Jetzt amtlich: Alle sind Veteranen
Nach einer Woche Verwirrung hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen geklärt, wer künftig als Veteran der Bundeswehr angesehen werden soll. Das Ministerium veröffentlichte am (heutigen) Montag einen Tagesbefehl der Ministerin, der die weit gefasste Definition amtlich macht:
Veteranin oder Veteran der Bundeswehr ist, wer als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist, also den Dienstgrad nicht verloren hat.
Diese breite Festlegung geht deutlich über das hinaus, was von der Leyens Amtsvorgänger Thomas de Maizière vorgeschlagen hatte: Danach hätte der Veteranenbegriff auf die Soldaten beschränkt werden sollen, die in Auslandseinsätzen gedient haben.
Dem Tagesbefehl der Ministerin war eine etwas verwirrende Diskussion in der vergangenen Woche vorausgegangen. Eine Sonntagszeitung hatte bereits am 18. November gemeldet, von der Leyen habe sich mit dem Deutschen Bundeswehrverband und dem Verband der Reservisten der Bundeswehr auf diese Definition verständigt. Merkwürdigerweise war aber keine der drei beteiligten Institutionen bereit, diese Verständigung zu bestätigen – jede lobte nur die Haltung der jeweils anderen.
Aber egal, jetzt kann ja auf der Grundlage der nunmehr amtlichen Diskussion die Debatte losgehen, was es denn nun bedeutet, wenn alle aktiven und früheren Bundeswehrsoldaten als Veteranen bezeichnet werden. Oder ob es eigentlich gar nichts bedeutet, weil ja jeder Veteran ist. (Ganz abgesehen davon, dass sich erneut für die früheren DDR-Bürger die Frage stellt, warum sie nach Dienst in der Nationalen Volksarmee nicht als Veteranen angesehen werden sollen.)
Dass es mit der Alle-sind-dabei-Definition nicht getan sein kann, hat auch die Ministerin erkannt:
Ausgehend von diesem Verständnis habe ich nun angewiesen, Vorschläge zu erarbeiten, wie die Würdigung der Veteranen weiter ausgestaltet werden kann.
Die konkreten Bedürfnisse derer, die als Veteraninnen und Veteranen in der Bundeswehr dienen oder gedient haben, müssen hier im Mittelpunkt stehen. Anknüpfen können wir dabei an die zahlreichen Initiativen, die wir gerade mit Blick auf die Verbesserung der Fürsorge und auch der Versorgung unserer einsatzgeschädigten Soldatinnen und Soldaten in den vergangenen Jahren erreichen konnten.
Dann wird ja sicherlich auch geklärt werden, was mit den 10.000 bereits geprägten Veteranen-Medaillen passiert, die das Ministerium eingelagert hat. Das sind, wenn die kursierende Zahl von rund zehn Millionen noch lebender früherer Bundeswehrsoldaten zutrifft, ja ein bisschen wenig.
(Foto April 2018: Pilotprojekt „Ausbildung von Ungedienten“ des Reservistenverbandes in Berlin – Foto Reservistenverband)
“ ….Veteraninnen und Veteranen…“
Ein Witz, oder?
Veteran kann nicht sein, wer noch aktiv dient-denn der ist dann „Soldat“.
Aber warum beim Veteranenbegriff aufhören, wenn es in allen anderen Bereichen der Gesellschaft eine „Inflation der Begrifflichkeiten“ gibt?
Nun, jetzt ist erstmal die Gesamtmenge definiert. Ich verstehe die Entscheidung, denn erstmal sind alle drin und man provoziert durch Ausschluss nicht gleich die nächste Folgediskussion. Zeitspiel eben, eigentlich hat man ja drängendere Baustellen.
Wenn’s in Richtung Würdigungen/Blech an der Brust gehen soll, müssen nun Subgruppen gefunden werden. Da darf man sich wieder ordentlich kabbeln.
Vorschläge:
– Einsatzveteran (Inland/Ausland)
– Kampfveteran (mit/ohne Verwundung)
– Zeitveteran (alle 10 Jahre eine Stufe)
– Verlängerungsveteran (pro Wiedereinstellung eine Stufe) :-)
@Stöber
+1
nicht zu vergessen der Gesinnungsveteran (Ewiggestrige und Devotionalienbesitzer)
Na schau, von Veteranus zu Veteranin – dann dürfte ja für Frau vdL alles in gender-Butter sein. Weiterführend schlage ich vor, wir machen das mit den Fähnchen, ist auch billiger als 10 Mio. Medaillen… ;-)
Beste Grüße, ein bittervet…
@stöber: kzh veteran, bft veteran.
wird zeit das der Ruhestand kommt dann bin ich pensionär und kein veteran;-)
An Belanglosigkeit nicht zu überbieten, ein Schlag ins Gesicht tatsächlicher Veteranen (die mit Einsatz, vom Kampf will ich gar nicht reden).
Und bitte keine weitere Begriffsklitterung, es gibt doch für das Durchsitzen von Bürostühlen bereits das Ehrenkreuz der Bundeswehr, letztlich nur mit Zeitbedingung.
Grotesk! Und ein weiteres Steinchen im inzwischen 47 Mrd. teuren Mosaik . . .
Sachlich, fachlich richtig!
Wer gedient hat und ehrenvoll entlassen wurde ist Veteran. So war es schon in der Römischen Legion. Nur damals war es eine echte Herausforderung diesen Status zu erlangen…. 25 Jahre Dienst an den Grenzen des Imperiums,. Regelmäßige Feldzüge und Kämpfe, die Heimat sah man Jahre/Jahrzehnte/niemals wieder.
