Coronavirus-Pandemie & Bundeswehr: Kurze Übersicht 10. November
Die Zahl der registrierten neuen Coronavirus-Infektionen in Deutschland sinkt leicht – und analog auch die Zahl der infizierten Bundeswehrsoldaten. Ein kurzer Überblick am 10. November 2020:
• Nach dem bisherigen Höchststand am (gestrigen) Montag ist die Zahl der tagesaktuell bestätigten Infektionen unter den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr am (heutigen) Dienstag leicht gesunken. Die Zahlen des Sanitätsdienstes:
10. November
Soldatinnen und Soldaten: 534 tagesaktuell bestätigte Fälle,
kumuliert: 1501, davon kumuliert genesene Fälle: 967
9. November
Soldatinnen und Soldaten: 540 tagesaktuell bestätigte Fälle,
kumuliert: 1460, davon kumuliert genesene Fälle: 920
zum Vergleich vor dem vergangenen Wochenende:
6. November
Soldatinnen und Soldaten: 485 tagesaktuell bestätigte Fälle,
kumuliert: 1341, davon kumuliert genesene Fälle: 856
(die Gesamtzahlen für den Geschäftsbereich BMVg wurden für diese Tage nicht geliefert)
• Die Zahl der Soldaten, die vor allem in den Gesundheitsämtern in der Amtshilfe aktiv sind, steigt weiter. Inzwischen sind es 4.847 Soldatinnen und Soldaten in 455 Hilfeleistungen, weitere 335Soldaten sind bereits eingeplant – damit steigt die Zahl der Truppe im Pandemie-Einsatz auf 5.200.
(Die Zahl des so genannten Schichtwechselpersonals, in der direkten Amtshilfe und in den Führungsstäben, schwankt ziemlich und scheint damit nicht so richtig aussagekräftig; ich lasse sie an dieser Stelle mal weg.)
Die nächste Aufgabe, die – zusätzlich – auf die Bundeswehr zukommt, wird die Unterstützung bei der Bereitstellung und Verteilung des Impfstoffes – wenn er tatsächlich verfügbar sein wird. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich bereits vergangene Woche darauf verständigt, grundsätzlich die Streitkräfte um Hilfe zu bitten:
Die Lieferung der zugelassenen Impfdosen wird aufgrund der besonderen Anforderungen an Lagerung und Transport nur an eine begrenzte Anzahl von Standorten je Bundesland möglich sein. Insgesamt wird derzeit von bis zu 60 Standorten ausgegangen. Die Standorte werden dem Bund bis zum 10. November verbindlich benannt. Der Impfstoff wird entweder durch die Bundeswehr oder durch die Firmen selbst zu diesen Standorten geliefert.
Dabei ist neben der Absicherung des Impfstoffes vor unbefugtem Zugriff auch die technische Sicherheit des Vakzins eine Herausforderung: Schließlich muss es tiefgekühlt gelagert und auch transportiert werden. Die Planungen in den Ländern, aber auch in der Bundeswehr haben längst begonnen.
(Archivbild 15. Oktober 2020: Feldwebel Raphael Hahn und ein weiterer Soldat des Sanitätsregiments 1 aus Weißenfels als mobiles Kontroll- und Abstrichteam unterwegs für das Gesundheitsamt Leipzig – Anne Weinrich/Bundeswehr)
@T.W. Vielen Dank für den Hinweis auf die Verteilung durch die Bundeswehr.
Ich kann mir auch gut vorstellen, daß die Bw bei der Impfung selbst unterstützt.
Es wird grob geschätzt, dass ca 100.000 Dosen / Tag werden. Da man zweimal impfen muß, dauert es bis zur Herdenimmunität über 15 Monate.
„Absicherung des Impfstoffes vor unbefugtem Zugriff“ – wäre dies – sofern explizit gefordert und „mit Gewehr bei Fuß“ durchgeführt – nicht hoheitliches Handeln („Bewachung“)?
[Da bin ich in der Tat auf die Ausgestaltung gespannt – allerdings: z.B die Einlagerung in einer Bundeswehr-Liegenschaft, die ohnehin als Militärischer Sicherheitsbereich ausgewiesen und bewacht wird, wäre ja eben nicht über das ohnehin übliche Maß hinaus hoheitliches Handeln. T.W.]
