Bundeswehr-Zivilbeschäftigte: Die Hälfte erwartet kaum Veränderung
Der Verband der Beamten der Bundeswehr (VBB) hat am (heutigen) Freitag in Berlin eine Umfrage unter Zivilbeschäftigten der Bundeswehr veröffentlicht. Fazit des Verbandes: Lage beim Zivilpersonal der Bundeswehr ist katastrophal. Etwas detaillierter: Fast die Hälfte der – laut VBB derzeit rund 70.000 – Zivilbeschäftigten ist mit der Bundeswehr als Arbeitgeber unzufrieden.
Ich will mich jetzt mal einer Bewertung der Bewertung enthalten und nur ein paar wesentliche Zahlen aus der Umfrage Die Bundeswehrreform aus Sicht der Beschäftigten nennen, die Manfred Güllner vom Meinungsforschungsinstitut Forsa vorgenommen hatte und heute vorgestellt hat. Dabei bitte beachten: Immer wenn Güllner von den Beschäftigten der Bundeswehr spricht, meint er die Zivilbeschäftigten.
• Befragt wurden 814 zivile Beschäftigte der Bundeswehr, davon 608 Beamte und 206 Angestellte
• Die aktuelle Reform der Bundeswehr, laut VBB-Vorsitzendem Wolfgang Kamm eine der gravierendsten seit Aufstellung der Streitkräfte, bewerten 8 Prozent der Befragten als gut, 39 Prozent als weniger gut und 49 Prozent als schlecht
• Bei den Assoziationen zur Strukturreform nennen 48 Prozent nicht durchdacht, Chaos, „Unsinn“. Am anderen Ende: Fünf Prozent fallen dazu Versetzungen ein, sechs Prozent Standortschließungen, sieben Prozent größere Arbeitsbelastung und ebenfalls sieben Prozent Unsicherheit über persönliche Zukunft
• Erwartete persönliche Auswirkungen der Reform: 43 Prozent sagen, es werde sich etwas ändern, 50 Prozent sind der Meinung: nicht viel
• Einfluss der Reform auf die Arbeitsmotivation: vier Prozent sagen verbessert, 49 Prozent sagen verschlechtert und 47 Prozent sagen nicht verändert.
• Derzeitige Arbeitsmotivation: 57 Prozent gehen gern zur Arbeit, 40 Prozent nicht
• Den Arbeitgeber weiterempfehlen würden 31 Prozent der Beschäftigten, 66 Prozent nicht.
Die Pressekonferenz zum Nachhören (am Schluss nicht mit allen Fragen und Antworten; die Fragen sind aus technischen Gründen auch oft nicht zu verstehen). Güllner kommt mit der Vorstellung der Umfrage bei Minute 14:38.
Finde es sehr nobel von T.W., sich hier einer Bewertung zu enthalten. Ich kann das nämlich nicht. … ;-) …Ich muss bei solchen Umfrage-Ergebnissen unwillkürlich an Helmut Kohl denken. „Die Verelendung im deutschen Staatsdienst findet auf hohem Niveau statt“, hat er mal gesagt und ist dafür böse verhauen worden. Zu Recht. So was sagt man ja auch nicht als Dienstherr über seine Mitarbeiter. Aber falls er die zivilen Beamten und Beschäftigten der Bundeswehr gemeint haben sollte, hätte er nicht ganz Unrecht. Ich war zwar „nur“ Soldat und nie ziviler Mitarbeiter, aber bin überzeugt, dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, die Zufriedenheitsquote in dieser Gruppe jemals signifikant zu steigern. Wenn zwei Drittel von denen ihren Arbeitgeber nicht weiter empfehlen würden, haben sie ganz offenkundig keine Ahnung von den privaten Arbeitgebern. Dort gibt es nämlich auch immer wieder Strukturwandel und die damit zwangsläufig einhergehenden Veränderungen – nur laufen sie anders ab. Gleich drei Parallelen kommen mir in den Sinn: Bergbau, Stahlindustrie und Werften. In den achtziger und neunziger Jahren sind hunderttausende von Menschen vom Strukturwandel in diesen Branchen brutal überrollt worden. In Duisburg, Völklingen, Wismar, Kiel, und und und. Von den zivilen Mitarbeitern der Bundeswehr verliert dagegen niemand seinen Arbeitsplatz, weil die Welt sich ändert. Man bekommt nur einen anderen. Und ist – auch als Angestellte/r – in der Regel unkündbar bis zur Rente mit 67. Wer dann auch noch den Begriff „Besoldungsrechner“ googelt, findet auf der Entgeltebene 7/8/9 Summen, die Menschen mit vergleichbarer Ausbildung in der privaten Wirtschaft nicht oft erreichen. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Bund schon in der Ausbildung bzw. im Studium sehr attraktive Bezüge zahlt.
Es ist sicher richtig, dass es in der Personalführung der Wehrverwaltung eine Menge Optimierungspotenzial gibt. Selbst wenn das voll ausgeschöpft würde, glaube ich allerdings kaum, dass die nächste Güllner-Umfrage deutlich verbesserte Zufriedenheitswerte bringt. So sind sie eben. Und jetzt reg ich mich wieder ab … Schönes Wochenende! … ;-)
@Minenjäger: Das klassische Totschlag-Argument. Draußen ist alles noch viel schlimmer! Also ist es ja egal wie man mit den Mitarbeitern umgeht.
