Kündigungen von Jet-Piloten der Luftwaffe: Neuer Höchststand im vergangenen Jahr
Die Zahl der Kampfjet-Piloten der Luftwaffe, die von sich aus kündigen, hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Von den insgesamt gut 160 Eurofighter-Piloten kündigten im vergangenen Jahr neun Offiziere. In den Vorjahren waren es 2014 und 2015 je einer, 2016 drei und 2017 keiner gewesen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP hervor, die Augen geradeaus! vorliegt.
(Nachtrag: Am 18. Februar wurde sie auch als BT-Drucksache 19/7662 auf der Bundestags-Webseite veröffentlicht.)
Die Gründe für den Abschied aus dem Cockpit sind nach Darstellung des Verteidigungsministeriums nicht zu ermitteln: Begründungen für Kündigungen dürfen nicht abverlangt werden. Aus der freiwilligen Angabe Einzelner lassen sich keine validen Kündigungsgründe ermitteln. Dementsprechend liegen keine validen Erkenntnisse zu den Kündigungsgründen vor, heißt es in der Antwort.Die Kündigungswelle gerade bei den so genannten Luftfahrzeugführern, die die Bundeswehr mit großem Aufwand ausbildet, hatte sich bereits im vergangenen Jahr abgezeichnet. Im Mai hatte die Pilotin Nicola Baumann, eine der wenigen Frauen und zeitweise als Astronautin vorgesehen, öffentlichkeitswirksam ihren Abschied von der Luftwaffe erklärt und mehr oder weniger eindeutig die Bürokratie der Streitkräfte als Grund genannt.
Bereits damals war klar gewesen, dass mindestens sieben Eurofighter-Piloten gehen würden, zum Jahresende wurden es dann neun. Auch wenn das Ministerium keine validen Erkenntnisse zu den Kündigungsgründen hat: Eine mögliche Erklärung hatte die Bundeswehr im vergangenen Jahr auf eine Anfrage ebenfalls der FDP schon selbst geliefert. Auf die Frage nach Gründen für das Absolvieren zu weniger Flugstunden oder gar für einen Verlust der Fluglizenz wurde neben Lehrgängen, Krankheit, Elternzeit und ähnlichem ein grundlegendes Problem genannt:
Daneben haben Pilotinnen oder Piloten teilweise die notwendige Anzahl an Flugstunden nicht erreicht, weil aufgrund der materiellen Einsatzbereitschaft der Luftfahrzeuge die operationell erforderlichen Flugstunden nicht bereitgestellt werden konnten.
Die neun Kündigungen bekommen trotz der scheinbar geringen absoluten Zahl noch ein anderes Gewicht, wenn man den planerischen Bedarf der Luftwaffe an neuen Piloten sieht: In diesem Jahr, so heißt es in der Ministeriumsantwort, ist die Einstellung von 23 künftigen Jetpiloten geplant, zunächst noch unabhängig vom Flugmuster. Rein rechnerisch werden für den Eurofighter 14,5 und für den Tornado 8,5 Piloten neu benötigt.
Das Ministerium machte klar, dass an der derzeit gültigen besonderen Altersgrenze von 41 Jahren für Piloten und Waffensystemoffiziere auf Kampfjets festgehalten werde. Allerdings können sie bei dienstlicher Notwendigkeit auch auf eine Verwendung außerhalb des Cockpits versetzt werden, wo dann diese Altersgrenze nicht mehr gilt. Eine Änderung der im Soldatengesetz festgelegten Altersgrenzen, sowohl der allgemeinen als auch der besonderen für die Piloten, werde derzeit nicht angestrebt.
Ebenso hielt das Verteidigungsministerium daran fest, dass die Piloten der Kampfjets auch künftig Berufsoffiziere sein müssen:
Aufgrund der besonderen fliegerischen Befähigung, der medizinischen Tauglichkeit und des zeit- sowie äußerst kostenintensiven Ausbildungsverlaufs werden die Anwärter des Flugdienstes (Jet) mit der Zusage der Übernahme zum Berufsoffizier eingestellt. … Die Qualitätsanforderungen an den Luftfahrzeugführer Jet [entsprechen] denen der Offiziersqualifikation als Einstiegsvoraussetzung. Die Ausbildung zum Jetpiloten für Unteroffiziere m.P. ist daher nicht vorgesehen.
Der FDP-Verteidigungspolitiker Marcus Faber, der die Anfrage initiiert hatte, reagierte kritisch auf die Antwort:
Wenn ich mir die Planungen – also das Saldo aus Ausbildung und Ruhestand – bei den Jetpiloten ansehe, passt die Bundesregierung bedauerlicherweise die Personalplanungen der Einsatzbereitschaft der Luftwaffe an. Gleichzeitig verlassen aufgrund eben dieser Einsatzbereitschaft zunehmend die Piloten fluchtartig die Luftwaffe. Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen hätte hier schon längst entgegen wirken müssen.
