Sammler Coronavirus in der Bundeswehr: Heeresinspekteur in häuslicher Quarantäne, zwei Kasernen geschlossen (Nachtrag)
Weiterhin ist die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus auch in Deutschland (noch) kein sicherheitspolitisches Thema – aber natürlich ist die Bundeswehr nicht abgekoppelt von der Entwicklung: Heeresinspekteur Alfons Mais begab sich in häusliche Quarantäne, nachdem er Kontakt zu einem SARS-CoV2-Infizierten hatte. Zwei Einrichtungen der Bundeswehr sind nach Infektionsfällen vorerst vorsorglich geschlossen.
Die Lage kann sich ständig ändern, deshalb als Übersicht zum Stand am (heutigen) Dienstagmorgen:
• Am Vorabend hatte das Pentagon in Washington mitgeteilt, der Kommandeur der U.S. Army Europe, Generalleutnant Christopher Cavoli, und Teile seines Stabs hätten sich vorsorglich in Isolation begeben – Grund war eine Konferenz, bei der eine Person mit später bestätigter Infektion anwesend war. Diese Konferenz hatte am 6. März in Wiesbaden stattgefunden, und Teilnehmer dieser Land Forces Commanders Conference war auch der Inspekteur des Deutschen Heeres. Der teilte am Dienstag seine häusliche Quarantäne via Twitter mit:
Unklar ist, ob es sich bei dem Infizierten, auf den sich sowohl die U.S. Army als auch Mais beziehen, um den italienischen Heeres-Stabschef Salvatore Farina handelt: Der hatte am Sonntag mitgeteilt, ein Test auf die Infektion sei bei ihm positiv gewesen. (Ein Zusammenhang ist zu vermuten; aber noch habe ich keine Bestätigung gefunden, dass Farina tatsächlich auch an dieser Konferenz teilgenommen hat.)
• Nachtrag: Offensichtich als Folge der Konferenz in Wiesbaden ist der Chef des polnischen Streitkräftekommandos, General Jaroslaw Mika mit dem Virus infiziert. Er habe sich bei einer Militärkonferenz in Deutschland angesteckt, teilte das polnische Verteidigungsministerium mit:
Po powrocie z wojskowej narady w Niemczech, u gen. Miki dowódcy generalnego, potwierdzono obecność #koronawirus. Osoby towarzyszące generałowi poddano kwarantannie. Dowódca czuje się dobrze. Procedury zadziałały, wprowadzono działania mające zminimalizować ryzyko #koronawirus.
— Ministerstwo Obrony Narodowej 🇵🇱 (@MON_GOV_PL) March 10, 2020
• Am Montag wurden die Kasernen in Hamburg und Köln, in denen die Führungsakademie der Bundeswehr (Hamburg) und das Bundesamt für das Pesonalmanagement (Korrektur: nicht Personalwesen) der Bundeswehr (BAPersBw, Köln) untergebracht sind, vorübergehend für die nächsten Tage geschlossen – jeweils wegen eines positiven Tests auf eine Coronavirus-Infektion.
• Nach Angaben des Verteidigungsministeriums vom Dienstagvormittag gibt es darüber hinaus bislang keine Kasernenschließungen wegen solcher Verdachtsfälle oder bestätigten Infektionen.
• Am Dienstagabend teilte das BAPersBw via Twitter mit, dass die wegen eines Verdachtsfalls vorübergehend geschlossene Lüttich-Kaserne in Köln nach zwei Tagen Sperrung wieder geöffnet werden soll:
Die Lüttich-Kaserne öffnet Morgen wieder. 1.350 Angehörige der #Bundeswehr kehren zurück in ihre Büros.