@ Leser: Wenn Sie die Dinge von innen betrachten, haben Sie sicher Recht…
@ Leser
Der Dienstherr geht viel zu zimperlich mit den Zivilisten um. Unser Wehretat ist finanziell am Ende, die streitkräfteinterne Mangelwirtschaft ist katastrophal. Aber wir leisten es uns, einen deutlich überdimensionierten und in nicht wenigen Teilen unproduktiven Zivilpersonalkörper zu erhalten. Das soll keine Pauschalanklage sein, ich kenne sehr viele, weit über den angedachten Aufgabenbereich arbeitende und wirklich dienstleistende Angestelle und Zivilbeamte. Aber diese in der Gesamtbetrachtung dann doch deutlich in der Minderheit. Jeder Soldat in seiner Dienstzeit hat unzählige Erfahrungen mit solchen Angestellten und Zivilbeamten gemacht.
70.000 Beschäftigte und rund 800 Befragte. Naja – volle Punktzahl bei Methoden der Sozialwissenschaften gibt es dafür auch nicht :-)
Das Verhältnis der Kopfzahlen 87a/87b ist mittlerweile nun wirklich ungesund aus betriebswirtschaftlicher Sicht, aber das deutsche HH-Recht ist eben aus Kaisers Zeiten und basiert auf einem anderen Staats- und Volkswirtschaftsverständnis Die zivile Kontrolle über Streitkräfte kann man allerdings auch übertreiben ;-)
Organisationstheoretisch ist „power-to-the-edge“ schon sehr interessant, dazu muß man aber die „edge“ (die Streitkräfte) organisatorisch ermächtigen und nicht enteiern ;-)
Eine genaue Analyse de Dresdner Erlasses ist unter diesem Aspekt sehr augenöffnend.
@Roman
demnach wäre es besser, alle rauszuschmeißen die unnütz sind? Wer ist dann in Ihren Augen nutzvoll?
Mit wem geht der Dienstherr zimperlich um?
Ich kenne beide Seiten, die als Soldat und die als Arbeitnehmer ( Angestellte und Arbeiter gibt es ja nicht mehr.)
Als Soldat kannte ich auch die Sprüche über die „Zivillunken“, die nichts tun. Ich kenne aber auch die Naturen von Soldaten, die gerne vergessen, was ein Arbeitsvertrag und was eine Verpflichtung auf Zeit oder ein Berufssoldat ist. Übrigends, die meisten Beamten, die ich kenne, sind ehemalige Soldaten. Ich weiß nur nicht, wie nützlich die waren oder sind.
Hängt dies vielleicht an der Arbeitsmoral? Ich erlebe tagtäglich eher die Verzweifung und Ohnmacht gegenüber dem Dienstherren, und das obwohl mein Standort nicht großartig durch die Reform betroffen ist. Oftmals werden wir durch undurchsichtige Entscheidungen zum Warten verdammt. Vorsicht: da entsteht Burn-Out!
Ich arbeite meine 40 Stunden und erhalte die Entgeldstufe 9. Ja, damit bin ich quasi privilligiert, jedoch ein Arbeitnehmer mit dem selben Beruf verdient mit zwei Jahren Berufserfahrung bereits mein Gehalt mit 35 Stunden mit besseren Chancen auf Aufstieg und Weiterbildung.
Schon in der Berufsausildung erfahren unsere Azubi´s die manchmal bittere Realität der Bw, und sehr viele interessieren sich nach dem Ende der Ausbildungszeit nicht mehr für die Truppe, weder als Zivilangestellter im gelernten Beruf noch als Soldat, sondern bilden sich lieber weiter zum Techniker oder Ingenieur.
Ich erledige trotzdem mit Spaß gerne meine Arbeit, da ich diese nun mal gerne in Reihen der BW ausübe, mich damit idendifiziere und auch nur dort überhaupt in der Weise ausüben kann.
Nur: meckern, wenn was nicht richtig läuft, darf ich trotzdem und es gab auch eine Zeit, in der ich persönlich sehr zufrieden mit der BW war. Das hat sich erst seit vier Jahren geändert.
Interessant finde ich an der Umfrage aber, dass 40% der Befragten nicht gerne zur Arbeit gehen. Stellt sich nur die Frage, warum die Arbeitnehmer noch da sind. Vielleicht mangeld es an Alternativen, sowohl finanziell als auch in der sozialen Sicherheit. Grundsätzlich habe ich eine Aversion gegen den VBB, seitdem der Vorsitzende den Übergang vom militärischem Bereich in den zivilen als einen Verstoß gegen das Grundgesetz bewertet hat und sich um die Kultur des BWB sorgte, als bekannt wurde, dass da großflächig Soldaten dazukommen. Also muss man immer auch berücksichtigen, welcher Auftraggeber hinter der Studie stand.
@ Minenjäger: Ob in der zivilen Bundeswehrverwaltung Unsummen bezahlt werden, die man vergleichbar in der freien Wirtschaft nicht bekommen würde?
Das bezweifele ich stark. In meiner Behörde ist die Besoldungsstruktur im mittleren Dienst so, dass dass von ca. 400 Beamten im mittleren (vorwiegend technischen) Dienst ca 170 A7, 200 A8 und ca 30 A 9 sind. Davon vielleicht 5 mit Zulage?
