Coronavirus-Pandemie und Bundeswehr – Sammler 28. April
Der aktualisierte Sammelthread zum Thema Coronavirus-Pandemie und Bundeswehr am 28. April 2020:
• Die Zahlen zu den Infektionsfällen unter den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr im Inland am Dienstag:
287 begründete Verdachtsfälle (Vortag 293)
340 bestätigte Infektionen insgesamt, davon 73 tagesaktuell bestätigte Fälle (Vortag 337/75)
• In den Auslandsmissionen gibt es weitere bestätigte Infektionen: Am (gestrigen) Montagabend meldete die Bundeswehr, dass eine geringe Zahl von deutschen Soldaten in der NATO-geführten Mission KFOR im Kosovo positiv getestet wurde. Damit ist erstmals nach dem deutsch geführten NATO-Bataillon in Litauen, wo es sieben Fälle gegeben hatte, ein weiterer Auslandseinsatz der Bundeswehr von der Pandemie erfasst worden.
Nach Informationen von Augen geradeaus! waren am Montag die Infektionen von vier Männern und Frauen in der kosovarischen Hauptstadt Priština bestätigt. Allerdings standen einige Testergebnisse noch aus; die Führung der KFOR-Mission hatte entschieden, alle Soldaten im Camp Film City auf das Virus testen zu lassen. In diesem Camp sind vor allem der Stab des KFOR-Hauptquartiers, aber auch die so genannten nationalen Unterstützungselemente untergebracht. Von den derzeit rund 70 deutschen Soldaten im Kosovo sind 22 im Stab und 23 im deutschen nationalen Unterstützungselement tätig.
In den übrigen Auslandseinsätzen der Bundeswehr gab es bislang keine bestätigten Infektionen. Allerdings ist die Truppe auf diesen Fall vorbereitet, zum Beispiel im Camp Marmal in Afghanistan:
Die #BundeswehrimEinsatz ist vorbereitet, so wie hier bei #ResoluteSupport mit mehreren Quarantäne- und Isolationsunterkünften, in welchen Soldatinnen und Soldaten sowie zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untergebracht werden können. #FuerEuchGemeinsamStark pic.twitter.com/tG18pqhQjn
— Bundeswehr im Einsatz (@Bw_Einsatz) April 28, 2020
• In Amtshilfe für zivile Behörden und Organisationen sind derzeit – außerhalb des Sanitätsdienstes – rund 570 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. Die Zahl der Anträge stieg auf 445, davon wurden 210 gebilligt. Aktuell laufen 115 Unterstützungsleistungen. Ein Teil der fast 460 Reservisten, die der Sanitätsdienst bislang herangezogen hat, wird auch außerhalb der Bundeswehrkrankenhäuser direkt zur Hilfeleistung in Kommunen und Landkreisen eingesetzt.
(Foto: Italienische Polizisten und Kosovo-Polizei im April 2020 – Foto NATO)
Sorry für OT, aber es fällt halt immer wieder auf:
Wann erzählt eigentlich jemand den Soldaten, dass ihre FFP2- oder FFP3-Masken nichts bringen, wenn man sie über eine Rauschebart trägt…
[Disclaimer: Streiche „nichts bringen“, setzte „nur die Wirkung eines Basic-Mund-Nase-Schutz haben“]
@K.B
Guter Punkt.
In Sachen Maske tragen und ABCAbw/CBRN-E Protection hat Truppe seit Jahrzehnten jedoch eine völlig unverständliche Laissez Faire Attitude zugunsten männlichen Gesichtsschmucks entwickelt.
Warum sollte dies angesichts Covid19 einsichtiger ablaufen, zumal heute (!) beim KdoCIR in Anwesenheit Sts Peter Tauber erneut – teils – ungeschützt kommuniziert wurde, im Hörsaal.
https://mobile.twitter.com/cirbw/status/1255180281667084289/photo/2
Im CS-Gas-Haus wird regelmäßig vor Auslandseinsätzen die Wirksamkeit der ABC-Maske mit Bartwuchs bestätigt. Alles eine Sache der Handhabung.
