Sicherheitshalber der Podcast #85: Was ist Gesamtverteidigung & braucht man dafür Wehrpflicht? | Zeitenwende im Katastrophenschutz?
Sicherheitshalber ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In Folge 85 sprechen Ulrike Franke, Frank Sauer, Carlo Masala und ich zuerst über Gesamtverteidigung und ordnen die Begriffe und Konzepte. Dann diskutieren wir die Frage, ob man für zivile Verteidigung, Zivilschutz und Katastrophenschutz – anders gesagt das, was man gesellschaftliche Resilienz nennt – vielleicht doch mehr Leute und Strukturen braucht als wir sie in Deutschland gegenwärtig haben. Denn, den unwahrscheinlichen und unbedingt zu vermeidenden Fall eines Krieges mal außen vor lassend, die fortschreitende Klimakrise wird ja fortan regelmäßig katastrophale Extremwetter-Jahrhundertereignisse mit sich bringen.
Im zweiten Teil unterhalten wir uns mit Albrecht Broemme, dem ehemaligen Präsidenten des Technischen Hilfswerks, um ein besseres Bild vom Stand der Dinge in Sachen Katastrophenschutz zu bekommen.
Abschließend wie immer der Sicherheitshinweis, der kurze Fingerzeig auf aktuelle, sicherheitspolitisch einschlägige Themen und Entwicklungen – diesmal mit russischer Desinformation, russischen Nuklearwaffen, Schweizer Neutralität sowie Kampfjets, die auf finnischen Landstraßen landen.
Gesamtverteidigung: 00:01:49
Katastrophenschutz, mit unserem Gast Albrecht Broemme: 00:50:26
Fazit: 01:21:59
Sicherheitshinweise: 01:23:50
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Erwähnte und weiterführende Interviews, Literatur und Dokumente:
Thema 1: Gesamtverteidigung
BMI – Rahmenrichtlinien für die Gesamtverteidigung – Gesamtverteidigungsrichtlinien – (RRGV), Juni 2024
Vivian Wang, China to Its People: Spies Are Everywhere, Help Us Catch Them – The New York Times, 02.09.2023
»Die Grundlage für Resilienz ist Bewusstsein für das, was uns bedroht.« Generalstabsarzt Dr. Hans-Ulrich Holtherm über Pandemiebewältigung, Resilienz und die Zeitenwende, Metis Interview Nr. 5, Mai 2023
Torsten Sevecke, Notstandsverfassung in der Zeitenwende (Teil I): Ist die Gesamtverteidigung Deutschlands vorbereitet?, in: Neue Zeitschrift für Wehrrecht 66:1, 14-35.
Sven Eisenmenger, Was kommt auf Staat und Wirtschaft im äußeren Notstand zu?, in: Zeitschrift für das Gesamte Sicherheitsrecht 4/2024, 152-157.
Theresa Caroline Winter und Frank Sauer, Streitgespräch: Wehrpflicht oder Dienstpflicht – sollte es eine Pflichtzeit für die Gesellschaft geben?, good impact Magazin, 01.08.24
Deutsches Rotes Kreuz, Das deutsche Gesundheitssystem auf bewaffnete Konflikte vorbereiten, Brennpunkt 04/2024, August 2024
„Geheimer „Operationsplan Deutschland betrifft uns alle“ – Generalleutnant: „Ab 2025 in Kraft | ntv Youtube
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Broschüre Katastrophenalarm! – Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen
Thema 2: Katastrophenschutz und Zivilschutz
Unser Gesprächspartner: Albrecht Broemme, Vorsitzender THW-Stiftung, ehem. Präsident Technisches Hilfswerk
Wikipedia: Albrecht Broemme
Albrecht Broemme und Alexander Graf von Gneisenau, Bevölkerungsschutz 4.0: Strategische Betrachtungen zur Neuausrichtung und Modernisierung des Bevölkerungsschutzes in Deutschland, in: Crisis Prevention 3/2022, 12-15.
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: LÜKEX ( Länder- und Ressortübergreifende Krisenmanagementübung (Exercise) für den Bevölkerungsschutz
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz (GeKoB)
Sicherheitshinweise:
Carlo: Russische Einflussnahme auf Influencer in den USA: https://www.npr.org/2024/09/04/nx-s1-5100329/us-russia-election-interference-bots-2024
Frank: Nuklearkrieg: Russische Warnungen und neue Doktrin: Munk Dialogue with Dmitri Trenin: The threat of nuclear war; siehe dazu auch Kommersant.
Rike: Schweizer Neutralität auf dem Prüfstand: Empfehlungen für eine zukunftsgerichtete Sicherheitspolitik: Studienkommission legt ihren Bericht vor
Thomas: Finnische Landstraßen als Behelfsflugplatz für NATO-Kampfjets: https://ilmavoimat.fi/en/-/baana-24-road-base-exercise-in-rovaniemi-and-ranua
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„Im zweiten Teil unterhalten wir uns mit Albrecht Broemme, dem ehemaligen Präsidenten des Technischen Hilfswerks, um ein besseres Bild vom Stand der Dinge in Sachen Katastrophenschutz zu bekommen.“
Bitte beachten Sie: das THW ist als Bundesoberbehörde für den Zivilschutz (SP: V-Fall) zuständig, Katastrophenschutz ist Ländersache. Beides läuft unter dem Begriff: Bevölkerungsschutz, also:
BevSch = KatSch + ZivSch
wobei natürlich regelmäßig Amtshilfe gewährt wird. Ich weiß, auf der Internetseite des THW wird gesprochen von: „Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk ( THW ) ist die Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes.“ was aber so nicht korrekt ist.
Hr. Broemme ist natürlich für beide Bereiche ein kompetenter Ansprechpartner.
[Wir haben erwähnt, dass Broemme früher Präsident des THW war. Und wir haben erwähnt, dass wir mit ihm jetzt über Katastrophen- und Zivilschutz reden. Wollen Sie jetzt damit sagen, man dürfe mit ihm nicht über Katastrophenschutz reden, weil er THW-Präsident war? Oder dürfen wir nicht mit ihm über Zivilschutz reden, weil er Chef der Berliner Feuerwehr war? Bisschen kleinteilig. T.W.]
Ich finde, man sollte bei den „gemeinsamen“ Zentren genau hinschauen.
z.B. beim „geimeinsamen Cyberabwehrzentrum“: Ist Abwehr dort wirklich eine Aufgabe? Was wurde in der Vergangenheit abgewehrt?
Die Ausführungen zu hybriden Kriegsansätzen waren mir teilweise neu,
„200 gedungene Attentäter legen durch Judaslohn bezahlt gezielt Feuer in ausgetrockneten Wäldern.“
Hätte ich vor drei Jahren noch als Ammenmärchen ad acta gelegt.
Im Hinterkopf sollte aber die Aktion Russlands vor 10 (!!!) Jahren stehen. Kleine grüne Männchen übernehmen im Grunde ohne einen Schuss die komplette Krim-Halbinsel. Ein unglaublicher ( im Grunde brillianter ) Handstreich.
Sabotageaktionen im Vorfeld von handfesteren Auseinandersetzungen oder „Spezialoperationen“ sind leider, leider deutlich wahrscheinlicher geworden. .
Nach der Entwicklung in Russland würde ich auch vor Jahren noch völlig abwegige Szenarien nicht völlig ins Reich der Fabeln verbannen:
Container auf zivilen Frachtern enthalten auf einmal Flugabwehrrakten, Marschflugkörper oder Mittelstreckenraketen. Nein, nicht als Transportware. Direkt feuerbereit vom Frachtschiff. Auch im Hinblick auf China, Taiwan und die neun-Striche-Linie, derzeit sind die ja „nur“ mit riesigen Schiffen der „Küstenwache“ unterwegs…
Und warum Wasserstoffbomben mit teuren ICBMs verschiessen ? Warum nicht zusätzlich auch in einen Standard-Container packen und in einem Lagerhaus von New York, London oder Paris abstellen. Vorwarnzeit gleich Null… Und völlig neues Erpressungspotential…
Letztere Version völlig unwahrscheinlich, schon klar. Aber wer weis ?
