CH-53-Hubschrauber der Luftwaffe: Zwei ‚Sicherheitslandungen‘ in 24 Stunden
Zum Mitplotten: Innerhalb von 24 Stunden mussten gleich zwei Bundeswehr-Transporthubschrauber des Typs CH-53 eine so genannte Sicherheitslandung absolvieren. Die Maschinen des Hubschraubergeschwaders 64 der Luftwaffe waren beide vom Fliegerhorst Holzdorf südlich von Berlin gestartet.
Die erste Sicherheitslandung meldete die Luftwaffe am (gestrigen) Mittwoch:
#Sicherheitslandung: Heute um 10:52 Uhr musste eine #CH53 des #HSG64 aufgrund einer Getriebeanzeige im Cockpit ca. 3 km östlich des Fliegerhorstes Holzdorf auf einem Feld in der Nähe der Ortschaft Grassau (Elbe-Elster Kreis) landen. Hier nun ein Originalbild… #Team_Luftwaffe pic.twitter.com/5wuDBybQ0I
— Team_Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) March 11, 2020
und die zweite am (heutigen) Donnerstag:
#Sicherheitslandung Ein #CH53 Hubschrauber des #HSG64 musste um 09:40 Uhr auf Grund von Problemen an der Hydraulikanlage Nord-östlich von Leipzig an der B 87 zwischen Eilenburg und Doberschütz landen. Er war von Holzdorf auf dem Weg nach Laupheim. (Archivbild). pic.twitter.com/AZYJt4tKz7
— Team_Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) March 12, 2020
Die Sicherheitslandung am 11. März war nach Angaben der Luftwaffe auf eine Warnanzeige des magnetischen Späne-Warngeber am Hauptgetriebe zurückzuführen.
Die CH-53 wird von der Bundeswehr in verschiedenen Varianten seit 1972 geflogen; allerdings wurde die Technik und Avionik der Maschinen in den Jahrzehnten seither immer wieder überarbeitet.
Dennoch sind sie längst am Ende ihrer Nutzungsdauer angekommen, und schon 2002 hatte es erste Forderungen gegeben, ein Nachfolgemodell zu suchen. Derzeit läuft das Verfahren für einen neuen Schweren Transporthubschrauber (STH) der Truppe; zur Auswahl stehen die neueste, komplett überarbeitete Version der von Sikorskys CH-53, der CH-53K, und der Boeing-Helikopter Chinook.
(Foto: Hubschrauber nach der Sicherheitslandung am 11. März – Foto Luftwaffe via Twitter)
Evtl. beschleunigen diese Vorfälle ja eíne Entscheidung bzgl. STH oder zeigen den Entscheidern die Dringlichkeit eines Ersatzes auf.
Diesen sehe ich nämlich noch immer nicht in trockenen Tüchern.
Vielleicht tut es der Politik jetzt irgendwann leid, dass man mehr als 10 generalüberholte Hauptgetriebe der CH-53 nach Israel abgegeben (verschenkt ?) hat vor über einem Jahrzehnt.
Mit 48 Jahr en sind die Maschinen einfach zu alt. Die Bw hat die Nachfolge jahrelang auf die lange Bank geschoben und bekommt jetzt die Auswahlentscheidung für den sth nicht hin. Wobei die Auswahlentscheidung falsch ist. Besser wäre es, wenn die Bw mit beiden Anbieter n gleichzeitig über Preis und Lieferzeit nebst Ersatzteilversorgung verhandeln würde. Bis der sth eines fernen Tages zuläuft, werden die Piloten vermutlich noch oft zu Sicherheitslandungen gezwungen sein.
@closius:
„Wobei die Auswahlentscheidung falsch ist. Besser wäre es, wenn die Bw mit beiden Anbieter n gleichzeitig über Preis und Lieferzeit nebst Ersatzteilversorgung verhandeln würde.“
Genau das passiert doch im aktuell laufenden Beschaffungsverfahren oder etwa nicht? Die Angebote wurden zu Jahresbeginn abgegeben.
