Alarm vom Heer: Langsame Beschaffungsverfahren gefährden Deutschlands Sicherheit
Das Deutsche Heer hat im vergangenen Jahr zwei Konzeptionspapiere für die Zukunft der Landstreitkräfte veröffentlicht, die auch – überwiegend von einer Fachöffentlichkeit – zur Kenntnis genommen wurden: Dabei geht es vor allem um die Frage, auf welche Anforderungen die (deutschen) Landstreitkräfte sich künftig einstellen müssen und was sie dafür an Ausrüstung benötigen.
In diesem Jahr ist ein weiteres Konzeptionspapier hinzugekommen, dessen Titel Rüstung digitalisierter Landstreitkräfte zunächst nach weiteren theoretischen Überlegungen für die Zukunft des Heeres klingt. Am Gründonnerstag wurde es auch auf der Webseite des Heeres* veröffentlicht und bislang ebenfalls öffentlich kaum zur Kenntnis genommen. Dabei ist dieses Papier nichts weniger als eine – vernichtende – Abrechnung mit dem gegenwärtigen Planungs- und Beschaffungssystem der Bundeswehr – verbunden mit der Warnung, dass das derzeitige Vorgehen, wie die Truppe ausgerüstet wird, eine Gefährdung der deutschen Sicherheit bedeutet:
Die bisher beschrittenen Wege zur Beschaffung von Ausrüstung für die Bundeswehr führen schon heute zu nicht voll einsatzbereiten Landstreitkräften, für moderne digitalisierte Landstreitkräfte der Zukunft erscheinen sie weitgehend ungeeignet. (…)
Die Verfahren für Planung, Beschaffung und den Haushalts- vollzug sind regelmäßig zu langsam und gefährden so die äußere Sicherheit Deutschlands.(…)
Das Projektmanagement der Bundeswehr unterliegt der Komplexitätsfalle zwischen Vorgaben der Bundeshaushaltsordnung, der Trennung von Planung und Beschaffung und einem nicht zielgerichteten Controlling, welches häufig an den Geschäftsprozessen vorbei agiert. Entscheidungsbefugnisse Einzelner sind auf den eigenen, oft eingeschränkten Zuständigkeitsbereich begrenzt, ohne in die Gesamtverantwortung eines Programms eingebunden zu sein. (…)
Die derzeitige Beschaffungspraxis ist darauf ausgerichtet, Risiken möglichst auszuschließen und strebt maximale (rechtliche) Sicherheit und Regelkonformität an. Immer komplexere, sich gegenseitig teils sogar widersprechende Regelungen erzeugen immer höheren sequentiellen Abstimmungsbedarf und vielfältige Schnittstellen. Die in diesem Rahmen agierenden Akteure sind oft überfordert und werden zudem an Zielen gemessen, die von denen „der Truppe“, dem eigentlichen Leistungserbringer des Gesamtunternehmens Bundeswehr, entkoppelt sind. Die zu fordernde Agilität innerhalb der Prozesse wird dadurch strukturell unmöglich gemacht. Darüber hinaus werden in dem Ringen um unanfechtbare Ausschreibungen und die Vergabe von Hauptaufträgen weitere zeitliche Verzögerungen, Folgeprobleme während der Nutzungsphase erzeugt sowie der Verzicht auf innovative Lösungsansätze billigend in Kauf genommen.
Das sind deutliche Worte, die sich zwar in der Sprache, aber im Inhalt mit dem Blick auf das Material nicht so sehr von der Brandrede eines scheidenden Kommandeurs eines Marineverbandes vor wenigen Wochen unterscheiden. Die öffentliche Kernaussage So geht es nicht weiter kommt aber diesmal nicht von einem einzelnen Kapitän zur See, sondern ganz offiziell von der größten Teilstreitkraft der Bundeswehr.
Verantwortlich für dieses Thesenpapier, wie auch für die beiden vorangegangenen, ist Generalleutnant Frank Leidenberger, im Kommando Heer unter anderem für die militärische Grundorganisation und damit auch für das Amt für Heeresentwicklung zuständig. Möglicherweise wird man auf seine weitere Karriere ebenso ein Auge haben müssen wie auf die des Kapitäns.
(Danke für den Leserhinweis – die Veröffentlichung am Gründonnerstag war mir glatt entgangen.)
*Da die Webseiten der Bundeswehr in absehbarer Zeit technisch überarbeitet werden und Links dann nicht mehr funktionieren, hier die Heeres-Meldung und die drei Thesenpapiere als pdf-Datei:
Meldung des Heeres: Thesenpapiere zur Zukunft deutscher Landstreitkräfte
Thesenpapier I – Wie kämpfen Landstreitkräfte künftig?
Thesenpapier II: Digitalisierung Landoperationen
Thesenpapier III: Rüstung digitalisierter Landstreitkräfte
(Archivbild: Soldaten mit Ausstattung ‚Infanterist der Zukunft – Erweitertes System (IdZ-ES) bei der Informationslehrübung Landstreitkraefte in Munster am 13.10.2017 – Florian Gaertner/ photothek.net)
Digitalisierte LSK – nicht, daß dies ggü. einem ebenbürtigen Gegner ganz schnell ins Aus führt (elektro-magnetische Signaturen, Störmöglichkeiten, u.a.).
