Neue Hubschrauber fürs KSK: Wenn das Parlament Druck macht
Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr hat am (heutigen) Montag die ersten zwei von geplant 15 neuen Hubschraubern bekommen. Genau genommen die Luftwaffe, die künftig von Laupheim aus die Spezialkräfte aus Calw mit den neuen Helikoptern von Typ H145M in Missionen fliegen soll. Das ist für die Truppe gut, das ist aber aus einem ganz anderen Grund bemerkenswert.
Vor noch nicht mal fünf Jahren, nämlich 2011, hatten Abgeordnete (damals unter anderem aus der heute nicht mehr im Parlament vertretenen FDP) im Bundestag Druck gemacht, dass diese neuen Hubschrauber beschafft werden. Im Oktober 2012, also vor gut drei Jahren, wurde das Projekt ausgeschrieben. Im Juni 2013, also vor zweieinhalb Jahren, billigte der Haushaltsausschuss die Beschaffung der 15 Helikopter für rund 200 Millionen Euro, im Juli 2013 wurde der Vertrag unterzeichnet.
Mit anderen Worten: Das ging schnell. Vor allem, wenn man sich den Zeitablauf bei anderem Gerät anschaut – insbesondere, aber nicht nur, bei Hubschraubern. Dabei hatte es im März 2012 noch so ausgesehen, als würden die Maschinen fürs KSK, die Light Utility Helicopter (LUH) den Weg aller Rüstungsprojekte gehen:
Darüber hinaus ist es – insbesondere aus finanzplanerischen Gründen – notwendig, eine Beschaffung eines LUH im Gesamtzusammenhang mit dem Bestand an Hubschraubern der Bundeswehr sowie mit den in der Beschaffung befindlichen Hubschraubern und mit der Realisierung von neuen Basisschulungs- und Marinehubschraubern zu betrachten. Hierbei sind auch die Entscheidungen zur Reduzierung von UH TIGER und NH90 zu betrachten.
Oha, das hätte gedauert.
Andererseits: Aus Sicht der Truppe hat es gedauert. Denn dass die Swooper, die für die Bedürfnisse des KSK speziell hergerichteten Bo105-Hubschrauber, für viele Einsatzregionen nicht ausreichten und ohnehin aus dem Betrieb genommen werden sollen, war schon länger klar. Ohne den Druck des Bundestages wäre es also noch ein bisschen später geworden.
Und so konnte sich Airbus Helicopters bei der Übergabe heute freuen:
„Mit ihren hochmodernen Technologien, herausragender Leistung und absoluten Vielseitigkeit, richtet sich die H145M exakt nach den Anforderungen unserer militärischen Kunden und ihren herausfordernden Missionen“, sagte Wolfgang Schoder, CEO von Airbus Helicopters Deutschland. „Wir sind sehr stolz darauf, diesen Hubschrauber innerhalb des geplanten Kostenrahmens, bereits zwei Jahre nach der Auftragsvergabe, übergeben zu können. Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für eine effiziente Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr, Behörden und Industrie.“
Tja. Ich stelle dann mal die Frage, die ich vor ein paar Jahren schon mal versucht habe zu stellen: Warum sind Kunden wie die Bundespolizei von ihrem Lieferanten Airbus Helicopter begeistert – aber bei der Bundeswehr dauert es? Die Antwort befriedigt nicht wirklich.
Dafür gibt’s jetzt aber schöne Bilder, zum Beispiel das oben, das aus diesem Video stammt. Und die Abgeordneten freuen sich auch, selbst wenn sie damals, als das Parlament Druck machte, noch gar nicht dabei waren.
Hier ist er! Die ersten HM145 LUH SOF an #Bundeswehr übergeben. Pünktlich und im Kostenrahmen! #gehtdoch! #weiterso pic.twitter.com/k14XfaYCxb
— Julia Obermeier (@Julia_Obermeier) 8. Dezember 2015
Noch ein bisschen Prospektdeutsch von Airbus:
Bei der H145M handelt es sich um die militärische Version der zivilen H145, die im Sommer 2014 erstmals ausgeliefert wurde und vor kurzem den Meilenstein von 10.000 Flugstunden erreicht hat. Mit einem maximalen Abfluggewicht von 3,7 Tonnen kann die agile H145M für ein breites Spektrum an Aufgaben in den Bereichen der Versorgung, Überwachung, Luftrettung, bewaffnete Aufklärung und medizinische Evakuierung verwendet werden. Die der Bundeswehr übergebenen H145M (LUH SOF) sind mit einem Abseilsystem für Bodeneinheiten, einem Lasthaken, einer Seilwinde, einem Geschütz an der Seitentür, ballistischem Schutz und eine elektronische Selbstschutzanlage ausgerüstet, die dem KSK eine große Vielfalt an neuen Einsatzmöglichkeiten bieten.