Die Leitung #BAPersBw hatte die Kaserne als Vorsorgemaßnahme für 2 Tage wegen einer an #COVID2019 erkrankten Person geschlossen. @bundeswehrInfo pic.twitter.com/U4Kv2FrRgG— Bundeswehr Personal (@PIZ_Personal) March 10, 2020
Wenn ich mich recht erinnere, sollen dich die Italiener Ende des Monats die Luftbildaufklärung für die deutschen Tornados bei OIR übernehmen. Bin mal gespannt, wie das nach dem dortigen Lockdown damit weitergeht? Muss die Luftwaffe ggf. doch länger in Jordanien bleiben? Wie reagiert die Politik (SPD), wenn es doch so ein wichtiger Beitrag für die Koalition ist?
Gibt es in der Bundeswehr Vorgaben ab wann eine Kaserne unter Quarantäne gestellt wird und wie diese dann gesichert und versorgt wird?
Bei uns gab es heute vom Staffelchef das Verbot den Block und die Kaserne zu verlassen, dies wurde nach ca. einer Stunde wieder aufgehoben.
Den Rest der Kaserne hat das aber nicht betroffen und Informationen gab es für uns auch nicht, wirkt alles sehr planlos.
Ich hatte bei @bundeswehr-journal bezüglich einer generellen Stellungnahme zur Corona-Lage angesichts der Ereignisse Lüttich-K, FüAk, InspH und Rückzug FIN Kontingent aus NORWEGEN/cold response sowie Truppenbewegung #defendereurope2020 angefragt, hier die Antwort von @bundeswehrInfo
Antwort an
@kaikowsky @bw_journal und 2 weitere
Hallo
@kaikowsky
,anbei ein Artikel zur Quarantäne vom Inspekteur Heer: http://bit.ly/333wNdN. Zur FüAk in HH: Die Leitung hat nach der Positivtestung eines Akademieangehörigen entschieden, die Akademie bis zum 13.3. prophylaktisch zu schließen.
Gruß /Anja
M.E. ist das etwas sehr dünn, wiederholt lediglich bereits Bekanntes und lässt nicht erkennen, welche BdL vorliegt, Folge- und ggf Notfall-Maßnahmen erwogen werden.
Sicherlich soll Truppe nicht verunsichert werden, was gut ist. Jedoch wird solches provoziert, wenn jeder Landser sich sein Lagebild im Netzt eigenständig zusammen bastelt.
Spannend wird es be den marinemissionen. Wo die leute dicht gedrängt sind und jeder mit jedem kontakt hat. Stichwort U Boot.
Direkt gefährdet durch schwere Krankheitsverläufe sind Bundeswehrsoldaten weniger als andere Bevölkerungsgruppen.
Besonders gefährdet sind Menschen über 65 Jahre und chronisch kranke Menschen. Beides gibt es in der Bundeswehr selten. Zudem ist die sanitätsdienstliche Betreuung in der Bundeswehr gut.
Allerdings haben Bundeswehrsoldaten privat auch Kontakt zu älteren oder kranken Menschen, deshalb sind entsprechende Hygienemaßnahmen auch für junge , gesunde Soldaten sinnvoll.
Bald ist die halbe Bw-und NATO Führung erkrankt oder unter Quarantäne und die Bw hat noch nichts daraus gelernt. Team Luftwaffe twitterte gerade ihr NATO Air Chief Symposium, wo viele Offiziere in einem engen Raum zusammen sitzen. So kann der Virus sich schön weiterverbreiten und der Russe kann bald kampflos in die Nato Staaten einmarschieren(bewusste Übertreibung)
… und der Inspekteur Heer hat dazu dann den Rat:
Thema Übungen:
Falls man derzeit eine (internationale) Übungsteilnahme plant, sollte vor dem Rücktritt von dieser Teilnahme vielleicht eine weitere Option erwogen werden.
Man könnte nämlich das Übungskontingent schon im Vorfeld für eine Woche einkasernieren, bei Anfang und Ende eine Testung veranlassen und wenn das ‚Seuchenschiff‘ doch keine Chinesenpest an Bord hat, verlegt man zur Übung.
Benefit: So – oder so ähnlich – würde es doch auch bei einer schwerwiegenderen Epidemie laufen. Die Teilnahme am nächsten Krieg würde man ja auch nicht aussetzen, bis in 1-2 Jahren mal ein Impfstoff verfügbar wird… Könnte man also schonmal üben, wie man das managed und all die Lessons Learned hierbei zu Papier bringen.