Geschätzter Kamerad Melber, ich glaube, hier geht es um etwas größeres. Es geht um das Schlachtfeld der Zukunft. Und das wird jakku noch deutlich ähnlicher sein, als Krim und Don ass. Beste Grüße, Stefan Pankalla
Wenn man dem Flurfunk glauben darf, ist die Laufbahn von GL Leidenberger, den ich als Freund des offenen Worten sehr schätze, eh nur noch überschaubar.
Ich hatte die Freude, Ihn vor ein paar Wochen über das Thesenpapier vortragen zu hören. Und ich war sehr positiv überrascht über den undogmatischen, unkonventionellen Antritt in der Sache. Hatte ich dem Heer in dieser Form kaum zugetraut. Allein ich fürchte, die Organisation Bw wird das nicht in gänze, wenn überhaupt, ermöglichen!
Ob das auch auf Hochglanz gedruckt wird?! /SCNR
Man könnte sich ja gelassen über die Problematik stellen und es als normalen Prozess widerstreitender Interessen sehen, in dessen Verlauf es völlig normal ist, wenn ab einem gewissen Grad von Fehlentwicklungen diese vermehrt und deutlicher angesprochen werden. Immerhin normiert Art. 87a Abs. 1 GG nicht nur ein Soll, sondern stellt in gewisser Hinsicht auch eine nüchterne Bestandsaufnahme dar.
Und dennoch ist die Lage nicht nur absurd, sondern sogar gefährlich. In diesem Punkt ist dem Papier nichts hinzuzufügen. Geschichte ist eigentlich dazu da, aus ihr zu lernen. Man kann nur hoffen, dass die Zukunft den Einsatz der Streitkräfte im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung nicht erfordern wird.
„Wir hoffen das.“
Puh, ich bin wirklich etwas erleichtert!
Nichts von dem Gesagten über den aktuellen Stand des Beschaffungswesens ist neu, aber wenn jetzt (endlich!) die TSK beginnen Klartext zu sprechen, entsteht die Hoffnung, dass mittelfristige vielleicht auch im BMVg Handlungsbedarf erkannt wird :)
Zudem hat der Koalitionsvertrag ja die Anpassung der überjährigen Beschaffung angesetzt, so dass hier vielleicht sogar ein großer Sprung nach vorne möglich ist!
„Möglicherweise wird man auf seine weitere Karriere ebenso ein Auge haben müssen wie auf die des Kapitäns.“
Ich denke, das Einzige was die Karrieren des Generals und des Kapitäns bewahrt, ist Öffentlichkeit. So lange über Beide berichtet wird, wird es sich die Ministerin nicht leisten, die „Störenfriede“ zu entfernen. Sobald das öffentliche Interesse nachlässt…
Nachtigall ick hör die trapsen…nun bin ich doch einigermaßen überrascht, das in so kurzer Zeit, so deutliche Worte zu lesen und zu hören gibt.
Ich kenne beide Kameraden aus persönlichen Begegnungen und ich weiß, das es sehr reflektierte Personen sind und wissen was sie tun.
Nun frage ich mich, wem nützt es und was ist die Zielrichtung dieser Aussagen und wer soll damit beschädigt werden…jetzt fehlt nur noch die Luftwaffe.
Endlich meldet sich die Generalität, sogar offiziell.
Ausspreche Anerkennung.
Bitte in das Heereskielwasser einfahren Herr Admiral Krause.
@FPW | 31. März 2018 – 17:29
„Wenn man dem Flurfunk glauben darf, ist die Laufbahn von GL Leidenberger, den ich als Freund des offenen Worten sehr schätze, eh nur noch überschaubar.“
Das ist jetzt Ironie, oder! Leidenberger ist GenLt und StvInspH ich denke, da hat jemand bereits große Karriere gemacht (und blieb dabei immer ein Freund des offenen Wortes)!
Streiche StvInspH, setze 3. Mann im Heer
Geschätzter Kamerad Pankalla! Zunächst gut von Ihnen zu hören!
Mein SP ist eben Resilienz und Durchhaltefähigkeit. Sicher bringt eine Digitalisierung Vorteile, die allerdings – so der Gegner es will – von jetzt auf gleich perdü gehen können (von technischen Schwierigkeiten beim Betrieb ganz abgesehen, IT Server anyone?).
D.h. bereits ohne diese „Gimmicks“ sollte man schon durchsetzungsstark sein, auch ein IdZ-System macht nicht unverwundbar und ein voll digitalisierter GefSt nicht unbesiegbar.
Acht verlorene Jahre, es hat sich also offenbar nichts geändert !
Wie stellte einst Herr Weise, als Chef der gleichnamigen Bundeswehr-Struktur-Kommission, im Auftrag von Herrn Minister KTzG im Oktober 2010 fest :
„Gut ausgebildete und hoch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter behindern sich gegenseitig in Strukturen, die nicht erfolgsfähig sind…. In der derzeitigen Vielfalt von Zuständigkeiten ist weder eine durchgängige Führung mit klaren Zuständigkeiten gegeben, noch werden Erfolge und Misserfolge persönlich verantwortet.“
Ein deutlicher Hilferuf! Adressat: die Politik.
