H145M heißt jetzt MBB BK-117, sonst ändert sich nix (Nachtrag: Alles wieder zurück)
Das Unternehmen Messerschmitt-Bölkow-Blohm, bekannt unter dem Kürzel MBB, war eines der großen in der Nachkriegsgeschichte der deutschen Luftfahrt, hervorgegangen aus einem Zusammenschluss der Traditionsunternehmen Messerschmitt und Bölkow und einer Tochterfirma der Werft Blohm&Voss. Schon Ende der 1980-er Jahre ging MBB in der damaligen Daimler-Tochter DASA auf, die Teil des europäischen Luftfahrtkonzerns EADS wurde, der inzwischen Airbus heißt.
30 Jahre später hat die Luftwaffe die Bezeichnung MBB zu neuem Leben erweckt.Der 2015 in die Truppe eingeführte neue leichte Unterstützungshubschrauber für die Spezialkräfte (LUH SOF, Light Utiliy Helicopter Special Operations Forces) heißt seit diesem Monat MBB BK-117 – nach fünf Jahren, in denen Parlament, Verteidigungsministerium und Bundeswehr immer vom Hubschrauber H145M sprachen und schrieben, wurde die Bezeichnung kurzerhand geändert.
Nun hat dieser Hubschrauber in den vergangenen gut zehn Jahren mehrfach den Namen gewechselt. Angeboten worden war er von der Herstellerfirma Airbus Helicopters, damals noch Eurocopter, als EC645. Das entsprach der traditionellen Nummerierung, bei der die 6 für militärische Baureihen steht. Da die Maschine auf der zivilen Baureihe EC145 beruhte, wurde – nach Aufgabe des Namens Eurocopter – die Bezeichnung in H145M geändert, mit dem M als Kennzeichnung des militärischen Fluggeräts.
Unter dem Namen H145M zeigte der Hubschrauber in den vergangenen Jahren einen für Bundeswehr-Verhältnisse beeindruckenden Klarstand, nicht zuletzt, weil viele auch für die zivile Variante genutzte Ersatzteile problemlos zu beschaffen waren. Unter dieser Bezeichnung vermarktete Airbus das Modell auch international, zum Beispiel für die ungarischen Streitkräfte. Auch die Webseite der Bundeswehr, auf der die verschiedenen Waffensysteme erläutert werden, zeigte bis zum Sommer dieses Jahres den Helikopter unter dem Namen H145M.
Inzwischen allerdings mag die Luftwaffe den Namen H145M nicht mehr. Und so wurde – nicht nur – auf der Webseite der Name geändert (hier der Stand vom 10. November):
H145M heißt jetzt MBB BK-117, sonst ändert sich nix. (Die Älteren unter uns erinnern sich an den Slogan…)
Warum eigentlich MBB BK-117, mit dem Kürzel, das für ein Unternehmen steht, das es seit Jahrzehnten nicht mehr gibt? Da hilft ein kurzer Blick in die Historie: Der BK 117 ist ein leichter zweimotoriger Mehrzweckhubschrauber, der 1979 als Gemeinschaftsproduktion des deutschen Herstellers Messerschmitt-Bölkow-Blohm (MBB) und der japanischen Kawasaki Heavy Industries (KHI) entstand, weiß Wikipedia. Und seit dieser Zeit, also seit rund 40 Jahren, zieht sich die Grundbezeichnung MBB BK-117 durch alle (technischen) Typenbezeichnungen und Musterzulassungen für die Hubschrauber, die aus diesem Modell entwickelt wurden: Sowohl das Luftfahrtamt der Bundeswehr als auch die europäische Luftfahrtbehörde EASA haben den nun deutlich jüngeren LUH SOF unter dieser Bezeichnung registriert.
Warum aber nach fünf Jahren die auch öffentlich eingeführte Bezeichnung des Hubschraubers recht plötzlich geändert wurde, das bleibt ein wenig unklar. Nach Auskunft des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) geschah das auf Wunsch der Luftwaffe. Aber was dafür ausschlaggebend war, das habe ich noch nicht herausfinden können.
Immerhin, so bleibt ein Traditionsname der deutschen Luftfahrt erhalten. Und die Luftwaffe muss alle möglichen internen Vorschriften und Papiere umschreiben. So was wie das Einsatzkonzept für das Waffensystem H145M LUH SOF vom 4. Januar 2016 ist ja jetzt schon vom Namen her nicht mehr zeitgemäß.