Aber damals bekam der Veteran nicht einfach einen Warmen Händedruck, nein er bekam mehr. Land um sich zu versorgen, eine Leibrente und sofern er nicht bei Eintritt in die Legion schon „Römischer Bürger“ war auch die Bürgerrechte, dazu noch einige Steuerprivilegien und natürlich weiterhin Zugang zu den R&E Einrichtungen der Legion wie Thermen und Legionslagern.
Heutige Lanzer haben es da nicht so gut.
Es reicht halt nicht einen tollen griffigen Begriff einzuführen und fortan alle als Veteran zu bezeichnen. Am besten noch 10 Mio. Veteranenabzeichen prägen und per DHL verschicken.
Der HG welcher seinen Dienst in den 70’iger Jahren verrichtet und Meister darin war sich die Zeit schön zu saufen hat wenig gemein mit dem HG der 2010 in AFG in einer Taskforce gedient hat. Dieser hat wiederum nichts mit seinem Kammerad gemein der in Kundus Gehilfe des Feldpostamts war. Und dieser nichts mit dem FWDL’er der Zuhause 12 Monate im Gezi gesessen hat.
Aber alle haben eins gemeinsam… Den Eid oder das Gelöbnis, dass sie diesem Land und seinem Volk geleistet haben. Die Uniform die sie getragen haben und den Willen für unsere Freiheit einzustehen.
Und deshalb sind es Veteranen. Wo und Wie sie gedient haben dafür gibt es andere Abzeichen und Auszeichnungen. An der Politik und der Gesellschaft ist es nun diesen Begriff des Veteranen zu würdigen.
Stöber: Herzlichen Dank dafür!
Für mich passt diese ganze kleinkarierte Veteranenbegriffsdiskussion voll ins Bild einer interessenverbändegesteuerten Republik, deren stolze Streitmacht zur Pseudo-Arbeitgeberin zwangsdegenerierte.
Für mich als „Altgedienten“ von 1979-85 ist diese Geste unserer Politiker eine besondere Anerkennung, für die ich keine Medallie brauche!
Nach fast 35 Jahren bekommen wir nun endlich Genugtuung für unseren Dienst unter der Premisse „Soldaten sind Mörder“ der Alt-68er, die unsere Uniformen bespuckt hatten und uns die Mützen vom Kopf schlugen. Danke Frau V.d.Leyen.
Juhu! Im Ernst: der Veteranenbegriff ist viel zu weit gefaßt, aktive Soldaten können per se keine Veteranen (i.e.S.) sein, vielleicht noch umgangssprachlich bei mehreren Einsätzen im gleichen Einsatzgebiet (z.B. „alter Kosovo-Veteran“).
Ich kann mir nicht helfen, aber ich bin mit der allumfassenden Begrifflichkeit nicht glücklich.
Ich (aktiv von 1988 bis 1994 / beordert) war aktiver SaZ 6 und bin Reservist – nichts anderes.
Ich ziehe aber meine Kopfbedeckung vor allen ehemaligen, aktuellen und zukünftigen Einsatzsoldaten, die für mich die „wahren Veteranen“ aus der Diskussion darstellen; von den „Kampfveteranen“ ganz zu schweigen
@Thomas Melber
„Juhu! Im Ernst: der Veteranenbegriff ist viel zu weit gefaßt, aktive Soldaten können per se keine Veteranen (i.e.S.) sein, vielleicht noch umgangssprachlich bei mehreren Einsätzen im gleichen Einsatzgebiet (z.B. „alter Kosovo-Veteran“).“
Den Begriff kann das BMVg für sich definieren wie es will. Am Ende ist ein Veteran ein ehemaliger Soldat und ein Kriegsveteran war im Krieg, ob in der Zahlstelle, als Melder weit hinter der Front oder als Falli.
Wer sich über einen Begriff aus der Vergangenheit selbst definiert und glaubt er muss was ganz tolles geleistet haben, kennt die Realität heutiger Einsätze nicht.
Als FWD23 sehe ich micht jetzt nicht unbedingt als Veteran und ich sehe auch nicht wie durch diese Regelung irgendwas erreicht wurde.
Aber ich sehe grundsätzlich nicht, warum der Veteranenbegriff unbedingt so eng gefasst werden muss. Es gibt doch eh auch Einsatzmedaille und Einsatzmedaille Gefecht.
Und den Dienst während dem kalten Krieg sehe ich z.B. jetzt nicht als weniger wichtig an als die Bereitschaft in einen Auslandseinsatz zu gehen.
Das ist wieder typisch Deutsch. Nein man es nicht dabei belassen- Wer gedient hat mit oder ohne Feindkontakt – ist Veteran. Aus Basta. Veteranen sind gediente Soldaten dieser Bundeswehr von 1955 bis dato. Spart das Geld für die Diskussion und gebt es den heimgekehrten verstehrten Kameradeinen und Kameraden Danke – wegtreten- Leisinger OFw der Reserve.
