Rechtsextremismus-Verdacht und „abartige Rituale“ beim Wachbataillon – Eine Kompanie aus dem Protokolldienst abgezogen (Neufassung, m. Nachtrag)
Verteidigungsministerium und Bundeswehr prüfen Verdachtsfälle auf rechtsextremistischen Hintergrund sowie abartige Trink- und Aufnahmerituale im Wachbataillon, dem protokollarischen Aushängeschild der Streitkräfte. Eine komplette Kompanie wurde vorerst aus dem Protokolldienst herausgenommen, mehrere Vorgesetzte vom Dienst entbunden.
Von den Vorwürfen sind vor allem Soldaten der 2. Kompanie des Bataillons betroffen. Wie das Ministerium dem Verteidigungsausschuss des Bundestages mitteilte, konkretisierte sich insbesondere der Rechtsextremismusverdacht zu Beginn dieser Woche: Mindestens sechs Soldaten sollen in einer Gruppe, die sich selbst als Wolfsrudel bezeichnete, mit rechtsextremistischen Verhaltensweisen aufgefallen sein.
Als Beispiele dafür nannte das Ministerium das Tragen von T-Shirts mit einer Schwarzen Sonne und der Aufschrift Sonnenstudio 88, beides offensichtliche Bezüge zum Nationalsozialismus, und der Rückenaufschrift Wir sind braun. Andere Soldaten des Wachbataillons asiatischer Abstammung sollen als Fidschi oder Schlitzauge diffamiert worden sein. Hinzu kämen entwürdigende Aufnahmerituale wie Anurinieren unter der Dusche, Faustschläge gegen die Leber oder Anzünden von Körperteilen mit Feuerzeug und Zigarette, heißt es in dem Bericht von Staatssekretär Gerd Hoofe. Einzelnen Mitgliedern dieser Gruppe sei bereits die Ausübung des Dienstes und das Tragen der Uniform verboten worden.
Über die Hinweise auf diese Gruppierung hinaus habe es im Wachbataillon in diesem Jahr weitere Meldungen zu Vorkommnissen mit rechtsextremistischem Hintergrund gegeben, die allerdings mit der Gruppe nicht in Zusammenhang stünden. Zudem gebe es Hinweise auf weitere Verstöße gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Beispielhaft nannte das Ministerium unter anderem Fotos mit Wehrmachtsuniformen und der Besitz von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen oder die Diffamierung von Musik, die Untergebene hörten, als scheiß Islam Musik.
Insgesamt gibt es nach Ministeriumsangaben allein für den Bereich Rechtsextremismus rund ein Dutzend Prüf- und Verdachtsfälle im Wachbataillon, von 1.159 Fällen in der Bundeswehr insgesamt. Allerdings stünden diese Fälle nach derzeitigen Erkenntnissen nicht in einem übergreifenden Zusammenhang.
Als erste Konsequenz wurde nach Angaben des Ministeriumssprechers die betreffende Kompanie aus dem Protokolldienst herausgenommen. Dennoch, so versicherte das Ressort den Abgeordneten, seien die vorgesehenen protokollarischen Einsätze des Wachbataillons im Oktober nach derzeitiger Planung sichergestellt. Das Wachbataillon wird den nächsten größeren öffentlichkeitswirksamen Auftritt beim Rückkehrerappell für die Afghanistan eingesetzten Soldat*innen und beim anschließenden Großen Zapfenstreich am 13. Oktober haben.
Der überwiegende Teil der Vorwürfe betreffe zwar Mannschaftsdienstgrade; allerdings seien auch einzelne Vorgesetzte zunächst von ihren Funktionen entbunden worden, sagte Ministeriumssprecher Collatz. Diese Vorfälle beschämen uns alle zutiefst. Sie schädigten nicht nur das Ansehen der Bundeswehr, sondern gefährdeten auch den Zusammenhalt in der militärischen Gemeinschaft und damit letztendlich die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte.
Über die Vorfälle hatte zuerst der Spiegel berichtet.
Nachtrag 1: Die Wehrbeauftragte Eva Högl äußerte sich nach einem Besuch beim Wachbataillon am (heutigen) Freitag:
Heute Vormittag war ich beim Wachbataillon, um mich über den Stand der Ermittlungen und die Hintergründe der Fälle des Verdachts von Rechtsextremismus, Verstößen gegen die sexuelle Selbstbestimmung und unkameradschaftlichem Verhalten zu informieren. Bisher gibt es keine Bestätigung einer verfestigten rechtsextremen Gruppe innerhalb des Wachbataillons. Bei meinen Gesprächen mit dem Kdr Territoriale Aufgaben, General Breuer, dem stellv. Kdr TA und Standortältesten Berlin, General Henne, dem Kdr des Wachbataillons, OTL i.G. Beinke, dem Wehrdisziplinaranwalt sowie der Chefs und Spieße habe ich einen guten Eindruck vom Gang der Ermittlungen, die zügig, gründlich und konsequent geführt werden, und den bisher ergriffenen Maßnahmen gewonnen. Es ist wichtig, dass weiter aufgeklärt und schnell sanktioniert wird und dass Sensibilisierung und Prävention intensiviert werden. Es gibt zum jetzigem Zeitpunkt keinen Grund, an der Professionalität, Zuverlässigkeit und Verfassungstreue des Wachbataillons zu zweifeln.