Also 100.000 Pro Tag bei 80 mio deutschen und 2 Dosen , da reichen 15 Monate aber nicht annähernd. Da reden wir eher von 1.600 Tagen = 4 Jahre.
Ok man kann die abziehen, die ’natürlich‘ immun geworden sind. Bleibt noch die Unbekannte der Immunitätsdauer. Es soll Impfungen geben, die man jährlich auffrischen muss.
Und 100.000 pro Tag ist auch schon best case scenario.
Gutachten zur allgemeinen „Einsatz“ Frage als BTDs
https://www.bundestag.de/resource/blob/534516/116855dc8df769ba69d2f70a3a268a1e/WD-2-023-15-pdf-data.pdf
Die Bundeswehr darf das Zeugs unproblematisch iRd Amtshilfe transportieren und einlagern.
Und natürlich darf sie – wie seit Jahrzehnten – ihre eigenen LKWs (samt Ladung) und Liegenschaften auch durch bewaffnete Kräfte schützen (letztere werden seit Jahren übrigens weitgehend durch zivile Wachdienste bewacht).
Nur die Bewachung von Impfstoffen vor Ort in Kliniken sollte dann aber doch besser durch Polizei oder zivile Wachdienste erfolgen … Man könnte zwar argumentieren, dass zB rein mit Pistolen bewaffnete Soldaten als Wache noch nicht die Einsatzschwelle erreichen (da keine typische militärische Bewaffnung), oder aber unter die zulässige Katastrophenhilfe selbst mit Gewehren fallen (S. 8) aber warum da bis an die Grenze gehen wenn es nicht notwendig ist?
Lagerung in einer Kaserne (mil. Sicherheitsbereich) und dort Kühlcontainer und wenn nötig Dieselgeneratoren (falls keine passende Stromversorgug vorhanden) hinsetzen. Ist an jedem Internationalen Containerhafen Standard.
Transport Kaserne – Impfstandort mit Bundeswehrfahrzeugen. Wegen der permanenten Kühlung müsste man wahrscheinlich der Einfachheit einige Fahrzeuge dauerhaft umrüsten oder gleich neue Kühlfahrzeuge über Fuhrpark beschaffen und mit Y-Kennzeichen versehen.
Das sind so sehr einfache und gute Amtshilfemaßnahmen, die andere Behörden nicht so gut oder nur sehr schwer übernehmen können.
Groß bewachen an den Impfstandorten wird auch nicht nötig sein, denn das macht man mit normalen Arzneimitteln auch nicht im Krankenhaus. (sind auch sehr viel wert und/oder fallen unter BTM-Gesetz).
Da wird man eher tägliche feste Transportrouten wählen und mehrere Standorte mit einem LKW anfahren über Nacht.
An den Impfstandorten werden dann pro Tag nicht mehr so viele Impfdosen liegen – aber ein ganzer Container/Kühlfahrzeug zum Beispiel weckt Begehrlichkeiten.
@O.Punkt
Sie schrieben: „Also 100.000 Pro Tag bei 80 mio deutschen und 2 Dosen , da reichen 15 Monate aber nicht annähernd. Da reden wir eher von 1.600 Tagen = 4 Jahre.“
— Ja, aber wenn man beim Krankenhauspersonal beginnt und dann Risikogruppen folgen lässt, ist eine Rückkehr zur Normalität wesentlich schneller möglich. Die größte Schwierigkeit wird sein, eine ausreichende Akzeptanz in der Bevölkerung herzustellen, und da, so leid’s mir tut, hilft die Beteiligung der Bundeswehr nicht, sondern wird zu den wildesten Verschwörungstheorien führen.
@Positroll sagt:10.11.2020 um 21:30 Uhr
„…oder aber unter die zulässige Katastrophenhilfe selbst mit Gewehren fallen…“
Katastrophenhilfe ist ohne hoheitliche Befugnisse und vor allem – ohne Waffen. Da ist beim „rumbiegen“ an der Grundgesetzauslegung höchste Vorsicht geboten.
Und vor allem, welche Katastrophe? Die Verteilung von Impfstoff ist mit Sicherheit kein Katastrophenszenario. Ich kann mir nur schwerlich vorstellen, das die Kreise, Städte und Bundesländer dafür den Katastrophenfall ausrufen. Vor allem flächendeckend.
