Evakuierung aus Afghanistan: Deutscher Botschafter soll mit Taliban über Ortskräfte reden (Nachtrag: Taliban-Pressekonferenz)
Der deutsche Diplomat Markus Potzel soll mit den Taliban über eine Ausreise früherer Ortskräfte aus Afghanistan sprechen. Das kündigte Außenminister Heiko Maas an. Die Luftbrücke für die Evakuierung von Deutschen und anderen Ausländern aus Kabul lief an; am Dienstagabend warteten auf dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt rund 180 Menschen auf die nächste deutsche Maschine.
Maas sagte bei einem gemeinsamen Statement mit Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in Berlin, für die Evakuierung mit Militärflugzeugen aus Kabul ließen die Taliban zwar Ausländer zum Flughafen durch, nicht aber Afghanen. Potzel, früherer Botschafter in Afghanistan und jetzt Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Region, solle deshalb zu den Gesprächen zwischen Vertretern der – bisherigen – afghanischen Regierung und der Taliban in Doha in Katar reisen und dieses Thema zur Sprache bringen.
Die Bundesregierung strebt an, die früheren Mitarbeiter der Bundeswehr, aber auch anderer deutscher Institutionen aus Afghanistan herauszuholen. Die Kontrolle der Taliban über Kabul und vor allem rund um den Flughafen macht das allerdings bisher unmöglich. Nach Angaben von Maas bat Deutschland bereits die USA, bei den Gesprächen in Doha entsprechende Initiative zu ergreifen. Zusätzlich soll Potzel versuchen, die Ausreise zu erreichen.
Am (heutigen) Dienstag waren bei einem ersten Flug mit einer Bundeswehrmaschine 125 Deutsche, Bürger anderer Nationen und Afghanen von Kabul nach Taschkent ausgeflogen worden (Foto oben), nach Angaben von Kramp-Karrenbauer waren es Angehörige von 15 Nationen. Die weiteren rund 180, die am Flughafen warten, hatten nach den Worten von Maas den militärischen Teil des Airports erreicht, bevor angesichts einer nicht näher benannten Gefahrensituation die Zugänge vorübergehend gesperrt wurden.
Die Aussagen von Maas und Kramp-Karrenbauer zum Nachhören:
Zuvor hatte die Verteidigungsministerin angekündigt, die Bundeswehr werde so lange wie möglich die Luftbrücke nach Taschkent aufrechterhalten und so viele Menschen wie möglich ausfliegen. Allerdings hängt es von den USA und der Präsenz von mehreren tausend US-Soldaten ab, wie lange die Evakuierung über den Kabuler Flughafen möglich bleibt. Geplant ist ein regelmäßiger Pendelverkehr von Taschkent nach Kabul mit drei Flügen täglich; von Taschkent aus fliegen die Evakuierten mit zivilen Maschinen weiter.
In der usbekischen Hauptstadt sind bislang zwei geschützte A400M für den Pendelverkehr nach Kabul, ein A400M mit medizinischer Ausstattung und ein Truppentransporter vom Typ A310 stationiert. Die Luftwaffe brachte am Dienstagnachmittag einen dritten A400M auf den Weg, der Ersatzteile für die anderen Maschinen an Bord hat und voraussichtlich als drittes Flugzeug für die Route nach Kabul zur Verfügung stehen soll:
(Danke für den Leserhinweis auf GAF307)
Nachtrag: Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid hat heute in Kabul seine erste Pressekonferenz gegeben. Das Video ist natürlich für die, die die Sprache nicht verstehen, weitgehend belanglos – aber es gibt auch Fragen und dann (übersetzte) Antworten auf Englisch. Zum Beispiel die Frage nach den Dolmetschern der US-Streitkräfte und ihrer Verbündeten, und das ist recht deutlich, ab Minute 19:00:
Update: Am späten Dienstagabend startete der dritte Evakuierungsflug in Kabul, mit 139 Menschen an Bord.
(Foto: Registrierung nach der Ankunft des ersten A400M aus Kabul in Taschkent – Marc Tessensohn/Bundeswehr)
Oh das ist die Maschine die gestern aus Jordanien kam. Sind so wenige startklar?
Wenn gestattet, würde ich zum Thema gern auf die aktuelle Spendenaktion des Patenschaftsnetzwerkes für afghanische Ortskräfte von Hptm Grotian verlinken.
https://www.betterplace.org/de/projects/28235-unterstuetzung-afghanischer-ortskraefte-in-deutschland
Die aktuelle Situation in AFG kann man von DEU aus derzeit kaum beeinflussen – aber da ist jeder (steuerlich absetzbare) Euro wohl gut verwendbar.