Zudem wurde der Hubschrauber für den Tag- und Nachtflug, sowie in widrigem Wetter und herausfordernder Umgebung entwickelt. Zur möglichen Missionsausrüstung des H145M gehören außerdem ein helmmontiertes Visier und ein selbstschließender Treibstofftank. Der Antrieb erfolgt über zwei Turbomeca Arriel 2E Gasturbinen, die über das FADEC-System (full authority digital engine control) gesteuert werden können. Ihre besonders niedrigen Geräuschemissionen machen die H145M zum leisesten Hubschrauber ihrer Klasse.
Bereits im Sommer dieses Jahres hat Airbus Helicopters mit der Bundeswehr einen umfassenden, kooperativen Full-Service Vertrag über eine Dauer von sieben Jahren geschlossen. Zu den Pflichten Airbus Helicopters‘ zählt dabei die Organisation und Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten, die Versorgung mit Ersatzteilen und die Sicherung der Flugfähigkeit. „Diese kooperative Servicevereinbarung ist ein modernes und probates Mittel, um die Forderung der Streitkräfte nach optimaler Verfügbarkeit, Verlässlichkeit und Einsatzbereitschaft der Hubschrauberflotte bestmöglich zu gewährleisten. Damit wird nicht nur die Eigenständigkeit des KSK in Krisen- und Kriegseinsätzen sichergestellt, sondern auch die im zivilen Bereich vielfach bewährten Methoden für optimalen Service bei geringen Kosten gewählt worden“, sagte Wolfgang Schoder.
Neben ihrer Robustheit, niedrigen Betriebskosten und hohen operationellen Verfügbarkeiten, durch die sich die H145-Familie auszeichnet, ist auch die H145M mit der digitalen Avioniksuite Helionix® mit 4-Achsen-Autopilot ausgestattet – die aktuellste Generation an Hubschrauberbordelektronik. Helionix® bietet den Piloten erhebliche Unterstützung während ihrer Einsätze, indem es die richtige Information zum passenden Zeitpunkt anzeigt und damit einen großen Teil der Arbeitslast übernimmt. Das System fasst die relevanten Flugdaten für intuitives Flugmanagement auf wenigen Displays zusammen und erhöht damit Missionsübersicht und Flugsicherheit.
Hubschrauber der H145-Familie haben ihre Bedeutung für militärische Kunden bereits vielfach bewiesen. Die Streitkräfte der US Army haben beispielsweise bereits insgesamt 427 Helikopter des verwandten Modells UH-72A Lakota für verschiedene Zwecke bestellt. Alle Maschinen wurden innerhalb des Zeit- und Kostenplans ausgeliefert. Der UH-72A erreicht eine durchschnittliche Verfügbarkeit von über 94 Prozent.
Neben der Bundeswehr gibt es für den H145M bislang noch einen weiteren Interessenten: Die königlich Streitkräfte Thailands. Die allerdings in jüngster Zeit nicht so den ganz guten Ruf haben. Das wird ja was für die Vorbereitung der Exportentscheidung im Bundeswirtschaftsministerium.
(Foto oben: Screenshot aus dem Airbus-Helicopters-Video; Grafik: Airbus Helicopters)
„Einem Geschütz an der Seitentür, …“
Ist das MG 7,62 gemeint? Doch nicht etwa nur auf einer Seite? Das „pintle“ beschreibt lediglich die Art der Montierung eines -MG 3? Oder -MG 5? Oder ginge auch -12,7? Oder entwickelt 12,7 zu viel Rückstoßenergie für den Heli, bringt zu viel Masse mit, einschließlich der größerkalibrigen Mun?