Nur mal so als Gedankengang:
Wenn ich nicht nicht täusche traten die ersten offiziellen Verdachtsfälle außerhalb China erst nach der Münchner Sicherheitskonferenz auf, oder?
Wenn aber nicht …
[Hihi. Äh, soweit ich mich erinnere, nein. T.W.]
Das Beste ist ja, das Home Office nur der machen kann, der auch die beruehmte GENU Card hat. Aber wenn natuerlich jeder Mist bei uns VSNFD ist….anstatt BW Unclassified bleibt das nicht aus. Bei der NATO kann ich miitels Token immerhin meine emails lesen und bearbeiten! Also wird die Masse der „HO-Opfer“ wohl oder uebel nur lesen und relaxen koennen.
Herkules Clients (Notebook) zusammen mit GenuCard sind genau wie die SINA Workstation des BMVg für die Verarbeitung und Übermittlung von Informationen bis zu dem Geheimhaltungsgrad VS-nfD freigegeben. Aber auch Standard Notebook ohne GenuCard können Offline Informationen bis VS-nfD verarbeiten.
Interessant ist die Frage, ob der jeweilige RAS Strang soviele User gleichzeitig verkraftet.
Lieber Thomas, BAPersBw hat nichts mit Personalwesen zu tun, sondern Personalmanagement 😉.
[Ups, wird korrigiert… T.W.]
@JohSte
Das ist so nicht richtig. Entsprechend konfiguriert kann man mit dem Bw-Rechner auch so ins Netz, per Kabel oder WLAN, ohne GeNU Card.
@Thomas Melber Ohne GenuCard ist kein Zugriff mit einem Herkules Client möglich, da stehen, die Firewall des Symantec und das Schnittstellen Management im Weg, welche die nicht freigegebenen Netze blockiert. Was für NH ( nicht Herkules) Geräte nicht gilt, aber wer hat die noch.
Heute nun gab es auch die ersten Fälle in meinem nicht ganz so tollen Bundesland. Dafür aber mal gleich ca. 200. Davon sind auffällig viele Soldaten aus Burg b. M.
Ich habe keine Ahnung, ob diese sich kürzlich, international oder national, einem erhöhtem Ansteckungsrisiko ausgesetzt sahen.
Auf jeden Fall gibt es Anlass zu Spekulationen, welche nicht im Interesse der Bw sein können.
Aber es wird dabei auch von „Unbedarften“ berichtet, welche nochmal schnell Urlaub in Südtirol machen mussten.
[Wir versuchen hier mal präzise zu bleiben: Nein, es gab nicht 200 Fälle in Sachsen-Anhalt. Es sei denn, Sie meinen evtl. mögliche Kontaktpersonen – das ist aber was anderes… T.W.]
@Tw@Tagung. Es heißt doch immer „Ich konnte aus dem Lehrgang was mitnehmen“ Sarc off. Und ausserdem werden die Russen nicht einmarschieren weil auch sie zuviel Angst haben sich abzustecken. Ich denke wir müssen erstmal die Durchsäuchung und die draus folgene Herdenimmunität abwarten. Dass heisst tatsächlich so. Grins
[Nein, es heißt Durchseuchung. T.W.]
Was mich etwas wundert ist dass das Thema Hilfeleistung der Bundeswehr in Inland hier noch garnicht diskutiert wird. Scheinbar ist vielen die Dimension die an Intensivpatienten auf uns zukommt noch nicht klar. Es wird alles an Beatmungs-, Transport- (inkl Lufttransport) und Personalkapazität benötigt werden was irgendwie in Deutschland verfügbar ist.
@Formalscientist
Zumindest in meinem Btl wird sich seit dieser Woche darauf eingestellt unterstützend wirken zu müssen. Dafür wurden die Alarmierungslisten aktualisiert und neu ausgegeben, die Anzahl an Betten in der Kaserne erfasst und die Bevorratung von Kleidung für 14 Tage an alle Soldaten befohlen.