(Beitrag für Betterplace als Plattform lässt sich dabei frei wählen.)
@Schlammzone
Das sehe ich jetzt eher als positiv an. Gestern noch Nonstop aus Jordanien nach ETNW und heute schon weiter nach TAS. Weiter so Luftwaffe!
Liegt das am fehlenden Bundestagsmandat oder warum laufen die mit ungeladenen Waffen ohne Magazin rum?
@Joker
Das sehe ich genauso positiv. Auch die derzeitigen Pendelflüge mit der örtlichen Höhenbelastung in Afghanistan sind materialintensiv. Also denke das ist schon ein Ausrufezeichen des A400M, der hier wirklich seine Fähigkeiten endlich unter Beweis stellen kann. Zumindest auch mal alle, die es sonst immer gern mit dem Niedermachen haben.
@JS
laut Bildunterschrift ist das Foto nach Ankunft in Taschkent entstanden.
Warum sollte er also „klar zum Gefecht“ sein…?
„Reden mit…“ bedeutet: „abkaufen“. Oder?
@OTG a.D.
Einen Handel wird es geben – die TB haben etwas was wir möchten, und wir haben sicher auch etwas was die TB brauchen können.
Interessant ist, daß die internationale politische Anerkennung der TB ja fast schon vollzogen ist, auch von der NATO.
Aus welchem Grund wurden die zu Evakuierenden eigentlich nicht schon unmittelbar nach den ersten Anzeichen des Einmarsches der Taliban nach Kabul auf dem militärischen Teil des Flughafens zusammengezogen? Es muss doch absehbar gewesen sein, dass Straßensperren gerade auf der Hauptstraße zum Flughafen sofort errichtet werden und dann der Weg aus „safe houses“ dorthin versperrt ist.
die a400m mit ersatzteilen etc. die gegenwärtig unterwegs ist macht übrigens keinen tankstop in baku sondern fliegt wohl nonstop wunstorf-tashkent.
Zeigt dann doch den mehrwert gegenüber der Transall.
gaf 307
https://de.flightaware.com/live/flight/GAF307
@ Wacaffe und Max
Ich glaube, dass die A400M im Gegensatz zur C-160 einen Mehrwert bietet, wurde nie ernstlich angezweifelt.
Gleichwohl zeigen derzeit USA, GBR und CAN (!) überdeutlich, dass die C-17 in ihren Fähigkeiten unerreicht ist. Hierfür sind weder das EATC mit Airbus A330 MRTT und A400M, noch SALIS mit der An-124 ein adäquater Ersatz, um in dieser Liga (oben) mitspielen zu können.
@wacaffe
Das muss die A400 (sogar)nahezu vollbeladen schaffen, wenn das Pflichtenheft auch nur halbwegs erfüllt worden sein sollte.
Oder anders, da könnten 6 Wiesel 2 drinnen sein, wär vlt. nicht einmal die schlechteste Wahl, falls es zum Abholen wird.
Die Kritik geht aber sowieso in Richtung Kostenüberläufe, zu späte oder noch immer fehlende Systeme und Airbus das bei der Wartung versagt und paralell zulangt als wärs das letzte Abendmahl, während die Verantwortlichen die beim Aushandeln versagt haben elegant mit Drohungen zu noch geringerer Verfügbarkeit zum immer weiter unterschreiben genötigt werden.
Gott gnade uns, wenn wir Steuergeld oder breite Verfügbarkeit einmal wirklich benötigen.
Ich finde die ganze Diskussion ob man und wie man hätte früher reagieren sollen können oder müssen inzwischen müßig.
Mit der Sicht von heute alles zu bewerten ist einfach und wird der Sache nicht gerecht.
Trotz allem scheint die Bundeswehr, Luftwaffe und AA zumindest was die Evakuierungen angeht einen Plan zu haben und den gut umzusetzen. Die kurzen Wege zwischen Kabul und tashkent sorgen für viel Zeit in der Luft um zum Beispiel auf eine freie Landebahn zu warten. Das hat mich zum Beispiel beeindruckt, dass die A400m einfach in der Luft blieb und gewartet hat bis es am Boden ein Zeitfenster gibt. Auf die Idee bin ich nicht gekommen. Bin aber auch keiner von denen die hier alles besser wissen. Durch die kurzen Wege ist man auch nicht drauf angewiesen in Kabul zu tanken. Was auch gut ist. Schrieben ja schon einige, dass Angst da ist wie lange der Treibstoff in Kabul reicht.
