Kramp-Karrenbauers dritte sicherheitspolitische Grundsatzrede: Haushalt und Abschreckung

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat bei ihrer dritten sicherheitspolitischen Grundsatzrede die Notwendigkeit höherer Verteidigungsausgaben in den Mittelpunkt gestellt. Verteidigung wird künftig viel teurer sein, weil sie anspruchsvoller wird, sagte die Ministerin in ihrer Rede vor der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.

Die absehbare Debatte über neue Rüstungsvorhaben der Bundeswehr, die in der kommenden Woche den Haushaltsausschuss des Bundestages beschäftigen werden, waren neben den Vorfällen im deutschen NATO-Bataillon in Litauen einer der beiden Schwerpunkte, in denen Kramp-Karrenbauer über das Grundsätzliche hinaus aktuelle Probleme der Streitkräfte aufgriff. Der Verteidigungshaushalt sei ein Fürsorgehaushalt – und: die wachsende Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit in Europa sei eine neue Rolle, die einen Mentalitätswechsel erfordern wird.

Zum Nachhören die komplette Rede der Ministerin am (heutigen) Freitag in Hamburg:

AKK_Grundsatzrede_FueAk_18jun2021     

 

(Die Aussagen zum Haushalt und den nötigen zusätzlichen Mitteln ab etwa Minute 28:00)

Darüber hinaus wurde die Ministerin natürlich auch grundsätzlich. Sie berichtete von ihrem Besuch bei den deutschen U-Booten – einschließlich  Tauchgang – in dieser Woche und erinnerte daran, es gebe Gründe, warum wir solche Waffensysteme brauchen. Verteidigung bedeute Abschreckung mit der Androhung von Gewalt, notfalls aber eben auch Anwendung von Gewalt.

Das müsse sich auch in Mentalität und Auftreten der Soldaten widerspiegeln, forderte Kramp-Karrenbauer. Sie dürften nicht schamvoll ihre eigentliche Aufgabe verschleiern – sondern müssten zu der letztlichen Aufgabe ihres militärischen Berufes stehen.

Die vorangegangenen beiden sicherheitspolitischen Grundsatzreden Kramp-Karrenbauers:

November 2019 an der Bundeswehruniversität München

November 2020 an der Bundeswehruniversität Hamburg