Nachtrag 2: Die Aussagen von Collatz in der Bundespressekonferenz im Wortlaut:
Ich möchte Sie an dieser Stelle darüber informieren, dass wir seit einigen Tagen und Wochen in den Reihen von Soldaten des Wachbataillons wegen sehr schwerwiegender Vorwürfe zu ermitteln hatten, und der Sachstand der Ermittlungen lässt es angezeigt erscheinen, sowohl das Parlament zu informieren – was auch in diesen Minuten geschieht – als auch die breitere Öffentlichkeit.
Es geht – einmal wieder, muss man sagen – um ziemlich abartige Trink- und Aufnahmerituale, es geht um sexualisierte Gewalt und Übergriffigkeit, es geht um rechtsextremistische Vorfälle. Das erfüllt uns natürlich mit Sorge. Wir gehen diesen Fällen mit aller Härte nach, und ich kann Ihnen an dieser Stelle auch erste Konsequenzen mitteilen. Es ist ja auch aus rechtlichen Aspekten immer schwierig, hier zu Einzelfällen etwas in die Öffentlichkeit zu geben, aber ich kann Ihnen sagen, dass eine Kompanie, eine Einheit, die hier besonders auffällig geworden ist, aus dem protokollarischen Dienst herausgenommen wurde. Diese Einheit wird also bis auf Weiteres, bis es zu einer endgültigen Klärung der Vorhalte gekommen ist, nicht mehr im Protokolldienst, bei protokollarischen Veranstaltungen, eingesetzt. Natürlich werden auch Vorgesetzte, denen hier schuldhaftes Verhalten vorgeworfen wird, vorerst von ihren Funktionen entbunden.
Diese Vorfälle, die ich Ihnen hier zur Kenntnis gebe, beschämen uns alle zutiefst. Es ist für uns Soldatinnen und Soldaten, auch für mich als uniformierten Menschen in der Bundeswehr, schwer erträglich, dass es erneut und in einigen Verbänden eben auch gehäuft zu Vorfällen dieser Art kommt – und dann auch schon wieder in einem rechtsextremen Kontext. Wer als rechtsextrem oder durch Gewalttaten auffällt, wer die Würde seines Gegenüber nicht achtet, wer Hass sät, der schädigt nicht nur – was schon schlimm genug ist – das Ansehen der Bundeswehr. Die Auswirkungen eines solchen Verhaltens gehen vielmehr viel tiefer. Das bedeutet immer auch eine Spaltung der Gemeinschaft in der Bundeswehr, wie es auch in der Gesellschaft bei solchem Verhalten zu betrachten ist.
Eine militärische Gemeinschaft – das möchte ich hier auch besonders betonen und hervorheben – ist immer und in besonderem Maße auf den Zusammenhalt der Menschen in der Bundeswehr angewiesen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe oder Religion. Wir nennen das Kameradschaft – zivil spricht man hier von Solidarität oder einer Solidargemeinschaft. Wer sich extremistisch und menschenfeindlich äußert, greift diese Solidargemeinschaft in der Bundeswehr, genannt Kameradschaft, an. Er verhält sich unkameradschaftlich und begibt sich aus dieser Gemeinschaft heraus. Er gefährdet – das ist deswegen auch mit besonderer Härte zu verfolgen – unsere Einsatzbereitschaft.
Wir werden deswegen alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um Personen, die die Menschenwürde der Kameradinnen und Kameraden nicht achten, aus der Bundeswehr zu entfernen. In besonderem Maße gilt das natürlich für Rechtsextremismus. Mir ist es wichtig deutlich zu machen, dass wir eine Nulltoleranzlinie verfolgen. Bei der geht es nicht nur darum, das Ansehen der Bundeswehr zu wahren, sondern eben, wie ich deutlich gemacht habe, insbesondere den Zusammenhalt und die Funktionsfähigkeit der Bundeswehr.
Frage: Herr Collatz, wie ist man auf das Wachbataillon aufmerksam geworden? Um wie viele Soldaten – ich gehe einmal nicht davon aus, dass es um Soldatinnen geht – geht es hier?
Collatz: Der Sachverhalt ist noch nicht vollständig ausermittelt. Wir haben das Wachbataillon an dieser Stelle aufgrund von Vorfällen ja schon einmal als Thema gehabt; auch medial ist es bereits seit dem Frühjahr dieses Jahres in Erscheinung getreten. Das hat zu internen Ermittlungen geführt, und diese internen Ermittlungen haben weitere Kontexte hervorgehoben, die wir dann auch ausermittelt haben. In diesem Zuge kam es jetzt zu weiteren Verdächtigungen. Wir sind dort im Bereich mehrerer Dutzend.
Zusatzfrage: Um welches Wachbataillon geht es genau?
Collatz: Es gibt nur eins – das Wachbataillon der Bundeswehr.
Frage: Um das einordnen zu können: Sie haben eben gesagt „Wir sind dort im Bereich mehrerer Dutzend“. Können Sie sagen, wie viele Mitglieder das Wachbataillon insgesamt hat beziehungsweise um welche Größenordnung es da geht?
Collatz: Knapp tausend ist die Stärke des Wachbataillons.
Frage: Geht es denn nur um einfache Soldaten oder auch um Offiziere, Führungsoffiziere?
Collatz: Abschließend kann ich das noch nicht sagen. Der Schwerpunkt ist, wie das so oft zu verzeichnen ist, tatsächlich im einfachen Dienst zu sehen. Es gibt aber, wie ich es deutlich gemacht habe, auch bereits Erkenntnisse über Vorgesetzte, die dort unter Verdacht stehen.
Zusatzfrage: Gab es schon irgendwelche personellen Konsequenzen?