Trennung:
Zumindest aus meiner kleinen Wahrnehmung als Zugführer heraus scheint massive Unsicherheit in den Führungsebenen zu herrschen. Klare Handlungsanweisungen scheint es so auch nicht zu geben, lediglich sehr weich formulierte Empfehlungen.
Aktuell sieht es auch eher so aus, dass man möglichst vermeiden will durch auftretende Fälle wirklich handeln zu müssen. Im SanZentrum gibt es zwar festgelegte Zeiten für die Untersuchung von Kameraden mit entsprechender Symptomatik, allerdings werden diese lediglich nach Umgang mit bekannten Coronafällen befragt und eine Woche kzH geschrieben. Getestet wurde nach Aussage meiner Soldaten keiner von ihnen.
@FormalScientist
NaNaNa!
Vor ein paar Wochen wurde ich vom einem bereits aufgetauten Schneeman der überzogenen Hysterie und Panikmache bezichtigt!
Be careful!
@DD
die „weichen“ Empfehlungen sind die Dinge die uns gefährlich werden könnten! Auch hier traut sich mal wieder keiner so richtig durchzugreifen ;-)
Der gute militärische Gruß, (und) ohne dauerhaftes Händeschütteln, erlebt gerade wieder eine neue Renaissance
PS: Würde der Alarmkalender, incl. der Alarmierungslisten richtig geführt sein, so wäre dies überflüssig gewesen ;-)
@Porsche und Melber
Zu meiner Zeit im KdoH brauchte man Laptop und GENU Card wenn man auf DR emails lesen wollte. Meistens hat das aber nicht funktioniert. Problem ist, wieviele Laptops und GENU Cards gibt es denn? Wenn eine grosse Dienststelle die Tore schliesst geht der gesamte Dienstbetrieb den Bach runter. Da geht ueber Wochen nichts mehr. Und wie gesagt, 90% der Emails waeren in der NATO unclassified und beduerfen keinerlei VSNFD Einstufung. Vielleicht ist diese Krise mal eine gute Gelegenheit, diese Quatsch zu ueberdenken. Auf der anderen Seite, 2 Wochen frei ohne Urlaub nehmen zu muessen sind ja auch nicht zu verachten!
@T.W.
Sie erleben mich sprachlos, ich bin sicher, eine derartige Meldung gestern Nachmittag bei der Voksstimme online gelesen zu haben. Und die Zahl der Soldaten betrug 46. Jetzt habe ich natürlich noch einmal danach gesucht, und finde nichts! Also bin ich jetzt ein Idiot, oder die Meldung hat „Naack, Naack“ gemacht und wurde entfernt.
Kontaktpersonen kenne ich nur aus meiner Stasizeit. 😁
@Dante
Der war richtig gut! 😂
@0815, ja die Panik-Befürchter gibt es überall aber in diesem Fall sind die Fakten leider wie sie sind. Wir haben es mit einem exponentiellem Wachstum zu tun welches in der Anfangsphase noch verzögbar ist, aufzuhalten ist es nicht. Die Modelle sind eindeutig und der Verlauf in Italien ist leider auch exakt wie von diesen vorhergesagt . Es ist also nicht nur Modell sondern auch Evizdenbasiert klar (nebenbei: Da wir für die nächsten drei Wochen noch Kapaziäten haben wäre es schön gewesen Italien anzubieten ihnen Patienten abzunehmen, bald werden wir das aber nicht mehr können).
Die Aussage vom Präsidenten des RKI „Ich fordere alle Bürgermeister und Landräte auf, ihre Krisenpläne zu aktivieren.“ solte auch dem letzen klar machen wie Ernst die Lage leider ist, ich denke dieser Satz ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik. Die Bundeswehr wird mit allen Teilstreitkräften gebraucht werden. Insbesondere jedes Beatmungsbett welches man irgendwie schaffen kann und Kapazität um Patienten dort hinzubringen. Wenn es gut läuft explodiert die Sache nicht überall gleichzeitig ,so das man zumindest außerhalb der Kernphase der Welle Patienten weiträumig verlegen kann.
