uns die Schmierenkomödie vom besorgten Abgeordneten vorzuspielen. Der Linken geht es um die Verunsicherung der im Kampf stehenden Soldaten. Der diesbezügliche „Aufschrei „ von UmPp weiter oben in den Kommentaren spricht doch Bände!
Die Beiträge werden immer länger aber es steht immer weniger drin…..
http://www.videojug.com/film/how-to-behave-on-an-internet-forum ;-)
@sun tzu
Es würde die Diskussion mit Ihnen erleichtern, wenn Sie von Diffamierungen Abstand nehmen würden. Wenn Sie noch einmal über das „bigott“ nachdenken, reite ich nicht auf Ihren seltsamen Ideen von der Strafbarkeit meiner Aussagen herum. Was die Etikettierungen als „Verfassungsfeind“ und „krude“ betrifft, empfehle ich in diesem Zusammenhang übrigens auch Zurückhaltung. Können wir uns darauf einigen?
Zu Ihren Fragen:
1) Der Einsatz militärischer Gewalt ist angemessen, wenn es um Selbstverteidigung geht. Er ist – um eine aktuelle Diskussion aufzugreifen – definitiv nicht angemessen zur Sicherung wirtschaftlicher Interessen. Und wo wir gerade über Afghanistan reden: Er ist auch nicht angemessen, um einfach einmal vorzuführen, was die NATO weltpolizeilich alles so kann. Dass das nach hinten losgegangen ist, steht auf einem anderen Blatt. Die Geschichte von Deutschlands Sicherheit, die am Hindukusch verteidigt wird, glauben doch auch Sie nicht, oder?
2) Ich kann mich von solchen Aufrufen nicht nur theoretisch distanzieren, sondern habe das auch schon praktisch und öffentlich getan. Pars pro toto sei auf diese Pressemitteilung verwiesen (das übrigens auch in Richtung S.W..) Es gibt diese Ausreißer, ja, auch im vorgeblich linken und antimilitaristischen Spektrum, aber ich wehre mich dagegen, dafür in Haftung genommen zu werden. Ich unterstelle ja auch nach Lektüre des Wehrbeauftragtenberichtes nicht a priori jedem Soldaten, ein sexualdelinquenter Menschenschinder zu sein, obwohl solche in den Reihen der Bundeswehr zweifellos existieren. Tut mir leid, wenn Ihr Feindbild jetzt Kratzer kriegt.
3) Das Zauberwort heißt „Transparenz“. Sie sollten sich von dem Gedanken verabschieden, dass das Parlament die Regierung etwas fragt und eine befriedigende Antwort bekommt. In der Regel läuft das Spiel so, dass die Regierung entweder herumeiert oder behauptet, selbst nichts zu wissen. Mein Arbeit- und Mandatsgeber ist aber nicht die Regierung, sondern das Volk, und meine Rechenschaft gegenüber meinem Mandatsgeber lege ich ab, indem ich nicht nur dokumentiere, was ich herausgefunden habe, sondern auch, was ich versucht habe, herauszufinden. Im übrigen empfehle ich, Ihre Wahrnehmung bezüglich des Unterschiedes zwischen „Fragen stellen“, „Kritik üben“ und „Dreck werfen“ zu schärfen. Es ist nicht alles Diffamierung, was jenseits der kritiklosen und, ja, naiven „support our troops“ (denn sie wissen schon, was sie tun)-Linie liegt.
4) Fragen zu stellen ist immer zulässig, ja sogar notwendig. Ich erinnere nochmals daran: Das ist mein Job, für diese Arbeit hat mich der Wähler auf diesen Posten gestellt, und dafür bezahlt er mich (wenn auch nicht mit den 11000 Euro monatlich, die Sie vermuten). Und solange der Bundesminister der Verteidigung im Plenum des Bundestages Geschichten erzählt, denen die sachkundigen Mitglieder des Verteidigungsausschusses aufgrund von Geheimhaltungsvorschriften nicht widersprechen dürfen, habe ich auch wenig Kopfschmerzen bei der Frage nach den Geheimschutzaspekten moralischer Legitimität.