Collatz: So, wie ich es aufgezählt habe: Diejenigen Vorgesetzten, die im Verdacht stehen, werden aus ihrer Funktion als Vorgesetzte herausgenommen, und eine weitere Konsequenz ist – das ist aber eher organisatorischer Art -, dass eine Kompanie aus dem protokollarischen Dienst herausgenommen wird.
(Archivbild Februar 2015: Soldaten des Wachbataillons beim Antreten im Rahmen des Besuchs des Bundesprsidenten in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin – Jana Neumann/Bundeswehr)
Ja, Dante&Co, mit einer sozialdarwinistischen Grundhaltung und „Einzelfall!“-Verharmlosung wird so ein Vorgang natuerlich im Nachgang und in Zukunft alltagstauglich. Es ist aber eigentlich fast immer bereits zu spaet fuer inneren Zusammenhalt/Einsatzbereitschaft, wenn disziplinar und/oder juristisch ermittelt/geahndet werden muss. Dieses „Das nimmt jetzt seinen Gang“ ist reaktiv und lacht allen Grundsaetzen von guter Fuehrung Hohn. Viele von uns scheinen garnicht mehr den Anspruch an sich und die Untergebenen zu haben, das Dienst in der Bundeswehr mit einem ganzheitlichen Forderungskatalog an das Individuum, in seinen Rollen als Mensch, Staatsbuerger und Soldat, verbunden ist, und dass der auch gelebt und eingefordert werden muss, und zwar von oben nach unten. Von oben kommt aber zu haufig das opportunistisch-startupige „Netzwerken in Komfortzonen“, von unten kommt zu oft: „Wer was von mir einfordern darf, entscheide ich selbst“, was mittlerweile auch von viel zu vielen Stabsoffizieren kultiviert wird. Und wenn schon die aktuelle Leitung des BMVg danach zu entscheiden scheint, was bei den Bw-FOGOs ankommt oder nicht, dann wird ein/e Gruppenfuehrer/in es fuer den eigenen Verantwortungsbereich nicht zwingend anders machen..genau dort enstehen dann diese Freiraeume, in denen solche Entgleisungen, wie aktuell im WB entdeckt, zum Teil der „Kameradschaft“ und des dienstlichen Alltags werden. Ich waere also mehr als froh, wenn hier bei AG die ex-post-Verharmloser diesbezueglich mal in sich gehen wuerden.
Die Bw ist auch heute noch überwiegend ein Spiegelbild der Gesellschaft. In den Grundausbildungseinheiten ist alles dabei, von sozial schwachen Rekruten, die einen Abschlag vom Gehalt zur Monatsmitte beantragen, bis zum Kind aus reichem Elternhaus, das am Sonntag abend in der Kaserne aus dem Porsche steigt.
In den seltensten Fällen wird ein Soldat in der Bw zum Rechtsextremisten gemacht, sondern kommt als solcher in die Truppe.
Es gibt leider Gebiete in Deutschland oder soziale Strukturen, da nimmt man es mit dem Wehrtesystem der Republik nicht so genau.
Beispiele können sein: Großfamilien oder Rechtsextremen-Hochburgen.
Kommen nun Personen von dort in die Bw, müssen sie auf eine gewisse Art sozialisiert werden.
In fast allen Fällen funktioniert das auch. Manchmal gibt es Ausnahmen. Treffen dann mehre mit gleichem Gedankengut aufeinander ergibt minus und minus nicht immer plus.
Was „Praktiken“ angeht, bei latentem Interesse einfach mal in den örtlichen Fußballvereinen und Feuerwehren umhören, was dort so geschieht.
@Moneymaker sagt: 10.10.2021 um 0:49 Uhr
„Ich habe das Gefühl, dass die Bundeswehr ein Rückzugsort für Rechtsextremisten geworden ist, weil die Rechten es in der Politik zu nichts gebracht haben.“
Na, das ehe ich etwas differenzierter. Erst einmal haben die Rechten in Gestalt der AfD ja in Thüringen und Sachsen bewiesen, das es durchaus Landstriche in Deutschland gibt, die für rechtsextremes Gedankengut empfänglich sind. Man kann also nicht sagen, das die Rechten politisch nichts geworden sind, die Extremen darunter tarnen sich nur besser,
Leider gibt es keine offiziell zugänglichen Erhebungen darüber, woher die meisten Bewerber für die Bw kommen, aber aus eigener Beobachtung ist ein großer Teil eben aus strukturschwachen Regionen, die man eben vor allem im Osten des Landes findet. Auch das die Offiziersschule des Heeres unbedingt nach Dresden umziehen musste, aus irgendwelchen hanebüchenen geschichtlichen Gründen, die für uns sowieso nicht mehr traditionsstiftend sind, hat dem Führernachwuchs mit Sicherheit nicht unbedingt gut getan. Aber wie gesagt, dazu gibt es leider keine handfesten Studien.
Das vor allem eher konservativ eingestellte Personenkreise sich bei Exekutiv-Organen zum Dienst melden, das liegt wohl in der Natur der Sache.
So wie ich das sehe, sind Armeen weltweit das Sammelbecken der „gering gebildeten“ männlichen und teilweise auch weiblichen Jugend des jeweiligen Landes. Zu Wehrpflichtzeiten wird fast jeder gezogen, bedeutet 95% Abbild aller Ströme der Gesellschaft. 1988 wurden „wir Studenten“ gemobbt, auch zb weil wir auf unsere Batterie Urlaube verzichten (bzw „sammelten), um dann drei Monate eher (Oktober statt Dezember bei 15 Monaten Wehrpflicht) die Truppe zu Uni Start verlassen durften.