Nachtrag: Für die Kenner hier das EASA Type Certificate. Da steht auch drin: H145 is used as marketing designation for MBB-BK117 D-2 helicopters. Das Ursprungszertifikat für die MBB BK-117, damals Version A-1, wurde danach vom Luftfahrtbundesamt am 9. Dezember 1982 ausgestellt.
Nachtrag 29. November: Und schon ist wieder alles anders – auf der Webseite mit der Vorstellung des Systems heißt der Hubschrauber nun erneut H145M…
(abgerufen am 29.11.2020; danke für den Leserhinweis!)
(Archivbild Mai 2019: Ein leichter Mehrzweckhubschrauber H145M LUH SOF vom Hubschraubergeschwader 64 fliegt über das Gelände während der Einsatzerprobung des Maschinengewehrs MG6 im Rahmen der Übung Heli Dust II 2019 auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz – Johannes Heyn/Bundeswehr [Original-Bildunterschrift der Bundeswehr])
Haben die Leute keine anderen Probleme???
Ich hoffe, keiner kommt auf die Idee, dass die Zulassung auf BK-117D2 lautet.
Das werksseitig angebrachte Typenschild im Hubschrauber sagt auch BK-117 plus noch einer Unterbezeichnung. Im Flugzeugforum gibt es davon sogar ein Bild. Ich kann es jetzt leider nicht raussuchen da unterwegs.
eigentlich komplett überflüssig und nur Marketing…
aber vllt erscheint ja nächste Woche der Artikel
„BW beschafft bis 2023 45 neue MBB BK-117 und löst damit sämtliche Verfügbarkeitsprobleme bei den Drehflüglern“ :-P
Tja, die Luftwaffe setzt auf jeden Fall den richtigen Schwerpunkt. Aus dem „Eurofighter“ könnte man ja auch die „Thunderstreak“ machen, dann hätten wir die Folkloreveranstaltung voll. Aber ob sie wissen, das „BK“ bereits für „Bordkanone“ reserviert ist; nicht, dass man die Umbenennung in ein paar Monaten wieder rückgängig machen muss?! Falls doch, so wäre dann auch eine Umbenennung in „Aérospatiale SA-2020 Alouette 4.0“ noch eine Option!
„ Nun hat dieser Hubschrauber in den vergangenen gut zehn Jahren mehrfach den Namen gewechselt. Angeboten worden war er von der Herstellerfirma Airbus Helicopters, damals noch Eurocopter, als EC645. Das entsprach der traditionellen Nummerierung, bei der die 6 für militärische Baureihen steht. Da die Maschine auf der zivilen Baureihe EC145 beruhte, wurde – nach Aufgabe des Namens Eurocopter – die Bezeichnung in H145M geändert, mit dem M als Kennzeichnung des militärischen Fluggeräts.“
All das war aber nur Marketing.
Zulassungstechnisch heist das Ding schon immer BK117 D-2, egal ob EC145 T2, 645, oder H145.
Formal ist BK117 einfach weiterentwickelt worden zu BK117 B1 (Leistung), dann BK117 D-1 (EC145 T1), dann BK117 D-2 (EC145 T2, H145). Bald gibt’s die H145 mit 5-Blatt Rotor, das ist dann die BK117 D-3.
Super, da kann sich die dokumentationsbetreuende Industrie ja auf einen Auftrag freuen.
Irgendwie bin ich leider skeptisch, dass das im Rahmen der Dokumentationspflege kostenlos geändert wird. Auch wenn es in der heutigen Zeit eigentlich nur noch ein Suchen und Ersetzen ist und das Ergebnis elektronisch verteilt wird.
Aber vielleicht kann mich ja jemand positiv überraschen?
@Schnuckel:
Die technischen Dokumentationen (FLM / MSM) schreiben schon seit jeher ebenso BK117 D-2m. Höchstens die „hausinternen“ (Bw) Vorschriften wie Flugbetriebshandbücher, etc müssen ggf angepasst werden. Das können die KdoBeh also schön selber machen.
Immerhin: Vielleicht gewinnen die Bausätze der Firma Revell ja irgendwann an Wert. Hier ist die Beklebung „H145M“ „Airbus Helicopters“ ja noch vorhanden. Diese wurde bei den Lw-Maschinen ja im Frühjahr 2020 schon von den Maingearbox-Cowlings entfernt.