(Foto: Ein Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 ‚Richthofen‘ rollt am 5. Februar 2019 auf der estnischen Luftwaffenbasis Ämari im Schneetreiben zum Start im Rahmen des Baltic Air Policing)
@NoNamw
Mit dem speziellen psychologischem Profil eines Kampfpiloten und dessen Auswahl sind sie auf dem richtigen Weg
ABER die folgenden Aussage, die sie machten ist GÄNZLICH FALSCH.
„Das psychologische Profil für einen (Kampfflugzeug-) Piloten widerspricht m.E. nach diametral dem eines Offiziers. Hier wird der überspitzt gesagt der höchstmotivierte Egoist gesucht, der immer danach strebt, der Beste zu sein. Denn genau diesen Typus Mensch brauche ich im Luftkampf im Cockpit. Auch wenn es gerne belächelt wird, schauen Sie sich die Charaktäre in Top Gun an, das sind keine Teamplayer. Natürlich wird in einer Mission als Team geflogen, aber in Ausbildung und Training ist sich jeder immer selbst der Nächste, um den anderen möglichst immer einen Schritt voraus zu sein. Und genau darauf kommt es an.“
Und Top Gun als Quelle zu benutzen ist etwas ……. komisch. Z.B die Ausbildung überlebt man nur, wenn man Teamplayer ist. Einzelgänger haben es sehr sehr schwer.
@TomTom | 15. Februar 2019 – 7:02
„Aber glauben Sie dass Sie auf dem Bewerbermerkt und auch beim Bestandspersonal eine annähernd ausreichende Zahl von Leuten mit gleichen Mindset finden um den Personalbedarf der BW für Piloten zu decken?“
Ich glaube das durchaus, dass man bei authentischer und gleichzeitig ehrlicher Kommunikation und bei schnüren eines attraktiven „Gesamtpaketes“ (emotional wie finanziell/umfassend), ausreichend geeignete Personal finden würde.
Das Problem ist doch, dass die Bw derzeit das eine sagt, aber das andere tut. Dadurch sind doch am Ende alle gefrustet…
@Mentor | 15. Februar 2019 – 8:36
„Das wäre also Ihre Strategie bei einem Einstellungsgespräch?“
Jepp. Von der ersten Werbemaßnahme über das Assessment bis hin zu den regelmäßigen Unterrichten und Weiterbildungen für die aktiven Soldaten.
„Gleichzeitig erläutern Sie dann den in einem „Hochwert-Casting“ ausgewähltem angehenden Piloten, das er nur ein bißchen Fliegen wird und danach z.Bsp. S2 in einem Verband wird?“
Offizier sein ist mehr als nur Spezialist oder Jetti oder S2 oder was auch immer. Offizier sein ist ein Gesamtpaket. Dazu gehört das, was man gerne macht, aber eben auch das, was an anderer Stelle benötigt wird. Wer das nicht verstehen will, sollte vielleicht auch nicht Offizier werden wollen.
@ede144 | 15. Februar 2019 – 9:17
„Vielleicht so als Fazit: Die BW verhält sich so, als ob ein ziviles Krankenhaus leitende Oberärzte einstellt und sie dann die Blutbank einsortieren lässt. Da kann man moralisch dazu stehen wie man will, aber sinnvoll ist das nicht.“
Äh, nein… Wenn ein Offizier z.B. im Ministerium oder in einer höheren Komandobehörde oder in einem Amt als Konzeptionär benötigt wird, dann ist das nicht mit einem „Einsortieren in eine Blutbank“ zu vergleichen.
Ehrlich gesagt empfinde ich diese Herabwürdigung von anderen Offiziertätigkeiten für reichlich seltsam und überheblich. Natürlich sind wir alle mal mit 19 nicht OA geworden um irgendwann mal Vorlagen bei FüSK zu kloppen, aber es muss halt trotzdem sein, sonst läuft unser laden halt nicht.
@CRM-Moderator | 15. Februar 2019 – 9:32
„Hat ihrer Meinung nach die Bundeswehr die falschen Leute für den Fluegerischen Dienst (Jet) ausgesucht?“
Vielleicht. Vielleicht hat sie auch die richtigen ausgesucht, aber diese in jungen Jahren falsch geprägt. Man müsste sich das mal genau anschauen.
„Haben sich damehrere Unterorganisationen verschworen, durch eine personelle Negativauswahl die Verteidigungsfähigkeit im Bereich Luftmacht massiv zu schädigen?“
?!?!?! Aluhut?
„Was schlagen Sie vor?“
Offene, ehrliche und (soldaten)-berufsgerechte Werbung, Personalauswahl und Kommunikation.