5) Ich bin für die Bundeswehr zuständig, und die Bundeswehr hat in Kunduz Zivilisten getötet. Der Talibanunterstützung reichlich unverdächtige Zivilisten übrigens, wie die Wahlausweise vieler Opfer zeigen. Frauen und Kinder. Treibstoffdiebe, je nun. Fällt Ihnen ein zivilisierter Staat ein, der für Treibstoffdiebstahl die Todesstrafe verhängt? Oder für das Zugucken beim Treibstoffdiebstahl? Finden Sie nicht, dass Sie ein bisschen zu leichtfertig mit Menschenleben umgehen? Wir sind hier nicht in irgendeinem Computerspiel, bei dem man nach glücklichem Kill gemütlich zusammen ein Bier trinken geht. Wir reden hier über reale und harte Schicksale. Ich bitte, das zu beachten.
6) Lassen wir mal Clausewitz außen vor. Bei allen klugen Dingen, die er über den Krieg geschrieben haben mag, bleibt der Kritikpunkt, dass er eben über den Krieg geschrieben hat und damit zur Suche nach nichtmilitärischen Lösungen, zivilen Ansätzen, diplomatischen Wegen wenig beizutragen hat.
Ich gebe gerne zu, dass es nicht einfacher wird, einen Konflikt zu lösen, wenn dieser bereits bewaffnet ausgetragen wird. Auch deswegen weist DIE LINKE darauf hin, dass ein Waffenstillstand und ein Abzug der ausländischen Truppen nicht das Ziel von Verhandlungen sein kann, sondern realistischerweise als Vorbedingung zu betrachten ist.
Wenn Sie allerdings das Kapitulationsgeschütz und Polemiken wie „lieber Taliban als tot“ auffahren und obendrein der Entgrenzung der Gewalt das Wort reden, muß ich doch mal leise nachfragen, welche Idee zur Lösung der afghanischen Probleme Sie denn vertreten. Alles umbringen, was nach Gegner aussieht? Abgesehen von den verheerenden moralischen und humanitären Implikationen: General Petraeus‘ Konzept der „counterinsurgency maths“, nach dem jeder getötete Gegner zwei bis drei neue Kämpfer generiert, ist Ihnen geläufig? Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Militärisch ist in Afghanistan nichts auszurichten. Die NATO als schlagkräftigste Militärmacht der Welt versucht es seit fast zehn Jahren und bekommt es nicht hin. Vielleicht wird es Zeit, das Problem mal aus einer anderen Richtung anzugehen.
@voodoo
Was ich glaube oder für plausibel halte und mit wem welches Bombenopfer sympathisiert haben mag, steht nicht zur Debatte. Halten wir einmal fest: Man darf keine Menschen töten, nur weil man den ungefähren Verdacht hat, sie könnten eventuell böse sein. Man darf auch keine Menschen töten, weil sie vielleicht „den Feind“ nett finden könnten. Völkerrecht. Ende der Diskussion. „Möglicherweise“ und „sympathisierend“ sind keine Begriffe, mit denen man Kombattantenstatus erwirbt. Wenn Sie jetzt sagen, die Bundeswehr solle sich nicht zu sehr um das alberne Völkerrecht scheren, sind wir in einer ganz anderen Diskussion, und mit dem Eingangsstatement kommen wir dann auch in der Tat nicht auf einen Nenner.
Zu den subjektiven Bedrohungen, vorbereiteten Hinterhalten und umsetzenden IEDs: Die Lage der vergrabenen Gegenstände war bekannt. Man war imstande, die Vergrabenden aus der Luft zu bekämpfen. Erzählen Sie mir nicht, man wäre nicht in der Lage gewesen, abzuwarten, bis sie weg sind und eventuelle IEDs durch Abwurf geeigneter Mittel ohne Kräfte am Boden und ohne Gefahr für irgendjemanden zur Detonation zu bringen. Ich frage ernsthaft: Wenn diese Möglichkeit bestand – warum mussten diese Menschen sterben? Weil sie möglicherweise „der Feind“ waren? Ich verweise nochmals auf die „counterinsurgency maths“. Das ist übrigens keine Erfindung der LINKEN, das ist eine Idee des ISAF-Oberkommandeurs.
Und was die Verhandlungen um einen Waffenstillstand (wie oben geschrieben ohnehin die falsche Reihenfolge) betrifft: Was ist denn Ihre Alternative? Einfach mal alles umbringen?
@ A.H.