Will sagen: Der Großteil geht (bei uns) mit A8 in Pension.
Jemand, der nach seiner Meisterschule auch noch den Techniker aufgesattelt hat (also beispielsweise ein ausscheidender Zeitsoldat), dann in der Mitte seines Lebens zivil zum Bund geht
Eine A8, Stufe 3 (d.h. 7-10 Jahre beim Bund) übersetzt sich in Steuerklasse 1 zu ca 2000€. Abzüglich der Krankenversicherung (ab 180€ privat bis 350€ gesetzlich) bleiben also 1650€-1820€. Finde ich jetzt nicht sooo berauschend. Zumindest würde ich nicht sagen, dass das Summen sind, die man in der freien Wirtschaft nicht verdienen könnte…
@Beholder. Danke, ich wollte selber in einer Erwiderung auf Roman schreiben aber, so denke ich, besser als Sie es formuliert haben, kann ich es nicht.
Ich kenne ebenfalls beide Seiten, 12 Jahre Soldat und seit 2001 Arbeitnehmer.
Mich persönlich trifft die momentane Reform fast gar nicht (habe vorher schon mein Fett weg bekommen), aber ich kenne viele, mit denen ich nicht tauschen würde.
Mit einer EG 5 oder 6 (sind Netto wirklich nur Peanuts) umziehen müssen oder pendeln….Da bleibt dann am Ende des Geldes noch verdammt viel Monat über.
Und dann in Strukturschwache Regionen mal eben einen anderen Job finden ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei.
Besonders groß, so erlebe ich es, ist meistens der Frust bei den Zivilbeschäftigten, seltener die Angst um den Arbeitsplatz
Sehr geehrter Herr Wiegold,
ich hoffe, dass Sie mir diesen kleinen OT Einschub nicht allzu übel nehmen, aber rein für das Protokoll:
Heute auf Welt.de von Hans Rühle: Dem freiwilligen Wehrdienst droht das Aus
– freiwilliger Wehrdienst sinnlos, da zu wenige Bewerber, zu viele Abbrecher
– Zu hoher Bedarf an Bewerbern für SAZ wenn Qualität erhalten bleiben soll
– zu wenig Finanzmittel für die derzeitige Kopfzahl von 170.000 +X
Lösung: Reduzierung auf 150.000 Mann
Mit der angedachten Absenkung der Tuppenstärke würde man wahrscheinlich auch den zivilen Bereich einkürzen müssen. Auf jeden Fall schein die Nachwuchsgewinnung nicht demographiefest zu sein.
@FTD – warum nicht reduzierung auf null?
zu den zivilen , leider überwiegt nach beinahe 30 jahren miterlebens ein eher negatives bild von deren leistungsfähigkeit und -willen. wenn man etwa it bw nimmt, dieser laden wäre draussen nach 1 tag pleite…
@FTD:
Danke für den Hinweis.
Hat der Minister hierzu bereits eine Vorlage?
TdM in der Schwäbischen Zeitung vom 12.01.2012:
„Die Neuausrichtung ist demografiefest, solide finanziert, konsensual angelegt und auf verschiedene denkbare Einsatzszenarien ausgerichtet. Das führt zu einer gewissen Zuverlässigkeit, dass sie lange anhält.“
TdM beim Besuch des Kdo SKB am 15.08.13:
„In ihren Grundlinien ist die Neuausrichtung auf breiten Konsens in der Politik ausgelegt. Eine langfristige Herausforderung sehe ich vielmehr in der demografischen Entwicklung und der Rekrutierung von Nachwuchs“.
Nachtigall ich hör dir trapsen…
Die Neuausrichtung ist finanziell und personell gescheitert, aber dass will man eben erst nach dem 22.09.13 bemerken.
Bemerkenswert mit welcher Schärfe selbst Rühle, als ehem. Leiter des Planungsstabes, TdM, kritisiert.
Nach der Wahl ist vor der nächsten Reform.
achja, man muss nur ein paar Posts abwarten und schon kommt die Zivilistenschelte… welch Überraschung…
nach meiner Erfahrung ist das Verhältnis zwischen faul und fleißig, dumm und klug etc. bei Soldaten und Zivilen gleich, also bitte, lasst diese sinnlose Diskussion wenigstens hier sein, ok?
danke
Ob zivil oder militärisch … wir werden doch alle gleichermaßen verar…t. – Und hoffen wir mal, daß es sich nach der Wahl nicht als noch viel schlimmer herausstellt.
Naja, wie bereits erwähnt 800 befragte von 70000. Sehr schlechter Schnitt und die Bezeichnung „Angestellte“ gibt es nicht mehr. Wie sind jetzt alle Arbeitnehmer. Das sieht man richtige Fachkompetenz.
Wie repräsentativ ist diese Umfrage? Zur Teilnahme wurde auf den Kommunikationskanälen des VBB aufgerufen. Von den rd. 70.000 aktiven zivilen Beschäftigten haben sich aus eigenem Antrieb rd. 800 beteiligt. Das Verhältnis der Statusgruppen Beamte zu Arbeitnehmern beträgt insgesamt 1:2,5; in der Umfrage 3:1. Von einem Dienstherrenwechsel sind insgesamt unter 3% der Arbeitnehmer insgesamt betroffen, in der Umfrage über 20%. Diese Betrachtung ließe sich fortführen.
