Mit Sondergenehmigung: Luftwaffe beteiligt sich am Abwurf von Hilfsgütern über Gaza (Nachtrag: Pistorius)
Die Luftwaffe wird sich ab dem Wochenende mit zwei Flugzeugen an einer internationalen Mission zum Abwurf von Hilfsgütern über dem Gaza-Streifen beteiligen. Nach Anweisung von Verteidigungsminister Boris Pistorius sollen dafür zwei Transportflugzeuge vom Typ C-130 Hercules der französisch-deutschen Staffel in Evreux/Frankreich eingesetzt werden. Der Einsatz ist nur mit einer Sondergenehmigung des Luftwaffeninspekteurs möglich.
Mehrere Nationen, darunter die USA und Frankreich, vor allem aber Israels Nachbarland Jordanien, hatten Anfang März damit begonnen, Hilfsgüter für die vom Krieg zwischen Israel und der Hamas betroffene Zivilbevölkerung über dem Gaza-Streifen abzuwerfen. Damit soll die derzeit eingeschränkte Hilfe auf dem Landweg ergänzt werden.
Nachdem das Auswärtige Amt in Berlin das Verteidigungsministerium um Amtshilfe bei solchen Hilfslieferungen gebeten hatte, gab Pistorius am (heutigen) Mittwoch den Befehl für solche Lastenabwürfe durch die Luftwaffe. Aus der Mitteilung des Verteidigungsministeriums:
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat heute der Luftwaffe den Auftrag gegeben, die humanitäre Hilfe für die Bevölkerung in Gaza durch Lastenabwurf zu unterstützen. Auch andere Partner, wie die USA oder Frankreich, beteiligen sich an der Initiative. Den Auftrag übernimmt der deutsche Anteil der binationalen Lufttransportstaffel in Evreux/ Frankreich, die mit C-130J Hercules Transportflugzeugen ausgestattet ist. Der Einsatz könnte bereits Ende der Woche beginnen.
Dazu Minister Pistorius: „Den Menschen in Gaza fehlt es am Nötigsten. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass sie Zugang zu Nahrung und Medikamenten bekommen. Dazu stellt die Bundeswehr zwei Hercules Transportflugzeuge bereit, die jeweils bis zu 18 Tonnen Last transportieren können. Zur Wahrheit gehört: Der Abwurf ist nicht ungefährlich. Die dafür vorgesehenen Crews sind für entsprechende Verfahren ausgebildet und sehr erfahren.“
Bei den airdrops hatte es in den vergangenen Tagen auch tödliche Zwischenfälle gegeben. Nach Berichten aus Gaza wurden Menschen am Boden von der abgeworfenen Last erschlagen, weil sich Lastenfallschirme nicht geöffnet hatten.
Bei der deutschen Beteiligung vom Lufttransportstützpunkt in Al-Azraq in Jordanien aus, wo die Luftwaffe bereits für die Beteiligung an der Anti-IS-Mission Counter Daesh ein Kontingent stationiert hat, können die deutschen Piloten auf die Unterstützung ihrer französischen Kameraden bauen. Die französische Luftwaffe hatte bereits in der vergangenen Woche zusammen mit Jordanien solche Missionen über dem Gaza-Streifen geflogen.
Die deutschen Crews und die deutschen Maschinen, die als Teil der binationalen Staffel in Frankreich stationiert sind, haben für diesen Einsatz eine Sondergenehmigung von Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz: Im Gegensatz zu dem französischen Anteil der Staffel haben die Deutschen bislang zwar die Ausbildung, formal aber noch nicht die Zertifizierung für die Lastenabwürfe mit ihren C-130. Ohne diese Sondergenehmigung dürften sie an einer solchen Mission nicht teilnehmen.
Nachtrag: Die erste Maschine aus Evreux soll noch am (heutigen) Mittwochabend nach Jordanien verlegen, teilte Pistorius mit. Zum Nachhören:
(Falls es ein bisschen unnatürlich klingen sollte: Die Hintergrundgeräusche musste ich ziemlich heftig rausfiltern)
(Hinweis: Mir ist klar, dass dieses Thema zu einer grundsätzlichen Debatte über den den Terrorangriff der Hamas im Oktober, den Krieg zwischen Israel und der Hamas und der Situation der Zivilbevölkerung in Gaza einlädt. Ich bitte dennoch dringend darum, diese über diesen aktuellen Thread hinausgehende Debatte nicht hier zu führen.)
