Coronavirus-Pandemie und Bundeswehr – Sammler 30. April

Die letzte Sammelübersicht zu Coronavirus-Pandemie und Bundeswehr im Pandemie-Monat April und vor dem langen ersten Maiwochenende… vom 30. April 2020:

• Die Zahlen zu den Infektionsfällen unter den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Inland am (heutigen) Donnerstag:

249 begründete Verdachtsfälle (Vortag 290)
345 bestätigte Infektionen insgesamt, davon 69 tagesaktuell bestätigte Fälle (Vortag 342/79)

In den Auslandseinsätzen gibt es unverändert die vier bestätigten Fälle bei KFOR im Kosovo.

• Bislang gab es 482 Anträge auf Amtshilfe, davon wurden 214 gebilligt. 121 Unterstützungsleistungen werden derzeit durchgeführt, 61 sind abgeschlossen. Außerhalb des Sanitätsdienstes sind dafür derzeit fast 570 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz.

Ein neuer, weiterer Schwerpunkt ist die Personalunterstützung für Erstaufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete in Baden-Württemberg. In Schwetzingen sind dafür bereits fast 100 Soldaten im Einsatz. Zur Unterstützung der Nachverfolgung von Infektionsketten in den Gesundheitsämtern mehrerer Bundesländer sind bislang knapp 120 Soldaten eingesetzt, weitere 20 werden in den nächsten Tagen mit dieser Arbeit beginnen. Außerdem unterstützen knapp 130 Soldaten in Alten- und Pflegeheimen, am (morgigen) 1. Mai werden weitere gut zehn hinzukommen.

• Wenig überraschend werden nun auch für Oktober dieses Jahres geplante Vorhaben abgesagt. Heeresinspekteur Alfons Mais teilte am Donnerstag mit, die jährliche Informationsübung Landoperationen (ILÜ) auf den Truppenübungsplätzen Munster und Bergen werde in Absprache mit Streitkräftebasis, Sanitätsdienst, Kommando CIR und Luftwaffe nicht stattfinden. Eine solche Großveranstaltung mit 2.000 beteiligten Soldaten und rund 5.000 Zuschauern sei aus heutiger Sicht nicht zu verantworten:

„Einzuschätzen, wie die Lage im Oktober 2020 bei der derzeitigen Ausbreitung des Virus sein wird, ist äußerst schwierig. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass die Coronakrise unverändert Auswirkungen auf das öffentliche Leben und auf die Truppe haben werden“, sagt Generalleutnant Alfons Mais, Inspekteur des Heeres. Die Gesunderhaltung der Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr habe stets höchste Priorität. Der erhöhte Aufwand zum Schutz der Truppe und das verbleibende Restrisiko für die ILÜInformationslehrübung Landoperationen als nicht einsatzrelevante Übung ließen sich nicht in Einklang bringen, begründet Mais die Absage der Großveranstaltung. Generell müssen in der derzeitigen Pandemiesituation die Erfordernisse der Einsatzvorbereitung und des Gesundheitsschutzes in verantwortlicher Weise koordiniert werden.

• Die Auswirkungen der Pandemie auf die Ausbildung der Truppe scheinen, nun, ein bisschen Verwerfungen hervorzurufen:

Wenn das Heer auf die Ausbildung im GÜZ verzichtet (wie auch zu hören ist: weil die Abstands- und Hygienevorschriften wg. Coronavirus zu weitgehend sind?), deutet das schon darauf hin, dass die jeweiligen Kommandeure inzwischen die Ausbildung so legen, dass sie die Regeln bestimmen. Ebenso wie bei der Umsetzung des Hygienekonzeptes des Leitenden Amtsarztes Bundeswehr scheint es da nicht so die einheitliche Linie in der Bundeswehr zu geben.

(Archivbild: ILÜ 2013 im ‚Heidedorf‘ auf dem Truppenübungsplatz Bergen)