Korporal (und Stabskorporal) bisschen später, aber die Dienstgradabzeichen stehen fest
Die neuen Dienstgrade für Mannschaften, der Korporal und der Stabskorporal, kommen ein bisschen später als geplant. Die Dienstgradabzeichnen sind zwar formal noch nicht gebilligt, aber technisch schon mal festgelegt.
Mit dem so genannten Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetz hatte das Parlament schon im Oktober 2019 die Grundlage für die Einführung der beiden neuen Dienstgrade geschaffen: Der Korporal und der Stabskorporal wurden in der Besoldungsgruppe A6 neu hinzugefügt. Im vergangenen Jahr kündigte das Verteidigungsministerium an, die beiden neuen Dienstgrade für die leistungsstärksten Mannschaften würden im Oktober 2021 eingeführt.
Das verzögert sich nun ein wenig: Nach den jüngsten Angaben des Ministeriums sollen die ersten Dienstposten ab Ende dieses Jahres und weitere im April 2022 besetzt werden. Grund dafür sei unter anderem, dass das Bewerbungsverfahren Ende Mai erneut begonnen worden sei. Bis zum Jahr 2031 soll es insgesamt 5.000 Dienstposten für Korporale und Stabskorporale geben.
Dafür herrscht aber, und das schon seit einigen Monaten, Klarheit darüber, wie die Abzeichen für diese beiden neuen Dienstgrade aussehen werden. Formal wird es sie zwar erst geben, wenn der Bundespräsident eine geänderte Anordnung über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten unterzeichnet hat. Das ist bislang nicht passiert, allerdings offenkundig aus einem Grund, der mit den Korporalen wenig zu tun hat: Die derzeit gültige Fassung, in Kraft getreten im Mai 1996, kennt ausschließlich maskuline Bezeichnungen. Inwieweit die geändert werden – das ist eine nicht ganz einfache Debatte.
Aber das macht nichts, denn auch ohne diese letztendlich rechtsgültige Festlegung muss die Beschaffungsbürokratie ja arbeiten können. Deshalb wurden bereits im März (was ich ebenso wie viele andere übersehen habe) die so genannten Technischen Lieferbedingungen für Dienstgradabzeichen, TL 8455-0009, um den Korporal und den Stabskorporal ergänzt, mit genauen Zeichnungen, wie das auszusehen hat.
Die Abzeichen für den Korporal siehe oben, für den Stabskorporal sieht das so aus:
Bestellen kann man also schon mal.
(Grafiken aus der TL 8455-0009 gem §5 UrhG)
Es geht doch nicht darum das man einem Mannschafter mehr Geld geben muss um ihn zu halten. Das kann man mit Zulagen bis hin zur Weiterverpflichtungsprämie ect. PP.
Wenn ich hier lese das der Zivielbeschäftigte sein ganzes Berufsleben auf einer Entgeltgruppe hängen kann aber ein ungelernter Mannschafter alle paar Jahre in eine neue Besoldungsgruppe muss dann wird mir anders bei der Argumentation.
Hab ich Probleme Personal zu finden ist die Komponente Gehalt das kleinste Übel. Die jungen Menschen von heute schauen auf andere Dinge *Work/Life Balance* oder *Arbeitsklima* im Betrieb, Wertschätzung durch den Arbeitgeber.
Zwei neue Dienstgrade bringen in der Richtung nix.
Brauche ich Indianer kann man es machen wie bei den Italienern Offiziere und Feldwebel sind alle samt BS und die Feldwebel bekommen auch ein Studium mit dafür braucht man aber 2 Jahre Vordienstzeit um sich bewerben zu dürfen. Hat den grandiosen Vorteil daß die Jungen Leute eine gute Vorstellung haben worauf sie sich einlassen.
Den Korporal hätte man dann zum Specelist nach US Vorbild machen können und den Uffz wieder zum Truppführer und alles wäre gut gewesen.
@Küstengang01
Was sie sagen ist, das die Mannschaftsausbildung der BW schlecht ist!
U Bahnfahrer ist ein Beruf mit dreijähriger Ausbildung
Macht der Soldat im PVT nur Panzervernichtung?
@Pio Fritz
Facharbeiter bekommen mehr als Feldwebel, Grundgehalt – weniger Stunden und mehr Urlaub und mein Chef schickt die bestimmt nicht nach (unangenehme Orte in der Welt wo Newton Probleme bereitet wird bitte selbst einsetzen)
@Koffer
War der seektsche OG nicht ein UO in Reserve?