Ausserdem waren die“ Abiturienten“ damals wenig einsetzbar, weil sie ja „noch nix gelernt haben“ (Zitat Spiess!!)
Ich habe damals weder Nazi gläubige noch Homosexuelle erlebt, „dumme Säufer“ und Bordelljunkies mit entsprechenden Frauen herabwürdigenden Sprüchen gab es damals aber auch schon zu Hauf…. So ticken eben überall die „unteren Schichten“.
Links radikale Autonome und Islamisten werden in der Regel sich kaum die Bundeswehr als Arbeitgeber suchen, tauchen somit dort gar nicht auf. Es kann somit logischerweise nur rechtsradikale Vorfälle geben, da diese Leute natürlich eine Tendenz zu Militarismus haben.
Körperliche Angriffe können auch völlig unpolitisch motiviert sein, sei es aus Langeweile, aus Kompensation für vielleicht 2 Wochen Kaserne ohne Urlaub, falls es sowas noch gibt (und entsprechend „Samenstau“) letzteres war schon immer so und wird immer vorfallen. Der schwächste wird gesucht und malträtiert… Was dort fehlt ist die rechtliche Beweiskraft, weil es NIE neutrale Zeugen geben wird, nur Aussage gegen Aussage.
Nazi T Shirts und ähnliches sind aber EINDEUTIG und müssen mit sofortiger härter Strafe und öffentlicher Ächtung der Betroffenen (Entlassung) vor der Truppe bestraft werden, verbunden mit ziviler Strafe und Eintrag in die das polizeiliche Führungs Zeugnis (bedingt niemals mehr Einstellung in den ÖD) Es muss schon bei Rekrutierung klar gemacht werden, dass schon die kleinste Art anti Verfassungs Verhalten (gilt auch für islamische Soldaten, zb gegen Frauen etc) mit sofortiger Entlassung bestraft wird.
Und : „Islamisches Ghettoblaster Gedudel“ abzuspielen kündet auch nicht von grosser Intelligenz, diese in vermutlich zu 95% „christlich Deutsch“ geprägter Unterkunft tönen zu lassen… Da wäre meine Kameraden Toleranz vermutlich auch sehr schnell am. Ende…
Den es gibt ja auch sowas wie Kopfhörer, das nennt man dann Intelligenz diese einzusetzen und niemand über Gebühr zu nerven.
Ich stimme allen Kommentaren zu, die erwähnen, dass die junge Gesellschaft allgemein verdummt.
„Analoge“ Fähigkeiten und Kenntnisse, die zu meiner Jugend selbstverständlich waren, Schule oder elternseitig gelehrt UND BEGRIFFEN wurden, sind gar nicht oder völlig unzureichend vorhanden.
Insbesondere deutlich spürbar bei türkisch/arabisch stämmigen Großstadt Immigranten und russischdeutschen Spät Aussiedlern. Jeder hier, der Kontakt zu Hauptschulen und IGS’sen hat und das beobachten kann (sofern er leider sogar sein eigenes Kind dort parken muss), kann das bestätigten. Man kann mal scharf nachdenken, wo die Querdenker und Impfverweigerer wohl sitzen…. Denn genau diese und deren Eltern Versagen sitzt dort und die sind in Deutschland in keiner Weise „demokratisch gebildet“ integriert.
Und auch „digital“ beschränken sich die Fähigkeiten dieser Jugend Klientel zumeist nur auf das Handy daddeln, Porno Videos gucken und Testosteron gesteuerte WhatsApp Dialoge zu halten. Arme Lehrerschaft… Unsere Erziehungs Gesellschaft, gefördert durch links grüne anti autoritäre Erziehungsideologien und mangelnden Männern in der Grundschul Lehrerschaft (um. Zb auch islamische Problem Kinder UND DEREN VÄTER) mal einzuordnen) hat seit 30 Jahren hier vollständig versagt.
Fragen sie mal 50 Jahre alte deutsche Handwerker Meister, was für ein Bildungs und Verhaltens Müll von den niederen Bildungs Instituten aus den Städten kommt.
Die geschilderten Vorfälle bestätigen den dramatischen Niedergang dieses Landes, weil jede Art von gesunder Disziplin und Härte und dem Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ gegenüber Asozialen hier weibischer Weichheit Platz gemacht hat und niemand diese schon in der Jugend zur Raison bringt…Deren Eltern am allerwenigsten, die sind ja in dieser dumm gewalttätigen Tradition aufgewachsen und geben das weiter.
Dieses generelle Unfähigkeit des Staates JEDEM (egal ob Nazi oder Chauvi Islamist) klar zu disziplinieren (ja, ich verwende duesen Begriff gern, denn ohne Disziplin funktioniert keine fortgeschrittene Gesellschaft) , wird dieses Land in den nächsten dreißig Jahren komplett wirtschaftlich (kein fleißiger, wissbegieriger Nachwuchs in den Betrieben, sondern nur noch faule dumme Schmarotzer) wie politisch (Zunahme links – rechts und islamischer Extremismus) zerstören.
Die Unfähigkeit von Beamten und Politikern, ohne Schneid ohne Charakter ohne VernunftBegabung, nur Macht und Posten Geilheit (s. Koalitions Geschacher) spiegelt sich ja hier oft diskutiert auch im Niedergang der Bundeswehr wieder.
Das kommt nicht von ungefähr.
Ursache :
Ein Wohlfühl Staat ohne jegliche Moral, Werte und eben Disziplin… Auch mit einer zügellosen Immigrations Politik aus „dummen, Diktatorischen, gewalttätigen Staaten“, und mit Massen Medien, die Faulenzen, Dauer Konsum und Dauer Berieselung mit intellektuellen Schwachsinn zur Quote machen.