Wie verhält es sich tatsächlich mit der Auslagerung der Personalabrechnung? Richtig ist, eine erste Aufgabenkritik ist in Form der Defizitanalysen im Frühjahr 2010 – als Beitrages der Bereiche für die Arbeit der Strukturkommission – erfolgt. Richtig ist, dass der zivile Umfang von 55.000 politisch gegriffen wurde. Richtig ist, dass ein tatsächlicher Bedarf von rd. 62.000 zivilen Beschäftigten mit Blick auf das neue Fähigkeits- und Aufgabenspektrum der Bundeswehr ermittelt wurde. Falsch ist, das der „Rasenmäher“ angesetzt wurde, um diese beiden Zahlen zur Deckung zu bringen. Vielmehr erfolgte eine zweite Aufgabenkritik: Welche Aufgabengebinde müssen nicht zwingend durch die Bundeswehr selbst erbracht werden? Und in der Tat – Personalabrechnung, Beihilfe oder Reisekostenabrechnung gehören nicht zum Kerngeschäft des Ressorts BMVg. Die Rechtsgrundlagen sind für alle Bediensteten die gleichen; ein unmittelbarer Einsatzbezug besteht nicht. So ist es folgerichtig, eher solche Aufgabenfeldern insgesamt an andere Bundesressorts abzugeben, als – wie iin den Reformen zu vor – den Rasenmäher anzusetzen oder auf eine Leistungserbringung durch Firmen zu setzen; gegen beide Alternativen sprechen gemachte Erfahrungen.
Klar findet dies der Verband VBB nicht toll. Polemisch gesagt, brechen ihm über 10% seiner Beitragszahler weg. Das er nun seinen Einfluß in den Personalvertretungen nutzt, und den Übergang der bektroffenen Beschäftigten hinauszuzögern (die Personalräte müssen zustimmen), ist sicher nicht im Interesse der Betroffenen. Das Stimmungsbild vor Ort ist sehr differenziert; zwischenzeitlich will die überwiegende Anzahl der Beschäftigten wechseln. Dies auch mit Blick auf die erreichten Bedingungen: Standortgarantie (Wer in der Bw hat sonst eine solche Garantie für die nächsten fünf Jahre?), Beförderungsgarantie auf gebündelten Dienstposten, weitere Teulnahmemöglichkeit an Auslandseinsätzen etc.
Schade, dass Verbandspolitik und die entsprechenden Aktionen so durchschaubar angelegt sind. Mit seiner Ablehnung der stärkeren ziv/mil Durchmischung (u.a. angesprochenes Gutachten, welches eine Mindermeinung widerspiegelt) manövriert der Verband sich in die Ecke (denn: Wir sind eine Bundeswehr!); der Verlust an Einfluss ist dramatische aber auch nachvollziehbare Folge.
Frage an die Mitglieder im VBB: Gutachten und Umfrage – sind dafür die Beiträge gut angelegt?
Vorbeugend: Auch ich finde nicht alles bestens mit unserer Neuausrichtung. Aber der Ansatz zur Überwindung des Grabens zwischen 87a und 87b ist notwendig und richtig.
Ich muss zugeben, dass ich von der Umfrage enttäuscht bin. Soll das Ergebnis repräsentativ sein?
Hier hat sich der Vorsitzende wirklich blamiert und ich verstehe nun endgültig, warum sich derart viele von diesem ewig gestrigen Verband abwenden. Blanker Ationismus, da sich wohl mehr unentbehrlich Beschäftigte gen DBwV orientieren. Mich ärgert, dass keine eigene Bewertung sowie Folgerungen seitens des VBB aufgezeigt wurde. Hier wurde eine Chance verpasst. Ich muss zugeben, anfangs war ich von den Umfragenndes DBwV nicht richtig überzeugt. Wenn ich nun den Vergleich sehe, dann ziehe ich den Hut vor den Typen vom DBwV.
Ja, ich bin auch der Auffassung, dass wir viele gute Beschäftigte / Beamte bei der Bundeswehr haben. Natürlich stimmt das Verhältnis Soldaten zu Beschäftigen nicht mehr. Man kann es zumindest in Frage stellen. Und für die aktuelle Beihilfeproblematik können die Beschäftigten nichts. Das hat wohl der Minister oder sein Staatssekretär verbockt. Eine Lösung scheint nicht in Sicht und so werden die CDU/CSU und FDP einige ihrer konservativen Wähler verlieren.
Zur Beihilfeproblematik:
Eine Lösung ist für Versorgungsempfänger (endlich) in Sicht:
Kurzfristig zum Abbau der Rückstände
Für Anträge
Bis 1.000 EUR eine vereinfachte Prüfung,
Von 1.000 – 2.500 EUR Abschläge und
Darüber eine bevorzugte Bearbeitung.
Nachhaltig (auch im Interesse der in den Beihilfestellen Beschäftigten und mit Blick auf eine steigende Anzahl der pensionierten Beihilfeberechtigten:
Mehr Festsetzer!
@ IchundIch und Viva: Volle Zustimmung!!!
