Gegen Rechtsextremismus: Kommando Spezialkräfte bekommt Umstrukturierung auf Bewährung (Nachtrag: Bericht)
Nach bekanntgewordenen rechtsextremistischen Vorfällen beim Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer weitgehende Umstrukturierungen bei dem Eliteverband angeordnet. Bis Ende Oktober soll das Ergebnis bewertet und entschieden werden, ob das KSK in seiner jetzigen Form am bisherigen Standort erhalten bleiben kann.
Das Kommando mit Sitz in Calw im Schwarzwald steht seit einigen Jahren unter besonderer Beobachtung des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), im vergangenen Jahr wurden etliche seiner Soldaten wegen Verbindungen zum Rechtsextremismus aus dem KSK oder ganz aus der Bundeswehr entfernt. Nach dem Fund von Waffen, Munition und Sprengstoff auf dem Privatgelände eines Oberstabsfeldwebels des Kommandos Mitte Mai hatte die Ministerin eine hochrangige Arbeitsgruppe eingesetzt, deren Bericht die Grundlage für die jetzt getroffenen Entscheidungen war.
Nach den Angaben, die das Ministerium am (heutigen) Dienstag den Obleuten der Fraktionen des Verteidigungsausschusses übersandte, sind vor allem folgende Maßnahmen geplant:
• Nach einer Entscheidung der Ministerin und des Generalinspekteurs Eberhard Zorn werden Übungstätigkeit und internationale Kooperationen des KSK bis auf Weiteres eingestellt. Laufende Einsatzverpflichtungen sollen von anderen Einheiten übernommen werden, so weit das möglich ist.
• Die 2. Kompanie Kommandokräfte des KSK wird aufgelöst. Als Begründung nannte das Ministerium eine Abschiedsfeier im April 2017, bei der es unter anderem zur Verwendung rechtsextremistischer Symbole gekommen sein soll – allerdings werde dieses Verhalten zum Teil bis heute aus falsch verstandenem Korpsgeist durch einzelne gedeckt.
• Der Ausbildungsbereich des KSK wird ins Heer eingegliedert und truppendienstlich der Infanterieschule des Heeres in Hammelburg, fachlich dem Ausbildungskommando des Heeres unterstellt. Der Austausch des Kommandos mit Spezialkräften anderer Teilstreitkräfte, also faktisch vor allem den Kampfschwimmern der Marine, soll gezielt gefördert werden.
• Sowohl bei Kommando- als auch bei Unterstützungskräften des KSK – das im Heeressystem einer Brigade entspricht – werden neue Funktion für stellvertretende Bataillonskommandeure und Führungsfeldwebel geschaffen.
• Vorverwendungen außerhalb des KSK werden künftig für Kommandosoldaten zwingend Voraussetzung; Führungskräfte sollen verbindlich außerhalb des Kommandos in Ausbildung und Führung eingesetzt gewesen sein.
• Schlüsselpositionen wie Kommandooffiziere und -feldwebel sowie querschnittlich eingesetztes Personal sollen künftig nur zeitlich begrenzt im KSK Dienst tun. Innerhalb der eigentlichen Kommandokräfte soll eine Rotation in den Kompanien eingeführt werden.
• Die Umstrukturierungen im KSK sollen von einem Advisory Board unter Leitung des Generalinspekteurs begleitet werden.
• In Abstimmung mit dem zuständigen Bundesinnenministerium will das Verteidigungsministerium eine neue Sicherheitsüberprüfung der Stufe 4 (bisher gibt es drei) in das Sicherheitsüberprüfungsgesetz einführen. Damit sollen die intensivere Überprüfung eines breiteren Umfelds und häufigere Wiederholungsüberprüfungen für besonders sensible Dienstposten unter anderem im KSK möglich werden. Das Verteidigungsministerium selbst will eine Beorderungssicherheitsüberprüfung für Reservisten einführen und mit Verfassungsschutz und Reservistenverband weitere Wege zum gemeinsamen Vorgehen gegen mögliche rechtsextreme Tendenzen unter anderem auch bei Reservisten suchen.
• Inzwischen habe sich herausgestellt, dass es im KSK zum Teil gravierende Disziplinmängel und Verfahrensprobleme mit Munition und Sprengstoff gegeben habe. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen konnten Verschuss, Nutzung oder Verbleib von 37.000 Schuss Munition im Überbestand sowie 48.000 Schuss und 62 Kilogramm Sprengstoff im Unterbestand noch nicht geklärt werden, heißt es in der Unterrichtung des Ministeriums. Der Kommandeur der Division Schnelle Kräfte, Generalmajor Andreas Hannemann, solle deshalb in einer Generalinventur die Vollzähligkeit von Munition, Sprengstoff, Gerät und Ausrüstung beim KSK erfassen. Künftig werde zur Erfassung von Munition und Sprengstoff ein digitales System eingeführt: Das KSK darf keine falsch verstandene Ausnahmestellung haben.
Für alle neuen Maßnahmen bekommt der Eliteverband quasi Bewährung bis zum Herbst: Zum Stichtag 31. Oktober 2020 wird die Bundesministerin eine Bewertung der Umsetzung und der eingetretenen Veränderungen vornehmen und wenn nötig über weitergehende Maßnahmen und Anpassungen entscheiden, erklärte das Ministerium. Sollten insbesondere die Selbstreinigungskräfte des KSK nicht hinreichend Wirkung zeigen, wird sich unausweichlich die Frage stellen, ob das KSK in seiner jetzigen Form am bisherigen Standort erhalten bleiben kann.
Nachtrag: Da etliche der in den Kommentaren angesprochenen Fragen in dem Bericht des Generalinspekteurs geklärt werden, da er nicht eingestuft ist(!), und da ich nicht wie in der Branche nur schreiben will liegt xxx vor… hier zur ausführlichen Lektüre:
20200630_Untersuchungsbericht_KSK
Übrigens: die Zahl 70 für die aufzulösende 2. Kommandokompanie taucht in dem Bericht nicht auf – die gibt’s bislang nur in einem Medienbericht. Insofern würde ich das erstmal mit Fragezeichen versehen, ob hier wirklich eine wesentliche Information rausgeblasen wurde…
Nachtrag 2: Hätte ich auch gleich machen können, sorry – der dazu gehörende Brief des Parlamentarischen Staatssekretärs Peter Tauber an den Verteidigungsausschuss, ebenfalls nicht eingestuft:
20200630_KSK_Brief_Tauber_VertdgAusschuss
(Archivbild Juni 2019: Soldaten des Kommandos Spezialkräfte seilen sich aus dem Hubschrauber H145M LUH SOF ab beim Vorüben für den Tag der Bundeswehr in Pfullendorf – Jana Neumann/Bundeswehr)
Mit Blick auf die muntere Debatte hier ein Hinweis: Einige stricken eifrig an der Dolchstoß-Legende 2.0 – das tapfere KSK, im Felde unbesiegt, wird von einer ahnungslosen Ministerin auf Geheiß linker Medien gemeuchelt.
Gegen solche politisch motivierten Vorstellungen ist schwer anzukommen – aber an einer Stelle ist der Punkt erreicht, wo hier Schluss ist: Wenn, vorsätzlich oder fahrlässig, Fakten verdreht werden, falsche Behauptungen aufgestellt werden und Aussagen aus dem Ministerium, hier mit den eingestellten Dokumenten nachzulesen, schlicht umgedeutet werden: Nein, die verschwundene Munition ist kein dubioses Leak für meuchelnde Medien, sondern steht im Brief des Parlamentarischen Staatssekretärs an die Abgeordneten, um nur ein Beispiel zu nennen.
Bei aller Meinungsfreudigkeit werde ich solche Falschbehauptungen mit eindeutiger Propagandaabsicht hier nicht zulassen.
@Georg
Ich möchte Ihnen weder auf der Nase rumhängen, noch jemandem einen Bären aufbinden. Ich weiß jedoch nicht warum Sie Kommentatoren die seit über 20 Jahren im Fachgebiet arbeiten pauschal nicht glauben wollen.
Sie können meinen Aussagen also glauben oder es lassen. Und ja, das KSK beschafft Dinge im „Handkauf“ sogar gegen Barzahlung.
Auf weitere Details gehe ich dazu nicht ein.
Mich würde interessieren:
Wer führt z.B. den SAS in GBR oder die entsprechenden Einheiten in den USA? Ich könnte mir vorstellen, dass sie selbst Kommandosoldat gewesen sein müssen, um diese führen zu können/dürfen.
Meine unmaßgebliche Erfahrung schon mit „normaler“ grüner Truppe: Wer da nicht bestimmte Lehrgänge absolviert hat/Abzeichen besitzt oder im Einsatz „draußen“ war, der zählt als militärischer Führer nichts. Dem wird womöglich formal gefolgt, aber nicht aus Überzeugung und/oder Einsicht.
Insofern glaube ich, dass schon hier ein Problem vorliegt. „Spezialkräfte werden von Spezialkräften geführt“, heißt es ja immer so schön – aber war/ist dem so? Wurde ein Brigadegeneral der Artillerie zum respektierten Kdr des KSK, weil er medienwirksam Wollmütze und Smock trug? Ich weiß es nicht.
Unabhängig vom KSK zeigt sich meines Erachtens nach an diesem Beispiel auch, dass die seinerzeitige Praxis, Offizieren und auch Unteroffizieren mit Portepee eine gewisse Mobilität abzuverlangen, nicht verkehrt war, um Verkrustungen und „Inzest“ vorzubeugen bzw. sich auch in anderen Verwendungen/Verbänden bewähren zu müssen. Dieser Gedanke wurde ja vor Jahren dem Attraktivität geopfert – vor den möglichen Folgen haben einsame Rufer schon damals gewarnt.
Ansonsten stimme ich all denen zu, die sich fragen, wie bei einem mit 1.000 Mann recht überschaubaren Großverband mit einer noch überschaubareren Zahl von Kommandosoldaten bestimmte Dinge einfach so vermeintlich unbemerkt passieren konnten.
Leider zeigt sich mal wieder, dass nur die Symtome des „Problems“ behandelt werde und nicht die Ursachen.
Fakt ist ein totalversagen der militärischen Führung auf allen Ebenen.
Ich frage: Welche Konsequenzen werden für die heutigen und vor allem den ehemaligen militärischen Führern erwogen, die die jetzige Situation erst ermöglicht haben?
Alle haben weggesehen, weggehört, ignoriert und relativiert, sich aber im militärischen Erfolg dieser Spezialeinheit gesonnt und ihre persönliche Karriere vorangetrieben.