„Und die Luftwaffe muss alle möglichen internen Vorschriften und Papiere umschreiben“
Mach ich in 30 min, als qualifizierter Windows-Dilletant: Suchen – Ersetzen, gegen ne Tasse Gerstenkaltschale, gerne.
Zu einfältig, wahrscheinlich, dennoch, gibt’s richtige Schwierigkeiten für die Umbenennung in „Münchner Bastel Bude (MBB)?
Tradition verpflichtet, altes Sprichwort.
Warum soll man es nicht tun, es spricht nix dagegen Traditionen zu wahren.
Im Gegenteil.
Ich finde das toll.
Er hieß zulassungsseitig schon immer BK117, weil der H145 eine Weiterentwicklung davon ist.
Mit der alten Bezeichnung zerstört die BW die komplette Logik der Helikopternamen bei Airbus, nachdem man in mehreren Schritten endlich eine sinnvolle Nomenklatur analog zu militärischen Flugzeugen gefunden hatte:
A400M – Aircraft, Baureihe, Militär
H145M – Helicopter, Baureihe, Militär
Darunter gibt es den H135M, darüber den H160M. Hat schon seine Berechtigung…
Oder eben zivil beispielsweise:
A350-1000 – Aircraft, Baureihe, Version ohne M am Ende.
Man hätte lieber dieses komische SUF LUH weglassen können, was nach Beamtensprache klingt…
Was ist eigentlich aus den Plänen geworden, 60 H145 (BK117) für alle Hubschraubereinheiten der Bundeswehr zu besorgen, damit nicht nur Flugstunden sondern auch Einsätze absolviert werden können?
Der MBB BK-117 LUH SOF – Ganz speziell für Spezialisten. Dieser Slogan ist offensichtlich ganz speziell für Spezialisten der Typenbezeichnungen für Hubschrauber gedacht. So ähnlich wie die Baureihen von Lokomotiven…
Hat dieser Typ schon einen anerkannten Spitznamen? Damit ich bei Diskussionen in der Zukunft nicht immer nachschlagen muss. „Spezi“ vielleicht?
@Stiller Mitflieger
Die EC145T1 war die BK117 C2 😉
Eine D1 gab’s tatsächlich nicht.
Flieg diesen sensationellen Hubschrauber seit 15 Jahren, von A1 über B2 und C1… alles ganz tolle Vögel.
Die neue D3 ist ein absolutes Schmuckstück und sucht in allen Belangen seines Gleichen.
Greets JJ
Guten Abend! Frage an designierte Luftfahrtexperten hier: Wann ist denn das Ende der Fahnenstange erreicht, was das generelle Retrofitting von Luftfahrzeugen angeht?
Ich musste im Zusammenhang mit der skandalbelasteten Boeing 737 Max daran denken: Ergibt es Sinn, die Bezeichnung zu ändern, weil künftige Updates an dem “gleichen” Helikopter nicht mehr unter der MBB BK 117 Reihe zulassungsfähig wären?
Es kann der Bundeswehr unmöglich an Geld fehlen, wenn sie Zeit und Mittel für solchen Blödsinn besitzt.
Konsequenter Weise müsste die Luftwaffe dann auch D-2 anfügen. Denn wie schon erwähnt wurde, gab es bisher mehrere BK 117 Versionen. Die Huey war ja auch eine UH-1D und nicht einfach eine UH-1. H145M hingegen ist der Verkaufsname und der war eindeutig und einfach.
Ich bin gespannt, ob das deutsche Heer seine H145 LUH SAR jetzt auch in BK 117 (D-2) LUH SAR umbenennen wird.
Wofür steht denn das „B“ in BK? Bölkow oder Blohm?
@obibiber sagt: 20.11.2020 um 16:24 Uhr
„„BW beschafft bis 2023 45 neue MBB BK-117 und löst damit sämtliche Verfügbarkeitsprobleme bei den Drehflüglern“ :-P“
Nein, denn 45 zusätzliche BK-117 würden zwar für bestimmte Aufgaben WUNDER bewirken (Unterstützung Infanterie, Verbindungshubschrauben, Aufklärung/Erkundung aus der Luft etc., all das was wir früher schon mal hatten, entweder selbst, oder durch damals noch stark in DEU stationierte Alliierte).
