Coronavirus: Bundeswehr-Schnelltests in Heimen bis Ostern verlängert

Die Bundeswehr soll länger als bislang geplant bei Schnelltests auf das Coronavirus in Alten- und Pflegeheimen unterstützen. Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsident*innen der Länder verständigten sich darauf, dieses Angebot bei Bedarf bis Ostern zu verlängern. Inzwischen sind rund 4.000 Soldatinnen und Soldaten mit dieser Aufgabe betraut.

Das Angebot der Bundeswehr an die Kommunen, das Personal – nicht die Bewohner – in Alten- und Pflegeheimen regelmäßig zu testen, um die Bewohner zu schützen, war ursprünglich auf drei Wochen befristet. Bereits in der vergangenen Woche hatte Verteidigungs-Staatssekretär Gerd Hoofe Verlängerungen um weitere drei Wochen auf Antrag einzelner Kommunen genehmigt. Nach dem Beschluss, den Merkel und die Regierungschef*innen der Länder am (heutigen) Mittwoch zur weiteren Bekämpfung der Pandemie fassten, soll diese Frist bis zur ersten Aprilwoche erneut verlängert werden.

Hintergrund ist offensichtlich, dass die Anwerbung von Freiwilligen für diese Schnelltests hinter den Erwartungen zurückbleibt und damit die Ablösung der Soldatinnen und Soldaten nicht sichergestellt ist. Aus dem Beschlusspapier*:

Es ist zu erwarten, dass in Kürze in den ersten Alten- und Pflegeeinrichtungen die Bewohnerinnen und Bewohner sowie das Pflegepersonal eine Zweitimpfung erhalten haben werden. Gleichzeitig haben Bund, Länder und Kommunen sowie die sozialen Träger in einer gemeinsamen Anstrengung die Durchführung von Schnelltests in den Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie den Einrichtungen der Eingliederungshilfe vorangetrieben. Vor diesem Hintergrund bitten die Bundeskanzlerin und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder die Gesundheitsministerkonferenz, zeitnah Empfehlungen vorzulegen, in welchem zeitlichen Abstand zur Zweitimpfung und mit welchem Testkonzept die Besuchsregeln für die Einrichtungen wieder sicher erweitert werden können. Die Unterstützung bei der Testdurchführung in den Einrichtungen durch die Bundeswehr wird überall dort, wo kurzfristig über die Bundesagentur für Arbeit keine zivilen Kräfte zur Fortsetzung der Tätigkeit gefunden werden können, über die bisher angebotenen drei Wochen bei Bedarf bis Ostern fortgeführt.
(Hervorhebung T.W.)

Derzeit macht – mit in den vergangenen Tagen steigender Tendenz – die Zahl der für die Schnelltests eingesetzten Soldatinnen und Soldaten den zweitgrößen Anteil in der Amtshilfe des Corona-Kontingents der Bundeswehr aus. Nach den Zahlen vom (gestrigen) Dienstag waren dort 3.851 Soldaten eingesetzt, nach den gut 5.100 in den Gesundheitsämtern. Rund 2.500 sind bislang in Impfzentren und mobilen Impfteams tätig, fast 1.100 in Alten- und Pflegeheimen außerhalb der Testungen.

Insgesamt sind inzwischen gut 12.500 Soldatinnen und Soldaten in der Amtshilfe im Einsatz; zusammen mit dem so genannten Schichtwechselpersonal und der Führungsorganisation bindet diese Aufgabe bald 19.000 Soldaten.

Die Zahl der Infektionsfälle in der Bundeswehr geht unterdessen leicht zurück:

8. Januar
Soldatinnen und Soldaten: 400 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 4235, davon kumuliert genesene Fälle: 3837, Tote kumuliert: 1

9. Januar
Soldatinnen und Soldaten: 315 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 4252, davon kumuliert genesene Fälle: 3936, Tote kumuliert: 1

10. Januar
Soldatinnen und Soldaten: 293 tagesaktuell bestätigte Fälle
kumuliert: 4277, davon kumuliert genesene Fälle: 3983, Tote kumuliert: 1

*Der komplette Beschluss des Treffens der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Kanzlerin:
20210210_Beschluss_corona_Merkel_MPs

(Archivbild 25. Januar 2021: Eine Bundeswehrsoldatin führt in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin einen Schnelltest auf das Coronavirus durch – Torsten Kraatz/Bundeswehr)