Ich bin überzeugt, wenn die verantwortlichen militärischen Führer ihren Auftrag der Führung, Ausbildung und Erziehung ausgeführt hätten, gäbe es diese Probleme mit diesem Verband nicht.
Vielleicht sollte sich AKB und ihr Team mal die „Beurteilungen“ der Verantwortlichen der letzt 10 Jahre vorlegen lassen!
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass Problem mit der „personellen Inzucht“ gibt es in fast allen Truppenschulen und vielen Kommandobehörden.
Man(n) kennt sich, man versteht sich, man unterstützt sich. Und (fast) alle sind glücklich.
Bis zum nächsten Skandal!
@ Insider
Wenn dem so ist, wie Sie schreiben, dann liegen beim KSK wesentlich mehr Dinge im Argen als bis jetzt bekannt sind.
Anscheinend hält der ganze Verband sich nicht an zentrale Dienstvorschriften für die Bw. Anders ist es nicht zu erklären, dass das KSK im Handkauf Sprengstoff gegen Barzahlung beschafft wird, der dann nicht im Bestandsnachweis des S4 erfasst wird, folgedessen dessen Verbleib auch nicht geklärt werden kann.
Mal sehen, was in den nächsten 4 Monaten noch alles ans Tageslicht kommen wird, wenn im KSK alles gründlich untersucht wird. Ich denke da werden sich nicht nur die Kdo-Soldaten warm anziehen müssen, sondern auch die entsprechenden Dezentralen Beschaffer, inkl. dem dezentralen Beschaffer des DLZ Calw, der S4-Offz des Unterstützungsverbandes und die entsprechenden Nachschubfeldwebel und Truppenversorgungsbearbeiter.
@Georg
„ So Herr BJK2107 jetzt sind Sie dran. Jetzt können Sie mit ihrer Feuerwerker Ausbildung glänzen !“
Mir gefällt der Ton und auch Ihr ironischer Ansatz nicht. Glänzen muss, will und kann ich hier nicht!
(Ich habe hier schon genug zu tun: https://www.un.org/disarmament/convarms/ammunition/iatg/ )
Die von Ihnen gestellten Fragen werden gemäß StS Dr Tauber zusammengefasst zeitnah beantwortet werden:
„Die gültigen Regeln sind einzuhalten sowie durch Disziplinarvorgesetzte und Dienstaufsicht durchzusetzen. Zusätzlich hat der Inspekteur des Heeres eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die den Verbleib der Munition in Einsätzen, Missionen und Übungen umfassend überprüft und Ergebnisse zu Jahresbeginn 2021 vorlegen wird.“
Zudem halte ich die Anmerkung von Insider für naheliegend und schließe mich an:
„ Beim KSK kommt erschwerend hinzu, das hier nicht immer auf dem üblichen Weg wie in der normalen Truppe beschafft wurde, sondern auch deutlich „flexiblere“ Beschaffungen in Kleinmengen direkt durch das KSK möglich waren. Wo das ganze dann auf Übungen und in Einsätzen mit anderen Spezialkräften/Polizei etc. verbraucht wurde, ist auch bestimmt nicht einfach zu ermitteln.
Also Ruhe bewahren bis konkrete Ermittlungsergebnisse vorliegen.“
Warten wir also ab statt zu fantasieren…
P.S Ein Örtlicher Leiter, heute „Fachkraft Munitionstechnische Sicherheit (FMS), überprüft keine Bestände per se. Er oder Sie überwacht die Einhaltung der Munitionstechnischen Sicherheit.
So etwas gehörte auch zu meinen Aufgaben, zB vier Jahre lang in einem Munitionshauptdepot.
Besteht eigentlich die Möglichkeit zeitnah zu erfahren, was genau den betroffenen Kameraden vorgeworfen wird, warum die Kommandostrukturen zerschlagen werden? Oder reicht der nebulöse Hinweis auf Rechtsextremisten bereits aus? Werden missliebige Personen verfolgt oder gar mit abweichenden Meinungen „aufgeräumt“?
Die Kernaussagen, die sich aus dem Bericht und dem Brief von Dr. Tauber ergeben, sind doch für jeden klar ersichtlich:
1. Für Kameraden, die nicht fest auf dem Boden der FDGO stehen und extremistische Ansichten haben oder vertreten ist kein Platz in der Bundeswehr. Für Angehörige des KSK gibt es keine Sonderbehandlung
2. Die 2. Kommandokompanie wird aufgelöst. Offensichtlich hat man die vom Präsidenten des MAD erwähnten Beziehungsgeflechte, Strukturen und Netzwerke dort verortet. Der Bericht spricht nur von Strukturen.
3. Die Ausbildung der Kommandosoldaten wird dezentralisiert und das Unterstellungsverhältnis geändert.
4. Es gibt Unregelmäßigkeiten beim Verbleib von Sprengstoff und Munition, die noch weiter aufzuklären sind.
5. Mit Stichtag 31.10.2020 schaut man sich an, ob die Maßnahmen greifen, oder ob man weitergehende Maßnahmen ergreifen muß.
Diese Maßnahmen muss nun jeder für sich selber bewerten. Grundsätzlich ist das Vorgehen für mich in Ordnung.
Ich habe etwas Bauchschmerzen bei der Auflösung der 2. Kompanie und der Versetzung der Soldaten, gegen die bereits ein Verfahren oder Ermittlungen laufen, in andere Einheiten der Bundeswehr. Für mich ist das irgendwie wie den Krebs ausmerzen, aber die Metastasen weiterverteilen. Ich hoffe, ich habe unrecht.
Verständnisprobleme habe ich bei der Munition und dem Sprengstoff. Selbst wenn ich keine Kladde führe und nur die Kiste da hin stelle und jeder bedient sich selbst, dann weiß ich doch, was ich vor Beginn der Ausbildung empfangen habe und bei Beendigung abgegeben. Die Differenz wurde verbraucht, das lässt sich doch locker in SASPF verbuchen. Das so ein Vorgehen natürlich den Diebstahl von Munition und Sprengstoff begünstigt, ist unbenommen. Aber buchhalterische Fehlbestände können so nicht entstehen.
Das man einer reinen Kommando-Karriere eine Absage erteilt hat, nun gut, Angleichung an den Rest der Bw, abhaken.
Apostle-f333f (01.07.2020 um 8:35 Uhr)
Sie haben völlig Recht, unglaublich, dass bisher Verantwortliche, wie Kdr KSK aber auch GenInsp selbst, als gewesener Kommandeur DSK oder der Inspekteur Heer, als langjähriger Chef des Stabes Kommando Heer am Bericht selbst mitarbeiteten und u.a. schreiben:
„Führung ist der zielgerichtete Einsatz von Kräften und Mitteln nach Raum und Zeit. Sie ist ein ständiger Prozess und lebt von Informationen. Führung muss Handlungsspielräume, Mitwirkung und Mitverantwortung ermöglichen. Vorgesetzte haben deshalb vorrangig vom „Führen mit Auftrag“ Gebrauch zu machen.
Dienstaufsicht ist ein elementarer Bestandteil von Führung, ein wesentliches Führungsmittel, zu deren Erfüllung jeder Vorgesetzte auf seiner jeweiligen Führungsebene verpflichtet ist. Sie soll Untergebene zur treuen Pflichterfüllung anleiten sowie die Einsatzbereitschaft und die Einsatzfähigkeit der Streitkräfte gewährleisten. Mit Dienstaufsicht werden Vorgesetzte ihrer Führungs-, Ausbildungs- und Erziehungsverantwortung gerecht und prägen den gemeinsamen Dienst.“
Das ist also neue (?) SOLL (!) Wohl eher nicht. Das ist Grundsatz, seit langem! Was ist mit dem IST? Wo lag und liegt liegt denn genau das Defizit an/bei FÜHRUNG des KSK, im KSK? Wie steht man zu eigener Verantwortung und Fehlern? In der Bundeswehr sind Kommandeure/Chefs schon Wege geringerer Dinge versetzt worden. Wenn man im KSK und der DSO/DSK/Heer hinschaut, gab es da auch schon den einen oder anderen (ähnlichen) Fall. Richtigerweise!
Doch nun räumen die bisher Verantwortlichen bei sich selbst mit „eisernem Besen“ auf? Dann erklären sie ihren Unterstellten, dass nun durch SIE alles anders wird? Das ist schon sehr zu hinterfragen.
Zum Führungsfeldwebel. Ich habe einmal bei einer Besprechung im Einsatzführungskommando den „CSM“ des KSK erlebt, seine beratende aber auch steuernde Wirkung auf den Kdr KSK und seinem sehr, sehr forschen Auftreten gegenüber Dienstgraden und Verantwortlichen. Das war schon besonders und mit dem Auftreten von erfahrenen, wirklich leistungsstarken UmP, welche ich so kenne nicht vergleichbar. Da stellt sich die Frage, hat den ER, der „CSM“ in seiner Rolle als CSM (als anerkannter Mann des Unteroffizierkorps, in den USA sogar von diesen mitbestimmt/gewählt)) bei seinen Unteroffizieren über Jahre auch nichts gesehen, gehört oder gar veranlasst? Wenn man sich schon so einen Dienstposten schafft, dann bitte gut und richtig ausfüllen. War das im KSK gegeben? Ist es gegeben?
@ Landmatrose3000 sagt 01.07.2020 um 0:46 Uhr
„@ Gemeinsam und @ Sonstiges: Ich hoffe, dass die Menschen, die die von Ihnen geschilderten Zustände verursacht oder mitgetragen haben, sich irgendwann beim Blick in den Spiegel als Kameradenschwein erkennen und den Weg zur Besserung finden, und dass solche Verhaltensweisen sehr zeitnah keinen Platz mehr in der BW haben. […]“.
So traurig es ist, die von Gemeinsam und Sonstiges geschilderten Verhaltensweisen gibt es auch in der „normalen“ Truppe und es gibt auch dort Menschen die sich als „Krönung der Schöpfung“ betrachten. Da kommt es auch schon einmal vor, dass sich Soldaten die Fehlverhalten oder Mängel aufzeigen wollen mit einem „wir wollen doch keine schmutzige Wäsche waschen“ abgewürgt werden. Geben sie keine Ruhe wird akribisch bei diesen Soldaten (auch durch höhere Vorgesetzte) Fehlern gesucht oder sie werden in solche gedrängt. Auch in normalen Einheiten gibt es eine „Mauer des Schweigens“, übertriebenen Korpsgeist und „Netzwerke“.