Zum Thema Schweiz ( und Neutralität ):
Irgendwie fühlte man sich wie vor den Kopf gestoßen als klar wurde das die Schweiz auch an gute Kunden keine Ware mehr liefern würde wenn der Kunde sich plötzlich im Krieg befindet, Stichwort Gepard-Munition.
Die Schweiz selbst verfolgte auch im kalten Krieg die Doktrin “ Einlagern statt Abrüsten“. Die Verteidigungsbereitschaft in der Gesellschaft war auch da wohl höher als in fast allen anderen Ländern.
Ich hatte auch schon die These gelesen das die Schweiz, hätte sie das vierfache Bruttosozialprodukt wie bspw. England oder Frankreich, und einen Meereszugang; Ja dann hätte sie wohl einen Flugzeugträger und wohl auch “ die Bombe „…
Schauderhafter Funfact ( auch bezugnehmend auf den Hinweis der überarbeiteten russ. Nuklearstrategie von Frank Sauer ):
Es gab ja mal ( bis ca. 1990 ) eine zehnte Nuklearmacht. Das war Südafrika mit kolportiert 5 bis 7 Atombomben. Die hatte diese Bomben dann vernichtet.
So weit so gut.
Noch weniger bekannt ist aber was denn mit dem in den Sprengköpfen verbauten hochangereicherten Uran 235 passiert ist.
Nein, das wurde nicht „entsorgt“ oder unschädlich gemacht. Diese geschätzt 300 bis 400 kg wurden „eingelagert“ !
Und man rate mal was mit dem ganzen sehr teuer und/oder schmutzig produzierten Plutonium 239 der Atommächte USA und Russland der „abgerüsteten“ nuklearen Sprenköpfe nach dem kalten Krieg passiert ist ?
Richtig ! Das ganze überzählige nukleare Material ist noch im Hochsicherheitslager.
Nicht falsch verstehen. Die nukleare Abrüstung im Bezug auf die Sprengkopfanzahl war und ist ein riesiger Fortschritt.
Aber selbst in den Jahren direkt nach dem kalten Krieg wussten alle Besitzer von Atombomben um die Wichtigkeit von militärisch nutzbarem spaltbarem Material. Das wirft man nicht einfach weg.
Ich bin sicher das wusste auch Präsident Obama bei seiner atomwaffenfreien Welt Kampagne…
Mal Andorra von Max Frisch lesen. „Weißeln, weißeln“ und das Märchen am Leben erhalten. „Oerlikon?“- „Nie von gehört, Schleich Di!“
„There is no glory in prevention.“
Mit der Denkweise können wir die Bundeswehr auch gleich ganz abschaffen.
Die Schweiz, wie auch Schweden, haben in WW II an alle Kriegsparteien bis auf Japan, gegen Gold-cash, direkt ueber die Grenzen bzw ueber See in voller Kriegsproduktion geliefert.
Es gab Alliierte und Nazi Dienststellen, die dafuer sorgten, dass dies paritaetisch erfolgte.
Insofern muesste „heute“ ein Gesinnungswandel eingetreten sein, wenn nur noch politisch bevorzugte Parteien beliefert wuerden.
Eine Anmerkung zum Vorschlag von Herrn Broemme zur Dienstpflicht. Die DDR war ja ein durchmilitarisierter Staat. Jeder einigermaßen dienstfähige Mann sollte entweder gedienter Reservist, Mitglied einer Kampfgruppe (für die Jüngeren: paramilitärische Organisation) oder Mitglied im Zivilschutz (plus Feuerwehr, DRK usw.) sein. Auch viele Frauen wurden einbezogen. Im Zivilschutz wurde auch eifrig geübt. Mein Highlight Betrieb eines Kraftwerkes nach einem Angriff mit chemischen Kampfstoffen durch eine Kernmannschaft unter Vollschutz.
Die wenigsten DDR- Bürger haben begeistert mitgemacht. Eine Bindung an den Staat ist dabei garantiert nicht entstanden, eher das Gegenteil. Der einzige positive Aspekt war ggf. die Vermittlung von Grundkenntnissen zur Selbsthilfe.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass unsere heutige postheroische Gesellschaft nur ansatzweise bereit wäre, so eine allgemeine Dienstpflicht mitzumachen.
@Apollo11
Die Schweiz hat bis Anfang der 1950er Jahre an der Entwicklung eigener Kernwaffen gearbeitet. Bis sie erkannt haben, in ihrer geostrategischen Lage bringen einige Bomben keinen Vorteil. Gleichwohl gehört die Schweiz auch heute noch zu den Staaten, die im Fall des Falles relativ schnell (vielleicht 1-2 Jahre) eigene Kernwaffen herstellen könnten.
Eine allg. Dienstpflicht und/oder stark vermehrter Zivilschutz wird alleine durch die politische Lage nicht kommen. Bestimmte Parteien würden das in der Diskussion nutzen um noch mehr Wähler auf ihre Seite zu ziehen.
Kann sich derzeit keine arrivierte Partei leisten bei den Wahlergebnissen…
@Segestes, das wurde doch im Podcast deutlich. Eine allgemeine Dienstpflicht geht erst wenn es zu spät ist, sprich im Verteidigungsfall. Vorher wäre nur eine Reaktivierung der, ggf im Zuge der Gleichberechtigung modifizierte, Wehrpflicht und ihrer Alternativdienste möglich.
Guten Tag,
zum Thema Unterrichtsfach „Helfen“:
Bis zum Ausbruch des „Weltfriedens“ gab es den Bundesverband Selbstschutz. Ich kann mich erinnern, das ein Herr dieser Organisation, im 9. Schuljahr Volksschule (1969), 3 Tage mit uns verbrachte.
Themen:
– Erste Hilfe / Sofortmaßnahmen am Unfallort
– Retten / Selbstretten (incl. Abseilübung im Treppenraum)
– Brandbekämpfung: Löschen einer Person; Umgang mit Feuerlöscher.
War eine gute Erfahrung.
Aber welche Organisation kann und will dies jetzt übernehmen?
Gruß
Michael
@Apollo 11
„Im Hinterkopf sollte aber die Aktion Russlands vor 10 (!!!) Jahren stehen. Kleine grüne Männchen übernehmen im Grunde ohne einen Schuss die komplette Krim-Halbinsel. Ein unglaublicher ( im Grunde brillianter ) Handstreich.“
1) Ein brillianter Handstreich ohne jede Einschränkung, militärisch gesehen.
2) Merkbefreit, politisch gesehen. Damals, 2014, habe ich dies mit einer Russin in den Kommentarspalten der Washington Post diskutiert. Meine Anmerkung war, daß bei Airbus, Rheinmetall und KMW gerade die Sektkorken knallen würden, und meine Frage war, ob die Russen zu glücklich gelebt hätten. Theoretisch die NATO an der Grenze, praktisch drei Operettenarmeen mit ein paar musealen M113 als furchteinflößendster Waffe. Eine auch nach dem Euromaidan freundlich gesinnte ukrainische Bevölkerung, mit der Möglichkeit, überall zu Fuß über die Grenze zu spazieren. Umfassende Modernisierung der Industrie mit niederländischen und deutschen Industrierobotern. (Die Niederlande waren damals der wichtigste Handelspartner Rußlands.) Modernisierung der Militärausrüstung mit französischer und italienischer Hilfe. Die Chance, binnen der nächsten 20 Jahre eine moderne Industrienation zu werden, im Tausch gegen reichlich vorhandene Rohstoffe.