Aber er kann weder die Aufgaben des NH-90 übernehmen (Gruppe(+)-Transporter), noch die des CH-53 Nachfolgers großer Zug(-)-Transporter bzw. Materialtransport, um beides mal ganz plastisch zu bezeichnen.
Es wäre klasse! 45 KB 117 zu bekommen, aber nicht anstelle anderer noch zu beschaffener oder endlich zum laufen zu bringender System, sondern zusätzlich!
Hat sich schon mal jemand Gedanken gemacht warum in einem Kraftfahrzeugschein nicht einfach z.B. VW-Polo steht sondern eine Typennummer ?
Es hat schon seinen Sinn dass man diesen Hubschrauber jetzt unter seinem Zulassungsnamen und nicht unter dem Marketing-Namen von Airbus führt.
Wer erinnert sich noch an den MRCA Panavia. So sollte der Tornado mal heißen. Nachdem das mit dem Multi Role Combat Aircraft (MRCA) nicht ganz in Erfüllung ging, hat man es weggelassen und den Vogel nur noch Tornado (in Deutschland) genannt.
[Verstehe das Tornado-Beispiel nicht so recht, das widerspricht Ihrer Ansicht („Es hat schon seinen Sinn dass man diesen Hubschrauber jetzt unter seinem Zulassungsnamen und nicht unter dem Marketing-Namen von Airbus führt“) direkt? T.W.]
Ich habe nie verstanden warum die Luftwaffe/Heersflieger nicht wie Schweden oder Spanien (oder USA) oder so den einzelnen Typen eine Seriennummer zuweist.
Wollen wir eventuell Japan welche davon oder andere Muster von Airbus Helicopters verkaufen? Sea Lion zum Beispiel. Warum sollte man sonst jetzt den Traditionsnamen mit Kawasaki wiederbeleben?
Immerhin war dieses Kooperationsprojekt mal ein richtig großer Wurf.
In a nutshell or BLUF: Twix heißt jetzt wieder Raider.
Davon ab kenne ich MBB noch als sehr innovatives Unternehmen auf unterschiedlichen Geschäftsfeldern. Früher war nicht alles besser, einiges aber doch.
Danke. Endlich ein ganz kleines winziges unscheinbares Pflänzchen der Bewahrung von bekannten Begriffen und Namen.
Nur BAAIN Bürokraten können sich darüber aufregen.
Auf den Typenschildern des H145 oder EC145 Helikopters wurde immer die Bezeichnung MBB-BK117 verwendet!
https://www.wolfsfellner.de/neue-drf-ec-145-t2-in-grosshadern.php
In Japan wird dieser Hubschrauber unter BK-117 vermarktet.
https://global.kawasaki.com/en/mobility/air/helicopters/c_2_h.html
Bei der BK-117 steht das B für Bölkow und das H steht für KHI.
In Jahr 1975 wurde der BK-117 als Projekt BO-107 / KH-7 bezeichnet, die 117 wurde vermutlich aus Marketing Gründen gewählt.
Bei der hier abgebildeten H145M LUH SOF ist die 76+15, die Seriennummer und die Constructions Nummer lautet: 20139.
Was ich hingen nicht verstehe, was soll die Typen Erweiterung: LUH SOF ?
Oder
Warum gibt es eine Doppelbezeichnung für den NH90 NFH als SeaTiger und Sea Lion ?
Der NH90 wird nur in zwei Varianten, aber mit unterschiedlicher Kabinenhöhe und Triebwerken Produziert.
– NH90 NFH (NATO Frigate Helicopter)
– NH90 TTH (Tactical Transport Helicopter)
http://www.nhindustries.com/website/docs_wsw/RUB_9/tile_456/NH90_brochure_NHI_2019.pdf
@Milliway
„Warum gibt es eine Doppelbezeichnung für den NH90 NFH als SeaTiger und Sea Lion ?
Der NH90 wird nur in zwei Varianten, aber mit unterschiedlicher Kabinenhöhe und Triebwerken Produziert.“
Ganz so einfach ist es eben nicht. Der NFH und der Sea Lion haben wnig mit einander zutun aber auch der NFH und der Sea Tiger werden wohl sehr unterschiedlich ausgestattet sein.
Und auch das LUH SOF am H145M war durchaus sehr sinnvoll. Schon ein bisschen was anderes wenn der KSK/KS Mann da einsteigen will und auf einmal im H145M SAR sitzt mit seiner Patientenliege und orangenen Türen.