Unabhängig davon stimme ich vielen Kommentatoren zu. Extremistische und gegen die FDGO gerichtete Umtriebe müssen, so gut es geht und mit rechtsstattlichen Mitteln unterbunden werden. Im Oktober werden wir sehen, wie die politisch und militärisch Verantwortlichen die Lage neu bewerten.
zum Thema Verantwortlichkeit der Führung
Beobachtungen und Überlegungen:
der Guantanamo-Häftling Kurnaz gibt nach seiner Rückkehr an von deutschen Soldaten bewacht und geschlagen worden zu sein. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergeben konkrete Hinweise auf zwei Soldaten. Es steht Aussage gegen Aussage, das Verfahren wird eingestellt.
-Bindung an deutsche Gesetze und treues Dienen?
Einer der mutmaßlich beteiligten Soldatzen wechselt die Laufbahn von UmP zum FD Offizier.
Ein KSK-Offizier schreibt einem anderen einen Brief und bezeichnet ihn „als Innerer Feind der zerschlagen werden muß“ und verspricht „nicht zu zögern wenn es soweit ist“. Der Briefschreiber erhält einen Verweis und wechselt in die Laufbahn der Truppenoffiziere. Der mit dem Tod bedrohte Offizier bezeichnet die Einheit des Drohbriefschreibers als „Kloake“ und wird mit 3000€ Disziplinarbuße belegt und pensioniert.
-Verschobene Maßstäbe?
Die aufmerksam gewordenen zuständigen Stellen versuchen, auch mit Hilfe von V-Männern und verdeckten Methoden den Verband zu beobachten. Überwachungsergebnisse werden verraten und Verdächtige gezielt gewarnt.
-Unglücklicher Einzelfall oder erfolgreiches Netzwerken?
Der inzwischen zum OTL aufgestiegene mutmaßliche Schläger und Drohbriefschreiber wird mit einem Saufgelage und Naziliedern verabschiedet.
Alle Vorgesetzten, Rechtsberater, Satbsinstanzen sind „überrascht“ und „bestürzt“ von den aufgetreten Verstößen gegen Menschenwürde und Strafgesetzen.
Ehemals und aktuell Verantwortliche Vorgesetze erarbeiten Vorschläge zur „Lösung“
-bewusste Übernahme von Verantwortung für das desaströse Scheitern: Fehlanzeige
Als Exposé für einen Hollywoodfilm a lá „eine Frage der Ehre“ oder „die Tochter des Generals“ würde man das als unglaubwürdig abtun.
-Nein, es geschieht in D im Jahr 2020.
„Bis Ende Oktober soll das Ergebnis bewertet und entschieden werden, ob das KSK in seiner jetzigen Form am bisherigen Standort erhalten bleiben kann.“
Was sind denn die Bewertungskriterien und kann das in vier Monaten, einschließlich Dokumentation, bereits erfolgen?
Wenn man den Gedanken der möglichen Befangenheit der Autoren mal außen vor lässt, sind die Maßnahmen, wie in der Anlage aufgeführt, denn nicht auch Mittel zum Selbstzweck?
Ich hätte mir mehr Gedanken und Vorschläge zu Effizienz statt mehr Administration gewünscht. (Siehe dazu auch das Märchen von der Ameise, zu finden bei Google.de)
Für mich gilt: wer zu spät kommt, den bestraft die Bürokratie. Viele Probleme wurden sehenden Auges vernachlässigt. Nun wird also der Hammer hervorgeholt.
Aus meiner Sicht ist der Bericht für Politiker geschrieben. Ein Prüffall KSK ist nur bedingt aufgezeigt. Der Sollzustand wurde mit dem Istzustand in etwa abgeglichen.
Aber was sagt das über den Sollzustand?
Meiner Meinung nach wenig.
Betr. : Karl Mohr
Ihr Kommentar ist der „Hammer“!
Er denkt sich mit meinen Erkenntnissen und spiegelt den Zustand des „System“ Bundeswehr in all seinen Facetten wieder.
Danke.
@ BJK2107
Zitat:
„P.S Ein Örtlicher Leiter, heute „Fachkraft Munitionstechnische Sicherheit (FMS), überprüft keine Bestände per se. Er oder Sie überwacht die Einhaltung der Munitionstechnischen Sicherheit.
So etwas gehörte auch zu meinen Aufgaben, zB vier Jahre lang in einem Munitionshauptdepot.“
Zitat:
„Aber was sagt das über den Sollzustand?
Meiner Meinung nach wenig.“
Eben und hier kommen wir wieder zusammen. Für Sie als MunTOffz und ehemaliger „Örtlicher Leiter“ in einem Munitionshauptdepot und für mich als ehemaligen u.a. Disziplinarvorgesetzten in einer Versorgungskompanie mit Nachschubzug und StO-Mun-Niederlassung ist klar, dass beim KSK „MASSIVST“ gegen vorhandene Bestimmungen verstoßen worden ist. Dies gilt es jetzt aufzuarbeiten. Dabei ist klar es wird der Hammer kreisen, die Frage ist nur wie groß der Kreis der Beschädigten hinterher sein wird.
PS: Alle Frage, die ich in meinem vorherigen Beitrag aufgeführt habe, gilt es prüfen. Ich bin gespannt inwieweit die Ergebnisse veröffentlicht werden.
Nun ja. Die Zweite wird aufgelöst. Wie man lesen kann, wegen der Abschiedsfeier, mangelndem Aufklärungswillen, einer Häufung von Verdachtsfällen etc. Ich erlaube mir folgende Gedanken:
Bisher wurden in der NATO mindestens zwei Verbände aufgelöst. Das 1. Fallschirmjägerregiment der Fremdenlegion wegen der Teilnahme am Putsch in Algerien sowie die kanadischen Kommandokräfte wegen Übergriffen in Somalia (zzgl. Einspardruck im Verteidigungsfall). Auf den ersten Blick sehe ich die Auflösung der Einheit nicht unbedingt in dieser Liga, es gab ja Mal den Dreisatz „Auftrag, Kräfte, Mittel“, und das Kommando war schon bisher nicht voll aufgestellt.
Eine Vielzahl der Lösungsvorschläge lassen auf den oft geschilderten Kampf der militärischen Kulturen zu schließen, d.h. eine Operateur- oder gar Kämpfer-Kultur
(nach britischem bzw. amerikanischen Vorbild) soll jetzt durch einen geballten Ansatz mit Truppenpsychologen, Lehrgänge der Inneren Führung,
Vermischung mit der Bundeswehr und einem FDGOFü-Fw und einer neuen Stufe der Sicherheitsüberprüfung passend für eine postheroische Gesellschaft gemacht werden. Und alle Reservisten pauschal ebenfalls beorderungsüberprüft werden. Und die Sammlung soll auch für die Bevölkerung erlebbar gemacht werden.
Mit staune und bin skeptisch.
Interessant und durchaus spannend die Frage, warum die Spezialkräfte der Marine offenbar ausgeglichener und besser in der Bundeswehr integriert sind.
@Dirk Böhlke:
Ach, der alte Vorwurf bezüglich der angeblich „feigen“ Klarnamen… Wenn man sich einigermaßen klar und überzeugend gegen extremistische Strömungen positioniert und seinen Namen nennt, kann man schnell auf irgendwelchen Listen auftauchen. Egal ob die jetzt von Rechten, Linken oder Islamisten geführt werden. Die rechtsextremistische Gruppe „Nordkreuz“ hat bekanntlich 25.000 Namen von Personen gesammelt, die sich u.a. für Flüchtlinge engagieren, oder sonstwie die negative Aufmerksamkeit dieser Vereinigung auf sich gezogen hat. Auch wer in der Freizeit nicht General spielt, hat vermutlich keine gesteigerte Lust, von einem Teil der 62kg Plastiksprengstoff (die in Calw bekanntlich fehlen) gesprengt zu werden, wenn man den Autoschlüssel herumdreht…
Dann doch lieber da, wo der Pfeffer wächst… Verstehen Sie sicher…
P.S.: Im Übrigen kann hier keiner wirklich nachvollziehen, ob Sie nun tatsächlich „Dirk Böhlke“ heißen, oder vielleicht jemand ganz anderer sind und sich hier nur zum Zwecke der Agitation so nennen.
@metallkopf und andere
„Die politische Führbarkeit“ gibt es so nicht. Mit Blick auf den nun eingeführten Begriff der „Verfassungstreue“ sei auf Folgendes verwiesen: Zur vollziehenden Gewalt (Exekutive) gehören Bw UND auch Bundesregierung – also z.B. die Ministerin. Alle sind an Recht und Gesetz gebunden. Und auch die Gesetzgebung (Legislative) ist nun wiederum an die Verfassung gebunden. „Politik“ kommt als Begriff 1x im GG vor. Für den Bundeskanzler, der die Richtlinien bestimmt.
Ist ggf. etwas OT, aber eigentlich sollte „rechtsstaatliche Führbarkeit“ gegeben sein.
Und da stellen sich oft Fragen, die z.B. das Verfassungsgericht beantwortet. Zum Beispiel auch zur Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen, Grenzen der freien Meinungsäußerung und auch beim Thema Unschuldsvermutung. Wenn hier in den letzten Tagen u.a. von Staatsstreichen etc. zu lesen war, oder ausgerechnet der Spruch vom „heiligen Deutschland“ diskreditiert wird, der im Zusammenhang mit dem ultimativen Opfer gegen die Diktatur steht, stellt sich schon die Frage, wie man in der dazu noch immer wieder parteipolitisch-medial aufgeheizten Lage überhaupt noch Streitkräfte mit selbstdenkenden, aber auch irrenden Staatsbürgern in Uniform erreichen will.
@Insider
„Und ja, das KSK beschafft Dinge im „Handkauf“ sogar gegen Barzahlung.“
Und da gibt es keine Quittung für und das Bargeld kommt woher?
Das muss doch in jeder normalen Einrichtung der öffentlichen Hand verbucht werden. Bargeld entsteht ja nicht im Keller des KSK.
Das kommt irgendwoher und muss (!) verbucht werden. Wenn man es nicht verbuchen kann (rechtlich), darf man es nicht annehmen/haben.
Oder hat man hier dubiose Bargeldquellen? Dann sollte das Finanzministerium in Calw auch mal vorbeischauen.
Wieso sollte man Sprengstoff oder anderes wichtiges Gerät ohne Buchführung kaufen? Das KSK ist kein CIA Agentenverein, der irgendwo in der Welt einen Staatschef erschießen soll.
Unterbestand:
Ein Unterbestand an Munition passiert ja schnell und einfach erklärend entweder durch Diebstahl oder natürlich durch falsches Abzählen/Wiegen.