Es gibt im Heer übrigens immer noch keine Regelung seitens KdoH, sodass Kommandeure derzeit schalten und walten wie sie wollen. Die Hygiene-Anweisung des LtdAmtsarztBw wird nicht umgesetzt, Übungen ohne Einsatzbezug werden geplant und durchgeführt und alle weiteren Sdt sind in den Stundenabbau befohlen inklusive Aufbau von Minus-Stunden. Alle anderen TSK haben dazu explizit befohlen – im Heer herrscht noch immer Chaos. Kein gutes Bild.
@JK
Bekannt. Sterilität pur, trotz Bewegungsübung.
Hatte vor langer Zeit mal den CS-Schein erworben, Einsatz des Gases im freien Gelände (Übungsplatz) mit/ohne Kampffahrzeug samt Auf- und Absitzen und Waffennutzung.
Da sieht die Maskendichte anders aus, glauben Sie es mir.
Und weshalb eine Stoffmaske bzw. FFP2- oder FFP3 in der Abdichtung (!) besser als die Schutzmaske sein soll, wird sich erweisen.
Seh ich richtig, dass man den Kommandeuren diesen Spielraum lässt. Aber es ist für die Soldaten zum Nachteil und unverständlich, warum es im Dienst quasi kein Covid-19 gibt. TE – Besprechungen wie auch CBs finden weiterhin wie gewohnt ohne jegliche Maßnahmen statt. Mundschutz generell nicht. Das Hygiene-Dokument vom LtdAmtarzt ist bekannt – interessiert aber nicht da kein Befehl. Sobald aber die Kaserne verlassen wird, ist man in einer anderen Welt. Privat teils massive Einschränkungen und im Dienst läuft alles wie immer. Das ist schwer zu vermitteln.
Dazu kommt dann natürlich der befohlene Stundenausgleich. Auch wenn der Soldat keine Stunden hat.
@Jk sagt: 29.04.2020 um 11:16 Uhr
„Seh ich richtig, dass man den Kommandeuren diesen Spielraum lässt. Aber es ist für die Soldaten zum Nachteil und unverständlich, warum es im Dienst quasi kein Covid-19 gibt.“
Naja, hinter das „zum Nachteil“ würde ich hier deutlich ein Fragezeichen setzen.
Wenn man vernünftige Hygienestandards einhält, dann ist die Gefährdung ja durchaus überschaubar. Von daher kann ich das durchaus nachvollziehen. Es gibt natürlich auch Faktoren, die in andere Richtungen weisen könnten. z.B. in Ämtern in mit einem sehr hohen Altersdurchschnitt (–> Risikogruppe) oder bei Besprechungen mit starker „externer“ Durchmischung (–> wechselnde Personenbeziehungen, daher höhere Gefahr des Einschleppens in eine ansonsten stabile Gruppe).
Etc. etc., aber das soll doch bitte eben der bewerten, der dafür 1. zuständig ist und 2. die notwendigen Kenntnisse über die spezifische Lage vor Ort hat.
@Jk:
Es wurde zwar schon erwähnt, aber es schlicht nicht zulässig, „Minusstunden“ zu befehlen. Auf der Seite des Bundeswehrverbandes findet man dazu (Account vorausgesetzt) eindeutige Stellungnahmen (https://community.dbwv.de/pages/faq-thema-corona sollte der Link nicht erlaubt sein, bitte ich um Entschuldigung).
Ansonsten kommt das natürlich stark auf die Einheit an. In meinem Fall unterscheiden sich die Maßnahmen schon auf Kompanie Ebene deutlich. Dass das für Unverständnis und Kopfschütteln sorgt ist vorprogrammiert, und mMn auch nicht mit Auftragstaktik rechtzufertigen. Zumindest am gleichen Standort sind ja doch meistens die gleichen (oder zumindest ähnliche) Voraussetzungen für alle gegeben…
Was ist los, Angst vor Entscheidung, ich bitte um Befehle?
Bei den regelmäßigen Rufen nach Führung von ganz oben ergibt sich die Frage, ob 65 Jahre Innere Führung und Erziehung des Führerkorps nach dem Prinzip „Führen mit Auftrag“ als Methode von Führung spurlos an uns vorbeigezogen sind?