Ich bin leider erst 2035 in Rente und hoffe, ich halte noch durch bis dahin und werde Deutschland dann Richtung Skandinavien oder Irland verlassen.
P.
[Wir haben alle verstanden, dass sie die Gesellschaft dieses Landes nicht mögen und lieber möglichst schnell auswandern wollen. Von grundsätzlichen Ergüssen dieser Art bitte ich sehr dringend künftig hier Abstand zu nehmen. T.W.]
Ein großes Problem in diesem ganzen Diskurs ist letztlich die mangelnde Trennschärfe zwischen Radikalismus (im Rahmen der FDGO erlaubt und es gilt sich damit auseinanderzusetzen) und Extremismus (nicht in der FDGO zu dulden, da dieser die FDGO zu überwinden trachtet).
Die Grenze ist vorhanden, wenn auch fließend und einzelfallbezogen zu urteilen.
… welchen Schuh sich aber alle BOS (und auch die Bw) anziehen müssen, ist der Fall, ob und wie man mit radikalem, zu Extremismus neigenden Gedankengut (und vor allem den möglichen und existenten Taten) umgeht und welche disziplinarischen Maßnahmen angewendet werden.
@all
Da verweist jemand auf rechte Parteien, die es in den Bundestag nicht schaffen, und sofort fühlt sich jemand merkwürdigerweise angegriffen, dessen favorisierte Partei es in den Bundestag geschafft hat… Parteipropaganda dieser Art hier nicht.
In ein einem Punkt gebe ich Picard recht. Man muss zwischen den primitiven Ritualen einerseits, die vermutlich Alle hier in der einen oder anderen Form und vielleicht weniger extrem erlebt haben, und rechtsextremen rassistischen Äußerungen andererseits differenzieren.
Ich möchte an das Imponiergehabe der „Reservisten“ gegenüber den „Rotärschen“ erinnern.
Vielleicht ist der Durchschnittslandser heute etwas einfacher gestrickt, wie zu Wehrpflichtzeiten.
@ Thomas Melber
Es steht in beiden Traditionen sowohl 1. als auch 9.
Das mit der Verlässlichkeit stimmt absolut.
@Pio-Fritz
Was haben jetzt Extremismus und Aufnahmerituale miteinander zu tun? Ich sehe nicht ein wo ich da was schön geredet haben soll. Ich glaube wir zwei reden da vollkommen aneinander vorbei.
Ich habe so was weder im Grundwehrdienst noch später erlebt.
Das müssen zwei verschiedene Armeen sein.
Wir haben auch rumgeblödelt und Unfug (teilweise gefährlich) getrieben.
Es gab aber immer Grenzen.
Es ist eigentlich auch logisch, es macht keinen Sinn einen Kameraden der einem im Ernstfall den Rücken frei halten soll zu demütigen oder zu quälen.
Grundsätzlich besteht auch noch die Möglichkeit, das er später dein Vorgesetzter ist.
Ich kann mich noch an andere Vorkommnisse im Wachbatallion erinnern, die es auch bis in die Presse geschafft haben. Das muß aber schon 10 Jahre zurückliegen und ergoogeln kann ich die Meldungen jetzt auch nicht.
Es ist sehr schlecht, dass sich das Wachbatallion in meiner Lebenszeit schon zum zweiten Mal auf diese Weise präsentiert.
Hier kommt einiges zusammen, was vielleicht nicht nur korreliert, sondern auch kausale Zusammenhänge aufweist. Wird die Ermittlung zeigen.
Jedenfalls sind besonders „männliche“ Rituale häufig auch in Subkulturen präsent. In diesem Falle handelt es sich (mal wieder) um die rechte Subkultur – wenig überraschend, zieht es ja Linke heutzutage eher selten aus Überzeugung zum Dienst mit der Waffe – das generelle Problem ist aber natürlich ein politische Spektralanalysen grundsätzlich Übergreifendes.
Wie es einem Soldaten im Wachbataillon einfallen kann, ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Sonnenstudio 88“ und der Rückenaufschrift „Wir sind braun“ zu tragen, und zu glauben, dass man damit keine Probleme bekommt, muss man mir nach den einschlägigen Berichterstattungen der letzten Jahre mal erklären. Da gibt es eigentlich zwischen dem Handeln aus hartnäckiger Überzeugung und grenzenloser Hirnlosigkeit kaum noch abgestufte Alternativen. Als „Witz“ oder „jugendlicher Überschwang“ kann mir das jedenfalls keiner mehr verkaufen. Und auch wenn die dümmlich-rassistische „Fidschi“ offenbar in manchen Gegenden Brandenburgs ein gängiger Alltagsbegriff für asiatische Menschen ist, es muss einfach klar sein, dass das im Rest der Republik und vor allem im Rahmen der Ausübung des Dienstes für unser Land nicht tolerierbar ist.
Und nebenbei: Wenn man als Vorgesetzter seine Mannschaften auch nur einigermaßen kennt, dann bekommt man durchaus mit, wer solche Sachen trägt – auch in der Freizeit – von daher ist es auch die richtige Entscheidung, hier die entsprechenden Vorgesetzten mit unter die Lupe zu nehmen.
Was abseits der braunen Soße die „Rituale“ angeht. Wer denkt sich bitte ernsthaft so etwas aus? Das sieht mir ganz danach aus, als seien da Typen am Werk gewesen, die ansonsten sexuell nicht auf ihre Kosten kommen und die das dann im Kameradenkreis als besonders „harte Nummer“ verkaufen wollten.
