Kaum kampfbereite Eurofighter (Nachtrag: BMVg)
Fürs Archiv und zum Nachlesen: Die Luftwaffe hat, so berichtet Spiegel Online am (heutigen) Mittwoch, vier kampfbereite Eurofighter. Das ist nicht, und das ist bedeutsam, das gleiche wie flugbereite Eurofighter: Wegen Problemen mit dem Selbstschutzsystem funktionierten nur acht der 81 Maschinen im so genannten Verfügungsbestand, Lenkflugkörper für den Luftkampf (leider nicht angegeben, welche gemeint sind), gebe es nur eine Handvoll, die nur für vier Maschinen ausreichten.
Die SpOn-Geschichte hier:
Luftwaffe hat nur vier kampfbereite „Eurofighter“
Zum Vergleich die Angaben aus dem jüngsten Bericht zur Materiallage:
Der Luftwaffe standen im betrachteten Zeitraum durchschnittlich 81 Luftfahrzeuge zur Verfügung. Im Schnitt waren davon 39 Luftfahrzeuge einsatzbereit; dies entspricht im Mittel einer materiellen Einsatzbereitschaft von ca. 48%.
Das Materialerhaltungskonzept sieht eine starke Abstützung auf die Industrie vor. Daher wirken sich Instandhaltungs- und Hochrüstmaßnahmen bei der Industrie direkt auf den verfügbaren Bestand aus.
Für dieses weiterhin unbefriedigende Verhältnis von Verfügungsbestand zu Gesamtbestand waren unverändert lang andauernde Instandhaltungsmaßnahmen und das Fehlen verschiedenster Ersatzteile verantwortlich. Eingeleitete Beschaffungsmaßnahmen können wegen langer Lieferzeiten erst mittelfristig wirken. Der im August 2016 angelaufene Verfügbarkeitsvertrag für Ersatzteile hat zwar zu einer ersten Stabilisierung der Ersatzteillage beigetragen, bislang aber noch nicht zu einer gesteigerten Einsatzbereitschaft der Luftfahrzeuge geführt.
Nachtrag: Dazu die Aussagen des stellvertretenden BMVg-Sprechers Oberst Holger Neumann vor der Bundespressekonferenz. Kernaussage: Alle NATO-Anforderungen können bedient werden. Auf Details zur verfügbaren Bewaffnung wollte Neumann, wenig überraschend, nicht eingehen.
(Archivbild März 2017: Eurofighter beim Baltic Air Policing auf der estnischen Luftwaffenbasis Ämari)
@Elahan
Ja, deckt sich mit meinen Infos (man kommt ja wg Haushalt und re:publica zu nix, deshalb habe ich zu dem Thema nichts weiter gemacht). Oder, deutlicher: Das billige Bauteil ist zwar vorhanden bzw. leicht beschaffbar – aber eben nicht so einfach in der für Luftfahrtzwecke zertifizierten Version. Und damit darf es bis zu einer entsprechenden Zertifizierung nicht in ein Luftfahrzeug eingebaut werden.
Sind denn alle Alarmrotten (+Ersatzmaschine) voll einsatzfähig?!
Die Zahl vier ist natürlich Unsinn. Jeder, der sich ein wenig auskennt weiß das. Und das hat auch nichts mit der Freiheit der vierten Gewalt zu tun, wer so etwas schreibt, schadet unserem Land (Zustimmung zum Realist!). Die Lage ist nicht gut, aber wie sie genau ist, das ist Sache der Exekutive. Und diese Exekutive tut gut daran, auch weiterhin die eingestuften Daten für sich zu behalten.
Im übrigen ist es nicht die Erfindung der Luftwaffe oder des Beschaffungswesens, dass beim Eurofighter für jedes Teil nur ein Zulieferer verantwortlich ist. (Richtig: Es ist eine politische Vorgabe, die dazu diente, Kosten zu sparen!) Ich möchte gar nicht versuchen, mir zu überlegen, was der Eurofighter kosten würde, wenn für jedes popelige Ersatzteil zwei Lieferquellen in der Industrie zur Verfügung stünden. Und ich kann mir ungefähr vorstellen, was der Spiegel schreiben würde angesichts solcher Kosten. Kooperation heißt, sich aufeinander verlassen wollen und können. Zur Kooperation gibt es überhaupt keine Alternative. Natürlich wäre es schön, eine Rüstungsindustrie zu haben, die als Auftragnehmer für den Auftragnehmer exklusiv ein Kampfflugzeug baut ohne auf die Industrie befreundeter Länder angewiesen zu sein. Fällt es vielleicht auf, dass das nicht realistisch ist? Der Eurofighter hat zehntausende von Teilen. Wenn eine Firma ein Teil über einen längeren Zeitraum nicht liefern kann, dann haben die Nutzernationen ein Problem. Wer das nicht will, muss zwei Quellen aufrechterhalten oder einen Ersatzteilvorrat bezahlen, der zwei Jahre weit reicht. Dann hat man bei Problemen ein Jahr, eine Alternative zu entwickeln, anschließend kann die Fertigung losgehen und das Luftfahrtamt hat parallel ein Jahr Zeit, die neuen Teile zuzulassen.