Offenbart sich im Eigentlichen, dass Erziehungs- und Ausbildungsziele zwar in den Curricula stehen, vermittelt und abgeprüft werden, die gelebte Führungspraxis aber zum Warten auf Befehle ohne Wenn&Aber erzieht? In der Folge wird unmerklich Unselbständigkeit im Handeln, Entschlussarmut und Lähmung der Führung provoziert. In der Praxis passiert fast nichts?
Über SanDstBw, den InspSan, die InspTSK (vorbildlich InspM) hagelt es regelmäßig Handlungs- und Verhaltenshinweise, die zwar als „Weisung“ (1) gekennzeichnet, dennoch aber verbindlich sind.
(1) „Eine Weisung beinhaltet einen Befehl. Sie gibt oft nur die Gesamtabsicht des Vorgesetzten, die Zielsetzung im großen und gilt in der Regel für einen längeren Zeitraum. Sie läßt dem Empfänger weitgehende Handlungsfreiheit in der Durchführung und in der Wahl der anzuwendenden Mittel …“
@KPK
Was laissez-faire angeht, so muss ich sagen das ich in den letzten Jahrzehnten die Maske auch nur an wenigen Tagen auf hatte. Ich kann mich noch an die ABC-Tage in Braunscheig bei PzGrenBtl 22 erinnern wo wir komplett mit Overgarnment rumgelaufen sind und unseren taeglichen Dienst durchgefuehrt haben , aber seitdem schleppe ich das Ding eigentlich nur noch mit mir rum. Und jetzt kommt ja noch dazu, dass wir alle paar Jahre (3??) eine Neue bekommen (die Alte wandert wahrscheinlich in die Tonne), so wie es ja nun auch regelmaessig neue Helme gibt. Grundsaetzlich sage ich ja auch „train as you fight“, aber was da fuer fuer ein Aufwand betrieben wird ist schon beachtlich. Nach der COVID Krise sollte man vielleicht ueberlegen entsprechende Gesichtsschutzmasken fuer die Truppe in einer gewissen Anzahl bereitzuhalten. Die werden wahrscheinlich in Zukunft eher gebraucht als ABC-Schutzmasken.
@KB
Was heisst Rauschebart auf italienisch? Die beiden Carabinieri auf dem Bild tragen doch eigentlich recht kurze Baerte!
„aber das soll doch bitte eben der bewerten, der dafür 1. zuständig ist und 2. die notwendigen Kenntnisse über die spezifische Lage vor Ort hat.“
Und wenn derjenige falsch bewertet mangels Fachwissen oder wegen falscher (lascher) Haltung zum Thema Coronavirus (’nur eine Grippe‘) und deshalb Soldaten zu Schaden kommen?
Es ist immer die gleiche Argumentation. Über eine Anzugsordnung kann der Inspekteur der Truppengattung entscheiden, aber über das Verhalten mit Covid 19 im täglichen Dienstbetrieb soll der Kp-Chef entscheiden.
Dabei beinhaltet eine solche Vorgehensweise unterschwelig immer den Vorwurf, die Erwartungshaltung von oben nach unten: „Erfüllt euren Auftrag, egal wie, ob mit oder ohne Schutzmaßnahmen ist mir oben egal“.
@ITFw-Sk sagt: 29.04.2020 um 13:19 Uhr
„“Es wurde zwar schon erwähnt, aber es schlicht nicht zulässig, „Minusstunden“ zu befehlen. “
+1
„Dass das für Unverständnis und Kopfschütteln sorgt ist vorprogrammiert, und mMn auch nicht mit Auftragstaktik rechtzufertigen. Zumindest am gleichen Standort sind ja doch meistens die gleichen (oder zumindest ähnliche) Voraussetzungen für alle gegeben…“
Auftragstaktik heist nicht, dass bei gleichen (oder ähnlichen) Voraussetzungen Vorgesetzte zu gleichen Ergebnissen kommen (müssen), sondern vielmehr, dass ein Vorgesetzter die Freiheit unter allen (zulässigen) Wegen den seiner Meinung nach besten zum vorgegeben Ziel zu wählen.
Das lässt nicht nur unterschiedliche Lösungen zu, es verursacht sie gerade zu systemimmanent.
