Deutsche Soldaten in Mali von malischer Armee beschossen – Keine Verwundeten
Im UN-Einsatz in Mali sind deutsche Soldaten von Angehörigen der malischen Armee beschossen worden. Bundeswehrsoldaten erwiderten das Feuer; es gab aber auf beiden Seiten keine Verwundeten.
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr am (gestrigen) Dienstagabend in unmittelbarer Nähe des Camp Castor bei Gao im Norden des westafrikanischen Landes. Deutsche Soldaten seien unter Beschuss der malischen Armee geraten. Daraufhin hätten andere deutsche Soldaten, die in der Sicherung des Camps eingesetzt waren, ebenfalls geschossen – allerdings nicht gezielt, um Verwundete malische Soldaten zu vermeiden. Alle Bundeswehrsoldaten seien unversehrt ins Feldlager zurückgekehrt.
Um welche Art von deutschen Kräften es sich handelte, die unter Beschuss gerieten, teilte der Sprecher des Einsatzführungskommandos nicht mit. Möglicherweise war es eine reguläre deutsche Patrouille, möglicherweise aber auch mit anderem Auftrag. Die Zurückhaltung, etwas zu den betroffenen Kräften zu sagen, deutet allerdings in der Regel auf den Einsatz von Spezialkräften hin.
Nach Bundeswehrangaben nahm die Führung des deutschen Kontingents wegen dieses Vorfalls Kontakt zu den malischen Streitkräften auf. Zu den Einzelheiten bleiben da noch einige Fragen, vor allem, was zu diesem Schusswechsel führte.
Etwas merkwürdige Situationsbeschreibung.
War es jetzt ein Innentäterangriff oder eine irrtümliche blue-on-blue Situation?
[Tja. Mehr als das oben weiß ich eben bislang auch nicht. Hoffe auf weitere Erkenntnisse. Klingt aber eher nach blue on blue. T.W.]
Lob und Chapeau ! an die höchst professionelle (und besonnene) Reaktion(en) der deutschen Soldaten ! Danke ! M.S.
Ist das so üblich, dass man, wenn man von einem irrtümlichen Beschuss der eigenen Kräfte durch Verbündete ausgeht, dann trotzdem zurück schiesst?
Denn so habe ich den Text oben verstanden – „Daraufhin hätten andere deutsche Soldaten, die in der Sicherung des Camps eingesetzt waren, ebenfalls geschossen – allerdings nicht gezielt, um Verwundete malische Soldaten zu vermeiden.“
Ich habe da überhaupt keine Ahnung, wie die klassische Prozedur aussieht, und wüsste gerne mehr, sofern man das hier öffentlich kommentieren kann.
@Fussgaenger
Wenn die Sicherungskräfte des Camps das Feuer erwiderten, machten sie den malischen Kräften, die das Camp ja kennen, zumindest klar, dass sie sich von ihnen bedroht fühlten. Die Malier werden daraufhin ihren Fehler entweder bemerkt oder zumindest das Feuer eingestellt haben, um weiteren Beschuss durch die Blauhelme im Camp zu vermeiden.
@Fussgaenger sagt: 03.11.2021 um 14:11 Uhr
„Ist das so üblich, dass man, wenn man von einem irrtümlichen Beschuss der eigenen Kräfte durch Verbündete ausgeht, dann trotzdem zurück schiesst?“
Grundsätzlich kann man zu dem hier vorliegenden Fall nichts sagen, weil man keine Details kennt.
Allerdings, wenn Sie unter Beschuß geraten, woher wissen Sie, wer Sie da beschießt? Das klärt sich meistens erst im Laufe des Schußwechsels/Feuergefechts. Sie müssen immer davon ausgehen, das man Ihnen ans Leder will. Und nachts sind alle Katzen grau, wie es so schön heißt.
Hmm. Womit wurde denn zurück geschossen? Es giebt ja auch noch gramawa mit 40 mm Nebel, cs Gas Beleuchtung und alles gemischt im Gurt. Auf 1,5 km.
@ Dante
Wo soll es denn so eine Mischgurtung geben und mit was gemischt? Bei 40mmx53. Vor allem wozu?
Etwas wirres Kommentar.