Sieht aus als hat man einen Plan.
Frage: gemäß focus online haben die Taliban auch schwere Waffen erbeutet, z. B. Marder und PzH 2000.Kann doch eigentlich nicht sein
[Diese offensichtliche Falschmeldung kursiert in der Tat, und ich neige dazu, auf so einen Unsinn nicht einzugehen und ihn nicht weiter zu verbreiten – Marder und Panzerhaubitze hat die Bundeswehr schon vor Jahren dort abgezogen. Also einfach ignorieren… T.W.]
Bzgl. C-17 zeigt dieses Zitat aus der Niederländischen Presse von heute Morgen aber auch dass auch das größte Flugzeug nichts nutzt wenn die Lage vor Ort nicht dazu passt:
„Kabul – Ein von den Niederlanden, Norwegen und Finnland entsandtes Transportflugzeug landete am Dienstag auf dem Flughafen von Kabul. Das hat das Verteidigungsministerium mitgeteilt. Das Flugzeug hob wieder ab, konnte aber, soweit für die Niederlande bekannt, keine Menschen mitnehmen.
Das Flugzeug, ein großes C17-Transportflugzeug, kam aus Ungarn. Die NATO-Staaten können es nutzen, und die Niederlande haben es zusammen mit Norwegen und Finnland ausprobiert. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums hob das Flugzeug schließlich mit etwa 40 Personen an Bord ab. Dies waren keine Menschen, die die Niederlande in Sicherheit bringen wollten.“ (Telegraf.nl, deepl Übersetzung)
Darf die Bw bei der nächsten Re:Publica teilnehmen?
Die Schützengrabenebene macht ja (auch aktuell) einen guten Job.
Die Journalist:innen haben offensichtlich die letzten Jahre nicht ganz verstanden, was in dem Land vor sich ging.
Miteinander reden könnte da helfen.
„Mit Landung in Taschkent hat die #BundeswehrimEinsatz ihre gestrigen Evakuierungsflüge abgeschlossen. Grund hierfür ist die momentan fehlende Verfügbarkeit der Flughafenfeuerwehr in Kabul. Um den nicht durchgeführten Flug zu kompensieren, sind heute 4 Flüge nach Kabul vorgesehen.“
tweet des einsatzführungskommandos
wenn das das einsatzlevel bei selbst deklarierter gefahr im verzug ist muss man sich schon fragen wie kriegs- und einsatzuntauglich Mensch und Mindset dieser armee mittlerweile sind.
(kommunikativ übrigens auch wieder ein desaster so einen tweet rauszuhauen)
@all
Kurzer Sachstand: Am Mittwochvormittag ist erneut ein A400M für den nächsten Evakuierungsflug in Kabul gelandet. Neuer Eintrag hier in Vorbereitung.
(Und ich bitte im Verständnis, dass ich hier teilweise in den Kommentaren erwähnte Falschmeldungen einzelner Medien nicht aufgreifen und bewerten werde.)
Ich finde die Aussage im Video tatsächlich sehr spannend, und – so ernstgemeint – auch positiv.
Die (kurzgefasste) Aussage, das man nicht wolle, das die Ortskräfte ausreisen, da man keinen Braindrain wolle, sondern das diese (oftmals gebildeteren) Personen dabei helfen, Afghanistan aufzubauen, würde man von überall woanders vermutlich sofort begrüßen.
Die Krux ist jetzt: kann man das glauben, darauf vertrauen, und wird es auch wirklich so umgesetzt?
Keine Platzfeuerwehr?
Hoffentlich hat denen niemand gesteckt daß es kein gültiges Abwasserkonzept für Kabul International gibt, da dies noch bei der unteren Wasserbehörde Kabul liegt
@Nordlicht, der militärische Teil des Flughafens dürfte schlicht nicht genug Platz gehabt haben um alle Ausreisewilligen unterzubringen. Zumal als sich abzeichnete das die Taliban in Kabul sind ja auch noch in D diskutiert wurde wer nun eigentlich herkommen darf und wer nicht, der Personenkreis also unklar war und auch nicht absehbar war wann nun was an Flugkapazitäten zur Verfügung stehen wird.