Darauf folgt eine Verhandlungsphase.
Verstehe daher ihre Kritik nicht wirklich. Die Auswahlentscheidung im Rüstungsprozess ist keine Produktauswahl.
@Jürgen Gust & Georg
Sehr optimistisch. Da kräht im politischen Berlin doch kein Hahn danach. Hauptsache, die weiße Flotte der Flugbereitschaft funktioniert.
Freilich täte die Bundeswehr gut daran, würde sie angesichts der gegenwärtig grassierenden Corona-Panik hervorheben, dass die CH-53 das einzige luftgebundene Großraumrettungsmittel darstellt, das wir haben. Und man sich doch bitte vorstellen sollte, wie es wäre, wenn einer der heute notgelandeten Helikopter, sagen wir, sechs intensivpflichtige Patienten pro Schlitten an Bord gehabt hätte.
@ Georg:
Bedingt durch die Flottenreduzierung von ursprunglich 112 Hubschraubern auf heute rund 70 und die Tatsache, dass bei der Beschaffung eine Anzahl von mehr als 130 (kostengetriebene Stückzahlreduzierung) Getrieben PLUS Kreislaufreserve beschafft wurden, kann von einer Knappheit keine Rede sein. Chip detection kommt auch bei neueren Flotten schon mal vor und ist meist nix schlimmes. Die Getriebe der heutigen CH-53G sind locker so sicher und zuverlässig wie die jedes aktuellen Musters. Das gilt absolut auch für den Rest der Maschine. Da können Sie sicher sein!
Die CH-53G krankt an unzuverlässigen Versorgungs- und Instandhaltungsvorgängen, an immer neuen Wünschen der Operateure, die zumindest Airbus erfreuen und mangelnder Effizienz der Luftwaffe in der Technik (aus vielerlei Gründen). Ein Oldtimer. Teuer, aber immer noch zuverlässig und faszinierend!
@Logistiker
Ich nehme an, dass Sie über Insiderwissen verfügen, frage mich aber doch, wie angesichts der letzten nach außen gedrungenen Zahlen von Zuverlässigkeit die Rede sein kann. 2018 hatte die Truppe im Schnitt 40 von 72 Maschinen on base zur Verfügung, von denen durchschnittlich 16 flugfähig waren. Sprich, ohne entsprechende Vorlaufzeit waren lediglich 22% der Luftfahrtzeuge flugfähig.
@Logistiker Ich persönlich fände Späne im Getriebe nicht so dolle faszinierend. Wenn ich drinn sitze. Nur so…
Nur mal angenommen der hubi ist soweit defekt das er nicht auf dem acker repariert werden kann. Wie wird der dann geborgen? Die Felder sind komplett durchgeweicht. Kommen dann die pios mit Faltstraßen? Im prinzip möglich.
Auch @Logistiker
Sollten nicht nur noch GS, GE und GA weiter betrieben werden? Welches sind dann obige „Unglücksmaschinen“? GS würde ich auch schon ausschließen.
@ muck sagt: 12.03.2020 um 23:15 Uhr
Und was hat der von Ihnen beschriebene Umstand mit Zuverlässigkeit zu tuen? Sie verwechseln das Zuverlässigkeit und Einsatzfähigkeit.
Die geringe Einsatzfähigkeit der CH kommt ja nicht daher weil diese jeden Tag kaputt gehen, sondern weil diese teilweise auf lange Zeit auf Inspektionen, Wartung oder Modernisierung warten. Die Gründe dafür sind aber nicht technischer Natur (sprich nicht zuverlässige Technik in den Maschinen), sondern, und das wurde ja bereits mehrmals in den vorherigen Threads beschrieben, reccourcenbedingte Probleme (zu wenig Personal, Material,…)
Und das da jetzt zwei CHs innerhalb kurzer Zeit Sicherheitslandungen durchführen mussten ist unglücklich, aber dem Vernehmen nach waren es jeweils zwei unterschiedliche Gründe, was also auch als einen unglücklichen Zufall darstellen könnte. Dazu ein vereinfachtes Beispiel das jeder selbst kennt.