Noch etwas zu Pio-Fritz:
Bei Munition und Selbstschutz wurde nicht geschlafen, es wurde gespart! Der Unterschied ist, es war Entscheidern klar, dass Mangel besteht und nicht abgestellt wird.
@TW
Im Falle eines Falles hilft Panzertape ^^
Ich fürchte, sowohl das Luftfahrtamt der Bundeswehr als auch der General FluSi sind anderer Meinung ;-)
Ex-Inst schrieb: „27,5 Mrd€ 92 sind 43 Mrd€ 2017 (Inflation in dem Zeitraum 56,4%)
selbst bei den von Ihnen angenommen 1,6% von GDP damals 19 Mrd€ sind die heute gut 30 Mrd €.“
Ja. Durch den Bezug auf GDP wurde dieses berücksichtigt. Deine 30 Millarden EUR haben wir ja, das ist ja gerade das Problem. :-)
Der General Flugsicherheit in der Bundeswehr ist Teil des Luftfahrtamt der Bundeswehr.
[Wir wollen das nicht zum OT machen – aber Sie wollen mir damit offensichtlich mitteilen, dass der General FluSi innerhalb des Systems Luftfahrtamt steckt und damit den Anweisungen der Amtsspitze untersteht. Also keine unabhängige Untersuchung von Unfällen gewährleisten kann. Das war mir so nicht klar; dann ist diesese System allerdings rechtsstaatlich bedenklich – vgl. Luftfahrtbundesamt und Flugunfalluntersuchungsstelle. T.W.]
Koffer schrieb: „Das ist nicht korrekt! Die Bundesrepublik hatte in 1988 Verteidigungsausgaben in Höhe von 2,8% BIP“
Ich habe den Wehretat aus Wikipedia, das westdeutsche GDP von statista o.ä, ich habe keine Ahnung wo die Differenz herkommt, Punkt ist aber, dass 0,5% mehr die Sau auch nicht Fett machen, das Argument bleibt. Wir haben dann eben 1,4% des bundesdeutschen GDP als Wehretat
Und grundsätzlich: Wehretat an 2% GDP aufzuhängen ist unsinnig, Fähigkeiten sollten Diskussionsgrundlage sein, mit historischen Daten kommt man zu dem deprimierenden Schluss, dass 1,5% GDP mehr als ausreichend sein sollten, diese zu ermöglichen.
@Rüstungsfritze
Man muss sich nicht für jedes Teil einem zweiten Hersteller zulegen denn genau deshalb gibt es Systemunterstützungszentren, doch auch die wurden mit der Rasenmähermethode gestutzt fast ohne klares logistisches Konzept und Aufgabenkritik.
Evtl ist ja sogar das SUZ in der Lage das Bauteil zu fertigen, aber dazu benötigt es einen Auftrag.
P.S.: Wenn die Einsatzbereitschaft der Bw gefährdet ist (zB QRA), dann kann man das LufABw übersteuern.
Mein Eindruck ist, dass das Bundesamt für Chaos bei Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung mehr mit sich selbst beschäftigt ist, als damit die Probleme der Truppe zu lösen. Wenn man mit dem Laden eine Zeit lang zusammengearbeitet hat, bekommt man Nackenschmerzen vom Kopfschütteln. Leider sind die eigenen Königreiche bzw. das eigene Fortkommen oft wichtiger als der Projekterfolg. Solange etwas nur eine Dezernat betrifft, läuft es meistens. Muss ein zweites Dezernat eingebunden werden, mahlen die Mühlen schon langsam. Bei drei oder mehr Dezernaten…
Schlechte Lagen schönmelden ist auch so eine Unkultur, die leider mehr und mehr einzieht. Führt in der Praxis leider dazu, dass keine Verbesserungen erziehlt werden, da man die Schieflage ja zugeben müsste, um etwas zu verbessern. Eigentlich sollte man jedem Mitarbeiter im Amt die Füße küssen, wenn er ein Problem benennt und eine Lösung anstößt.
Das ist auch sehr frustrierend, wenn man als Industrie mit Koblenz zusammenarbeiten muss.
Mir zeigt dieses Beispiel wieder sehr deutlich, daß man sich bei den Kampfflugzeugen besser auf mindestens 2 Muster stützen sollte.
Die Gefahr der Abhängigkeit für bestimmte Erstzteile oder Restriktionen (Grounding) ist einfach zu groß bei einem Typ.
@Der Realist
So ist es und nach der klammen Lage im EP 14 wird man den Tornado wohl kampfwertgesteigert bis 2030+ fliegen.
“The Germans are planning to fly the Tornado even longer than the other air forces,” Degel reveals. “That’s why we are now considering giving it a qualification of even up to 11,000 hours. That is not uncommon, but it is not very common either!”
http://www.industrialprime.com/over-forty-years-and-still-cutting-edge-the-story-of-tornado/
…….und das mit Link 16 ist auch nur ein Managementproblem und auf dem Weg der Lösung.