Aber jetzt ist das ja ganz einfach mit dem H145M SAR für SAR und dem BK117 D2 LUH SOF für Spezialkräfte, da könnte man jetzt auf LUH SOF und SAR verzichten.
Aber müsste jetzt nicht auch der H145M SAR in MBB BK-117 SAR umbenannt werden?! (SCNR)
Aber jetzt ist das ja ganz einfach mit dem H145M SAR für SAR und dem BK117 D2 LUH SOF für Spezialkräfte, da könnte man jetzt auf LUH SOF und SAR verzichten.
Und falls man für die Panzerjagd dann noch 40+ anschafft, heissen die dann PAH 3?
@ chris
„Aber jetzt ist das ja ganz einfach mit dem H145M SAR für SAR und dem BK117 D2 LUH SOF für Spezialkräfte, da könnte man jetzt auf LUH SOF und SAR verzichten.“
Merken Sie anhand Ihres Satzes selbst, wie bescheuert die Idee der Luftwaffe ist…?
Der Helikopter wird auch beim ADAC und DRF als H145 eingesetzt.
Demnächst wohl auch in weiteren Varianten in der Bundeswehr…
Soll er dann jedes Mal, je nach Bereich und Einsatzweck H145 oder BK117 heißen…?
Vielleicht wäre die schlauere Variante gewesen, ihm je nach Einsatzzweck einen wirklichen Namen anzuhängen, wie bei den beiden NH90 Varianten der Marine.
Der Vollständigkeit halber: Ich habe das Foto des Typenschilds gefunden:
https://www.flugzeugforum.de/threads/h145m-in-der-bundeswehr-news.80054/page-11#post-2717732
Als Nächstes kommen sie vielleicht auf die Idee, dass es keinen „Eurofighter“ gibt – dies ist der Name des Herstellers, und schließlich firmiert das Kampfflugzeug Tornado auch als „Tornado“, nicht als „Panavia“ -, sondern nur die Eurofighter EF-2000 Typhoon?
Am meisten ärgert mich bei dieser Pedanterie der Luftwaffe, dass sie sich nicht mal an die eigenen Regeln halten.
Und dann die Kosten und der Arbeitsaufwand …! Ich sage es noch einmal, einer Bundeswehr, die für solche Luxusprobleme Zeit hat, kann es nicht schlecht gehen.
@Der Realist
Ich merke Sie haben einen feinen Sinn für Ironie….
Womöglich hat das „Qualitätsmanagement“ der Luftwaffe festgestellt, dass der Klarstand der heutigen BK117 D2 den Klarständen der anderen Airbusprodukte zu wieder läuft und Ihn deswegen „ausgegliedert“?
Hallo @chris
Es verhält sich wie beim H.145 wo auf dem Typenschild in Feld Baureihe / Modell: MBB BK-117 D2 eingestanzt wird.
Auf den Typenschild des SeaTiger und Sea Lion wird in den Feld Baureihe / Modell: NH90 NFH stehen! Da es sich um das gleiche Baureihen Layout handelt,
Du kannst mal in den Feld Seriennummer: 79+53 ( keine Leerzeichen ) eintragen!
https://www.scramble.nl/database/military/de#results
Das Suchergebnis in den Feld Type (Art) ist : ?
Hallo @muck
die Idee, dass der EF.2000 Eurofighter umbenannt wir, ist gar nicht so Abwegig. Italien hat genau diesen Schritt in der Zulauf Phase gemacht. Aus den EF.2000 und EF.2000T wurden F-2000A und TF-2000A Typhoon. Wenn die Tranche 4 des Eurofighter, jetzt alle möglichen Aufwertungen wie Flügel mit LEX (Vorderkantenerweiterungen) E-Scan Radar und Schubvektorsteuerung bekommt. Könnten wir dieses Flugzeug einfach als F-2000B und TF-2000B Typhoon bezeichnen!
Wenn ich alles auf der Goldwaage lege, stellt der Herstellers Eurofighter das Flugzeug Typhoon her. Da wir unsern „Eurofighter“ ( MBB TKF90 ) schon in der Designphase begraben haben und uns den britischen Kampfflugzeug Projekt angeschlossen haben.