@Pio Fritz
„Katastrophenhilfe ist ohne hoheitliche Befugnisse und vor allem – ohne Waffen.“
Das ist so etwas zu pauschal. Vgl das von mir verlinkte Gutachten für den Bundesstag, das die Rechtsprechung des BverfG dazu näher unter die Lupe nimmt.
„Und vor allem, welche Katastrophe? “
Die Naturkatastrophe wäre hier die Pandemie (d.h. die natürliche Verbreitung des Virus; bei einer absichtlichen Verbreitung wäre es ein Akt biologischer Kriegsführung und damit der V-Fall) die 11.ooo Deutsche getötet hat, unsere Wirtschaft lahmlegt und die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr bedroht. Im Vergleich zu einem popeligen Elbhochwasser fällt das locker unter den verfassungsrechtlichen Terminus.
@Emil93
„Wegen der permanenten Kühlung müsste man wahrscheinlich der Einfachheit einige Fahrzeuge dauerhaft umrüsten oder gleich neue Kühlfahrzeuge über Fuhrpark beschaffen und mit Y-Kennzeichen versehen.“
Modul auf Wechselpritsche, Problem gelöst:
Neben den LkwLastkraftwagen sollen aus den Mitteln des Konjunkturpaketes auch 1.850 Wechselpritschen für 48 Millionen Euro beschafft werden. Die ungeschützten Transportfahrzeuge erhalten so einen Aufbau, der verhältnismäßig leicht getauscht werden kann. Die Truppe kann die LkwLastkraftwagen damit schnell für unterschiedliche Transportaufgaben einsetzen. In zwei Verträgen werden 950 Stück Wechselpritschen von 15 Fuß Länge und 900 Stück von 20 Fuß Länge beschafft, die 2022 genutzt werden sollen.
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/bundeswehr-bekommt-1000-neue-lkw-3284502
@Positroll sagt: 11.11.2020 um 10:24 Uhr
“ Im Vergleich zu einem popeligen Elbhochwasser fällt das locker unter den verfassungsrechtlichen Terminus.“
Deswegen ist eine Pandemie noch lange keine Katastrophe, nur Bayern hat diese Ansicht (Ausland eben). Und bei den Zahlen sollte man, so schlimm die Krankheit auch in schweren Fällen ist, einfach mal auf dem Teppich bleiben.
Lt. dem Bund der Bestatter sterben in Deutschland jeden Monat im Durchschnitt mehr als 90.000 Menschen. Das sind im Jahr rd. 1 Million. davon sind jetzt 1% Tote durch oder mit (diese Unterscheidung trifft das RKI ja nicht) Covid-19. Und lt. RKI haben wir in Deutschland rd. 705.000 Corona-Fälle insgesamt, also noch nicht einmal 1% der gesamten deutschen Bevölkerung (83 Millionen). Davon z.Zt. aktive Fälle rd. 240.000, also 0,3%.
Es geht doch nur darum, eine Überlastung der Krankenhäuser, insbesondere der Intensivbetten, zu vermeiden, die durch eine sprunghafte Verbreitung unvermeidlich geworden wäre.
Da sind bei jedem „popeligen“ Elbehochwasser mehr Menschen betroffen.
@Positroll @emil93
Die Bw hat aber keine Verwendung für Kühl-Lkw, warum sollte sie diese beschaffen? Grundsätzlich können auch Behörden über den FPSBw Transportraum anmieten (gegen Rechnung).
„Lt. dem Bund der Bestatter sterben in Deutschland jeden Monat im Durchschnitt mehr als 90.000 Menschen. Das sind im Jahr rd. 1 Million. “
Das liegt daran, dass wir 80 mio Einwohner haben und Menschen heute nun mal so um die 80 Jahre alt werden, statistisch gesehen. Natürlich sterben da jedes Jahr 1 Million.
Das Problem ist, dass 11.ooo Menschen in diesem Land ZU FRÜH gestorben sind.
Jahre zu früh. In unwürdigen Umständen, oft ohne Kontakt zu ihren Liebsten.
Weltweit 1,2 Millionen oder mehr.
Bei 9/11 starben gerade mal 3000 Menschen.