Um noch mal auf die Flugkörper zu kommen – weiß jemand was veröffentlichtes, wann Meteor bei der Bundeswehr in Dienst geht? Ich meine nur gelesen zu haben, dass schon vor längerer Zeit (2016?) die Auslieferungen begonnen haben und die Integration in den dt. Eurofighter 2018 abgeschlossen werden soll?
@ Resi
Ohne Quellen benennen zu können glaube ich mich daran erinnern zu können, gelesen zu haben, dass es 2018 soweit sein soll. Wahrscheinlich wie immer wird es etwas länger dauern
Leute man kann alles übertreiben und auf die Spitze treiben !
Was bei dem Selbstschutzsystem angeblich fehlt ist eine Gummidichtung im Kühlkreislauf für den Sender.
Eine Gummidichtung bleibt eine Gummidichtung – mit und ohne Zertifizierung als Lfz-Ersatzteil !
Der Gummi muss das Kühlmittel als Substanz abkönnen, die Temperaturschwankung zwischen Betrieb (heiß) und ohne Betrieb in 10 km Höhe (- 55 Grad Celsius) abkönnen und maßstabil sein, damit die Dichtung auch wirklich abdichtet.
So etwas kauft man bei einem gut sortierten Industriezulieferer, event. sogar bei einem Zulieferer für Luftfahrtbedarf.
Auch der Hersteller des DASS Systems (vermutlich Airbus in Ulm, jetzt Fa. Hentsche oder so ähnlich), stellt die Gummidichtung nicht selbst her. Auch der hatte einen Zulieferer. Event. muss man den halt reaktivieren oder einen Ersatzlieferanten suchen.
Alles keine Raketenwissenschaft….
@T.Wiegold | 02. Mai 2018 – 22:25
Ein einmal zertifiziertes Bauteil kann bei gleicher Konstruktion und Materialwahl in der zivilen Luftfahrt relativ leicht nachzertifiziert werden.
Da geht es nur um die Dokumentation der Fertigungsqualität. Das ist jedenfalls bei der FAA und der EASA der Fall.
Wenn die BW hier ihre eigenen Extravorschriften hat, dann kann man die ändern.
Wenn man will.
Aber ich habe sowieso den Eindruck, dass dieses Land – nicht nur hier – erst in einem Drahtverhau von Vorschriften gefangengenommen wurde, damit es jetzt vorschriftsmäßig vor die Wand gefahren werden kann.
@Rüstungsfritze:
Immer wenn es um Belange / Vorwürfe gegenüber der Beschaffung durch BAAINBw geht haben sie Entschuldigungen oder Ausreden parat.
Sorry.
Eine Aussage bereits in 2008 oder 2009 im damaligen BwB: „es ist zwar am Bedarf der Truppe vorbei, aber juristisch einwandfrei“. Und damals ging es mir wie @Gerda, Kopfschütteln!
Also im Sinne des gemeinsamen Auftrags nicht immer Andere für unfähig erklären, nicht-Verantwortlichkeit deklarieren sondern MACHEN, -Lösungsorientiert!
@ Rüstungsfritze:
Warum machen sie sich Gedanken was der Spiegel schreiben würde?
@Georg
Das ist ja einfach, dann haben wir ja gar kein technisches Problem.
Das Problem scheint mir in einem grundsätzlich falschen Ansatz beim ‚Rüßstungs (system)management zu liegen. Wer ein System über 40 Jahre am Laufen halten will, muss sich einige grundsätzliche Gedanken über die – teilweise sehr komplexen – Lieferketten der Ersatzteilversorgung machen. Im privatwirtschaftenlichen Bereich ist das „normales“ Geschäft: Wenn ich dort Ersatzteile über die garantierte Supportzeit einer Komponente benötige, muss ich in eine eigene Lagerhaltung und die Fähigkeit zur Durchführung der Wartungs-/Instandsetzungsaufgaben investieren: Bei Licht betrachtet kaufe ich nämlich nicht eine Anzahl Geräte „auf der Rampe“ sondern eine – offentlich definierte – Fähigkeit über einen definierten Zeitraum. In diesem Zeitraum muss ich dann Geld für eine Nachfolgeentwicklung zurücklegen (Terminus Technicus ist „Abschreibung“)
Dabei gilt übrigens, dass die Lieferanten prinzipiell nur so loyal sind wie ihre Geschäftsinteressen reichen. (also im Extremfall garnicht).