Insgesamt drei sehr sinnvolle Papiere des Kdo H – das neueste Exemplar zu „Rüstung“ ist eine Kriegserklärung insbesondere an das PlgABw. Denn dieses ist nach Nomenklatur „der“ Bedarfsträger, was aber faktisch Quatsch ist. Und vor allem an der akademischen Amtsführung liegt. Heer findet dort nicht statt.
Schon klar, „Land unter“ ist in allen TSK/ OrgBer. Jedoch ist das Heer besonders gefordert bei BV/ LV. Und den vielfältigen materiellen wie personellen Defiziten dort muss sich die Ministerin JETZT annehmen. Sie muss SCHNELL sichtbare Erfolge produzieren.
Sonst hält sie kein Jahr durch. Und auch ihr „Schutzschirm“ aus ihr treuen „3-Sternern“ wird nicht helfen.
Die Realitäten der Bw sind inzwischen nicht mehr schönzureden. Es kommen so auch auf das BAAINBw harte Zeiten zu. Das Amt ist reif für einen „Change“.
@ Sepp | 31. März 2018 – 18:47
„Acht verlorene Jahre, es hat sich also offenbar nichts geändert!“
Treffer Zielmitte.
Erfreulich, dass auch der militärischen Seite langsam klar wird, dass das Problem nicht nur in Koblenz sitzt. Dann könnten wir ja so langsam mal als eine Bundeswehr anfangen Problemlösungen einzufordern/anzustreben.
Die Problemlage ist allen in der Beschaffung seit langem bekannt. Dummerweise erscheint es jedem von uns so als wäre es mit jeder Reform noch schlimmer geworden.
@der Taucher
Was die Lw fordert ist dem BMVg bekannt, doch das bekommt noch nicht mal die normale Versorgung des Tornados auf die Kette, geschweige denn ein zeitgemäße Modernisierung.
Wenn man sieht was die USA und RUS mit ihren Altsystemen machen und können ist es nur noch eine Schande. Robustes, einsatztaugliches Gerät wird kaputt gemanagt.
Bezüglich digitalisierung der letzten Kilometer fordert auch der DBwV robuste, einsatztaugliche und verfügbare Kommunikation für ALLE auftragsgerecht sicherzustellen.
„Dabei haben Verfügbarkeit und Einsatztauglichkeit Vorrang vor Hightech sowie vor vorschriftenkonformer und langwieriger Beschaffung. „Erst wenn wir eine robuste und möglichst stör- und ausfallsichere Kommunikationsausstattung besitzen, mit der wir auch mit unseren Bündnispartnern kommunizieren können, sollten wir in einem weiteren Schritt uns durch Weiterentwicklung dem Hightech-Bereich nähern“
https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/news/digitalisierung-die-beschaffung-haelt-nicht-schritt/
Bin mal sehr gespannt wie dieser „Alarm“ im BMVg aufgenommen wird. Inhaltlich und was den Überbringer betrifft.
Eigentlich ja eine konsequente Weiterentwicklung der Agenda Rüstung. Aber ob man das bei den Abteilungen Planung und Ausrüstung auch so sieht? CIT soll ja bereits alternative Beschaffungswege für die dortigen Bedarfe entwickeln.
Durch GenLt Leidenberger wird das Kommando Heer offenbar zu einer echten Denkfabrik.
Nur wie lange noch und mit welcher Akzeptanz im BMVg?
Die neue Wahlperiode beginnt mit vielen Hinweisen auf die echten Probleme.
Der bereits erwähnte Herr Weise betonte mehrfach, dass eine erfolgreiche Organisation Probleme erkennen, anerkennen und lösen muss.
Nun ist es am BMVg die erkannten Probleme anzuerkennen und Lösungen zu entwickeln.
Ob alldas in die Agenda der Ministerin passt?
Sehr gutes Papier, in Bezug auf Format und Medium ganz nach meinem Geschmack!
Gute Thesen und – anders als beim sonst üblichen Gemecker – fundierte Ableitungen und ernsthafte Vorschläge! Vielleicht fallen nun die Schranken und der Druck auf die Politik steigt, so dass ernsthafte Änderungen möglich werden.
Frohe Ostern
Bezüglich Attacke auf das PlgABw sei darauf verwiesen, dass GL Leidenberger in einer vorherigen Verwendung dort Amtschef war und sich daher sehr gut mit den vorgeschriebenen Prozessen auskennt. Know your enemy ;-)
Koffer 17:31 und Woody 20:19 Zustimmung. Es muss nun schnell was geschehen, keine Ausreden mehr.
@ Vorredner
Zustimmung zu allen Kommentaren.
Aber worauf kommt es jetzt an?
Das Heer geht mit GL Leidenberger, den ich besonders wegen seiner Bodenständigkeit schätze, in Vorkasse.
Und jetzt ist es unabdingbar, dass auch Luftwaffe, Marine, SKB und San nachziehen!
Weitere 4 Jahre hält unter UvdL die Bundeswehr diesen Zustand nicht mehr aus.
Jeder redet von 5 nach 12!
