Zweite Bundeswehrmaschine in Kabul gelandet – Evakuierungsmission wird fortgesetzt (Update: 125 ausgeflogen)
Auf dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul ist am (heutigen) Dienstagmittag die zweite Maschine der Bundeswehr gelandet, um Personen aus Afghanistan auszufliegen. Zwei dieser A400M-Transporter sollen so lange wie möglich einen Pendelverkehr zwischen Kabul und Taschkent im benachbarten Usbekistan aufrecht erhalten. Allerdings haben offensichtlich nur Ausländer Zugang zum Flughafen, Afghanen werden von den Taliban nicht durchgelassen.
Mit der zweiten Maschine landete auch der Führer des deutschen Einsatzes, Brigadegeneral Jens Arlt, in Kabul, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im Gespräch mit Journalisten in Berlin. Bereits am (gestrigen) Montagabend war der erste A400M der Bundeswehr in Kabul angekommen, nachdem die Maschine wegen der unklaren Situation am Boden zuvor lange hatte über dem Flughafen kreisen müssen. Die damit eingeflogenen Soldaten, unter anderem Fallschirmjäger, haben inzwischen zwei Personenschleusen für den Zugang zum militärischen Teil des Airports eingerichtet.
Nach Angaben von Kramp-Karrenbauer und Generalinspekteur Eberhard Zorn haben derzeit nur Ausländer Zugang zum Flughafen, so dass die geplante Evakuierung bis auf Weiteres nur diese Personen betreffen kann. Afghanische frühere Beschäftigte der Bundeswehr und anderer deutscher Institutionen könnten vorerst nicht zu den Maschinen gelangen und ausgeflogen werden – damit ist eine Abholung der so genannten Ortskräfte praktisch nicht möglich. Darüber hinaus gebe es keine Möglichkeit, diese Personen von außerhalb Kabuls in die Hauptstadt zu bringen.
Wie lange der deutsche Evakuierungseinsatz laufen wird, wird alleine von den USA abhängen, die mit mehreren tausend Soldaten den militärischen Teil des Flughafens sichern. Die Bundeswehr stelle sich derzeit auf zwei Möglichkeiten ein, sagte Kramp-Karrenbauer. Schlimmstenfalls gebe es nur einen kurzen Zeitslot, im besten Falle könne ein längerer Zeitraum für eine Luftbrücke vorgesehen werden.
Nach Angaben der Ministerin ist mit den USA abgesprochen, dass die Bundeswehr bei Bedarf und vor allem je nach Möglichkeit die Lufttransportkapazitäten ausweiten kann. Das Ziel sei es, so lange wie möglich so viele wie möglich rauszufliegen. Dazu soll auch ein Bundestagsmandat für diesen Einsatz dienen, dessen Entwurf das Bundeskabinett am (morgigen) Mittwoch beschließen will und der eine Obergrenze von bis zu 600 Soldatinnen und Soldaten vorsieht.
Derzeit sind rund 200 deutsche Soldaten und die Besatzungen von vier Flugzeugen in dieser Mission aktiv: Zwei A400M, die zwischen Kabul und Taschkent pendeln sollen, ein weiter A400M mit medizinischer Ausstattung und ein A310-Truppentransporter in der usbekischen Hauptstadt.
Die Landung der ersten Maschine am Vorabend war nach den Worten von Kramp-Karrenbauer ein echtes Husarenstück. Die Piloten hätten auf einer Landebahn ohne Beleuchtung landen müssen; darüber hinaus sei das Rollfeld nicht völlig frei gewesen. Dass das Flugzeug beim Start rund 40 Minuten später nur sieben Personen an Bord hatte, sei aufgrund der Lage am Flughafen nicht zu vermeiden gewesen: Nur diese sieben, darunter auch Ausländer anderer Nationen, hätten in dieser kurzen Zeit bereits am Airport zur Ausreise bereit gestanden.
Nachtrag: Verteidigungsministerin und Generalinspekteur wandten sich am Dienstag in einem gemeinsamen Tagesbefehl an die Bundeswehr. Auszüge:
In den vergangenen 20 Jahren haben wir dafür gekämpft, dass von Afghanistan keine terroristische Gefahr mehr ausgeht. Und wir haben uns dafür eingesetzt, dass das Land eine Perspektive bekommt und dauerhaft Frieden finden kann. Die sichtbaren Fortschritte in Armee und Gesellschaft hatten uns Hoffnung auf eine nachhaltige Verbesserung gegeben. Nun müssen wir erkennen, dass sich diese Hoffnung nicht erfüllt.
Dass viele Errungenschaften der vergangenen 20 Jahre durch die Taliban nun zurückgeschraubt werden und sich unsere Anstrengungen nicht auszahlen, ist schmerzahft und erschütternd. Für eine abschliepende Bilanz ist es zu früh, aber wir dürfen trotz des bitteren Endes heute sagen: 20 Jahre war Afghanistan sicherer als zuvor. Die afghanische Bevölkerung hatte durch unsere Präsenz in den vergangenen Jahren eine Chance auf Freiheit bekommen. Dass die Bundeswehr alleine sie nicht dauerhaft würde garantieren können, war von Beginn an klar. Dass es so wenig Widerstand bei ihrer Verteidigung gab, ist für uns ein Schock.