Was die juristische Dimension des verkorksten Rüstungemanagements betrifft, mus es entweder gelingen diese „aufzuräumen“ (was eine Aufgabe recht teurer Juristen aus einschlägigen Kanzleien und nicht von Beamten wäre) oder es müssten innovative Formen der Bereitstellung von Rüstungsgütern gefunden werden. Wo ein Leasing von Heron-Drohnen möglich ist, sollte eine vergleichbare Konstruktion auch für Systeme wie Kampfflugzeuge möglich sein. Ein erster Schritt wäre sicher der Austausch wesentlicher Teile des BAAINBw-Managements und der entsprechenden Verantwortlichen im Ministerium. Entsprechende Ansätze werden allerdings derzeit rückabgewickelt, wie das Ausscheiden der Rüstungs-Staatssekretärin zeigt. Die Aufrechterhaltung dedr Verteidigungsfähigkeit hat halt bei den politische Verantwortlichen nur eine nachgeordnete Priorität
@Rüstungsfritze
„Im übrigen ist es nicht die Erfindung der Luftwaffe oder des Beschaffungswesens, dass beim Eurofighter für jedes Teil nur ein Zulieferer verantwortlich ist. (Richtig: Es ist eine politische Vorgabe, die dazu diente, Kosten zu sparen!) “
Es geht nicht darum, ob es die Erfindung der Lw ist oder nicht, die Lw hat ihre Kernfähigkeiten in der Instandsetzung definiert und dem Ministerium vorgeschlagen. Wurdem dem Vorschlag widersprochen? Wer hat das Ministerium bei der Ausgestaltung der Lw Logistik beraten? Wurde der Rat angenommen? Was ist mit der neuen Erkenntnis jetzt zu tun?
„Ich möchte gar nicht versuchen, mir zu überlegen, was der Eurofighter kosten würde, wenn für jedes popelige Ersatzteil zwei Lieferquellen in der Industrie zur Verfügung stünden.“
Weiß ja nicht ob das ihre Aufgabe ist aber als militärisch Verantwortlicher muss ich mir genau diese Gedanken machen, wenn ich keinen Kriegsvorrat unterhalte.
“ Und ich kann mir ungefähr vorstellen, was der Spiegel schreiben würde angesichts solcher Kosten.“
Gab schon schlimmeres. Wenn es der Schlagkraft dient, dann muss man es verantworten
“ Kooperation heißt, sich aufeinander verlassen wollen und können. Zur Kooperation gibt es überhaupt keine Alternative. “
Alternativlos ;-) Es geht doch nicht um das ob, sondern um das wie.
„Natürlich wäre es schön, eine Rüstungsindustrie zu haben, die als Auftragnehmer für den Auftragnehmer exklusiv ein Kampfflugzeug baut ohne auf die Industrie befreundeter Länder angewiesen zu sein.“
Wer verlangt das? M. W. keiner.
„Fällt es vielleicht auf, dass das nicht realistisch ist? Der Eurofighter hat zehntausende von Teilen. Wenn eine Firma ein Teil über einen längeren Zeitraum nicht liefern kann, dann haben die Nutzernationen ein Problem.“
Exakt, so ist es.
„Wer das nicht will, muss zwei Quellen aufrechterhalten oder einen Ersatzteilvorrat bezahlen, der zwei Jahre weit reicht.“
Exakt, so ist es.
„Dann hat man bei Problemen ein Jahr, eine Alternative zu entwickeln, anschließend kann die Fertigung losgehen und das Luftfahrtamt hat parallel ein Jahr Zeit, die neuen Teile zuzulassen.“
Z. B.
Militär ist teuer und wer es sich nicht leisten kann, sollte es lassen aber System zu Show zu haben ist eben nicht im GG verankert, denn dort steht, der Bw stellt Streitkräfte zu Verteidigung auf und nicht fürs diplomatische Protokoll
„Bei Munition und Selbstschutz wurde nicht geschlafen, es wurde gespart! Der Unterschied ist, es war Entscheidern klar, dass Mangel besteht und nicht abgestellt wird.“
Das war bei der Logistik nicht so, da hatten die Verantwortlichen behauptet, dass sie mit den verfügbaren Mitteln die geforderten Flugstunden liefern können.
@Cato
Die Industrie wäre bereit, eine bestimmte Anzahl von Flugstunden zu einem festen Preis selbst für den Tornado zu liefern, aber dann muss man wissen wie viele FlgH pro Jahr, wieviele Jahre bestellt werden und genau dazu ist die Bw nicht bereit.
„….Insgesamt muss dies alles in einem „Systemhaus Tornado“ gut koordiniert werden. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben, denn seit April 2015 ist die Betreuung des Tornados in Manching konzentriert…..“ (Flugrevue)
Aber die Bw wollte und will nicht, könnte ja sein, dass man sich ein paar Jahre zulange festlegt. Jetzt hat man das, was angesagt war.
@d’r Spieß:
Könnte daran liegen, dass ich weiß wovon ich rede (und den Vorwurf der „Ausrede“ weise ich als absurd zurück). Und wenn etwas am Bedarf vorbei ist, dann liegt es nach meiner Erfahrung meist daran, dass der Bedarf nicht gescheit aufgeschrieben wurde. Ich habe mehr als einmal Soldaten mit Einsatzerfahrung getroffen, die die Hände über dem Kopf zusammenschlagen über dass, was ein Soldat in einem Amt (Sesselp…) so als Bedarf formuliert. Sorry, etwas anderes als den dokumentierten Bedarf darf der Rüstungsbereich nicht kaufen, das wäre Verschwendung von Steuermitteln.
