Blue Wings 2020: Israelische Kampfjets in Deutschland gelandet (Nachtrag: Überflug Fürsti)
Fürs Protokoll: Auf dem Fliegerhorst Nörvenich bei Bonn sind am (heutigen) Montag sechs israelische F-16-Kampfjets gelandet – erstmals nehmen Kampfflugzeuge der Luftwaffe Israels an einer Übung in Deutschland teil. Zu dem Besuch mit hohem Symbolwert gehört auch ein Überflug des früheren Konzentrationslagers Dachau und des Fliegerhorstes Fürstenfeldbruck, wo 1972 nach dem Anschlag auf die olympischen Spiele in München elf israelische Sportler als Geiseln ums Leben kamen.Nach Angaben der Luftwaffe setzte am Mittag die erste israelische F-16 Barak in Nörvenich auf, wo das Taktische Luftwaffengeschwader Boelcke beheimatet ist. In den nächsten Tagen soll es zunächst Übungen der Israelis mit deutschen Eurofightern geben, ehe die Maschinen beider Nationen an den Multinational Air Group Days (MAGDays) teilnehmen, bei denen NATO-Luftstreitkräfte ihre Zusammenarbeit trainieren.
Nach den Kampfjets landete der Chef der israelischen Luftwaffe, Generalmajor Amikam Norkin, mit einem Führungsflugzeug vom Typ Gulfstream G550 in Nörvenich. Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz hatte ihn nach Angaben der Luftwaffe an der Spitze einer Ehrenformation mit einem Eurofighter in der Luft in Empfang genommen und über Funk begrüßt: On behalf of the German Air Force it is an honour for me to welcome the Israeli Air Force entering German airspace for the first time in history. My Israeli Friends, Amikam, now our Blue Wings fly side by side!
Nachtrag: Die israelische Luftwaffe veröffentliche die Willkommensbotschaft im O-Ton auf Twitter:
This is history.
The moment the Israeli Air Force, led by Maj. Gen. Amikam Norkin, entered into German airspace for the first time ever & was welcomed by the Luftwaffe Commander, Lt. Gen. Ingo Gerhatz: pic.twitter.com/CSkFBXnkzE
— Israel Defense Forces (@IDF) August 17, 2020
Und das ganze von der Luftwaffe:
Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, führte persönlich eine Ehrenskorte von zwei Eurofighter an um den israelischen Air Chief im deutschen Luftraum zu begrüßen. #Team_Luftwaffe schreibt Geschichte. @IDF @IAFsite pic.twitter.com/JbyQMB0QwP
— Team_Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) August 17, 2020
Am (morgigen) Dienstagvormittag (voraussichtlich gegen 10.00 Uhr) werden, angeführt von der Gulfstream G550 als Führungsflugzeug, F-16 aus Israel zusammen mit zwei Eurofightern Dachau und Fürstenfeldbruck überfliegen. Norkin und Gerhartz werden nach Angaben der Israelis in der ersten Maschine fliegen. Im der Gedenkstätte des Konzentrationslagers wird außerdem eine israelische Delegation in Anwesenheit von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer einen Kranz niederlegen.
Gerhartz hatte Norkin und die israelische Luftwaffe zu der Übung nach Deutschland eingeladen, nachdem sich die Bundeswehr bereits 2017 und 2019 mit Eurofightern an der Übungsserie Blue Flag in Israel beteiligt hatte.
Eine Randbemerkung: Die öffentliche Aufmerksamkeit, die dem Besuch der israelischen Luftwaffe zuteil wird, unterscheidet sich – vor allem durch die Öffentlichkeitsarbeit der Luftwaffe auf Webseite, Facebook usw. – deutlich von der öffentlichen Wahrnehmung der Übungsbeteiligung israelischer Streitkräfte beim Heer und bei der Marine in den vergangenen Jahren. Die Teilnahme israelischer Soldaten an der Übung Allied Spirit X in Hohenfels im vergangenen Jahr, erstmals in der Geschichte, hatte das Heer in seiner Berichterstattung über die Übung nur am Rande erwähnt. Und bei der Marine, darauf wies ein Leser auf Twitter hin, übten israelische Taucher schon 2011 in Eckernförde* mit.