Eine Blamage! Repräsentativ – ein Lacher! Dieser Vorsitzende sollte gehen, denn er lässt auch noch seinen Dachverband (DBB) in einem schlechten Licht erscheinen. Der DBB sollte diesem Haufen Ministerialbeamter des BMVg und einigen „Ehemaligen“ kündigen, auch wenn es einige Beiträge kostet.
Frage: Kann jemand sagen, wie viele „Aktive“ noch in diesem Verband sind und wer zum Bundesvorstand gehört? Die Internetseite lässt da nur wenig durchblicken.
@IchundIch: Wenn das zur Beihilfe stimmt, dann schick ich dem DBwV nen Blumenstrauß! Somit sollte es wohl endlich wieder besser werden. Ich hörte von 70000 Anträgen im Stau. Wir werden sehen, wie schnell diese abgebaut werden können. Daran sind die Maßnahmen zu messen.
Als ehemaliger PersRat-Vorsitzender (Soldat) für ca. 400 Beschäftigte (Zivil/Militär)
muss ich hier gegen die Tendenz Militär gegen Zivil auszuspielen Einspruch erheben.
Die Ängste die Reform betreffend waren auf beiden Seiten gleich.
Die Auswirkungen auch!
Die OrgStrukturen der Bw wurden und werden nicht durch den Mitarbeiter
mit der Eingruppierung „E“ oder „A-Besoldung“ bestimmt.
Ich habe in vielen Gesprächen die berechtigte Unzufriedenheit
der zivilen Mitarbeiter mitbekommen.
Für mich machen die statistischen Zahlen einen
realistischen Eindruck.
Eröffnet bitte keine Nebenkriegsschauplätze.
@T.W.:
O.T.: Welt.de meldet, dass dem freiwilligen Wehrdienst das Aus drohe.
800 von 70.000 ist für eine Interessenvertretung schwach. Vielleicht wurde die Umfrage zu kurzfristig und dann noch in der Ferienzeit durchgeführt oder die Postkarten hatten kein Porto drauf, oder oder oder….
1.000 von 61.800.000 ist übrigens die Rate für Umfragen zur Bundestagswahl. Aber die sind ja immerhin repräsentativ ausgewählt.
Dem DBwV wurde ja auch vorgeworfen in seinen Umfragen nicht repräsentativ zu sein. Das hat sich aber nach der Umfrage zu der Meinung der Führungskräfte gelegt.
Welch eine gespenstische Diskussion! Es gefällt sicher manchen Verantwortlichen, dass hier die wissenschaftliche Validität einer Umfrage in Frage gestellt wird. Jedoch sollte man, wenn die Zahl der Befragten der Umfrage des VBB gemessen an der Gesamtzahl als zu gering bewertet wird nicht vergessen, dass die zweite Umfrage des DBwV auch die zivilen Dienststellenleiter mit berücksichtigte. Das Ergebnis weicht nicht von dem Ergebnis der Umfrage des VBB ab. Eigentlich hätte sich der VBB diese Umfrage sparen könne, da der DBwV das ja schon erledigt hatte. Die Umfrage des VBB stützt aber eindeutig die Ergebnisse des DBwV!
Warum ist das so? Weil entgegen der Meinung einiger hier aus meiner Sicht überhaupt kein Unterschied darin besteht, ob nun eine Soldat versetzt wird oder ein Zivilbeschäftigter.
Es ist auch wenig hilfreich, die Verhältnisse in der Privatwirtschaft als Vergleichsgröße heranzuziehen. In der Privatwirtschaft beschäftigte genießen das Privileg den Arbeitgeber wechseln zu können, um besser zu verdienen. Wer den Staatsdienst wählt, wählt die Sicherheit und nimmt geringere Verdienstmöglichkeiten dafür in Kauf.
Das ist nur ein Beispiel.
Grundsätzlich sind viele Soldaten und Zivilbeschäftigte durchaus bereit den Wohnsitz zu wechseln, wenn es vorteilhaft ist. Es wird jedoch nicht vorteilhaft gestaltet. In dieser Reform wird mit den Bundeswehrangehörigen ( militärisch und zivil) umgegangen wie mit ihren Schreibtischen. Sie werden verschoben.
Mit Erstaunen lese ich, dass der Wehretat am Anschlag ist. Da hat offensichtlich die Verwirrungskampagne gut funktioniert. Nichts ist am Anschlag und Deutschland ist weit davon entfernt Pleite zu sein. Die Frage ist doch, ob der politische Wille besteht, die Streitkräfte auskömmlich zu finanzieren. Und diese Bereitschaft besteht augenscheinlich nicht. Ein ziviles Unternehmen kann in so einer Situation sicherlich alles versuchen, sich überschüssiger Arbeitnehmer zu entledigen. Der Bund kann das nicht. Aber es besteht die Möglichkeit neben der Reformbegleitgesetzgebung den verbleibenden Beschäftigten die Arbeitsbedingungen so unattraktiv zu gestalten, dass sie von sich aus kündigen. Und genau das passiert gerade. Es kündigen viele.
Anstatt uns hier gemeinsam in Vorurteilen zu suhlen, sollten wir lieber gemeinsam in der Öffentlichkeit ganz deutlich machen, dass diese Reform nicht nur in Bezug auf die Mitarbeitermotivation das Stümperhafteste ist, was die Öffentlichkeit seit Bestehen der Bundesrepublik erleben durfte.
