Zwischenstand: Noch keine Entscheidung über neuen Corona-Krisenstab

Die am (gestrigen) Sonntag bekanntgewordene Personalie, ein Generalmajor der Bundeswehr solle den geplanten neuen Corona-Krisenstab der Bundesregierung leiten, schlägt in den Debatten hohe Wellen – bestätigt ist das allerdings weiterhin nur indirekt. Der Zwischenstand:

Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert – der ja nur für die noch geschäftsführende Bundesregierung sprechen kann, besprechen Bund und Länder derzeit die Zusammensetzung des Krisenstabes, den der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigt hatte. Dazu halte Scholz auch engen Kontakt mit der geschäftsführenden Bundeskanzlerin Angela Merkel, aber: Der Krisenstab existiert noch nicht, sagte Seibert am (heutigen) Montag.

Sowohl der Regierungssprecher als auch die Sprecher von Gesundheits- und Verteidigungsministerium lehnten deshalb Aussagen dazu ab, ob die Meldungen zutreffen, dass Generalmajor Carsten Breuer, derzeit Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, diesen Krisenstab im Kanzleramt leiten werde. Über die Zusammensetzung werde zeitnah entschieden, sagte der Sprecher des Wehrressorts, Oberst Arne Collatz.

Es gibt schon einen General, der den Krisenstab leitet, sagte der Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums, Hanno Kautz. Er verwies darauf, dass bereits jetzt im Gesundheitsressort Generalarzt Hans-Ulrich Holtherm als Abteilungsleiter gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium den gemeinsamen Krisenstab beider Ressorts führe. Allerdings habe der bestehende Krisenstab andere Befugnisse, als sie von dem künftigen neuen Gremium im Kanzleramt erwartet würden.

Auch wenn die Ausgestaltung und die Kompetenzen des künftigen Krisenstabes noch nicht feststünden, sei die wichtigste Aufgabe bereits klar, sagte Regierungssprecher Seibert: Die Impfkampagne so stark wie möglich vorantreiben.

Während die offizielle Bestätigung also weiterhin aussteht, erneuerte der FDP-Vorsitzende Christian Lindner seine Aussage vom Vortag:

(wird nach Entwicklung ergänzt)

(Archivbild März 2015: Carsten Breuer, ganz rechts, damals noch als Brigadegeneral stellvertretender Abteilungsleiter Politik im Verteidigungsministerium, beim Empfang für den damaligen griechischen Premierminister Alexis Tsipras im Kanzleramt. V.l.: Regierungssprecher Steffen Seibert, Merkels Sicherheitsberater  Christoph Heusgen, Lars-Hendrick Röller, Leiter der Wirtschafts- und Finanzabteilung im Bundeskanzleramt, Nikolaus Meyer-Landrut, Leiter der Abteilung Europapolitik im Bundeskanzleramt, und Merkels Büroleiterin Beate Baumann – Michael Gottschalk/photothek.net)