Um deutsche Staatsangehörige, aber auch unsere ehemaligen Ortskräfte in dieser dramatischen Lage zu schützen, haben wir gestern Evakuierungskräfte nach Kabul entsandt. Sie errichten nun eine Luftbrücke, um die Betroffenen vor Ort in Sicherheit zu bringen. Es handelt sich dabei um Kräfte, die speziell für Evakuierungsaufgaben ausgebildet sind. Sie verfügen über alle operativen Freiheiten, um vor Ort eigenständig zu entscheiden, wie sie ihren Auftrag in dieser außerordentliche Lage ausführen. Sie haben unser volles Vertrauen und unseren Rückhalt.
Der ganze Tagesbefehl hier:
20210817_Tagesbefehl _AKK_GI_Kabul
Update: Der A400M hob nach etwa einer Stunde mit 120 Personen an Bord wieder vom Flughafen Kabul ab, wie Außenminister Heiko Maas via Twitter mitteilte:
Das Verteidigungsministerium präzisierte das etwas:
(Weiter ggf. nach Entwicklung)
(Foto: Screenshot aus einem von der Bundeswehr via Twitter veröffentlichten Video des Airbus A400M, taktisches Kennzeichen 54+23, offensichtlich beim Start in Taschkent)
General Arlt, ein erfahrener KSK-Offizier, wird durch unsere alles negierenden Politiker mit einer „mission impossible“ beauftragt. Hätte der Außenminister auf seine Botschaft gehört und weniger Selbstdarstellung betrieben, wäre die Evakuierung schon halb erledigt. Nun halten unsere tapferen Soldaten/-innen und Beamten/-innen für Versager mit Höchstbesoldung, deren Ablösung am Wahltag mehr als überfällig ist, ihren Kopf hin. Ich hoffe, dass General Arlt mit seiner Truppe sowie die Beamten des Auswärtigen Dienstes und der Bundespolizei zumindest ohne Blessuren nach Hause kommen, auch, wenn der Auftrag durch Beratungsresidenz und Bummelei des BM Maas mittlerweile nahezu unerfüllbar geworden ist.
aus dem anderen Thread:
12PzDiv sagt:
17.08.2021 um 13:09 Uhr
„ist ein Katastrophe, weil diese Zahl stehenbleiben wird, und nicht die nachgeschobenen Erklärungen.“
Selbstgemachtes Leid der Bundeswehr. Die hätten in ihren Tweet das auch schön erklären können.
Wollten sie aber nicht. Hat dafür ein Journalist gemacht und das AA.
Jetzt haben sie halt den Shitstorm. Kann da kein Mitleid empfinden.
Wenn „der Partner“ sich bisschen stur verhält (verständlich bei der Lage am Flughafen) und der Gegner (Taliban) nicht sehr kooperativ ist (Checkpointregelungen), die eigenen Kräfte nicht frühzeitig agiert haben (AA) – dann kann man eigentlich das auch genau so mit der Öffentlichkeit kommunizieren.
Vielleicht will man das nicht wegen der weiteren Zusammenarbeit mit „dem Partner“ am Flughafen in dieser kritischen Lage, aber dann gibt es von der Öffentlichkeit halt einen Shitstorm. (zu Recht)
Wieso nun das Gendern überhaupt erwähnenswert ist, kann ich nicht ganz nachvollziehen.
Im alten Thread haben einige geschrieben, dass die Taliban doch gar nicht so schlimm sind und alles geordnet verläuft. Das ist ein schöner Wohnzimmerblick auf die Realität. Es gibt jetzt schon Berichte das systematisch bei Personen an die Tür geklopft wird, die nicht den Talibanvorstellungen entsprechen, insbesondere bei der kleinen christlichen Minderheit. Wie schreibt die Zeit: Es gibt keine lieben Taliban.
@JCR:
„In gewisser Weise muß man da der Bräsigkeit deutscher Politik fast dankbar sein, wären die A400m bereits am Samstag abgehoben, hätten es gut und gerne auch Deutsche sein können, deren Maschinen überrannt werden.“
Stimmt, das beste Fenster hatten wir vor drei Wochen. Da war Innenminister Horst Seehofer noch fleißig damit beschäftigt, Abschiebungen zu planen und dem Außenministerium maximal Stöcke zwischen die Beine zu werfen.
Mal sehen ob @Hptm Grotian sich noch zur Personalie Horst äußert.
P.S: Die Taleban haben einen Shuta (Gelehrtenrat) in Pakistan konsultiert laut Afghanistan.liveuamap.com. Damit ist es offiziell, dass die Taliban hochrangige Führungskader dort hat.
Offensichtlich werden aber doch bereits Ortskräfte ausgeflogen. Bei Twitter sind Fotos des Übersetzers Zalmai A. (ntv berichtete) aufgetaucht, die den Man direkt vor einer A400M zeigen. Wie er zum Flughafen gelangt ist (offenbar keine Behelligung durch die Taliban) ist aber noch unklar
@Luftikus,
stimme Ihnen zu. Der Benlderblogger hat das Kommunukationsdesaster von gestern in einem lesenwerten Twitterthread fein herausgearbeitet. TW hat es unteranderem retweeted.
Erschreckend finde ich, dass mir die Kritik von ihm keineswegs neu vorkommt. In der Sicherheitshalberfolge mit ihm hat er bereits in die gleiche Kerbe gehauen.
