Entscheidung über 2. Los Schützenpanzer Puma erst 2022 (Nachtrag: Ende 2022)

Eine Entscheidung über die Beschaffung weiterer Schützenpanzer Puma für die Bundeswehr wird erst im übernächsten Jahr fallen. Das kündigte Generalinspekteur Eberhard Zorn im neuen Bericht zur materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr an.

Der am (heutigen) Dienstag veröffentlichte Bericht nennt überwiegend keine Details zu einzelnen Waffensystemen, nur generelle Überblicke. Beim Puma allerdings ging Zorn auch auf Einzelheiten ein:

Während der Abnahmeprüfung unter Gefechtsbedingungen der 41 SPz PUMA mit dem für die VJTF 2023 robusteren Konstruktionsstand konnten sichtbare Fortschritte bei Qualität und Zuverlässigkeit des Waffensystems nachgewiesen werden. Unverändert bedarf es zur Herstellung der Einsatzreife bis Frühjahr 2021 der gemeinsamen Anstrengungen mit der Industrie. Dieser Bauzustand soll (im Rahmen einer zu beauftragenden großen Umrüstung in der Industrie) beginnend ab 2021 auf die Gesamtflotte übertragen werden. In einem weiteren Schritt ist in 2022 über die Beschaffung eines 2. Loses SPz PUMA zu entscheiden.(…)
Die Stärkung des Verfügbaren Bestandes erfordert … die Steigerung der Auslieferungsqualität durch die Industrie (Negativbeispiele: SPz PUMA, F125).

Bislang war damit gerechnet worden, dass nach der Aufrüstung von 41 dieser Schützenpanzer für den Einsatz in der 2023 von Deutschland geführten NATO-Speerspitze (Very High Readiness Joint Task Force, VJTF) und nach weiteren Prüfungen im Februar kommenden Jahres eine Entscheidung über das 2. Los des Puma fallen würde. Nach den Angaben von Zorn ist nun zunächst die Aufrüstung der vorhandenen Schützenpanzer auf einen neuen und dann auch möglichst einheitlichen Stand angestrebt, ehe ein Jahr später – und nach der Bundestagswahl – über die Beschaffung weiterer Puma entschieden wird.

Der Puma soll den bereits Anfang der 1970-er Jahre eingeführten Schützenpanzer Marder im Heer ablösen. Allerdings hatte sich das über die Jahre immer weiter verzögert, so dass der Marder länger als geplant in der Nutzung gehalten wird.

Nachtrag: Ein Blick in den ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Rüstungsbericht ist für den Zeitrahmen etwas detaillierter:

Der ursprünglich für Mitte 2021 geplante Vertrag für das 2. Los SPz PUMA wurde Mitte Oktober 2020 auf frühestens Ende 2022 verschoben.

(Archivbild: Puma bei der Informationsübung Landoperationen im Oktober 2016 auf dem Truppenübungsplatz Bergen – Philipp Neumann/Bundeswehr)