Bundeswehr-Zivilbeschäftigte: Die Hälfte erwartet kaum Veränderung

Der Verband der Beamten der Bundeswehr (VBB) hat am (heutigen) Freitag in Berlin eine Umfrage unter Zivilbeschäftigten der Bundeswehr veröffentlicht. Fazit des Verbandes: Lage beim Zivilpersonal der Bundeswehr ist katastrophal. Etwas detaillierter: Fast die Hälfte der – laut VBB derzeit rund 70.000 –  Zivilbeschäftigten ist mit der Bundeswehr als Arbeitgeber unzufrieden.

Ich will mich jetzt mal einer Bewertung der Bewertung enthalten und nur ein paar wesentliche Zahlen aus der Umfrage Die Bundeswehrreform aus Sicht der Beschäftigten nennen, die Manfred Güllner vom Meinungsforschungsinstitut Forsa vorgenommen hatte und heute vorgestellt hat. Dabei bitte beachten: Immer wenn Güllner von den Beschäftigten der Bundeswehr spricht, meint er die Zivilbeschäftigten.

• Befragt wurden 814 zivile Beschäftigte der Bundeswehr, davon 608 Beamte und 206 Angestellte

• Die aktuelle Reform der Bundeswehr, laut VBB-Vorsitzendem Wolfgang Kamm eine der gravierendsten seit Aufstellung der Streitkräfte, bewerten 8 Prozent der Befragten als gut, 39 Prozent als weniger gut und 49 Prozent als schlecht

• Bei den Assoziationen zur Strukturreform nennen 48 Prozent nicht durchdacht, Chaos, „Unsinn“. Am anderen Ende: Fünf Prozent fallen dazu Versetzungen ein, sechs Prozent Standortschließungen, sieben Prozent größere Arbeitsbelastung und ebenfalls sieben Prozent Unsicherheit über persönliche Zukunft

• Erwartete persönliche Auswirkungen der Reform: 43 Prozent sagen, es werde sich etwas ändern, 50 Prozent sind der Meinung: nicht viel

• Einfluss der Reform auf die Arbeitsmotivation: vier Prozent sagen verbessert, 49 Prozent sagen verschlechtert und 47 Prozent sagen nicht verändert.

• Derzeitige Arbeitsmotivation: 57 Prozent gehen gern zur Arbeit, 40 Prozent nicht

• Den Arbeitgeber weiterempfehlen würden 31 Prozent der Beschäftigten, 66 Prozent nicht.

Die Pressekonferenz zum Nachhören (am Schluss nicht mit allen Fragen und Antworten; die Fragen sind aus technischen Gründen auch oft nicht zu verstehen). Güllner kommt mit der Vorstellung der Umfrage bei Minute 14:38.

VBB_16aug2013.mp3