(Foto oben: Archivbild Juni 2023: Transportflugzeug C-130J Super Hercules der deutsch-französischen Lufttransportstaffel „Rhein/Rhin“ vor dem Tag der Bundeswehr im deutschen Luftraum – Sharpeye-Media/Sascha Linkemeyer via Bundeswehr; Foto Mitte: Vorbesprechung in Jordanien für einen Airdrop am 7. März 2023; Foto unten: Abwurf französischer Hilfsgüter über dem Süden des Gaza-Streifens am 7. März 2023 – Französische Streitkräfte/État-major des armées)
M.E. ist diese Luftversorgungsaktion überwiegend eine politische Aktion und zwar eine innenpolitisch motivierte Aktion in den USA und den anderen beteiligten Staaten.
Es ist Aufgabe der Besatzungsmacht, die Zivilbevölkerung zu versorgen und Israel könnte es auch. Sie wollen aber nicht. Im Grunde toleriert die USA diese Haltung der Regierung Netanjahu. Die USA hätten die Hebel, eine Änderung der Besatzungspolitik durchzusetzen. Machen wir uns nichts vor, in den Köpfen der Politikstrategen interessiert das Leid der Zivilbevölkerung nicht. Im parallellaufenden Bürgerkrieg im Sudan sind bis zu 7 Mio. Menschen vertrieben und am Verhungern. Diskutiert man da irgendeine Nahrungsmittelhilfe?
Wegen der israelfreundlichen Politik steht die Regierung Biden unter massiven innenpolitischen Druck der linken und muslimischen Bevölkerungsteile. In einigen EU- Ländern ist es nichts anderes. Irgendetwas muss man machen. Die Lufttransportaktion generiert tolle Bilder. Die Effektivität und irgendwelche Fragen, dass man defacto auch die Hamas unterstützt, sind Randthemen.
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK)
Belassen wir es dabei, ich habe jetzt in zwei Beiträgen aus unterschiedlichen Blickwinkeln eine Grundlage zur Diskussion angeboten, auf die Sie wiederholt mit Äußerungen reagieren, als seien Sie dort in persona tätig oder Sie schätzen Ihre Aussagen als die einzig richtigen ein. Ich habe für sowas keine Zeit. Sie nehmen die dortige Lage ganz offensichtlich aus einer anderen Perspektive wahr als ich und in puncto Gefechtsbild scheinen Sie einer andere Realität zu erfahren.
Nach den jüngsten Äußerungen des Papstes und den ihren würde Ihnen guten Gewissens auch diesen Titel zutrauen.
Der dortigen Bevölkerung wünsche ich alles Gute und ganz viel Kraft. Wenn die Luftbrücke letztlich doch einen Mehrwert bringt, der sich nicht nur als ein sprichwörtlicher Tropfen auf dem (falschen, also Hamas) heißen Stein herausstellt, bin ich zufrieden.
Ähnlich der einst Vollmundigen Verkündung eines gewissen Reichsmarschalls den Kessel von Stalingrad aus der Luft zu versorgen… könnte man sich Mal vergegenwärtigen was das für Gaza bedeutet…
Etwa 2.000.000 Zivilisten müssen da versorgt werden.
Ein MRE der US Armee wiegt etwa ~750g.
Ergibt also etwas um um bei 1.500 Tonnen die man täglich an Nutzlast abwerfen müsste. Rechnet man noch 10% Verpackung oben drauf landet man bei etwa 1.650 Tonnen… was alleine für Nahrungsmittel 92 abwürfe aus einer Hercules entspricht… und da ist noch kein Wasser, keine Hygieneartikel, keine Medizinprodukte/Medikamente oder was man sonst so zum überleben braucht.
Bei Betrachtung der Zahlen merkt man schnell die Luftbrücke ist ehr Symbolpolitik… solange die Anlandung über See nicht funktioniert oder ausreichend LKW täglich hinein kommen, werden weiter Kinder Verhungern.
Lösung ist eigentlich nur das Ägypten endlich die Grenzen für zumindest Frauen und Kinder öffent und diese dann. in Camps auf dem Sinai durch die UN versorgt werden können.
Aber Ägypten verfolgt genauso wie sie nicht im Roten Meer gegen die Huties vorgehen, eine ganz eigene Agenda.
@Küstengang01
„Lösung ist eigentlich nur das Ägypten endlich die Grenzen für zumindest Frauen und Kinder öffent und diese dann. in Camps auf dem Sinai durch die UN versorgt werden können.
