Snap Drill: Alarmübung für Schwedens Heimwehr

Am Vorabend des (heutigen) Nationalfeiertages 6. Juni hat Schweden in einer unangekündigten Alarmübung seine gesamten Heimatschutztruppen mobilisiert. Erstmals seit mehr als 40 Jahren wurden am (gestrigen) Dienstag alle rund 22.000 Angehörigen der 40 Heimatschutzbataillone (Hemvärnet) aufgerufen, sich freiwilig zu dieser Übung zu melden, wie das schwedische Militär auf seiner Webseite mitteilte.

Bei der Alarmierungsübung wurden alle Reservisten der Heimwehr aufgerufen, sich zum Dienst zu melden und für Bewachungsaufgaben und Patrouillen bereitzustehen. Die Übung diene vor allem dazu, die Alarmierungsketten und die Einsatzbereitschaft zu überprüfen, sagte der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, Micael Bydén:

Wir setzen uns dafür ein, die Verteidigung Schwedens zu stärken und unsere operativen Fähigkeiten auszubauen. Dies ist ein Weg, es zu tun. Diese Übung ist in mehrfacher Hinsicht großartig. Wir testen die Notfallkette für fast die Hälfte unserer Einsatzorganisation, was wir seit 1975 nicht mehr getan haben.

(Übersetzung mit Hilfe von Google Translate)

Trotz der Freiwilligkeit der Übung und des Feiertages rechneten die Streitkräfte damit, dass sich ein überwiegender Teil der Heimatschutzeinheiten zum Dienst melden werde.

Schweden gehört der EU, aber nicht der NATO an – dennoch hatte das skandinavische Land in den vergangenen Jahren unter der Wahrnehmung einer russischen Bedrohung engere Kontakte zur Allianz geknüpft. Zudem wurde die 2010 abgeschaffte Wehrpflicht nach dem Vorschlag einer Regierungskommission 2016 für dieses  Jahr wieder eingeführt.

In den vergangenen Wochen hatte Aufsehen erregt, dass die schwedische Regierung eine alte Broschüre zur Vorbereitung der Bevölkerung auf eine Kriegssituation neu auflegte. Die Informationsschrift mit dem Titel Wenn Krise oder Krieg kommt wurde auf Schwedisch und Englisch gedruckt und an alle Haushalte im Land verteilt.

(Die Broschüre zum Download: If Crisis or War Comes)

(Foto: hemvarnet.se)