Sie fahren ein und das selbe Auto 10 Jahre lang und haben 10 Pannen.
Fall a) Es ist immer die selbe Panne
Fall b) Es sind 10 unterschiedliche Pannen (mal Autoreifen geplatz, mal Kühler defekt,…)
Je nachdem ob a oder b würden Sie sicherlich zu einer anderen Beurteilung über die Zuverlässigkeit Ihres Autos und der dafür ursächlichen Gründe kommen.
Jetzt stellen Sie sich weiterhin vor, dass die Pannen (egal ob Fall a oder b) alle im
Fall c) selben Jahr
Fall d) über die Jahre verteilt (bspw. jedes Jahr eine)
auftreten. Dann würden Sie sicherlich auch zu anderen Urteilen kommen.
Die Chinook wäre die bessere Wahl zu 1. 30% günstiger 2.100 Kilometer sind mir Zusatztanks Problemlos zu machen.
3. Höhere Zulassung mehr Fläche.
4.Ist die Neue schon erprobter als die CH53 K
@Bundesbürger
Die auf dem Bild zu sehende Maschine vom 11 März ist eine GA.
Prima, Danke @Björn!
Brave Mädels, haltet noch ein wenig aus – möchte man ihnen zuflüstern.
Von Dieter Krebs und Iris Berben habe ich als junger Mensch gelernt, dass das Auge bekanntlich mitisst. Bei einem Hubschrauber kann das nicht wirklich ein Argument sein. Bei der CH-47 habe ich aber echte Probleme. Sie bleibt für mich eine fliegende Gurke. Da sieht aber auch alles nach über 60 Jahren aus!
Ich breche meine Lanze schon deshalb für die 53K!
Es wird endlich Zeit für eine zügige Nachfolgemuster-Entscheidung. Und wenn wir sogar das doppelte der Zeit wie für die Auswahlentscheidung des A.340-Ersatzes (A.350-900) als für die CH-53-Nachfolge verwendet hätten, wäre das schon weitaus schneller als der tatsächlich Zeitrahmen.
@Hans Hüfner
Wovon Reden sie? Ich finde ihre Aussagen weder nachvollziehbar noch verständlich.
@ Wa-Ge 13.03.2020 um 4:14 Uhr
„Sie verwechseln das Zuverlässigkeit und Einsatzfähigkeit.“
Danke.
Aber noch nicht ganz richtig. Einsatzfähig ist es oder ist es nicht, ohne zeitlichen Bezug. Sie suchten „Verfügbarkeit“, aber Vorsicht, da gibt es auch verschiedene Ausprägungen.
@Marcus Herbote:
Die indikativen Angebote sind ja abgegeben (s.o.), es folgen nun die weiteren Schritte (siehe 10. Rüstungsbericht, S. 68).
Das ganze Verfahren ist ziemlich umfangreich und nicht einfach in der Bewertung (ohne feste Stückzahl). Wenn alles planmäßig läuft, kann der Vertrag noch vor der nächsten Bundestagswahl geschlossen werden.
Begonnen hat die Ausschreibung ja erst Ende 2019. Alles davor war ja nur allgemeine Diskussion.
@Memoria
Wir wissen aber schon länger, dass die guten Zeiten des CH-53G vorbei sind, man hätte zB 3-5 Jahre früher das Verfahren starten sollen.
@ Bundesbürger
Wenn der Chinook eine Gurke ist, dann kaufen wir eben Gemüse. Dann sind wir ja in guter Gesellschaft mit den NATO-Partnern USA, Kanada, Spanien, Italien, Großbritannien und der Türkei
@Marcus Herbote:
Ja man hätte früher beginnen können.