Übrigens: Man sollte derartige Auswüchse auch nicht pauschal auf „die unteren Schichten“ schieben. Es soll auch unter Gymnasiasten aus durchaus gutem Hause schon ziemlich widerliche Gang-Bang-Parties in Verbindung mit Saufgelagen gegeben haben – und das im sonst so betulichen Niederbayern, wo jeder zu jeder erdenklichen Tages- und Nachtzeit „Grüß‘ Gott“ sagt. Von Studentenverbindungen mal ganz abgesehen. Die bürgerliche Fassade hinter der man sich da verstecken will, ist ziemlich dünn und bröselig…
Nachtrag: Es fehlt oben das Wort „Bezeichnung“ hinter „dümmlich-rassistische“. Ging mir wohl verlustig.
@Jonny
Ich wiederhole mal den zentralen Satz aus meinem Post:
„Sie schreiben leider nicht, wo und wie die Tradition und das Traditionsverständnis des Wachbataillons zu solchen abartigen Aufnahmeritualen führen.“
Vielleicht wird es jetzt klarer.
@ J10
volle zustimmung – wobei ich das wie früher schon ehr einer Mentalität wie auf dem Schulhof mit dem Schulhofrüpel und seinen „Leibwächtern“ und wegschauenden Lehrern gleich setzten würde, und einem Elternhaus das selber Druck durch Gewalt ausübt der sich dann gegenüber anderen kulminiert. Führung ist heute selten geworden, warum auch wenn Netzwerke viel mehr für die eigenen Karriere versprechen, und man sich dann nur mit Führung und gelebter Führungskultur Feinde schafft.
@Metallkopf: „Übrigens: Man sollte derartige Auswüchse auch nicht pauschal auf „die unteren Schichten“ schieben.“
Da reicht es einfach mal ein Wort fallen zu lassen zu dem es hinreichend Berichte mit der selben Problematik gibt: Burschenschaft.
Rechtsradikale Umtriebe und Verstöße gegen die Menschenwürde. Da ist eigentlich alles klar geregelt und sollte schnell zum Entfernen der Verursacher aus der Bundeswehr folgen und das ist gut so. Sollte jemand versucht haben, etwas unter den Teppich zu kehren, dann ist geteiltes Schicksal angesagt.
Irgend wann sollten es halt auch alle in der Bundeswehr kapiert haben…oder halt aus ihr entfernt werden.
Eine Frage in die Runde zu den T-Shirts – und im Soldatengesetz geblättert:
„Sein Verhalten muss dem Ansehen der Bundeswehr sowie der Achtung und dem Vertrauen gerecht werden, die sein Dienst als Soldat erfordert. Der Soldat darf innerhalb der dienstlichen Unterkünfte und Anlagen auch während der Freizeit sein Gesicht nicht verhüllen, es sei denn, dienstliche oder gesundheitliche Gründe erfordern dies. Außer Dienst hat sich der Soldat außerhalb der dienstlichen Unterkünfte und Anlagen so zu verhalten, dass er das Ansehen der Bundeswehr oder die Achtung und das Vertrauen, die seine dienstliche Stellung erfordert, nicht ernsthaft beeinträchtigt.“
Ist dies das Mittel, um das Tragen der „Sonnenstudio“-T-Shirts zu unterbinden? Aber was ist mit von Zivilisten als geschmacklos empfundene T-Shirts wie die damals beliebten „Du sollst nicht stehlen“- T-Shirts nach dem Luftschlag von Kunduz? Ich wäre für Hinweise dankbar, wie man das in der Praxis handhaben kann, aber auch wo die Grenzen/Graubereiche anfangen…
@Reiter 90
Die Internet Verkaufswelt ist voll von geschmacklosen, rassistischen, frauen -und männerfeindlichen und sonstwie gegen iregendwen -oder was gerichteten T-Shirts…und überall targen Privatleute das ungestraft.
„Normalbürger“ dürfen diese auch zumeist ungestraft tragen, da hier schon die konkreten Straftatbestände (Rassismus, Beleidigung) sehr viel schwieriger nachgewiesen werden müssen und zudem das Verfassungs-Recht auf Meinungsfreiheit und Freizügigkeit hier sehr hoch zu werten ist. („Eine Demokratie muss das aushalten können“)
Ein Staatsdiener aber, egal ob in Uniform oder privat, unterliegt hier aber ganz anderen moralischen Regeln und vermutlich auch Rechtsbewertungen, denn er hat eine Vorbildpflicht gegenüber den Bürgern und eine besondere Pflicht, keine Taten zu begehen, die auch nur im Ansatz seine Verfassungstreue in Frage stellen.
Ist so ähnlich auch bei Waffenbesitzern…Betrunken Auto fahren und damit eine Straftat zu begehen, hat für Normalbürger außer längerem Fahrverbot und längeren Punkten in Flensburg, keine beruflichen Auswirkungen (sofern der Führerschenentzug beruflich verkratftbar ist)…für einen Waffenbesitzer bedeutet das sehr oft aber Verlust der Zuverlässigkeit (Vorbildverhalten) und sofortiger Verlust der Waffenbesitzerlaubnis….schon bei der Ersttat.
So ähnlich ist es dann auch für Staatsdiener zu sehen, die im Privatleben verschlüsselte oder klar erkennbare Nazi T-Shirts tragen…das muss definitiv berufliche Konsequenzen haben denn diese Leute sind keine Vorbilder und charakterlich nicht für den Dienst in der BW geeignet.