Aber Ägypten verfolgt genauso wie sie nicht im Roten Meer gegen die Huties vorgehen, eine ganz eigene Agenda.“
Natürlich macht Ägypten das. Wir doch auch, oder warum soll Ägypten Flüchtlinge aus dem Gaza aufnehmen und wir nicht? Deutschland könnte auch öffentlich sagen, wir nehmen die Frauen und Kinder. Ein paar Fähren über das Mittelmeer lassen sich organisieren. Und dann? Familiennachzug, Konfusion wie mit Hamasmitgliedern dann zu verfahren ist und AfD bei +40%. Ägypten ist wesentlich ärmer als wir und hat eine Bevölkerung die auch primär an sich denkt und keine zusätzlichen Probleme will. Aber vermutlich wird es irgendwann darauf hinauslaufen, der Westen bezahlt Ägypten ausreichend, dass die neue permanente Flüchtlingslager anlegen. Schön weit weg in der Wüste, wo sie niemanden stören. Und da kann dann die traumatisierte und entwurzelte neue Generation neuen Hass ausbrüten. Welche anderen Perspektiven hätten sie da auch? Denn ich bezweifle, dass sie so einfach wieder zurückgelassen werden. „Die Sicherheitslage“ wird es noch auf Jahre nicht zulassen.
@Küstengang01
MRE gibt es in der Version „halal“? Kaum.
Könnten auf die Schnelle so produziert werden.
Unmöglich.
Zudem ist Ramadan, was die Ernährungslage zusätzlich erschwert, und ja, in Gaza wird dem gefolgt. Obwohl in Kriegszeiten diese der 5 Säulen des Islam außer Kraft gesetzt ist.
Nur das Einfache und Naheliegende hat Erfolg.
Denn Erwartungen wie:
Ägypten muss, Israel muss – Grenzen öffnen,
die Araber müssen – Flüchtlinge aufnehmen,
Ägypten und DEU müssen Frauen und Kinder aufnehmen, das wird alles nicht stattfinden.
Also weiter „open arms“ 1 x in 24 Std und Air Dropping, gleichgültig wie angeblich symbolisch das sein soll.
Besseres gibt es nicht.
Ein paar Anmerkungen:
1.Palaestinenser sind meist staatenlos. Dies erschwert eine moegliche, spaetere Rueckkehr. (In welchen Staat mithin?)
2.Viele arab. Staaten dilden schweigend das Vorgehen ISR und heissen die “Vernichtung” der Hamas insgeheim gut.
3. Die Hamas wird in den meisten sunnitischen Staaten als das gesehen, was sie auch sind: nuetzliches Werkzeug der Mullahs. Das Containment IRN’s wird dabei als regionale Herausforderung angenommen.
4. Staaten wie EGY, KSA, MAR und JOR unterhalten inzwischen zumindest gute Arbeitsbeziehungen zu ISR. Der momentane Krieg wird als unerwuenschte Stoerung in diesen Prozessen gesehen, v.a. in KSA.
5. QTR und EGY sind wichtige Vermittler, auch JOR. Daher kommt eine aktive Rolle in der Aufnahme von Fluechtlingen nicht in Frage. EGY und JOR muessen zudem die eigene innenpolitische Fragilitaet beachten; die einen wollen sich keine mutmasslich radikalisierten PAL ins Land holen (EGY), in JOR hat man schon seit mehr als 50 Jahren viele PAL, die das Koenigreich schon ein und ums anderemal elementar herausforderten.
6. Die lfd. Versorgung aus der Luft ist westlichen, innenpolitischen Motiven geschuldet, aber auch um bspw. in Europa dem wachsenden Antisemitismus etwas an Boden zu entziehen.
7. Die Hamas ist mil. noch immer nicht geschlagen. Noch immer kommt es auch im vorgeblich gesaeuberten Norden zu Kampfhandlungen.
8. Die bevorstehende Offensive im Sueden und die geplante Evakuierung Rafahs wird die humanitaere Lage in die Katastrophe fuehren. Solange die Hamas nicht aufgibt, hat ISR keine andere Wahl. Die Hamas und ihre Herren in Teheran fuehren das sog. Volk auch weiterhin in grosses Elend hinein. Hier liegt also der eigentliche Schluessel fuer eine Loesung.
In der UKR verhaelt es sich aehnlich: auch muesste sich der Aggressor einfach nur zurueckziehen.-
@Eric Hagen
„In der UKR verhaelt es sich aehnlich: auch muesste sich der Aggressor einfach nur zurueckziehen.-“
Haben sie da etwas verdreht, oder war das Sarkasmus? Wohin genau kann sich die Hamas zurückziehen?