Auf der Suche nach dem Konzept steht es etwas detaillierter
http://eurofighter.airpower.at/geschichte-konzept.htm
Hallo @Der Realist
Vielleicht sollte man sich auf ein einheitliches Beschriftungsverfahren einigen, bei der F-4 hat es bei 5195 Maschinen auch geklappt! Und wir kommen mit eine Handvoll Maschinen schon ins Schleudern.
@ chris
Ironie ist bei Ihrem Beitrag nicht erkennbar.
Ohne den vorletzten Absatz vielleicht, aber so leider nicht…
@HGBudde:
Nein, nicht wirklich! Die Bezeichnung EC145 stammt aus Zeiten, als für den Mont Blanc ein Rettungshubschrauber gesucht wurde. Das dt. Produkt (BK-117C1) gewann damals gegen die Ecureille von Aérospartiale, aus (vermutlich) patriotischen Gründen durfte kein deutsches Produkt eingeführt werden, man nannte den HS schlicht EC145, offizielle aber BK-117C2 durch die gewünschten Modifikationen.
Mit Wechsel zum Fenestron wurde der C-typische Doppelblatt HeRo getauscht, die Variante D entstand.
Lange Rede, gar kein Sinn: Die H145 / BK-117 würde firmenintern ein m tragen. H145m war die Nachfolgebezeichnung zum EC645 und offizielle hieß unser LUH in der Firma H145D2m.
Kann es sein, dass man hier keine weiteren wichtigen Themen mehr hat und sich mit so einem unwichtigen Thema beschäftigen muss?! Hier geht es einfach nur darum, dass man den rein rechtlichen Namen fortführt, wie er auch im Type Certificate der EASA und somit auch LufABw genannt wird. Und das dafür Dokumente geändert werden müssen liegt in der Natur der Sache und ist im digitalen Zeitalter nicht gravierendes…. Die Bezeichnung H145 in ihren verschiedenen Varianten ist der Marketing Name und hat nichts mit der Musterzulassung zu tun.
@TheRealPilot & all
Hm, das, äh, grundlegende Argument „gibt’s nichts Wichtigeres?“.
Natürlich gibt es das. Aber die wiederholte Behauptung bzgl. Musterzulassung und Marketing-Namen lässt ja vorsätzlich außer Acht, dass die Bundeswehr selbst fünf Jahre lang kein Problem mit dem „Marketing-Namen“ hatte. Und plötzlich versucht man zu erklären „haben wir doch schon immer gesagt“. Technisch gesehen vielleicht, nach außen nicht. Und das ist, zumindest, bisschen merkwürdig, oder?
/edit Aus der Übersicht Agenda Rüstung – Die Trendwende wirkt des BMVg vom April dieses Jahres:
Ein weiteres Bespiel für ein gelungenes großes Beschaffungsprojekt ist der Hubschrauber H145M (LUH SOF) für die Spezialkräfte. Das Projekt blieb im Zeit- und Kostenrahmen und der H145 konnte sich zusätzlich als Plattform im Wettbewerb für den neuen Rettungshubschrauber (LUH SAR) durchsetzen. Den Vertrag hierfür über sieben Hubschrauber hat die Bundeswehr 2018 geschlossen.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/agenda-ruestung-trendwende-material-wirkt-40928
Es spricht ja auch nichts gegen die Verwendung des Marketing Namens im normalen Sprachgebrauch. Und in der Zwischenzeit verfügt die Bundeswehr ja über zwei unterschiedliche Varianten der MBB BK 117, da musste man sich möglicherweise entsprechend Gedanken machen, wie man diese Bezeichnung zukünftig händelt. Aber ist doch schön, wenn man sich soviel Mühe und geistige Ergüsse für eine solche Lapalie macht. Passt ins Bild der heutzutage üblichen Berichterstattung und Recherchetätigkeiten.
Tja, als bekennender Heli-Fan und Modellbau Rotorhead werde ich bei BK-117 aber immer nur an diesen Hubschrauber denken, der (wie schon mehrfach erwähnt) 1979 seinen Erstflug hatte.
Sorry, aber jetzt hat die Luftwaffe ihren Hubschraubern (so technisch korrekt das vielleicht sein mag) eine 40 Jahre alte Typenbezeichnung verpasst? Wusste gar nicht, dass Retro wieder in ist!