Wie wollen sie Mannschafter honorieren, die besondere Leistungen und Kenntnisse bieten aber nicht führen sollen/können?
@muck
Warum sollte jemand dummerweise aeine Zeit mit einer Ausbildung verschwenden, wenn er den Beruf nicht mehr ergreifen will?
@ThoDan sagt: 09.09.2021 um 16:01 Uhr
„@Pio Fritz
Facharbeiter bekommen mehr als Feldwebel, Grundgehalt – weniger Stunden und mehr Urlaub und mein Chef schickt die bestimmt nicht nach (unangenehme Orte in der Welt wo Newton Probleme bereitet wird bitte selbst einsetzen)“
Naja, was die Einsatzorte betrifft, ist das bei Soldaten ein Teil des Berufsbildes. Wer das nicht will, muss sich anders entscheiden. Augen auf bei der Berufswahl. Über Besoldung und Vergleich zur freien Wirtschaft haben wir ja schon öfter diskutiert, auch über regionale Lohnunterschiede. Haben Sie bedacht, das Soldaten keinerlei Sozialabgaben leisten? Gehaltstechnisch ein immenser Vorteil, und die Pensionen sind auch um längen besser als das, was bei der DRV herauskommt.
@Pio-Fritz
Sport während der Dienstzeit, Schwimmen inklusive, Muckibude oft am StO, und für einen Arztbesuch muß ich auch keinen Urlaub einreichen. Die Truppenküche ist konkurrenzlos günstig.
[Mir scheint, inzwischen sind wir vom eigentlichen Thema schon ein gutes Stück abgekommen? T.W.]
@ThoDan sagt:
09.09.2021 um 16:01 Uhr
*Was sie sagen ist, das die Mannschaftsausbildung der BW schlecht ist!
U Bahnfahrer ist ein Beruf mit dreijähriger Ausbildung
Macht der Soldat im PVT nur Panzervernichtung?*
Nein falsch der U-Bahn Fahrer ist eine Anlerntätigkeit das darf man nach etwa 4 Monaten Betriebsinterner Schulung und einer Prüfung nach Vorgabe der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) des jeweiligen Bundeslandes. Deswegen ist das sehr gut mit einem Truppführer vergleichbar.
Bis vor ganz kurzer Zeit war das Eingangsamt beim ZOLL A6, das hat man erst jetzt auf A7 angehoben und dafür müssen die Leute 2Jahre zur Zollschule und mit Anwârterbezügen umher Rennen. Wenn das THW verbeamtet dann auch immer im Eingangsamt A6 beim mittleren Dienst und da muss man in der Regel eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten mitbringen und mindestens fünf Jahre als Tarifangestellter dabei gewesen sein bevor man sich bewerben darf.
Und ich habe in keiner Weise die Ausbildung bei der BW als Wertlos bezeichnet, nur wer mehr Kohle will muss sich auf andere Laufbahnen bewerben.
„Das kann man mit Zulagen bis hin zur Weiterverpflichtungsprämie ect. PP.“
Ich glaube das ist nach dem System dann aber am Ende teurer als mit dem Korporal. Auch wenns verrückt klingt, aber der Mensch bewertet ein Schulterstück mehr als man oft glauben kann. Als Korporal ist man dann in der Kaserne schon eine Rarität. Würde schätzen, dass man diesen Effekt um das 2-fache einpreisen kann, also Zulage beim OSG müsste doppelt so hoch ausfallen wie die finanzielle Solderhöhung von OSG zu Korporal.
„die Pensionen sind auch um längen besser als das, was bei der DRV herauskommt.“
Aber nicht für einen Zeitsoldaten (egal welche Laufbahn).
Da wird man nach Ende der Dienstzeit rückwirkend in die Deutsche Rentenversicherung (gesetzliche Rente) versichert und der Bruttolohn als Grundlage genommen. Nix mit Pension.
Am Ende hat man oft weniger Rente, als hätte man als Facharbeiter in der Privatwirtschaft oder im öD gearbeitet (als Angestellter).
Das nur als Einschub.
Ja, Bundeswehr hat Vorteile und diese sind nicht zu knapp.
Für viele ist die aktuelle Besoldung auch super und die kann sich auch im Vergleich zur Privatwirtschaft sehen lassen und ist durch die anderen Vorteile auch konkurrenzfähig zum öD (als Angestellter).
Aber es gibt halt leider immer noch genug Mannschafter, die die Bundeswehr halten möchte.
