Rüstungskooperation: Rheinmetall und ukrainischer Staatskonzern arbeiten zusammen

Das deutsche Rüstungsunternehmen Rheinmetall und der ukrainische Staatskonzern Ukrainian Defense Industry (UDI, früher Ukroboronprom) haben eine gemeinsame Firma in der Ukraine gegründet. Die Rheinmetall Ukrainian Defense Industry LLC nahm nach Angaben des ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal bereits in der vergangenen Woche ihre Arbeit auf

Den Start des neuen Unternehmens gab Schmyhal am (heutigen) Dienstag bei einem deutsch-ukrainischen Wirtschaftsforums in Berlin bekannt. Zunächst soll die neue Firma Militärgerät instandsetzen, das aus dem Westen an die Ukraine geliefert wurde. Langfristig sei die Montage von Rheinmetall-Fahrzeugen in den ukrainischen Werken geplant.

Damit erhält das Land eine eigene Produktionskapazität für westliche Gefechts- und Transportfahrzeuge. Rheinmetall-Chef Armin Papperger hatte kürzlich angekündigt, dafür sollten aus den deutschen Werken des Konzerns Teile für die Endmontage in die Ukraine geliefert werden. Infrage kämen unter anderem der von dem Unternehmen entwickelte Schützenpanzer Lynx und der Kampfpanzer Panther. Für diese Produktion müssten in der Ukraine noch nicht einmal neue Fertigungsstätten aufgebaut werden: In dem Land gebe es bereits jetzt sechs Panzerwerke.

An der Rheinmetall Ukrainian Defense Industry LLC hält  die Rheinmetall Landsysteme GmbH eine Mehrheit von 51 Prozent  der Anteile, der ukrainische Staatskonzern ist mit 49 Prozent beteiligt. Das Joint Venture der beiden Unternehmen, das zunächst nur in der Ukraine aktiv werden soll, hatten die Kartellbehörden in Deutschland, der Ukraine und Polen zuvor genehmigt. Nach Angaben von Rheinmetall war auch die Zustimmung der polnischen Wettbewerbsbehörde erforderlich, weil die beiden Partner relevante Umsatzschwellen in dem Land überschreiten.

(Foto: Schmyhal übergibt Bundeskanzler Olaf Scholz beim ukrainisch-deutschen Wirtschaftsforum in Berlin das Registrierungszertifikat des neuen Unternehmens – Foto Regierung der Ukraine)