Nachtrag 18. August: Ein erstes Video vom Überflug über Fürstenfeldbruck:
Der Überflug über Fürsti! Gemeinsam überflogen die beiden Air Chiefs der🇩🇪 und der 🇮🇱 Luftwaffe mit je zwei F16 und Eurofighter den ehemaligen Fliegerhorst Fürstenfeldbruck auf dem das Olympiaattentat von 1972 sein tragisches Ende fand. @IAFsite #Team_Luftwaffe pic.twitter.com/uCA6rRTs46
— Team_Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) August 18, 2020
*Links zu deutschen Verlagswebseiten finden hier angesichts des von den Verlegern angestrebten bzw. durchgesetzten Leistungsschutzsrechts i.d.R. nicht statt; dieser Link ist älter als drei Jahre und damit ok.
(Foto oben: Ankunft einer israelischen F-16 in Nörvenich – Jane Neumann; Foto Mitte: Eurofighter mit dem Piloten Gerhartz und Gulfstream G-550 „Nachshon-Eitam“ mit Norkin auf dem Weg zum Fliegerhorst Nörvenich – Marcello Totaro; Foto unten: Gerhartz, r., und Norkin in Nörvenich – Jane Neumann/alle Bundeswehr)
Freue mich auf die Bilder des Überflugs Dachau/Fürstenfeldbruck.
Nebenbei, das Flugzeug im Hintergrund des ersten Bildes? Sieht aus wie eine Gulfstream mit Extra-Tech, haben die Israelis die mitgebracht?
[Yep, ist die israelische Gulfstream. T.W.]
„Die öffentliche Aufmerksamkeit, die dem Besuch der israelischen Luftwaffe zuteil wird, unterscheidet sich …“
Stimmt, DLF berichtete bereits früh am Morgen, teils unrichtig, soweit es Anzahl der Zusammenarbeit mit der IDF anbetrifft.
Die derzeitige Beachtung liegt daran, dass die Lw einfach professioneller in der Öffentlichkeitsarbeit aufgestellt ist (?), schon länger „dabei“ als das Heer sicherlich. Aber auch die Marine hinkte länger hintendran, … und 2011, na ja.
Ehrenformation mit „EINEM EF? Ist dass so gewollt, oder ist tatsächlich nicht mehr drinn?
[Nur weil auf dem Foto nur einer ist, heißt es nicht, dass nur einer geflogen ist ;-) T.W.]
Habe ich das richtig verstanden, der LW-Inspekteur ist höchstselbst als Pilot eines Eurofighters geflogen?
Höchster Respekt!
Freue mich über diesen Besuch der israelischen Flieger in Deutschland.
Von meiner Seite: Herzlich willkommen!
Weiß jemand genaueres, ob während der MAGDAYs ebenfalls von Nörvenich aus geflogen wird, und welche Nationen / Muster daran teilnehmen werden?
Mag sein, dass es jetzt ziemlich nerdig wird…
Wenn ich das richtig sehe, ist Generalmajor Amikam Norkin mit einer G500 in Deutschland angekommen. Die sieht nämlich aus, wie ein „Nachshon Shavit“ SIGINT-Flieger. Die CAEW-Maschine im obersten Bild scheint in der Tat eine G550 „Nachshon Eitam“ zu sein.
https://www.iaf.org.il/4423-45292-en/IAF.aspx
@T. Wiegold: Das kommt davon, wenn man ungeprüft Angaben der Bundeswehr übernimmt. :-)
In jedem Fall zeigt das, dass die Israelis nicht nur zum Kaffeetrinken nach Deutschland gekommen sind, sondern auch um ernsthaft Luftkrieg zu üben. Und wenn sie dabei noch ein paar SIGINT-Daten abgreifen können, hat es sich umso mehr gelohnt.