Cheers
Flip
Mal als Außenstehender gefragt, für einen Einsatz der Größenordnung (in Kabul selber sind ja aktuell nur wenige Soldaten) gleich einen Brigadegeneral schicken? Klar, seine Luftlandebrigade stellt überwiegend die Soldaten, aber muss er dann gleich persönlich nach Kabul „durchreisen“? Oder wird primär sein Dienstgrad vor Ort gebraucht damit die anderen Nationen, insbesondere die Amis, den Führer des deutschen Kontingents ernst nehmen?
Siehe dazu auch die Berichte von Marcus Grotian vom Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte e.V. – z.B. die safe houses mussten aufgelöst werden, da gezielt nach ihnen gesucht wurde. Sollten die Taliban nicht eigentlich froh sein, „subversive Elemente“ auch gleich loszuwerden?
Es hat schon einen Grund, warum die Taliban keine Afghan:innen auf den Flugplatz lassen. Bestenfalls weil sie als Faustpfand für Verhandlungen mit dem Westen gebraucht werden. Schlimmstenfalls weil die Abrechnung kommt, wenn sich der Staub gelegt hat und die Aufmerksamkeit der Weltgemeinschaft wieder woanders liegt …
@AlterHG, da bin ich auch mal gespannt was von den aktuellen Ankündigungen in 3 Wochen oder 3 Monaten noch über ist wenn alle westlichen Kräfte (Militär, zivile NGOs und Presse) das Land verlassen haben.
@all
Update oben: Maschine wieder gestartet.
Egal wie gemäßigt oder nicht diese Taliban sind, sie scheinen sich damit zufrieden zu geben, zuzuschauen wie der Westen sich selbst blamiert. Würden die jetzt anfangen, irgendwelche offensichtlichen Gräueltaten oder gar Angriffe auf KIA zu verüben, wäre das das Dümmste, was sie tun könnten.
Mir scheint das Hauptanliegen der Taliban zu sein, als verläßlicher Partner wenn schon nicht für den Westen, dann doch für die Arabische Welt und für China aufzutreten.
Der jetzigen Führung scheint klar zu sein, dass Afghanistan nicht wie in den 90ern total abgeschottet werden kann.
@Pham Nuwen: Volle Zustimmung, der Begriff Geisel sollte die Lage unserer ehemaligen Ortskräfte wohl am besten beschreiben. Entweder werden die Djihadisten direkt außenpolitisches und finanzielles Kapital daraus schlagen oder sie indirekt längerfristig innenpolitisch je nach persönlichen Attributen verwerten. Von Zwangsarbeit mit Spezialbefähigung, Objekt öffentlichkeitswirksamer Drangsalierung wie Peitschenhiebe um Terrorherrschaft zu zementieren oder regelmäßige Schutzgeldzahlungen.
@ AoR:
Inwiefern hat das Bundesinnenministerium dem Auswärtigen Amt „Stöcke zwischen die Beine“ geworfen? Wenn ich mich recht entsinne, hat sich das Auswärtige Amt überhaupt erst durch die geplanten Abschiebungen des Innenministeriums bemüßigt gefühlt, die Lagebewertung für Afghanistan auf einen halbwegs aktuellen Stand zu bringen. Wenn die Forderung, dass ein Ministerium seine Hausaufgaben macht, „Stöcke zwischen die Beine“ werfen ist, nunja…
Und nichts für ungut, es hat schon seinen Sinn, wieso es ein „Innenministerium“ und ein „Auswärtiges Amt“ gibt – wessen „AoR“ Afghanistan, die dortigen Botschaften, das dortige Personal und die übrigen deutschen Staatsbürger sind, ist sehr eindeutig geregelt. Jeder muss sich den Schuh anziehen, der ihm passt.
Schon merkwürdig. Die Luftwaffe packt auf ihren ersten Flug 7 in Worten SIEBEN Passagiere. Im zweiten 120.
Die Amis machen die Luke auf und den Flieger voll.
Man kann ja verstehen wenn man im ersten Flug noch nicht genug Botschafts und NGO Personal am Platz hat aber warum wurden dann als klar war alle drin die mit müssen nicht die restlichen Plätze voll gemacht! Warum fliegt man in so einer Situation immernoch nach den Bestimmungen der Zivilluftfahrt (pro Pax ein Platz mit Gurt und Schwimmweste). Wahrscheinlich weil ein Lademeister oder Kommandant mehr Angst vor einem Diszi oder einer schlechten Beurteilung hat als vor Ort eine eigene Entscheidung zu treffen und den Flieger voll zu machen. Es gibt halt keine militärischen Führer mehr mit *ARSCH IN DER HOSE*
Da die 2 A400 M im Pendelbetrieb eingesetzt werden sollen, wie sieht es da mit dem Thema Wartung aus?
Die Besatzung kann man ja tauschen, aber die Wartungsintervalle sind wohl eher ein zu halten. Wie lange können die Maschinen das Mitmachen, bevor sie am Boden bleiben müssen?
Wobei die USA wohl ihre schützende Hand auch über unsere Ortskräfte halten und bei Misshandlung mit Luftschlägen drohen. Vgl.:
https://www.al-monitor.com/originals/2021/08/pentagon-rushes-more-reinforcements-kabul-airport-panic-disrupts-evacuations
„Wie schreibt die Zeit: Es gibt keine lieben Taliban.“
Dem ist zuzustimmen. Aber es gibt schlaue Taliban und daher kann man davon ausgehen, dass sie in einer Zeit, in der ihnen reibungslos das ganze Land wie eine reife Frucht in den Schoß fällt, nicht darauf aus sind, unnötigen Ärger mit NATO-Kräften zu riskieren. Das bißchen Verhandlungsmasse, das dem Westen dadurch noch bleibt, sollte man in der Tat dafür einsetzen, die verwundbarsten Gruppen sowie (endlich!) unsere eigenen Leute (d.h. die Ortskräfte und ihre Familien) zu retten.