Das alles weggeworfen, weil ein Präsident, dem die Macht wegen zu großer Verweildauer zu Kopf gestiegen war, sich beleidigt fühlte.
3) Nach dem Ende der Sowjetunion wurden ukrainische Waffen für mehr als 30 Milliarden $ unter der Hand in alle Welt verkauft. Das Geld landete in den Taschen von Offizieren, die ihre Mannschaften in kleinerem Umfang beteiligten. 30 Milliarden zu damaligen Preisen. Ganze Kriege wurden mit aus der Ukraine schiffsladungsweise gestohlenen Waffen bestritten.
Die ukrainische Armee war eine Organisation für den privaten Verkauf ukrainischer Waffen, zugunsten der Soldaten, zuungunsten der Ukraine. Gegen diese Organisation ließ sich ein Handstreich leicht führen.
„Und warum Wasserstoffbomben mit teuren ICBMs verschiessen ? Warum nicht zusätzlich auch in einen Standard-Container packen und in einem Lagerhaus von New York, London oder Paris abstellen. Vorwarnzeit gleich Null… Und völlig neues Erpressungspotential…“
Ihre Phantasie wurde schon 2002 verfilmt, mit der häßlicheren Hälfte von Bennifer. Da war’s aber ein großer Zigarettenautomat.
„Aber selbst in den Jahren direkt nach dem kalten Krieg wussten alle Besitzer von Atombomben um die Wichtigkeit von militärisch nutzbarem spaltbarem Material. Das wirft man nicht einfach weg.“
Häßliche, niederträchtige, gemeine und zu Verschwörungstheorien neigende Menschen pflegten zu behaupten, der (west-)deutsche Vorrat habe sich im Bunker von Hanau-Wolfgang befunden und sei im Rahmen der Transnuklear- und Nukem-Skandale aufgelöst worden. Transnuklear ging pleite und wurde vor Gericht wegverhandelt, Nukem zog weg, und der Bunker wurde vor 5 Jahren unter Erleichterungsseufzern städtischer Politiker plattgemacht.
@MB:
Der Schulungsumfang klingt für mich nach einem „Job“ für die örtliche Freiwillige Feuerwehr.
Wenn sich Schulleitung und FFW halbwegs verstehen und kennen, dann geht das sicherlich unkompliziert und alle haben was davon (Nachwuchswerbung).
Außerdem kommt es dadurch eher nicht zu „Reibungserscheinungen“, wenn wieder irgendwer im Elternbeirat oder Kollegium was von „Wehrunterricht“ und „Militarisierung“ in den Raum rülpsen sollte…da ist die FFW hoffentlich unverdächtig.
Von der Wiederaufnahme der Wehrpflicht und damit dann auch der möglichen Ersatzdienste sind wir m.E. tatsächlich noch meilenweit entfernt. Einen politischen und gesellschaftlichen Konsens sehe ich aktuell nicht.
Ich befürchte ebenfalls, dass es erst zu einer breiteren Unterstützung kommen wird, wenn wir tatsächlich angegriffen werden und zwar in Deutschland. Ob ein Angriff auf die östlichen Bündnispartner zu der Erkenntnis führt, das wage ich zu bezweifeln.
In meinen beruflichen Zuständigkeitsbereich fallen auch die Bemühungen, die freiwillige Feuerwehr nicht nur materiell, sondern auch personell durchhaltefähig aufzustellen. Bewundernswert, aber ob der zeitlichen und familiären Dauerbelastung auch überraschend, funktioniert das System tatsächlich auf im wesentlichen ehrenamtlicher Basis ohne finanzielle Anreize. Gleichwohl wird natürlich auch über solche Punkte diskutiert. Da das Wohnen überdurchschnittlich teurer ist, die Feuerwehrfrauen und -männer aber tunlichst in der Nähe der Wachen und Gerätehäuser wohnen sollten (Ausrückzeiten) wird z.B. die Unterstützung beim Kauf von Wohnungen und Häusern, bevorzugte Vergabe von kommunalen Grundstücken etc. überlegt.
Übertragen auf die hier diskutierte Wehr-, Dienst-, oder Ersatzpflicht halte ich es für einen praktikablen Ansatz, Anreize für das Engagement zu setzen. Das kann die finanzielle Unterstützung im Studium sein, Startkapital in die Selbständigkeit, was auch immer. Es hilft ja nicht, sich darüber auszulassen, dass die Gesellschaft in der wir leben, andere Schwerpunkte hat, als zur Sicherheit des eigenen Landes beizutragen. Wenn das Problem erkannt ist, dann muss man halt kreativ werden.
Erst mal danke für den, wie immer, hoch informativen Podcast. (hat mir eine lange Autofahrt sehr versüßt.
Eine generelle Dienstzeit, für alle Geschlechter, halte ich für unablässig. Wir haben, egal wo man hinschaut, ein Riesen-Problem, wenn es mal knallen sollte, oder wir eine entsprechende Großlage haben, dass wissendes Personal gar nicht in ausreichender Menge vorhanden ist. Und ich weiß nicht, ob wir das Personal, welches entsprechende Fähigkeiten hat, dann „vergeudet“ werden kann, um ahnungslose Zivilisten anzuleiten.
Ich weiß, aus meinen Reservistenübungen, dass unablässiges Üben notwendig ist, um Fähigkeiten aufbauen und erhalten zu können. Und dabei ist es egal, ob es erste Hilfe oder durchsuchen von Gebäuden ist. Beides sind am Ende hochkomplexe Fähigkeiten, welche gedrillt werden müssen. Damit meine ich, dass ich 24 Monate (ich weiß, lange Zeit), vielleicht würde ich mich auf 18 Monate herunterhandeln lassen, eine Mindestzeit für einen Dienst wären. Ob das dann THW, BW, FW, Rotes Kreuz, what ever ist, aber notwendig ist es, die Fähigkeiten in die Bevölkerung zu bekommen.
Leute, trennt Euch von „was wäre wünschenswert?“ und widmet Euch dem „was ist heute rechtlich möglich?“. Und dann ärgert Euch über das, was an Voraussetzungen dafür gerade nicht geschaffen wird.
Und dann schreibt Euren Abgeordneten. Eurer Partei, etc. Schreibt Leserbriefe. Macht bei Umfragen mit.
Ohne wahrnehmbaren Druck aus der Öffentlichkeit bewegt sich nix. Nur wer laut ist, wird gehört, und sei er auch nur eine verschwindend geringe Minderheit.
Vielen Dank für den Podcast. Ich hatte schon lange gehofft, dass Sicherheitshalber die Problematik Dienstpflicht mal unter dem Hinblick auf den Bevölkerungsschutz beleuchtet und es nicht immer nur um den Wehrdienst geht. Im Schatten der Wehrdeinstdebatte entwickelt sich nämlich ein riesiges Problem bei den Freiwilligen Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen. Derzeit noch nicht in Gänze ausgeprägt, wird auch hier der Verlust der „Alten“ in den nächsten zehn Jahren voll durchschlagen (im Übrigen gepaart mit den fehlenden Soldaten, die die Führerscheine in die Hilfsorganisationen brachten). Zusätzlich die aktuelle Entwicklung der Bevölkerung weg vom Wir-Gedanken hin zu einem eher individuellen Lebensansatz. Hinzu kommend der Wunsch, sich zwar zu engagieren jedoch nur auf Sicht. Also in Engagements auf Zeit und mit absehbarem Ergebnis. Dies widerspricht in der Regel dem Engagement in den Hilfsorganisationen.
