Abgestürzte Piloten „aufgrund hervorragender Kompetenz“ als Fluglehrer vorgesehen

Die am Montag mit einem Schulungshubschrauber der Bundeswehr abgestürzten Piloten waren direkt nach ihrer fliegerischen Ausbildung als künftige Fluglehrer vorgesehen. Beide seien aufgrund ihrer hervorragenden fliegerischen und menschlichen Kompetenz dafür ausgewählt worden, sagte der Kommandeur des Internationalen Hubschrauber-Ausbildungszentrums in Bückeburg, Brigadegeneral Ulrich Ott.

Bei dem Absturz des EC135-Helikopters in der Nähe von Hameln war eine 25-jährige Pilotin ums Leben gekommen, der zweite, 26 Jahre alte Pilot überlebte schwer verletzt. In einem Statement vor Journalisten in Bückeburg vermied Ott am (heutigen) Dienstag Aussagen zu einer möglichen Unfallursache und verwies auf die laufenden Untersuchungen des Generals Flugsicherheit, der Flugunfallstelle der Bundeswehr.

Die Schulungsmaschine befand sich nach Otts Angaben auf einer Tiefflugübung. Dafür gebe es eine festgelegte Strecke, die auch regelmäßig auf Hindernisse überprüft werde, sagte der Kommandeur des Ausbildungszentrums. Die Piloten gingen dabei auf Flughöhen von zehn Fuß (etwa drei Meter) über Grund herunter.

Die Ausbildung zum Fluglehrer direkt nach der fliegerischen Ausbildung sei ein normales Programm des Ausbildungszentrums, sagte Ott. Die Piloten würden dafür etwa zwei Jahre weitere Ausbildungsflüge absolvieren. Entscheidend sei dabei ihre Kompetenz, das erworbene Wissen auch weitergeben zu können: Es ist nicht so, dass wir Luftfahrzeugführer in einen Hubschrauber setzen, ohne dass wir vorher sehr genau abwägen, wen wir da reinsetzen.

Aus dem Statement des Brigadegenerals zum Nachhören (technische Unzulänglichkeiten bitte ich zu entschuldigen):

Ott IHAZ Heli Unfall 02jul2019     

 

Nach Informationen von Augen geradeaus! umfassen die Angaben zu den Flugstunden, die die beiden verunglückten Piloten absolviert hatten, sowohl die realen Flugstunden im Hubschrauber als auch Stunden im Simulator. Von den rund 450 Flugstunden insgesamt, die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Vortag beim Besuch der Unfallstelle genannt hatte, entfielen bei beiden Piloten gut 280 Flugstunden auf reales Fliegen in einem Helikopter und weitere knapp 170 Flugstunden auf den Simulator.

Die Bundeswehr hatte Ende Mai im social-Media-Netzwerk Instagram Fotos und ausführliche Informationen zu dem Ausbildungsprogramm veröffentlicht, das als First Assignment Instructor Pilot (FAIP) bezeichnet wird. Dabei wurde auch auf die Tiefflugübungen in drei Metern Höhe verwiesen (s. Foto oben).

(Foto: Screenshot aus dem Instagram-Account der Bundeswehr; Audio: PIZ Heer)