Lafetten fürs neue Maschinengewehr: Noch ein bisschen teurer

Die Kosten für die Einrüstung – nicht die Beschaffung! – des neuen Standard-Maschinengewehrs MG5 der Bundeswehr steigen noch mehr als ohnehin schon geplant. Für die Lafetten und Waffenstationen, die die neue Waffe aufnehmen sollen, werden an die 60 Millionen Euro fällig.

Die Zahl geht aus der Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine schriftliche Frage des FDP-Bundestagsabgeordneten Marcus Faber hervor. Neben der mechanischen Anpassung von Lafetten muss zusätzlich bei den sogenannten Fernbedienbaren Leichten Waffenstationen vom Typ FLW100 die Software angepasst werden – allein das schlägt mit rund 2,4 Millionen Euro zu Buche.

Die Millionenkosten für den Einbau  des neuen Maschinengewehrs hatten sich bereits vor vier Jahren abgezeichnet: Im September 2015 hatte das Ministerium bestätigt, dass die vorhandenen Halterungen für das neue Standard-Maschinengewehr umgerüstet werden müssen, und dafür Kosten von fast 50 Millionen Euro veranschlagt. Diese Summe wird nun noch übertroffen.  Dabei hatte die Herstellerfirma Heckler&Koch die neue Waffe unter anderem damit beworben, dass das MG5 in Serie über eine Schnittstelle zur Nutzung bereits eingeführter MG3-Lafetten verfüge.

Nach der Übersicht des Ministeriums kostet für das MG5 die Umrüstung der Feldlafette knapp 210.000  und der Umbau des Fliegerdreibeins ebenfalls rund 210.000 Euro. Für die Umrüstung der Drehringlafette wird eine Million Euro fällig, dagegen die sind Kosten des für 2021 geplanten Umbaus der Freirichtlafette noch nicht bekannt.

Bei der Fernbedienbaren Leichten Waffenstation 100, wie sie auf gepanzerten Fahrzeugen des Heeres eingesetzt wird, soll allein die Beschaffung der Rüstsätze knapp 24 Millionen Euro kosten, hinzu kommen 2,4 Millionen für die Anpassung der Software und 4,1 Millionen Euro für die Musterintegration. Für die mechanischen Lafetten des Typs KMW1530 sind 24 Millionen Euro für die Beschaffung der passenden Rüstsätze und knapp 3,7 Millionen euro für die Musterintegration vorgesehen.

Die Bundeswehr soll bis zu 12.733 MG5 im Kaliber 7,62mm bekommen, die das bisherige Standard-Maschinengewehr MG3 ablösen sollen. Im Juni 2013 hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages die Bestellung von  zunächst 65 Nachweismustern im Wert von 2,76 Millionen Euro gebilligt. Der Rahmenvertrag mit Heckler&Koch sieht als Mindestausstattung den Kauf von 7.114 Waffen zum Preis von 118,4 Millionen Euro vor. Nach den aktuellen Angaben des Verteidigungsministeriums in der Antwort an Faber wird derzeit lediglich eine Anfangsausstattung beschafft, eine Ablösung aller MG3 durch das MG5 sei derzeit noch nicht möglich.

(Archivbild September 2019: MG5 auf der Brückennock der Fregatte Brandenburg)