Es ist inzwischen so, dass wir massive Probleme haben, die Fachdienste des Katastrophenschutzes vollständig zu besetzen. Hier spreche ich nicht nur für meinen Landkreis (ich bin Sachbearbeiter Katastrophenschutz). Wir sind gezwungen, bestimmte Fachdienste aufzustellen, es gibt dafür aber einfach keine Freiwilligen. Und scheinbar muss es erst zu einer mittelgroßen Katastrophe kommen, damit den Entscheidungsträgern klar wird, dass gehandelt werden muss. Ansätze gibt es zwar, hier sehe ich jedoch aktuell (zumindest in den Bereichen, in denen ich mich bewege) max. das halten der vorhandenen Kräfte. Auf gar keinen Fall Gewinne in der Mannschaftsstärke.
Bei den Feuerwehren ist es in meinem Tanzbereich ähnlich. Kameraden zwischen 20 und Mitte 30 sucht man oft vergeblich. Im Altersschnitt geht es eher in Richtung 40. Flächenweite Schließungen von Ortsfeuerwehren sind mit derzeitiger Entwicklung durchaus eine anzunehmende Zukunftsentwicklung.
Ein Pflichtdienst wird hier nicht zum massiven Umschwung führen. Es wird aber sicher einen Teil der jungen Menschen geben, die durch ein einjähriges Engagegement in den Hilfsorganisationen „hängen bleiben“. Und im schlechtesten Fall wissen die jungen Leute vieleicht zumindest, wie man die Feuerwhr ruft und was bei Feueralarm zu tun ist. Das scheint ja heutzutage leider auch nicht mehr jedem Mitbürger klar zu sein.
Ich sehe zukünftig an dieser Stelle eine Dienstpflicht als fast unumgänglich. Und die Menschen, die heute davon sprechen, dies sei nicht umzusetzen, werden vieleicht in ein paar Jahren mit der Wirklichkeit konfrontiert werden. Den sobald das Haus vom Nachbarn brennt, ist vieles vieleicht doch auf einmal möglich.
@Thomas Melber: Ich gebe Ihnen vollkommen Recht mit Ihrer Anmerkung, auch wenn Herr Wiegold in seiner Anmerkung etwas pikiert wirkt. Die Begriffe Bevölkerungsschutz, Zivilschutz und Katastrophenschutz werden immer wieder durcheinander gewürfelt und sollten jedoch klar getrennt werden. Denn wie Sie beschrieben haben, sind hier verschiedene Aufgaben, Szenarien und Akteure vorliegend.
Ich bin bei der Dienstpflicht ja weiterhin eher skeptisch, auch wenn ich persönlich sie mir wünschte.
Rein anekdotische Sicht: Bin jetzt seit knapp 3 Jahren im THW und unser (großstädtischer) OV ist jetzt überlaufen. Wartezeit für die Jugend ist bei 7 Jahren, Spinde sind allesamt belegt, Fahrzeughallen mehr über- als gefüllt – de facto können wir niemanden mehr aufnehmen und auch den OV nicht erweitern, weil es baulich nicht geht.
Und wenn die Leitung dann beim Thema Zivilschutz jede zweite (überspitzt) Frage dazu mit dem Satz „Es fehlen uns die Haushaltsmittel und die Politik ist nicht bereit, sie bereit zu stellen“ beantwortet (wer Zugriff aufs Extranet oder Hermine hat kennt das entsprechende Dokument vielleicht), dann sehe ich nicht, wie sich da irgendwas ändern wird oder wir bis 2030 zivilschutzfähig werden können.
@sakrileg sagt: 09.09.2024 um 11:11 Uhr
„Und wenn die Leitung dann beim Thema Zivilschutz jede zweite (überspitzt) Frage dazu mit dem Satz „Es fehlen uns die Haushaltsmittel und die Politik ist nicht bereit, sie bereit zu stellen“ beantwortet (wer Zugriff aufs Extranet oder Hermine hat kennt das entsprechende Dokument vielleicht), dann sehe ich nicht, wie sich da irgendwas ändern wird oder wir bis 2030 zivilschutzfähig werden können.“
Da wird auch immer auf hohem Niveau gejammert. das THW ist schließlich eine Einrichtung des Bundes. Wofür ist das THW denn befähigt, wenn nicht für seine Kernaufgabe? Katastrophenschutz ist schließlich Sache der Länder. Das Problem ist, dass das THW selbstverliebt auf seine medienwirksamen Auslandseinsätze schaut und den Fokus in der Heimat nicht so hat wie notwendig.
Der Bund stellt jedes Jahr mehrere hundert Millionen Euro in Form von Fahrzeugen und Ausrüstung zur Verfügung, die nicht nur im THW sondern auch bei den anderen Hilfsorganisationen (DRK, Johanniter, Malteser etc.) bis runter zur freiwilligen Ortsfeuerwehr stehen. Die Fahrzeuge kann man einfach beantragen, man darf sie auch für andere Aufgaben einsetzen. Man muss nur diese Fähigkeit dann vorhalten.
Es fehlt schlicht und einfach an den entsprechenden Konzepten für einen effektiven Bevölkerungsschutz (und ja, ich meine Bund und Länder gemeinsam).
@ChrisL sagt: 09.09.2024 um 10:35 Uhr
„Es ist inzwischen so, dass wir massive Probleme haben, die Fachdienste des Katastrophenschutzes vollständig zu besetzen.“
Machen Sie es sich nicht etwas zu einfach? Das sind schließlich größtenteils Beamte, die dort arbeiten. Wenn es nach dem Freiwilligkeitsprinzip nicht klappt, dann werden die eben angewiesen, diese Aufgabe wahrzunehmen und bekommen die zusätzliche Zeit entsprechend vergütet oder ausgeglichen.
Letztendlich ist der HVB (Hauptverwaltungsbeamte, meist Landrat oder Oberbürgermeister) dafür zuständig, das er/sie im Falle eines Falles einen funktionsfähigen Stab HVB mit allen Fachgrundgebieten (S1 -S6) hat.
Da muss man eben den sprichwörtlichen „Arsch in der Hose“ haben und das durchsetzen, auch wenn es unbequem ist. Der HVB hat die Verantwortung.
Wir alle konnten sehen, was in Landkreisen passiert, die keine funktionierenden Stäbe haben. Sowohl an Donau, Elbe oder zuletzt im Ahrtal, und hinterher ist das Gejammer groß und die Schuldzuweisungen werden großzügig in alle Richtungen gemacht.
@ChrisL, wobei ich die Feuerwehren an der Stelle noch rechtlich am besten aufgestellt sehe.
Für die gibt es jeweils ein passendes Landesgesetz aus dem sich eindeutig ergibt wer ( jede Kommune) diese aufstellen muss und es lassen sich Regeln herleiten zur nötigen Stärke und als letzer Ausweg dürfte auch in den jeweiligen Gesetzen die Pflichtfeuerwehr angelegt sein.
Es ist also klar wer was tun muss und da ist auch nichts an Verantwortung diffundiert durch die Erbringung durch private Vereine denen man auch gleich die Erarbeitung der nötigen Konzepte überlassen hat weil das machen die ja später sowie so und wir bezahlen nur einen symbolischen Anteil.
Hallo in die Runde,
folgende Frage zum oben verlinkten Dokument „Rahmenrichtlinien für die Gesamtverteidigung – Gesamtverteidigungsrichtlinien“ – dort ist unter Punkt 19.4(4) wie folgt angemerkt:
„Die Deutsche Welle als Anstalt des öffentlichen Rechts hat der Bundesregierung aufgrund gesetzlicher Verpflichtung unverzüglich die erforderliche Sendezeit zur Bekanntgabe von Gesetzen, Verordnungen und Verlautbarungen einzuräumen“
Ist hier tatsächlich die Deutsche Welle gemeint und wäre das richtige Mittel der Wahl? Die Webseite liest sich eher nach „viel machen wir nicht mehr“, der Sendebetrieb auf Kurz- / Mittelwelle o.ä. scheint mir eingestellt.