Auf jeden Fall ist „Geschütz“ schon eine wagemutige Bezeichnung, denn: (Definition) „Die Bezeichnung Geschütz wird angewendet für Feuerwaffen mit einem allgemein über 20 mm liegenden Kaliber, die konstruktiv zur Verwendung auf mobilen und festeingebauten Lafettierungen oder zum Festeinbau vorgesehen sind.“ (Wiki/Kategoriedefinition)
Da hätte Airbus gründlicher Arbeiten müssen, im Prospekt!
Wenn man das marktgängige Grundmodell H145 und die Stückzahlen anschaut, ist es auch keine Kunst dafür eine logistische Vollversorgung aufzubauen. Die paar H 145M werden einfach zwischen den normalen H145 in die Wartung mit eingeplant und die Ersatzteile eines handelsüblichen Hubschraubers (zumindestens des flugtechnischen Grundmodells) liegen abrufbereit für die Wartungspaketarbeiten beim Hersteller.
1. Nur ein MG 12,7 oder können zwei MG angebracht werden und bekommt die KSK nur die MG oder auch Hellfire Raketen, welche es für diesen Haubschrauber auch geben soll?
2. Wenn wir schon solche Probleme mit dem Tiger haben, warum wird auch nicht für das normale Heer der Hubschrauber als leichter Kampfhubschrauber mit Hellfire Raketen beschafft, damit wir wieder Hubschrauber haben, die auch fliegen???
Frage:
Könnt ihr mir einmal verraten, ob der M145M noch ein Flir-System bekommt. Auf den Bildern, Video sieht es nicht danach aus. Wird ein solches nachgerüstet oder ist es nur begrenzt verfügbar und die Systeme werden von einer zu anderen Machine getauscht?
Ein hervorragendes Beispiel wie es gehen kann wenn Endnutzer und Industrie im direkten Richten miteinander arbeiten.
Böse Zungen behaupten, das Lastenheft (wie z.B Roover-Fähigkeit, Bewaffnung, Kommunikation) soll in einigen wesentlichen Punkten nicht erfüllt worden sein und den gänzlichen Einsatzwert des Hubschraubers in der eigentlich gedachten Rolle in Frage stellen – ob dafür die BW oder der Hersteller verantworlich ist, kann ich nicht sagen. Wäre aber sicher interessant für einen fleißigen Journalisten ;-)
Interessant. Mal gucken, ob ich einen fleißigen Journalisten finde.
Immerhin: Die HOFFnung auf den LUH SOF war dank der damals mitregierenden FDP nicht umsonst ;-)
@all: Der Fleißige Journalist sollte in diesem Projekt eher das Positive herausfinden, denn es ist noch nicht beendet.
Die stehen also ausschließlich dem KSK zur Verfügung?
Wieso nicht auch den Kampfrettern die ohnehin in Laupheim stationiert sind?
Für deren SAR-Auftrag ist der Hubschrauber doch wie geschaffen.
@Bang50:
Die militärischen Forderungen und die Leistungsbeschreibung sind auch in diesem Fall nicht kongruent.
Somit ein Bw-internes Problem und kein Nichterfüllen vertraglicher Verpflichtungen von AHD.
@André M.
Warum sollten die H145M ausschließlich nur dem KSK zur Verfügung stehen?
Im Rahmen freier Kapazitäten wird nach Auslieferung aller 15 Lfz auch noch für andere Anforderungsberechtigte ein Einsatz möglich sein.
KSK hat eben -nur- Prio 1.
Mit Sicherheit wird der LUH auch später noch mit FLIR und einigen anderen Systemen nachgerüstet, aber jetzt muss er in die Truppe und der Goldrand kommt dann evt, ggf, u.U, irgendwann mal dran.
Er wird ein relativ kostengünstiger Fähigkeitsgewinn werden.
Weiß jemand etwas zur MG-Nutzung wie von @Closius und mir gestern gefragt: 7,62 oder 12,7mm eine/beide Seite(n).
Bei im KSK-Einsatz erwartbaren Szenaren wären sowohl Verwendung von
– „einem Geschütz an der Seitentür …“, (airbus-Beschreibung oben), als ausschließlich 7,62 einerseits merkwürdig,
– andererseits nicht bedrohungsgerecht.