(Empfehlenswert: Editorial in The Lancet vom 7. März, „COVID-19: too little, too late?“, PDF frei online).
Wenn es um die Einsatzbereitschaft von Einheiten und Verbänden geht, wäre prinzipiell auch eine andere Vorgehensweise denkbar.
Alle Soldaten kasernieren und „Tür zu“. Eine U-Boot Besatzung auf See kann sich nur schwer infizieren solange sie unter sich bleibt.
Es gibt Dienststellen, da ist das tägliche nach Hause fahren, vorausgesetzt die Ansteckungsgefahr ist hoch genug, ein greifbares Risiko für die Einsatzbereitschaft. Das ist trotz tiefstem Frieden immer mitzudenken. Wenn das BAPersBW die Arbeit einstellte, dauerte es Monate bis die „Truppe“ negative Auswirkungen verspürte.
Wenn jedoch der Fliegerhorst Büchel betroffen würde, verlöre die Bw die Fähigkeit der „nuklearen Teilhabe“ unmittelbar. Es geht bei fortschreitender Epidemie nicht mehr um den Schutz der Bevölkerung vor Ansteckung, sondern um die Sicherung wichtiger Funktionsträger gegen Ansteckung.
@karl Mohr
„Alle Soldaten kasernieren und „Tür zu“. Eine U-Boot Besatzung auf See kann sich nur schwer infizieren solange sie unter sich bleibt“!
Das wird ein Spass werden, denn die Masse der Kasernen ist ja gar mehr nicht dafuer ausgelegt alle Soldaten unterbringen zu koennen…bzw zu versorgen. Ich bringe da mal wieder mein Lieblingsbeispiel, das (dysfunktionale) KdoH! Es wird ja schon schwierig eine VJTF Brigade mit einer NTM 5 zu kasernieren…im KdoH gibt es kaum ausreichend Duschen und Betten schon mal gar nicht. Die Kantine (Truppenkueche gibt es keine) ist wohl kaum in der Lage alle zu bekochen bzw ausreichend Verpflegung zu lagern. Und nach Aussagen des Verpflegungsamtes gibt es auch kaum Bestaende an EPA die noch nicht ge-ear-marked sind! Und was machen wir mit Alleinerziehenden?
Es wird auf jeden Fall spannend werden und ich hoffe, dass unsere Fuehrung hier nicht auch versagt!
@FormalScientist:
Die Aussage vom Präsidenten des RKI „Ich fordere alle Bürgermeister und Landräte auf, ihre Krisenpläne zu aktivieren.“ solte auch dem letzen klar machen wie Ernst die Lage leider ist, ich denke dieser Satz ist ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der Bundesrepublik.
Nein. Das ist eine Standardaufforderung für ein Standardprocedere.
Nur wird selten so intensiv medial darüber berichtet-was ich bitte nicht als Kritik an den Medien verstanden wissen will.
Ferner wird „jetzt“ festgestellt, dass die Bevorratungen, die man mangels Haushaltsmittel (und/oder aufgrund Rechnungshofberichte) zurückfuhr, genau auf solch eine Lage wie jetzt vorbereiten konnte und einst auch sollte.
Ebenfalls wird „jetzt“ noch deutlicher, dass insbesondere in den Ehrenamtsinstitutionen und redundanzbefreiten Behörden schlicht zu wenig Personal vorgehalten werden kann und eine ad-hoc Aquirierung weder rechtlich noch organisatorisch einfach ist.
Das ist wahrlich kein Exklusivwissen, ich weiß. Das ist bekannt und Ergebnis einer längeren, kontinuierlichen Entwicklung.
Die Frage nach der „nationalen Vorsorge“ ist aber ganz sicher auch in Richtung Pharma-, Lebensmittelindustrie, Logistikbranche sowie Ver- und Entsorger, usw. zu stellen.