Nein, darüber ist die Bw schon weit hinaus.
Viele der Generale gehören einfach abgelöst, weil Sie nicht für die Sache denken, sondern nur Ihre Karriere im Hinterkopf haben.
GL Leidenberger ist sicher Keiner davon.
Mehr von seiner Sorte und die Bundeswehr hätte weniger Probleme.
Chapeau, Herr General!!!
Beim Lesen dieses Papiers habe ich wirklich eine Gänsehaut bekommen.
Hier spiegelt sich die ganze Berufserfahrung eines herausragenden Offiziers wieder, dessen sehr spezieller Werdegang diese „Rundumbetrachtung“ erst möglich gemacht hat.
Weiterentwicklung in Fähigkeiten zu denken und nicht in Projekten, ist ja nicht neu. Nur ist bislang nie auch nur ansatzweise damit begonnen worden, die Planungs-, Haushalts- und Rüstungsprozesse vom Ende her zu denken und an den tatsächlichen Bedürfnissen moderner Streitkräfte auszurichten.
Mit dem vorliegenden Thesenpapier gibt es nunmehr einen konkreten Vorschlag für die nicht nur vom Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages eingeforderte „Agenda Tempo“.
Leidenberger und sein Team machen — ohne jedes Fingerpointing — deutlich, dass mit einem „Weiter so“ bei Planung, Haushalt und Rüstung niemals eine zeitgemäße aufgabenorientierte Ausstattung erreicht werden kann. Und es wird klar angesprochen, dass die Ziele der Trendwenden allein mit untergesetzlichen Maßnahmen nicht zu erreichen sein werden.
Sts‘in Dr. Suder fehlt mir allerdings schon jetzt…
@TW: Haben Sie etwas über die Personalstärke Februar 2018 gehört?
[Nur dass sie noch nicht veröffentlicht ist ;-) Ernsthaft: scheint wohl, dass der Wechsel in der Leitung Abteilung Personal der Grund dafür sein soll. T.W.]
Ein wesentlicher Punkt ist aus meiner Sicht auch die Forderung nach deutlich mehr CD&E mit entsprechenden Truppenenteilen.
Zurück zu learning by doing.
Dabei ist Digitalisierung eben nicht auf die Einführung neuer Funkgeräte begrenzt, sondern umfasst Robotik, neue Führungsverfahren (sensor to shooter) und vieles mehr.
Hierfür notwendig sind neue Verfahren und mehr Geld für Forschung, Entwicklung und Erprobung.
Wie es anders gehen könnte, hat sicher auch das Heer bereits vor Augen: https://breakingdefense.com/2018/03/skeptics-ask-can-army-field-armed-robots-by-2024/
Den Planern im Heer ist eben bereits jetzt klar, dass Deutschland bei Beibehaltung der aktuellen Verfahren (und Haushaltsansätze) in ungefähr 10 Jahren technologisch abgehängt ist.
Endlich mal ein paar rel. offene und mutige Worte eines aktiven Generals.
Aber auch in diesem Artikel wird nicht vergessen zu erwähnen, dass dies evtl Folgen für die Karriere haben könnte.
Meine Güte, wenn wir das selbst bei einem Dreisterner als Entschuldigung gelten lassen, dann brauchen wir uns uns wirklich nicht mehr wundern.
Da kann man ja die Zornesröte ins Gesicht bekommen. Was ist nur aus dem Grundsatz der Wahrheit und Klarheit geworden. Ich habe von diesem General auch schon viel Angepassteres gehört und freue mich, dass er diesbezüglich offensichtlich seine Pflicht bzw sein Gewissen wiederentdeckt hat. (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt)
Bevor hier dieses Papier GenLt alleine zugerechnet wird, es ist glaube ich keine unangemessene Spekulation, wenn ich vermute, dass er das es zwar verantwortet, aber selbst das wenigste davon geschrieben hat ;)
Kleine Anekdote aus der Truppe ganz unten an der Basis, wir stehen kurz vor einem UN Einsatz und müssen unsere empfange Einsatzbekleidung die wir auch nur in Teilen empfangen konnten… sofort wieder zurück geben mit der Aussage diese ist 2 Monate vor Verlegung zu empfangen was dann in die Kernurlaubphase fällt. Wir sind bereits bei der Vorbereitung….Jeder aktive kann sich seinen Kopf dazu machen…. Mir und meinen Kameraden fehlen die Worte dazu…. Und es ist angeordnet schriftlich weit über der 10. PD Diese Armee hebelt sich selbst aus mit ihrer Beschafferei ….
Unabhängig des Inhaltes: Interessant ist natürlich auch die Frage, ob sich bestimmte Kreise hier abgesprochen haben und auf der Leitungsebene nun ein zunehmend offener Krieg zwischen einer noch nicht zu bestimmenden Gruppe und der UvdL Entourage tobt.
Koffer | 01. April 2018 – 9:04
Geht mir mit meinen Sachgebietsleitern genauso, die schreiben das meiste, ich verantworte alles.
Warum sind Sie so unsicher bzgl. Ihres Glaubens bezogen auf Ihre Spekulationen und Vermutungen?
Fakten wären natürlich besser!