Sie sprechen den zivilen Aufbau an, die Wahlen und all die anderen hübschen Dinge, die so im Begleitprogramm des Militäreinsatzes unter dem Etikett „vernetzte Sicherheit“ herumschwirren. Nun ja. Die Wahlen sind ja ein großer Betrug, aber immerhin: es ist nicht alles falsch. Sicher ist die afghanische und die internationale Zivilgesellschaft in der Lage, auch im Schatten der Kanonen sinnvolle Dinge zu tun. Das Problem, auch und gerade in Deutschland, ist, dass die Regierung dazu neigt, die Lage durch die militärische Brille zu betrachten. Das heißt: Aufbauprojekte werden nicht dort vorangetrieben, wo die Bevölkerung sie braucht, sondern dort, wo das Militär sich einen taktischen Nutzen davon verspricht. Insgesamt haben sich Aufbauprojekte der militärischen Logik unterzuordnen, werden somit als Teil der militärischen Kampagne wahrgenommen und also bekämpft. Fragen Sie zu dem Thema mal Herrn OTA a.D. Reinhard Erös, seines Zeichens Gründer der Kinderhilfe Afghanistan. Die Verquickung von ziviler Hilfe mit militärischer Intervention führt zu nichts gutem.
Abgesehen davon macht das Primat des militärischen anfällig für Verzerrungen Das läßt sich deutlich illustrieren mit dem Nixon-Zitat „He may be a bastard, but he is our bastard“, das auch in Afghanistan immer wieder Anwendung erlebt. Menschenrechtsverletzunngen, Wahlfälschung, Massaker, Korruption: Kein Problem in Afghanistan, solange der verantwortliche Warlord mit der ISAF verbündet ist. Der Haken: Die lokale Bevölkerung weiß um die Geschichten, und sie weiß auch, mit wem die vorgeblichen Befreier sich da für ein bißchen Feuerkraft gemein machen.
Ein zivilgesellschaftlich abgestützter Wiederaufbau sieht anders aud, und er kann nur gelingen, wenn nicht an allen Ecken das Militär mit seinen spezifischen und oft genug entgegengesetzten Interessen hereingrätscht. In der Bewertung, dass er grundsätzlich wichtig ist, stimme ich Ihnen allerdings wieder zu.
@mietsch, politikverdruss
Könnten wir bitte mal die Feindbilder und Diffamierungen außenvor lassen? Es redet sich einfach besser, wenn nicht einer der Gesprächspartner die ganze Zeit betont, dass der andere eigentlich nicht satisfaktionsfähig ist. Oder soll ich tatsächlich im Gegenzug die Schublade öffnen, in der die ganzen Zuschriften liegen, die beschreiben, welch unfähiger, engstirniger und schmalspurdenkender Haufen die Bundeswehr ist – und Ihnen das dann alles ans Bein binden?
In Pakistan sollen 3 Islamisten aus Deutschland bei einem Drohnenangriff getötet worden sein.
Diese Meldung löst bei GRÜNEN und LINKEN wie üblich den Pawlosche Reflex aus, nach der „Verantwortung der Bundesregierung“ zu fragen. Nein, nicht nach der Verantwortung dafür, dass in Deutschland Islamisten oft unbehelligt agieren können, sondern nach der Verantwortung der Bundesregierung für den Drohnenangriff: Aus der TAZ:
„Inwieweit haben US-Behörden die Bundesregierung im Vorfeld über eine mögliche Tötung deutscher Staatsbürger informiert?“, fragt die Linkspartei. Und die Grünen wollen von der Regierung wissen, ob „sie an der Durchführung der Operation mitgewirkt“ hat. „Wer hat die Entscheidung für den Angriff getroffen?“
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/aus-dem-leben-gebombt/
Von Anfragen seitens GRÜNER und LINKER an die Regierung, die Umtriebe islamistischer Vereinigungen in Deutschland wirksam zu unterbinden, habe ich noch nie gehört.
@Paul Schäfer
Da Sie sich so ausführlich der Diskussion stellen, möchte ich mich nun doch noch einmal äußern.