@Andre M
1. Ja. Die Lw hat den Hubschrauber allein zur Unterstützung der Spezialkräfte beschafft.
2. Weil die Personnel Recovery mit zunächst nur CH-53 machen und keinen SOF Auftrag haben.
3. Nein. Ist für SAR nicht geeignet. Und auch wenn SAR zu PR gehört, sind die Kampfretter damit nicht befasst.
Gerne.
Ich wünsche mir für unsere Soldaten,
das das Parlament noch einmal „Druck macht“: Seit 2010 ! wird in Koblenz das Projekt „Evakuierungsausstattung Spezialkräfte“ vom jetzt dritten Sachbearbeiter, der im Moment erkrankt ist, betreut. Unterlagen liegen seit Monaten irgendwo „zur Gegenzeichnung“
In der Zwischenzeit werden unsere Kräfte nach Syrien geschickt und keiner weiß, wie Piloten aus möglicherweise abgeschossenen Luftfahrzeugen dort zurückgeholt werden sollen, wo kein Dingo/Boxer hinfahren und kein Hubschrauber landen kann.
Schön, endlich die LUH SOF zu haben und wie schnell sind die auch mit MGs verschiedener Art ausgerüstet – aber auch retten und bergen können muß der „Neue“
In Sachen MG an den Seitentüren spekuliert Herr Weisswange in seinem Blog über das MG 6 (Dillon M134D). Ich denke dafür wurde es ja auch exklusiv beschafft.
@ Klaus-Peter Kaikowsky | 09. Dezember 2015 – 10:20
Stichwort „Minigun“ – so ein Ding kommt an den Hubschrauber:
https://de.wikipedia.org/wiki/Minigun
ich finde 6.000 Schuss pro Minute sehr bedrohungsgerecht!
@Klaus-Peter Kaikowsky – Mit Geschütz ist das neue MG 6 (M134D) der Bundeswehr gemeint.
@ aufmerksam
Die „Minigun“ war der Wunsch, hat aber die Tests nicht bestanden, weil beim loslassen des Abzuges immer noch 1-2 Schuss brechen.
@aufmerksam, Daniel S.
Danke, sehr beruhigend.
Ist aber trotzdem mein Geschützt.
Und beidseitig anbaubar, oder??? Bescheidene Beschreibung bei Airbus, oben.
@Volker Niebergall.
Nein. Diese Rolle in Syrien soll und wird der LUH nicht übernehmen.
Dafür ist er auch weniger gut geeignet. Maßgeblich aufgrund Reichweite und Zuladung.
Nur weil ein Hubschrauber neu und bestimmt auch gut ist, heisst das nicht, dass er alle Aufträge erfüllen kann…
Man beachte auch bitte die LUH Beiträge im Drehflügler 11/1.
Klar ist die Freude jetzt groß, aber außer Passagiertransport ist zur Zeit nicht mehr drin.
Dillon oder eine andere Waffe können zwar eingebaut werden, aber noch nicht benutzt werden, also mal ganz langsam mit der Euphorie. Die Dillon ist auch am NH 90 ITA verbaut. Das kann man sich ja gerne mal bei youtube anschauen.
Fast Rope geht noch nicht. Im Video ist die Kennung überklebt. Scheint also ein Ausschnitt aus der Erprobung zu sein.
Wer hat im Parlament Druck gemacht? Wäre mir neu, daß durch deren Druck irgendein Vorgang positiv beschleunigt worden wäre.
Das ist jetzt einfach mal ein Weihnachtsgeschenk.
@werner:
Wie von T.W. und JPW weiter oben angemerkt, gibt es das ganze Vorhaben nur aufgrund parlamentarischen Drucks – insbesondere einer nicht im Bundestag vertretenen Partei.
Das Rational dahinter war auch keine Wahlkreis Politik, sondern das Schliessen einer lange bekannten und von BMVg stets negierten Fähigkeitslücke mit strategischem Bezug.
Genügt das als Nachweis, dass hier „irgendetwas“ positiv bewegt wurde?
Über die Details der Realisierung kann man sicher geteilter Meinung sein, aber klar ist: Ohne ein paar wenige Leute in der Legislative würde es diesen Hubschrauber in der Bundeswehr nicht geben.
