Parlament verlängert Bundeswehreinsatz im Südsudan

Die Bundeswehr kann sich auch weiterhin an der UN-Mission im Südsudan beteiligen. Der Bundestag billigte ein weitgehend unverändertes Mandat für die Fortsetzung des deutschen Engagements bei UNMISS. Derzeit sind dort 13 deutsche Soldatinnen und Soldaten im Einsatz.

Das Parlament stimmte am (heutigen) Freitag mit großer Mehrheit dem Verlängerungsmandat (Bundestagsdrucksache 20/631) zu. Für die Fortsetzung der Mission sprachen sich 584 Abgeordnete aus, 43 dagegen und fünf enthielten sich.
(Abstimmungsverhalten der einzelnen Fraktionen wird nachgetragen, wenn es vom Bundestag veröffentlicht ist)

Die UN-Mission im Südsudan (UNMISS – United Nations Mission in the Republic of South Sudan) entwickelte sich aus der vorangegangenen UN-Mission für den ganzen Sudan – nach Abspaltung des Südens bauten die Vereinten Nationen eine neue Operation auf, in der unter anderem Militärbeobachter eine friedliche Entwicklung vor dem Hintergrund innerer Spannungen im Land sicherstellen sollen.

Im Vergleich zum bisherigen Mandat (Bundestagsdrucksache 19/26557) enthält das neue Mandat für die Verlängerung keine Veränderung der Aufgaben für die Bundeswehr in dieser Blauhelmmission, redaktionell wurde die Auflistung etwas verändert. Aufgenommen wurde in der Begründung der Hinweis: Die Bundesregierung wird eine regelmäßige Evaluierung der Auslandseinsätze der Bundeswehr auf hohem qualitativen Niveau sicherstellen. Das hatte die Ampelkoalition von SPD, Grünen und FDP für alle Auslandsmissionen der Streitkräfte im Koalitionsvertrag vereinbart.

Die Verlängerung ist bis Ende März kommenden Jahres befristet und bleibt damit im üblichen Rahmen der einjährigen Laufzeit. Wie bisher können bis zu 50 Soldat*innen eingesetzt werden. Derzeit sind vier im Stab der Mission in der Hauptstadt Juba und neun als Militärbeobachter*innen in der Fläche stationiert.

Das jüngste Land weltweit hat neben Sicherheitsproblemen zunehmend mit mangelhafter Nahrungsmittelversorgung zu kämpfen. Nach Angaben des Welternährungsprogramms sind mehr als acht Millionen Menschen von extremem Hunger bedroht, wie die Voice of America aktuell berichtete:

South Sudan is witnessing “the worst hunger crisis to date.” That’s the assessment of U.N. World Food Program’s Marwa Awad, who sees it firsthand.
An estimated 8.3 million people in South Sudan will face extreme hunger in the coming months as the lean season peaks and provisions are depleted, Awad told South Sudan in Focus.
“Over 8 million people are extremely hungry, and this includes tens of thousands who could starve if we are unable to reach them with food assistance,” she said. “We are seeing people’s resilience fading in the face of the ongoing conflict, the floods, and rising food prices.”

(Archivbild Januar 2018 – UN Photo/Isaac Billy)