Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan soll vorerst unverändert bleiben

Der Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan soll unabhängig von den laufenden Gesprächen über eine Waffenruhe mit den Taliban und US-Plänen für eine Truppenreduzierung zunächst unverändert verlängert werden. Das Bundeskabinett billigte das entsprechende Mandat, das die deutsche Beteiligung an der Resolute Support Mission gleichlautend bis März 2021 fortschreiben soll. Der endgültige Beschluss ist Sache des Bundestages.

Der Bundestag hatte das derzeit geltende Mandat (Bundestagsdrucksache 19/7726) im März vergangenen Jahres gebilligt. Weiterhin sollen auch nach dem neuen Mandat (Bundestagsdrucksache 19/17287) bis zu 1.300 Soldaten in Afghanistan eingesetzt werden können; damit bleibt es das zweitgrößte Engagement der deutschen Streitkräfte nach den beiden Missionen im westafrikanischen Mali. Unverändert liegt der Schwerpunkt auf der Begleitung, Unterstüzung und der Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte. Die Kosten für ein Jahr Einsatz werden mit rund 427,5 Millionen Euro veranschlagt.

Derzeit sind knapp 1.200 deutsche Soldaten am Hindukusch, davon der größte Teil in Mazar-i Sharif, gut 130 im Hauptquartier in Kabul und knapp 100 in Kunduz. In den vergangenen Wochen hatte es vor allem auf diese Berater im Camp Pamir in Kunduz immer wieder Angriffe mit Mörsern gegeben; außerdem waren am 11. Februar zwei deutsche CH53-Hubschrauber auf dem Weg von Mazar-i Sharif nach Kunduz im Distrikt Aliabad bei Kunduz mit Handfeuerwaffen beschossen.

Die am (heutigen) Mittwoch vom Kabinett auf den Weg gebrachte Verlängerung des Mandats für die deutsche Beteiligung an der NATO-geführten Resolute Support Mission kommt in einer Zeit erneuter großer Unsicherheit über die Fortsetzung. So ist bislang unklar, ob die Gespräche zwischen den USA und den Taliban tatsächlich zu einer Waffenruhe im Land führen; zudem kämpft die Regierung in Kabul angesichts des Streits über die Ergebnisse der Präsidentenwahl im vergangenen Jahr mit innenpolitischen Problemen. Unklar ist auch, ob die USA nun doch in größerem Maß ihre Truppenpräsenz am Hindukusch reduzieren und welche Auswirkungen das auf die anderen Verbündeten wie Deutschland hat, die in Teilen auf die US-Unterstützung angewiesen sind.

(Archivbild August 2019: Special Police ride off into battle when the city center in Kunduz was under siege by the Taliban – Staff Sgt. Timothy Yao/201st Press Camp Headquarters)