Falsches Zählen/Wiegen passiert, aber nicht in diesen Dimensionen.
vereinfacht:
Deshalb ist das Beispiel mit den 104 Gramm und 100 Gramm Sprengstoff auch völliger Unsinn. Niemand greift in einen großen Bottich voller Sprengstoff und schneidet da 104 Gramm heraus. Man hat ein Anfangsgewicht und ein Endgewicht des Verteilsprengstoffs. Das Beispiel wenn die Waage rund 4 Prozent weniger anzeigt als real. Untereinander kann es passieren, dass Soldat Meier 104 Gramm hat und Soldat Schulze auch 104 Gramm statt 100 Gramm, aber wenn 9 Soldaten alle ihre 104 Gramm Stücke bekommen (weil die Waage 4 Prozent falsch wiegt), dann bleibt für den 10. Soldaten ein viel kleineres Stück (auch augenscheinlich) übrig und das wichtigste aber:
Er bekommt jetzt den Rest (laut Waage 61,5 Gramm – in Wahrheit aber 64 Gramm) und es wurden insgesamt (!) trotzdem nur 1000 Gramm verbucht und verbraucht, weil man das Anfangsgewicht kannte.
Oder er bekommt die 61,5 Gramm (in Wahrheit 64 Gramm) und zusätzlich von einem neuen „Stück Sprengstoff“ noch errechnete und gewogene 38,5 Gramm (in Wahrheit 37 Gramm). Jetzt muss man aber natürlich vermerken, dass bei dem neuen „Stück Sprengstoff“ 38,5 Gramm weniger dran sind.
Es würde aber beim Erstwiegen beim nächsten Verteilen auch auffallen, dass da nicht 1000 Gramm dran sind, da „angebrochenes“ Stück.
Eigentlich müsste aber schon der gesunde Menschenverstand einsetzen und eben kein zusätzliches Stück Sprengstoff geben, weil man ja weiß dass 10×100 = 1000 g sind und aber komischerweise man jetzt noch ein paar Gramm benötigt. Jeder Mensch wüsste dann, dass die Waage ordentlich falsch gewogen hat.
Um da auf mehrere fehlende Zentner zu kommen, müssen andere Varianten im Spiel gewesen sein als die Waage.
Überbestand:
Ein Überbestand passiert ja nur, wenn man entweder den Kauf (Handkauf) nicht ordnungsgemäß in Bücher einträgt (aber dann fehlt an anderer Stelle „Geldsumme X“ und man weiß nicht wofür diese Geldsumme X ausgegeben wurde oder ob die Geldsumme X gestohlen wurde) oder weil man zu faul (und vorschriftswidrig) war und die zurückgegebene Munition nach einem Schießtag nicht wieder in das Buch einträgt.
Dann befinden sich natürlich xxxx Munitions zu viel im Lager und irgendwann bei einer Inventur landen die im Buchbestand.
Wenn man aber bei Waffen und Munition nicht sich an (manchmal nervige) Vorschriften hält, dann ist das ein Disziplinproblem und nicht hinnehmbar.
@Reiter90:
„Nun ja. Die Zweite wird aufgelöst. Wie man lesen kann, wegen der Abschiedsfeier, mangelndem Aufklärungswillen, einer Häufung von Verdachtsfällen etc. Ich erlaube mir folgende Gedanken:
Bisher wurden in der NATO mindestens zwei Verbände aufgelöst […]“
Wenn es um aufgelöste Verbände geht, kann ich nichts zu ihrer Aussage beitragen, aber wenn sie runtergehen auf die Einheitsebene, haben wir mit der Nagolder Ausbildungskompanie 6/9 ein hauseigenes Beispiel. Der Kommandiere General des II. Korps, Generalleutnant Hepp löste die Kompanie 1963 im Rahmen der Nagoldaffäre auf. Den damaligen Tagesbefehl habe ich leider nicht mehr in Gänze gefunden, aber zumindest einige Auszüge, in denen die Vorfälle als „eine Schande für das gesamte Korps“ bezeichnet werden. Die Nummer der Kompanie sei mit sofortiger Wirkung zu tilgen und ihr Stammpersonal „unverzüglich zu anderen Einheiten zu versetzen“. Eine weitere Aussage besagt: „Richtig verstandene Kameradschaft schließt die Verantwortung für das Handeln des Nebenmannes mit ein.“
Mir ist bewusst, dass man die Vorgänge nicht mit der 2. Kommandokompanie vergleichen kann. Im ersten Fall ging es um die Misshandlung Untergebener, jetzt geht es um den Vorwurf des Rechtsextremismus. Aber ein Satz aus dem Mund des damaligen Rechtsberaters ist mir aufgefallen: „Selbst den Rekruten war nur schwer der Mund zu öffnen. Die Division stieß bei den Ermittlungen auf eine Kameraderie des Schweigens.“
Und im Untersuchungsbericht heißt es über die 2./: „Bei allen diesbezüglichen Ermittlungen stoßen die Ermittler im entsprechenden Umfeld auf eine „Mauer
des Schweigens“.“
Das macht mich dann doch nachdenklich. In beiden Fällen hatte die jeweilige übergeordnete Führung offenbar den Eindruck, dass die Missstände so tief in der Einheit verwurzelt waren, dass jede mildere Maßnahme keinen Erfolg gehabt hätte.
Mich würde interessieren, wie die Maßnahmen in Calw aufgenommen wurde. Ist man dort wütend auf den kleinen Kreis an Personen, der durch seinen aktiven und passiven Einsatz gegen die FDGO das Vertrauen in den gesamten Verband auf Jahre beschädigt haben? Oder strickt man da an einer „Dolchstoßlegende 2.0“, wonach übelwollende Elemente einen Plan zur Auflösung des Verbandes verfolgten?
Also, wer hier gerne mit der Waage den Sprengstoff abwiegt und derart argumentiert, der beweist ja nun wirklich, dass außer viel Phantasie und leere Gedanken tatsächlich keinerlei Kenntnis über den Einsatz von Explosivstoffen bei Spezialoperationen und deren einsatznahen Ausbildung vorhanden ist.
Als Kampfmittelbeseitiger (die es auch bei KSK gibt) mag ich zudem nur schmunzelnd den Kopf schütteln.
@Augustus
Noch übler: man könnte als Soldat quasi „privat“ Sprengstoff erwerben, vielleicht sogar selbst abholen? (bei Anlieferung würde der Eingang ja wohl gebucht) Wer garantiert den dienstlichen Zweck des Erwerbs?
Dies bewußt als Fragen formuliert.
AKK-Tagesbefehl: Folgen rechtsextremistischer Tendenzen im KSKKommando Spezialkräfte
Veröffentlichungsdatum 01.07.2020
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/akk-tagesbefehl-folgen-rechtsextremistischer-tendenzen-ksk-273406
Auszug:
„Das Kommando Spezialkräfte zeigte in allen Einsätzen seit 1998 Spitzenleistungen. Die Analyse der aktuellen Ereignisse und rechtsextremistischen Fälle macht jedoch deutlich, dass sich das Kommando Spezialkräfte zumindest in Teilbereichen über die letzten Jahre verselbständigt hat, abgeleitet aus einem ungesunden Eliteverständnis einzelner Führungskräfte. Dadurch entstanden Bereiche im Kommando Spezialkräfte, in denen sich „toxic leadership“, extremistische Tendenzen und ein laxer Umgang mit Material und Munition entwickelten, die in keiner Weise mit den geltenden Vorschriften der Bundeswehr im Einklang stehen.
Die Dienstaufsicht aller Ebenen oberhalb der Kompanie hat in diesen Segmenten über einen längeren Zeitraum eine bedenkliche Entwicklung nicht erkannt oder unterschätzt. Daraus folgt, dass das Kommando Spezialkräfte nicht in seiner jetzigen Verfassung bestehen bleiben kann. Es muss von innen heraus verändert und wieder besser in die Bundeswehr integriert werden. Die Abschottung und ein in Teilen fehlgeleitetes Selbstverständnis müssen aufgebrochen werden. Unser Blick richtet sich dabei besonders auf diejenigen im Kommando Spezialkräfte, die dazu beigetragen haben und weiter dazu beitragen, die Mauer des Schweigens zu brechen und aus dem Kommando Spezialkräfte selbst heraus eine Reinigung und Erneuerung von innen voranzutreiben.
Es kommt jetzt darauf an, zur Unterstützung der überwältigen Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten im Kommando Spezialkräfte, die fest auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und hervorragende Leistungen erbringen, Rechtsextremisten und rechtsextremistisches Gedankengut schnell und mit aller Konsequenz aus der Truppe zu entfernen und die Ermöglichung oder Begünstigung von Rechtsextremismus hart zu unterbinden.“
[Da es verlinkt ist, zudem ziemlich, äh, ähnlich dem hier eingestellten Schreiben Taubers und dem Bericht, ist die Länge bisschen überflüssig… aber gut, diesmal lasse ich es stehen… T.W.]
Es erscheint mir passend, an dieser Stelle aus dem Tagesbefehl der 1. Luftlandedivision vom 29. Oktober 1963 zu zitieren:
„[…] Auch an den Vorgängen nicht unmittelbar beteiligten Soldaten des Stammpersonals der Kompanie kann ein schwerer Vorwurf nicht erspart werden. Richtig verstandene Kameradschaft schließt die Verantwortung für das Handeln des Nebenmannes mit ein.“
Verfasst wurden diese Zeilen vom (kriegsgedienten) Kommandierenden General des II. Korps, Generalleutnant Leo Hepp, anlässlich der sog. „Nagold-Affäre“, die letztendlich zur Auflösung der 6./9 führte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausbildungskompanie_6/9
Wiedermal ist erschreckend in wievielen Kommentaren hier die entgleisten Vorkommnisse beim KSK oder in der Bw allgemein verniedlicht und die Aufdeckung dieser mit einer politischen Hetze a’la „der schlimme Linksruck in der Gesellschaft“ begründen wollen.
Erinnert mich an „neurechte Propaganda“, die ja nun überall gegenwärtig ist.
Nur das es Ihnen auch Mal hier gesagt wurde:
„Wir aktive Soldaten werden uns nicht in dem Maße unterlaufen lassen, wie sich manch ein verdrehtes Hirn sich das vielleicht in seinen rechten, linken, religiösen oder anderen merkwürdigen Phantasien vorstellt!