@muck
Es sind zwei verschiedene Gulfstreams. Auf dem ersten Bild ist es eine G550 Nahshon-Eitam als AEW-Plattform (Mini-AWACS), auf dem zweiten Bild eine G500 Nahshon-Shavit zur Signalaufklärung. Letztere finde ich bei den im Netz zu findenden Aufzählungen zum israelischen Kontingent für den Deutschland-Besuch nicht wieder. Ich vermute, dass damit General Norkin für den offiziellen Teil eingeflogen wurde und er damit anschließend auch wieder nach Israel abreisen wird, während das eigentliche Kontingent noch länger bleibt.
@3./24
In der Tat eine tolle Geste.
Die Luftwaffe macht hier in meinen Augen alles richtig. Einerseits ist man sich der historischen Besonderheit bewusst, andererseits stößt man niemanden dadurch vor den Kopf, dass man so tut, als hätte sich in den letzten 75 Jahren nicht einiges verändert in Deutschland und im deutsch-israelischen Verhältnis. Die Israelis sind schließlich zum Üben hier.
Schade finde ich das Schweigen im Walde in den deutschen Medien. Eine solche Begegnung sollte, wie ich finde, in der Tagesschau wenigstens vor dem Sport kurz erwähnt werden. In den überregionalen Tageszeitungen genauso: gähnende Leere.
@Dante
Da steht: „an der Spitze einer Ehrenformation“. Und von wem wurde das Foto gemacht, was meinen Sie?
Auch das Video der Luftwaffe habe ich jetzt oben im Nachtrag verlinkt.
Was die G550 angeht: die IAF hatte ja schon in ihrer Meldung von zwei G550 gesprochen, ohne die Konfiguration zu spezifizieren.
@TW
„… von zwei G550 gesprochen, ohne die Konfiguration zu spezifizieren.“
Na ja, eine SIGINT Fähigkeit könnte zu Nachfragen führen 😎
Der Chef der deutschen Luftwaffe begrüsst die israelische Luftwaffe in Deutschland als FREUNDE – gut so !!!
Heiko Maas lässt zur gleichen Zeit in der UNO so abstimmen, dass IRAN sich endlich wiederbewaffnen kann, um Israel endlich vom Erdboden zu auszulöschen….(SC/14277)
>>>
ist das schon Anti-Semitismus oder nur Sommer-Loch ?
[Die Versuche, die Debatte jetzt auf ganz andere Themen zu drehen (es ist ja nicht der erste, andere waren etwas heftiger) beenden wir jetzt bitte. T.W.]
Nörvenich bei Bonn? Das wäre mir neu! Wir würden hier eher sagen „bei Köln“ oder zwischen „Köln und Aachen“! Vielleicht auch mal „bei Düren“ – aber „bei Bonn“ niemals!
Trotzdem ein schöner Artikel!
Ich bin grundsätzlich proisraelisch eingestellt, aber vor dem Hintergrund der israelisch-chinesischen Rüstungsbeziehungen hätte man den Einflug der SIGINT-Plattform ablehnen sollen. Aber da sind wir Deutschen wohl historisch naiv (bezogen auf COMSEC, SIGINT etc.).
@ muck
Da muss ich Ihnen zustimmen.
Die ganze Übung hat eine so große Symbolik, dass man es (theoretisch) sogar in den Nachrichten hätte bringen können.
@ T.W.
Vielleicht ist ja darüber berichtet worden und wir wissen es nur nicht?
Vielleicht könnten Sie so etwas gemeinsam mit der Bundeswehr anstoßen? Da wird sonst eine Chance vertan.
Ich denke es ist kein Zufall, dass sowohl die SigInt-Plattform als auch die EW-Plattform mit nach Deutschland geschickt wurden. Beides gehört bei großen Luftkampfübungen zusammen und wird zusammen eingesetzt.
So versucht die Electronic Warfare (EW-) Platform, den Schutz der eingesetzten Jets in der Mission großräumig durch aktive Maßnahmen und durch Luftaufklärung ala AWACS zu unterstützen und irgendwo im Missionsgebiet fliegt die SigInt-Maschine und zeichnet alles an elektromagnetischen Spektrum, was so in der Luft ist, insbesondere natürliche Radarsignale und deren Gegenmaßnahme auf und anschließend wird ausgewertet wie effektiv der Schutz durch die EW-Platform war.