Hans Dampf: Z.B in dem man gleich gesagt hätte, man nimmt bekannte Personen in Ausland und fertigt die Visarechtlich dort ab.
@Küstengang01 @Andras: Und deswegen ist jetzt ein General vor Ort und ruft: „Ausführung!“
@Andras
lange genug und da diese 2 bzw 3 A400M ja nicht die einzigen der Luftwaffe sind, werden die KameradInnen des LTG die Maschinen vor erreichen der notwendigen Wartungen nach Flugstunden durch frische aus Deutschland zu ersetzen. Kleinigkeiten werden vermutlich vor Ort in Taschkent erledigt werden können.
Cheers
Flip
@Dass die Talibs das Klavier der Propaganda gerade im medialen Brennglas Kabul vom „afghanischen Patrioten spielen, der Frieden, Freundschaft und Eierkuchen will“, und gleichzeitig hinter der Hand auf Menschenjagt in Kabul selbst mit „search, kill and destroy“ geht – von den anderen Landesteilen dringen gar keine Meldungen mehr nach draußen – und gleichzeitig alle Zugänge zum Flughafen abriegeln (damit kein Afgahne dem Taliban-Märchenland entkommen möge), zeigt doch selbst, wie das Kreidefressen nicht vollständig bei denen funktioniert.
Der Verweis auf China, die doch nach den veröffentlichen Meldungen hier doch angeblich ganz prima mit den Talibs miteinander könnten, sind wie auch auf russischer Seite eher einer diplomatischen, von Furcht geprägten, aber sofortige nötigen (die haben eigene Grenzen) Vorwärtsverteidigung bei gleichzeitiger Hochmilitarisierung der eigenen weichen Grenzen und Grenzgebiete für nur bestimmte Fraktionen innerhalb der Talibs zu sehen, von denen dort angenommen wird, sie könnten einen langfristigen politischen Einfluß garantieren. Aber in China selbst – Rußland noch vielmehr – kennt man die Zustände aus Kabul, so wie die Talibs alles während ihrer Herrschaft umgebracht haben, was irgendwie als „kommunistisch“ und „ungläubig“ galt.
Ob politisch eine Öffnung der abgeriegelten Zufahrten zum Flughafen für die Rettung der afgahnischen Ortskräfte möglich sein wird, ist sicherlich als sehr pessimistisch einzuschätzen. Bei dieser Frage, könnte man die Talibs mit ihrer „Eierkuchenpolitik“ doch öffentlich jetzt noch richtig an die Kandarre nehmen, und sie zwingen, die Afgahnen für die „neue Freiheit und den neuen Frieden“ frei entscheiden ziehen zu lassen.
Wo unsere Bewegten Twitterati so mit Stolz auf die 600+ Menschen in den C-17 verweisen.
Bei Ankunft in Doha mußte die Besatzung gefrorene menschliche Überreste aus beiden Fahrwerksschächten kratzen und befindet sich jetzt in psychologischer Behandlung.
[Quelle? T.W.]
@Küstengang01, das wurde hier schon mehrfach mit entsprechenden Quellen erklärt. Als unser A400M abends landen wieder landen durfte, waren nur die 7 als „zu evakuierende Person“ gemeldeten am Flughafen im militärischen Teil. Von der zivilen Seite des Flughafens haben Amis&Türken die den militärischen Teil sichern schlicht keinen reingelassen und aus der Stadt konnte man auch in der kürze der zugestandenen Standzeit am Boden keinen holen bzw man hat im Vorfeld keinen geholt da unklar war wer wann landen kann / darf.
Die (über)volle Maschine der Amis entstand als tagsüber noch jeder überall am Flughafen rumrannte und die Maschine gestürmt wurde.
Das hat jemand anders hier schon gut erkannt. Mit einer Regierung die mehr auf Zack gewesen wäre hätte das auch eine A400M sein können. Zumal so wie ich verfolgt habe fliegen die Amis „nur“ raus aus Afghanistan und ab Zielort überlassen die einen dann einem selbst, während die Bundeswehr wohl in Taschkent sammelt und dann alle nach D weiterfliegt.
https://images.spot.im/image/upload/v200/083285ddad3e9ede30d5be1378fe9caf
Bei den Kommentaren zu diesem Artikel
https://www.thedrive.com/the-war-zone/42019/situation-at-kabul-airport-would-have-been-difficult-for-anyone-to-predict-says-pentagon-spokesman
Woher es allerdings genau stammt weiß ich auch nicht
@ Flo sagt:
17.08.2021 um 14:33 Uhr
“ Oder wird primär sein Dienstgrad vor Ort gebraucht damit die anderen Nationen, insbesondere die Amis, den Führer des deutschen Kontingents ernst nehmen?“
Ich denke, hier liegt es an der Person bzw individuellen Befähigung in Korrelation zum Auftrag.
Ich wünsche ihm, dass er sich und alle anderen gut wieder heim bringt.
Das ist das einzige, was noch wichtig ist. Alles andere ist vollkommen unwichtig. Die letzten 20 Jahre? Kriegsgeschichte.
Was aber Heiko Maas hier abgeliefert hat, spottet jeglicher Beschreibung. Das AA ist mit ihm und hier am absoluten Tiefpunkt angekommen.