@Der_Picard Vielen Dank! Aber wie soll ein junger Vorgesetzter nun damit umgehen, lässt man sie damit nicht alleine? Die alten MAD-Handreichungen mit den zitierten Symbolen, Liedtexten und Witzen bot in den 90er eine Basis-Information um die schlimmsten Missstände abzustellen, ich erinnere mich aber nicht, sie schon als junger Unteroffizier erhalten zu haben. Damals waren aber auch die Wehrpflichtigen kaserniert, der UvD und oft auch der Zugführer unterhalb der Woche vor Ort. In einer faktischen Berufsarmee scheint man sich außer Dienst nicht mehr zu sehen… Und wenn man schon für die nächsten Jahre zusammenarbeiten muss, gibt es bestimmt Vorbehalte, eine „Anzugskontrolle“ durchzuführen…
@Reiter 90 sagt: 12.10.2021 um 11:15 Uhr
Um das zu beurteilen reicht im Regelfall der gesunde Menschenverstand, dafür braucht es keine Handreichungen.
„In einer faktischen Berufsarmee scheint man sich außer Dienst nicht mehr zu sehen…“
Eines der großen Probleme, verstärkt durch die SAZV, die über versucht, längeren Dienst zu vermeiden. Ergebnis, es wird pünktlich „der Hammer“ fallen gelassen und jeder entschwindet in seine Pendlerwohnung außerhalb der Kaserne. Dann bekommt man natürlich als Vorgesetzter auch nichts mit.
„Und wenn man schon für die nächsten Jahre zusammenarbeiten muss, gibt es bestimmt Vorbehalte, eine „Anzugskontrolle“ durchzuführen…“
Dafür ist man Vorgesetzter, wenn man das nicht hinkriegt, hat man auf dem Dienstposten nichts verloren. Wer eine Beliebtheitsskala zum entscheidenden Kriterium seiner Führung macht, der ist falsch.
Was ich in den letzten Jahren, zumindest hier, oft lese ist mangelnde Dienstaufsicht.
Natürlich wird man diese nicht von heute auf morgen wieder auf altes Niveau herstellen können.
Aber UvD und GvD sollten wieder in der Breite eingeführt werden. Dann wäre zumindest ein Mindestmaß an Kontrolle innerhalb der Kasernen möglich.
Disziplin kostet ein bisschen Geld, aber bringt am Ende ein Vielfaches wieder rein.
Möchte gar nicht wissen, was ein Skandal (einer von vielen) der Bundeswehr finanziell gekostet hat.
Weniger oder die falschen Bewerber – möglicherweise dadurch schlechteres Abschneiden bei Lehrgängen/Qualifikationen. Insgesamt eine schlechtere Arbeitsmoral. Vorzeitige Kündigungen oder weniger Verlängerungen.
Das alles ist in der Summe über die Jahre hinweg viel teurer als die Mehrkosten für den höheren Personaleinatz.
@Reiter 90:
lies §8 Soldatengesetz: „Der Soldat muss die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes anerkennen und durch sein gesamtes Verhalten für ihre Erhaltung eintreten.“
Tut das jemand, der sich offen mit rechten (wenn auch nicht verbotenen) Symbolen und szenetypischen Kodes bis hin zur (politischen) Farbattribution „Wir sind braun“ schmückt und damit offene Nähe zum (Neo-)Nationalsozialismus und der rechten Szene demonstriert?
Ich meine, nein, weiß: Nö. So jemand tut dies nicht. „88“ heißt nicht „egal“ und die Schwarze Sonne ist auch kein Musterunfall auf einem solchen T-Shirt. Und nein, das Tragen solcher T-Shirts ist auch kein „aktives Eintreten für die Meinungsfreiheit als Einzelaspekt der FDGO“.
Handreichungen gibt’s übrigens zuhauf im öffentlich zugänglichen Bereich. Hier z.B. (Link zur BPB ist hoffentlich erlaubt): https://www.bpb.de/lernen/grafstat/rechtsextremismus/172885/m-02-10-rechtsextremes-verhalten-symbole-und-codes
@ Dante und Co.
Menschen kommen eben auch klein und dünn auf die Welt oder mit „Schlitzaugen“. In der Regel ist unsere Gesellschaft stolz darauf, dass sie auf einem kulturellen Niveau angekommen ist, auf dem die Erkenntnis reifte, dass das eben ganz normale Menschen sind.
Bei manchen Kommentaren hier hab ich echt das Gefühl, am liebsten würden sie diese kleinen schwachen Menschen aus Hygienegründen im Wald aussetzen. Und wenn man die schon dabei haben muss, dann ist es ganz normal, dass der wohlgeborene richtige Mensch in diesem Landstrich diese Schwächlinge anpimmelt, anuriniert, bespuckt oder sonst irgendwie traktiert, um ihnen permanent ihre angeborene Unwürdigkeit Bestandteil dieser Gesellschaft zu sein zu verdeutlichen.
Hinter der kulturellen Erkenntnis Würdegleichheit für alle Menschen zu propagieren, steckt eigentlich der schlaue Gedanke mit der Unterbindung von Ungleichheit generell dafür vorzusorgen, nicht selbst einmal als Opfer solcher Subordination „angepisst“ zu werden.
Und schon der nächste Bundeswehrskandal:
Ein 32-jähriger Mann lagerte Schusswaffen, Granaten, Handgranaten und Minen in seiner Privatwohnung in Aldenhoven in Nordrhein-Westfalen. Er soll Hauptmann und Sprengstoffexperte der Bundeswehr sein.