@all
Gibt jetzt ein Video vom Überflug Fürstenfeldbruck; oben nachgetragen
Nur Mal so vielleicht haben die Israelis die Aufklärungsplattformen mitgebracht um da Mal etwas Industrie Demonstration zu betreiben…. hat die Luftwaffe da nicht eine Lücke und braucht was neues.
@MFG
Wollen Sie suggerieren, dass die Israelis ihre Aufklärungsergebnisse zum Nachteil Deutschlands an China weitergeben werden? Denn wenn man einen Staat nicht des Unvermögens zeihen kann, die eigenen Geheimdiensterkenntnisse vor dem Zugriff selbst durch Verbündete zu schützen, dann ist dies Israel.
Interessantes Detail auf der Seite der israelischen Luftwaffe: Beim Überflug über Dachau wird ein Gürtel eines Überlebenden des Lagers mitgeführt, als Symbol der Erinnerung und Wiederauferstehung:
„Pesach Smieleg Z“L’s story was told by his daughter Esther. On August 18, 1944, exactly 76 years before the flyover, Pesach Z“L arrived at the Dachau concentration camp with his brother Yaakov – they are the only survivors from their family. Pesach Z“L moved to Israel in 1944 and was one of the founding members of „Beit Elazari“. During the meeting, Esther presented her father’s belt, which is stored in the Yad Vashem archive, to the Commander of the IAF. The belt was used by Pesach Z“L before the war and stayed with him until it ended when he weighed just 92 pounds. Maj. Gen. Norkin will bring the belt onboard during the flyby, as a symbol of memory and resurrection.“
[Und der Link dazu…
https://www.iaf.org.il/9285-52369-en/IAF.aspx
T.W.]
@Aardvark
Normalerweisen sind an den MAGDAYs alle DEU Eurofighter- und Tornado-Geschwader beteiligt, die von ihren jeweiligen Basen aus fliegen, sowie die Luftwaffen der umliegender Staaten (CZ, AUT, CH, NLD, etc). Außerdem manchmal die in DEU stationierten US-Verbände (F-16), alle je nach Verfügbarkeit mit mehr oder weniger Einheiten. Dazu kommen wiederum je nach Verfügbarkeit Flugabwehreinheiten und Zieldarstellung. (Fast) immer dabei sind Luftbetankung und eine AWACS.
@muck
Eine kurze Erwähnung gab es immerhin am Wochenende in der Tagesschau, evtl gibt es heute aufgrund des Überflugs einen weiteren Beitrag. Und meiner Lokalzeitung war es tatsächlich eine kurze Meldung wert.
@Georg
Danke für die Erläuterungen
Die Planung der IAF war, mit zwei G550 CAEW anzureisen. Aufgrund von nicht eindeutig bekannten Problemen ist tatsächlich eine G-550 CAEW „Eitam“ und eine G-500 „Shavit“ gelandet.
Die G-550 wird als „Führungsflugzeug“ tatsächlich auch genutzt, um für Teile der Übung die anderen Flugzeuge zu führen.
Wow, Respekt für den Inspekteur!
Ich visualisiere grad die anderen Inspekteure im Panzer, OP-Saal oder in der Zitadelle eines Kriegsschiffs und denke mir: Könnten die ihr ‚Handwerk‘ auch noch?
Also, den ‚coole Sau-Faktor‘ kann man der Luftwaffe nicht absprechen. :-)
Und zum Thema SIGINT: Was soll denn abgegriffen werden, was nicht eh schon über die amerikanischen Dreibuchstaben-‚Freunde‘ , die verwendete israelische Kryptohard-/software und Wikipedia bekannt ist? Die Speisekarte der mit dem allmächtigen Schnüffelflugzeug überflogenen Firmen?
Diejenigen, welche dieses Geraune hier gestartet haben dürfen sich gerne erklären.
Welcome, IDF!
Dann können unsere Jetties ja endlich mal was von KAMPF-erprobten Piloten lernen.