Nein, Einsatzbekleidung, Zelte und Schutzwesten sind Mangelware…..aber statt die zuständigen Herren die seit Jahren im Verteidigungsausschuss sitzen und sich jetzt plötzlich über mangelnde Einsatzbereitschaft aufregen mal für ihre Untätigkeit , möglicherweise auch Unfähigkeit, ganz bestimmt aber Unwilligkeit zur Verantwortung zu ziehen, ein freundliches „Weiter so“! Jedes Jahr stellt der Wehrbeauftragte dieselben Probleme fest, in einer schönen Regelmässigkeit ändert sich nix. Mit dem Weggang von Frau STs Suder befürchte ich war es das auch für die Neuausrichtung der Beschaffung. Dass es, wenn gewollt,auch sehr viel schneller und ohne Rücksicht auf den Gesamtauftrag der Streitkräfte geht, hat man ja am Beispiel der 5 neuen Korvetten gesehen. Wenn Primat der Politik, dann bitte auch politische Verantwortung, ansonsten eher mal den Pinguin und ganz kleine Brötchen backen…
Und jetzt die Frage: Wie kann man Verantwortung in einer Hand herstellen?
Was ist denn an dem Papier so neues, dass man einem General Mut unterstellt?
Ein Blick in die Truppe genügt und wir erkennen und das tun die Verantwortlichen, dass es nicht nur am Mat fehlt (MoTaKo) sondern auch am Personal.
Das wenige Personal welches für unsere Kommunikation verantwortlich ist gibt sich dann auch noch die Klinke für Einsätze in die Hand.
Auch da ist es fünf nach zwölf und dies ist im BMVg bekannt.
Jede unabgestimmte Lösung ohne unsere Partner mit eigener Softwarelösung wird uns weiter in die Obsoleszenz treiben, auch 2025+.
Es ist alles bekannt:
Gefährliche Funkstörung
Wenn nicht bald etwas geschieht, werden deutsche Soldaten stumm und taub. Sie brauchen dringend neue Funkgeräte. Doch die Pläne für den Ersatz verzögern sich um Jahre.
Von Kai Biermann und Thomas Wiegold 2. November 2016, 9:59 Uhr
“In der Funkausstattung laufen wir ab 2020 in die Obsoleszenz”, sagt Generalleutnant Jörg Vollmer, als Inspekteur des Heeres der Chef der Teilstreitkraft mit dem dringendsten Bedarf.
Was ist denn der Sachstand bei MoTaKo und wie passt es im Bereich von Pesco (Essor) bzgl Managementsysteme (Adressierungs-, Netzkonfigurations-, Frequenz- und Kryptomanagement) als integraler Bestandteil von MoTaKo mit den Vorhaben unserer Partner zusammen?
Was ist der Plan und bis wann ist die Truppe flächendeckend ausgestattet?
@Don Quijote
Das machen wir alle denke ich. Ich lasse mir dann auch immer gleich – ich nenne sie Boomerang Passagen und Aussagen – anstreichen. Da gehts dann noch in ne kurze Klausur um mich „aufzusatteln“ (Wobei ich dort die Red Cell (vorg. Dst) mime und der Leiter sich als Blue Cell verteidigt.) und danach gehts auf ins „Gefecht“.
Das letzte im Übrigen zum Thema Fähigkeiten vs. Projekten.
@Hans
Bekleidungssatz Einsatz/Übung?
Da kann der Hausherr ja mal nachfragen, was aus diesem Mammutprojekt geworden ist, wo das Zeug liegt und warum. Da wirds einem anders…
Habe GL Leidenberger in AFG schon vor vielen Jahren als Freund offener Worte kennengelernt. Und wer um die ‚zukünftige Karriere‘ von ihm besorgt ist, sollte sich zunächst einmal mit seiner Vita und dem Forderungsprinzip B6+ auseinandersetzen.
Gespannt bin ich dennoch auf die Reaktionen aus Politik und breiter Öffentlichkeit (gilt erneut als Aufruf an die etablierten Medien, sich dem Thema anzunehmen). Danke TW und dem unbekannten Leser fur den Beitrag.
Da kann ich nur wieder das Zitat des ehemaligen Oberst der Luftwaffe nennen:
Die Bundeswehr wird nicht geführt, sie wird verwaltet.
Diese Erkenntnis führte dann zu seinem Ausscheiden aus den Streitkräften.
(Oberst Hartmann, auch bekannt als ´Bubi´ Hartmann, hochdekorierter Jagdflieger der Deutschen Wehrmacht und später Oberst der Deutschen Luftwaffe, kritisierte frühzeitig den Einsatz des Starfighters in der Luftwaffe und eckte damit bei der höhern Führung an)
Reinerels
Einmal ein paar Aspekte der Papiere aus Sicht eines Technischen Offiziers dargelegt:
Zitate aus Teil II „Digitalisierung von Landoperationen“
„- die Stärkung der IT-Kompetenz unmittelbar bei den LandSK im Grundbetrieb und im Einsatz (im SP für die mobile taktische Ebene). Nur durch eine ganzheitliche Wahrnehmung von Verantwortung für die Digitalisierung durch die LandSK – unter fachlicher Führung CIT – kann der digitale Wandel zielführend und mit der notwendigen Expertise für LandOp gestaltet werden;“
Wie passt das mit der erst letztes Jahr erfolgten Abtrennung der Führungsunterstützungsverbände von der SKB in das CIR zusammen ? Ist damit die IT-Kompetenz des Heeres (SKB) nicht an die CIR abgegeben ?