@pio-fritz: zu Teil sicher zutreffend, andererseits ist grade die bauliche Situation in den OVs (die ich kenne) allerortens mies. Fehlender Platz für Fahrzeuge, keine Möglichkeit zur schwarz-weiß-Trennung usw. Fehlende persönliche Ausstattung (ein MEA pro Helfer, kein verfügbarer Nässeschutz,…) wäre die zweite Baustelle, wobei sich da zumindest ein wenig bewegt.
Ich bezweifle, dass selbst die Einstellung aller Auslandseinsätze (die ja durchaus auch politisch gewollt sind) da genug Geld frei machen würde, um diese Missstände zu beheben. Aber klar, Fokus anders und stärker ins Inland setzen könnte zumindest eine Option sein. Dennoch fragt man sich schon, wie ein Aufwuchs der Fähigkeiten und ein bestenfalls gleichbleibender Etat zusammengehen sollen.
@Hans-Joachim Zierke:
„Ihre Phantasie wurde schon 2002 verfilmt, mit der häßlicheren Hälfte von Bennifer. Da war’s aber ein großer Zigarettenautomat.“
Als langjähriger Heimkinofan kenne ich natürlich diese Tom Clancy Verfilmung ( “ Der Anschlag von 2002 “ ). Auch wenn die Atombombe nicht von staatlichen Akteuren platziert wurde.
„Das Lexikon des internationalen Films urteilte: „Routinierter Actionfilm nach einem Bestseller von Tom Clancy, der die Gutgläubigkeit des Publikums gelegentlich arg strapaziert und nur durch einige ironische Seitenhiebe gegen den nervösen Aktionismus der politischen Machthaber für sich einnimmt.“
Damals war im Grunde noch tiefster Frieden, keine oder fast keine russischen oder chinesischen Grossaktionen.
Einige Szenen schienen damals extrem weit hergeholt… Das wäre heute wohl anders, es kommt z.B. der Kampfstoff Nowitschok vor …
Was mich aber trotz allem immer wieder positiv überrascht ist das Fehlen von echt üblen miltärischen nuklearen Zwischenfällen seit Ende des kalten Krieges und dem Zerfall des Warschauer Paktes.
Trotz übelster Korruption, illegalem Handen mit Militärmaterial innerhalb der Truppen und vieler sonstiger Schlampigkeiten: Es gab keine Nuklearwaffe auf dem (Schwarz)-Markt, keinen unautorisierten Start und keine “ „versehentliche“ Explosion und/oder Verseuchung.
Letzteres gab es früher leider durchaus auch im Bereich der NATO, grösster „Zwischenfall“ war Palomares, Spanien 1966, es gibt da einen sehr guten Wikipediaeintrag. Vier verlorene US-Wasserstoffbomben, zwei davon setzten beim Aufschlag Plutonium frei. Eine am Fallschirm wurde direkt gefunden, eine per Zufall dtl. später im Meer. Die Gegend wurde enteignet. Der Streit mit den USA um Entschädigung läuft immer noch ( !!! ).
Bedenkliche „kleinere“ Zwischenfälle gab es trotzdem. Im Jahr nach dem Mauerfall tauchten kleine Mengen waffenfähigen Nuklearmaterials und ein paar andere „Artefakte“ aus dem Umfeld der damals „Sondermunition“ genannten Waffengattung der NVA auf dem Schwarzmarkt auf. Das war aber nie auch nur ansatzweise zum Bau von was auch immer geeignet.., gottseidank..,
Auch bis zur Rückgabe der ehemals sowjetischen Nuklearwaffen in der Ukraine 1994 gab es keine öffentlich bekannten Unregelmäßigkeiten. Das hätte auch anders laufen können…
Gerade die absolut unaussprechliche Wirkung von Nuklearbomben, die zudem in gut tarnbaren Größen ab 20 kg entwickelt wurden führt dazu das der Ukrainekrieg wohl noch sehr lange Thema im Sicherheitshalber-Podcast sein wird… Einige der Zurückhaltungen der westlichen Unterstützungsstaaten wären wohl dtl. weniger ausgeprägt gäbe es die nicht.
Bis tief in die 1930er Jahre hielten übr. alle Physiker incl. Albert Einstein eine nukleare Kettenreaktion auf der Erde, sprich eine Atombombe, für unmöglich.
Gäbe es bestimmte Gesteinsformationen auf diesem Planeten nicht wäre das immer noch so…
@ EmPe:
Die Deutsche Welle sendet rund um die Uhr auf ihrem TV-Kanal, empfangbar per Satelit, DVB-T2 oder im Online-Stream, und das weltweit. Das selbe gilt auch für das Radioprogramm, dort DAB (+) und Online-Stream.
Und ich bin mir sicher, wenn nötig werden alle Sendeanstalten gebeten diese Meldungen auszustrahlen, aber es ist eben nur die DW gesetzlich verpflichtet das dann auch sofort zu tun.
@ Pio-Fritz:
In den Freiwilligen Feuerwehren kann die Wehr_führung_ während des Dienstes tatsächlich im Status eines Ehrenbeamten sein, das ist aber längst nicht überall so, und das Fußvolk ist es schon gar nicht.
[Ich glaube, da ist was durcheinandergekommen: Die DW hat ihr deutsches Radioprogramm komplett eingestellt, auch online, und DAB+ gibt es schon gar nicht. Es gibt zwar Audio via Internet, aber eben nicht als kontinuierliches Programm, insbesondere in div. anderen Sprachen. T.W.]
@Pio-Fritze: Bitte nicht verwechseln. Die Fachdienste sind nicht der KatS-Stab des jeweiligen Landkreises. Dieser wird aus den Bediensteten des Landkreises generiert. Fun Fact dazu: „Wenn ich im KatS-Stab mitarbeiten muss, möchte ich die Stelle nicht antreten.“ (Bewerbungsgespräch; Arbeitnehmermarkt) Unsere Verwaltung scheut sich massiv, die Verpflichtung zur Mitarbeit im KatS-Stab in den Stellenbeschreibungen zu verankern. Mit „Muss“ brauchen Sie den Leuten heute nicht mehr kommen.
Zurück zum Fachdienst. Die Fachdienste sind so etwas wie der FD Brandschutz. Dieser besteht aus ehrenamtlichen der Feuerwehren. Der FD Betreuung wird von DRK, Johanniter oder ASB gestellt, FD Wasserrettung von der DLRG. Also, zumindest in ST alles Ehrenamtliche. Daher bitte nicht KatS-Stab und Fachdienste verwechseln.
@Flo: Prinzipiell haben Sie Recht. Das Konstrukt Pflichtfeuerwehr ist rechtlich hinterlegt. Jetzt stellt sich aber die Frage, will ich mit Pflichtfeuerwehren betreiben, die zu 90% aus Unfreiwilligen besteht (mit der dazugehörigen Motivation) oder will ich eine freiwillige Einheit, durchsetzt mit „Zwangsdienstlern“? Beides nicht rosig aber es wäre ja auch ein Witz zu sagen, einen Pflichtdienst wollen wir nicht aber zur Not muss es eine Pflichtfeuerwehr sein.
Davon ab eine wirklich schwierige Gemengelage. Ich hoffe in jedem Fall auf eine gesamtheitliche Lösung, da mir in der Diskussion der KatSchutz immer etwas zu kurz kommt.
Nachtrag:
Die Welt: „Grund zur Sorge“ – Das düstere Szenario eines russischen Atomschlags im Weltraum
Dieses Szenario wird immer öfter ventiliert.