Zum Beispiel: Führung und EW gehören immer dazu. Und ohne SIGINT kein EW. Also alles richtig gemacht von den Israelis.
Ach so, ‚tschuldigung. Ist ja mal wieder eine der Fähigkeitslücken der Luftwaffe :O) Und vielleicht kann die Lw ja künftig auch Twitter Meldungen ohne Rechtschreibfehler absetzen. So als Minimalforderung.
@Stöber sagt: 18.08.2020 um 21:26 Uhr
„Ich visualisiere grad die anderen Inspekteure im Panzer, OP-Saal oder in der Zitadelle eines Kriegsschiffs und denke mir: Könnten die ihr ‚Handwerk‘ auch noch?“
Sorry, aber das ist ein Missverständnis. Die Aufgaben eines Piloten ist so „handwerklich“ dominiert, dass sie mit den Offizieren der anderen TSK nicht vergleichbar ist. Am ehesten noch einem SanOffz, aber hier denke ich wäre bei den eher kurativ Aufbauten Generalärzten (also denjenigen, die über eines der BwKrhs gelaufen sind) eine „einfache“ ärztliche, handwerkliche Aufgaben auch noch drin. Und mehr können die höheren Offiziere der Lw ja auch nicht mehr. Die sind ja auch nicht „combat ready“, sondern können im Prinzip häufig ja „nur“ noch einfache Tätigkeiten umsetzen.
Also von daher ist die Antwort auf Ihre Frage: nicht vergleichbar (Heer), ja (SanDst), nicht vergleichbar (Marine).
„Also, den ‚coole Sau-Faktor‘ kann man der Luftwaffe nicht absprechen. :-)“
Hier wiederum bin ich 100% bei Ihnen.
Die Lw macht das in diesem Fall richtig gut. Da holt man ein Maximum an positiver Botschaft in die Öffentlichkeit, den Partner und vermutlich die eigenen fliegenden Verbände raus.
Tolle Sache!
Endlich mal eine (mMn) rundum gelungene PR für die Truppe. Schön gemacht, mit geschichtlichem Fingerspitzengefühl und hohem Identifikationspotenzial für die mil. Zusammenarbeit mit unseren israelischen Verbündeten. Bei so einer Übung live dabeigewesen zu sein, ist immer ein besonderes Erlebnis für alle Beteiligten, vom kleinen Techniker am Boden, bis zu den Piloten in den Flugzeugen.
Also Lob und Anerkennung für „unsere“. Soweit alles richtig gemacht… Den israelischen Kameradinnen und Kameraden sage ich: „ברוך הבא“!
Die Medien haben reagiert; ich nehme alles zurück.
@ Stöber
Der InspLw hat ja jüngst noch mal die Schulbank gedrückt und die Umschulung auf den Eurofighter durchlaufen – u.a. zusammen mit den jungen Kameraden, die frisch vom ENJJPT aus Shepard nach Laage kamen.
@ Hans Dampf
Im Dezember 2009 überführte der damalige Kommodore des JaboG31, Oberst Ingo Gerhartz, den ersten Eurofighter (zusammen mit dem zweiten €F) nach Nörvenich. Und das war kein Doppelsitzer.
Die Umschulung auf den Eurofighter ist also schon etwas länger her.
@Hans Dampf und @Koffer:
Ein bisschen Stichelei in Richtung der anderen Insp war meinerseits natürlich dabei. Mir ist schon klar, dass die Kameraden an der Spitze nicht aufgabenlos herumsitzen und Solitaire spielen.
Dennoch unterstelle ich dem InspLw – als wie eindrucksvoll bewiesen ‚abgehobenstem‘ Insp ;-) – immer noch die meiste Bodenhaftung, was den Arbeitsalltag in seiner TSK betrifft (oder nur scheinbar?).