Der jetzt genannte Streitkräfteumfang wird schon seit langem – nicht nur von mir – als eher realistische Größenordnung in diesem Reformchaos genannt. Aber letztlich wird man diese Reform nicht dadurch retten können, dass man stetig die Zahlen nach unten revidiert und standhaft behauptet man müsse an der Reform festhalten.
Die Fehlentscheidungen dieser Reform sind so nachhaltig, dass es einen völlig neuen Ansatz braucht. Da wird auch die Opposition mit ihrem Nachsteuerungsansatz Schiffbruch erleiden. Es gibt kaum Konstanten in diesem Prozess. Zwei Konstanten sind:
– die Behauptung die Reform sei demographiefest
– die Behauptung die Fehlentwicklungen seien dem Umbruch geschuldet
Damit ist das „Raumfahrtprogramm“ Bundeswehrreform Menschen anvertraut, die der festen Meinung sind, die Erde sei eine Scheibe und bilde das Zentrum des Universums.
@schleppi
„Nichts ist am Anschlag und Deutschland ist weit davon entfernt Pleite zu sein“
Spätestens nach der Bundestagswahl könnte sich das ganz anders darstellen. Momentan nimmmt die Bundesregierung trotz Rekord-Steuereinnahmen und vergleichsweise guter wirtschaftlicher Lage neue Schulden in enormer Höhe auf. Eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, verbunden mit noch stärker wachsenden Sozialausgaben, und einem Anstieg der zeitweise noch sehr niedrigen Zinsen für deutsche Staatsanleihen würden zwangsläufig dazu führen, dass die Bundesregierung tatsächlich auf vielen Gebieten wirklich sparen müsste. Dem Verteidigungshaushalt könnte es dabei so ähnlich gehen wie dem in Spanien.
@Rigorius
Nun, da stimme ich Ihnen zu, bevor die neue Regierung Steuern ehöht wird sie sicherlich diese Option ins Auge fassen und die Personal- und Betriebskosten der BW versuchen zu minimieren und bei Invest wird man Stückzahl und Leistungsparameter der Kostensteigerung anpassen….die potemkische Dorfschulzenarmee ;-)
Den Artikel in der Welt hab ich auch mit Entsetzen gelesen. Allerdings hat es mich nicht überrascht. Wenn man über eine Reduzierung auf 150.000 nachdenkt, dann sollte man auch über eine Reduzierung auf 0 nachdenken. Was bringt eine Armee, die im Endeffekt dann kaum noch was kann, aber Unsummen an Steuergeldern verschlingt?
Ziemlich dreist finde ich es im übrigen die Nachwuchsprobleme der Bundeswehr auf die Demografie zu schieben. Die Probleme sind überwiegend hausgemacht. Das fängt bei A wie Anspruch an, geht über T wie Tradition (…)
@xyz und all
Auf den Beitrag in der Welt will ich jetzt nicht im Detail eingehen, allerdings dabei zwei Dinge zu bedenken geben: Es ist kein Bericht, auch wenn die Welt selbst und die Agenturen das behaupten, sondern ein Gastbeitrag eines ehemaligen Leiters des Planungsstabes – sicherlich ein Experte, aber das bedeutet nicht, dass es sich um neue oder gar exklusive Infos der Welt handelt. Um zum zweiten sollte man sich die Details genauer angucken – mir ist nur auf die Schnelle aufgefallen, dass der Autor davon ausgeht, dass FWDL unter 15 Monaten Verpflichtungszeit nicht für Auslandseinsätze zur Verfügung stünden. Tatsächlich ist aber die Aussage der Bw, dass ab zwölf Monaten Verpflichtungszeit Auslandseinsätze möglich sind. Da gibt’s also gewisse Diskrepanzen.
Unterm Strich: Es ist ein externer Meinungsbeitrag zur Debatte, keine journalistische Faktendarstellung.
@T. Wiegold
Die Diskrepanz ergibt sich vermutlich daraus, dass Auslandseinsätze ab einer Verpflichtungszeit von12 Monaten möglich sind. Man muss aber die Einsatzzeit dazu rechnen, um auf die Gesamtzeit zu kommen, für die ein Soldat zur Verfügung stehen muss, damit man ihn sinnvoll einsetzen kann. 15 Monate ist da noch eher optimistisch kalkuliert wenn man von viermonatigen Einsätzen und Nachbereitung ausgeht.
Will man FWDL denn wirklich mit in den Einsatz nehmen?
Oder vielmehr Kaffeekocher, Ordonnanz und GeZi-Pers über FWDL gewinnen?
Wie sind denn in der jeweils neuen Soll/Org die FWDL in Einsatzkompanien aus geplant??
2009 war jedoch schon der Tenor der KpChefs und ZgFhr, dass für den Einsatz W23 schon zu wenig ist (1 Einsatz und viel Aufwand).
Aber das BMVg hat da ja sicher den Überblick.
@Schleppi
100% Zustimmung. Hätte von mir sein können, ist hier nur besser formuliert.