@Gerda:
Sie scheinen ja immense Erfahrungen mit dem BWB/BAAINBw zu haben – allerdings ist Ihnen in all den Jahren der intensiven Zusammenarbeit entgangen, dass es dort keine Dezernate gibt…
Ein Zitat aus dem Spiegel-Artikel:
„[Das Ersatzteil] aber, so die ernüchternde Antwort der Industrie, ist derzeit nicht mehr lieferbar, weil der Hersteller verkauft worden ist. Die Luftwaffe hat davon nichts erfahren, nun muss man improvisieren.“
Spannenderweise genau das, was Elahan schon seit Jahren hier beschreibt. Es werden jahrelang keine Ersatzteile gekauft und sich nicht um die industrielle Basis gekümmert. Dann passiert es halt, dass Anbieter den Markt verlassen und irgendwann sieht es düster aus.
Kann keiner sagen, man hätte es nicht wissen können.
Und ja, hier mag es um eine Gummidichtung gehen. Nur besteht der EF (und der Tornado) leider nicht nur aus Gummidichtungen…
@Der Realist | 03. Mai 2018 – 8:56:
Zustimmung zur 2-Muster-Flotte
@Elahan:
Sie haben auch gelesen, dass der verlinkte Artikel älter als zwei Jahre ist?
Inhaltlich bin ich ganz bei Ihnen, dass auf Grund der Haushaltslage (und der komplementären Fähigkeiten) der Tornado eher länger als kürzer geflogen werden sollte. Aber die Stimmung in Berlin scheint eine andere zu sein.
@Rüstungsfritze
Wenn ein Lieferant nicht mehr lieferfähig sein sollte, dann müssen Sie die Teile nicht mehr neu entwickeln. Wenn Sie ein Produkt für eine lange Laufzeit anlegen, dann haben Sie hoffentlich vertraglich vereinbart, sämtliche Entwicklungsunterlagen zu bekommen. Entweder bei der ersten Lieferung oder Einstellung der Geschäftsbeziehungen.
D.h. Sie müssen sich dann nur noch einen neuen Lieferanten suchen.
Wer das kleine Einmaleins des Supply-Chain-Managements beherrscht, wird sich immer um Redundanzen in Sachen Ersatzteilversorgung im Vorfeld kümmern. Selbst bei Gummidichtungen.
Kann mir gut vorstellen was da noch so alles kommt, wenn unsere Tornados auf der letzten Rille unterwegs sind und unsere bisherigen Typhoons ihre Halbwertzeit erreicht haben.
Als wir in den 80ern aus der guten alten Transall sprangen, stand über der Tür – „Lache nicht, du hast den Tod vor Augen.“
…..bei Automatiksprüngen. ;-)
@Ulenspiegel | 03. Mai 2018 – 6:56
„Ich habe den Wehretat aus Wikipedia, das westdeutsche GDP von statista o.ä, ich habe keine Ahnung wo die Differenz herkommt“
Ich weiß auch nicht, woher Ihre falschen Zahlen kommen, aber da müssen Sie schon selbst dran arbeiten ;)
„Punkt ist aber, dass 0,5% mehr die Sau auch nicht Fett machen, das Argument bleibt.“
Äh, Nein und Nein…
1. Wenn wir derzeit 0,5% mehr hätten wären alle damit zufrieden (sowohl wir Sdt, als auch die NATO, als auch die Osteuropäer, als auch die USA),
2. 0,5% BIP waren schon immer Multimilliarden! Also von daher sind genau solche Differenzen, die Frage an der sich Ihre Behauptung als historisch zutreffend oder eben unzutreffend erweist…
„Und grundsätzlich: Wehretat an 2% GDP aufzuhängen ist unsinnig, Fähigkeiten sollten Diskussionsgrundlage sein“
1. Natürlich müssen wir an den Fähigkeiten argumentieren.
1a. etwas anderes hat hier auch glaube ich niemand behauptet.
2. Aber 2% +/- 0,3 ist glaube ich ein guter Indikator für eine realistische Umsetzung der sicherheitspolitischen Notwendigkeiten…
3. Mir persönlich ist es ehrlich gesagt vollkommen egal, ob es hier um 1,7 oder um 2,0 oder um 2,3% geht, Hauptsache wir können endlich WESENTLICH mehr ausgeben um unseren Verfassungsauftrag und unserer internationalen Zusagen einzuhalten!
„mit historischen Daten kommt man zu dem deprimierenden Schluss, dass 1,5% GDP mehr als ausreichend sein sollten, diese zu ermöglichen.“
Sorry, aber genau diese Behauptung habe ich Ihnen mit Fakten widerlegt, können wir das Thema wegen OT und falscher Faktendarstellung jetzt vielleicht beenden?!
Wenn notwendig poste ich gerne auch nochmals die historische Quellen ;)
WER WILL, DER KANN!
Und wer nicht will, der lässt es halt schleifen.
Die Bundesregierung hat kein Interesse daran ein Kampfflugzeug irgendwo hin zu schicken, um dort einen scharfen Einsatz durchzuführen, PUNKT.
Wenn die BR das wollte, dann bin ich mir sicher, dass fast alle Probleme beim Eurofighter schnell und „vom Einsatz her gedacht“ gelöst werden könnten.
