Bundeswehr-Beschaffung: Lange Mängelliste der Wirtschaftsprüfer

Der Bericht einer externen Prüfergruppe über das Beschaffungswesen der Bundeswehr, der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am kommenden Montag übergeben werden soll, gerät nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zu einer Mängelliste. Rund 140 Probleme und Risiken würden in der Zusammenfassung der Studie aufgelistet, heißt es nach Angaben des Blattes. Die Untersuchung einiger, ausgewählter Beschaffungsvorhaben belege, dass eine Optimierung des Rüstungsmanagements in nationalen und internationalen Großprojekten dringend und ohne Verzug geboten ist.

Für die Studie hatten Berater und Anwälte der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, der Ingenieurgesellschaft P3 und der Kanzlei Taylor Wessing drei Monate lang neun Projekte untersucht. In ihrem Bericht kommen sie laut Süddeutscher Zeitung auch zu Handlungsempfehlungen: Die Umsetzung dieser Handlungsempfehlungen bedeutet ein ambitioniertes Arbeitsprogramm, das mindestens für die kommenden zwei Jahre erhebliche Kräfte binden wird. Unter anderem raten sie dazu, für das neue Transportflugzeug A400M (Foto oben) Kompensationsleistungen vom Hersteller Airbus zu fordern, weil der erste Transporter nicht nur mit Verzögerung Ende dieses Jahres ausgeliefert werden soll, sondern zudem noch nicht die geforderte Leistung bringen wird.

Bislang haben die Kollegen der Süddeutschen offensichtlich als einzige dieses Papier, deshalb abweichend von der üblichen Praxis* hier mal der Link zu dem Bericht:

Expertenbericht zur Bundeswehr: Überforderte Mitarbeiter, ungenaue Verträge, Wirrwarr an Zuständigkeiten

*Deutsche Verlagswebseiten werden hier in der Regel nicht verlinkt.

(Foto: A400M auf der ILA 2014)