Und die Zahl der wirtschaftlich Betroffenen geht in die Millionen (Hoteliers, Wirte, Discobetrieber, Theater, Kinos, Fitnessclubs …)
Ja, es ist eine Katastrophe.
Ein Nicht – Bayer
@Pio-Fritz:
Hört doch bitte auf mit dieser Diskussion, die wurde schon zu oft geführt.
Am Ende würde das dann das Bundesverfassungsgericht entscheiden!
Wenn aber wirklich Not am Mann ist, wird die Bundesregierung die Coronapandemie als „besonders schweren Unglücksfall“ definieren und Soldaten für die oben genannten Vorhaben einsetzen. In der Hoffnung, dass dann das Gericht sich für die Ansicht der Regierung entscheidet. Und sooo schlecht stehen die Chance nun auch nicht, wie hier immer geschrieben wird.
Ein schlechter Jurist würde vielleicht so argumentieren wie sie am Ende:
Vergleich „Totenzahl Vorjahre ohne Corona“ versus „Totenzahl mit Corona mit Maßnahmen“ – da ist ja logisch, dass die Totenzahl mit Corona nicht viel höher stehen kann – die Maßnahmen machen doch den Unterschied. (allein die Verkehrsunfälle sind circa 20 % weniger dieses Jahr)
Oder auch:
„also noch nicht einmal 1% der gesamten deutschen Bevölkerung“ – wegen der Maßnahmen sind es weniger als 1%. Diese Maßnahmen kann auf Dauer der Staat nicht durchhalten und auch die Bevölkerung will diese Maßnahmen nicht auf Dauer durchhalten.
Ein Impfstoff ändert die notwendigen einschneidenden Maßnahmen für die Bevölkerung und ist deshalb, bei einer Abwägung, den Beschränkungen vorzuziehen. (wenn seine Sicherheit gegeben ist – Studien abwarten)
Heißt also, alles in Bewegung zu setzen (1) damit die Bevölkerung sich impfen lassen kann und damit die Gesundheitsgefährdung der Bevökerung sinkt und die Beschränkungen der Bevölkerung aufgeweicht werden können.
(1) Geld zur Verfügung gestellt hat man im Frühjahr/Sommer für die Impfstoffentwicklung, das Geld für die Herstellung/Produktion wurde jetzt über Verträge ausgehandelt.
Jetzt fehlt nur noch die Ausbringung an die Bevölkerung.
WENN jetzt hier besondere Kräfte nötig wären (alles über Logistik) – was höchstwahrscheinlich nicht sein wird – wird man dies unter Abwägung tun (welche besonderen Kräfte kann ich eher einsetzen – Polizei/Wachschutz).
Eben weil die Aufhebung der Beschränkungen und die Senkung der Gesundheitsgefährdung höherwertiger ist, als der Einsatz dieser wenigen besonderen Kräfte.
@Positroll
„Modul auf Wechselpritsche“
Die LKW dafür kommen wahrscheinlich zu spät und die Module müssen auch beschafft werden und/oder noch gebaut werden.
Tiefkühlkofferfahrzeuge mit fest eingebauten Tiefkühlaggregaten gibt es am Markt wie Heu in unterschiedlichsten Größen.
Die Außenfarbe Weiß passt sogar zum Fuhrpark ;-)
@Thomas Melber sagt: 11.11.2020 um 11:34 Uhr
Das ist wie Brunnen bohren und Schulen bauen in Auslandseinsätzen. Dafür haben wir doch die Bundeswehr, oder nicht? Nicht doch etwa für so etwas i-bah-schmutziges wie bewaffnete Konflikte und anderes unappetitliches Zeugs in der Richtung./sarc
Da zeigt die jahrzehntelange Erziehung zum Pazifismus doch ihre Früchte. Weniger Waffen, mehr Kühl-Lkw. Die es übrigens im privatwirtschaftlichen Bereich reichlich gibt.
1. Wir reden hier nicht von großen Einlagerungen. Schließlich soll der Impfstoff sofort „verimpft“ werden. Wie Herr Wiegold geschrieben hat, geht es im wesentlichen zunächst nur um den Transport zu den 60 Impfzentren.