Spielt zwar letztlich keine Rolle, aber als Extrembeispiel: Ich war offiziell 8 Tage bei der Bundeswehr als GWD (faktisch noch weniger). Wurde eingezogen, obwohl ich eigentlich mit T5 gemustert wurde. Aber nach der Definition wäre ich jetzt wohl auch Veteran (nicht ganz sicher, müsste nochmal in die Papiere schauen, was da jetzt eigentlich genau stand als man mich dann wieder gehen ließ – aber unehrenhaft wars glaube ich nicht). Ein wenig absurd mutet das dann doch an :)
Andererseits: Jetzt hat mans halt mal definiert, ob gut oder schlecht kann man drüber streiten, aber zumindest gibts einen Begriff mit dem man arbeiten kann. Und das dürfte wohl sinniger sein, als wenn man da nochmal jahrelang drüber diskutiert hätte.
Spannende Umschiffung eines schwierigen Themas.
Anstatt sich damit abzufinden das Deutschland in den letzten Jahren in Kriege verwickelt war und damit auch Veteranen entstehen bastelt man sich so eine verquere Ansicht.
Ich war selbst etwas länger bei der Bundeswehr, habe die Einsatzvorbereitungen mitgemacht, musste aber (aus heutiger Sicht) Gott sei Dank nicht mit nach Kundus. Sehe ich mich als Veteran? Natürlich nicht.
Sieht mein Vater sich als Veteran, nur weil er Mitte der 70er in der Bundeswehr war? Nein, natürlich nicht.
Sehen sich die Kameraden als Veteranen die im Einsatz waren, in Gefechsthandlungen verwickelt wurden usw. – ja, ich denke schon und auch zurecht.
Frau von der Leyen schreibt ja „Ihr Dienst in unserer Bundeswehr verdient hohen Respekt, große Anerkennung und mehr Sichtbarkeit in unserer Gesellschaft. Um diese verdiente Wertschätzung zu verdeutlichen, gehen wir künftig von einem umfassenden Verständnis des Begriffs „Veteran“ aus.“
Hinsichtlich des Repektes und der Dankbarkeit stimme ich ihr zu, aber es unterminiert doch die Wertschätzung für die Kameraden die im Einsatz waren wenn alle die auch nur einen Tag gedient haben automatisch Veteranen sind.
Ich hätte mir hier ein klareres Bekenntnis zrur Bundeswehr als Armee gwünscht. Wir unterhalten Streitkräfte und schicken diese in der Welt umher und schaffen es dann nichtmal ganz klar zu sagen „Ja, wir haben Frauen und Männer die im Einsatz waren, die gekämpft haben“ ?
Schwache Leistung…
Und der Merksatz dazu: Veteraninnen und Veteranen sind alle Personen, die sich an den Wehrbeauftragten oder die Wehrbeauftragte beim Deutschen Bundestag wenden können.
Was für ein Kokolores…
Ich blicke einmal zu allen anderen Bündnispartnern, Verbündeten und Partnern. Die definieren das wie?
Oh genau so wie das BMVg… dann passt das ja. Was für eine Scheindiskussion…
Man sollte immer im Hintergrund haben, dass dieser Begriff zukünftig eben mal nützlich sein kann wenn man mit oder für diese Personengruppe etwas erreichen möchte. Erstmal ein guter Schritt.
Und für alle die von irgendwelchen Unterscheidungen sprechen oder Möglichkeiten der weiteren Auszeichnungen bei besonderen Verdiensten:
Hinsetzen. Antrag schreiben. Auszeichnung entwerfen. Auf dem Dienstweg einreichen. So etwas muss aber von der Basis kommen. ZInFü und das BMVg sind derzeit nicht als „Verhinderer“ bekannt und Steinmeier bewilligt quasi alles was man ihm vorlegt wenn die Prüfschleifen vorher durchlaufen wurden. Guckt mal in die neue Anzugsordnung, selbst das ewig strittige Thema Scharfschützenabzeichen wurde nun umgesetzt. Ein Veteranenabzeichen (SRG Bandschnalle ohne Auflage) ist sicher machbar. Eine Gefechtsauszeichnung haben wir bereits und aus dem Säckel Ehrenkreuze und Medaillen kann ich bei hervorragender Leistung fast immer was verteilen. Ein Verwundetenabzeicheb sollte man eher gesamtstaatlich angehen und Polizei, Feuerwehren etc gleich miteinbeziehen das wäre ein echter Meilenstein für die Kollegen die quasi nix haben. Nicht vergessen: alle Auszeichnungen sind Auszeichnungen des Bundes!
Macht nur keiner – aber Hauptsache motzen und palawern…
Naja, so entwertet man auch recht schnell einen Begriff.
Klar, formal ist man Veteran wenn man mal Soldat war.
Aber jetzt auch alle GWDLer? Ich fühle mich nicht wie ein Veteran. Ich war halt ein ehemaliger Grundwehrdienstleistender. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Und mit der NVA ist das dann auch so eine Sache.
Klar sind das keine „Veteranen der Bundeswehr“ aber trotzdem eher Veteranen als GWDLer zwischen 1990 und 2011.
Verstehe die Aufregung teilweise nicht.
Im englischen Sprachraum (also z.B. bei der U.S. Army und bei der British Army) ist jeder ehemalige Soldat ein „Veteran“. Daran lehnt man sich hier an. Nun kann man natürlich sagen, dass man hier im Deutschen unnötigerweise einen weiteren Begriff für dasselbe einführt, das schon mit dem Ausdruck „gedient“ erfasst ist. Nun gut. Aber was soll der Schaden sein? Für eine zu enge Definition würde ich schon eher Probleme sehen: Warum soll der Auslandseinsatz zum Veteranen adeln, z.B. eine lange und entbehrungsreiche Dienstzeit während des Kalten Krieges nicht?