„Die bevorstehende Offensive im Sueden und die geplante Evakuierung Rafahs wird die humanitaere Lage in die Katastrophe fuehren. Solange die Hamas nicht aufgibt, hat ISR keine andere Wahl.“
Warum keine Wahl? Israel könnte sich zurückziehen oder die Offensive einfach nicht durchführen, wenn klar ist, dass das eine humanitäre Katastrophe wird. Israel hat ein Sicherheitsbedürfnis, aber sie sind nicht existentiell bedroht. Sie wurden angegriffen und haben nach dem Prinzip Auge um Auge, Zahn um Zahn längst im Verhältnis 30 zu 1 Vergeltung geübt.
Aber wie genau wird sich die Sicherheitslage Israels verbessern, wenn jetzt eine humanitäre Katastrophe verursacht wird und dann fast die ganze Muslimische Welt nach Blutrache schreit?
Stattdessen gäbe es andere Lösungen. Wenn man die Hamas wirklich bekämpfen will, könnte man vielleicht deren Ursachen beseitigen. Die Perspektivlosigkeit der Menschen im Gaza. Ein eigener Staat wurde oft versprochen aber nie verwirklicht.
@ lukan 15.03.2024 um 22:07 Uhr
Ich haette es auch drastischer formulieren koennen: ISR erledigt das Geschaeft vieler arabischer Staaten. –
Wir Europaer sehen das natuerlich anders. Und deshalb kommen wir auch zu keiner tragfaehigen Loesung.
Aber auch: es gibt eine russ.- chines.- iranische Allianz.
Wir hinterfragen viel zu wenig, wie deren geheime strategische Studien so aussehen.
@lukan sagt:
15.03.2024 um 22:07 Uhr
…Warum keine Wahl? Israel könnte sich zurückziehen oder die Offensive einfach nicht durchführen, wenn klar ist, dass das eine humanitäre Katastrophe wird. Israel hat ein Sicherheitsbedürfnis, aber sie sind nicht existentiell bedroht. Sie wurden angegriffen und haben nach dem Prinzip Auge um Auge, Zahn um Zahn längst im Verhältnis 30 zu 1 Vergeltung geübt….
Leider sind die Israelis genau das… in ihrer bloßen Existenz bedroht. Geben sie zu früh auf werden sie in wenigen Jahren ähnliche oder schlimmere Angriffe erleben. Seit der Machtübernahme der Hamas 2007 haben sie 16 Jahre lang nur eine Aneinanderreihung von Angriffen aus dem Gazastreifen gehabt.
Ähnliche Situation im Norden. Von 1982 bis 2000 war der Süd Libanon als Pufferzone besetzt.
Die darauf folgenden 24 Jahre hat die Hisbollah genutzt um eines der größten Raketenarsenale auf diesem Planeten dorft anzusammeln… 80.000 Israelis sind derzeit aus der nördlichen Grenzregion evakuiert, weil da jeden Tag Raketen einschlagen.
Israel hat nur eins erlebt, jedesmal wenn sie Land geräumt haben und zurück gegeben haben… haben sie Unsicherheit und mehr Gewalt zurück bekommen.
Die direkten Nachbarstaaten haben nach 70 Jahren die Lust verloren Krieg gegen Israel zu führen, den haben sie jedesmal verloren. Diese bestialischen Terrorgruppen hingegen haben nichts zu verlieren.
Und der 7/10 hat es leider gezeigt wenn die IDF auch nur einen Tag unvorsichtig wird oder sich sicher fühlt…. dann schlachtet man Israelis. Hätte man die Terroristen nicht aufgehalten sie hätten jeden um gebracht und einen zweiten Holocaust verübt. Das ist die Realität in der die Israelis leben und davon haben sie jetzt die Schnautze voll.
Die IDF wird ihre Operationen beenden wenn kein Hamas kämpfer mehr kampffähig ist, die Geiseln oder ihre Gebeine wieder bei den Angehörigen sind und sich kein Waffenlager mehr im Gazastreifen befindet.
Die Zivilisten in Gaza sind dabei beiden Seiten egal und der Rest der Welt kann rein gar nichts dagegen tun weil Israel zwei Dinge hat… Atombomben um die Nachbarn in Schach zu halten und die Rückendeckung der USA die keine entsprechende UN Resolution zulassen. Ihr Kriegsziel wird mit den derzeitigen RoE der IDF leider dazu führen, dass 100% des Gazastreifen unbewohnbar werden und die Welt sich entweder auf Millionen Hungertote oder Millionen Flüchtlinge einstellen kann.