@Wa-Ge | 15. Februar 2019 – 14:01
„Das gleiche gilt im Übrigen für Fallschirmjäger-, Panzer-, Inst- oder sonst welche Offiziere.“
+1
@ klabautermann
Zitat: „Eine Massenflucht der Piloten der BW aus dem Dienstverhältnis vermag ich nicht zu erkennen…….also kein Grund zur Panik und auch nicht zu philosophischen Grundsatzdiskussionen über Treue und Fürsorge oder Top Gun versus Top Fun ;-)“
Naja, 9 EF-Piloten von rechnerisch 13,5 Piloten pro Jahr Regenerationsbedarf, das sind genau 66 % eines Jahrgangs die fehlen. Da die 9 Piloten höherqualifiziert waren, u.U. auch aus Ausbilder gearbeitet haben, ist der Schaden noch höher, da die Fähigkeit zur Reproduktion eingeschränkt wurde.
Also auf Marineverhältnissse übertragen. Das Boot ist leckgeschlagen. Die Lenzpumpen schaffen gerade 2/3 des eingedrungenen Wassers wieder von Bord. Das Boot wird früher oder später in diesem Fahrbetrieb untergehen. Wenn sich nichts ändert ist das Boot verloren, oder sehen sie das anders ?
Die philosophische Betrachtung um § 7 SG (Treues Dienen) versus § 31 SG (Fürsorge) bringt uns hier überhaupt nicht weiter. Interessant ist daran nur, dass manche Leute eher bereit sind mit diesem Prinzip unterzugehen, als pragmatisch anzuerkennen, dass nicht alle Soldaten die gleiche Motivationslage haben und der Wurm eben dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler.
Insgesamt sehe ich die Lage daher schon besorgniserregend, auch wenn man die anderen Aussagen aus dem fliegerischen Bereich zustätzlich anschaut (Tiger-Einsatz in Mali hat personelle Kapazität zur Pilotenregeneration aufgebraucht, Klarstandsraten NH-90 und beabsichtigen MH-90 usw.)
Ich hoffe Abt. P bekommt in seinem Verhalten noch die Kurve bevor es zu spät ist.
Die Situattion erinnert mich sehr an die Schlussszene des Films „Dr. Seltsam oder wie ich lernte die Bombe zu lieben“, bei der der Flugkapitän mit seinem Cowboyhut auf der Bombe ins Ziel reitet, nachdem zig Stellen, Freund und Feind, trotz größter Anstrengungen vergeblich versucht haben ihn von seinem ursprünglichen Auftrag zurück zu beordern.
@Koffer: „Vielleicht. Vielleicht hat sie auch die richtigen ausgesucht, aber diese in jungen Jahren falsch geprägt. Man müsste sich das mal genau anschauen.“
Die Prägung ist nationenübergreifend gleich. Es ist eine Fraternity of Fighterpilots. Die ticken alle gleich. Nuancen natürlich inbegriffen.
Ihre Ausführungen zeigen mir, dass Sie überhaupt keinen Zugang zu diesem Themengebiet haben. Sie stochern im Nebel. Sie würden wahrscheinlich eine externe Kommision einsetzen, um nach 2 Jahren stolz der Frau Minister ein Ergebnis vor Fernsehkameras überreichen.
Meine Ironie bzgl. Verschwörung in der Bewerberauswahl haben Sie noch nicht mal erfasst. Nein, ich trage keinen Aluhut.
Klingelt bei Ihnen kein Alarmsignal, wenn P keine Gründe abgefragt hat/vorweisen kann?
Welche professionelle Personalführung agiert so?
Haben andere Nationen ähnliche Probleme?
Welche Laufbahnen haben die?
Wie halten die ihre Besatzungen bei der Stange?
Einfach den 3 Fragen nachgehen und Antworten finden. Spart den Auftritt von McKinsey.
@Georg | 15. Februar 2019 – 18:02
„Naja, 9 EF-Piloten von rechnerisch 13,5 Piloten pro Jahr Regenerationsbedarf, das sind genau 66 % eines Jahrgangs die fehlen.“
Sorry, aber das ist eine Milchmädchenrechnung. Denn das diese 9 Piloten vermutlich aus zahlreichen Jahrgängen kommen verteilt sich das über zahlreiche Jahrgänge und je älter diese Kameraden waren, desto näher wären sie ja so oder so an regulären Ausscheiden als BO41 oder am Übergang in Stabs- und Führungsaufgaben gewesen.
Damit möchte ich nicht sagen, dass diese Entwicklung gut ist. Ich möchte lediglich einer gewissen Hysterie widersprechen und @klabautermann insoweit zustimmen.
„und der Wurm eben dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler.“
Jepp, aber der Angler entscheidet eben auch welchen Fisch er fangen möchte!