2. Wenn etwas zu schützen wäre, dann die Produktionsstätten. Die Produktion läuft ja bei Biontec bereits. Und darüber scheint sich hier bisher keiner der Kommentatoren Gedanken zu machen.
3. Es gilt es ja auch zu bedenken, dass wahrscheinlich von den deutschen Produktionsstätten sehr viele Dosen ins Ausland gehen werden. Also sind Transporte per Flugzeug in entferntere Regionen oder per LKW in umliegende Ausland ebenfalls zu betrachten.
4. Reden wir mal von 2.000 Impfdosen per Testzentrum pro Tag. Da sehe ich maximal einen Bedarf von Kleintransportern um 2000 kleine Fläschchen zu transportieren. Leider habe ich keine genauen Informationen über den Kühlbedarf. Wenn es nur Kühlschrank-Temperaturen sind, sollte es überhaupt kein Problem geben.
5. Ich gehe persönlich davon aus, dass zunächst Pflegepersonal und medizinisches Personal geimpft wird. Aber schon im zweiten Schritt wird es in Richtung Risikogruppen gehen. Und von denen kommen viele nicht zum Impfzentrum sondern man muss schon bewusst die Seniorenheime und Krankenhäuser abklappern.
6. Es werden nicht alle 80 Millionen in Deutschland lebende Bürger geimpft werden und auch nicht müssen. Sind irgendwo zwischen 1/3 und 2/3 der Bevölkerung immun, fällt der R-Faktor definitiv auch ohne weitere Maßnahmen unter 1 und die Verbreitung bricht zusammen. Davon sind wir zwar weit entfernt, aber auch ich bin sehr zuversichtlich, dass es eine schnelle Wirkung beim Schutz der Risikogruppen geben wird und das primäre Ziel der Aufrechterhaltung der medizinischen Versorgung ohne weitere massive Schutzmaßnahmen zügig erreicht werden kann.
„Die Bw hat aber keine Verwendung für Kühl-Lkw, warum sollte sie diese beschaffen?“
Selbstverständlich kann die Fuhrpark GmbH diese kaufen, an die Bundeswehr vermieten und nach der Pandemie wieder verkaufen oder gleich nur leasen und an BW weitervermieten.
oder oder oder
Da gibt es natürlich viele Varianten und die Kosten sind da sehr überschaubar.
Transportraum mieten und dann begleiten (begleiten lassen) kann man natürlich auch – vielleicht fährt man da auch zweigleisig und hat beides.
Sinnvollerweise noch mal der Hinweis: Die Grundsatzdebatte Corona nicht so gut/ganz schlecht/doch gar nicht gefährlich in all ihren Facetten führen wir hier nicht.
@emil93 sagt: 11.11.2020 um 13:47 Uhr
„@Pio-Fritz:
Hört doch bitte auf mit dieser Diskussion, die wurde schon zu oft geführt.
Am Ende würde das dann das Bundesverfassungsgericht entscheiden!“
Mit Sicherheit nicht, denn dann müsste ja jemand klagen. Wer soll das tun? Letztendlich entscheiden diejenigen, denen der „Katastrophen“-Schutz anheim fällt, ob sie diesen ausrufen oder nicht. Egal, wie sie das Kind nennen.
Und da wird sowohl von Ihnen als auch von @Positroll gerade mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Hier handelt es sich um einen breitangelegten Impfvorgang. @nachhaltig hat dazu schon treffend geschrieben. Es gibt Alternativen zur Bundeswehr, man mag es kaum glauben. Selbst die Bundeswehr weiß das, ansonsten hätte sie nicht das Subsidiaritätsprinzip ins Leben gerufen.
Und wenn sich die BwFuhrparkservice GmbH gerne als Tiefkühlspediteur am heiß umkämpften Markt versuchen will, nur zu. Alles, was gebraucht wird, gibt es entweder schon am Markt oder liegt nicht in der Federführung Bw (Einrichtung Impfzentren etc.). Es gibt auch noch andere staatliche Institutionen, die durchaus in der Lage sind, so etwas hinzukriegen.
In einigen Reportagen gestern Abend wurde berichtet, dass das Impfserum bei -70Grad Celsius gelagert werden muss, da reicht ein normaler Kühl-Lkw nicht aus. Da muss schon mit flüssigen Stickstoff in entsprechenden Behältern gearbeitet werden. Und die kann jeder normale LKw/Pkw transportieren.