„- die Zentralisierung aller mit der Digitalisierung der LandSK verbundenen Maßnahmen in einem Systembetreuungszentrum, insbesondere die Einrichtung eines Chief Digital Officer (CDO) und eines Chief Information Officer (CIO) für LandSK;“
und weiter:
„die Weiterentwicklung von „Sourcing-Strategien“, um heute noch unvermeidliche Abhängigkeitssituationen von etablierten Systemhäusern zu vermeiden und sicherzustellen, dass IT-Dienstleistungen auch durch Soldatinnen und Soldaten in Einsatzumgebungen erbracht werden können;“
Damit wird die Forderung erhoben, dass Systemunterstützungszentren nicht mehr als „Wurmfortsatz“ von Herstellern angeordnet werden (wie die SysZ der Lw in Donauwörth und Manching), sondern als eigenständige Dienststelle mit eigenen Personal, die autark ohne Industrieunterstützung operieren kann und zwischen verschiedenen IT-Systemhäusern als Zulieferern auswählen kann.
und in den „Ausführungsbestimmungen“ in Teil III „Rüstung digitalisierter Landstreitkräfte“ heißt es dazu:
„Zur Sicherstellung und Steuerung dieser planerischen Erneuerung
wird es eines Instrumentes bedürfen wie z.B. eines Systemunterstützungszentrum
Landstreitkräfte (SuZ), welches sowohl die umfassende fähigkeitsgetriebene Verzahnung von Anbietern, Nutzern und Umsetzern aus einer Hand gewährleistet, als auch die Funktion des Lifecycle Program Managements übernimmt.“
Im Übrigen die gleiche Forderung die der Kapitän Horn letzte Woche aufstellte mit der Forderung das ehemalige Marinefernmeldeführungskdo, als „Systemhaus“ der marinetypischen IT- sowie Führungs- und Waffenseinsatzsoftware wieder zu beleben.
Mit anderen Worten, die seit 15 Jahre betriebene „Single Source Logistik“ mit der Abschaffung von Bw-eigenen InstZentren und der totalen Abstützung auf die Industrie hat nicht funktioniert !
„Die kontinuierliche Erneuerung der EDP und das Management zu erwartender Risiken ist über ein Systemunterstützungszentrum Landstreitkräfte zu steuern. Material und Verfahren sind mithilfe von Test- und Versuchstruppenteilen entwicklungsnah zu erproben, intuitiv und nahe am Bedürfnis und den Fähigkeiten künftiger Bediener (Digital Natives) zu gestalten.“
und weiter heißt es:
„Künftig ist daher die entwicklungsnahe Einbindung des Nutzers, möglicher Anbieter, organisationseigenen Umsetzern (Planer und Beschaffer) und der damit einhergehende stetige Austausch, wesentliches Element. Dabei kann aber nicht allein auf zivile Innovationen gesetzt werden, da nicht alle militärspezifischen Bereiche für Entwicklungen für den zivilen Markt von Interesse sind. Mit der entwicklungsnahen Erprobung in Versuchsstrukturen oder Erprobungstruppenteilen kann der Dialog gefördert und die Innovation zielgerichtet beschleunigt werden. Technologische Entwicklung und die Entwicklung taktischer Einsatzgrundsätzebeeinflussen sich gegenseitig.“
Das ist das offizielle Todesurteil von dem Beschaffungsverfahren CPM, denn da kommt die Truppe in der Entwicklung von Wehrmaterial nicht mehr vor ! Eine Erfahrung, die man vor 10 Jahren auch schon bei der Entwicklung der Korvetten gemacht hat. „Schlüsselfertiges“ Entwickeln und Bauen einer Waffe durch die Industrie gibt es nicht !
In einem Punkt widersprechen sich aber die Grundlagen aus Teil II und die Ausführungbestimmungen in Teil III
„Weitestmöglicher Verzicht auf die Integration von legacy systems (Altsysteme) in ein
zukünftiges digitalisiertes Kräftedispositiv zur Vermeidung negativer „Spillover“-Effekte
(z.B. Kosten, Ausbildungsbedarf, neue Interfaces): Mut zum Bruch mit bewährter Technik und Mut zum Erschließen disruptiver Innovationen;“
Ein vernünftiger Ansatz, denn die Einbindung von Altsystemen erfordert die Programmierung neuer Schnittstellen, macht im Ergebnis das neue System weniger leistungsfähig. Hier wäre anzuraten, die Altsystemen in andere Brigaden zu verlegen, die dann eine Vollaustattung hätten, bis sie ebenfalls erneuert werden.