Das schaffte sie in der Vergangenheit jahrelang einfach so und nun musste man sich etwas anderes einfallen lassen. Durch den Korporal werden sich nicht alle überreden lassen, die man damit ansprechen will. Aber immer noch so viele, dass man am Ende von einem Erfolg sprechen kann. Das ganze hat nur etwas Zeit nötig und muss sich erst einmal etablieren.
@Tom Cruise sagt:
09.09.2021 um 18:24 Uhr
*….Auch wenns verrückt klingt, aber der Mensch bewertet ein Schulterstück mehr als man oft glauben kann. Als Korporal ist man dann in der Kaserne schon eine Rarität…..*
und genau das ist das Problem ich habe es noch kennengelernt als ein SG und erst Recht der OSG eine Rarität waren jetzt sind sie Normalität und reichen scheinbar nicht mehr… Nach ihrer Logig müssten wir dann alle 10 Jahre einen neuen Mannschaftsdienstgrad einführen und bei den Uffzen eigentlich auch…. in anderen Streitkräften definiert man sich über die Leistung und die Orden auf der Brust die es für eben jene gibt.
Da die Zahl der Stellen begrenzt ist wird es ggf. (bei gleicher Verwendung) böses Blut geben – wer wird Kaporal, wer nicht?
In Stäben dürfte es eigentlich gar keine Kaporalstellen geben da dort die U/UmP- Dichte so hoch ist, daß Mannschafter keine auch noch so kleine Führungsaufgabe wahrnehmen – wie wohl natürlich jüngere Kameraden vom erfahrenen SG / OSG angeleitet und angelernt werden.
Und: der DG ist ja an die Verwendung gebunden. Was mache ich bei einer (ggf. erforderlichen) Versetzung? Wird der Sdt zurückgestuft?
@TW: es ging auch um die Attraktivität des Dienstes allgemein, auch im Vergleich zum ÖD. Nota: mit einem Batchelor-Abschluß ist man dort i.d.R. immer noch im gehobenen Dienst, das wäre max. Stabshauptmann, während man bei der Bw damit regelmäßig und recht früh bis A14 kommt. Und: so viele A13H / A14 / A15 Stellen gibt es im restlichen ÖD gar nicht.
Ein Polizeihauptkommissar z.B. ist „nur“ A11/A12.
@Pio-Fritz
Ich bin vom Netto ausgegangen
@Küstengang01
Doch genau das kam bei mir an:
hier https://augengeradeaus.net/2021/09/korporal-und-stabskorporal-bisschen-spaeter-aber-die-dienstgradabzeichen-stehen-fest/comment-page-1/#comment-367999
mit Hilfsarbeiter
https://augengeradeaus.net/2021/09/korporal-und-stabskorporal-bisschen-spaeter-aber-die-dienstgradabzeichen-stehen-fest/comment-page-1/#comment-368007
Die oder der Mannschaftssoldat soll nur angelernte Tätigkeiten ausführen,
https://augengeradeaus.net/2021/09/korporal-und-stabskorporal-bisschen-spaeter-aber-die-dienstgradabzeichen-stehen-fest/comment-page-1/#comment-368037
-klassisches Beispiel einer anlern Tätigkeit. Ein Gerät (Panzerfaust) zu bedienen und nach Auftrag einzusetzen
https://ratgeber-umschulung.de/dienstleistung/u-bahn-fahrer/
Die Umschulung dauert im Grundlehrgang je nach Vorkenntnissen circa 40 Tage. Als Ausbildungsberuf benötigt man etwa 3 Jahre.
@ThoDan sagt:
09.09.2021 um 20:04 Uhr
*Die Umschulung dauert im Grundlehrgang je nach Vorkenntnissen circa 40 Tage. Als Ausbildungsberuf benötigt man etwa 3 Jahre.*
Rufen sie in Berlin, München, Nürnberg oder Hamburg an mehr Verkehrsbetriebe in Deutschland die eine U-Bahn betreiben gibt es nicht. Ich war einige Jahre in HH und hab da U-Bahn Züge gefahren und mein Lehrgang hat knapp 4 Monate gedauert… als Ausbildungsberuf wurde der nicht Angeboten und bei jeder Gelegenheit wurde vom Betrieb betont daß wir nur angelernt sind und deswegen weniger Gehalt bekommen als die Kollegen die S-Bahn fahren weil die eben vollwertige Triebfahrzeugführer sind und in ganz Deutschland Züge Fahren dürfen….
@T.W. sorry für den O.T.
@ThoDan
Ich kann Ihnen nicht folgen.