Lesestoff: Drohnenkrieg in der Ukraine (mit Ergänzungen)

Diesen Bericht der New York Times zum Drohnenkrieg in der Ukraine verlinke ich jetzt einfach mal als Gift Article, als Geschenktext, weil das wie selten deutlich macht, worauf sich alle einstellen müssen. Und worauf wir hierzulande bislang eben nicht eingestellt sind:

A Thousand Snipers in the Sky: The New War in Ukraine

Drones have changed the war in Ukraine, with soldiers adapting off-the-shelf models and swarming the front lines.

Nachtrag: Ein Leser wies mich in einer Antwort auf BlueSky auf diesen auch schon acht Jahre alten Kurzfilm hin… der inzwischen faktisch Realität ist:

… und zur Ergänzung zur Lage in Deutschland: Von etlichen Drohnensichtungen über Norddeutschland in den vergangenen Tagen berichtet am heutigen Montag der Rechercheverbund von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung:

Zwischen Mittwoch und Freitag der letzten Februarwoche wurden der Recherche zufolge mehrere verdächtige Flugobjekte unter anderem bei Cuxhaven, über dem Fliegerhorst Nordholz bei Cuxhaven, bei Bremerhaven, bei Hamburg, nahe dem Marinestützpunkt in Wilhelmshaven und über einem Erdgasspeicher im ostfriesischen Jemgum an der Ems gesichtet. Es soll sich demnach um Drohnen mit Tragflächenspannweiten von drei bis sechs Metern und damit keinesfalls um im normalen Handel erhältliche Geräte gehandelt haben.

Mittel zur Abwehr solcher Drohnen haben, das wird in allen Berichten bislang nur verschämt angedeutet, sowohl Polizei als auch Bundeswehr nur begrenzt. Denn bislang gibt es im wesentlichen nur Störsender, so genannte Jammer, die das Steuersignal von Drohnen unterbrechen sollen – aber in den in jüngster Zeit beobachteten Fällen wohl wirkungslos blieben.

Und solche unbemannten Systeme im Wortsinn abzuschießen, oder wie es militärisch heißt, kinetisch zu bekämpfen: Da mangelt es an Gerät. Womit sollte das auch passieren? So etwas wie der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard, der bei der Bundeswehr ausgemustert wurde und in der Ukraine erfolgreich eingesetzt wird, ist noch – noch – nicht wieder im Bestand der deutschen Streitkräfte.