„Man darf keine Menschen töten, nur weil man den ungefähren Verdacht hat, sie könnten eventuell böse sein. Man darf auch keine Menschen töten, weil sie vielleicht „den Feind“ nett finden könnten. Völkerrecht. Ende der Diskussion.“
Das humanitäre Völkerrecht lässt noch viel mehr zu, u.a. das bewusste Inkaufnehmen des Todes von Unbeteiligten, solange dieses im Verhältnis zur erzielten militärischen Wirkung steht. Wenn den Verantwortlichen am 04.11.2009 z.B. bekannt gewesen wäre, dass an den Tanklastern nicht nur feindliche Kämpfer, sondern auch Plünderer anwesend waren, so hätte die Bekämpfung der Kämpfer deshalb nicht zwangsläufig gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen. Ich habe den Eindruck, dass das Völkerrecht in der deutschen Diskussion verbreitet als Moralersatz idealisiert wird. Diese Rolle kann das Völkerrecht jedoch nicht erfüllen.
Was taktische Entscheidungen und „Töten auf Verdacht“ angeht: Der permanente Völkerrechtsbruch der Aufständischen, die u.a. konsequent gegen Auflagen zur Kennzeichnung als Kombattanten und Verzicht auf Distanz zur Zivilbevölkerung bei Kampfhandlungen verstoßen, erschwert deren Identifizierung mitunter. Der Begriff „Verdacht“ schafft hier m.E. jedoch falsche Assoziationen, da das Vorgehen gegen die Aufständischen durch ISAF keine polizeiliche Maßnahme ist. Aufgrund des völkerrechtswidrigen Handelns der Aufständischen muss man zu deren Identifizierung auf bestimmte Indikatoren zurückgreifen, die niemals vollkommen seien können. Einen sauberen Krieg kann es nicht geben, aber das Verhältnis getöteter feindlicher Kämpfer zu getöteten Unbeteiligten ist im Rahmen von ISAF so schonend für die Zivilbevölkerung wie in kaum einem anderen bewaffneten Konflikt der Geschichte. Wenn die Friedensbewegung und ihre politischen Unterstützer hier positives bewirken möchten, könnten sie an die Aufständischen appellieren, das Völkerrecht zu achten und afghanische Zivilisten nicht zu gefährden.
„Fragen Sie zu dem Thema mal Herrn OTA a.D. Reinhard Erös, seines Zeichens Gründer der Kinderhilfe Afghanistan. Die Verquickung von ziviler Hilfe mit militärischer Intervention führt zu nichts gutem.“
Herr Erös kann schon zum Selbstschutz nichts anderes behaupten. Würde er von den Aufständischen als positiv gegenüber ISAF eingestellt wahrgenommen, könnte er nicht so arbeiten, wie er arbeitet.
„Der Talibanunterstützung reichlich unverdächtige Zivilisten übrigens, wie die Wahlausweise vieler Opfer zeigen. Frauen und Kinder. Treibstoffdiebe, je nun. Fällt Ihnen ein zivilisierter Staat ein, der für Treibstoffdiebstahl die Todesstrafe verhängt? Oder für das Zugucken beim Treibstoffdiebstahl?“
Die Plünderer wurden nicht als Strafe getötet, sondern weil sie sich beim Plündern in einem laufenden sicherheitsrelevanten Vorfall einem tödlichen Risiko aussetzten. Das ist tragisch, aber nur begrenzt der Bundeswehr anzulasten.
„Erzählen Sie mir nicht, man wäre nicht in der Lage gewesen, abzuwarten, bis sie weg sind und eventuelle IEDs durch Abwurf geeigneter Mittel ohne Kräfte am Boden und ohne Gefahr für irgendjemanden zur Detonation zu bringen.“
Ich kenne die genaue Situation nicht, aber warum sollte man so eine Gelegenheit auslassen, eine IED-Zelle empfindlich zu treffen? Hätte man diese feindlichen Kämpfer ausweichen lassen, hätten sie am nächsten Tag neue IEDs platziert, die übrigens mit Masse jene afghanischen Zivilisten treffen, die Sie nach eigenen Angaben schützen wollen.
„General Petraeus’ Konzept der „counterinsurgency maths“, nach dem jeder getötete Gegner zwei bis drei neue Kämpfer generiert, ist Ihnen geläufig? “
Dieses Konzept eignet sich nicht zur Untermauerung von Forderungen nach Verzicht auf Bekämpfung der Aufständischen. Es entstand in einer Situation, in der sich die Amerikaner im Irak fast nur auf kinetisches Vorgehen beschränkten und dabei die Kontrolle der Bevölkerung durch Präsenz in der Fläche vernachlässigten. Dementsprechend verzichtet Petraeus ja auch nicht auf kinetisches Vorgehen.