P.S.: Es ist „interessant“, dass sich jetzt mal grad wieder alle und jeder für AFG interessieren…nein eigentlich ist es absurd das Alles nach 20 Jahren nun auch noch mitzuerleben.
@Flo 14:330 Uhr:
„Mal als Außenstehender gefragt, für einen Einsatz der Größenordnung (in Kabul selber sind ja aktuell nur wenige Soldaten) gleich einen Brigadegeneral schicken?“
Das war die absolut richtige und angemessen Entscheidung. Sowohl militärisch, taktisch als auch operativ.
Darüber hinaus hätte man ja auch mal ein Zeichen setzen können und das bevorstehende Mandat auf 5.000+ auslegen können. Man muss es ja nicht ausschöpfen, aber das wäre zumindest mal ein Symbol mit Schlagkraft gewesen.
@Küstengang01 15:25
„Wahrscheinlich weil ein Lademeister oder Kommandant mehr Angst vor einem Diszi oder einer schlechten Beurteilung hat als vor Ort eine eigene Entscheidung zu treffen und den Flieger voll zu machen. Es gibt halt keine militärischen Führer mehr mit *ARSCH IN DER HOSE*“
An an Respektlosigkeit kaum zu übertreffende Behauptung. Waren sie mal in einem Erstkontingent (Ja so kann man das nennen!)? Wohl eher kaum! Ich weiß wovon ich rede! Schön aus dem warmen Wohnzimmer heraus als couchpotato mit Twitter im Hintergrund so etwas zu behaupten. Unglaublich. @TW aber das ist für mich trolling pur und trägt in keiner Weise zu einer konstruktiven Diskussion bei…
@T.W.
https://twitter.com/vijmn/status/1427465370160361473/photo/1
@fortressonthehill Man braucht keine Taliban, um Kollaborateure umzubringen. Man erinnere sich nur an Frankreich 1944/45, wo bis zu 100 000 Kollaborateure an die Wand gestellt wurden. Oder an die amerikanische Revolution als nach dem Sieg an den Loyalisten blutige Rache genommen wurde. Wer es überlebte, flüchtete nach Kanada. Es ist leider nur zu natürlich, was jetzt passiert. Es wäre wohl besser, endlich die moralische Überheblichkeit sein zu lassen, die zu diesem Desaster geführt hat.
Es gibt weiterhin ein Video, das den Start von (vermutlich) RH885 aus der Perspektive einer Person auf dem rechten Fahrwerkgehäuse zeigt. Auf dieser Seite halten sich wenigstens zehn Menschen fest. Dieses Video verlinke ich hier nicht. Das Video endet kurz nach Abheben der Maschine.
Dieses Video zeigt, wieviel Platz auf dem Gehäuse ist:
https://twitter.com/alanwongw/status/1427619336991109126
Quelle bezüglich der menschlichen Überreste im Fahrwerk: Washington Post. (Allerdings nichts bzgl. psychologischer Betreuung.)
https://www.washingtonpost.com/national-security/taliban-control-kabul-tension-chaos/2021/08/16/d5b987cc-fec6-11eb-ba7e-2cf966e88e93_story.html
P.S.: Weiß nicht, wie das mit nicht-deutschen Verlagsseiten hier ist, hoffe der Link ist i,O.
Flip sagt:
17.08.2021 um 14:32 Uhr
+1
Danke für den Hinweis zum Tweet vom BendlerBlogger (Sascha Stoltenow)
https://twitter.com/BendlerBlogger/status/1427533842873823234
Ich kann Sascha Stoltenow da komplett zustimmen.
Ich verfolge die Kanäle der Bundeswehr nicht, weder Youtube noch Twitter, aber es ist jawohl sonnenklar, dass ich damit im Jahr 2021 auch positiv oder zumindest aufklärend über aktuelle Einsätze oder Vorkomnisse berichten kann. Zur Not auch mal am Wochenende.
Beispielsweise bei einem so wichtigen Einsatz (der ja mit Vorlauf stattfand oder teilweise zu erahnen war) von A400M und Fallschirmspringern, Feldjägern, Sanitätern kann man über diese Tätigkeiten und Einheiten (nochmals) aufklären und berichten. Auch der Aufbau eines Logistikdrehkreuzes ist erwähnenswert. Eine gute Presseabteilung (oder Social Media Abteilung) macht das sogar proaktiv und, wenn gute Leute intern vorhanden sind, mit kleinen Videos und Grafiken.
Kabul am Wochenende und heute ist zwar keine ILÜ, aber die vorhandenen Videobeiträge einer ILÜ oder die Vorführungen auf der ILA hätte man gut verwenden können.
Und ja, es war Wochenende aber das ist keine Ausrede! Überstunden können auch abgebummelt werden.