@Thomas Melber sagt: 01.07.2020 um 15:03 Uhr
„Noch übler: man könnte als Soldat quasi „privat“ Sprengstoff erwerben, vielleicht sogar selbst abholen? Wer garantiert den dienstlichen Zweck des Erwerbs?“
Das ist alles im Waffengesetz geregelt. Für den Erwerb von Munition und Explosivstoffen benötigen Sie eine entsprechende Erwerbsberechtigung, die z.B. auf einer Waffenbesitzkarte entsprechend eingetragen ist, dafür bekommen Sie dann für diese Waffe Munition. Sie wird für jede Waffe eingetragen. Für Kaliber, die Sie nicht führen, bekommen Sie auch keine Munition. Das selbe für Explosivstoffe, Sie bekommen nur diejenigen, für die Sie eine Berechtigung haben. Das ist der zivile Bereich. Der Waffenhändler muss auch einen Nachweis darüber führen, wem er was verkauft hat.
Bei Ämtern, Behörden usw. hat die Berechtigung die Behörde, nicht der einzelne Soldat, Polizist, Kampfmittelräumer etc.. Also Gefreiter Müller kann nicht vom Spieß losgeschickt werden und 10.000 Schuß Irgendetwas erwerben. Das funktioniert nicht.
Von daher ist „Privaterwerb“ hier ausgeschlossen, da müssen dann schon mehrere Dienstposten kriminell zusammenwirken, damit Ihr Szenario zustande kommt. Und niemand wird einen Soldaten alleine losschicken, um solche Fracht zu befördern. Ich gehe nicht davon aus, das die Über- und Unterbestände so entstanden sind.
Bei mir hat sich die Frage gestellt, wie die Kommandos, wenn sie in den Einsatz gehen, denn an ihre „Erstausstattung“ Munition und Sprengmittel kommen ?Wenn sie die aus Calw mitnehmen und die nicht gleich verbucht wird, dann hat man schon ein Fehl. Wenn sie die erst im Einsatzland, z.B. in Kabul, bekommen, dann taugt diese Theorie natürlich nichts.
@Georg, @Augustus
Nicht jede Vorschrift die in der Bundeswehr existiert, ist auch für das KSK relevant. In vielen Bereichen hat das KSK sogar eigene Vorschriften. Ferner betreibt das KSK einen eigenen Bereich der Weiterentwicklung und beschafft auch dafür selbstständig. Ein Vergleich zu einem Btl in der Truppe etc. greift hier nicht. Das sind Spezialkräfte die im geheimen operieren und das mit allen Konsequenzen.
Bei diesen speziell ausgewählten Soldaten, die in so großem Umfang mit Munition und Sprengstoffen umgehen müssen, gelten eben nicht die gleichen Regeln wie für den „normalen“ Soldaten. Hierbei muss auch eine gewisse Vertrauensbasis vorhanden sein. Das gilt im übrigen z.B. auch für Fachkundige Munition und Kampfmittelbeseitiger.
Ich hatte über 15 Jahre, ggf.auch einzeln, Zugriff auf Bestände eines ganzen Munitionsdepots. Mit meinem Wissen hätte ich auch viel Unfug anstellen können, wenn ich das gewollt hätte. Und hier kommen wir wieder zu der angesprochenen Vertrauensbasis zwischen Soldat und Dienstherrn. Dafür wurden wir von der Bundeswehr speziell ausgewählt !
Kleiner Exkurs (auch wenn es vielleicht nicht direkt mit dem Fall zu tun hat) zum „Abwiegen“ von Sprengstoff.
Es sei den interessierten Laien noch folgendes gesagt. Keiner aus dem hier angesprochenen Personenkreis (KSK, Fachkundige etc.) wiegt hier Sprengstoff per Waage ab. Ein Sprengkörper 500g wird nach Bedarf in viertel oder halbe Sprengkörper geteilt. Ob der „halbe“ dann 225g oder 270g hat, interessiert erst einmal nicht. Irgendwann ist der Sprengkörper aufgebraucht und wird als ganzes abgerechnet. Ein evtl. noch vorhandener Rest wird bei der letzten Sprengung des Tages vernichtet. Warum ist das so? Weil an der Stelle wo der Sprengstoff letztendlich eingesetzt und geschärft wird, der entsprechende Soldat sowieso alleine ist und niemand sehen würde ob er sich dabei etwas einsteckt. Ohne Vertrauen geht in diesem Geschäft nichts ! Und das jemand dieses Vertrauen zu kriminellen Zwecken ausnutzt, lässt sich leider nie zu 100% ausschließen.
Natürlich müssen die Zustände rund um die Munition aufgeklärt werden. Aber eine reine Zahl oder die Begriffe „Munition und Sprengstoff“ sagen, auch wenn es für eine spektakuläre Schlagzeile reicht, nichts über den Sachverhalt aus.
@ O. Mueller sagt 01.07.2020 um 10:02 Uhr
„Leider zeigt sich mal wieder, dass nur die Symtome des „Problems“ behandelt werde und nicht die Ursachen.“
Was erwarten Sie denn (s. Hans Dampf)?
@ Hans Dampf sagt 01.07.2020 um 10:00 Uhr:
„Wurde ein Brigadegeneral der Artillerie zum respektierten Kdr des KSK, weil er medienwirksam Wollmütze und Smock trug? Ich weiß es nicht.“
Das trifft es recht gut und kann ja nicht nur auf den Kur KSK bezogen werden.
Herausragender militärischer Führer (der überhaupt zu einer, über die üblichen „Dog & Pony Shows“ hinausgehenden, Dienstaufsicht in der Lage ist) oder eher braver „Beamter in Uniform“ der der politischen Führung einen Bericht schreiben kann, den diese versteht und der eher dem Bilanzbericht eines Konzerns gleicht? In der Bundeswehr eher letzteres.
Wer glaubt, dass es es in der Bundeswehr nur innerhalb des KSK (wie AKK es ausdrückte) zu falsch verstandenem Elitedenken und bedingt dadurch, „Toxic Leadership“ gekommen ist, täuscht sich.
@ Augustus sagt:
01.07.2020 um 14:10 Uhr
und @ Andere
Hinsichtlich der Munitionsmöglichkeiten kann man m.E. auch Abweichungen erreichen, wenn man sich beim Ein- und Ausbuchen hart vertut und z.B. 5,56 korrekt ausgibt und dann später als 7,62 fälschlich zurück bucht (bei den Resten vom Schiessen). Insofern stimmt vielleicht sogar die Menge, aber nicht der Typ. Dann hat man von einer Sorte automatisch (bei einer späteren exakten Inventur) zu viel und vom anderen zu wenig.
Und wenn man hier liesst, dass Einzelschützen auch mal 1000 Schuss und mehr am Tag verbrauchen (MG-Schützen dann ja sicher das zigfache), dann sind die Differenzmengen ja schon bei ein, zwei Schiessen im Zugrahmen oder so erreichbar, vielleicht sogar schon bei einer einzige größeren Übung. Außerdem ist ja der Waffenmix und damit ggf. der Kalibermix gerade bei SOF eher hoch. Es werden dann sicherlich viele Posten vor einem Schiessen gebucht und ebenso viele danach zurück – Raum für Fehler und Flüchtigkeiten dann entsprechend eingeschlossen. Wenn das hier der Fehler wäre, dann würden sich die Werte praktisch gegeneinander aufheben und es ginge dann nur noch um das Delta, das summarisch bliebe. Immer noch eine größere Zahl, aber die deckt sich ja vielleicht mit vergrabenen Mengen?
Wäre so etwas überhaupt nachträglich aufklärbar?
@Hans Dampf sagt: 01.07.2020 um 10:00 Uhr
„Unabhängig vom KSK zeigt sich meines Erachtens nach an diesem Beispiel auch, dass die seinerzeitige Praxis, Offizieren und auch Unteroffizieren mit Portepee eine gewisse Mobilität abzuverlangen, nicht verkehrt war, um Verkrustungen und „Inzest“ vorzubeugen bzw. sich auch in anderen Verwendungen/Verbänden bewähren zu müssen. Dieser Gedanke wurde ja vor Jahren dem Attraktivität geopfert – vor den möglichen Folgen haben einsame Rufer schon damals gewarnt.“
+1
Zustimmung.
@Mediator
Sie schrieben: „Wenn es aber laut MAD rechtsextremistische Netzwerke dort gibt, dann sollten sie das ernst nehmen und es nicht mit der in gewissen Kreisen üblichen Argumentationslinie relativieren.“
— Das habe ich schon vor Wochen getan und keineswegs relativiert. Als jener Whistleblower-Brief bekannt wurde, war ich der erste, der darauf hingewiesen hat, dass dessen Vorwürfe die bis dahin bekannt gewordenen Vorfälle, die man bis zu jenem Zeitpunkt noch als Einzelfälle beschreiben *konnte*, in einem neuen, hässlichen Licht erscheinen ließen und der Hammer nun fallen müsse.
Sie schrieben: „Sie fordern Beweise und würden diese vermutlich sofort anzweifeln, wenn sie ihnen präsentiert werden. Das ist ja eine übliche Taktik und manche denken ja auch, dass gewisse vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch bezeichneten Politiker lediglich ganz toll patriotisch sind? Muss man mit ihnen eventuell sogar darüber diskutieren, dass der Begriff extremistisch die Anwendung von rechtswidriger Gewalt zur Erreichung von Zielen beinhaltet und dass dies bei Soldaten nicht hinnehmbar ist? Entschuldigen sie bitte die Zuspitzung, aber glauben sie wirklich dass eine berufliche Spezialisierung es einem Menschen erlaubt sich über Gesetze und Diensteide hinweg zu setzen?“
— Ich entschuldige die Zuspitzung nicht. Ich habe nichts dergleichen geschrieben, weder hier noch anderswo. Lesen Sie genauer. Und wundern Sie sich nicht über verdrossene Reaktionen, wenn Sie Leuten die Worte im Mund verdrehen. Im Gegenteil habe ich in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten mehrfach ein Durchgreifen gefordert und es seit seinem Bekanntwerden keineswegs abgelehnt. Ich habe lediglich dazu ermuntert, Argumente beider Seiten nach ihrem Gehalt zu bewerten und sie nicht reflexhaft zu verwerfen, bloß weil sie von Kritikern oder Befürwortern der Maßnahmen stammen.
Mein erster Beitrag in diesem Themenstrang beginnt sogar noch mit dem Satz: „[…] dass vielleicht Argumente beider Seiten Berechtigung haben“. Gleichzeitig habe ich das Diskussionsniveau kritisiert – und völlig zu Recht, wie obige Passage aus Ihrer Feder zeigt. Anstatt auf Argumente einzugehen, legen Sie mir Aussagen in den Mund und kritisieren diese statt der tatsächlich von mir angebotenen. Sie spielen nicht den Ball, Sie spielen den Mann; schlimmer noch: Sie spielen, was Sie für den Mann halten.