Eine sehr komplexe Betrachtung im Nachgang zur Identifizierung der Lessons Learned ist ganz sicher nicht entbehrlich.
@ Karl Mohr: vor 25 Jahren hätten bzw haben wir das einfach gemacht. Kein Dienststellenleiter ist heuer zu beneiden, das juristisch korrekt und organisatorisch effektiv zu managen.
Mal sehen, was wird.
Noch mal, auch in diesem Thread: Wer sich hier vor allem zu Wort meldet, um einfach nur zu sagen, dass er die Regierung für unfähig hält, sollte dafür bitte andere Möglichkeiten nutzen.
closius
„…So kann der Virus sich schön weiterverbreiten und der Russe kann bald kampflos in die Nato Staaten einmarschieren(bewusste Übertreibung)…“
– Unabhängig von Ihrer „bewußten Übertreibung“ stellt sich die ernsthafte Frage, ob eine Übung wie „Defender 2020“ noch ein Beitrag zur Dokumentation der „Verteidigungsfähigkeit“ sein kann, oder obe es nicht besser wäre, diese Übung – ähnlich wie Fußballspiele- abzubrechen, um nicht noch kampffähige Soldaten in größeren Mengen zu Corona-Quarantänefällen zu machen.
Quo vadis – ubi tu?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Reservelazarettorganisation
2007 aufgelöst, samt ungefähr 126.000 Betten!
Wenn ich eines als sicher erachte, „danach“ werden Territoriale Aufgaben der Bundeswehr neu bewertet werden müssen. Muss aber rasch laufen, sonst verpufft die Wirkung von #coronavirusdeutschland.
„Klaus-Peter Kaikowsky sagt:
11.03.2020 um 19:38 Uhr
Quo vadis – ubi tu?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Reservelazarettorganisation
2007 aufgelöst, samt ungefähr 126.000 Betten!
Wenn ich eines als sicher erachte, „danach“ werden Territoriale Aufgaben der Bundeswehr neu bewertet werden müssen. Muss aber rasch laufen, sonst verpufft die Wirkung von #coronavirusdeutschland.“
1+ , Klaus-Peter Kaikowsky. Mir graute bislang eigentlich vor einem neuerlichen Hochwasserereignis in der Größenordnung des Jahres 2002. Konnte nur gestemmt werden durch Stäbe und Verbände, die nun auch schon länger Bundeswehrgeschichte sind.
Dito neu bewertet werden muss die Personal-, insbesondere Nachwuchslage bei Freiwilligen Feuerwehren, THW und Rettungsdiensten. Auch hier war bei Aussetzung des Grundwehrdienstes manche Wirkung m.E. nicht berücksichtigt.
Zwischen berechtigter Vorsicht, unverantwortlicher Blauäugigkeit und verantwortungsloser Panikmache liegt nur ein schmaler Grat. Gilt auch für eine Neubewertung der Anforderungen an Territoriale Verteidigung und an die Katastrophenschutzplanung.
Insofern wünsche ich den politisch Verantwortlichen gute Entscheidungen.
@ KPK@ LImapunkt
Nichts gegen das hohe Lied auf die Lazarettorgaisation, aber man darf nicht vergessen, dass hier dieselben Kapazitäten zum Teil zweimal verplant wurden. Die Anzahl arbeitsloser Mediziner ist doch sehr begrenzt.
Ärzte und ausgebildete(!) Pflegekräfte gibt es nur einmal. Der Arzt den Sie als OSA der Reserve einziehen und der eine ResLazGrp leiten soll, fehlt als Oberarzt in einem KrKhs.
Das gleiche gilt für die pflegenden Kräfte. Eine Ausweitung der Behandlungskapazitäten ist ohne Absenkung der Standards und ohne Mehrarbeit nicht zu leisten.
@ Sachlicher: das ist mir durchaus bewusst. Es war auch weniger als Kritik an konkreten Maßnahmen gedacht, eher als Hinweis was bei fortschreitender Dauer und Intensität der Pandemie auf uns alle unvermeidlich zukommen kann. Und anders als bei LÜKEX wird keiner zum Wochenende „Übungsende“ – „Übungsende“ rufen.