Stattdessen:
Instagramkanal Bundeswehr:
– nix seit 5 Tagen, nur Verweis auf Auswärtiges Amt
Youtubekanal Bundeswehr:
– am Wochenende nix und gestern ein Video „Amtshilfe Hochwasser | Wir helfen solange wir gebraucht werden“ (2 Minuten)
Twitterkanal Deutsches_Heer:
– Ihr angesprochener Beitrag (zwar Bezug zu Fallschirmjägern, aber da hätte man auch einen anderen Beitrag nehmen können/müssen
– zwei kurze Kommentierungen zum Kabuleinsatz (#gutgemacht, Viel Erfolg, Kameraden)
– Besuch AKK an Pionierschule
– AGA Schießausbildung
– Hochwassereinsatz
– am Samstag ein Fallschirmjägervideo aber leider nicht passend zum bevorstehenden Einsatz
Twitterkanal Bundeswehr im Einsatz:
– neben den aktuellen Meldungen zum Kabuleinsatz (mit der kritisierten schlechten Kommunikation)
– ein Sanitätsvideo (mit Hauptausrichtung Organisation und Coronaschnelltests)
– Andacht eines Militärdekans mit Currywurstessen
– irgendwas mit einem U-Boot
– am Freitag noch ein Beitrag zum Irak (Thema Medienberatung irakische Ministerien)
Twitterkanal Luftwaffe:
– am Samstag Beitrag Erstflug Tornado
– am Freitag (kurz vor dem Kabuleinsaz mit A400M) nur ein Beitrag „Bis die Tage. Wir wünschen ein schönes Wochenende…#TGIF“
– bis jetzt nichts zum Einsatz
Autsch, echt. Kommunikatives Totalversagen.
Hochwasserbeiträge okay – alles andere ist momentan einfach nur deplaziert.
Die allgemeine Kommunikation zum Einsatz wie vom BendlerBlogger („vor die Lage“) beschrieben, ist noch mal ein ganz anderes Thema, aber das hat er ja perfekt umschrieben.
@Wiegold:
OT „Kommunikationsverhalten Bundeswehr“ von meiner Seite beendet
Es gibt auch gute Nachrichten, zumindest was das Ende betrifft.
Zwei Männer, gestern noch selbst bewaffnet und mit Menschen anderer Nationen in einem Hotel verschanzt,
Taliban vor dem Objekt aufgezogen, Briten stellten sich dazwischen.
Heute bis zum Flughafen durchgeschlagen,
Nach administrativem Hin und Her (Wer ist auf welcher Liste? NATO-Bürger, EU-Bürger etc.) letztlich die Entscheidung eines deutschen Offiziers: Alle haben Pässe, alle kommen aus befreundeten Nationen, die Gruppe wird nicht getrennt!
Jetzt sind alle in Termez und haben das erste Bier am Hals.
Danke Kameraden und Glück ab!
@Tom67
Auch Sie haben zur Kenntnis zu nehmen, dass es die Talibs selbst sind, die den Terror der Gewalt schon immer ausgeübt haben.
Und sie haben auch zur Kenntnis zu nehmen, dass ihre im Kern mit „überheblicher Moralität“ behauptete fremde „Kultur“, dessen „Kollaborateuren“ jetzt die Massenverfolgung und Ermordung – ihrer Ansicht nach zu Recht – drohnt, nichts weiter als eine Fiktion ihrer eigenen Vorstellung selbst ist, wo sie den Menschen, den Kindern und Mädchen dort absprechen zu doof zu sein, um zu begreifen, dass feudale Unterordnung unter religiöse Vorstellungen etwas ganz tolles ist. Diese haben – und das habe vor Ort selbst erlebt – sofort die Ungerechtigkeit, im Vergleich zum Leben ihrer Gleichaltrigen hier, begriffen, warum sie so leben sollen, wie es religiöse Irre aus den Madrasas mit ihren dort eingeprügelten Vorstellungen predigen, die sie hier noch als wertvollen Kulturbeitrag in Schutz zu nehmen gedenken, ohne selbst danach leben zu wollen.
Auf Al Jazeera läuft eben die erste Pressekonferenz der Taleban. Der Pressesprecher Zabihullah Mujahid wird von internationalen Medien derart zu den Ortskräften befragt, dass er nur noch wiederholen kann, dass eine Generalamnestie bestünde.
Orientalisch interpretiert bedeutet dies, dass die TB Führung in Kabul derart das Gesicht verlöre, wenn den ehem. Ortskräften der Alliierten irgendwas passieren würde.
Mann kann Hptm Grotian nur danken und hoffen, dass Kontakt gehalten wird. Der Kamerad hat nun Bedeutung in den zukünftigen Beziehungen…
Wie / Wo / Wer kann man den Hauptmann für ein Bundesverdienstkreuz vorschlagen?
zu den Flügen der Amerikaner: Gehen die Flüge nach Katar über den Iran oder aussenrum (erst nach Süd/Südwest und dann Nord)?
Ich bin Zivilist – mein Vater und mein Opa waren beim Bund. Wenn ich dieses Rumgeeiere des Außenministers sehe dann werde ich richtig aggressiv.
Letztendlich senden wir Deutschen zusammen mit dem Westen ein fatales Signal in die Welt: Mit dem Westen kann man alles machen. Das Baltikum wird mit so etwas nicht sicherer.
Es ist Zeit für robustes Auftreten nach außen. Dafür brauchen wir aber auch eine andere Bundeswehr. Nur Stärke verhindert Kriege.
Man sieht es ja auch bei der Linkspartei: Brüllt immer Deutschland raus aus Afghanistan. Kaum sind wir raus ist es auch nicht recht.
Zum Thema selber: Wenn etwas positives auffällt dann dass der A400M seine Feuertaufe wohl wirklich bestanden hat.
Eine weitere A400 54+32 auf dem Weg nach KBL?
https://globe.adsbexchange.com/?icao=3f66b0
[Danke für den Hinweis, aber warten wir erstmal ab, wo die weiter hinfliegt… T.W.]
Mich würde mal interessieren was geschähe, wenn der Einsatz nicht nachträglich vom Bundestag gebilligt würde, kann mir das jemand sagen?