„Sicher ist die afghanische und die internationale Zivilgesellschaft in der Lage, auch im Schatten der Kanonen sinnvolle Dinge zu tun.“
Zum Stichwort „Zivilgesellschaft“: Hier sollte man sich keine Illusionen machen. „Zivilgesellschaft“ ist allzuoft identisch mit den „Local Power Brokers“ (neudeutsch „Warlords“), die sich zuweilen ein freundliches NGO-Gesicht zulegen, um internationale Gelder abgreifen zu können. In der afghanischen Gesellschaft gibt es praktisch keine Kräfte, die gegen solche Machtfiguren agieren können.
„Und was die Verhandlungen um einen Waffenstillstand (wie oben geschrieben ohnehin die falsche Reihenfolge) betrifft: Was ist denn Ihre Alternative? Einfach mal alles umbringen?“
Das Thema „Verhandlungen“ gehört zu den in Deutschland mit Abstand am stärksten überschätzten. Fakt ist, dass die Führer der Aufständischen keinen Grund sehen zu verhandeln, weil sie davon ausgehen, sehr bald ohnehin gewonnen zu haben. Man wird nicht alle Aufständischen töten müssen um sie vom Gegenteil zu überzeugen, aber ohne deutlich verstärkten Druck wird sich bei den Führern wohl kaum Verhandlungsbereitschaft herstellen lassen.
Man könnte die politischen Forderungen Ihrer Partei bzgl. Afghanistan noch grundsätzlicher kritisieren. Ihre Partei erweckt z.B. den Eindruck, dass ein Ende von ISAF mit „Frieden“ in Afghanistan verbunden wäre. Tatsächlich wäre das Ergebnis auf absehbare Zeit nur ein intensiverer Bürgerkrieg.
ich bin übrigens kein Unterstützer von ISAF. Den Einsatz halte ich für das Ergebnis von Illusionen über die Situation in Afghanistan, deren Herausforderungen man vollkommen unterschätzt hat. So zu tun, als ließen sich diese Herausforderungen mit etwas mehr „Zivilgesellschaft“ in den Griff bekommen, halte ich nach mehreren Jahren Erfahrung in Afghanistan aber für die Fortsetzung dieser Illusionen und nicht für einen erfolgversprechenden Ausweg.
@Sascha Stoltenow
So etwas wurde in Deutschland schon mehrfach von verschiedener Seite angeregt, kam aber nie zu stande. Diejenigen, die so etwas machen könnten, dürfen es nicht, und die, die es gerne möchten, können es nicht. Förderer finden sich auch keine (weil „zu heikel“), und von den Parteien und politischen Stiftungen möchte sich niemand mit solchen unpopulären Themen belasten. Und im akademischen Umfeld wäre die Beteiligung an so etwas ohnehin gleichbedeutend mit „Ende der Karriere“, wobei hier die Negativselektion der vergangenen Jahrzehnte bereits dafür gesorgt hat, dass es so etwas wie „Militärwissenschaft“ und „Strategische Studien“ etc. gar nicht gibt.
Vielen Dank für die interessanten Einblicke, Herr Schäfer.
Aber haben nicht zuletzt mehrere Gerichten eben keinen Verstoss gegen das Völkerrecht gesehen? Konnte man Herrn Oberst Klein eben keine Pflichtverletzung nachweisen? Und ist das Vergraben von IEDs (und auch das von vermeintlichen IEDs) nicht ein „Hostile Act“ gemäß ISAF-Regularien? Sind diese Regularien im Umkehrschluss also wissentlich gegen das Völkerrecht verfasst worden?
Und um auf eine ihrer Fragen zu antworten:
Diese Menschen mussten sterben, Herr Schäfer, weil sie sich dazu entschieden haben, den bewaffneten Kampf gegen die Schutztruppe aufzunehmen, die auf bitten der afghanischen Regierung im Land ist. Bezüglich der „Counterinsurgency maths“ kann man festhalten, das es zu jeder These eine Gegenthese gibt. So haben unsere afghanischen Übersetzer uns z.B. über die afghanische Kulutr erzählt, das man stets Stärke zeigen muss, um gegen die Aufständischen zu bestehen. Jedes Zurückweichen oder Kuschen wird von der Bevölkerung als Schwäche und Feigheit ausgelegt. Dem „Winning Hearts and Minds“ nicht sehr zuträglich oder?