Im Teil III heißt es jedoch:
„Die Erneuerung der EDP sollte so erfolgen, dass relevante Innovationsschritte
nacheinander graduell umgesetzt werden können. Dabei ist auf „Abwärtskompatibilität“, größtmögliche Plattformgleichheit und logistische Versorgbarkeit bei massiver Reduzierung der verschiedenen genutzten Plattformen zu achten. Der Grad der Erneuerung wird von Beginn an differenziert zu betrachten sein, da die Bandbreite planerisch von der kompletten Neuentwicklung bis zur Regeneration und Befähigung (upgrade) bestehender EDP reicht.“
Eine Abwärtskompatibilität ist Gift für jeden neuen Kommunikationsstandard, denn dadurch können die Möglichkeiten des neuen Standards nicht voll genutzt werden. Besser wäre es einen „legacy mode“, also eine Betriebsart für die alte Norm einzubauen und dann nach weitgehender Umrüstung der Flotte auf die neue Norm, die eingebaute alte Betriebsart nicht mehr zu nutzen. Also Trennung in zwei Betriebsarten, die nicht kompatibel sind !
Werte Vorredner,
Ich kann es nicht mehr hören, mit den Defiziten bei der BW. Das ist doch längst und seit Jahren nichts mehr Neues?! Was brauchen wir neue Techologie wenn der Soldat nicht mal richtig persönlich ausgestattet, angezogen, verpflegt und munitioniert ist?
Man muss hier endlich mal richtig Geld ausgeben, ja ausgeben, bevor dann neue Technologie beschafft wird. Und zwar jetzt sofort und S..h auf die Vergaberichtlinien, das fragt im Einsatz und im V-Fall keiner, wenn auf die Soldaten geschossen wird..
Da gehören halt ein paar E..r in die Hose um das schnelltens umzusetzen.
Daher sollte man auch so ehrlich zu den NATO Verbündeten sein, und sagen ‚Nein wir können nicht in den Einsatz gehen‘ und gut ist!
Gruß, Oliver
Es ist schizophren. Einerseits wird hier kritisiert, dass TKMS+Lürssen raus ist aus der MKS 180. Andererseits wird die Beschaffung ungeeigneten Materials kritisiert.
Und wo endet man, wenn man unzureichende Beschaffung untersucht? Bei der hohen Politik (K130 2. Los, Bedarf kam aus der Politik).
Man muss es schon einsehen: Rüstung dient der Subvention, nicht der bedarfsgerechten Ausstattung der Truppe. Da kann die Politik noch so viel bekennen, gehandelt wird dann eh anders.
@oliver
So ist es und wirklich neue Kom-Technologie kann es in der Bw erst geben, wenn das Pesco-Projekt bzgl ESSOR abgeschlossen ist.
Bis dahin muss jetzt beschafft werden, was unsere Partner im Einsatz zur Verfügung haben.
Ansonsten besteht die Gefahr, dass wir der Goldrandlösung hinterherlaufen ohne sie zu erreichen.
Es geht darum was jetzt fehlt und das brauchen wir JETZT und das was uns in 10Jahren fehlt. Wer glaubt wir können jetzt noch was basteln um unsere Lücken für jetzt zu schließen der verschlimmert mit jedem Tag die Situation in den Streitkräften.
„The ESSOR products will be based on Software Communication Architecture (SCA) developed originally in the United States in the Joint Program Executive Office for the Joint Tactical Radio System (JPEO JTRS) programme. The ESSOR Programme will be managed by an OCCAR-EA Programme Division based in Bonn (Germany).“
https://www.eda.europa.eu/info-hub/press-centre/latest-news/2008/12/18/European_Secure_Software_Defined_Radio_Contract_Launched
@oliver | 01. April 2018 – 13:43
Dummerweise darf der Beamte nicht einfach so Rechtsbruch/-beugung begehen. Der hat auch einen Diensteid geleistet. Wenn man an der Schraube drehen will geht es um die Änderungen der Gesetze. Adressat ist hier Gesetzgeber sowie BMVg die sich überlegen sollten wie sie Rüstung gesetzlich gestalten. Hier darf man leider keine Wunder erwarten. Zu viele in Bundesregierung und Parlament sind immer noch der Meinung, dass für Alle die gleichen Regeln gelten sollte. Selbst wenn es verschiedene Sachverhalte sind.
Die Diskussion um z.b. die 25 Mio. Vorlagen ist genau so eine Sache. Der Originalerlass beabsichtigte Vertragsänderungen ab 50 Mio. DM durch das Parlament kontrollieren zu lassen. Mittlerweile wird jeder Vertrag über 25 Mio. € behandelt. Jeder weiß, dass das kompletter Unfug ist. Eine vernünftige Grenze wäre irgendwo oberhalb 150 Mio. €. Es gibt aber ein paar renitente Haushaltspolitiker im Bundestag die verhindern eine Anpassung. Die sind der Meinung Ihr Kontrollrecht ist höher anzusiedeln als die Sinnhaftigkeit der Kontrolle.
Das kann man so sehen. Müsste dann aber ehrlicherweise zusätzliche Kapazitäten in den Ämtern schaffen.
@Georg | 01. April 2018 – 13:42
Das organisatorische Herauslösen der Führungsunterstützung sowie EloKa aus der Truppe hat vor zwei Jahren schon keiner verstanden. Die Schwerpunktsetzung der Leitung bestand bei der Angelegenheit in „Was gemacht haben“-Aktionismus sowie einen Verantwortlichen für diesen Informationsraum und Cyberkram zu haben. Klingt ja modern.