Bewachung für die Transport-LKW durch die Bundeswehr? Im Ernst?
Ich habe gerade Schwierigkeiten, mir ein ‚Verbrecherkartell‘ vorzustellen, das Impfstofftransporter in Deutschland mit vorgehaltener Waffe überfällt, den LKW kapert und dann … ja, was dann?
Weit kommt man nicht, und zum Verhökern über die Grenze schaffen ist ein wahrlich grandioser Plan. Fehlt nur noch die Vertriebsstruktur, denn die üblichen ‚Transportdienstleister‘ für Drogen und geklaute Oberklassefahrzeuge werden wohl kaum Impfzentren beliefern. Bei Ebay oder auf dem Flohmarkt verticken wird auch nix.
Was man verhindern muss, sind allenfalls Langfinger in den Lagern. Wobei auch hier gilt: Mit Kühlware ohne ernsthaften Abnehmer stehste als (profitorientierter) Dieb nicht wirklich clever da. Und zum Eigenbedarf klauen, naja.
Allenfalls muss man die Transporte vor manchen Aluhut-Trägern schützen, die aggressiv die ‚Mikrochip-Einpflanzung‘ des Herrn Gates behindern wollen. Dafür reicht allerdings auch ein handfester Lkw-Fahrer mit nem Radschlüssel…
Helft mir doch bitte mal auf die Sprünge!
@Pio-Fritz
Sie sehen einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der „jahrzehntelange[n] Erziehung zum Pazifismus“ und der Unterstützung der Bundeswehr bei der Bekämpfung von Corona in Deutschland, wo es meiner Meinung nach keinen gibt. Tatsächlich werden überall in Europa Soldaten dafür eingesetzt, einfach deshalb, weil sie verfügbar sind und weil sie es können. CNN hatte z. B. vor kurzem einen Bericht darüber gebracht („Military forces drafted in as Europe risks being overwhelmed by Covid cases“), und da ging es ausdrücklich nicht um Polizeiunterstützung, sondern um Logistik, medizinische Versorgung, Bau von Behelfs-Krankenhäusern, Unterstützung beim Testen usw., sprich: um genau das, was die Bundeswehr macht. Deutschland wird übrigens überhaupt nicht in dem Artikel erwähnt.
https://edition.cnn.com/2020/11/07/europe/europe-coronavirus-military-role-intl-gbr/index.html
Nehmen Sie nur die Briten als Beispiel. Da hat das Verteidigungsministerium im März die Einrichtung der „COVID Support Force“ bekanntgegeben und sogar die Teilnahme an Übungen in Übersee abgesagt, um Personal zu bekommen, „Operation Rescript“ für den Einsatz im Vereinigten Königreich, „Operation Broadshare“ für den in den Überseegebieten. Und schon Anfang Oktober hat der britische Gesundheitsminister Hancock erklärt, dass sich die britische Armee auf die Zusammenarbeit mit dem Nationalen Gesundheitsdienst NHS vorbereitet, um einen Impfstoff, sobald er verfügbar ist, landesweit zu verteilen.
https://www.telegraph.co.uk/politics/2020/10/04/british-army-help-distribute-coronavirus-vaccine-matt-hancock/
@Pio-Fritz
Na die Oppositionsparteien werden garantiert, wenn berechtigte Gründe gegeben sind, eine Klage anstreben.
An den Lagerstandorten wird es spezielle Kühlräume geben, dort wird der Impfstoff in spezielle Kisten (mit Styropor ausgekleidet) mit Trockeneis gegeben.
Diese Kisten kann man in einen normalen LKW fahren, es ist aber besser diese in einen Kühlwagen zu fahren.
Das reicht dann vollkommen aus für die paar Stunden Fahrt zu den Impfstandorten, wo auch wieder Kühlräume oder Kühlschränke stehen. Wahrscheinlich wird das an den Impfstandorten aber gar nicht nötig sein, denn -80° C kalten Impfstoff will man wahrscheinlich nicht spritzen also muss er sich erwärmen bis zum Spritzen. Dafür reicht dann die Styroporkiste mit Trockeneis als Lagerort und der schnellen Entnahme aus dieser Kiste, kurzem Aufwärmen und der anschließenden Gabe an die Patienten.