Beim aufmerksamen Verfolgen von Raketenstarts der Russen, Chinesen und der USA gibt es immer öfter „geheime“ Nutzlasten der Art die Ähnliches vermuten lassen…
Ich bin mir immer noch nicht sicher ob das jetzt die nukleare Hemmschwelle senkt oder nicht…
[Wie immer der Hinweis: Links zu deutschen Verlagswebseiten i.d.R. nicht. Deshalb entfernt. T.W.]
Schönen Artikel heute gelesen:
„An den Fleisch- und Käsetheken fehlt das Personal“.
Da will doch jetzt hoffentlich niemand eine Dienstpflicht einführen…
Vielen Dank auch für das bereitstellen der ganzen Artikel – sehr lesenswert und nachdenklich machend.
@Apollo 11
„Damals war im Grunde noch tiefster Frieden, keine oder fast keine russischen oder chinesischen Grossaktionen.
Einige Szenen schienen damals extrem weit hergeholt… Das wäre heute wohl anders, es kommt z.B. der Kampfstoff Nowitschok vor …“
Clancy’s Buch wurde im August 1991 veröffentlicht, als China ein kleineres Bruttosozialprodukt als Deutschland aufwies und der Kalte Krieg noch ziemlich präsent war. Der Film basiert ein bißchen auf dem Buch, ist aber fast komplett umgeschrieben. Die auf Clancy basierenden Teile und die von Alden Robinson angestoßenen Variationen passen bisweilen nicht wirklich zueinander (Clancy recherchierte für seine Bücher, Alden Robinson für seinen Film eher nicht), wodurch der Film ein bißchen inkohärent wirkt. Ich habe es damals nicht geschafft, ihn am Stück zu sehen.
„Was mich aber trotz allem immer wieder positiv überrascht ist das Fehlen von echt üblen miltärischen nuklearen Zwischenfällen seit Ende des kalten Krieges und dem Zerfall des Warschauer Paktes.
Trotz übelster Korruption, illegalem Handen mit Militärmaterial innerhalb der Truppen und vieler sonstiger Schlampigkeiten: Es gab keine Nuklearwaffe auf dem (Schwarz)-Markt, keinen unautorisierten Start und keine “ „versehentliche“ Explosion und/oder Verseuchung.“
Ich würde es so zusammenfassen: Die Nuklearcommunity der Ex-Sowjetunion hat bei schlechtester Bezahlung und übelsten Bedingungen ein Maß an Verantwortungsbewußtsein und Anstand (ja, ich weiß, altmodisches Wort) gezeigt, für das ihr eigentlich sämtliche höchsten Orden der Welt verliehen werden müßten.
„Bis tief in die 1930er Jahre hielten übr. alle Physiker incl. Albert Einstein eine nukleare Kettenreaktion auf der Erde, sprich eine Atombombe, für unmöglich.“
Das endete Weihnachten 1938, als Lise Meitner und ihr Neffe auf einem Baumstamm in Stockholm saßen und die Ergebnisse eines Experiments von Hahn/Straßmann diskutierten, die Hahn per Brief seiner ex-Kollegin übermittelt hatte. Lise Meitner errechnete, wieviel Energie beim Spalten eines Urankerns frei wird. Multipliziert mit einer sinnvollen Zahl von Kernen ergab sich daraus eine absolut irre Menge an Energie.
Ergebnis der Baumstammdiskussion war
Lise Meitner and Otto Frisch, “Disintegration of Uranium by Neutrons”, Nature, February 11, 1939, Letters to the Editor
Und ja, Einstein hat das gelesen, verstanden, und Konsequenzen gezogen.
@Apollo11:
Kleine Korrektur: Es gab keine, von denen wir (als interessierte Öffentlichkeit ohne Zugang zu klassifizierten Informationen!) wissen. Ein Baum, der im Wald umfällt, macht auch dann ein Geräusch, wenn niemand da ist, um ihn zu hören. Oder die Leute, die ihn vielleicht gehört haben, dazu schweigen.
Wir sind in unserer westlichen Demokratieblase einiges an Transparenz und Öffentlichkeit gewöhnt. Deshalb ist über die nuklearen Vorfälle mit Atomwaffen der USA usw. so viel bekannt. Die UdSSR hatte den Störfall in Tschernobyl ja offiziell noch geleugnet, als man im Westen längst Bescheid wusste.
Ich glaube nicht, dass die russischen Stellen ein Interesse daran haben, eventuelle Vorfälle mit sowjetischen und russischen, ehemals ukrainischen oder auch nordkoreanischen und pakistanischen Atomwaffen an die große Glocke zu hängen. Und auch westliche Dienste und Politiker tun m.E. gut daran, ihr Wissen darüber – sollte es welches geben – nicht ohne Not öffentlich zu machen. So etwas wird vermutlich eher heimlich, still und möglichst leise abgeräumt. Vermutlich sogar in sonst nie vorstellbarer Kooperation untereinander. Selbst im Iran findet man offenbar Menschen, die bereitwillig helfen, die Träume der Mullahs von Allahs Bombe zu durchkreuzen. Und auch davon hört man vermutlich nicht mal die Hälfte dessen, was wirklich läuft.
Es gibt eben einen Unterschied zwischen realistischer Einschätzung der Bedrohung, Angstmacherei und der Vermeidung von Massenpanik.
Wie sagte einmal der damalige Innenminister DeMaizière auf eine Nachfrage eines Journalisten? „Teile meiner Antwort könnten die Bevölkerung verunsichern!“ Der anschließende Medienrummel und die erst recht durch diese Aussage entstandene Verunsicherung dürfte bekannt sein, oder? Mit der Folge, dass so etwas garantiert nie wieder ein Minister in den Mund nehmen wird. Schon Adenauer antwortete auf die Frage, ob er Dinge verschwiegen habe, nur, dass er über bestimmte Dinge geschwiegen hätte, das sei etwas gänzlich anderes.
@McPotter:
Sie werden lachen: Irgendwann wird es auch wieder Leute geben, die lieber diesen Job machen, als arbeitslos zu sein. Im Augenblick gibt es eben mehr Leute, die glauben, solche Jobs nicht nötig zu haben.
Gute Zeiten für Arbeitnehmer und gute Zeiten für Arbeitgeber wechseln sich in der Regel zyklisch ab.
@Apollo11,
es gibt nicht immer öfter „geheime“ Nutzlasten.
Die Anzahl pro Land&Jahr bleibt in etwa gleich, und relativ sinkt sie durch die 2-3 wöchentlichen Space-X Starts rasant. Was steigt ist die selektive Wahrnehmung wenn bei Nutzlast mal geheim steht.
@Metallkopf („Kleine Korrektur: Es gab keine, von denen wir (als interessierte Öffentlichkeit ohne Zugang zu klassifizierten Informationen!) wissen. Ein Baum, der im Wald umfällt, macht auch dann ein Geräusch, wenn niemand da ist, um ihn zu hören. Oder die Leute, die ihn vielleicht gehört haben, dazu schweigen.“): Das ist mE ein wenig zu dramatisch gesehen, Explosionen sind doch offenbar ziemlich gut zu detektieren, wie etwa bei der Aufklärung des Tschernobyl-Gaus oder der Nordstream-Sprengung gesehen, wo die Seismologen jeweils umgehend ziemlich exakt den Ablauf nachvollziehen konnten. Freisetzung von strahlendem Material ohne Explosion steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Nachtrag zum Thema “ Unwahrscheinliche Szenarien „:
Ein Meister dieses Fachs war der schon angesprochene Romanautor Tom Clancy ( verstorben 2013 ). Aufgrund seiner guten Kontakte zum US Militär sind etliche Fakten in seinen Büchern ja recht gut recherchiert.