@TheRealPilot
ok, you asked for it:
Aber ist doch schön, wenn man sich soviel Mühe und geistige Ergüsse für eine solche Lapalie macht. Passt ins Bild der heutzutage üblichen Berichterstattung und Recherchetätigkeiten.
Dann schauen wir uns den Vorgang doch mal unter einem anderen Aspekt an. Die Bundeswehr hat ein Waffensystem unter einem Namen eingeführt, das vom Hersteller quasi erfunden wurde. Von der Einführung vor fünf Jahren bis zu diesem Jahr wurde in allen offiziellen Kommunikationsformen, vom Rüstungsbericht des Verteidigungsministeriums über sämtliche Veröffentlichungen zur Nutzung dieses Waffensystems bis zur offiziellen Darstellung auf der Bundeswehr-Webseite dieser eingeführte Name verwendet.
Nach etwa fünf Jahren ist jemand aus – bislang – nicht bekannten Gründen der Meinung, der Name passe nicht. Statt dessen dürfe nur der sehr technische Name aus der Zulassungsurkunde verwendet werden, die eine Fortschreibung der Zulassung des Vor-vor-Vorgängers vor 40 Jahren ist und außer den Spezialisten eigentlich niemandem geläufig.
Nun gut, das kann man machen, also den Namen ändern. Interessanterweise geschieht das nicht mit Ankündigung, sondern wird einfach gemacht. Nachträglich werden Veröffentlichungen geändert, ohne dass das kenntlich gemacht würde. Und plötzlich heißt es: Wieso, den Namen gab es doch schon immer, es ist doch gar keine Veränderung, was soll die Aufregung über diese Lappalie.
Wenn ich zu Verschwörungsmythen neigen würde, was ich nicht tue: Das sieht doch aus wie ein Testlauf, wie man nach jahrelangem Gebrauch Begriffe verändern kann, ohne dass es zunächst auffällt – und wenn es dann doch auffällt, kommt die Aussage: den Namen gab es schon immer, das andere war doch immer nur eine Marketing/Laien/whatever-Bezeichnung. Und wenn es klappt, hey, dann weiß man, wie es geht.
Ich betone ausdrücklich, dass Letzeres nicht meine Sichtweise ist. Aber ich wundere mich schon, wie engagiert hier manche den Standpunkt „ist doch gar nix Neues, gehen Sie weiter, hier gibt’s nichts zu sehen“ vertreten…
Danke an den Hausherrn für die Klarstellung. Wer 1984 gelesen hat, vermag hier Parallelen wahrzunehmen. Wenn George Orwell nur das Internet gekannt hätte…
Ich bin auch kein Aluhutträger und erkenne deshalb auch keine Verschwörung. Höchstens jemanden, dem das Thema der Namensgebung schon lange auf dem Herzen lag und der jetzt vielleicht in eine Position gerutscht ist, in der er einfach mal Bezeichnungen ändern kann. Da das Heer weiterhin eine H145 fliegt, ist diese Person/Personengruppe wohl in der Luftwaffe zu verorten. Mal ehrlich, H145M oder BK 117 D-2M LUH SOF sind beides keine Namen sondern Bezeichnungen für die gleiche Sache. Hoffentlich setzen sich bald inoffizielle Namen wie Huey (UH-1D, Bell 205), Böllerschmidt, Kotzei oder Plastik am Himmel (PAH) (Bo-105) wieder durch.
@ Den Hausherren…
Ist doch im zivilen wie in der Bundeswehr… im Type Certificate steht der offizielle Name (MBB BK 117) und im Umgangssprachlichen wird H145 oder wie auch immer genutzt. Da spricht auch nichts dagegen. Aber wenn es um offizielle Sachen wie zum Beispiel ein Service Bulletin oder Hubschrauber relevante Unterlagen geht, dann muss die Bezeichnung eindeutig sein. Vielleicht hat man sich demnach bei der Bundeswehr auch nur an die zivile Vorgehensweisen der EASA angepasst… und was soll daran so aufregend und spektakulär sein?!
Aber man kann auch in jede Sache etwas hinein interpretieren.
Und dabei ist alles ganz einfach:
MBB-BK117… ist die zulassungsmäßge Bezeichnung.
H145M ist die Produkt- und Verkaufsbezeichnung des Herstellers.
Seitens Bw hat man wohl einmal alles zusammengeworfen, umgerührt und dann BK117 LUH SOF draus gemacht. Also eine rein interne Bezeichnung des Nutzers.