@Klabautermann
Auch wenn ich den letzten Satz überspitzt finde teile ich Ihre Meinung. Die „Dorfschulzen“ haben allerdings übertriebene Dienstgrade (ich weiss, die Dienstgradinflation stammt aus dem Wunsch nach höherer Besoldung).
@T.W:
Dass Lothar Rühle nicht ganz objektiv ist was den Planungsstab angeht (obwohl er in vielem recht hat) schmälert nicht den Wert seiner fundierten Beiträge zur Diskussion, wie auch jetzt wieder.
Mir leuchtet auch diesmal seine Analyse ein und ich gehe noch einen Schritt weiter: eine Verpflichtungsdauer von weniger als ca vier Jahren ist unwirtschaftlich. Selbst bei 23 Monaten ist das Verhältnis Ausbildung-Zeit im Einsatz/ am Arbeitsplatz eigentlich nicht vertretbar. Und die Sache mit den 12 Monaten inkl Einsatzvorbereitung, -durchführung, -nachbereitung sowie Entlassungsbürokratie habe ich noch nie verstanden.
Bezüglich des Teils des Beitrages in der Welt, der von Qualitätssicherung und demographischem Wandel redet ein Artikel der National Post Kanadas mit dem Titel: Canada’s military forced to accept fatter, less educated recruits as demographics change, audit reveals
Das mit der 150.000 Mann Armee ist allerdings keine Erfindung des Herrn Rühle, sondern diese Zahlen geistern schon länger durch Berlin und die Gerüchteküche. Meiner Meinung nach kommt das noch und man wirds auf die „Nachwuchsprobleme“ schieben. Tja wenn man nur als THW in Uniform, Hiobsbotschaften und der gefühlt hunderttausendsten „Reform“ in der Öffentlichkeit präsent ist…….
@ rigorius
Prognosen sind immer dann mit Vorsicht zu genießen, wenn sie Aussagen über die Zukunft machen :-)
Meine Einlassung bezog sich auf die Aussage, dass kein Geld da sei. Was in der Zukunft passiert, werden wir dann sehen. Sicher steht aber auch jetzt schon fest, dass in dieser Reform so viel Geld versenkt wurde, dass für die wirklich wichtigen Positionen im Einzelplan 14 in Zukunft weniger Geld als wünschenswert zur Verfügung steht. Auch das gehört zu den Fehlleistungen dieser Reform.
Machen wir das Ganze doch mal nicht an den Zahlen fest-es ist egal, ob ich 100.000 Soldaten habe, oder 500.000 (um es mal überspitzt auszudrücken)-nur, wenn ich die Soldaten als „Kanonenfutter“ verheizen will, macht dies überhaupt einen Unterschied.
Die Bundeswehr wäre durchaus in der Lage, auch mit 100.000 Soldaten ihren Auftrag zu erfüllen-wenn diese 100.000 Mann denn auch zur Verfügung stehen würden, und nicht 1/3 in Ausbildungen gebunden ist, 1/3 mit der Eigenverwaltung vollauf ausgelastet ist, und von dem letzten 1/3 nur noch 50% Auslandsdienstverwendungsfähig sind.
Bei der Bundeswehr lässt sich vieles einsparen und/oder verbessern-ich nehme nur einmal die fliegerische Ausbildung:
Zu lang, zu teuer-aber von der Qualität mit wenigen anderen Ausbildungseinrichtungen vergleichbar.
Ohne weiteres würde ich hier die militärischen Fluglehrer gegen zivile austauschen-und diese (wie in anderen Ländern üblich) dann auch täglich 6 Stunden fliegen lassen, anstatt hunderte militärischer Fluglehrer herumsitzen zu haben, die vollauf damit beschäftigt sind, die (teilweise unsinnigen) militärischen Auflagen zu erfüllen.
Das Gleiche gilt für die Zivilangestellten:
Es gibt sie-motivierte Mitarbeiter, die bereit sind, ihren Auftrag nach bestem Wissen und Gewissen (und im Interesse sowohl des „Dienstherren“, aber auch des „Bedarfsträgers“) auszuführen…und für diese bin ich dankbar….
Würde man die Bundeswehr endlich einmal (wie schon so oft versprochen) entbürokratisieren, würden tausende von Dienstposten entweder überflüssig, oder aber die Mitarbeiter zumindest soweit entlastet, das sie ihre Aufgaben wieder in der Rahmendienstzeit wahrnehmen könnten…
Am Beispiel Beihilfe:
Warum hat man nicht (den schon vor Jahren eingereichten Verbesserungsvorschlag umgesetzt und) eine Art „Krankenkasse“ für Beihilfeberechtige eingerichtet-mit einer Versichertenkarte, auf der die Daten der „Kasse“ und der „privaten Zusatzversicherung“ gespeichert sind?
Damit geht der Patient zum Arzt, die Rechnungen schickt dieser an die beiden „Kassen“-und diese erstatten das Geld?
Warum der Umweg über die „Finanzierung“ durch den Beihilfeberechtigten?
Absoluter bürokratischer Humbug….
@huey
Zustimmung – und wenn man die Gesamtstärke der BW mit derjenigen von FR, UK, IT, ES vergleicht hat die BW beim Heer die wenigsten Kampfbrigaden. Unabhängig davon dass FüUstg, Logistik etc in der SKB sind und alle anderen Staaten haben noch eine proportional größere Marine als wir.