@CRM-Moderator | 15. Februar 2019 – 18:30
„Ihre Ausführungen zeigen mir, dass Sie überhaupt keinen Zugang zu diesem Themengebiet haben. Sie stochern im Nebel.“
Ob ich ein LfzFhr bin? Nope. Ob ich ein StOffz mit langjähriger Führungserfahrung im Bereich von Hochwertpersonal und Kenntnissen aus dem Bereich Personalauswahl der Streitkräfte bin? Jepp.
„Spart den Auftritt von McKinsey.“
Wenn man externen Sachverstand für einen solchen Fragestellung einholen möchte, dann käme da McKinsey eher weniger als Adresse für diesen Themenkomplex in Frage. Da gäbe es wesentlich bessere Spezialisten für.
@ Koffer
9 EF-Piloten, die in einem Jahr gekündigt haben macht einen Abgang von 66 % von 13,5 Piloten pro Jahr Neuzugang. Die Abgänge aufgrund von natürlicher Pensionierung von BO 41 und BS kommen ja zu der Zahl von 9 Piloten noch hinzu.
Zitat:
Zitat: „Jepp, aber der Angler entscheidet eben auch welchen Fisch er fangen möchte!“
Wenn er aber mit dem falschen Köder für Karpfen in einem Karpfenteich angelt, fängt er normalerweise keine Hechte !
@Georg | 15. Februar 2019 – 19:00
„9 EF-Piloten, die in einem Jahr gekündigt haben macht einen Abgang von 66 % von 13,5 Piloten pro Jahr Neuzugang.“
?
„Wenn er aber mit dem falschen Köder für Karpfen in einem Karpfenteich angelt, fängt er normalerweise keine Hechte !“
Stimmt. Und jetzt?
@ Koffer | 15. Februar 2019 – 18:33
Ich halte Ihren Rekrutierungsansatz und Ihre Rechnung für falsch (und die von Georg für richtig) – muss aber sagen dass ich respektiere wie Sie hier zu Ihrer Meinung stehen und diese ruhig argumentieren. Und würde ja alles dafür tun dass Sie diese äussen können ;-). Die Bw-Führung sollte aber zu diesem ja schon parlamentarisch gewordenen Thema (wir erinnern uns, kleine Anfrage Bundestag), 1. Eine Haltung haben 2. Entscheidungen klar treffen (auch sich zu entscheiden nichts zu tun ist dabei ja eine Entscheidung) 3. Sich an den Ergebnissen messen lassen. Jemand in Führungsverantwortung der Punkte 1-3 nicht macht führt nicht. Seien wir gespannt.
Ich kann es ja immer noch kaum abwarten bis endlich die ganze Antwort auf die kleine Anfrage online steht – immer noch nichts im Netz. Was wohl die Ergebnisse zu Fragen 5,6,9 sind? Trommelwirbel…..
[Danke für Ihre weitergehenden Hinweise – die habe ich aber, weil hier wirklich OT, an dieser Stelle rausgenommen… T.W.]
Ist es eine angemessene, sparsame Verwendung von Steuergeldern Piloten in Stäben zu beschäftigen unter Verlust ihrer Flugerlaubnis und/oder Sie zum kündigen zu bewegen?
Warum müssen Soldaten der BW überallhin in Deutschland versetzbar sein?
@Koffer
Was ich frage ist kann die BW, das BmV etc. belegen, das sie die entsprechenden Loyalitäten und Leistungen erbringt das es an BS Ansprüche über die ihrer Familien stellen darf?
Meine folgenden Zeilen sind nur Gedanken und sollen niemanden überzeugen. Ich bin weiterhin gespannt auf den Fortgang dieser Diskussion:
Luftfahrzeugführer gehen, anders als weithin angenommen, einer klassischen „Gruppenführertätigkeit“ nach. Sie müssten für deren Ausübung nicht Offiziere oder gar Stabsoffiziere sein. Die Vergangenheit beweist es.
Wer sich einmal in einer fliegenden Staffel (nicht nur in Deutschland) bewegt hat, weiß um die Bedeutung von Dienstgraden. Dem entgegenzuhalten bleibt, dass die entsprechende Bezahlung nicht konkurrenzfähig mit dem zivilen Arbeitsmarkt wäre.
In der Ausübung ihrer Tätigkeit im Luftraum ist es Grundlage des Überlebens, dass die Piloten in einem hochdynamischen Umfeld unzählige schnelle Entscheidungen treffen. Dieses Umfeld wird durch den Gegner an die Grenze des kognitiv Leistbaren des Menschen verschoben. Um dieser Herausforderung begegnen zu können, wird die Auswahl der fliegenden Besatzungen entsprechend durchgeführt.