Und haben nicht die Morde an der Ärztegruppe im August gezeigt, das der zivile Wiederaufbau so ganz ohne Militär nicht funktioniert?
@ S.W.: genau deshalb schreibe ich, das so etwas fehlt. Es ist aber die Verantwortung der Fuehrung, die u.a. zulaesst, dass sich an diversen Akademien Menschen die Fussel aus dem Nabel fummeln.
@ Politikverdruss: ja, dass meine ich ernst und bedauere es. Nennen Sie mir gerne einen CDU-MdB, der sich aehnlich intensiv mit AFG befasst (hat) wie bspw. W. Nachtwei.
@ Sun Tzu: Wenn Sie mit „ordne ich richtig zu“ fragen, ob Sie die Angaben auf meiner Webseite lesen koennen, frage ich mich, worin hier eine Ordnungsleistung besteht? Ab von diesen rhetorischen Spielchen frage ich mich, warum niemand in diesem Land in der Lage ist, ihre einfachen Forderungen nach einer medialen Gleichschaltung und einem aggressiveren Vorgehen umzusetzen, wo der Erfolg doch gewiss ist. Und selbst das US-Militaer folgt nicht diesem genialen Ansatz. Es muss sehr schwer sein, in einer Welt zu leben, in der nur der Unverstand der anderen verhindert, dass alles gut wird. Vielleicht wuerde es aber auch helfen, unter Klarnamen zu agieren, oder koennen Sie nicht zu Ihren Argumenten stehen?
@Paul Schäfer,
ja, „öffnen sie Ihre Schubladen und zeigen Sie uns mal“ welch ein unfähiger, engstirniger und schmalspurdenkender Haufen die Bundeswehr ist.“ Ich bleibe bei den Verfassungsschutzberichten, in denen die staatsfeindlichen Aktivitäten Ihrer Partei und Anhängerschaft entlarvend dargelegt werden. Dort zeigt sich die LINKE, wie sie ist, im Gegensatz zu dem Bild, das Sie uns hier vorgaukeln wollen. Den Vorwurf der Diffamierung weise ich zurück. Oder betrachten Sie die Fakten des Verfassungsschutzberichtes schon als diffamierend?
Joachim Gauck hat dazu treffend festgestellt, dass es schon „sehr merkwürdig sei, dass eine politische Richtung, die Jahrzehnte lang den bewaffneten Befreiungskampf in Afrika und anderswo bejubelt hat, nun einen Radikalpazifismus pflegt. Das ist taktischer aber kein ethischer Pazifismus.“ Auf diesem Hintergrund wirken die Thesen Ihrer friedlichen Lösungsansätze geradezu grotesk. Soviel mal zu der Glaubwürdigkeit Ihrer Ausführungen.
Besonders entlarvend aber sind Ihre Ausführungen zum Thema Clausewitz. Es bleibe „der Kritikpunkt, dass er eben über den Krieg geschrieben hat und damit zur Suche nach nicht- militärischen Lösungen….wenig beigetragen hat.“ Ja, und jetzt ergänzen die Friedenstheoretiker der LINKEN, was Clausewitz einst versäumte aufzuschreiben.
Nein, weder Ziele noch Überzeugungskraft der LINKEN reichen aus, die Konfliktfelder der Gegenwart eizudämmen.
@P.Schäfer
„Könnten wir bitte mal die Feindbilder und Diffamierungen außenvor lassen? Es redet sich einfach besser, wenn nicht einer der Gesprächspartner die ganze Zeit betont, dass der andere eigentlich nicht satisfaktionsfähig ist.“
Bitte setzen Sie das in Ihrer Partei und den angeschlossenen Organisationen (auch) um. Sollten wir nichts mehr von Sachbeschädigung von Bw-Eigentum und Aufrufen zur Gewalt gegen Soldaten etc. etc. hören, well done Hr. Schäfer.
Eher friert aber die Hölle zu.