Das Problem ist ja folgendes:
Das wird dann ein monatelanger Prozess sein, der jeden Tag gleich abläuft.
Natürlich wären da Unternehmen perfekt für geeignet.
Angesprochen wurde aber die Sicherheit der Transporte und ein Bundeswehrfahrzeug kann ohne Probleme mit Soldaten bestückt werden (meinetwegen mit Sanitätspersonal) und hat von sich aus eine abschreckendere Wirkung als wenn es „nur“ ein Privatunternehmen ist.
Ein Soldat mit einer P8 ist oft schon Abschreckung genug.
Ich glaube zwar auch nicht an einen Überfall eines Transportfahrzeugs aber man weiß ja nie.
Jedes Unternehmerfahrzeug aber mit einer Polizeistreife zu begleiten, schafft die Polizei auch nicht über Monate.
Ein Polizeifahrzeug müsste sich auch aus der Begleitung heraustrennen, wenn auf der Route zum Beispiel ein (möglicherweise inszenierter) Unfall passiert und sie helfen müssen. Dann wäre das Unternehmerfahrzeug ungeschützt und nur mit Privatpersonen besetzt.
Ich will da gar nicht zu sehr schwarz malen, aber solche Überlegungen werden in den Sicherheitsbehörden schon gemacht.
Es ist auch nicht der Diebstahl, sondern die Verhinderung der Impfung das Problem. Leider gibt es einige wenige Versprengte, die denken im Impfstoff wäre ein Unheil (Chip von Bill Gates oder so) verborgen und man will die Menschheit damit kontrollieren. Natürlich Unsinn, aber denen reicht es aus, wenn sie den Impfstoff beim Transport unbrauchbar (unspritzbar) machen. Zum Beispiel die Kühlkette unterbrechen in dem sie den LKW gegen eine Wand fahren.
Bei Geldtransporten zum Beispiel will man ja an den unbeschädigten Inhalt des Transporters. Da reicht es aus, einfach einen Alarmknopf zu drücken und auf die Polizei zu warten.
Vielleicht übernimmt die Bundeswehr auch nur den Transport von Großlagerstandorten/Produktionsorten zu Bundeswehrstandorten (die genannten 60 Standorte) und von da übernehmen die unzähligen Privatunternehmen, die sowas schon heute machen.
Aber auch dann benötigt die Bundeswehr Fahrzeuge (oder „Transportraum“).
@O.Punkt : Für eine Herdenimmunität genügt es, wenn knapp 60% der Bevölkerung immun ist.
Also etwa 50 Mio Menschen.
@Muck: Eine neuere Umfrage zeigt, dass etwa 57% der Deutschen sich impfen lassen will. Das würde reichen.
@Pio Fritz
„Und da wird sowohl von Ihnen als auch von @Positroll gerade mit Kanonen auf Spatzen geschossen.“
1) Angesichts des Ursprungsposts der von Plänen für eine solche Bewachung sprach, habe ich mich zur verfassungsrechtlichen Zulässigkeit eingelassen. Ob das politisch sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
2) Aber ja, einen San-Fähnrich mit P8 (sowie im Falle konkreter Warnungen ggf auch 1-2 Feldjäger und Fallis mit Schlagstock und MP7 hinten bei der Ladung), der als Beifahrer in einem BW Fahrzeug präsent ist, den Papierkram erledigt und im Fall einer Störaktion von durchgeknallten Impfgegnern, Reichsbürgern und sonstigen Verrückten notfalls etwas tun kann, halte ich keinesfalls für übertrieben.