„denn die Masse der Kasernen ist ja gar mehr nicht dafuer ausgelegt alle Soldaten unterbringen zu koennen“
Dem widerspreche ich aufs Äußerste!
Innerhalb einer Kaserne gibt es genügend Räumlichkeiten (nicht nur Wohnstuben) zur Unterbringung.
Natürlich macht das keinen Spaß, aber darum geht es nicht.
Zur Not hat jeder Soldat eine Zeltbahn, die Kaserne genügend Rasenflächen und die Duschen können auch innerhalb von 24 Stunden genutzt werden im Schichtsystem. (haben sie im Biwak eine Dusche?)
Das ist alles kein Zuckerschlecken, aber ich glaube das wäre mal eine schöne Gelegenheit den durchschnittlichen Soldaten zu zeigen, wie es im schlimmsten Fall aller Fälle mal aussehen kann. Das haben nämlich meiner Meinung nach sehr viele Soldaten schon stark verdrängt.
Auch für die Alleinerziehenden gibt es Lösungen – individuelle oder auch eine allgemeine für alle.
Ich will ja auch nicht, dass es soweit kommt und der Unmut wäre auch sehr groß.
Aber ich glaube schon, dass wir uns langsam auf eine Notlage zubewegen und in diesen möglichen schwierigen Zeiten sind Überbelegung und Duschen ein ganz kleines Übel und kein Hindernis.
Es wird interessant sein zu sehen, was das fuer Auswirkungen auf alle anstehenden Kontingentwechsel hat, oder mit einfachen Versetzungen ins Ausland. Solange wie die Kontingente keine Erkrankungen ausfweisen, sollte man vielleicht alle bis auf weiteres im Einsatzland lassen. Unnoetige DR von Gefechtsfeldtouristen in diese Laender sollten unterbleiben um die Soldaten vor Ort nicht unnoetig zu gefaehrden. Wenn der Virus erstmal in einem Feldlager ist, kann man den Laden gleich dicht machen und nach Hause geht dann bis auf weiteres auch niemand!
Bin mal gespannt ob sich unsere Fuehrung traut diesen Schritt zu gehen. Die Zeit des Zauderns ist meiner Meinung nach vorbei!!
@JohSte 12.03. , 13:47
Es gibt eigentlich nur eine Lösung.
-alles verbleibt vor Ort
-Kein Tourismus mehr
-strenge Umsetzung von Befehlen zur Abschottung und Isolation von /mit anderen Nationen ohne gleiche Regeln
und bitte
2 Wochen kasernierte Isolation ( mit 2-fach Antikörpertest) vor Verlegung i.E und nach Rückkehr a.E. für die „bekannten Sonderfälle“!
Und
… keine Selbstauskunftsfragebögen ;-)
Ich bin der festen Überzeugung, dass dies eine ungebetene Gelegenheit ist zu zeigen wozu die Bundeswehr noch immer im Stande ist. Anpacken und helfen. Wo es nötig ist. Unser aller Gewissen und gesunder Menschenverstand wird uns sinnvolle Entscheidungen treffen lassen. Die Lage wird ständig beurteilt, die Möglichkeiten abgewogen und gehandelt.
Dabei hoffe ich, dass die vielen sinnvollen Abläufe, die schon mal da waren aus den Schubladen geholt werden und genutzt werden.
Dafür sind wir da. Packen wir es an. Wir haben schon oft bewiesen wie viel wir aus wenig machen können. Ich bin fest davon überzeugt dass das genau das ist wofür die meisten von uns Dienst leisten.
@ Romeo Kilo ;14.03.2020 um 21:43 Uhr
Sehr guter Kommentar, besonderst der letzte Absatz! +1
„Frage nicht was dein Land für dich tun kann, frage was Du für dein Land tun kannst!“
Dieser Auspruch wird auch in unserem Land u.U. eine neue Bedeutung bekommen.
Zeit für Ziffer 2 und 3