„Oder soll ich tatsächlich im Gegenzug die Schublade öffnen, in der die ganzen Zuschriften liegen, die beschreiben, welch unfähiger, engstirniger und schmalspurdenkender Haufen die Bundeswehr ist – und Ihnen das dann alles ans Bein binden?“
Da bin ich froh, dass sich in diesem Punkt die Bundeswehr nicht von der LINKEn unterscheidet!
@Sascha Stoltenow,
Als Unionspolitiker Minister zu Guttenberg.
Herr Stoltenow, an Ihren Ausführungen irritiert Ihre Feststellung, dass „die Stimme von Paul Schäfer…vernünftig klingt.“
Der Parteihintergrund der LINKEN ist parteigeschichtlich und aktuell durch Gewalt geprägt. Joachim Gauck, der die Auswirkungen LINKER Gewalt erlebt hat, hat dies klar und überzeugend angeprangert. Darüber hinaus sind doch die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes eindeutig. LINKE Gewalt nimmt zu.
Und auf diesem Hintergrund bietet uns Herr Schäfer radikalpazifistische Lösungsansätze an. Das ist einfach lächerlich, vor allem aber unglaubwürdig und keineswegs „vernünftig.“
Wer über die Linkspartei grundsätzlich diskutieren möchte, kann das bitte in den einschlägigen Foren tun. Hier ist dieser Aspekt jetzt so was von ausgereizt.
@T.Wiegold,
ich empfinde Ihre Meinungseinschränkungen wirklich langsam als sehr merkwürdig.
Sie können doch in einer solchen Diskussion nicht den Aspekt der Glaubwürdigkeit ausklammern, die natürlich mit dem parteigeschichtlichen Hintergrund der Partei von Herrn Schäfer verknüpft ist. Unter diesen „Bedingungen“ schließe ich mich @S.W. an und verabschiede mich.
Was für den einen „Meinungseinschränkung“ bedeutet, ist für den anderen Moderation. Schlimm genug wenn so was überhaupt erst nötig wird. Aber es wäre bedauerlich wenn diese Plattform zu einer dieser gewöhnlichen Schlammgrube verkommen würde.
@Sebastian S.
Mir wurden hier von Moderationsseite ohne nähere Begründung u.a. „Verunglimpfung von Verfassungsorganen” und “Äußerungen mit beleidigendem Charakter” vorgeworfen. Ich kann dies bei aller Selbstkritik nirgendwo in meinen Worten entdecken und glaube auch nicht, dass mein Ton der einer „Schlammgrube“ ist. Aus diesen ganzen Vorhaltungen entnehme ich, dass kontroverse Diskussion hier eben nicht erwünscht ist. Das zu fordern ist das gute Recht des Betreibers, auch wenn man m.E. nicht persönlich hätte werden müssen, um dies zum Ausdruck zu bringen. Es entspricht leider dem Trend unserer sicherheitspolitischen Kultur, der so viele Themen „zu heikel“ erscheinen, oder die man aus anderen (nicht immer ausgesprochenen Gründen) lieber nicht ansprechen mag. Ich habe das auch in anderem Kontext mehrfach erlebt, bis (als nicht direkt beteiligter) zu höheren politisch-militärischen Ebenen, in der die Tatsachen allenfalls unter Vertrauten und unter vier Augen ausgesprochen wurden, aber niemals in der großen Runde. Ich bin überzeugt davon, dass wir uns mit dieser Kultur keinen Gefallen tun, habe aber keine Wahl als mich zu fügen.
@ S.W. und @ all
Ich hatte mich bereits für die Verwechslung entschuldigt – es waren nicht Sie, der Paul Schäfers Anfrage mit Störpropaganda gegen die Bundeswehr gleichgesetzt hatte. Und ich habe als Betreiber und Moderator dieser Seite schon eine sehr große Bandbreite an kontoverser Diskussion zugelassen. Dafür habe ich mich dann, wenn ich zur Mäßigung aufrief, als DDR 2.0 beschimpfen lassen müssen.
Wer jetzt noch so tut, als hätte ich bei den nunmehr über 80 (!) Kommentaren in diesem Thread brutal Meinungsäußerungen beschnitten und keine Diskussion zugelassen, will offensichtlich mich persönlich beleidigen und/oder dieses Blog zweckentfremden. Das werde ich im Interesse der vernünftigen Leser und Kommentatoren, aber auch in meinem eigenen Interesse nicht zulassen.
(Diesen Thread schließe ich jetzt für Kommentare.)