Deswegen nochmals, zum Mitschreiben:
Haben Extremisten etwas in der Bundeswehr verloren? Absolut nicht!
Mussten harte Maßnahmen erfolgen, eine Reformierung des KSK in Angriff genommen werden? Absolut! Ich würde sogar sagen: In Anbetracht der Tragweite – und vor allem des zeitlichen Ausmaßes – des bereits erwiesenen Fehlverhaltens sind die getroffenen Maßnahmen erstaunlich maßvoll.
Darf man aber auch in der jetzigen Situation die eingeleiteten Maßnahmen noch kritisch begleiten? Auch hier: absolut!
Erstens betont die politische Führung selber gebetsmühlenartig, dass die weitaus überwiegende Zahl der KSK-Angehörigen „felsenfest auf dem Boden des Grundgesetzes stünden und Großes geleistet“ hätten. Bedenken Sie daher bitte, dass wir über 20 Beschuldigte in einem Verband mit rund 1000 Mitgliedern reden. (Damit nicht wieder irgendein Schlaufuchs den Vorwurf des Relativierens erhebt: Ich zitiere aus dem Gedächtnis. Vielleicht sind die Zahlen mittlerweile überholt, das Verhältnis jedenfalls entspricht den Begebenheiten.)
Dies sind 20 zu viele, bedeutet aber auch: Wir müssen auch an die Belange von 980 unbescholtenen Soldaten zu denken, die geschworen haben, die Freiheit und das Recht des deutschen Volkes zu verteidigen, und die es nach obigem Zitat aus der Vorstellung des Wehrbeauftragten-Berichts 2019 verdienen, sie bis zum Erweis des Gegenteiles beim Wort zu nehmen.
Sodann der nächste Punkt, auf den ich eingegangen war: Kann es uns egal sein, wenn dieser Verband vor die Hunde geht? Ehrlich gesagt begreife ich nicht, wie man sich in diesem Forum bewegen, also Interesse an sicherheitspolitischen Themen hegen und dennoch zu einer solch geradezu infantilen Sichtweise gelangen kann.
Schließlich und zuletzt: Sie können mir nicht erzählen, dass wir nicht in einer Zeit lebten, in der im Namen eines hehren Zieles, namentlich der an und für sich richtigen Bekämpfung extremistischer Umtriebe, gelegentlich über das Ziel hinausgeschossen wird. Und dieser Übereifer schadet mehr, als die überwältigende Mehrheit es sich einzugestehen bereit ist.
Wissen Sie, warum es in diesem Lande gesetzlich verboten ist, Brandmelder grundlos auszulösen? Nein, nicht wegen der Kosten eines Fehlalarmes. Die holt sich der Staat von dem Delinquenten wieder.
Vielmehr will das Verbot verhindern, dass Menschen von Fehlalarmen desensibilisiert werden und in der Annahme, es handele sich wieder um den sprichwörtlichen Lärm um Nichts, nicht angemessen reagieren, wenn eine wirkliche Gefahr eintritt.
Es nimmt mich deshalb nicht wunder, dass mancher immer noch „relativiert“, wenn etwa selbst die Verwendung der Losung ‚Treue um Treue‘, die tatsächlich die gesetzlichen Pflichten des Soldaten prägnant formuliert, wegen ihrer Verwendung in der NS-Zeit von der Bundeswehrführung als verbotswürdige Gefahr angesehen wird, ohne verwerflichen Inhaltes zu sein.
Dieses unbezweifelte Versagen, das nach meinem Verdacht auch im KSK grassiert, verdanken wir nicht zuletzt jenen, die einmal zu oft grundlos: „Nazi!“ gekräht haben. Welch Überraschung, dass da manch wahrhaftiger Nazi gedeckt wird, da die ihn Deckenden ihn nicht mehr erkennen oder seine wahre Identität nicht wahrhaben wollen.
Und noch ein Letztes: Ausdrücklich zurückgewiesen aus dem Kreis der bekanntgewordenen Maßnahmen habe ich einzig und allein den Abbruch der Beziehungen und Ausbildungskampagnen im Austausch mit anderen Spezialeinheiten. Dieser Schritt erscheint mir als in höchstem Grade kontraproduktiv, vor allem, wenn die politische Führung das KSK erhalten will.
Der dadurch angerichtete Schaden könnte sich als derart schwerwiegend erweisen, dass man das KSK auch hätte auflösen können, weil internationale Kooperation nicht länger möglich ist. Noch in zehn oder zwanzig Jahren wird man in internationalen Stäben fragen: Sind das nicht die, die…? Gerade jetzt wäre es wichtig gewesen, wie ich meine, diesen Austausch aufrecht zu erhalten und den Verbündeten zu zeigen, dass 980 weiße Westen auch in Zukunft eine Zusammenarbeit erlaubten, welche bislang von gegenseitigem Vertrauen und Respekt geprägt war.
@all
Es gibt einen neuen Thread nach der Pressekonferenz von Ministerin und Generalinspekteur. Vielleicht ist’s sinnvoll, im Lichte der weiteren Aussagen dort die Debatte weiterzuführen.
@Pio-Fritz
Ich kenne das WaffG, dies gilt jedoch nicht für die Bw, daher wäre zu untersuchen, wie denn die Sprengmittelbeschaffung beim Verband erfolgt – z.B. ob überhaupt dezentral beschafft wird.
Ich meinte, daß man als Bestellberechtigter einen dienstlichen Zweck angeben könnte, die Sprengmittel aber nicht einbucht und „privat“ vereinnahmt, abgesehen von den Zahlungsmodalitäten.
Nach meinem Dafürhalten hätte der Tagesbefehl durchaus eine deutlicher hervortretende persönliche Note der IBUK vertragen. Oder der Sts. sollte nicht
dermaßen augenfällig bei seiner Chefin klauen, wenn er an den Verteidigungsausschuss schreibt und dies zugänglich gemacht wird.
So wirkt das Ganze doch etwas beliebig.
@muck: 01.07.2020 um 17:47 Uhr
Entschuldigung, aber wenn es bei diesen erwiesenen Vorwürfen um das Relativieren geht, dann ist die Taktik der Stunde das Zugeben von Fehlverhalten um überhaupt mit diskutieren zu können. Im Diskussionsverlauf wird dann dieses Fehlverhalten klein geredet was Inhalt und Umfang angeht. Gerne geht es dann auch an die Neudefinition von Begriffen, so als ob es keinen gesellschaftlichen und fachlichen Konsens darüber gibt, ab wann ein Verhalten rechtsextremistische Tendenzen aufweist.Was ist wohl die Arbeitsgrundlage des MAD?
Das Fehlverhalten EINZELNER beim KSK war in dem Verband Vielen bekannt und dennoch führte dies nicht dazu, dass die Aufklärung der Vorfälle wie am Schnürchen lief. Hier sind wir dann sehr schnell bei dem Punkt, wo das Fehlverhalten Einzelner zu einem kollektiven Fehlverhalten führt. Wenn also in einer Kompanie vom Chef bis zum kleinsten Vorgesetzten niemand gegen offensichtlich gezeigtes rechtsextremistisches Verhalten aufsteht, dann wird solch ein Verhalten offensichtlich nicht verurteilt oder es herrscht ein Klima, dass es nicht ermöglicht solch ein Verhalten zu kritisieren. Man könnte also sagen, dass solch eine Kompanie reformunfähig sei.
Sie erlauben mir zu sagen, dass unser Land weder auf das KSK und schon gar nicht auf eine einzelne seiner Kompanien angewiesen ist. Es gibt vieles was unser Land militärisch nicht leisten kann und im internationalen Verbund stellt jeder das, was er hat. Wo kommen wir hin, wenn wir uns als Land von einem Verband erpressen lassen, nur weil der besonders spezialisiert ist?
Damit möchte ich es bewenden lassen.
@ Insider
Zitat: „Ich hatte über 15 Jahre, ggf.auch einzeln, Zugriff auf Bestände eines ganzen Munitionsdepots. Mit meinem Wissen hätte ich auch viel Unfug anstellen können, wenn ich das gewollt hätte. Und hier kommen wir wieder zu der angesprochenen Vertrauensbasis zwischen Soldat und Dienstherrn. Dafür wurden wir von der Bundeswehr speziell ausgewählt !“
So weit kann ich Ihnen folgen. Nur wenn Sie was entnommen hätten, ohne das es beim S4 gebucht worden wäre, dann gäbe es einen Fehlbestand. Dieser Fehlbestand wäre bei einer der folgenden Kontrollen aufgefallen. Auch wenn in einem Munitionsdepot keine vollständige Kontrolle des Bestandes gemacht werden kann, wird bei einer Übergabe der Aufsicht über ein Munitionsdepot eine Stichprobenkontrolle nach dem Buchungsbestand des S4 gemacht werden.
Zu meiner Zeit habe ich immer eine der drei Munitionsarten (9 mm, 7,62 oder 5,56 mm) vollständig bei der Übernahme kontrolliert. Des weiteren öfters die Bestände für die Signalpistole (so vor oder nach Sylvester) aber niemals die MK 82 Freifallbomben auf Vollzähligkeit kontrolliert.
Ich denke in ihrer Munitionsniederlage wird es von den Vorgesetzten in der ein oder anderen Weise ähnlich gehandhabt werden und dann sollte schon auffallen wenn 38000 + 48000 Schuss Munition und 62 kg Sprengstoff mit dem Buchbestand nicht übereinstimmen.
@Georg sagt: 01.07.2020 um 18:57 Uhr
„ So weit kann ich Ihnen folgen. Nur wenn Sie was entnommen hätten, ohne das es beim S4 gebucht worden wäre, dann gäbe es einen Fehlbestand.“
Sie diskutieren hier, ähnlich dem Thema der aktuellen Schießausbildung, ohne Kenntnis der Praxis zu haben.
Wenn ein Feuerwerker Sprengstoff mitgehen lassen will, dann kann und wird er das machen und keiner wird es merken. Wenn ein Feuerwerker Blindgänger sprengt, dann schreibt er auf, dass er dafür X Kg Sprengstoff genutzt hat. Ob er am Ende tatsächlich X Kg oder X-Y Kg genutzt hat, wird keiner erfahren.
Genau so ist es mit Handwaffenmunition. Ich als Leitender kann mir einen ganzen Rucksack von Munition vom Munausgeber rausgeben lassen, kann alleine vorgehen und eine Stunde Lang alleine Ziele bekämpfen, ob am Ende der ganze Rucksack verschossen wurde oder ich mir ein paar Schachteln aufbewahrt habe, wird keiner feststellen.