Die Ansicht, dass Piloten sich nicht von anderen Führungskräften in der Bundeswehr unterscheiden, stimmt also nicht. Es ist eben ihre Profession, dass sie schnell im Abwägen und Entscheiden sind – sie sind im Ergebnis der Auswahlprozesse darin häufig die besten ihres Jahrgangs.
Die Ausbildung der Piloten erfolgt – wie bei allen Spezialisten der Bundeswehr – durch ein jahrelanges hartes Training. Nur mit Biss kann die überlebensnotwendige Steigerung der Leistungsfähigkeit erreicht werden. Nur so kann eine Besatzung im Szenario fliegen.
Wenn dieses Training unterbrochen wird, durch Wartezeiten, technischen Klarstand oder durch Verwendungen außerhalb der Fliegerei, hat das Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit im Cockpit.
Diesen Umstand nehmen all jene in Kauf, die in der Bundeswehr eine Karriere außerhalb des Cockpits anstreben.
Und nach meinem Empfinden nach der ganzen Diskussion scheint hier der Ansatzpunkt der Attraktivität zu liegen:
Piloten wollen fliegen, um ihre Aufgabe gut erfüllen zu können.
Vorgesetzte (die sich hier auch schon zu Wort gemeldet haben) wollen ihren Luftfahrzeugführern das Umfeld dafür bereithalten können.
Andernfalls führt es auf beiden Seiten zu Frust und der Supergau sind die vollzogenen Kündigungen.
@ThoDan | 15. Februar 2019 – 21:35
„Was ich frage ist kann die BW, das BmV etc. belegen, das sie die entsprechenden Loyalitäten und Leistungen erbringt das es an BS Ansprüche über die ihrer Familien stellen darf?“
1. Meinen Sie Bw und BMVg?
2. Soldatischere Dienst ist kein Leistung gegen Leistung.
@ Koffer:
Sie haben im Zweifel die neuesten Informationen. Als ich im Jahr des Heils 2001 mit dem Gedanken spielte, mich als Offizierbewerber für den fliegerischen Dienst zu bewerben, war noch ein Zusatzfragebogen auszufüllen, in dem sinngemäß gefragt wurde: „Sind Sie bereit, sich für eine andere Verwendung als für die des Luftfahrzeugführers zu bewerben? Ja/nein, wenn ja, für welche.“
Das heißt im Umkehrschluss, dass der „Dienstherr“ zumindest 2001 noch um die Besonderheit der Bewerbung für den fliegerischen Dienstes wusste. Es ist also immerhin möglich, dass sich der ein oder andere unter den Piloten befindet, der seinerzeit bei o.g. Frage ein „nein“ angekreuzt, die Tests bestand hat und angenommen wurde. Das heißt also, dass der „Dienstherr“ von Beginn an klar gemacht hat: Dich stelle ich als Pilot ein. Die Heimat des Piloten ist seine fliegende Staffel, sein Geschwader. Er (oder sie) geht also davon aus: Dort fliege ich. Dafür habe ich mich beworben, dafür wurde ich eingestellt und dies tue ich bis zu meiner Altersgrenze – Jahrzehntelange Praxis, Kleingedrucktes hin oder her, war es, dass sie bei 41 liegt. Was sachgerecht und sinnvoll war und ist, denn sonst gäbe es ja diese einzigartige Regelung gar nicht.
Im Ergebnis bleibt für mich in diesem Kontext: Hier hat der Dienstherr gleich in mehreren Punkten kapital versagt und dafür bekommt er jetzt die Quittung – und das zurecht. Wer sein Material vor die Hunde gehen lässt und mit seinem Personal derart umgeht, würde als Kompaniechef abgelöst. Beim Dienstherrn soll all das aber nun nicht so schwer wiegen? Es ist recht und billig zu fragen, ob man sich das noch antun möchte. Das gilt nicht exklusiv für Piloten, aber für sie vielleicht doch in höherem Maße und/oder für all diejenigen, für deren Betätigungsfeld es im Zivilen eine Entsprechung gibt (Pilot, Arzt). Im Zivilleben sind mehr eher weniger Unternehmen begegnet, die Kampfpanzer oder Artilleriegeschütze betreiben.
Und wenn ich mir den Irsinn anschaue, der u.a. aus dem Aufblähen von Stäben, Ämtern u.ä. entstanden ist, dann wird es mir schlecht. Da sitzen junge Feldwebel und Offiziere an diesen „höheren Stellen“, haben noch nie „die Truppe“ gesehen, haben maximal Lehrgangswissen und kaum Erfahrung, sind aber „der Truppe“ zu Teilen fachlich vorgesetzt – die sich dann wundert, dass „von oben“ kaum Hilfestellung zu erwarten ist. Und um diesen aufgeblähten Irsinn zu nähren, werden Piloten entpflichtet und die Erwartungshaltung ist, dass man dies mit Jubel quittiert? Absurd.