Wann hat der InspSan die letzte 40h-Schicht im Krankenhaus abgerissen und mit den jungen Stabsärzten, NotfallSan etc. bei einem halbwarmen Kaffee von der Warmhalteplatte geratscht? Wie lange saß der InspSKB selbst in einem Lagezentrum der Coronakrise und durfte sich vom S6 anhören, dass Headsets nicht mehr verfügbar sind und Videokameras nur ein feuchter Traum? Wann hat der InspH das letzte Mal versucht, nach der Durchschlageübung mit SERE-Anteil beim Nachtschießen mit dem NSA80 etwas zu erkennen? Ich frage nur. Als in dieser Hinsicht einfach gestrickten Menschen begeistern mich Präsenz und Taten halt viel mehr als Tagesbefehle bzw. Durchhaltebriefe. :-)
Hoffentlich werden diese Übungen auch in anderen Bereichen in Zusammenarbeit mit den Israelis intensiviert. Wir können ne Menge lernen, zum Beispiel beim Thema Zivilschutz (ZMZ), ABC-Abwehr und vielleicht hilft dem KSK ein entsprechender Kontakt auch beim Zurückfinden auf die Kernkompetenzen.
@Stöber
Der InspLW hat da einen Flug gemacht um seinen Israelischen Kollegen zu begrüßen. War ja schließlich historisch.
Soweit so gut. Die Flugstunden hat er auch für den Lizenzerhalt gebrauchen können.
Und das bashing der anderen TSK Insp ist etwas fehlt am Platz. Es ist schlicht nicht mehr ihr Job das alles zu tun. Der CEO von VW steht auch nicht am Fließband oder sitzt im Konstruktionsbüro. Die Arbeitszeit wird anders genutzt.
Die ISAF verfügt über zwei G550 CAEW Eitam und drei Gulfstream V Shavit (ELINT/Sigint) bei der 122.Sqn. in Nevatim. Das bei lediglich fünf Maschinen im Bestand mal eine ausfällt und eine der anderen Version einspringen muss, halte ich für vollkommen nachvollziehbar.
@ Küstengang01
Wir sind uns glaube ich einig, dass dies ein starkes Zeichen des InspLw war. Ich will ausdrücklich nicht von einer PR-Aktion sprechen, denn es war auch von ihrem Wesen her, mehr als nur eine PR-Aktion.
Nun würde es auch dem CEO von VW gut anstehen, wenn er mal für 30 Min die Schicht eines Bandarbeiters übernehmen könnte. Das schafft Akzeptanz bei den Beschäftigten und Einsicht der oberen Führung in die Nöte der Beschäftigen.
Was den InspM anbelangt bin ich mir sicher, dass er noch aus seinen Kaptiänszeiten ein Schiff auf einer Begrüßungsfahrt, z.B. auf der Kieler Förde anläßlich der Kieler Woche, kommandieren könnte, wahrscheinlich würde seine seemänischen Kenntnisse noch für viel mehr ausreichen.
@ Stöber
Die Israelis sind den Amerikanern voraus, wenn es um Elektronik und Software geht. Was meinen Sie, warum Israel als einziges Land teilweise eigene Systeme in der F-35 nutzt und die -A deshalb -I nennen darf…?
Da könnten wir schon noch etwas lernen…
Wo bleibt der Rechnungshof?
In der Stellenbeschreibung eines Lw-Inspekteures, selbst eines Geschwaderkommodores, ist eigenhändiges Fliegen garantiert nicht enthalten, das ist schlichtweg Hobby für die betreffenden Herren. Ausgehend von den Systemkosten veranschlagt man beim EF für eine Flugstunde rund 70.000.- €.
Wieviele Pflichtstunden pro Jahr werden zum Lizenzerhalt benötigt? Selbst wenn man die Sowiesokosten abrechnet, darf der Steuerzahler jährlich Millionen für die Hobbyflieger aufbringen. Das Schlimme dabei ist, daß sich die ohnehin viel zu knappen Flugstundenkontingente der Profis dadurch weiter verringern.
(Und was kosten eigentlich die – zugegeben tollen – Sonderlackierungen (Tiger Meet, Abschied Phantom usw.? Wer kommt dafür auf?)