Und vermutlich dürfte nirgendwo auf der Welt ein Verantwortlicher hurra brüllen wenn da von jetzt auf gleich unkontrolliert tausende Personen im (militärischen) Sicherheitsbereich rumlaufen. Kann mir gut vorstellen das auch bei den Botschaftern und deren Mitarbeitern dreimal hingeguckt wurde ob da wirklich die Person vor einem steht die es laut Pass sein soll.
Zur fehlenden Flughafenfeuerwehr: ohne Worte. Wie hat man es bloß die letzten 20 Jahre geschafft sich in Afghanistan zu bewegen. Die Strassen dürften doch keiner DIN entsprechen………
@wacaffe
Kommunikativ ist das tatsächlich suboptimal für Leser des Tweets die nicht so in der Materie sind.
Aber: Es findet hier ein „ganz normaler“ Flugbetrieb statt. Also keine Landungen/Starts in einem heftig umkämpften Kriegsgebiet. Zu einem normalen Flugbetrieb gehört u.a. auch die Flugsicherheit nicht nur in der Luft (Controller), sondern auch am Boden (Feuerwehr). Den Aufschrei in der Politik und in den Medien möchte ich nicht hören müssen, sollte ein A400m eine Bruchlandung hinlegen und es sind keine Rettungskräfte vor Ort.
@Landmatrose3000: Guter Hinweis auf die Spendenseite, danke!
@Hans Dampf
C17 und A400 M sind (inzwischen) beides gute Transporter und haben ihre Stärken. Klar ist die C17 größer und kann mehr transportieren, trotzdem glaub ich bringt das gar nichts in der derzeitigen Situation. Selbst eine C17 der Niederlande (Heavy Airlift Wing der NATO) hat nur 40 Personen ausfliegen können. Den Vorteil kann die Maschine im Moment überhaupt nicht ausspielen, abgesehen vom ersten Flug transportiert die Luftwaffe zwischen 120 und 180 Personen das passt genau in die Größenordnung der A400. Denke mal die zu Evakurierenden kommen tröpfchenweise am Flughafen durch die Schleuse und werden überprüft und abgeflogen.
Hab mir mal das Profil der C17 neben das der A400 gelegt, die Radkästen bei beiden Maschinen sind abgerundet. Bei der C17 allerdings bieten die großen Klappen die Möglichkeit zum aufsitzen, die natürlich nach dem Start eingefahren werden. Bei der A400 wäre das überhaupt nicht möglich da die Klappen keinen Halt bieten. Schon traurig die Situation und ich frage mich inwieweit die Piloten davon wussten, vielleicht sind sie davon ausgegangen die Leute sind beim hochfahren der Turbinen abgesprungen. Der Blick aus dem Cockpit geht maximal auf die Triebwerke und Fenster hat die Maschine nicht an den Seiten, gibt es Kameras? Bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, dass sie über Funk informiert werden konnten.
Zur fehlenden Flughafenfeuerwehr möchte ich auch mal zu Bedenken geben dass aus den Tweets dazu nicht hervorgeht *wer* genau aufgrunddessen den Flugbetrieb eingestellt hat. Ich würde naiiv erstmal vermuten die Flugkontrolle am Boden, also die Amerikaner, und nicht die Deutsche Seite?
Wieviele Start- und Landebahnen stehen eigentlich zur Verfügung, ich dachte nur eine? Wenn da eine Maschine daruf verreckt und die blockiert dann gute Nacht..
Fehlende Flughafenfeuerwehr:
Leute, dies ist kein taktischer Kampfeinsatz sondern es sind Evakuierungsflüge auf einem zivilen Flughafen. Und natürlich läuft da nichts ohne Feuerwehr. Niemand bei Verstand riskiert eine heißgelaufene Bremse an einem Flieger mit 20 Tonnen Resttreibstoff ohne verfügbares Löschfahrzeug.
Die Ansage dürfte übrigens von den Amerikanern kommen, die dort die ATC machen.
@ Essener: Es gibt ein Video aus dem inneren der C17 auf Reiseflughöhe, das eine draußen anhängende Leiche zeigt, also, ja, man kann das sehen, unmittelbar hinter dem Fahrwerksgehäuse ist eine Tür mit Fenster. Und vor dem Flieger stand mindestens ein Apache quer in der Luft, um die Rollbahn freizumachen, also dürfte den Verantwortlichen klar gewesen sein, dass da Leute dranhingen.