@Koffer
1 Ja
2 und Loyalität ist keine Einbahnstraße auch bricht höherer Eid niederen Eid
@Hans Dampf
So ist es und unser Grundproblem ist, wie sie es so schön beschrieben haben das nicht verfügbare Material. Den Inspekteuren (H/Lw/M) war immer wichtig möglichst viel Großgerät zu bekommen. Personal, Material und Betrieb kommt dann von ganz alleine, ist eh da. Jetzt steht das Zeug rum, keine Ersatzteile, fehlendes Update (Soft- und Hardware), fehlendes Personal, fehlende Infra, fehlende Bausteine in SASPF und noch viel schlimmer fehlende Munition. Aber die Herren sind ja nur für ppt/Vortrag/Artikel in der Presse verantwortlich und zwar nur für den aktuellen.
@Hans Dampf | 16. Februar 2019 – 10:44
„Das heißt im Umkehrschluss, dass der „Dienstherr“ zumindest 2001 noch um die Besonderheit der Bewerbung für den fliegerischen Dienstes wusste.“
Na klar. Das ist doch heute auch noch so. Verstehe Ihren Punkt ehrlich gesagt nicht.
„Das heißt also, dass der „Dienstherr“ von Beginn an klar gemacht hat: Dich stelle ich als Pilot ein.“
Niemand ist als „Pilot“ eingestellt worden. Das ist doch der springende Punkt! Sowohl gesetzlich, als auch berufsethisch. Man wird als Anwärter für die Laufbahn der Offiziere des Truppendienst eingestellt. In der geplanten Verwendung als FschJgOffz, PzOffz oder eben LfzFhr.
Und wenn alles gut läuft und der Bedarf es hergibt und der Dienstherr einen nicht an anderer Stelle benötigt, dann kann man das auch in den ersten 20 Jahren mit etwas Glück 50-70% so ausüben. Aber wenn der Bedarf des Dienstherren zwischenzeitlich woanders größer ist, dann muss halt auch ein FschJg-Hptm in einen Brigadestab oder ein LfzFhr-Major in ein Amt. Ist das schön für den FschJg oder den Piloten oder den XYU? Nein. Ist das manchmal notwendig? Ja. Das bedeutet „treues Dienen“.
Wer das nicht will, wird Tarifbeschäftigter innerhalb oder außerhalb des öffentlichen Dienstes. Da muss man nur die Tätigkeiten ausüben, die explizit im Arbeitsvertrag erwähnt werden.
„Und wenn ich mir den Irsinn anschaue, der u.a. aus dem Aufblähen von Stäben, Ämtern u.ä. entstanden ist, dann wird es mir schlecht. Da sitzen junge Feldwebel und Offiziere an diesen „höheren Stellen“, haben noch nie „die Truppe“ gesehen“
Bin absolut bei Ihnen der Wasserkopf ist unerträglich groß geworden :(
Und hier sehe ich übrigens auch einen deutlichen Unterschied zu den Piloten. Das man einen speziellen Sachverstand (eben den eines ausgebildet und bewährten milLfzFhr) auch zwingend auf der Ebene von höheren KdoBeh und Ämtern benötigt ist für mich klar und bedingt dann halt auch Veränderungen von Piloten in ungeliebte Verwendungen.
Aber einen JungFw bzw. JungOffz egal welcher Verwendung in eine solche Ebene zu bringen ist in sich selbst ein Widerspruch, denn er hat ja noch gar nicht die notwendige Erfahrung um hier sinnvoll eingesetzt zu werden.
@ThoDan | 16. Februar 2019 – 12:01
„und Loyalität ist keine Einbahnstraße“
Streng genommen ist sie das (Loyalität geht immer von unten nach oben). Aber ich glaube zu verstehen was Sie damit ausdrücken wollen ;)
„auch bricht höherer Eid niederen Eid“
Das wiederum verstehe ich nicht. Was wollen Sie mir damit sagen?
Da gibt es massiv andere Ansichten zu und das seit mehr als 2000 Jahren
Das das Sakrament der Ehe, die Verpflichtung zur Familie höher steht als der Eid oder Pflicht eines Soldaten zur BRD.
Ausgangspunkt waren Kündigungen von Eurofighter-Piloten. Und jetzt wird es eine Debatte über das Sakrament der Ehe und den Eid? Ich glaube, wir sind weit genug vom Kurs, äh, vom Thema abgekommen.
@Koffer:
》Niemand ist als „Pilot“ eingestellt worden. Das ist doch der springende Punkt! 《
De jure: Ja.
De facto: Nein.
Und passt perfekt zu ihren Ausführungen bzgl. Moral/Treue/Loyalität. Nur eben umgekehrt.