@Tom Cruise sagt: 29.04.2020 um 14:08 Uhr
„Und wenn derjenige falsch bewertet mangels Fachwissen oder wegen falscher (lascher) Haltung zum Thema Coronavirus (’nur eine Grippe‘) und deshalb Soldaten zu Schaden kommen?“
1. Besteht diese Gefahr auch bei zentral erlassenen Befehlen. Hier sogar noch viel mehr, weile diese notgedrungen die speziellen Details der Lage vor Ort nicht berücksichtigen können.
2. Ist die Gefahr des Irrtums immanent und akzeptiert im Rahmen der Auftragstaktik.
3. Ist COVID-19 nach allem was wir bisher wissen mit einfachen hygienischen Maßnahmen recht gut in den Griff zu bekommen und zudem ist durch die geringe Letalität bei jungen und gesunden Soldaten die tatsächliche Gefahr einer langfristigen Schädigung auch überschaubar.
@Georg sagt: 29.04.2020 um 14:55 Uhr
„Es ist immer die gleiche Argumentation. Über eine Anzugsordnung kann der Inspekteur der Truppengattung entscheiden, aber über das Verhalten mit Covid 19 im täglichen Dienstbetrieb soll der Kp-Chef entscheiden.“
+1
„Dabei beinhaltet eine solche Vorgehensweise unterschwelig immer den Vorwurf, die Erwartungshaltung von oben nach unten: „Erfüllt euren Auftrag, egal wie, ob mit oder ohne Schutzmaßnahmen ist mir oben egal“.“
Hm, ich würde nicht sagen, dass diese Vorgehensweise „unterschwellig“ ist. Nach meinem Verständnis ist dies sogar explizit so.
Natürlich könnte man Ihre Aussage etwas differenzierter formulieren, aber das Prinzip ist ja genau das. Die Bw-Führung hat vorgegeben, dass die oberste Priorität die Auftragserfüllung hat, dabei (!) aber eine regelmäßige und kritische Abwägung des Risikos für die Soldaten vorgenommen werden muss und das deswegen angemessene Schutzmaßnahmen zu ergreifen sind.
Insgesamt heist das in der Tat: Erfüllt euren Auftrag!
Das Ziel ist vorgegeben (Auftragserfüllung), die Auflagen klar (wo immer möglich Gesundheitsgefährdung minimieren) den Weg dorthin bestimmt allein der zuständige Vorgesetzte.
Nur dass leider trotzdem befohlen wird Minusstunden zu nehmen.
Ist auch komisch dass die die immer überall dabei sind ihre Stunden aufbrauchen aber die die Krank waren oder aus anderen Gründen keine Stunden haben einfach so zuhause sind.
@Koffer: „Auftragstaktik heist nicht, dass bei gleichen (oder ähnlichen) Voraussetzungen Vorgesetzte zu gleichen Ergebnissen kommen (müssen), sondern vielmehr, dass ein Vorgesetzter die Freiheit unter allen (zulässigen) Wegen den seiner Meinung nach besten zum vorgegeben Ziel zu wählen.
Das lässt nicht nur unterschiedliche Lösungen zu, es verursacht sie gerade zu systemimmanent.“
Wenn Vorgabe ist, den Dienst mit der Mannstärke 30/70 (30% anwesend / 70% Dienst daheim) ist und sich die eigene Kompanie da auch versucht dran zu halten, ist es nicht/schwierig vermittelbar, warum ein Gebäude weiter in der anderen Kompanie nur noch ein TePo sitzt…(und über den Kasernenzaun blicke ich dabei mal lieber nicht, dann wird es nämlich richtig kurios innerhalb derselben Brigade)
Ob das möglicherweise sogar von der Brigadeführung so vorgegebn wurde kann ich nicht beurteilen, spielt aber auch keine Rolle. Denn innerhalb der Kaserne sind wir doch baulich bedingt alle den selben Risiken ausgesetzt….
Ich hoffe das verdutlicht, worauf ich hinasu wollte.