Eine Abwägung hat dann wohl ergeben, dass ein sofortiger Start alternativlos war. Kann ich gut nachvollziehen.
Ein Vergleich:
– USA C-17A: >77t Nutzlast
Frachtraum: 27×5,5m Grundfläche
– DEU A400M: 37t Nutzlast
Frachtraum: 17x4m Grundfläche.
Ein DEU Bw-Pilot, der so handelt wie USAF C17 und 640 Personen (A400 entsprechend weniger) aufnimmt, sieht seiner sicheren disziplinaren Würdigung (Entlassung?) entgegen, wegen erheblichen Verstoßes gegen Sicherheitsbestimmmungen. Schließlich fliegt niemand unter Kriegsbedingungen die letzte HE 111 aus Stalingrad aus.
Oder ist das unter der vorherrschenden Lage unerheblich?
@Volki
@Essener
Es geht um zwei verschieden Flüge. Das Bild mit dem überfüllten Frachtraum ist in RCH871 aufgenommen worden. Dieser Flug hat am frühen Morgen abgehoben. Von diesem Flug dürfte auch das Bild mit der Menschenmenge an der Heckrampe kommen.
Die Videos sind hingegen einige Stunden später entstanden bei RCH885. Aus diesem Flug dürfte auch das Video aus der Kabine heraus kommen. RCH885 hat nicht zum Entladen angehalten. Das Flugzeug ist direkt nach Landung wieder abgehoben aus Sicherheitsbedenken der Crew.
Die verschiedenen Perspektiven auf RCH885 in diesem Thread ohne das Video aus der Kabine und die Videos der fallenden Menschen:
https://twitter.com/HKIA_Ger/status/1427651929371459587?s=20
@Leser
Ist mir bewusst, dass es um verschiedene Flüge geht. Mein Kommentar bezieht sich auf die Unterschiede der beiden Flugzeugtypen (Kapazität, Fahrwerksgondeln, etc.) .
Die C17 (bis auf RCH871) konnte bisher nicht ihre Vorzüge (mehr Kapazität) ausspielen. Die Niederländer, Australier und Britten sind bei den Rückflügen mit C17 weit unter den Möglichkeiten geblieben. Darüber hinaus habe ich in die Runde gefragt inwieweit die Piloten einer C17 das Geschehen außerhalb der Maschine im Bereich der Fahrwerksgondeln beobachten können. Scheinbar ist laut @Volki ein Bullauge in der hinteren Tür aus welcher die Fahrwerksgondeln im Blick sind.
Also unsere Kommentare stehen nicht im Wiederspruch.
@Leser: Spannend, danke! Gute Recherche da unter @HKIA-Ger. So scheiße viele Kommentare bei Twitter sind, so gut ist da mancher journalistischer Content.
Inzwischen ist auch ein A330MRTT der MMF aus Eindhoven auf dem Weg nach Islamabad. Nonstop etwa 8.000 km…beeindruckend.
https://de.flightaware.com/live/flight/MMF56
Die Taliban kontrollieren die Evakuierung schon seit mindestens 2 Tagen.
https://twitter.com/RisboLensky/status/1427567486476693506
Wenn sie die Leute eh freiwillig rauslassen, dann brauchen wir sie gar nicht zu ‚evakuieren‘ und schon gar nicht um den halben Kontinent nach DEU zu fliegen.
Das ganze ‚Evakuierungsspektakel‘ ist bloß ein weiteres absurdes Kapitel in diesem 20-jährigen Irrsinn.
Was mich derzeit im DEU TV am meisten anwidert ist der Anspruch dieser selbsternannten ‚Elite‘, dass man nun ihre eigenen persönlichen Kontakte und Freunde aus AFG nach DEU holen muss. Das Schauspiel gestern abends von Frau Slomka während des Interviews mit dem AM war nur noch abstoßend.
@JS Wohl noch nie militärisch geflogen:An Bord gibt es aus Gründen der Flugsicherheit keine geladenen Waffen. Magazin in der Tasche reicht,
@JS, 17.08.2021 um 20:39 Uhr
„Liegt das am fehlenden Bundestagsmandat oder warum laufen die mit ungeladenen Waffen ohne Magazin rum?“
Na aber bitte! Ist doch nur in UZB…befriedet. Also warum sollte er eine fertig geladene Waffe an Bord tragen?