:)
Letztendlich kann die Lw/Bw/BRD froh sein. „Abgeflogen“ sind die ja schon fast. Gehalt wird gespart. Versorgungsbezüge auch. Und der real bestehende Fachkräftemangel Rüstung (ziv) wird abgemildert. Und Druck auf den Wasserkopf zur Verkleinerung gibts auch.
Win-Win-Win.
@ Koffer:
Ich gebe 1. zu: Ich habe mich falsch ausgedrückt: Im Fragebogen stand „fliegerischer Dienst“, nicht „Pilot“. Ich gehe aber davon aus, dass selbst für den geneigten Leser das eine gleichbedeutend mit dem anderen ist.
Ich gebe 2. zu: Ich bin vorbelastet, weswegen ich die Zeilen schrieb. Es gab den „normalen“ Piloten/WSO. Der flog in seiner Staffel bis 41. Dann gab es den BO 41, der sich für „höheres“ anschickte und daher auch „mehr“ tat, als nur zu fliegen. Es gab also auch BO 41, die z.B. in Stäben oder Kommandos ihren DIenst taten. Um z.B. Oberstlt zu werden. Diese Notwendigkeit ist heute offenbar nicht mehr gegeben, da ja gemäß einer wilden Vorschrift ein bestimmter Prozentsatz der Pilotenstellen in der Staffel einer bestimmten Besoldungsgruppe zugeordnet werden können.
Insofern: Es mag der Fall sein, dass früher nicht alles besser war. Aber einiges dann doch schon. Es gibt BO 41, die haben in Stäben gedient. Es gab BO 41, die wurden „BO lang“ und es gab die BO 41, die ausgeschieden sind – weil es eben ihre besondere Altersgrenze war. Es kann aber kein Zweifel daran bestehen, dass es im Sinne des ganzen absurd ist, Piloten zu entpflichten und in Stäbe/Ämter zu pressen. Ebenso kann es nicht sein, dass man Ärzte aus ihren kurativem Auftrag herausnimmt und sie ins SanKdo schickt, sie aber in „der Truppe“ fehlen. Das ist absurd – und insofern gehe ich bei vielen hier schon mit: Der Strahlflugzeugführer oder der SanStOffz Arzt ist nicht mit dem „normalen“ StOffz/Offz zu vergleichen. Da gibt es einen Unterschied, der sich beim einen im „BO 41“ und beim anderen in der Besonderheit zeigt, dass er eine Besoldungsstufe höher als sein „normaler“ St/Offz-Kamerad eingruppiert ist. Beides hat seine Bewandtnis, das kann man nicht wegdiskutieren. Da sind wir wieder bei „sui generis“. Der FschJgOffz ist unbezweifelt „sui generis“, der Arzt oder der Pilot nicht, die gibt es im Zivilen auch.
@all
Was lange währt… Jetzt ist die Antwort auch komplett auf der Bundestags-Webseite zu finden…
http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/076/1907662.pdf
Hallo,
inwieweit mit Hilfe eines Hashtags „Fliegen“ nun die gewnschte Klientel erreicht wird, vermag ich nicht umfassend genug zu beurteilen und liegt „above my payrate“. Genausowenig möchte ich der Frage nachgehen, auf welchen der genannten „Airshows“ wir neben der ILA und dem Tag der Bundeswehr noch so unterwegs sind.
Allerdings kann ich als Beteiligter sehr wohl anhand der Punkte 10 und 14 der obigen Drucksache ableiten, warum mittlerweile sogar schon Flugschüler in ENJJPT eine zeitnaheKündigung in Betracht ziehen.
Bei einem gemeldeten Bedarf von 23 LFF im Jahr 2019 (Punkt 10) und einer Ausbildungskapazität im selben Jahr von insgesamt 17 (10xEF, 7xTornado) dürfte klar werden, warum der Frust unter den LFF nicht erst während den hier vielfach genannten Verwendungen im Stab aufkommt.
Pikanterweise muss dazu noch angemerkt werden, dass Teile des Tornado B-Kurses aus dem Jahr 2017 noch immer nicht mit der weiterführenden Ausbildung abgeschlossen haben. Wir hecheln demnach seit 2 Jahren dem ohnehin schon zu geringem „Soll“ hinterher. Ein Umstand, der aus der Anfrage so nicht hervorgeht.
Weiterhin sei noch anzumerken, dass ENJJPT Schüler mit dem Assignment EF bereits in den letzten Jahren im Schnitt mehr als ein Jahr auf ihre weitere Ausbildung warten mussten. Wartezeiten von bis zu zwei Jahren sind keine Seltenheit gewesen. Auf dem Tornado sieht es noch gravierend schlimmer aus. Wir steuern hier also nicht in ein negatives Delta hinein, sondern sind bereits mittendrin.
