Impfbeginn mit Bundeswehr-Unterstützung: rund 870 Soldatinnen und Soldaten im Impfeinsatz (Nachtrag: Mali)
Mit dem Beginn der Impfungen gegen das Coronavirus in Deutschland am (gestrigen) Sonntag unterstützt die Bundeswehr mit Ärztinnen und Ärzten, Sanitätspersonal und so genannten helfenden Händen in mobilen Impfteams und Impfzentren. Am (heutigen) Montag waren dafür bundesweit rund 870 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz; ihre Zahl wird voraussichtlich in den nächsten Tagen deutlich steigen.
Das Verteidigungsministerium veröffentlichte am Montagabend auf Anfrage die aktuellen Zahlen der Amtshilfe in der Pandemie:
• Derzeit sind insgesamt rund 10.500 Soldatinnen und Soldaten eingesetzt, eingerechnet dabei das so genannte Schichtwechselpersonal für Funktionen, die mehrfach besetzt sind, sowie Soldaten in den Führungsstäben.
• Den größten Anteil der Unterstützungsleistungen macht unverändert die Arbeit in den Gesundheitsämtern aus, wo Soldaten in der Kontakt-Nachverfolgung eingesetzt sind; derzeit rund 5.500 Soldaten.
• Deutlich gestiegen ist in den vergangenen Tagen die Zahl der Soldatinnen in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Während es vor Weihnachten rund 660 waren, sind es inzwischen etwa 1.080.
• In Impfzentren sind bislang rund 870 Soldatinnen und Soldaten tätig.
• In Krankenhäusern stieg die Zahl der eingesetzten Soldatinnen und Soldaten leicht auf rund 700.
Die Bundeswehr rechnet nach Angaben des Ministeriums in nächster Zeit mit weiteren Amtshilfeanträgen. Für die Unterstützung bei den Impfungen sind in den Planungen bislang bis zu 6.500 Soldatinnen und Soldaten vorgesehen. 26 Impfzentren sollen unter Federführung der Bundeswehr betrieben werden; hinzu kommen 13 mobile Impfteams.
Insgesamt läuft derzeit die Unterstützung in 660 laufenden Hilfsmaßnahmen, weitere 161 sind geplant.
Nachtrag: Unterdessen wurden unter den deutschen Soldaten in der bislang schon mehrfach von Covid-19-Fällen betroffenen EU-Ausbildungsmission in Mali weitere Infektionen festgestellt, wie das Einsatzführungskommando der Bundeswehr via Twitter mitteilte:
(Foto: Oberstabsarzt Sandra Krüger mit einem mobilen Impfteam am 27. Dezember 2020 in einer Pflegeeinrichtung in Pasewalk/Mecklenburg-Vorpommern – Anke Radlof/Landkreis Vorpommern-Greifswald)
(Nachtrag: Da die Bundeswehr auf ihrer Webseite den vollen Namen der Oberstabsärztin nennt, nenne ich ihn numehr hier auch – und im Zusammenhang mit dem Namen ist dann die Dienstgradbezeichnung Oberstabsarzt korrekt.)
Nur ein kleiner Hinweis zur Bildunterschrift: es gibt keine Dienstgrade in weiblicher Form.
[Hihi, wie erwartet… Ja, ich weiß, aber hier auf Augen geradeaus! wird Deutsch gesprochen. Und da heißt es eben nicht Ein Oberstabsarzt (w) impft…. Und nein, an dieser Stelle führen wir diese Debatte nicht weiter. T.W.]
…… zumal ja in diesem Fall nur der medizinische Zusatz des Dienstgrads (welcher ja eh ein militärisch-ziviler Zwitter ist) verweiblicht wurde. Geht für mein Verständnis absolut in Ordnung, wird auch tagtäglich in der Truppe so gesprochen
Gerade da bei Augengeradeaus.net! Deutsch gesprochen wird, so heißt die korrekte deutsche Bezeichnung (z.B. für Bildunterschriften) noch immer Frau Oberstabsarzt. Der Terminus „Oberstabsarzt (w)“ findet nur in Listen Anwendung, da dort für gewöhnlich kein Geschlecht anderweitig ersichtlich ist.
@Fux
Sie irren. Die korrekte Bundeswehrbezeichnung ist Frau Oberstabsarzt; wie öfters ist das Verwaltungsdeutsch hier mit der gleichnamigen Sprache nicht identisch.
Und damit belassen wir’s dabei, oder? Ich könnte ja verstehen, wenn sich Unmut über eine Majorin o.ä. regen würde. Wer ernsthaft erwartet, dass ich in eine Bildunterschrift schreibe „Frau Oberstabsarzt impft…“, der steht schon auf Kriegsfuß mit deutschem Sprachgebrauch.
Und wer’s immer noch nicht verstanden hat: Augen geradeaus! ist kein Rundschreiben der Truppeninformation, das von einer Dienststelle im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Verteidigung herausgegeben wird.
/edit: Jetzt habe ich es in der Bildunterschrift in „Oberstabsarzt Sandra Krüger“ geändert – nachdem die Bundeswehr selbst den Namen der Oberstabsärztin veröffentlicht hat, habe ich das nachgetragen; im Zusammenhang mit dem Namen ist dann die amtliche Dienstgradbezeichnung sinnvoll.
@T.W.
Ich erwarte eigentlich von einem Fachjournalisten, welcher Sie ohne Zweifel sind, dass er auch bei solch Kleinigkeiten, korrekte Begriffe verwendet.
Wenn im deutschen Sprachgebrauch mangels besseren Wissens oder Fachfremdheit falsche Bezeichnungen für Fachbegriffe verwendet werden, die im Zivilleben schlicht nicht existieren, so sollte guter Journalismus – gerade auch in einem FachBlog – meiner Meinung nach, diesem nicht auch noch bewusst Vorschub, sondern eher „Aufklärungsarbeit“ leisten.
Die Stabsärztin ist und bleibt genauso falsch wie die Majorin oder die Obergefreite.
Ich finde es auch recht befremdlich, mir „auf Kriegsfuß mit der deutschen Sprache“ vorzuwerfen, wenn ich für die korrekte Verwendung von Begrifflichkeiten auch außerhalb des Dienstes eintrete. Ich unterstelle Ihnen ja auch keine ideologische Agenda, wenn Sie dies bewusst und mit Ansage hier nicht tun wollen.
Damit sollten die Standpunkte aber nun abschließend ausgetauscht sein.