Für die Teilnahme an speziellen Einsätzen kann es spezifische Veteranenbezeichnungen geben („Afghanistanveteran“), es gibt Auszeichnungen und es gibt Ehrungen für Leistungen im Einsatz. Das wird doch nicht dadurch geschmälert, dass der Begriff des unspezifischen Veteranen – wie gesagt, im Einklang mit der Praxis in anderen NATO-Staaten – auf jeden ehemaligen Soldaten angewandt wird.
Wo ich allerdings der Kritik vollkommen zustimme: Die Einbeziehung *aktiver* Soldaten ist Unsinn. Veteran i.o.g.S. kann nur der nicht mehr im aktiven Dienst stehende Soldat sein. Da hat das Ministerium wohl nicht ganz verstanden, was es tut.
Veteran:
Wehrpflichtige und FWDL ?
SaZ ?
Berufssoldaten ?
Soldaten die einen Einsatz bzw. bestimmte Sorten von Einsätzen gleistet haben?
Gefühlt denke ich an SaZ und BS, aber was ist mit Wehrpflichtigen und FWDL die in entsprechenden Einsätzen u.ä. gedient haben?
Gibt es nicht spezielle Auszeichnungen für Soldaten, die in den entsprechenden Einsätzen waren?
Trennung
Nebenbei weise ich darauf hin, das die BW ziemlich viele Soldaten für Dienstposten einteilt.
Es könnte durchaus möglich sein, das jemand „drinnen“ Dienst tut, weil er besser „drinnen“ ist als andere nicht draußen schlechter oder es die BW weniger kostet ihn „drinnen“ zu verwenden.
Der Duden definiert den Begriff Veteran wie folgt: „jemand, der (besonders beim Militär) altgedient ist, sich in langer Dienstzeit o. Ä. bewährt hat“
Schlüsselbegriffe sind also altgedient und bewährt. 10 Monate Wehrpflicht reicht also nicht. Nur die Zeit abgesessen zu haben, reicht auch nicht. Und wo bewährt man sich? Auch im Tagesbetrieb oder nur im Einsatz?
In der jetzigen Definition ist der Rekrut am Tag 1 der Grundausbildung bereits Veteran. Macht wenig Sinn, oder?
Aber unter vdL macht vieles wenig Sinn. (Eigene Meinung)
Ich war 12 Jahre Zeitsoldat und habe dann einige Übungen und mittlerweile 2 Einsätze mitgemacht und der 3. steht bevor.
Was man jetzt für mich für einen Begriff auswählt ist mir eigentlich egal.
Soldat, Reservist oder Veteran???????
Ob bei dieser ganzen Diskussion was Zählbares für mich rauskommt?
Da bin ich echt gespannt drauf.
Frau Ministerin ich freue mich auf weitere Tagesbefehle zu dem Thema.
Das Ringen viele um Anerkennung für den Dienst am eigenen Staat und gönnen ehemaligen Soldaten noch nicht einmal den international üblichen Begriff für Ehen Soldaten. Es ist wohl typisch deutsch, dass an allem noch eine zusätzliche besondere Leistung hängen muss.
Veteran ist keine Kategorie für Leistung, sondern eine Bezeichnung für etwas altes, erfahrenes, ehemaliges und wenn es ein Auto ist (hat oft auch nichts geleistet).
Für Leistung gibt es viele andere
Ganz emotionslos:
Die US Kameraden definieren den Begriff Veteran auch so (alle, die mal gedient haben).
Es gibt dann zusätzliche Begriffe z. B. „Combat veteran“, sofern man in einem „Krieg“ gedient hat – damit sind dann zusätzliche Privilegien verbunden.
Daher sehe ich diese Definition als Anfang – hoffentlich geht es „weiter“.
(Tatsächlich haben wir ja Einsatzmedaillien – insoweit wird hier schon weiter differenziert).
Es ist wohl typisch deutsch einen international feststehenden Begriff neu definieren zu wollen. Ehemalige Soldaten sind Veteranen, was sonst.
Eine Leistung ist an diesen Begriff nicht gebunden, außer ggf erfahren zu sein. Wer soll bestimmen ob ein Soldat sonst den Begriff -Veteran- tragen kann? Was muss ein deutscher ehem. Soldat getan haben um Veteran zu sein?
Da Ringen wir um Anerkennung für die dem Staat geleistete Dienst und beschädigen uns selbst durch einen elitären Begriffsblödsinn.
Es ist ehrenvoll für diese Demokratie gedient zu haben und für besondere Leistungen gibt es besondere Möglichkeiten der Anerkennung.
Ist der ehemalige Soldat aus dem Kalten Krieg mit unzähligen harten Übungen weniger wert als der Refü in Massa?
Wertschätzung beginnt bei einem selbst und wer glaubt er hätte den Begriff Veteran nicht verdient, na und!
Es ist schön, dass sich ehem. Soldaten (w/m/d/*) jetzt unter einem Begriff verstehen können.
@Jas
Zum gesamtstaatlichen Verwundetenabzeichen für Armee, Polizei, Feuerwehr etc.
Ich persönlich hätte damit auch kein Problem und wahrscheinlich viele Soldaten auch nicht.
Aber ich kann schon verstehen, wenn es einige Interessensgruppen und auch viele Betroffene gibt, die dies ablehnen.
Der freiwillige Feuerwehrmann, der sich bei einer Rettung von Menschenleben aus einem brennenden Haus verletzt, bekommt die gleiche Auszeichnung wie der angeschossene Soldat, der in Afghanistan in einem Gefecht angeschossen wird.
