Kanzlerin und Verteidigungsministerin würdigen Kabul-Evakuierungsverband

Fürs Protokoll: Mit einem Rückkehrerappell unter Teilnahme von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Bundeswehr die Soldatinnen und Soldaten gewürdigt, die an der militärischen Evakuierungsoperation in Kabul teilgenommen haben. Die Streitkräfte begannen zudem damit, weitere Details des Einsatzes zu veröffentlichen.

Bei dem Appell in Seedorf am (heutigen) Mittwoch wurde ein Teil der an der Mission beteiligten Soldaten mit einer neu gestifteten Einsatzmedaille Militärische Evakuierungsoperation ausgezeichnet. Sie wird zunächst nur für die besondere Auslandsverwendung Militärische Evakuierungsoperation Afghanistan im Zeitraum vom 16.-29. August2021 an den Einsatzorten Kabul/Afghanistan, Taschkent/Usbekistan und Doha/Katar verliehen. Langfristig soll sie auch für andere Evakuierungsoperationen verliehen werden, möglicherweise auch rückwirkend – deshalb trägt diese Auszeichnung auch keinen Hinweis auf Afghanistan.

Die Rede der Verteidigungsministerin bei diesem Appell zum Nachlesen (die Kanzlerin redete bei dieser Gelegenheit nicht):

20210922_Rede_AKK_Seedorf

Die Bundeswehr veröffentlichte am Mittwoch erste Schilderungen von Soldatinnen und Soldaten aus diesem Einsatz:

Nachtschicht für das KSK – Kommandosoldaten retten Zivilisten

Auftrag Kabul: Leben retten

Wenn ich nichts übersehen habe, hat die Bundeswehr offiziell bislang nur eigenen Medien Gespräche mit eingesetzten Soldatinnen und Soldaten über ihre Erfahrungen in diesem Einsatz gestattet (mit Ausnahme eines Interviews mit einem A400M-Piloten, das die Süddeutsche Zeitung führen durfte; Link aus bekannten Gründen nicht). Meine vor etwa drei Wochen gestellte Anfrage, mit einem Offizier des Einsatzverbandes zu sprechen (der zu diesem Gespräch bereit war), wurde bislang offiziell nicht beantwortet.

(Foto oben: Kanzlerin und Verteidigungsministerin in Seedorf – Jessica Schlag/Bundeswehr (unbearbeitetes Original); Foto Medaille: Sebastian Wilke/Bundeswehr)