@werner
„Wer hat im Parlament Druck gemacht? “
wie durch TW und JPW angedeutet kamen wesentliche Impulse vond er damaligen MdB Elke Hoff (FDP) .
die derzeitigen verteidigungspolitiker aller fraktionen lassen deartiges Interesse und Engagement für militärische Belange leider vermissen
Vielen Dank für den Hinweis, BS.
Schon klar, dass der LUH SOF nicht von Calw aus zu EVAC starten kann.
Leider haben auch die anderen möglichen Muster, auch nicht CH 53,
die notwendigen Fähigkeiten und seitens der Beschaffungsorgane sehe ich
geringe Motivation, in dieser Hinsicht für unsere Soldaten zu sorgen.
Darum mein Wunsch, nach etwas Druck zur Beschaffung der notwendigen Ausrüstung.
@ Memoria – Sie haben recht. Bitte gedanklich „das Lastenheft“ streichen und durch „die militärischen Forderung“ ersetzen. Mein Fehler….
@Volker Niebergall
Ich hatte auch nicht Calw als Ausgangspunkt im Sinn.
Aber auch wenn man den LUH an die Grenze zu Syrien stellen würde, wäre immer noch die Reichweite einschränkend. Und an Ausbildung der Crews denkt auch wieder niemand.
Der LUH wurde nicht für den Auftrag beschafft.
Kann mir jemand mal erklären, warum ein in erster Priorität für das KSK, ein der DSK unterstellter Truppenteil, vorgesehener Hubschrauber der Luftwaffe unterstellt wird ?
@Ex-Soldat
Gerne helfe ich Ihnen mit der Suchfunktion (das Kästchen hier links an der Seite unter dem Kalender):
http://augengeradeaus.net/2013/07/sof-air-geht-zur-luftwaffe-nach-laupheim/
@Ex-Soldat
Das KSK ist formal der DSK und damit der Heeresführung unterstellt, was historische Begründung hat, aber inzwischen ein bloßes aufbauorganisatorisches Orgmittel darstellt. Es erwuchs seit 1996 (Am 20. September 1996 wird das KSK offiziell in Dienst gestellt) aus der damaligen Heeresstruktur/LLBrig 25, Calw. (Dank an GenLt Helmut Willmann, „Der Ärmellose“)
Tatsächlich muss der Großverband allerdings als strategisches Mittel der, letztlich, politischen Führung verstanden werden: „… Die Fähigkeiten des KSK erweitern die Handlungsoptionen der Bundesrepublik Deutschland im gesamten Aufgabenspektrum der Streitkräfte. … Im heutigen Einsatzspektrum deutscher Streitkräfte gibt es besondere Aufgaben von strategischem Interesse, die oftmals durch herkömmliche Einheiten nicht erfüllt werden können …“.
Vor diesem Hintergrund bleibt es letztlich unerheblich, welcher OrgBer/TSK die HubSchr stellt, solange räumliche Nähe gegeben ist und die gemeinsame Ausb läuft.
Unter „KSK Bundeswehr“ kann im Netz nachgelesen werden.
„…Warum sind Kunden wie die Bundespolizei von ihrem Lieferanten Airbus Helicopter begeistert – aber bei der Bundeswehr dauert es?…“
Heute ja. 1999 bei der EC155: NEIN! Später bei der EC155 in Seekonfiguration: NEIN. Bei der Beschaffung von neuen AS332L1:NEIN. Bei der Beschaffung von gebrauchten AS332L1: NEIN.
Inzwischen sind alle Mängel beseitigt, die Hubschrauber sind ausgereift. Deswegen jetzt: JA.
Es ist aber jetzt auch kein Wunder, dass der H145M als Vorzeigeobjekt der Umsetzung gelten kann. Es gibt die zivile Grundlage mit einer sehr umfangreichen Erprogung vor der TZulassung. Es gibt Erfahrung aus dem zivilen Betrieb mit über 10.000 Flugstunden. Es gibt die Erfahrung mit dem „Vorläufer“ Lakota. Also alles Grundvorassetzungen, bei denen eigentlich nichts mehr schief gehen konnte. Damit wirkte der politisch-parlamentarische Druck nur subsidiär.
Kleine Ergänzung: Bei der Übergabe waren die Kennungen nicht überklebt!
Die Vorrichtung für Fast Rope ist inzwischen zugelassen.