(damit das die Geretteten wider zurück geflogen werden ist ja hoffentlich nicht zu rechnen)
Zu oben im Artikel „ Afghanische frühere Beschäftigte der Bundeswehr und anderer deutscher Institutionen könnten vorerst nicht zu den Maschinen gelangen und ausgeflogen werden – damit ist eine Abholung der so genannten Ortskräfte praktisch nicht möglich.“ und AKK „…aber auch unsere ehemaligen Ortskräfte in dieser dramatischen Lage zu schützen“:
Die AFG-Ortskräfte wäre offenbar ja sowieso nur „Flugberechtigt“, wenn Sie gültigen Reisepass UND Visum für die Einreise nach DEU hätten SOWIE auf der PAX-Liste sind.
Siehe Aussagen Sprecher EinsFüKdo im Behörden-Spiegel Artikel von heute.
Das wird doch auf nur sehr wenige der derzeit noch in AFG befindliche Ortskräfte zutreffen. Ein Visum ist schon seit geraumer Zeit in AFG überhaupt nicht mehr zu bekommen, die Botschaft hat die Ausgabe vor langem eingestellt.
@Gundi: Vor dem Hintergrund freut es schon bei Ihnen zu lesen, dass offenbar von dem Listenzwang im Einzelfall abgewichen wurde….
Zu AKK „ Es handelt sich dabei um Kräfte, die speziell für Evakuierungsaufgaben ausgebildet sind. Sie verfügen über alle operativen Freiheiten, um vor Ort eigenständig zu entscheiden, wie sie ihren Auftrag in dieser außerordentliche Lage ausführen“: Gem. Sprecher EinsFüKdo im o.g. Behörden-Spiegel Artikel sichert die Truppe die eigenen Lfz und hilft bei der Abfertigung der Passagiere, und die zu Evakuierenden müssten selbst sehen, wie sie zum Airport kommen. Wenn das so ist wird durch die AKK-Aussage eine Erwartungshaltung geweckt, die durch nichts gedeckt ist.
@T.W.
Die Flugroute scheint identisch zum gestrigen Tag und den anderen drei A400 zu sein. Für Jordanien würde er doch etwas weit vom Ziel abkommen, Mich würde es nicht wundern, wenn in dem Vogel weitere Sicherungs- und Unterstützungskräfte sitzen würden und ggf. Mobilität am Boden bereitgestellt wird. Stichwort „…bis zu 600 Soldaten und Soldatinnen…“ Zitat AKK. Aber schauen wir mal, dann sehen wir schon.
[Siehe neuen Eintrag zu dem Thema – die Maschine bringt Ersatzteile und soll als spare in Taschkent bleiben. T.W.]
@aussenstehender
Am Iran vorbei. Nur die Türkische Luftwaffe (gestern) und die Luftwaffe des Oman (heute, Landung in Kandahar) haben den Iran überfolgen.
Nach dem Fall von Kabul, steht die Rückkehr der Nordallianz bevor?
Im Rahmen der 2021er Taliban-Offensive, begründeten anti-Taliban Kämpfer unter der Führung von Ahmad Massoud und des Vizepräsidenten Amrullah Saleh eine erneuerte Nordallianz.
Im Ursprung ist die Nordallianz eine Gruppe tadschikischer, usbekischer und Hazara-Kriegsherren gegen die Taliban.
@PanjshirProvin1
The flag of The Northern Alliance has been raised in the #Panjshir province confirming that is movement is now officially back since 2001 it is reported to be led by #AhmadMassoud son of Ahmad shah Massoud and other figures such as #Amrulla.
https://mobile.twitter.com/simongerman600/status/1427676875510452224/photo/1
https://mobile.twitter.com/PanjshirProvin1/status/1427666300420165637/photo/1
@Sachlicher, ja die Erfahrungen aus dem KSK dürften sicher hilfreich sein, insbesondere wenn es um mögliche Transfers zum Flughafen geht. Andererseits, das Know-How dürfte man doch auch aus dem aktiven Bestand des KSK „einkaufen“ können. Vorteil ist natürlich bei der gewählten Variante das es keine Diskussion zwischen ranggleichen Offizieren von KSK und Fallschirmjäger gibt wessen Idee nun die bessere ist. So ist es die vom Brigadegeneral.
@O.Punkt, zu hoch sollte man die Anzahl der Soldaten die eingesetzt werden dürfen nun auch nicht ansetzen. Die sollte schon so realistisch sein das die auch alle eingesetzt werden könnten.
Zum einen werden auch die Taliban ihre Quellen haben um einschätzen zu können wie realistisch so eine Größe für die Bundeswehr wäre. Zum anderen wäre die Frage was hat die Bundeswehr an Fähigkeiten, welche brauche ich akut vor Ort in welcher Zeit und wären wann da und dann wäre da noch die Situation vor Ort. Platz dürfte am Flughafen nur begrenzt verfügbar sein, jeden Soldaten den ich jetzt noch hinbringe muss auch wieder zeitnah rausgebracht werden und die Taliban werden sicher nicht unbegrenzt tatenlos zusehen wenn jetzt wieder tausende Soldaten ins Land kommen.
@Jonny, dann wird der Einsatz abgebrochen und man würde alle Kräfte wieder zurückholen.
Zum Thema „Führung durch BG Arlt vor Ort“
Ich hatte gehofft, daß man einen General diesen Einsatz führen lässt – und freue mich, dass dem nun auch so ist.