Die Israelis haben bei den Aserbaidschanern gesehen wie man Frieden schafft… die „feindliche Bevölkerung“ muss das Gebiet verlassen.
@Küstengang01
„Diese bestialischen Terrorgruppen hingegen haben nichts zu verlieren.“
Genau das ist ja das Problem. Hätten die Menschen, die sich ihnen anschließen etwas zu verlieren, würden sie das vermutlich nicht tun.
„Israel hat nur eins erlebt, jedesmal wenn sie Land geräumt haben und zurück gegeben haben… haben sie Unsicherheit und mehr Gewalt zurück bekommen.“
Und die Palästinenser haben nur erlebt, dass sie Jahr für Jahr weniger Land haben.
„Leider sind die Israelis genau das… in ihrer bloßen Existenz bedroht. Geben sie zu früh auf werden sie in wenigen Jahren ähnliche oder schlimmere Angriffe erleben. “
Diese Angriffe sind aber nicht existentiell bedrohend. Wenn Israel jetzt aber wirklich einen Genozid verübt und dann bald eine Muslimische Koalition Israel angrefit – das wäre wirklich existentiell bedrohend. Iran könnte auch bald Atomwaffen haben, oder hat sie sogar schon.
Und der Angriff am 7.11. hätte leicht abgewehrt werden können, wenn sich die IDF weniger darauf konzentriert hätte, die neuen Illegalen Siedlungen im Westjordanland zu schützen, als eben die Grenze zu Gaza. (wo es genügend detailierte Vorwarnungen gab).
„Aber auch: es gibt eine russ.- chines.- iranische Allianz.
Wir hinterfragen viel zu wenig, wie deren geheime strategische Studien so aussehen.“
Es gibt auch noch Nordkorea. Meine pessimistische Befürchtung wäre, dass es tatsächlich eine gemeinsame Strategie gibt, die mit dem Russlandangriff auf die Ukraine beginnt. Der Gazakrieg ist 2. Akt (mit der potentiellen Steigerung eines Krieges mit Iran und co.).
Nordkorea greift Südkorea konventionell an wäre die 3.Stufe – und dann hätten die USA wenig Reservern um zu verhindern, dass China in Taiwan einmarschiert.
Grundlegend sind die sich aber auch alle nicht grün untereinander oder vertrauen sich – sie vereint nur der gemeinsame Feind USA/NATO. Insofern bezweifle ich stark, dass es wirklich feste Pläne derart gibt. Aber strategische Überlegungen wohl schon.
Aber um zum Thema zurückzukommen, nichts davon rechtfertigt einen Genozid. Und mit brachialgewalt ein dichtbesiedeltes, mit Flüchtlingen vollgepacktes Gebiet anzugreifen, wo die Menschen nicht fliehen können, wäre eindeutig Genozidal nach meiner Einschätzung. Und auch fernab von aller Moral macht man sich damit praktisch keine neuen Freunde, sondern nur Feinde. Israel ist bald Pariah und wenn die USA sie bei diesem Vorgehen trotz aller Rhetorik weiter unterstützen, wird das auch die Machtposition der USA massiv schwächen. Wie gesagt, ohne die US Militärhilfe, käme die IDF nicht weit. Sie hätten ein wirkliches Druckmittel. Warum sie es nicht einsetzen, ist mir Rätselhaft.
[Jetzt sind wir genau an dem Punkt, auf den ich schon ganz am Anfang oben im Beitrag hingewiesen hatte: Die Grundsatzdebatte über diesen Konflikt wird bitte nicht hier geführt, weil das die Grenzen dieses Blogs sprengt. Mit diesem Kommentar ist das erledigt, ungeachtet aller Beschimpfungen, die ich mir dafür einhandele. T.W.]
Selten einen Faden gesehen, der derart viele gefährliche Halbwahrheiten, mangelnde Kenntnis der Lage und Eigenheiten der Organisationen und sozialen Bewegungen aufhäuft.
Grundlagen: Al-Monitor, Haaretz, die englischsprachigen Mouthpieces der Regime und vor allem die einschlägigen Organisationen der UNO. Das alles vor dem Hintergrund detaillierter Kenntnisse des Völkerrecht, der Genfer Konventionen.
@all
Zu dem heutigen ersten Abwurf der Luftwaffe über dem Gaza-Streifen gibt es einen neuen Thread. Und hier mache ich die Kommentare zu.