Es hakte ja aber (genau genommenen bis jetzt) an der gesicherten Finanzierung.
Allein hierdurch wurden nochmal fast 2 Jahre verloren. Auch bei der Definition der Forderungen (FFF) wurde aus verschiedenen Gründen in den letzten 10 Jahren (!) Zeit verloren. Aber das ist nun so.
Deswegen werden nun ja auch noch die CH-53GS nochmal modernisiert.
Wichtiger ist aus meiner Sicht, dass das Verfahren nun störungsfrei fortgesetzt werden kann und die parlamentarische Befassung bis zum Sommer 2021 erfolgt.
Denn der investive Anteil des Verteidigungshaushaltes ist ja bereits unter Druck (die Sonderausgaben gegen Corona werden am Verteidigungshaushalt zudem nicht spurlos vorbeigehen): https://augengeradeaus.net/2019/09/akks-erste-haushaltsrede-warnung-vor-stopp-von-grossprojekten/
@Bundesbürger sagt:b13.03.2020 um 11:11 Uhr
„Bei der CH-47 habe ich aber echte Probleme. Sie bleibt für mich eine fliegende Gurke. Da sieht aber auch alles nach über 60 Jahren aus!
Ich breche meine Lanze schon deshalb für die 53K!“
Was hat denn das Aussehen mit dem Einsatzwert eines Waffensystems zu tun?
Wenn es peinlich wäre, ja meinetwegen, denn auch Psychologie ist ja ein Teil der Kriegsführung.
Aber niemand wird der CH-47 ein peinliche Aussehen unterstellen. Dazu ist sie auf den internationalen Kriegsschauplätzen der letzten Jahrzehnte viel zu präsent.
Von daher geht es jetzt nur noch (und bitte ausschließlich!) darum wie wir für das wenige Geld, was uns derzeit zur Verfügung steht ein Maximum an Leistung für die Bundeswehr bekommen.
Dabei gibt es gute Argumente für die CH-53 und gute Argumente für die CH-47. Aber ist sicherlich keines davon.
@Memoria sagt: 13.03.2020 um 15:49 Uhr
„Das ganze Verfahren ist ziemlich umfangreich und nicht einfach in der Bewertung (ohne feste Stückzahl). Wenn alles planmäßig läuft, kann der Vertrag noch vor der nächsten Bundestagswahl geschlossen werden.
Begonnen hat die Ausschreibung ja erst Ende 2019. Alles davor war ja nur allgemeine Diskussion.“
Danke für Ihren (wieder einmal faktenbasierten) Einwand. Ihre Kommentare auf Basis von Fachwissen und Ihre sachlichen Argumentationlinien sind wohltuend.
Es gibt Späne im Getriebe und es gibt Späne im Getriebe, soll heißen 2 Fälle mit gleichen Namen müssen sich nicht gleichen.
Die No.1 der Auffangstationen für Späne im Getriebe ist ein Magnetstopfen im Ölkreislauf des Getriebes. Der wird bei routinemäßigen Inspektionen geöffnet und optisch nachgeschaut ob sich an der magnetischen Spitze Späne angesammelt haben, die leichtere Variante einer Abnutzung der Getriebezahnräder also.
Die No. 2 ist ein Sieb im Ölkreislauf. Wenn dieses Sieb aufgrund der Größe oder der Menge der Späne zu verstopfen droht und der Öldurchfluss im Getriebe nicht mehr gewährleistet ist, dann gibt es einen Alarm im Cockpit. Dieser Alarm ist offensichtlich ausgelöst worden. Die darauf erfolgte Sicherheitslandung, man könnte auch sagen eine sofortige Notlandung auf freien Feld, da das Hauptgetriebe zu blockieren drohte, ging glimpflich aus.