Wenn zu meiner Zeit eine Tonne Panzerminen (ohne Zünder) oder auch nur ein paar Kisten Munition durch die Gegend verlastet wurde, hatten Fahren und Beifahrer auch jeweils ein G3A4 mit 20 Schuss scharfer Munition am Mann, unabhängig davon ob Räuber das wirklich versucht hätten oder ob die RAF noch eine echte Bedrohung war oder sich nur aufspielte; sicher ist sicher, und die Impfstoffladung würde ich als politisch sehr viel explosiver ansehen, auch wenn sie nicht als Kriegswaffen laufen …)
@Ex-Grenni
Die Herdenimmunität hat Zeit. Wenn erst mal alle Risikogruppen und das Medizinische Personal geimpft sind, können die meisten Einschränkungen im täglichen Leben wieder aufgehoben werden. Bis dahin ist sowieso Frühling oder gar Sommer, und wie dieses Jahr werden dadurch die Übertragungen weiter verringert. Solange wir bis Oktober 2021 genug Leute impfen können, haben wir diese Pandemie im Griff. Vorausgestzt, es gibt nicht eine unerwartete Mutation in der Pelztierzucht oder so …
@Nachhaltig – Nachtrag zu EF thread
„Immer so weitermachen, bis das Nachfolgemodell (NGF) den Eurofighter vom „Markt“ gedrängt hat (2040?).“
Die LW dürfte den EF sehr viel länger fliegen. So wie die USA zZ B2, F22 und F35 zzg F16,F15 und F18 zwecks Kostensenkung nutzen wird es mE in Europa neben NGF zukünftig weiter EF, Rafale und Gripen geben. So ist das auch als Systemgedanke hier angelegt: https://www.youtube.com/watch?v=Zdo5EKlcfYc
Thema Kühlung des Impfstoffes (mRNA / Biontech & Pfizer)
Der aktuell viel diskutierte Impfstoff von Biontech/Pfizer ist ein sogenannter mRNA-basierter Impfstoff und muss gekühlt gelagert werden. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet von -70°C. Das ist im Laborbereich völlig normal und dafür stehen verschiedene Technologien und Methoden zur Verfügung. Es gibt Laborgefrierschränke und -truhen in verschiedensten Dimensionen, die den Bereich -4°C bis -150°C locker abdecken und das wäre z.B. für eine mittelfristige und verteilte Lagerung geeignet. Hierfür brauchts am Lagerort Platz, Strom, Klimatisierung wegen Wärmelasten der Kühlung und zur gebäudeseitigen Überwachung einen potenzialfreien Kontakt, falls ein Gerät mal einen Defekt haben sollte. Die Verfügbarkeit solcher Geräte am Markt ist sicher ein begrenzender Faktor.
Trockeneis (festes Kohlendioxid) kann in entsprechenden Thermobehältern bzw. in Styroporboxen zum Transport genutzt werden. Das Trockeneis sublimiert bei -78,4°C. Mit entsprechender Isolierung der Transportbox geht das lange gut, ist aber keine Dauerlösung. Vorteil ist, dass hier auf dem Transport keine Medien (Strom o.ä.) benötigt werden. Nachteil: Trockeneis geht unter Raumluftbedingungen nach und nach in die Dampfphase über, verbraucht sich dadurch und verdrängt Luftsauerstoff. Daher müssen die entsprechenden Lagerräume oder Transportfahrzeuge zwingend belüftet (und mit Sensoren überwacht) sein.
Machbar ist das alles, es ist grundsätzlich nur die Frage einer funktionierenden und klug aufgebauten Logistik- und Kühlkette sowie der nötigen Medien (Strom/Trockeneis). „Normale“ Logistikunternehmen können das meines Erachtens im geforderten Umfang nicht allien leisten – wenngleich einige spezialisierte Unternehmen das sicher technisch können – aber hier kommt eben der Aspekt der großen Masse ins Spiel. Daher kommt vmtl. der Ruf nach der Bundeswehr. Denkbar wäre m.E. auch das THW vor Ort.
(Eine technische Alternative istdie Kühlung mit Stickstoff, das ist dann aber eher was für produktionsnahe und längerfristige Lagerung.)
Ist zwar leider O. T., aber aufgrund geschlossenen Themen mal hier :
Ich persönlich habe mich als Containment Scout beim RKI beworben.
Heute hatte ich – spontan – ein Telefon Interview.
Im Gespräch wurden noch einmal meine Angaben zur Motivation, Einsatzbereitschaft… befragt.
Ob ich ausgewählt werde, erfahre ich in den nächsten Wochen. (Kann man mir leider nicht sagen, was aufgrund von mehreren tausend Bewerbungen aber verständlich ist).
An die Soldatinnen und Soldaten :
Es bewegt sich etwas, aushalten!
[Äh, wieso „geschlossene Themen“? Habe das mal in den letzten Thread zum Thema Corona verschoben, der ist doch noch offen… T.W.]