1. sind die Menschen in der Maschine bereits im Vorfeld registriert und überprüft (wenn alles
nach deutscher MilEvacOp Gründlichkeit gelaufen ist)
2. welchen Zweck, soll die Fertig geladene P8 erfüllen, in einem Lfz, in entsprechender Höhe, in
einem sehr fragilen Gebilde?
3. teilgeladen auch ausreichend wäre
4. die „Sheriffs“ , pardon: AMPT`s des ObjSRgtLw (sollte es dieses sein- daher nur Spekulation) oder Kräfte der Feldjäger (aus dem KrDispo MilEvacOp) was genau damit erzielen wollen? Eindruck etwa?
Auf den Punkt gebracht, macht eine fertig geladene Waffe dort, wie auf dem Bild dargestellt nur bedingt Sinn. Ich (als FschJg) stelle nicht in Frage dass die Situation am Boden in KIA sicher vollkommen anders bewertet und betrachtet werden muss. Da ich davon ausgehe, das sich Sicherungskräfte der FschJg in KIA befanden, macht also die P8 keinen großen/relevanten Kampfwert (ausser zur Selbstverteidigung) aus.
Nebenbei bemerkt. Besser eine entladene Waffe, als ein „Entladevorgang mit Sicherheitsüberprüfung“ auf FL >200 ( höher als ca 6000 m) in dem oben genannten fragilen Gebilde!
@ Joker, 17.08.2021 um 19:39 Uhr
„Weiter so Luftwaffe“ ?
Den Besatzungen alle Ehre, aber was soll daran jetzt so toll sein, eine Jubelmeldung abzusetzen? Sie gehen doch nicht davon aus, dass ein und die selbe Besatzung die Flüge durchgeführt hat? FURZ ? Pardon…Flug und Ruhezeiten!
Dem „Vogel“ ist es egal ob er steht oder fliegt, solange die Wartung i.O ist.
Schön ist das der „Vogel“ fliegt und zeigt was er kann. Zu lange waren die ATLAS der Bw in schlechtem Licht gestanden. Nun macht der Vogel was er soll. Fliegen!
Peter Pan ;18.08.2021 um 22:53 Uhr
Sorry! Das ist eine Binsenweisheit….die ggfs. im „Pendelverkehr“ greift.
Wenn es „deftiger“ wird, wird sich das so nicht mehr bestätigen. Da wir beide, vermutlich derzeit nicht vor Ort sind, werden wir es wohl nie erfahren!
@0815 18.08.2021 um 22:53 Uhr
Ist „Pendelverkehr“-zumal ein Ladungsmeister mit einer P 8 auch nicht groß in das Gefecht eingreifen kann.
Ferner weiß man auch mit Sicherheit nicht genau, wen man ganz genau an Bord hat, so dass mehr Sicherheit und „Kampfkraft“ gegeben ist, wenn beim Entwenden der Waffe durch einen Passagier nicht gleich eine Schießerei beginnt.
@Peter Pan 19.08.21;11:16 Uhr
Sicherheit und Kampfkraft. Na das möchte ich einmal sehen…
Gehen sie nicht davon aus, das es sich um Nichtregistrierte Personen in diesem Flug handelt. Wie bereits angedeutet, war mit absoluter Sicherheit eine Überprüfung der Personalien, ob von AA oder den Mitfliegenden Feldjägern für Luftsicherheit (Vermutung) vorangegangen. Ob das Personal auch einem Quick-Search unterzogen wurde kann ich beantworten ,nur hoffen. Standard wäre es.
Auch bei schnellem Magazinwechsel des Ladunsgmeisters mit seiner P8,…irgendwann ist die Human-Wall eben da…wenn sie es will. Davon ist aber eher nicht auszugehen.
Das ganze Zinnober erinnert mich an früher, wenn auf dem Rückflug das „Taschenmesser-Bw“ abzugeben oder extern zu verpacken war. Ich habe mir dazu immer vorgestellt wie eine Person, nach Einsatzende in AFG versucht, sich gegen ca 150 Mitflieger (die nach Hause wollen) als Flugzeugentführer zu behaupten…
Bei allem Hype um die C-17 und ihre 600+ PAX…ich hätte dabei gar kein gutes Gefühl gehabt. Das erste was mir durch den Kopf ging als die C-17 auf dem Rollfeld belagert wurde, war ein durchgeknallter Selbstmordattentäter…. Gott bewahre.
Aber belassen wir es, wie es ist.