Wenn der Feuerwehrmann noch Pazifist ist, dann lehnt er vielleicht genau deshalb die Auszeichnung ab. Und ich könnte das verstehen.
Und was ist dann mit dem Sturz eines Verwaltungsbeamten im Treppenhaus auf dem Weg ins Archiv? Verletzung bei einer Diensttätigkeit. Auch eine Auszeichnung? Wenn nein, warum nicht?
Sie sehen, ist nämlich nicht so einfach.
@Fiete
Diese Diskussionen hatten wir schon bei den Einsatzunfällen (Unfällen im Einsatz).
@ini
Wenn der Rekrut sich an dem Tag einen dienstunfähig machenden Schaden zugezogen hätte, der mit dem Dienst zusammenhängt ja,
z.B. beim Verlassen des Hauses das Bein gebrochen.
@Fiete | 26. November 2018 – 15:25
Feuerwehr ist zudem Ländersache. Aber es hindert ja auch keinen über die Bundesverband der Länder solche Abzeichen einzuführen. Zudem können die Länder so etwas selbst einführen wenn sie wollen.
Ich kenne jedoch keinen aus der Feuerwehr, der auf so ein Abzeichen Wert legen würde – je nach Umstand der Verletzung (ist ja nicht ablesbar) wird man vermutlich gehänselt weil wegen ihm die Unfallversicherung in Anspruch genommen werden musste…
@ini
Na zum Glück hat der Duden keine Deutungshoheit und v.a. nicht den Anspruch ein Lexikon zu sein….
@Fiete
Den Zwist zwischen Polizei und Feuerwehrmann verstehe ich nicht… kann mir ein Insider mal ihre Darstellung erläutern?
Zum Rest ist es deutlich einfacher als sie es darstellen, denn (zumindest die Bundeswehr) man hat bereits die passenden Formulierungen an anderer Stelle:
Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold in besonderer Ausführung:
für besonders herausragende Leistungen, insbesondere für hervorragende Einzeltaten soldatischer Pflichterfüllung, unter Gefahr für Leib und Leben, ohne Mindestdienstzeit
Dieses Ehrenkreuz mit roter Umrandung gibt es auch in Silber wenn der Einzeltat keine Gefahr für Leib und Leben beiwohnte.
Analog dazu, könnte man nun ohne weiteres eine gesamtstaatliche Auszeichnung einführen, wenn bei diesen Einzeltaten auch ein körperlicher (kein psychischer*) Schaden eingetreten ist.
Das Hinuntergehen(fallen) in ihrem Beispiel ist jetzt imho keine herausragende Einzeltat. Das Stellen eines Verdächtigen der einen anschießt/ansticht, das Retten einer Person bei gleichzeitiger Verwundung oder das erleiden einer Verwundung während des militärischen Dienstes (immer wichtig herausragende Einzeltat unter Einsatz – also bewusste Gefährdung) aber schon.
“Wer sich im staatlichen Auftrag durch eine herausragende Einzeltat unter Einsatz des eigenen Leib und Lebens und Schaden seiner körperlichen Unversehrtheit verdient gemacht hat…” kann daher auch de,entsprechend geehrt werden.
Im Übrigen: Tun sie dies als Zivilist in der Heimat landen sie regelmäßig bei den Landesauszeichnungen auf den Listen.
Die Bundeswehr hat für den engen Rahmen des Gefechts bereits das Ehrenkreuz für Tapferkeit eingeführt. Dies war in meinen Augen eben zu wenig und lässt einige Versehrte Kameraden verständlich sauer zurück. Hier könnte man eben nachbessern.
* die Abgrenzung zu psychischen Folgen ist nicht abwertend zu Verstehen. Allerdings sind körperliche Schäden im Abgrenzung zu psychischen Schäden nicht diskriminierend – heißt eine Wunde, Bruch, Verbrennung ist für jeden messbar und vergleichbar. Dies ist bei dem schwierigeren Verlauf von psychischen Krankheiten und Störungen einfach nicht so umzusetzen. Auch möchte ich in diesem Zusammenhang erneut auf die herausragende Einzeltat hinweisen. Es geht hier um den Eintritt eines körperlichen Schadens. Psychische Schäden gehören mindestens in den gleichen Fokus der Versorgung und Behandlung sollten jedoch auf Grund der schwierigen Messbarkeit und Vergleichbarkeit aus lediglich dieser Auszeichnung rausfallen. (Und jetzt bitte keine Grundsatzdiskussion dass dies ja PTBS diskriminierend ist. Ist es nicht.)
Schön, jetzt bin ich also Veteran. Wofür brauche ich diesen Begriff wenn ich die Bundeswehr einmal verlassen habe? Wen interessiert das in der Zivilgesellschaft ernsthaft?
Der einzige Begriff der für mich noch wichtig wird, ist der des Pensionärs.
Schöne Grüße von einem zukünftigen LoNo und PowerPoint Veteranen ;-)
Ganz ehrlich, ich finde die Entscheidung richtig. Indem man die breite Definition (angelehnt u.a. an das Verständnis der US-Streitkräfte) wählt, hat man schon mal eine gemeinsame Klammer um den Dienst in den Streitkräften gezogen. Ich hatte in den vergangenen Jahren zunehmend den Eindruck, dass sich einige Soldaten vornehmlich mit derjenigen Gruppe identifizieren, die einen möglichst kleinen Personenkreis umfasst und möglichst viele Andere ausschließt (vgl. Drinnie vs. Draussie, Einsatzgänger vs. Team H, Kämpfer vs. „Schreibtischtäter“ etc.). Das kann ich teilweise auch verstehen; ich finde es aber dennoch gut, wenn der Dienstherr mit seinem Veteranenverständnis dann nicht auch noch Öl ins Feuer gießt. Für diejenigen, die mehr geleistet haben, gibt es ja jetzt schon Möglichkeiten, dies in einem würdigen Rahmen herauszustellen – etwa mit Einsatzmedaillen.