Das Stichwort heißt, wie bereits durch andere Kommentatoren angemerkt, Vertrauen. Der Staat selektiert das Personal und am Ende des Prozesses vertraut der Staat uns das Leben von Männern und Frauen an. Der Staat gibt uns Waffen, Munition und Kampfmittel. Das alles im Vertrauen, dass wir sein Vertrauen nicht missbrauchen. Stichpunktartig wird Kontrolle mittels Dienstaufsicht ausgeübt.
Der Verband im Calw hat sehr viel Vertrauen und auch Freiheiten bekommen den Dienst „zweckmäßiger“ auszuüben, in vielen Belangen. Nun hat sich gezeigt, dass dort einzelne Soldaten und bestimmte Bereiche nicht mit den Freiheiten umgehen konnten. Ob die Munition am Ende durch einzelne gestohlen wurde oder durch einzelne falsch verbucht wurde, diejenigen die das Fehl zu verantworten haben, haben gezeigt, dass sie entweder kriminell sind oder nicht sauber arbeiten können. In beiden Fällen haben diese auf dem Posten in so einem Verband dann nichts mehr verloren. Denn dort wird es ohne Vertrauen auch in Zukunft nicht gehen. Der S4 oder TVB können sich nicht selbst hinter jeden Schützen stellen und die abgegebenen Schüsse abzählen.
Georg sagt:
01.07.2020 um 18:57 Uhr
@ Insider
Zitat: „Ich hatte über 15 Jahre, ggf.auch einzeln, Zugriff auf Bestände eines ganzen Munitionsdepots. Mit meinem Wissen hätte ich auch viel Unfug anstellen können, wenn ich das gewollt hätte. Und hier kommen wir wieder zu der angesprochenen Vertrauensbasis zwischen Soldat und Dienstherrn. Dafür wurden wir von der Bundeswehr speziell ausgewählt !“
So weit kann ich Ihnen folgen. Nur wenn Sie was entnommen hätten, ohne das es beim S4 gebucht worden wäre, dann gäbe es einen Fehlbestand. Dieser Fehlbestand wäre bei einer der folgenden Kontrollen aufgefallen. Auch wenn in einem Munitionsdepot keine vollständige Kontrolle des Bestandes gemacht werden kann, wird bei einer Übergabe der Aufsicht über ein Munitionsdepot eine Stichprobenkontrolle nach dem Buchungsbestand des S4 gemacht werden.
Zu meiner Zeit habe ich immer eine der drei Munitionsarten (9 mm, 7,62 oder 5,56 mm) vollständig bei der Übernahme kontrolliert. Des weiteren öfters die Bestände für die Signalpistole (so vor oder nach Sylvester) aber niemals die MK 82 Freifallbomben auf Vollzähligkeit kontrolliert.
Ich denke in ihrer Munitionsniederlage wird es von den Vorgesetzten in der ein oder anderen Weise ähnlich gehandhabt werden und dann sollte schon auffallen wenn 38000 + 48000 Schuss Munition und 62 kg Sprengstoff mit dem Buchbestand nicht übereinstimmen.“
Georg, bitte bitte:
Sie können leider nicht folgen, da Sie keinen Einblick in die Arbeitsweise eines Munitionsdepots haben.
Da gibt es einen S4, der hat aber mit der Munitionsbewirtschaftung im Lagerbereich NULL Zusammenhang.
Es ist der DP des MunBew, also hier der Insider, der die Bestände verantwortet. Die vertrauensvolle Aufgabe, wie von I beschrieben, könnte leicht missbräuchlich genutzt werden. Es gibt nämlich keine volle Kontrolle. Nirgends. Siehe WIRECARD …
Und eine Standortmunitionsniederlage gibt es im Prinzip seit 15 Jahren nicht mehr. Alle Munitionsversorgung der Truppe wird JUST IN TIME erledigt, aus einem Versorgungsdepot = Munitionslager heraus. Ebenso die Rückgabe.
Im Bereich KSK werden etwas andere Verfahren angewandt, bisher. Der Bericht verweist ja eindeutig, das logistische Aufgaben inklusive deren Dienstaufsicht zukünftig verstärkt werden!
BTW: derzeit verhandelt eine Expertenkommission der VN, unter deutschem Vorsitz des Auswärtigen Amtes, wie „Ammunition Diversion“ politisch aber auch praktisch behandelt werden kann. (Ich darf da für DEU mitdiskutieren ;-) )
https://documents-dds-ny.un.org/doc/UNDOC/GEN/N20/123/33/PDF/N2012333.pdf?OpenElement
In dem PDF Dokument lese ich sehr viel zum Thema offensichtlich mangelnder Dienstaufsicht. Dieses dem aktuellen Kdr KSK zuzuschreiben greift meiner Meinung nach etwas zu kurz. Ich verzichte bewusst auf Namen.
Der derzeitige Kdr AJFC Brunsssum war von 2011-2014 Kdr der DSO und später Inspekteur Heer, der derzeitige GI von 2014-2015 Kdr DSK und beide demnach truppendienstlich Dem KSK vorgesetzt. Beide inzwischen 4 Sterner. Nix mitbekommen???
Der aktuelle Kdr Eloka und vorletzte Kdr KSK war neben kurzen Referenten-, Abteilungsleiter- und Verbindungsoffiziertätigkeiten von 1996-2013 im KSK.
Der derzeitige Kdr LLBrig 1 war von 1998-2011 neben 2 Referententätigkeiten und dem Generalstabslehrgang auch nur im KSK … Und …???
Sogar der aktuelle Kdr KSK war von 2007-2009 CdS KSK …
Wollte man manche unappetitliche Sachen gar nicht wissen oder hat man durch nicht wissen wollen gewisse Tendenzen nicht gerade noch verstärkt???
Das aktuelle Geschehen nur an den KdoOffz und KdoFw festmachen zu wollen greift mir persönlich als ehemaligem Angehörigen der FschJgTrp zu kurz …
@ Closius sagt:
01.07.2020 um 7:06 Uhr
“ Die Lösung des Problem 2. Kompanie wäre ganz einfach. Früher wurden Strafeinheiten, z.B. Strafbataillon 999, für besonders gefährliche Einsätze missbraucht….”
Sie leiten ernsthaft aus dem Umgang des NS-Regimes mit Gegnern der NS-Herrschaft, die mit ca. 30 % neben Kriminellen einen erheblichen Teil der Angehörigen derBewährungstruppe 999 (vulgo “Strafbataillon…”) ausmachten, eine Lösung für die Bundesrepublik Deutschland und der BW zum Umgang mit einer Kompanie mit extremistischen Soldaten und entsprechenden Verdachtsfällen ab?
Bewährung im Kampf soll dann Extremismus/Bekämpfen der FDGO vergessen machen?
Wessen Geistes Kind sind Sie denn????? Für die FDGO eintreten tun Sie offenbar nicht oder Sie haben nicht verstanden wofür die Bundesrepublik und die BW stehen.
Natürlich, wegen einer ungenauen Waage und dem besonders kalten Winter im Schwarzwald 62 kg zuviel aus dem großen Sprengstoffberg herausgeschnitten. In der Hektik und mit kalten Fingern können solche Versehen passieren. Und weil das einem Eliteverband dann aber doch zu peinlich ist, vergräbt man wenigstens die Schwarzbestände vor der § 87 BHO im Garten. Alles in bester Absicht.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann wiegen und graben sie noch heute.
Unglaublich naiv, dass man dies und anderes in den Kommentaren hier zu lesen muss
In unserem Land sollte es unter 82 Mio Einwohnern wohl 70 gestandene Demokraten geben, die diesen Job nun machen können und und machen sollten. Richtige Entscheidung von AKK und Co.
@Karl Mohr
Sie hauen ja so ziemlich alles durcheinander. Die Handlungen, die Sie beschreiben wurden von unterschiedlichen Personen getätigt und sind mitnichten ein und dieselbe Person.
1. Kurnaz-Affäre: Gegen einen der damals beteiligten Soldaten wird kürzlich eine Suspendierung ausgesprochen wegen Nähe zur Identitären Bewegung. Der Mann ist Stabsfeldwebel und ehemaliger Soldat des KSK, zuletzt tätig in einem Verbindungsstab in den USA tätig. Er hat also keine Laufbahn gewechselt, ist kein Offizier und hat auch nicht den Brief an den OTL vom Darmstädter Signal geschrieben.
Quelle: Tageschau Beitrag, googeln Sie „KSK Kandahar Identitäre“
2. Der Briefschreiber, damals Hauptmann „Daniel K.“ an den OTL vom Darmstädter Signal wird mit einem Verweis diszipliniert, soweit richtig. Später steigt dieser zum Truppenoffizier und OTL auf und wird letztes Jahr suspendiert ebenfalls wegen Nähe zur Identitären Bewegung.
Dazu gibt es zig Quellen: Googeln Sie „KSK Soldat Daniel K“
3. Auf dieser skandalösen Feier wurde weder der „inszwischen zum OTL aufgestiegene mutmaßliche Schläger“ (Stabsfeldwebel aus Punkt 1) noch der Briefeschreiber „Daniel K“ verabschiedet, sondern OTL „Pascal D“, Kompaniechef der besagten Kompanie. Dieser soll mittlerweile einen Strafbefehl des Amtsgerichtes Böblingen akzeptiert haben und in der Vergangenheit als Kickboxer aufgetreten sein.
Quelle: FAZ, Googeln Sie „Pascal D KSK Feier“
Recherchezeit: max. 10 Minuten.
@T.W.
Ich hoffe, dass die „Linkbeschreibungen“ den Regeln dieses Blogs entsprechen. :-)
@ Wa-Ge
Bei dem Fehlbestand von 62 kg Sprengstoff wird ja noch nicht darüber diskutiert, wo der hingekommnen ist, ob also z.B. Feuerwerker bei ihrem Auftrag Sprengstoff unterschlagen wurde.
Hier wird doch darüber diskutiert, soweit ich das aus dem Bericht ersehen kann, dass 62 kg Sprengstoff laut Buchhaltung beim S4 in dem Depot vorhanden sein müssten, de facto aber fehlen. Das heißt es geht nicht darum, dass ein Feuerwerker oder sonst eine Person etwas unterschlagen hat, sondern das Sprengstoff aus dem Depot herausgefasst worden ist, ohne dass er beim S4 verbucht worden ist.