Als die Airliner 2001 ( 9/11 ) in die beiden Türme des Would Trade Center einschlugen wurde er von CNN live telefonisch zugeschaltet. Auch da er einige Jahre vorher ein sehr ähnliches Szenario im Roman von 1994 „Ehrenschuld“ beschrieb.
„Die Jagd auf roter Oktober“ von 1984 dürften viele vom Kinofilm mit Sean Connery kennen. Atomsprengköpfe wie in diesem Fall haben aber in der Geschichte nie so den Besitzer gewechselt. Da funktionieren die Mechanismen noch…
Erschreckend auch sein Roman „SSN“.
Es geht um die chinesische Invasion der Spratley-Inseln im südchinesischen Meer. Und dies 1996, lange vor dem öffentl. kommunizierten chinesischen Anspruchsdenken mit der 9 Striche Linie…
9/11 war übr. das erste Mal wo ich wirklich fassungslos vor dem Fernseher hing. So etwas kommt normalerweise ja nur im Roman oder Kino vor…
Ich kann mich auch noch gut an 1986 mit dem nuklearen Supergau ( Tschernobyl)
in der Ukraine erinnern. Das war auch surreal…
In einem Informatikkurs 10 Jahre später gab es dann zur Erheiterung der Teilnehmer einen Spruch vom Overhead-Projektor:
– Hiroshima 45′
– Kuba 62′
– Windows 95′
:-)
Ich bin gerade noch dabei, den Podcast zu hören. Sehr interessante Aspekte.
Zur Fragestellung der Stärkung von „How to act“ in der Bevölkerung:
In meiner Unternehmenseinheit haben wir einige Mitarbeiter, die für ihre Einsätze zwingend als Ersthelfer geschult sein müssen. Ich habe dann sehr zügig entschieden, dass auch alle anderen Mitarbeiter, bis hin zur Abrechnungskraft, das Erste-Hilfe-Training durchzuführen haben, dies aus mehreren Aspekten. Auf der einen Seite möchte ich alle im Büro gewahr machen, dass die Industrie, in der wir arbeiten, bestimmte Sicherheitsrisiken hat. Auf der anderen Seite ging es mir immer darum, dass wir auf aktuellem Stand sind, was Erste-HIlfe-Ausbildung angeht. Frei nach der Devise: wenn ich auf dem Boden liegen und will, dass mir geholfen wird, dann muss ich anders herum auch selber in der Lage dazu sein. Und ja, es hat sich inzwischen mehrfach bezahlt gehabt. Ich war selber bereits Ersthelfer, mehrere meiner Mitarbeiter dito. Es kommt aber darauf an, dass jemand Eigeninitiative zeigt und sagt, dass das sinnvoll ist. Ggfs. kann man dies auf Sicht Unternehmen schmackhaft machen, indem bei nachgewiesenen EH-Kursen z.B. die Prämie der Berufsgenossenschaften sinkt.
An der ein- oder anderen Schule gibt es durchaus Veranstaltungen zum Thema Erste Hilfe. Aber auch hier: es kommt darauf an, dass jemand die Initiative ergreift und einen Ausbilder o.ä. holt. Gerade die Schulfördervereine können für sowas ein guter Ansatz und Multiplikator sein. Der Fokus muss dann m.E. auf Erster Hilfe liegen da auch für die Kinder bzw. Jungendlichen direkt greifbar. Man wird nie alle interessieren und abholen können, aber: selbst ein Teil ist besser als Nichts.
Bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren ist durchaus einiges an Bewegungen drin, zumindest bei uns im Landkreis gibt es ordentlichen Zustrom. Ich glaube schon, dass hier eine grundsätzliche Kenntnis in der Bevölkerung vorhanden ist bzw. sich aufbaut. Ob dies flächendeckend der Fall ist oder nicht: vermag ich nicht zu beurteilen.
Dies ist eine Momentaufnahme aus meinem Dunstkreis, wie es woanders aussieht, vermag ich nicht zu beurteilen.
@Flying-Tiger
„Bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren ist durchaus einiges an Bewegungen drin, zumindest bei uns im Landkreis gibt es ordentlichen Zustrom. Ich glaube schon, dass hier eine grundsätzliche Kenntnis in der Bevölkerung vorhanden ist bzw. sich aufbaut. Ob dies flächendeckend der Fall ist oder nicht: vermag ich nicht zu beurteilen.“
Die Jugendfeuerwehren haben ca. 250000 Mitglieder, das schwankt zwischen 240000 und 300000. Derzeit liegen wir bei 270000. Frauenanteil 30% (Freiwillige Feuerwehren 11%, Berufsfeuerwehren 3%)
Freiwillige Feuerwehrleute 1 015 000, das ist verglichen mit der Bevölkerung der dritthöchte Wert der Welt. (Spitzenreiter sind Schweiz und Österreich.)
Die derzeitige Zahl ist die höchste der letzten 10 Jahre, aber etwas niedriger als 2000.
Bei Kinderfeuerwehren gibt es drastische Zuwächse. 2020: 28000 -> 2023: 90000
Da muß man aber hinzufügen, daß die meisten Bundesländer in 2020 noch gar keine hatten. Ein Start von 0 sieht immer eindrucksvoll aus.
Zu dem im Podcast angesprochenen Anlaufstellen für Bürger: Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr kann ich sagen, dass wir hier im Landkreis Schweinfurt bereits so ein Konzept haben. So wird z.B. bei Unwetterlagen dieses Konzept in den betroffenen Orten aktiviert, so dass für Bürger am einem für jeden Ort definierten Platz eine Anlaufstelle besteht – meist das Feuerwehrhaus. Dort werden über den BOS-Funk dann entsprechende Rettungsmittel angefordert, wenn z.B. das Telefonnetz ausfällt. Das fängt aber auch bei Kleinigkeiten an, wie einer Tasse Kaffee und das Wissen, dass man nicht alleine ist. Das kann in solchen Lagen auch was bewirken.
Auch haben wir die Regel, dass ein länger als 30 Minuten andauernder Stromausfall automatisch als Alarmierung für die Feuerwehr zu verstehen ist und wir uns dann am Gerätehaus einzufinden haben.
@Zivi a.D.: Mir ging es weniger um Explosionen, als um den (versuchten) Handel mit wahlweise fertigen Bomben oder spaltbarem Material nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
Ich bin ziemlich sicher, dass es damals Versuche von interessierter Seite gegeben haben wird, sich auf diesem Weg eines oder beides zu beschaffen. Und ich bin mir ebenso sicher, dass es auf Seiten diverser Dienste konzertierte Bestrebungen gegeben hat, derartige Versuche möglichst heimlich still und leise zu verhindern und dabei eine große Öffentlichkeit strikt zu vermeiden.
Klar, sobald einer einen Atomtest durchführt, und sei er auch eher erfolglos, ist die Katze eh‘ aus dem Sack, weil die Seismologen rund um den Globus das inzwischen sehr präzise anmessen können. Allerdings glaube ich, dass man als Staat oder auch Terrororganisation schon weit vorher zum Gegenstand erhöhter Aufmerksamkeit der Geheimdienste wird, bevor man überhaupt konkretere Schritte unternehmen kann.
@T.W:. Informativer Artikel in der heutigen taz: „Putins Propaganda in Europa: Die Klone des Kreml
Das russische Propagandaprogramm „Doppelgänger“ imitiert bekannte Medienwebsites. Laut Verfassungsschutz setzt es aber auch auf etablierte Medien.“
Link aus Gründen nicht.
Der Beeinflussung der westlichen Meinungsbilder wird offenbar ein enormer Stellenwert beigemessen, wenn solche PSYOPS unterhalten werden.