„Wen interessiert das in der Zivilgesellschaft ernsthaft?“
Und genau darum geht es doch. Wie schaffen wir eine gesamtgesellschaftliche Anerkennung für diesen Dienst an unserer Gesellschaft und am Anfang steht eine Begrifflichkeit. Das drunter auch aktive Soldaten fallen, wirkt schon komisch, die Anerkennung sollte die gleiche sein, der Eid ist es auch!
In den USA heißt es im übrigen auch Salute to Service und nicht Salute to combat Warrior oder so.
@Paul
Nein, wir bekommen 63Jahre nach Gründung der Bundeswehr, jetzt einen Begriff den es eigentlich schon immer geben müsste. Und wir „bekommen“ ihn meiner Meinung nach auch nur weil man sich das Fähnchen Attraktivität auf die Agenda geschrieben hat und nicht weil jetzt eine besondere Wertschätzung vorliegt. Und weil wir auch bloß niemanden ausgrenzen wollen sind es kurzerhand auch alle aktiven Soldaten. Eigentlich hätte man auch alle Zivilbediensteten der Bundeswehr ebenfalls mit einbeziehen können. Da hat mancher mehr Einsatztage als die aktiver Soldaten. Eine breite gesellschaftliche Diskussion darüber wird weiterhin nicht stattfinden, das ist eher ein Thema für einen journalistischen Fachblog wie AG.
Zum Thema Salute to Service. Ich stelle mir gerade einen Bundesligaspieltag vor bei dem alle Mannschaften Teamwear in Flecktarn tragen und die Ultras dazu Bengalos abfackeln. Wird anschließend medial bestimmt interessant.
@Insider
Wenn die Zivilisten mehr Einsatztage haben, dann wären sie in Uniform (sind dann Veteranen) und bekommen eine Einsatzmedaille. Wo ist das Problem?
Veteran hat was mit Anerkennung (wollten doch alle) und nichts mit Leistung zu tun!
Ich finde es richtig, dass nunmehr ein verbindlicher Begriff, den viele von uns bereits nutzen, nun auch offiziell benutzt wird.
Wenn ich die Einträge hier lese, dann kommen mir die Gedanken, was und vor allem warum Kameraden so denken.
Insider | 26. November 2018 – 18:30
„Wofür brauche ich diesen Begriff wenn ich die Bundeswehr einmal verlassen habe? Wen interessiert das in der Zivilgesellschaft ernsthaft? “
Wozu Du diesen Begriff brauchst? Das musst Du selbst entscheiden. Es geht nicht um das DU oder ICH, es geht um unsere Gesellschaft. Wenn wir als Soldaten, Reservisten und Ehemalige, UNS nicht mal die Ehre geben, wie soll dies eine Gesellschaft tun?
Daher stimme ich
Paul | 26. November 2018 – 20:45
„Wie schaffen wir eine gesamtgesellschaftliche Anerkennung für diesen Dienst an unserer Gesellschaft …“ uneingeschränkt zu. Nur wenn WIR, ehrenvoll mit diesem Begriff umgehen und dies in die Gesellschaft transportieren, kann dort auch Anerkennung stattfinden. Die Probleme, die Soldaten bei Einsatzschädigungen durch die Bundeswehr erfahren, darf nicht dazu führen, dass wir an dem Sinn unseres Dienstes und dem Geleisteten zweifeln. Hier gilt es aktiv für Verbesserung zu kämpfen, so, wie es viele von Euch bereits tun.
Für mich steht fest, egal wo ein Soldat oder Soldatin je gedient hat, er/sie hat den Beitrag zum Funktionieren unserer Armee und der Erfüllung des Auftrages geleistet. Er kann sich Veteran nennen. Wer sich nicht angesprochen fühlt, dass nicht so sieht, dem steht es frei, sich nicht so zu nennen. Anderen diesen Begriff absprechen zu wollen, spricht ihnen die Ehre ab, gedient zu haben.
T.W. hat in seinem Beitrag geschrieben „Ganz abgesehen davon, dass sich erneut für die früheren DDR-Bürger die Frage stellt, warum sie nach Dienst in der Nationalen Volksarmee nicht als Veteranen angesehen werden sollen.“
Man hat mir, 1989-1990 GWD-Leistender in der DDR, zuerst abgesprochen, „gedient“ zu haben. Deutscher 2. Klasse. Dabei geht es für mich nicht um Politik. Wozu die NVA politisch da war, ist mir klar. Es geht darum, einem Mann zu sagen, Du hast nicht gedient. Du hast die Strapazen eines Soldaten nicht erlebt und durchgestanden, du hast keine Kameradschaft erlebt, gelebt…. Du besitzt keine Ehre als Soldat.. DAS ist aus meiner Sicht, Kern der Aussage von T.W., für mich jedenfalls. Ich habe mir 2014 gesagt, Annektion der Krim durch RUS, es wird Zeit, sich neu ausbilden zu lassen. Es bestand für mich nur die Möglichkeit, dies als Reservist zu tun. Also nach 25 Jahren wieder Soldat zu werden, als RDL. Keine Anerkennung von Dienstgrad, keine Anerkennung von Dienstzeit.