Was wäre denn passiert, wenn dies 10 Meilen vor der Küste passiert wäre ? Ganz so harmlos wie es manche darstellen oder auch von der Bw dargestellt wird sehe ich das nicht. Es war zumindestens ein sofortiger Flugabbruch und ich denke auch flugsicherheitstechnisch in der Nachbehandlung dieses Vorfalls wird dies als ernster Vorfall oder schwere Störung gewertet werden.
Nach welcher Zeit auf dem Feld konnten denn die beiden Hubschrauber wieder starten ?
Da hier noch von der CH-53G gesprochen wird: die gibt es nicht mehr. Okay, ich glaube eine noch. Die wird noch abgeflogen und das war’s dann. Dann sind nur noch nen Haufen GA, ein paar GE und nach wie vor einige GS im Bestand, welche ebenfalls modernisiert werden soll. Auch das wird leider mal wieder kein Erfolgsprojekt, wie sich die meisten schon denken konnten. Es gibt schon jetzt viele viele Monate Verzögerung im zweistelligen Bereich. Ich möchte hier nicht auf Details eingehen. Das wird die GS Flotte zunächst lähmen und der Einsatzbereitschaft der CH-53 im Ausland für einige Jahre komplett den Dolchstoß versetzen. Ich glaube das ist bisher irgendwie nicht in den Köpfen der militärischen und politischen Führung angekommen. Aber dann können sich die Einsatzmüden Crews zumindest mal ausruhen…
Und ja ich schließe mich an, es wird dringend Zeit für den STH, welcher auch immer es wird! Wichtig ist, dass er pünktlich auf der Platte steht. Am besten schon gestern! Denn auch wenn es oft anders kommuniziert wird oder anders scheint, aber die Flotte ist komplett am Ende. Jetzt mal fernab der offiziell gemeldeten Klarstandsraten, wenn in Laupheim jede der zwei Staffel mal eine Maschine ganztags zur Verfügung hat ist das ein guter Tag. Oft müssen sich beide Staffeln eine Maschine teilen. In Holzdorf sieht es auch nicht viel besser aus. Es gibt auch Tage und Wochen die besser sind, aber bei den geschönten Klarstandsraten die nach oben gemeldet werden gelten auch die Technik Maschinen als klar und jene, die bereits von den Stunden her abgeflogen sind und auf einen Dockplatz warten. Und das sind oft einige.
Und dann sind da noch ein Dutzend Maschinen bei Airbus die nie rechtzeitig fertig werden und dann auch noch mit Defekten zurück kommen und erstmal für den eigentlichen Flugbetrieb fit gemacht werden müssen. (So letzte Woche wieder geschehen) Aber das lässt man sich ja auch einfach so gefallen …
So genug gemeckert, aber manchmal muss der Frust einfach mal raus.
@T.Wiegold: Warum Sicherheitslandung in Anführungszeichen? Der Begriff ist ein feststehender, kein Euphemismus der Luftwaffe o. ä.?
[Anführungszeichen kennzeichen Zitate und auch feststehende Begriffe und haben wenig mit Euphemismen zu tun. T.W.]
Puuh, Wa-Ge und Anonymer Insider, Ihr habt mir den Abend gerettet!
@ Georg: Sie ahnen zumindest, wie das mit den Chip-Detektoren sich verhält. ;-)
Ich erkläre jetzt nicht die komplette CH-53. Aber in Kürze: Bei der CH-53 gibt es 2 wesentliche Arten, ist aber genau umgekehrt, wie Sie erklärt haben. Die Magnetstopfen führen zur Anzeige. Bei den Hydraulikanlagen sind es Filter, die teilweise Verstopfungen melden.