@ Metallkopf: Es gibt den schönen Spruch, dass Wirtschaft mindestens zur Hälfte Psychologie ist. Wenn ich mit einem kontinuierlich negativen Bild von Seiten der Medien konfrontiert werden („Bad News Sell, Good News Don´t“), dann hat das irgendwann auch Auswirkungen auf die reale Wirtschaft. Das wiederum fordert die Aufmerksamkeit der Politik „für eine Baustelle“ mehr und führt üblicherweise zu verringerten Steuereinnahmen und eine Forderung, dass das Geld doch bitte im Land bleiben möge. Sprich: die Unterstützung für die Ukraine doch bitte reduziert werden soll.
Daher: hier kann ich mit sehr sehr wenig Geld (im Verhältnis) viel erreichen. Es muss nur oft genug wiederholt werden, damit auch daran geglaubt wird. Stichwort Nukleardrohung aus Russland – irgendwann wird sowas geglaubt, ggfs. wider besseren Wissens.
@Metallkopf
„Der Beeinflussung der westlichen Meinungsbilder wird offenbar ein enormer Stellenwert beigemessen, wenn solche PSYOPS unterhalten werden.“
https://www.nytimes.com/2024/09/07/business/media/russia-tenet-media-tim-pool.html
In Rußland wurde verstanden, daß Botfarmen nur begrenzt erfolgreich sind. Viel besser ist es, wenn RT etablierte Personen der konservativen bis rechtsextremen Szene einkauft und darüber die Inhalte verbreitet.
Das darf ruhig etwas kosten. Wieviel wäre es für Rußland wert, wenn Deutschland seine Unterstützung der Ukraine einstellte? 50 Milliarden? 100 Milliarden? Für Personen einer bestimmten Geschmacksrichtung liegt das Geld also auf der Straße – nur aufheben und sich nicht erwischen lassen.
@Hans-Joachim Zierke: Kleine Ergänzung: Auch die Linke & BSW, sowie die Genossen nicht vergessen.
Schon vergessen, wer bei Gazprom im Aufsichtsrat saß ?
Mützenich musste sich schonmal für verfehlte Rußlandpolitik entschuldigen, unser Bundespräsident ebenso.
Beide sind weiter in Amt und würden und werden nicht müde, die 38. Atomdrohung Putins als „Jetzt gleich passierts“ zu verbreiten.
@Nurso
„Auch die Linke & BSW, sowie die Genossen nicht vergessen.
Schon vergessen, wer bei Gazprom im Aufsichtsrat saß ?
Mützenich musste sich schonmal für verfehlte Rußlandpolitik entschuldigen, unser Bundespräsident ebenso.
Beide sind weiter in Amt und würden und werden nicht müde, die 38. Atomdrohung Putins als „Jetzt gleich passierts“ zu verbreiten.“
Nach etwas Grübeln: Vermutlich ist es sogar so, daß sich eine Influencer-Operation in Richtung AfD oder BSW überhaupt nicht lohnt. Die Wähler dieser Parteien sind ja bereits zu 80% davon überzeugt, daß man die Ukraine im Stich lassen solle.
Bei den Grünen ist vermutlich aus russischer Sicht ohnehin Hopfen und Malz verloren (Hand hoch, wer dies vor 10 Jahren vorhergesagt hat), weshalb sich Influencer-Operationen eigentlich vor allem in Richtung der CDU/SPD/Linke-Wähler anbieten müssten, bzw. CDU/SPD mangels Masse bei der Linken. Dies dann vermutlich mit dem Zungenschlag, die Ukraine habe ja sowieso keine Chance und man müsse die Ukrainer vor sich selbst schützen, indem man sie zur Kapitulation zwingt. Das Wort „Kapitulation“ ist dabei strikt zu vermeiden.
Diese Art von Aufklärungskanälen gibt es in sozialen Medien zuhauf, und ich vermute durchaus, daß ein Teil davon milde Gaben vom Zaren erhält. Frage ist: Welcher Teil?
Und noch etwas zum Thema „Zeitenwende im Katastrophenschutz“
In bspw. allen US Arztpraxen hängen schon seit Jahrzehnten ( ich hatte 1992 als Student eine Famulatur in Florida gemacht ) genaue Massnahmenkataloge im Falle von atomarem Zwischenfall o.ä.
Da läuft man dauernd dran vorbei. Also nicht Schublade oder gar Tresor im Ministerium.
Ich vermute bei Polizei und Feuerwehr ist das in den USA ähnlich…
Ich war damals schon sehr beeindruckt…
Und noch eine ganz aktuelle sehr bedenkliche Entwicklung.
Da ist dann auch der Katastrophenschutz weitgehend machtlos.
Weiter oben hatte ich eingegflochten „warum nicht die Explosionswaffe direkt ans Ziel schmuggeln“ statt teure Fernsysteme wie Raketen vorhalten.
So ganz im Reich der Fabel ist das nach dem „Pager-Zwischenfall“ ( Ja, das sind diese Benachrichtigungsgeräte aus den 1980/90ern ) im Libanon mit gleichzeitig (!) kolportiert um die 3000 teils schwer Verletzten und sogar etlichen Toten jetzt eindeutig nicht mehr.
In den Medien, teils auch bei Fachleuten wie im heise (Technik & PC) Forum, wurde noch mit einem Softwarehack mit anschliessendem Akkuzwischenfall argumentiert. Man konnte wohl nicht fassen das die neue Charge der Geräte fernzündbaren Sprengstoff enthielt. Spätestens bei den Überwachungskamera-Videos ist das klar. Da ist echt Wumms dahinter, das sind keine Akkuexplosionen, schon gar nicht exakt gleichzeitig.
Jeder Kinofilm würde als stark unglaubwürdig abgestempelt bei einem solchen Inhalt.
Jetzt isses also passiert…
Hoffen wir mal, auch aus Katastrophenschutz-Sicht, das dies nicht in militärischen Größenordnungen Schule macht…
Ich vermute Russland, China und der Iran werden das interessiert beobachten.
Nachtrag zum besseren Verständnis.
Es gibt jetzt einen Wikipedia-Eintrag dazu:
https://en.wikipedia.org/wiki/2024_Lebanon_pager_explosions
Angezweifelt wurde ursprünglich die Bestückung mit Sprengstoff, auch durch gewöhnlich gut informierte Blogger, mit dem Hinweis auf Detektion bei Flugreisen auf denen diese Pager ja auch mitgenommen werden..
Nach Berichten von seriösen US-Medien handelt es sich um 25 bis 50 Gramm Sprengstoff pro Pager, vermutlich Plastiksprengstoff wie Semtex. Und zwar aus Beständen vom Geheimdienst die dem Montrealer Abkommen widersprechen. D.h, ohne Zugabe von Markierungsmitteln die die Detektion überhaupt ermöglichen…
Bei der Lieferung aus Europa ( Lizenzfertigung ) von ca. 5000 Pagern käme eine Gesamtsprengstoffmenge von deutlich über 100 kg zusammen. Eingeschmuggelt nach Europa, exportiert dann in den Libanon. Der Gold Apollo AR 24 wiegt 133 Gramm, 25 Gramm Sprengstoff reinzupacken erscheint möglich.
Wenn staatliche Akteure wollen geht eben auch das total Unwahrscheinliche.
Der Landtag in Rheinland-Pfalz beschäftigt sich gerade mit dem Bericht des Untersuchungsausschusses zur Flutkatastrophe im Ahrtal. Mein Fazit; Katastrophenschutz findet einfach nicht statt. Versagen auf breiter Front.
Und das Schlimmste, niemand ändert was, oder zieht irgendwelche Schlüsse daraus. Wir haben aus unserem Staat ein sich selbst lähmendes Bürokratiemonster gemacht, das in immer mehr Bereichen versagt.