[Ah, darauf habe ich gewartet – wann die Debatte über Scheinerhalter für klassisches Derailing genutzt wird. Kurz dazu: Die Diskussion über die Scheinerhalter war vor Jahren mal berechtigt, ist aber in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Das an der Person InspLw festzumachen, zeugt entweder von Unkenntnis, persönlicher Abneigung gegen diese Person – oder wahrscheinlicher: dem Versuch, hier mal die Debatte drehen zu wollen. Findet nicht statt. T.W.]
Nur mal ganz kurz zu den Kosten.
Der Trainingseffekt eines Tiger Meet ist immens hoch. Dazu kommt noch die multinationale Freundschaftspflege und Zusammenarbeit. Jeder, der ein „Tiger“ ist, wird das bestätigen können. Die Kosten für eine Sonderlackierung sind in dem Zusammenhang lächerlich.
Wir haben unsere Lackierung sogar mal privat finanziert.
Tiger Tiger Tiger !
[Danke, damit ist dieser OT nunmehr erschöpfend abgearbeitet. T.W.]
Mal eine Verständnisfrage?
Wer von den Kommentatoren wohnt eigentlich im Einzugsgebiet der TRA-LAUTER?
Dazu gibt es eine HP _“Fluglärm-kl(punkt)de-. Im Archiv kann der geneigte Leser täglich die Aktivitäten (auch der iraelischen Jets) nachverfolgen, soweit sie den Transponder einschalten. (Dann nimmt man halt analog die Daten der Nörvenich-Flieger. Die sind ja wohl im gleichen Luftraum zur gleichen Zeit unterwegs)
Was die Kosten anbetrifft, sogar der Spritverbrauch wird hochgerechnet.
Viel Spaß beim Stöbern.
An alle, die hier rumjubeln, dass unsere Piloten jetzt was von den einsatzerfahrenen Israelis lernen können: Einen Teil ihrer Erfahrungen haben die Israelis bei, aus meiner Sicht, völkerrechtwidrigen Aktionen erlangt. Aber da sehen wir bei unseren Freunden, Verbündeten und Kunden der Rüstungsindustrie ja gerne generös drüber hinweg. Das wird uns noch mal so richtig auf die Füße fallen.
Zu den gemeinsamen Übungen MAGDays und BlueWings veröffentlicht das Team_Luftwaffe am 28.08.2020 auf Twitter:
„ Das war es. Nach zwei Wochen intensiven Trainings, herausragender kameradschaftlichen Erfahrungen und historischen Momenten sagt das #Team_Luftwaffe tschüss und hoffentlich auf bald. Many happy landings und gute Heimreise @IAFsite “
Die israelischen Luftstreitkräfte mussten aufgrund Israels sehr bewegter Geschichte und ständiger Bedrohung von Außen durch andere Staaten und Terrororganisationen enorm viel Erfahrung sammeln. Sie fliegen im Auftrag eines Rechtsstaats und der einzigen Demokratie in Nahost. Sie fliegen viel und regelmäßig am Limit. Und sie gehören zu den Besten der Besten.
Die Auswahl der teilnehmenden Luftfahrzeuge war äußerst beeindruckend und es waren beste Voraussetzungen für sehr realistische und intensive Übungen. Die erschwerende COVID-19-Situation wurde offensichtlich vorbildlich gemeistert. Bei den Übungen konnten gewiss alle beteiligten Luftstreitkräfte ihre freundschaftliche und kameradschaftliche Verbundenheit vertiefen und viel von- und miteinander lernen. Und ich hoffe, dass weitere Übungen dieser Luftstreitkräfte in 2021 folgen.
Das Team_Luftwaffe war gewiss ein vorbildlicher Gastgeber für unsere israelischen und tschechischen Freunde. Die Bilder auf Twitter sind beeindruckend. Aufgrund des Shabbat werden unsere israelischen Freunde gewiss etwas später abreisen. Ich wünsche einen guten Heimflug und von Herzen: Shalom
… sorry, grober Schnitzer: Unsere tschechischen und unsere ungarischen Freunde fliegen beide Saab Gripen, aber an MAGDays haben selbstverständlich unsere israelischen und unsere ungarischen Freunde teilgenommen ;-)