Wir können hier Tagelang herum philosophieren, wie das System verbessert werden kann, aber wo kein Wille ist ist auch kein Weg. Also ist das System momentan, im Sinne der Politik, gut, denn es verhindert, dass der Eurofighter effektiv eingesetzt werden kann oder angefordert wird. Wir machen da lieber MedEvac und Fuehrungskompetenz.
Und wenn dann doch mal deutsche Jets gefordert werden sollten, dann stellt sich die Lw sicherlich bereit eine Extraschicht Baltic Air Policing einzuwerfen, damit die NATO Staaten, die dort gebunden sind in den Einsatz gehen können.
Irgendwo ganz weit draußen, am äußersten Ende der Kausalkette – wird man mal über Austerität reden müssen.
Der Staat muss nicht zu arm sein für eigene Depots. Er soll es.
Unterbekleidung fehlt auch, meldet ZEIT Online:
„Bei der Bundeswehr werden die Unterhosen knapp“ Es wird ziemlich Druck aufgebaut.
@Retired | 04. Mai 2018 – 5:24
Da haben Sie vollkommen recht: Genau da liegt der Schluessel zur Beantwortung aller Fragen warum die Lage so ist, wie sie sich derzeit und seit Jahren nunmehr darstellt.
Strukturelle Nicht- Einsatzfaehikeit oder materielle Nicht- Einsetzbarkeit ist das Pik As – Blatt der deutschen Politik, um sich bei evtl. Anfragen vor „harten“ Beitraegen zu schuetzen und mit „weichen“ einer angeblichen politischen Verantwortung gerecht zu werden.
Dazu muss mal mehr, mal weniger die deutsche Vergangenheit als Totschlagargument hervorgezogen werden und schon vermeidet man politische Auseinandersetzungen in der Koalition, im Parlament und Erklaerungsanstrengungen in der Gesellschaft.
Alle buergerlichen Parteien haben sich diesem stillschweigenden Konsensus unterworfen. Wegen sicherheitspolitischer Abenteuer, die zudem teuer sein koennen, unangnehme Verpflichtungen abverlangen, die schmerzen, die zu Verlusten im Kampf fuehren koennten riskiert in Berlin niemand den gesellschaftspolitischen Minimalkonsens auf der Strasse, noch sein eigenes BT- Mandat.
Dem Militaer wird immer gerade soviel modernes Geraet gegeben, dass die Generalitaet zufrieden gestellt wird, die NATO auf dem Papier ruhig gestellt werden kann.
Einsatzreife und Einsatz- und Durchhaltefaehigkeit sind dann schon wieder von untergeordneter Wichtigkeit.
Letztes, aktuelles Beispiel: Niemand hat DEU gefragt, als vor 3 Wochen in SYR von Westalliierten angebl. Vergeltung geflogen und geschossen wurde- und in Berlin waren es alle zufrieden. Wurde hier ausfuehrlich diskutiert.
Keine Faehigkeiten- keine Forderungen- keine Erklaerungs- und Beschaffungsnot- deswegen also weitermachen und wie bisher und Exportweltmeiser bleiben.
Kann es sein, dass sich die USA, Obama und Trump genau daran reiben, wenn sie Trittbrettfahren und Zurueckbleiben hinter sicherheitspol. Verpflichtungen kritisieren, wenn sie Europa sagen und DEU meinen?
Kernkompetenzen:
– Lufttransport
– MEDEVAC
– Aufklärung (Drohnen auf keinen Fall bewaffnet und der RECCE TOR bitte kein drive-by shooting)
– Stab/Führung
– Lagerbau-/verwaltung
Fällt keinem was auf?
Genau. Gestorben wird möglichst nicht bei uns sondern bei den anderen Nationen.
Erst kein Glück und dann auch noch Pech dazu:
„Die Industrie hat uns im März 2018 über den vorübergehenden Ausfall eines Zulieferers von Ersatzteilen informiert“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums auf Anfrage der Funke Mediengruppe.
Hellmich (VgAussch, SPD) „Sehr ernstes Problem …“ faz.net
Die Rückkehr zur wieder entdeckten Bündnisverteidigung rückt in weite Ferne. Das hierzu angekündigte Strategiepapier wird nicht nur robuste Strukturen abbilden müssen, sondern auch eine gesamtstaatliche Anstrengung in Rüstungsökonomie darzustellen haben.
Grundidee muss sein, „nicht kleckern, sondern klotzen“!
Den trockenen Hanseaten im Finanzministerium wird’s allerdings nicht nachhaltig berühren. Obendrein bleibt eine Richtlinienentscheidung der Kanzlerin gegen Scholz illusorisch.
Studie empfiehlt, Rüstungskäufe an Privatfirma auszulagern
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-wirtschaftsberater-empfehlen-ruestungskaeufe-an-privatfirma-auszulagern-a-1206242.html
… weil das ja bisher schon so gut funktioniert hat! Ich gebe zu, BWI, BwFuhrparkService und die LHBw haben auch Verbesserungen gebracht (HIL kann ich nicht beurteilen).
Es ist doch kein Zufall, dass gerade, während es um Haushaltsverhandlungen geht, zufällig und von den Militärs völlig ungewollt geheime Papiere über den Zustand der Hauptwaffensysteme „geleaked“ werden.