Da kann man noch genug Personal einsparen und es gibt noch immer viele Soldaten die noch nie im Einsatz waren sondern ihren Dienst über Jahrzehnte an Schulen und in Stäben verrichten.
Am Beispiel Beihilfe kann man schön zeigen, dass die Probleme nicht sämtlich Bundeswehr-spezifisch sind: Das Beihilfe-System funktioniert nämlich im gesamten öffentlichen Dienst in Deutschland genauso, auf Bundes-, Länder- und auf kommunaler Ebene. Eine Reform dieses Systems dürfte ein Jahrhundert-Unternehmen sein.
Man würde damit auch ein politisch heikles Fass aufmachen: Dem Beihilfe-System liegt ja der Gedanke zu Grunde, dass der Beihilfeberechtigte grundsätzlich Privatpatient ist. Wenn man von diesem Prinzip abrückt, wird man sich auch auf einige negative Reaktionen gefasst machen müssen.
War von der Umfrage eigentlich etwas in den Medien zu lesen? Ich habe bisher nichts entdeckt, was eigentlich schade wäre. Viele Mitgliedsbeiträge für nichts, oder irre ich? Aber vielleicht kommt das Thema nochmal in der 1. Septemberwodhe auf. Dann geht es in Berlin im Parlament noch einmal um die Bundeswehr (Euro-Hawk und Wahlkampf).
@Schleppi und Viva
volle Zustimmung.
Und wo sind der VBB und vergleichbare Interessenverbände im Einsatz zu finden?
auch ist seltsam, dass die Zufriedenheit der Soldaten und Zivilangestellten im Einsatz höher ist als am ,auch nicht gefährdeten, Heimatstandort?
…..oder auch nicht seltsam! im Einsatz gibt es Kameradschaft, Aufgabenorientierung, Aufgabenteilung, Aufgabenklarheit, Materialversorgung, Betreuung, kaum mili Alltagssorgen, kurze Wege, Wahrnehmung durch den Vorgesetzten, Ergebnisse beim Dienst, die zivilen Kollegen und Kameraden dienen dem gleichen Auftrag uvm. Wenn Dinge mal nicht laufen, dann hängt es oft am BMVg und nicht an der Truppenführung vor Ort.
@ elahan
Der DBwV hat Ansprechpartner in jedem Auslandseinsatz.
Und in Ergänzung zur Aufzählung:
In der Regel weiß man, dass es nach dem Einsatz nach Hause geht.
@schleppi
Stimmt, der DBwV kümmert sich!
Nach Hause gehen die Kameraden gerne, aber auf den Dienst im Team Hotel haben die wenigsten Soldaten Lust. Das ist das Ergebnis, wenn man den Auftrag auf Auslandseinsätze beschränkt und den Mensch aus dem Zentrum der Betrachtung nimmt!
Ach und da gibt es noch die Zivilbeschäftigte mit Zeitarbeitsverträgen, die als Soldaten in den Einsatz gehen um sie dann, wenn man sie nicht mehr braucht auf den freien Markt zu werfen.
@ Elahan. Wo? In welchem Standort?
Etwas spät, aber dennoch:
1. Zur Überwindung der 87a/87b-Problematik möge man einfach mit 2/3 – Mehrheit das GG ändern. Pioniere mit Bauingenieursstudium werden dann Leiter KarrC Bw, Juristen mit mind. Grundwehrdienst Regimentskommandeure (??). Und was ist mit Frauen?
2. Berechtigte (Vor)urteile gibt es auf beiden Seiten, 1/3 stimmen wie überall.
3. Bürokratie können beamtete und militärische Schreiberlinge gleich gut.
4. Eigentlich sollte jeder Soldat mitbekommen haben, dass wir alle im selben Boot sitzen. Die Strukturen sind überall zerschlagen, die Stellen in den mil/ziv-gemischten Oberbehörden sind nicht besetzt oder mit Ahnungslosen. Vielleicht brauchen viele die eigene Überhöhung durch Herabsetzung anderer…heute wie vor dreißig Jahren.
Ich häng’ mich als 87B-ler dann auch noch kurz mit ein paar Anmerkungen oder rhetorischen Fragen an die uns ach so verfluchenden 87A-lern (SCHERZ!) und dem oft zu hörenden Tenor: „WIR werden dauernd versetzt und DIE nicht“ dran:
1) Wie ist denn der Altersschnitt zu sehen? Die Bundeswehrverwaltung ist in einem Punkt sicherlich Spitze: im Altersdurchschnitt ihrer Beschäftigten. Und das wurde nach den freigiebig verteilten Überhangsbescheinigungen für andere Bundesbehörden nicht besser.
2) Wie hoch ist den die Quote an Teilzeitbeschäftigten in der Truppe? Ich habe hier in meiner Dienststelle einen hohen Anteil an vor allem weiblichen Beschäftigten in E 5 / E 6, die jetzt schon erhebliche Strecken fahren müssen.
3) Wie hoch ist der Anteil an Schwerbehinderten in der Truppe?
4) Wann geht der Berufssoldat in den Ruhestand und wann der Beamte, der Arbeitnehmer?
Von den Ungleichbehandlungen nach Reformbegleitgesetz in puncto Soldaten / Beamten möchte ich gar nicht reden.