@ITFw-Sk sagt: 29.04.2020 um 17:31 Uhr
„Wenn Vorgabe ist, den Dienst mit der Mannstärke 30/70 (30% anwesend / 70% Dienst daheim) ist und sich die eigene Kompanie da auch versucht dran zu halten, ist es nicht/schwierig vermittelbar, warum ein Gebäude weiter in der anderen Kompanie nur noch ein TePo sitzt…“
Da stimme ich Ihnen zu, aber das ist ja nicht fehlende Befehlsgebung oder unterschiedliche Auslegung/Umsetzung eines im Rahmen der Auftragstaktig gegebenen Befehls, sondern das von Ihnen geschilderte ist schlicht eine Missachtung eines gegebenen Befehls.
Das würde mich dann auch verärgern, wenn ich in der betroffenen Kompanie wäre.
@Koffer:
1. was qualifiziert sie, die Gefahr von Covid zu bewerten?
2. ist es falsch, wenn ich feststelle, dass auch bei Soldaten die Gahr eines Virus spreadings bspw. Im familiären Umfeld besteht?
3. sind sie sich sicher, das die von ihnen benannten einfachen hygieneregeln auch im Dienstbezirk KONSEQUENT umgesetzt werden?
@Gast sagt: 29.04.2020 um 23:31 Uhr
„1. was qualifiziert sie, die Gefahr von Covid zu bewerten?“
Es ist die Aufgabe und Verantwortung von Vorgesetzten Sachverhalte auf der Basis von Fakten (und Beratung durch Fachleute) zu bewerten. Wer das nicht möchte, sollte Offizier werden.
„2. ist es falsch, wenn ich feststelle, dass auch bei Soldaten die Gahr eines Virus spreadings bspw. Im familiären Umfeld besteht?“
Nein. Das ist nicht falsch. Aber wie bereits festgestellt wurde, es geht um Abwägungsentscheidungen.
„3. sind sie sich sicher, das die von ihnen benannten einfachen hygieneregeln auch im Dienstbezirk KONSEQUENT umgesetzt werden?“
Nein. Aber auch hier geht es um Abwägung.
@koffer:
Dann wüsste ich gerne, welche Fakten Sie zu Rate ziehen. Selbst die Fachleute haben aktuell eher Vermutungen als Fakten.
Und im Grundbetrieb ohne Not Entscheidungen mit der Konsequenz einer etwaigen Gesundheitsgefährdung auf der Basis von Eventualitäten zu treffen, und dabei die Empfehlungen des Fachmanns – Ich denke wir sind uns einig, dass der Amtsarzt mehr Fachmann ist als jeder Kdr., nicht umzusetzen halte ich für mindestens diskussionswürdig….
@Gast sagt: 30.04.2020 um 18:47 Uhr
„Und im Grundbetrieb ohne Not Entscheidungen mit der Konsequenz einer etwaigen Gesundheitsgefährdung auf der Basis von Eventualitäten zu treffen“
1. Ohne Not in der Tat nicht, aber
2. der Rest ist in meiner Truppengattung tägliches Brot. Jede Übung, nahezu jede Ausbildung, der regelmäßige tägliche Dienst ist eine Abwägung zwischen Auftrag und „Gefährdung“ meiner Soldaten. Von daher sehe ich jetzt nicht, was als Grundfrage anders geworden ist. Natürlich sind neue Faktoren hinzugekommen. Diese sind abzuwägen. u.a. die Vorgaben des GI zum Erhalt der Einsatzbereitschaft bei gleichzeitiger fortgesetzter Erfüllung des Auftrags.
„und dabei die Empfehlungen des Fachmanns – Ich denke wir sind uns einig, dass der Amtsarzt mehr Fachmann ist als jeder Kdr., nicht umzusetzen“
Der Amtsarzt ist eine medizinischer Fachmann. Der Kommandeur ein Fachmann in Führung und Entscheidungsfindung.
Der Arzt berät, der Kommandeur wägt ab und trifft Entscheidungen. Das ist der normale Weg.
„halte ich für mindestens diskussionswürdig….“
Ich sehe nicht, dass ich (oder irgend jemand anderes) hier Vorgeschlagen hätte. Die Handreichung des ZSan gibt Empfehlungen und schlägt Dinge vor. Die zuständigen (!) Vorgesetzten bewerten die Lage vor Ort und treffen sachgerechte Entscheidung unter Abwägung aller Faktoren.
@ chris 29.04.2020 um 17:11 Uhr
Das ist in der Tat nicht hinnehmbar!