Der Verteidigungsetat in Deutschland ist mehr als ausreichend. Wer diesen mit den Etats anderer europäischer Länder vergleicht, welche, zum Beispiel die Niederlande, weniger als ein Viertel ausgeben und dennoch eine schlagkräftigere und in mehr Einsätzen vertretenere Truppe betreiben, der kann nicht behaupten, es würde am Geld oder der Politik liegen. Ich hab selber erlebt, wie Politiker aus dem Verteidigungsausschuss überrascht waren, dass wir in Afghanistan eine letale Fähigkeit hätten bereitstellen können, da ihnen die Luftwaffenführung doch mitgeteilt hätte, diese Fähigkeit wäre nicht vorhanden.
Auf die Politik zu schimpfen ist immer einfach und entschuldigt das eigene Unvermögen. Die Geldverschwendung, welche ich in vielen Jahren in der Bw. im Verantwortungsbereich militärischer Führer erlebt habe, ist mit einer Erhöhung der Verteidigjngshaushalts kaum zu kompensieren. Wer alleine den logistischen, bzw. materiellen Aufwand, den die Bundeswehr aufgrund der Verantwortungsvermeidungskultur der militärischen Vorgesetzten, mit dem anderen Nationen vergleicht, sollte als Soldat sehr zurückhaltend Kritik an der Politik äußern. Als Beispiele seien hier nur der dreifache personelle und materielle „Bedarf“ zur Erfüllung der Air Policing Aufgaben im Baltikum oder bei der Teilnahme an Großübungen wie aktuell in den USA genannt. Dieser sorglose und verschwenderischer Umgang mit Personal und Material würde durch mehr Resourcen im besten Falle nur weniger offensichtlich werden.
Offensichtlich bassiert meine Darstellung auf meinen persönlichen Erfahrungen und kann damit nicht verallgemeinert werden, aber ich bin mir sicher, dass es auch in den anderen Bereichen verifizierbare Fälle nicht wirtschaftlichen Handelns gibt.
Thomas Melber | 05. Mai 2018 – 9:08
Anstatt ein weiteres Erfolgsmodell a la HIL oder LHDBw sollte m.E.n. das BAINBw und der Beschaffungsprozess einschliesslich der gesetzlichen Vorgaben reformiert werden.
Im Moment lauert aus meiner Sicht eine medienkampagne nach dem Motte: „Mit mehr Geld wird alles gut, aber das verweigert man mir ja“. Zum Glück sind ja die „Comliance“ Ideen des BMVg noch nicht umgesetzt (scnr).
@Thomas Melber:
Im (gedruckten) Spiegel steht aber auch, dass das Projekt wohl erstmal gestorben ist. Laut Spiegel ist das wohl auch (ein) Grund, warum Frau Sunder das Amt verlässt – Ursula von der Leyen war dagegen.
Der Artikel ist durchaus zu empfehlen. Darin steht z.B. auch, dass TLVS ein Debakel werden wird („die Beamten dem Hersteller einen 14000 Seiten starken Katalog mitProduktspezifikationen vorgelegt“).
Die Privatisierung des BAAIN ist dann der Gipfel des ganzen Theaters.
Erst macht man die Militärs durch Gesetze, Verordnungen, Weisungen, Reduzierungen, Auflösungen und Umorganisation arbeitsunfähig, dann privatisiert man und sprengt alle Fesseln.
Was dabei herauskommt, kann man am Bekleidungsmanagement im Ergebnis sehen.
Es muss endlich die Schlagkraft in den Mittelpunkt der Betrachtung.
@Thomas Melber | 05. Mai 2018 – 9:08:
Natürlich bieten all die tollen Privatisierungen auch Vorteile (z.B. die schönen silbernen Autos, die schönen Bürocomputer, Bekleidung wenn mal welche lieferbar ist), wir bezahlen halt nur zusätzlich ein ziviles Management (nach zivilen Maßstäben) oder kompensieren deren Missmanagement (siehe LHD) ausserhalb der Vertragsumfangs mit der Bw.
Der Bundesrechnungshof hat schon vor Jahren beim Bw-Fuhrpark darauf hingewiesen, das die Bw die selben Leistungen auch selbst erbringen könnte, für weniger Geld.
Am Ende sind auch die ganzen Privatisierungen/outsourcing nix anderes wie verdeckte Wirtschaftsförderung. Zu Lasten der Einsatzbereitschaft der Streitkräfte und auf Kosten des Steuerzahlers…
Meines Wissens war bereits bei der Beschaffung der EF keine Bewaffnung eingekauft werden: diese sollte erst später eingekauft werden. Und dafür spricht ja auch einiges: einen fireandforget-Körper abzuschießen ist ja nun nicht wirklich das Problem, die Beherrschung des Flugzeugs schon.
Danke – und ich muss gestehen, ich verstehe den Reflex unserer politischen Kaste so langsam nicht mehr, nach der eine Privatisierung die Lösung aller Probleme darstellen soll. Ein Wunder, gleichzeitig aber auch Segen, dass Frau vdL hierzu ihre Zustimmmung verweigert hat, wenn diese Information so stimmt.