(Bericht Welt online)
Tscha, vom vielen Kopfschütteln ob der „Extratouren“ von Bundeswehrangehörigen habe ich bereits ein Schleudertrauma.
@Mitleser
Vielleicht eine private Studiensammlung? 😎
@Mitleser sagt: 13.10.2021 um 19:21 Uhr
Leider sterben die Idioten mit krimineller Energie nicht aus. Ein gewisser Prozentsatz tummelt sich auch in der Bundeswehr, das liegt einfach an der Größe der Organisation.
Ich hoffe sehr, das der Dienstherr und die Staatsanwaltschaft mit aller gebotenen Härte gegen die Fälle im Wachbataillon als auch bei dem Waffenfund vorgehen.
Dass von Waffen eine gewisse technische Faszination ausgehen kann, ist wohl unbestritten. Gute Ingenieurskunst begeistert nun einmal. Dass freilich über so eine Begeisterung Soldaten Diensteid und -pflichten vergessen und glaubt, man könne munter zu Hause sammeln, begeistert wiederum wenig.
Zitat: „Ein politischer Hintergrund sei derzeit nicht erkennbar, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main.“
Wenn es sich hierbei „nur“ um einen besonders waffenbegeisterten Kameraden handeln sollte, ist das natürlich noch lange nicht „gut“, aber immerhin schon mal eine Stufe weniger schlimm als der nächste Neonazi, der sich für den irregulären Kampf rüstet. Aber wie steht dort? „Derzeit“. Kann also durchaus noch was hochkommen.
@Metallkopf sagt: 14.10.2021 um 9:21 Uhr
„Wenn es sich hierbei „nur“ um einen besonders waffenbegeisterten Kameraden handeln sollte, ist das natürlich noch lange nicht „gut“, …“
Naja, etwas mehr als Waffenbegeisterung scheint schon dahinter zu stecken. Ich zitiere mal aus dem Welt-Artikel:
„Der Zoll hatte ein Paket mit Schalldämpfern abgefangen, das der 32-Jährige aufgegeben haben soll. Deswegen leiteten die Behörden ein Verfahren ein und erwirkten einen Durchsuchungsbeschluss.“
Auch Schalldämpfer sind erlaubnispflichtige Waffenteile im Sinne des Waffengesetzes. Allerdings lässt sich der Artikel nicht darüber aus, ob er so eine Erlaubnis (Waffenbesitzkarte) hatte. Und legal hat man das nur an andere WBK-Inhaber verkaufen. Und hier ein Paket voll mit Schalldämpfern? Sehr dubios.
@Mitleser
Der kann halt nicht schlafen, so ohne zwei drei Handgranaden unterm Kopfkissen.
Nee Spaß beiseite, das gibt es eine ganze Menge Leute die so ein ungesundes Hobby pflegen.
Jäger, Sportschützen und Militariasammler will ich da mal ausdrücklich ausnehmen.
Die haben aber in der Regel die Genehmigungen oder die Objekte der Begierde sind entmilitarisiert.
Die Sprengstoffexperten sind oft etwas speziell und haben ihr Hobby zum Beruf gemacht.
@Pio-Fritz:
Ja, Schalldämpfer braucht man eigentlich beruflich nur als Jäger. Aber als solcher bekommt man sie auch. Aber ich bin da ja selbst ergebnisoffen bis besorgt. Daher auch der großzügige Gebrauch von Anführungszeichen in meinem Kommentar.
Wenn es von zwei negativen Erklärungen die weniger besch… sein sollte, ist das halt kein Grund zur Freude, aber vielleicht zur Erleichterung, dass es nicht wieder ein Neonazi war, der für den Umsturz gehortet hat.
@ Waldmann
„Die Bw ist auch heute noch überwiegend ein Spiegelbild der Gesellschaft.“
Nein. Das ist sie leider nicht mehr. Die Bundeswehr war ein Spiegelbild der Gesellschaft bevor die Wehrpflicht ausgesetzt wurde. Als zumindest die Mannschaftsdienstgrade noch aus allen sozialen Schichten kamen und sich ‚Bürger in Uniform‘ mit eher linken und eher bürgerlichen Überzeugungen auch schon mal heftige Debatten lieferten. Zumindest war das während meiner Zeit so.
Heute kommen überdurchschnittlich viele Soldaten aus den neuen deutschen Bundesländern und spiegeln eher deren Gesellschaften. Wie die aussehen haben wir bei den letzten Wahlen gesehen.
T.W. liefert uns ja immer die aktuellen Entwicklungen bei der Truppenstärke. Die Demographie sagt uns ganz klar, dass der Pool an wehrfähigen Bürgern in den nächsten Jahren weiter sinken wird. Leider ist unter den Menschen, die freiwillig zur Bundeswehr gehen, der Anteil jener sehr hoch, die klare hierarchische Strukturen bevorzugen, in denen ihnen der Zwang zum selber denken abgenommen wird. Dann ist da noch jene Gruppe, die vor allem durch ihre Faszination für Waffen angelockt wird. Zumindest Angehörige der ersten Gruppe sind massiv anfällig für rechte Propaganda. Natürlich braucht die Bundeswehr Soldaten, um ihren Auftrag zu erfüllen aber sie darf nicht nicht JEDEN Soldaten und nicht um jeden Preis brauchen.
Um der Bundesrepublik eine wehrfähige Bundeswehr zu erhalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Bundeswehr ein Spiegel der ganzen Gesellschaft wird, gibt es nur einen Weg: die Wiedereinführung der Wehrpflicht.