Eine Sicherheitslandung ist übrigens KEINE Notlandung. Das land asap ist eine vorsorgliche Maßnahme. Über See heißt das, man darf weiterfliegen, bis man landen kann. Auch, wenns vielleicht a bissle mulmig wird ;-)
Eine Chipwarnung im Flug kommt vor. Selbst Späne oder gewisse Ausbrüche von Zahnrädern müssen nicht kritisch sein. Da gibts genaue Vorgaben. Meist wird der Detektor rausgeschraubt (in der Regel sogar Schnellverschluss), der Span bewertet, wieder rein (ohne Span) und weiter. Manchmal wird das Getriebe gespült und weiter. Ölproben werden analysiert, dann werden Maßnahmen eingeleitet oder auch (meist) nicht. Das gibts alles bei jedem Fluggerät. Unabhängig vom Alter. Viele Bauteile in den CH-53 von heute sind besser als 1972. So, für weiteren Unterricht würde ich Geld nehmen wollen…
Okay, einer noch:
Fehler in Hydraulikanlagen sind durch die Redundanz der flugwichtigen Anlagen prinzipiell ohne kritische Folgen. In den Mio Flugstunden der Gesamtflotte gibt es nur einen Unfall (beim USMC), bei dem ein fataler Hydraulikschaden nicht ausgeschlossen werden konnte. Bewiesen aber auch nicht.
Warum die Flotte krankt, wurde ja ausführlich erklärt.
@ T.W.: Dieser Thread müsste Ihnen doch echt Lust auf eine Neuauflage des „Drehflüglers“ machen, oder? Hauptberuflich! ;-)
@ Logistiker
Danke für ihre Darstellung.
Trotzdem ist eine Sicherheitslandung nicht der tägliche Normalfall und vermutlich ist es ein Metallchipf, Span im Ölkreislauf im Hauptgetriebe auch nicht.
Wie würde denn eine Sicherheitslandung, bei einem Starrflügler ausschauen ? Betroffenes Triebwerk im Flug abschalten und den nächsten Flugplatz ansteuern ?
Zitat:
„Okay, einer noch:
Fehler in Hydraulikanlagen sind durch die Redundanz der flugwichtigen Anlagen prinzipiell ohne kritische Folgen. In den Mio Flugstunden der Gesamtflotte gibt es nur einen Unfall (beim USMC), bei dem ein fataler Hydraulikschaden nicht ausgeschlossen werden konnte. Bewiesen aber auch nicht.“
Ausser man macht beim Zusammenbau des Rotorkopfes einen entscheidenden Fehler und verwechselt zwei Anschlussleitungen. Dann werden schon mal Kameraden beim Probelauf geköpft !
@ Georg:
Nur zu ihrer Information: Der Rotorkopf wird mechanisch angesteuert. (Die Hydraulik ist hier nur für das Falten und Spreizen verantwortlich.) Die Anschlussleitungen wurden seinerzeit beim Anschließen an den Haupttandem-Arbeitszylinder vertauscht.
@ Erwin
Ja, das war schon so gemeint.
Die Details des Rotorkopfes und dessen Ansteuerung kenne ich nicht. Ich kenne aber den Unfall aus den Flugsicherheitsmitteilungen. Eigentlich interessant, dass man sowohl bei dem besagten CH 53 Unfall als auch bei dem Rigging, der Einstellung des Rotorkopfes des in Mali abgestürzten Tigers, durch einen Ausbildungsmangel des eingesetzten Personals ein tödlicher Fehler hervorgerufen wurde und wenn der abschließende Unfallbericht des CH-53 Absturzes vom Dezember 2002 über Kabul stimmt, war dort die Ursache auch ein menschlicher Fehler der handelnden Mechaniker bei der Behandlung und dem Aufbau des zerlegten Hubschraubers.
@logistiker Ein Magnetstopfen ist ein Magnetstopfen und generiert keine Anzeige. Dafür gibt es Chipdetectoren, die dem Namen nach einen Chip (Span) detektieren und zur Anzeige bringen. Ein Magnetstopfen wird am Boden kontrolliert @Erwin der Hauptrotorkopf wird selbstverständlich hydraulisch gesteuert mittels eines Actuators (Servo). Der Servo wird manuel angesteuert oder wie beim NH90 electrisch (fly by wire)