Warum:
– „Infanterie wird von vorne geführt“ – Siehe auch den Tagesbefehl des GI, der nochmal bewusst klar stellt: Die Einsatzkräfte „… verfügen über alle operativen Freiheiten, um vor Ort eigenständig zu entscheiden, wie sie Ihren Auftrag in dieser außerordentlichen Lage ausführen. Sie haben unser volles Vertrauen und unseren Rückhalt.“ Also (diesmal) keine „Fernsteuerung“ beabsichtigt. Zumindest von einem General ist zu erwarten, daß er nicht dauernd „meldet und sich rückversichert“ – sondern vor Ort wirklich die Auftragstaktik lebt, und „mit Blick in’s Gelände“ situativ entschlossen führt.
– Es geht um Qualifikation und Erfahrung – ein Blick in das CV des Generals macht klar, daß der General für den Auftrag optimal qualifiziert und erfahren ist.
– Am Kabul Airport ist das eine multinationale Operation vor Ort – in diesen „Hierarchien unterschiedlicher Nationen“ braucht es jemanden, der auch die nötige Amtsautorität und Durchsetzungskraft (z.B. auch gegenüber der US-Army) sichtbar verdeutlicht. Ein „one star“ wird nicht so einfach auf die Seite geschoben.
– Dieser Einsatz ist kein „administrativer Verwaltungsakt“ – hier geht es um LEADERSHIP! Ein General vor Ort (gerade mit dieser perfekten Qualifikation!) ist jemand, auf den alle Beteiligten aufschauen können, zu dem man in kritischen Situationen Vertrauen haben kann, der ein gutes Gefühl gibt, und auch in kritischen Situationen motiviert – alleine durch seine reine Anwesenheit! (ich spare mir hier zahlreiche kriegsgeschichtliche Beispiele, in denen die Anwesenheit von Generalen „vorne“ Motivation und Durchhaltewillen bei der Truppe sofort und nachhaltig verändert hat …)
– Sicher auch eine Botschaft an all die „Sofa-Feldherren“ Es wird zwar auch hier darüber sogar (bereits im allerersten Beitrag!) darüber gemeckert: aber es kann zumindest nicht die Kritik geben: „man schickt mal wieder nur die Kleinen, um die Kastanien aus dem Feuer zu holen“. Wenn das „die schwierigste Evakuierungsoperation der Bw“ ist, dann muß die auch „prominent“ geführt werden – eben durch einen ausgewachsenen Brigadekommandeur.
Ich kenne BG Arlt nicht persönlich, habe aber das Vertrauen, daß die Mission bei ihm in guten Händen ist, und wünsche der gesamten Truppe viel Erfolg und gesunde Rückkehr unter seiner Führung – und insbesondere das gerade hier absolut wichtige „Soldatenglück“!
Führung vor Ort durch einen erfahrenen General ist die absolut angemessene und richtige Entscheidung.
Nichts als Ärger:
https://www.defenseone.com/policy/2021/08/air-force-launches-investigation-deadly-kabul-c-17-flight/184599/
„The OSI review will not only look at the decision to conduct the takeoff, but also at the release of video “and the source of social media posts” from inside the C-17 that showed a body violently flapping in the air at the wheel well.“
Zum Glück blieb das der Lw bisher erspart, wobei eine Untersuchung ja normal – aber belastend für die Crew – ist.
@Poo
Grundsätzlich besteht keine Notwendigkeit das dort ein General führt. Das hätte ein Oberst auch Problemelos geschafft. Ich glaube auch das er dort seinen Auftrag gut erfüllen wird.
@All vorhin habe ich folgenden Artikel gelesen:
„Besser bewaffnet als Nato-Staat
„Marder“, „Eagle“, „Panzerhaubitze 2000″: Diese deutschen Waffen sind jetzt in Taliban-Hand“
Meiner Wahrnehmung hat die Bundeswehr sämtliches Großgerät zurück nach Deutschland gebracht oder täusche ich mich da?
Die Tatsache das im Artikel nichts konkretes gesagt wird bestätigt mich jedenfalls.
Auch wenn es derzeit nur eine Fußnote ist: am Dienstag war in der Tageszeitung mit den vier Buchstaben ein Video mit den drei abgestellten A400M eingestellt. Bei einer der drei Maschinen waren unter dem Außenflügen links und rechts je ein größerer Pod zu sehen bei den anderen beiden nicht. Wie ist denn das einzuordnen? Fehlt da was in Sachen … ?
@ Gatodeldiabolo
„Selbstverständlich“ könnte das auch ein Oberst schaffen (bin selber einer mit grünen Litzen) ;-)
Aber ich habe hier weniger über die „Notwendigkeit“, sondern über die wichtige Symbolik – nach innen und außen – geschrieben – so we can agree to disagree….
@Leser: danke.
@Schorsch52, so wie ich das verfolgt habe ist A400M nicht gleich A400M. Es steht zwar auf beiden die gleiche Typbezeichnung drauf, es kommt aber wohl im Detail darauf an wann die Maschine geliefert wurde und für welche Verwendung sie eingeplant ist und davon hängt dann die Ausstattung ab.
Und die Fähigkeit sich gegen Luftabwehrraketen zu wehren ist eines der Feature das wohl nicht für jede Maschine vorgesehen ist und auch noch nicht alle bekommen haben. Zumindest klingt unter den Flügeln verdächtig nach Positionen für entsprechende Ausrüstung.