Weiterhin bleibt die Frage zu klären, wo die zusätzlichen Fluglehrer für das ENJJPT Programm in Sheppard herkommen sollen. Jede Nation hat hier anteilig zu seinem Schüleraufkommen Fluglehrer zu stellen. Die Methode der „Selbstbefruchtung“ durch FAIPs (First Assignment Instructor Pilot) ist ausgereizt, da schon jetzt über 40% der Fluglehrerschaft aus FAIPs besteht und keine Nation mehr als 50% FAIPs stellen darf. Es fehlen erfahrene LFF aus den Verbänden.
Belastbare Daten habe ich zu meinen Beobachtungen leider nicht. Aber ich möchte aus meiner begrenzten Perspektive darstellen, dass der Frust nicht erst in den Kommandobehörden beginnt, sondern dieser den jungen LFF mittlerweile schon zu Beginn der Ausbildung mit in die Wiege gelegt wird.
@METAR
Nur als Anmerkung:
Das ist übrigens bei Transportern genauso. Wartezeiten UNTER zwei Jahren bis zum Line Training sind eine seltene Ausnahme.
Ebenso allgegenwärtige Durchhalteparolen. “Sie werden gebraucht.”
@ METAR
Danke für ihre Ausführungen.
Es ist umso unverständlicher, warum erfahrene Piloten nach ihrer Geschwaderzeit in Stäbe gezwungen werden, anstatt sie zu Fluglehrern weiterzubilden und nach Sheppard zu versetzen. Die Verwendung in Sheppard als Fluglehrer ist doch attraktiv, oder ?
Ausbilder, die gerade eben ihre fachliche Ausbildung absolviert hatten, haben wir in der technischen Ausbildung nur als Hilfsausbilder eingesetzt, es fehlte ganz deutlich die Praxiserfahrung am System.
Die einzige Erklärung, die ich für so ein Verhalten habe, dass die Anforderungsberrechtigen für neues Personal in Stäben und Kdo-Behörden immer noch eine höhere Priorität haben, als die Personalanforderungen für Truppe und Schule.
Ich kann dies mittlerweile nur mehr als Egoismus der oberen Dienststellen werten, denn wenn man das Wohl der Gesamtorganisation Bw im Blick hätte, dann würde man erst den produktiven und den reproduktiven Teil (Verbände und Schulen) der Bundeswehr personell versorgen und dann die Stäbe und Ämter.
Aus eigener Erfahrung muss ich leider sagen, der wahre Beweggrund für manchen Gruppenleiter die Planstelle in einem Amt unbedingt, kurzfristig zu besetzen ist oftmals die Befürchtung, dass wenn der Betrieb 6 – 12 Monate auch ohne besetzten Dienstposten funktioniert, dann kann man den Dienstposten auch streichen. Damit wäre event. auch die Gruppenleiterstelle mit A 15 gefährdet. Deshalb wird auf die Personalführung großer Druck aufgebaut, den vakanten Dienstposten zu besetzen.
Ist/Sind ja bereits BO41 ein paar Jahre verlängert worden, um ENJJPT aufzufüllen.
Bei den Schööölern sind übrigens Zwischenassignments nach bestandenem ENJJPT auf Heron besonders beliebt.
Soll ja angeblich sogar BO41 Fluglehrer EF gegeben haben, die wegen Fluglehrermangel in der Heimat verlängern durften. Kaum geschehen, soll man auf die Idee gekommen sein, denjenigen für 6 Monate in einen Auslandseinsatz an den Schreibtisch zu befehlen.
Aber das sind bestimmt nur ganz üble Gerüchte und erfundene Stories von der Staffelbar.
@Georg | 19. Februar 2019 – 13:21
„Die einzige Erklärung, die ich für so ein Verhalten habe, dass die Anforderungsberrechtigen für neues Personal in Stäben und Kdo-Behörden immer noch eine höhere Priorität haben, als die Personalanforderungen für Truppe und Schule.“
Ich kann nicht sagen, wie das die PersFü Lw handhabt, aber im Heer ist das nicht so. Es gibt im Heer nur zwei übergreifende Prioritäten 1. BMVg und 2. Brigadeebene.
Bei allen anderen DP wird (muss) durch den zuständigen PersFhr immer eine Abwägungsentscheidung der beiden konkreten DP getroffen werden (bzw. bei einer Kette die gesamte konkrete (!) Kette betrachtet werden).
Wenn das bei der Lw auch so ist, dann halte ich das für vollkommen gerechtfertigt, denn auch wenn ein unbesetzter LfzFhr in einer Stafel möglicherweise unschön ist (und den betreffenden schmerzt), so ist „fliegender“ Sachverstand in Ämtern bzw. höheren KdoBeh eben im Sinne des ganzen häufig (aber nicht immer!) die bessere Besetzungsentscheidung.