Was ich mitbrachte waren meine Fähigkeiten und Kenntnisse. Nun, vom Jäger d.R. zum SG d.R.. Die Einheit in der ich diene, unterstützt aktitive Truppe wo sie kann, damit z.B. Ausbildungen für Auslandseinsätze möglich sind. Dieser Support ist ebenso wichtig, wie das Versenden der Post der Soldaten, dem Bereitstellen von Material für AFG oder Hammelburg oder die Patroullie in Mali. Unsere Armee funktioniert nur, wenn ALLE dazu beitragen. Den Auftrag können wir nur erfüllen, wenn ALLE gemeinsam ihren Dienst ehrenvoll verrichten. Sind sie dabei, sind sie Soldaten, leisten sie danach Dienst, sind sie Reservisten, scheiden sie ganz aus, sind sie Veteranen. Egal wo, egal was. Diese Ehre steht allen zu.
Wer sich grundsätzlich fragt, was für IHN dabei „rausspringt“, hat in meinen Augen den Eid im Kern nicht verstanden.
Ich habe mir als Soldat der Bundeswehr meine Ehre als ehemaliger Soldat und Reservist der DDR zurück geholt. Und niemand kann mir dieses nehmen. Und Euch, die ihr Soldaten seid, Reservisten oder Veteranen, auch nicht.
In diesem Sinne verbleibe ich mit kameradschaftlichen Grüßen
@Insider
Den Begriff gibt es ja nun auch schon seit römischer Zeit, dass sich jetzt das BMVg diesen zu eigen machen will, sollte durchaus unterstützt werden. Interessant ist doch eigentlich, wie wird er mit Leben gefüllt oder war es das jetzt.
Wertschätzung kann nicht vom BMVg diktiert werden, aber das viele Kommentatoren hier ihre eigne Dienstzeit offensichtlich selbst nicht wertschätzen, ist doch bezeichnend… dann kann ich es von der Gesellschaft auch nicht verlangen.
Zum Thema Attraktivität, was sicherlich der Vater des Gedankens ist. Höherer Sold und funktionierende/vorhandene Systeme machen den Dienst auch attraktiv und dagegen würde hier wohl keiner etwas haben?
„Wird anschließend medial bestimmt interessant.“
Ja und das ist die von allen gesuchte/gewollte gesamtgesellschaftliche Debatte. Wenn man ihr aber immer aus dem Weg gehen will, dann darf man sich nicht wundern, dass sie nie kommt.
Mathias | 27. November 2018 – 7:47
Moin Kamerad,
Deine Ehre kann Dir niemand nehmen, schon gar nicht die BRD.
Somit gab es nichts zurück zu holen, es sei denn Du hast Dich unehrenhaft
verhalten.
@Mathias
Die DDR war mkn ein Unrechtsstaat, ihm gedient zu haben ist IMHO per se nicht ehrenhaft oder die Ehre mehrend.
Solange sie nicht wissentlich und willentlich freiwillig einem Unrechtsstaat gedient haben oder sich unehrenhaft verhalten haben, würde ich ihnen die Ehre nicht absprechen.
Trennung
Ich käme mir nur so vor als schmückte ich mit einer Auszeichnung, die mir nicht zusteht, würde ich mich als Veteran bezeichnen nach 12 Monaten Wehrdienst.
Gefühlt steht diese Bezeichnung SaZ/BS, Soldaten die im Einsatz waren oder aus dienstlichen Gründen Schäden an Körper und/oder Geist erlitten haben.
@ThoDan | 27. November 2018 – 12:01
„Die DDR war mkn ein Unrechtsstaat, ihm gedient zu haben ist IMHO per se nicht ehrenhaft oder die Ehre mehrend.“
+1
„oder sich unehrenhaft verhalten haben, würde ich Ihnen die Ehre nicht absprechen.“
Das ist amS aber in der Tat eine wichtige Einschränkung bzw. Feststellung.
In der Tat war der Dienst in der NVA als einem Mittel zu Unterdrückung des eigenen Volkes grundsätzlich nicht „die Ehre mehrend“, aber ein ordnungsgemäßer Wehrdienst kann sicherlich auch nicht für den Einzelnen „unehrenhaft“ gewesen sein.
Diese beiden Dinge müssen neben einander stehend betrachtete und berücksichtigen werden…
„Gefühlt steht diese Bezeichnung SaZ/BS, Soldaten die im Einsatz waren oder aus dienstlichen Gründen Schäden an Körper und/oder Geist erlitten haben.“
Sehr guter Vorschlag:
– entweder SaZ/BS
– oder Einsatz
– oder Versehrter.
Ich stimme Ihmrm ja selten zu, aber diese Trias trifft auch genau mein Empfinden…
[Ihr wollt nicht wirklich diese Art von NVA-Debatte hier führen, oder? Dann kommen wir nämlich schnell zu der Frage, ob der Dienst in der Wehrmacht ehrenhaft gewesen sein kann und den Begriff Veteranen rechtfertigt… T.W.]
[Ihr wollt nicht wirklich diese Art von NVA-Debatte hier führen, oder? Dann kommen wir nämlich schnell zu der Frage, ob der Dienst in der Wehrmacht ehrenhaft gewesen sein kann und den Begriff Veteranen rechtfertigt… T.W.]