Diesen Vorgang kann ich mir in der Tat sehr schwer ohne kriminelle Machenschaften vorstellen, denn irgendjemand hat den Sprengstoff ohne genehmigten Buchungsbeleg herausgegeben, oder er hat z.B. eine Anforderung mal kurz von 1 kg auf 10 kg durch Anfügung einer Null bei der angeforderten Menge geändert. Dies natürlich erst nachdem die Menge von 1 kg beim S4 gebucht war. Der Munitionsverwalter hat z.B. auf der Anforderung für den Sprengstoff den Eintrag der Menge nicht so genau kontrolliert und hat einfach die vom Abholer verlangte Menge von 10 kg ausgegeben. So kommt man durch eine einzige Aktion auf einen Fehlbestand von 9 kg !
Es geht also gerade nicht darum, dass der Verbrauch beim Feuerwerker oder Kdo-Soldaten nicht so genau kontrolliert werden kann, sondern darum dass durch krimenelle Aktion falsch angefordert, verbucht und ausgegeben wurde !
Das heißt das kriminelle System liegt nicht beim Endverbraucher, sondern in der logistischen Lieferkette für die Artikel Sprengstoff und wohl auch für die 85000 Schuss fehlende Munition.
@ BJK2107
Erklären Sie bitte andere Soldaten nicht für blöd, nur weil sie ihren UN-Advisory Nimbus nicht teilen.
Sie hatten jetzt zweimal die Möglichkeit zu erklären, wie der Ablauf der Munitions- und Sprengstoffanforderung, Auslieferung und Rückgabe heutzutage aus einem externen Munitionsdepot heraus für einen Verband funktioniert und haben die Chance nicht genutzt.
Jenseits ihrem „alles ist wichtig Gehabe“ und „ihr habt sowieso keine Ahnung“, bleibt festzustellen, dass Munitionsanforderung, Ausgabe und Rücklieferung ins Depot im Grundsatz wie seit ewigen Zeiten funktioniert.
Genehmigte Anforderung mitbringen, Munitionstransport organisieren und durchführen, Übergabe der versiegelten und verplombten Kisten, Übernahme und Kontrolle der übernommenen Menge am Heimatstandort vor der Ausgabe an den Endverbraucher. Dazu jeweils der buchführungstechnische Schritte zur richtigen Zeit.
Transparente Kontrolle der übernommenen Mengen und der momentanen Örtlichkeit der Ware. Jede andere Vorgehensweise wäre zweifelhaft und an sich zu überprüfen inwieweit kriminellen Machenschaften damit Vorschub geleistet werden.
[Noch mal: Können wir die Detaildiskussion über Buchung von Munition und Sprengstoff jetzt erst mal zurückstellen? Was zum bisherigen Kenntnisstand gesagt werden kann, ist glaube ich alles gesagt… T.W.]
@Fritz Brause sagt , 02.07.2020 um 9:57 Uhr
Danke für die „sehr saubere“ Klarstellung der durch einige hier total durcheinander gebrachten Vorgänge ;-)
@ Georg sagt: 02.07.2020 um 10:03 Uhr
„ Hier wird doch darüber diskutiert, soweit ich das aus dem Bericht ersehen kann, dass 62 kg Sprengstoff laut Buchhaltung beim S4 in dem Depot vorhanden sein müssten, de facto aber fehlen.“
Nein wird hier nicht, hier wird darüber diskutiert, dass dem KSK und nicht irgendeinem Depot Sprengstoff fehlt.
Ich habe mit meinem Beitrag darauf abgezielt hinzuweisen, dass es durch kundiges Personal möglich ist sich Sprengstoff und Munition anzueignen, ohne dass dafür konspirativ gehandelt werden muss. Der Dienst basiert auf Vertrauen, und wenn dieses Vertrauen kann leider missbraucht werden. Das ist nicht schön, aber es ist leider Realität.
Nach der Untersuchung wird sich feststellen, ob da kriminelle Energie am Werke war oder ausschließlich unsaubere Buchhaltung. Denn der Umstand des Munitionsüberbestandes zeigt ja jetzt schon, dass da jemand sehr große Schwierigkeiten in der Munitionsbewirtschaftung hat. (Wäre dies der einzige aufgedeckte Mangel, hätte keiner dafür interessiert, passiert in der Bundeswehr (Mängel in der Bewirtschaftung) wie auch in der Wirtschaft (Mängel in der Buchhaltung) tagtäglich. Da wo Menschen Arbeiten passieren neunmal Fehler. Da es aber in dem aktuellen Zusammenhang aufgeploppt ist wird man da zurecht sehr intensiv reinschauen. Denn der in Sachsen gefundene Sprengstoff muss ja auch irgendwo herkommen, entweder dieser war Bestandteil des Fehls oder wurde andersweitig „abgezwackt“.)
Georg sagt:
02.07.2020 um 10:21 Uhr
@ BJK2107
Erklären Sie bitte andere Soldaten nicht für blöd, nur weil sie ihren UN-Advisory Nimbus nicht teilen.
Sie hatten jetzt zweimal die Möglichkeit zu erklären, wie der Ablauf der Munitions- und Sprengstoffanforderung, Auslieferung und Rückgabe heutzutage aus einem externen Munitionsdepot heraus für einen Verband funktioniert und haben die Chance nicht genutzt.
Jenseits ihrem „alles ist wichtig Gehabe“ und „ihr habt sowieso keine Ahnung“, bleibt festzustellen, dass Munitionsanforderung, Ausgabe und Rücklieferung ins Depot im Grundsatz wie seit ewigen Zeiten funktioniert.
…
[Noch mal: Können wir die Detaildiskussion über Buchung von Munition und Sprengstoff jetzt erst mal zurückstellen? Was zum bisherigen Kenntnisstand gesagt werden kann, ist glaube ich alles gesagt… T.W.]
Herr Wiegold, meine Erwiderung von 12:26 haben Sie nicht eingestellt:
„Aus meiner Sicht gerne, da ich mich auch hier von Georg persönlich angegriffen, eigentlich sogar diffamiert fühle.
In diesem Sinne werde ich diesen Mitschreiber auch nicht weiter beachten.
Einige Mitleser sehen das bestimmt genauso.
Schade um die ansonsten gute Kultur hier.“
Was ich nicht verstehe, Georg unterstellt mir „andere Soldaten für blöd zu erklären“, „alles ist wichtig Gehabe“ und „ihr habt sowieso keine Ahnung“,
Sie, lieber Herr Wiegold, lassen es so stehen mit der Veröffentlichung und lassen meine Erwiderung nicht durchgehen. Das kann ich nicht nachvollziehen, sehe keinen Verstoß gegen ihre Regeln und hätte mir mindestens eine persönliche Antwort erhofft.
[Darauf wird jetzt wieder Georg antworten, dann replizieren Sie, und jeder hat das Recht aufs letzte Wort… So kommen wir nicht weiter. Bisweilen hilft auch gesunder Menschenverstand. T.W.]
Wirklich höchst faszinierend, wie hier von einigen „Experten“ vollmundig erklärt wird, dass man beim KSK eben keinen Sprengstoff abwiege, weil man ein „gewisses Vertrauen“ schon bräuchte. Ich weiß ja nicht wies beim KSK im speziellen und der Bundeswehr im Allgemeinen läuft, aber 62kg Sprengstoff und zigtausende Patronen von denen einige bei rechtsradikalen Preppern gelandet sind, beweisen doch wohl ziemlich klar, dass das System nicht funktioniert hat.
Die Wahrheit liegt ja wohl eher daran, dass sich die Herren Spezialeinsatzkräfte als echte Krieger nicht so recht um ihre Buchführung gekümmert haben und schlicht und ergreifend schlampig wurden. Und Elitesoldaten sollten einfach nicht schlampig sein, genauso wenig wie ein Chirurg genau Buch über seine Medikamente führen muss und nicht am Ende des Jahres 500 ml Morphin weniger haben kann. Sollte doch klar sein, oder?
@ZiviBlaustrumpf
Was ihnen die „Experten“ hier vollmundig erklären (auch wenn es ggf. ihr Weltbild zerstört) sind ganz normale Vorgänge beim Umgang mit Munition und Sprengstoff durch Spezialisten. Natürlich können hier kriminelle Vorgänge passiert sein, die dann strafrechtlich geahndet werden müssen aber trotzdem sollten wir die Ergebnisse abwarten. Es wird ja nicht einmal genannt um welche Art /Sorte von Munition es sich handelt. Da kann ! auch Manöver und Farbmarkierungsmunition darunterfallen. Also Ermittlungsergebnisse abwarten und dann ein Urteil fällen.
Zum Thema Vertrauen. Mein Dienstherr hat mir beigebracht wie ich Bomben entschärfe und somit natürlich auch wie ich Bomben selberbauen kann. Wie soll er das machen, wenn dabei kein Vertauen vorhanden ist ? Bin ich deswegen jetzt ein potentieller Terrorist?
@ Insider
Nein, ganz normale Vorgänge beim Umgang mit Waffen und Sprengstoff durch Spezialisten unterliegen immer der Kontrolle von einer übergeordneten Kontrollebene.
Auch die Luftwaffe hat Feuerwerker und die gehen auch mit Sprengstoffen, Sprengschnüren, Schneidladungen usw um. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals bei unseren Feuerwerkern und Munitionern im Geschwader auch nur annähernd solche Zustände gegeben hätte, wie sie jetzt im KSK beschrieben werden.
Das hat auch nichts damit zu tun, dass man in so einer Einheit mehr Vertrauen in die Ehrlichkeit von Kdo-Soldaten haben muss. Es gibt Vorschriften im Umgang mit Waffen, Munition und Sprengmitteln, die gelten in der ganzen Bw, auch im KSK. Wenn die dort nicht befolgt wurden und nachschubtechnische Grundsätze die in der ganzen restlichen Bw gelten dort ebenfalls ignoriert wurden, dann liegen eben Dienstvergehen vor, die aufgeklärt, abgestellt und geahndet werden müssen.
So wie es ausschaut wird da gerade im Nachschub- und Logistikbereich des KSK, der ja wohl als Unterstützungsgruppe den Kompanierahmen personell und umfänglich deutlich übersteigen dürfte, noch einiges aufkommen. Dies erklärt auch warum hier immer wieder auf den Umgang mit Munition und Sprengstoffen auf Vertrauensbasis geschreiben wird.
Man weiß offensichtlich, dass man sich über Vorschriften hinweggesetzt hat, man hofft jetzt nur im Gesamtzusammenhang der KSK-Vorfälle auf Milde, weil ohne Vertrauensbasis man angeblich keine Munition und Sprengstoffe an die Kdo-Soldaten ausgeben hätte können.
Mal sehen, was die Prüf- und Inventarkommission der DSK bis zum Jahresende da alles zusammentragen wird und wer da alles im Hintergrund noch zittern muss.
@ Insider sagt: 02.07.2020 um 23:03 Uhr
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