Dabei haben wir doch mahnende Beispiele genug: Die HIL hat dafür gesorgt, dass Truppe sich nicht mehr selbst „Insten“ kann und der Fuhrpark funktioniert nach Jahren der „Optimierung“ noch immer nur leidlich. Und das Bekleidungswesen war im Grunde der Gipfel der Frechheit.
Abschließend eine ernst gemeinte Frage: Gibt es eigentlich ein anderes Land auf dieser Erde, in welchem die militärische Beschaffung zivil durchgeführt wird?
@S | 05. Mai 2018 – 9:49
„Der Verteidigungsetat in Deutschland ist mehr als ausreichend. Wer diesen mit den Etats anderer europäischer Länder vergleicht, welche, zum Beispiel die Niederlande, weniger als ein Viertel ausgeben und dennoch eine schlagkräftigere und in mehr Einsätzen vertretenere Truppe betreiben“
Äh, Entschuldigung, haben Sie die öffentlich bekannt gewordenen Informationen der letzten Monate übersehen, oder passen diese vielleicht nicht zu ihrer Meinung und müssen deswegen „beiseite geschoben“ werden?!
Nur weil man eine GmbH gründet, muss das nichts mit Privatisierung zu tun haben. Bevor man hier gleich wieder auf der Palme sitzt, sollte man abwarten und schauen wie das Ganze ausgestaltet werden sollte (zB Bund bleibt 100%iger Gesellschafter). Beispiele in jüngster Geschichte gibt es genug (zB BGE und BGZ). Außerdem scheint das Vorhaben eh zu pausieren, siehe Spiegel.
Wer wissen will wie man eine effiziente Luftwaffe aufbauen will, muss man sich doch nur erfolgreich (viel Schlagkraft fürs Geld) Luftstreitkräfte betrachten, zB die Israels.
@Thomas Melber | 05. Mai 2018 – 9:08
Die Auslagerung an eine private Firme dürfte allein nicht reichen. Wie man bei anderen bundeseigenen Privatunternehmen sehen kann, „erben“ diese weitgehend das Vergaberecht, was deren Arbeit nicht erleichtert. Auch die dort oft verfolgte Personalpolitik, die häufig auf die lukrative Versorgung von ex-Politikern und Beamten statt af die Akquisition von Leistungsträgernsetzt, ist dort Problem, zumal dort die Entscheidung über die Spitzenpositionen durch Aufsichtsräte getroffen werden, die überwiegende aus Beamten bestehen.
Man kann das Ganze aber vielleicht „eine Nummer kleiner“ angehen: So kann man einen Kandidatenpool für die zukünftige Besetzung von Positionen wie der des Rüstungsstaatssekretärs und der Präsidentin des BAAINBw bilden und diese dann zum Sammeln von Erfahrungen zeitlich begrenzt in die Industrie beurlauben.
Außerdem verfügt der Bund über ein Potential an Reservisten, die „beide Welten“ kennen und die sich dort „dem Vaterland zuliebe“ engagieren. Wenn wir pensionierte Generale als Berater einsetzen können, warum können wir nicht umgekehrt solche Kräfte als Berater, Controller, Qualitätssicherer usw. mit eigenem Vortragsrecht in den „kritischen“ Dienststellen einsetzen? Das wäre dann die „Quadratur“ des Konzepts der Staatssekratärin aus der Wirtschaft.
Bereits vor knapp 20 Jahren hatte ich mich mit „unternehmensberatenden“ Kollegen fachlich angelegt, dass im Sektor Public & Government und ganz besonders im Bereich Militär, die üblichen Szenarien was Privatisierung und Outsourcing angeht nicht greifen.
Die Resultate sind ersichtlich und sogar im Ganzen erwünscht.
S | 05. Mai 2018 – 9:49
„Auf die Politik zu schimpfen ist immer einfach und entschuldigt das eigene Unvermögen.“
Ich stimme ihnen diesbezüglich zu und kann selber nicht beurteilen, ob die Problematik in der Politik oder in der Generalität liegt. Wahrscheinlich in der Kombination von beiden, in dem sie sich Gegenseitig das erzählen, was sie glauben, die andere Seite vielleicht hören will. Das ist allerdings weit über meinem Erfahrungshorizont und ich kann nur mit dem Arbeiten was ich selber erlebt oder gehört habe.
Sollten wir allerdings darüber diskutieren, wie kompetent das Führungspersonal der Bundeswehr ist koennte ich seitenweise abladen. Aber, ich denke, das ist ein anderes Thema.
Was ist eigentlich im Moment der Stand beim Flugkörper Meteor in the Luftwaffe?
Irgendwie kann ich dazu nichts finden
@ CRM-Moderator
‚Genau. Gestorben wird möglichst nicht bei uns sondern bei den anderen Nationen‘
Könnte das an unserer Geschichte liegen?
@Der Realist | 05. Mai 2018 – 21:20
„Könnte das an unserer Geschichte liegen?“
Sicher, aber ist das auch gut so?