Übrigens: H145M LUH SAR gibt es nicht, weil es reine zivile H145 sind. Das „M“ findet sich auch nicht auf dem Typenschild.
Ich finde diese Entscheidung der Luftwaffe ganz fatal. Sie zeigt leider das alte Denken mancher Verantwortlicher, die an uralten Dingen festhalten.
Der Helikopter wurde seit Ausstattung mit Fenestron als EC145 (zivil), sowie EC645 (militärisch) angeboten.
Später wurden diese beiden Bezeichnungen auf H145 und H145M geändert, was meiner Meinung nach eine genial einfache Bezeichnung darstellt, die keine Missverständnisse zum Typ oder Einsatz aufkommen lässt.
Ich hoffe, daß Verantwortliche hier mitlesen und intern die Diskussion starten, ob es sinnvoll ist, zwei gleiche Dinge in der Bundeswehr mit verschiedenen Namen zu belegen.
Der H145M wird, wenn man einigen Andeutungen glauben kann, seinen Weg als Verbindungshelikopter in Marine, Heer und Luftwaffe, sowie als leichter Unterstützungshelikopter beim Heer finden.
Und da wäre es doch sinnvoll, wenn man bei so einer Bandbreite bei einer Bezeichnung bliebe.
Hallo an die werte Hubschrauberfamilie,
Nachdem ich fast 40 Jahre bei den Hubis tätig war und unzählige Baumuster der fa. Bölkow/MBB ..usw usw mit erleben, daran arbeiten durfte hier mal ein kleiner Hinweis zur Namensgebung. Beim Erstflug der BK117, gab es bis dahin nur die BO105. Nachdem aus Bölkow MBB wurde wollte man europäisch werden und ging mit Aerospatiale zusammen (ob man wollte oder nicht), daraus entstand dann Eurocopter. Auf deutscher Seite hatte man bereits die BO105 weiter entwickelt zur BO108 (es gab hier nur zwei Prototypen) diese hatte bereits einen Tütenhauptrotor und einen Vierblatt Heckrotor. Nun kam die Entscheidung das man ntürlich in die Ehe mit Aerospatiale auch was einbringen muß und das war das Zugeständnis zum Fenestron. Dieser wurde zuerst auf die BO108 gepackt und daraus wurde dann die EC135 (EC= Eurocopter, die letzten zwei Zahlen waren das max. Gewicht[3,5]). Anschließend wurde der BK auch der Fenestron verpasst und damit es in der Ehe keine Probleme gab wurde daraus die EC 145. Und da man hier gerne auf AIRBUS Deutschland schimpft, Donaowörth ist immer noch eine Zweigstelle von Marignane, denn dort sitzen die CEO’s von Airbus Helicopter.
Die meisten Kommentatoren haben anscheinend das Anliegen des Hausherrn übersehen. Ihm geht es wohl weniger um die Umbenennung an sich, sondern um die Art und Weise.
Mit dieser Aktion hält die „Cancel Culture“ ihren Einzug bei der Bundeswehr, die bei mir manchmal die Assoziation zum Neusprech aus Orwells 1984 weckt.
….weiss die Luftwaffe vielleicht mehr ?
….und Airbus Helicopter Deutschland wird wieder in die (Airbus-) Unabhängigkeit entlassen und heisst dann einfach wieder MBB ?
Sachlich korrekt: Das Muster (Type) hiess beim Luftfahrt-Bundesamt und heisst auch bei der EASA : MBB-BK117; die Derivate und Verkaufsbezeichnungen sind vielfältig.
https://www.easa.europa.eu/sites/default/files/dfu/TCDS_EASA_R010_AHD_BK117_Issue_17.pdf
[Guten Morgen! Schön, wenn referiert und verlinkt wird, was oben steht ;-) T.W.]
Und auch für SAR heißt es „MBB BK-117 SAR“, also ohne das LUH.
[Tatsächlich? Die Quelle bitte. T.W.]
Bin durch Zufall nochmal auf den Artikel gestoßen und wie es scheint wurde der Name auf der offiziellen Seite der Bundeswehr erneut auf H145M geändert.
[In der Tat, hier steht jetzt wieder H145M…
https://www.bundeswehr.de/de/ausruestung-technik-bundeswehr/luftsysteme-bundeswehr/h145m-luh-sof
Trage ich oben mal nach.
T.W.]