Luftwaffe im Baltic Air Policing: Erster Alpha Scramble mit dem neuen NATO-Partner Schweden

Nach der formellen Aufnahme Schwedens in die NATO haben die zur Luftraumüberwachung über dem Baltikum eingesetzten deutschen Eurofighter erstmals bei einem gemeinsamen Flug mit schwedischen Gripen-Kampfjets russische Maschinen über der Ostsee aufgeklärt. Bei diesem Schutzflug, einem so genannten Alpha Scramble, wurden nach Angaben der Luftwaffe eine Antonov AN-26 und eine Tupolew Tu-134 identifiziert.

Die deutschen Kampfjets des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 aus Neuburg an der Donau hatten Anfang März erneut das so genannte Baltic Air Policing (BAP) übernommen, bei dem Flugzeuge aus anderen NATO-Ländern rotierend den Luftraum über Estland, Lettland und Litauen sichern. Zum ersten Mal wird dafür die Basis Lielvārde in Lettland genutzt. Der übliche Stationierungsort der Luftwaffe, Ämari in Estland, ist derzeit wegen Baumaßnahmen nicht nutzbar.

Nach Angaben der Luftwaffe vom (heutigen) Montag flog die Alarmrotte der deutschen Eurofighter erstmals gemeinsam mit den Schweden als NATO-Mitglied:

Das skandinavische Land war formal mit der Hinterlegung der Beitrittsurkunde in den USA in der vergangenen Woche der Allianz beigetreten, nachdem letztendlich sowohl die Türkei als auch Ungarn nach langem Zögern den Beitritt gebilligt hatten. Am (heutigen) Montag wurde erstmals die schwedische Flagge vor dem NATO-Hauptquartier in Brüssel gehisst.

Die Stationierung der deutschen Eurofighter in Lielvārde ist für neun Monate vorgesehen. Das erste Kontingent in dieser 14. Beteiligung Deutschlands am Baltic Air Policing wird von Oberstleutnant Swen Jacob geführt, dem stellvertretenden Kommodore des Neuburger Geschwaders.

Enhanced Baltic Air Policing - Ankunft der Eurofighter in Lielvārde/Lettland am 26.02.2024<br /> Florian Herrmann/Bundeswehr

Mit dem zeitweisen Umzug von Estland nach Lettland musste die Luftwaffe sich auf andere Gegebenheiten einstellen: Im Gegensatz zu Ämari gibt es in Lielvārde keine festen Shelter für die Maschinen. Dem deutschen Kontingent stehen statt dessen für die Flugzeuge Zelte für den nordeuropäischen Winter zur Verfügung – die von Estland bei einer finnischen Firma bestellt und finanziert wurden.

(Foto oben: Eine russische Tupolew Tu-134, ein deutscher Eurofighter und eine schwedische Gripen über der Ostsee – Foto Luftwaffe; Foto unten: Ein Eurofighter im Zelt-Shelter nach Ankunft in Lielvārde am 26. Februar – Florian Hermann/Bundeswehr)