Hähä, da werden aber gleich ein paar laut fiepen … touché
Warum DEU Einschränkungen für den „Anspruch auf Veteranenstatus“ braucht, den selbst Statten wie die USA nicht haben, erschliesst sich mir nicht – außer auf Grund der DEU üblichen Neiddebatten …. oder weil man Veteranen gleich noch den Heldenstatus verpassen will, der dann selbstverständlich z.B. nur der springenden Truppe zusteht, keinesfalls der Etappe oder sonstigen Faulenzern.
„Sehr guter Vorschlag:
– entweder SaZ/BS
– oder Einsatz
– oder Versehrter.
Ich stimme Ihmrm ja selten zu, aber diese Trias trifft auch genau mein Empfinden…“
„Ich käme mir nur so vor als schmückte ich mit einer Auszeichnung, die mir nicht zusteht, würde ich mich als Veteran bezeichnen nach 12 Monaten Wehrdienst.
Gefühlt steht diese Bezeichnung SaZ/BS, Soldaten die im Einsatz waren oder aus dienstlichen Gründen Schäden an Körper und/oder Geist erlitten haben.“
Ich käme mir vor recht gefühlsduselig zu urteilen, wenn ich nach meinem Empfinden diese Kategorisierung vornehmen würde …. im Ernst, grade die, die sonst so korrekt sind und vorgeben sachlich und rational zu argumentieren kommen damit – irgendwie nicht besonders glaube … äh nachvollziehbar.
@T.W.
„[Ihr wollt nicht wirklich diese Art von NVA-Debatte hier führen, oder? Dann kommen wir nämlich schnell zu der Frage, ob der Dienst in der Wehrmacht ehrenhaft gewesen sein kann und den Begriff Veteranen rechtfertigt… T.W.]“
LOL. Nicht ganz unberechtigte Warnung ;)
Aber Sie haben mit Ihrer eigenen Aussage („Ganz abgesehen davon, dass sich erneut für die früheren DDR-Bürger die Frage stellt, warum sie nach Dienst in der Nationalen Volksarmee nicht als Veteranen angesehen werden sollen.“) ja auch ein bißchen dazu eingeladen, oder? ;)
@diba | 27. November 2018 – 14:49
„im Ernst, grade die, die sonst so korrekt sind und vorgeben sachlich und rational zu argumentieren kommen damit – irgendwie nicht besonders glaube … äh nachvollziehbar.“
Guter Einwand.
Streichen Sie daher bitte meine ursprüngliche Formulierung „…aber diese Trias trifft auch genau mein Empfinden…“ und setzen Sie statt dessen „…aber diese Trias kommt einerseits allen berechtigten Forderungen nach und differenziert andererseits dennoch wo notwendig und sinnentleert“.
Nachtrag
*ansonsten sinnentleert
Ich finde die Definition sehr weit gefasst. Selbst jeder der frisch aus der Grundausbildung kommt und seinen Dienst antritt ist dann schon Veteran.
Die DDR ging in der Bundesrepublik auf und die NVA in der Bundeswehr. Diejenigen die dann auch einen Fahneneid auf die Bundesrepublik abgelegt haben sind dann mit dabei. Das finde ich völlig ausreichend. Es gibt schließlich auch Mitglieder der NVA denen keine Ehrung zukommen sollte.
Hauptsache es wird endlich mal was gemacht für diejenigen die im Einsatz waren, sei es Ehrung und/oder Betreuung.
Nur als Frage zum Verständnis:
Veteran ist, wer in der Bundeswehr mindestens einen Tag gedient hat (und nicht unter Aberkennung des Dienstgrades diese verlassen hat).
(Diese Definition ist damit etwas anders als „Reservisten“)
Damit ist doch definiert, dass ehemalige Angehörige der Wehrmacht keine Veteranen der Bundeswehr sind (Ausnahme: Später in der Bundeswehr gedient).
Gleiches gilt für ehemalige Angehörige der NVA (Ausnahme: Später in der Bundeswehr gedient).
Insoweit kann ich nicht erkennen, was Wehrmacht und NVA (oder die kaiserliche Armee) mit Veteranen der BW zu tun haben.
Kann man dies bitte näher erläutern?
@F_K
Es geht nicht darum, wer als „Veteran der Bundeswehr“ angesehen wird – sondern wer im gesellschaftlichen Verständnis als „Veteran“ angesehen wird. Formal kann diese Regelung natürlich nur für die Bundeswehr gelten, weil die Ministerin gar keine Zuständigkeit für das andere hat.
@ TW:
OK – ein gesellschaftliches Verständnis ist nicht vorhanden – dafür ist zum einen die Definition der Ministerin zu neu (die kennt niemand aussserhalb solcher „spezial interest“ Foren / Communities) und zum anderen gibt es das „freundliche Desinteresse“ der Gesellschaft an solchen Themen insgesamt.
Beispiel: Öfter schon habe ich ehemalige Soldaten (der Bundeswehr) getroffen, die gerne „Reservist“ werden wollten – als ich dann erläutert habe, das sie schon (seit Entlassung) aufgrund gesetzlicher Definition sind, war meistens die Überraschung groß – es gab meistens Erklärungsbedarf um Begriffe wie Reservedienstleistung, Beorderung usw.
Die BW hat für ihren Bereich nun eine Definition gefunden, die der der US Streitkräfte entspricht.
Nun wird man sehen müssen, was daraus „gemacht“ wird – ich vermute mal, nicht alzu viel …