UN-Einsatz in Mali: Zum Beispiel die Briten

Während der Einsatz der Bundeswehr in Mali hierzulande zunehmend unter der Überschrift diskutiert wird „Machen wir die gleichen Fehler wie in Afghanistan?“, zum Wochenende hier etwas zum Anschauen über die britische Sicht:

Ein sehr sehenswertes Video zum Einsatz der britischen Long Range Reconnaissance Group im Rahmen der UN-Mission MINUSMA in dem westafrikanischen Land (außer auf Twitter auch auf YouTube veröffentlicht, danke für den Leserhinweis):

Interessant ist neben dem Auftrag – da hin zu gehen, wo sonst nichts ist, und das weit außerhalb der MINUSMA-Strukturen – der Mindset: Im Mittelpunkt steht nicht, wie gefährlich es ist oder sein könnte, sondern wie die Truppen ihre Aufgabe wahrnehmen, die Zivilbevölkerung in einer UN-Peacekeeping-Mission zu unterstützen.

Natürlich ist auch ein solches Video PR. Aber eben mit einem völlig anderen Ansatz, als ihn die Bundeswehr fährt. Zum Beispiel, wenn die – mit vollem Namen genannten – Soldatinnen und Soldaten erzählen, warum sie dort sind und was sie tun. Und eben nicht mit Ich habe den Auftrag… ihre Texte abspulen.

Das bedeutet natürlich nicht, dass die Debatte über die vielfältigen Einsätze in Mali, neben den UN ja die EU mit ihrer Trainingsmission, die französische Anti-Terror-Operation Barkhane und die europäische Spezialkräftemission Takuba, dazu die G5 Sahel, überflüssig wäre. Aber es bietet eine grundsätzlich andere Perspektive. Und die wird, gerade im Hinblick auf die Rolle der Vereinten Nationen, in Deutschland überwiegend gar nicht wahrgenommen.