Das hat intellektuell die gleiche Qualität wie die jetzt aufkommende Forderungen unserer Digitalstaatsministerin nach Free WiFi in Bundesbehörden. Das versteht man unter Digitalisierung.
Ansonsten: Die IPTs (Integriertes Projekt Team) sind der richtige Ansatz – für die Projekte. Für die Planung bräuchte man aber wieder einen Planungsstab und die IAGFA (Integrierte Arbeitsgruppe Fähigkeitsanalyse). Warum man die nicht wiederbelebt versteht doch keiner. Man gründet doch zuhauf Stäbe und irgendwelche Arbeitsgruppen.
[Hm. Ich tue mich ein bisschen schwer mit rumpöbeln im Stil „renitente Haushaltspolitiker“. Sie wollen vermutlich auch nicht, dass im Gegenzug von „durchgeknallten Soldaten“ die Rede ist, oder? T.W.]
@Hans | 01. April 2018 – 9:41
Für diesen Befehl gibt es (wie so häufig) einen guten Grund, aber offensichtlich hat den jemand nicht verstanden und/oder keinen Schneid einen Umsetzungs-Befehl am Inhalt der Absicht der übergeordneten Führung und nicht am Wortlaut entlang zu erteilen :(
Der Grund für denn Befehl ist, dass nicht genügend Einsatzbekleidung für alle vorhanden ist und das deswegen verhindert werden soll, dass sich „Reseven“ an Stellen bilden, die nicht in einem unmittelbaren, zeitlichen Zusammenhang zu einem konkreten Einsatz stehen. Und dafür wurde hier wohl als Maßgabe zwei Monate definiert.
Wie gesagt: einen guten Grund gibt es, aber die Umsetzung könnte mit mehr „Hirn“ erfolgen ;)
@Don Quijote | 01. April 2018 – 10:07
„Geht mir mit meinen Sachgebietsleitern genauso, die schreiben das meiste, ich verantworte alles.“
Jepp. Das ist vermutlich fast überall so :)
Wo ist jetzt Ihre Kritik an meiner Aussage??
@Koffer
Ok es ist Ostern aber schauen sie am Dienstag (wenn sie wieder im Dienst sind) mal nach was @Hans meint.
Die Truppe wurde bereits mit der Einsatzbekleidung (und hier geht es nicht nur darum welches T-shirt man trägt) teilweise ausgestattet und mussten es nun kurzerhand wieder abgeben.
Zu dem Thema empfehle ich wirklich mal nachzulesen wie viele Sätze die Bw hat (viele) wer die gerade verwaltet (nicht der, den sie vermuten) und warum es solche Kapriolen damit gibt. Das Ding ist echt ein Aushängeschild… :(
Das Bilden von „Ausrüstungsreserven“ zu verhindern in allen Ehren aber das hat damit eher weniger zu tun.
Koffer | 01. April 2018 – 17:20
Wo ist jetzt Ihre Kritik an meiner Aussage??
Kritik? Ihrem Kommentar von 9:04 entnahm ich nur, dass Sie glauben es sei keine unangemessene Spekulation, wenn Sie vermuten, dass „er zwar die Verantwortung trägt, aber selbst das wenigste davon geschrieben hat.“ (beinahe Zitat)
Wollte den Umstand von „Verantwortung vs Verfasser“ lediglich als quasi faktisch herausstellen.
Das gerade Sie jedoch, Ihnen offensichtlich bekannte Sachverhalte bzw. Tatsachen, derart kommentieren (glauben…keine unangemessene Spekulation, vermuten……..Verantwortung trägt……aber…das wenigste…geschrieben hat), daran muss ich mich erst noch gewöhnen.
So ich mache damit nun Schluss, sonst gibts Ärger vom Hausherrn.
@ Woody
Zitat: „Es gibt aber ein paar renitente Haushaltspolitiker im Bundestag die verhindern eine Anpassung. Die sind der Meinung Ihr Kontrollrecht ist höher anzusiedeln als die Sinnhaftigkeit der Kontrolle.“
Jenseits des Begriffes muss man aber eines feststellen, verschiedene HH-Politiker nutzen ihre Macht um heimische Wirtschaftsförderung zu betreiben. Dazu gehört ganz bestimmt der MdB Kahrs, der z.B. vor 10 Jahren die Beschaffung der Eagle IV als einsatzbedingten Sofortbedarf für Afghanistan daran geknüpft hat, das Rheinmetall / Atlas in Bremen einen lukrativen Auftrag erhält.
Die Beschaffung der 5 neuen Korvetten sind ja auch von zwei HH-Politikern initiert worden und nicht von der Verteidigungsministerin, die sprang nur auf das von ihnen angestoßene Projekt auf !
@Jas | 01. April 2018 – 19:11
Habe ich mit einem Wort die hier angeführte Regelung befürwortet???
Ich habe nur berichtet, was der Hintergrund dafür ist und gemutmaßt, dass jemand bei der Umsetzunf einer grundsätzlich nachvollziehbaren Absicht vmtl. sein Hirn ausgeschaltet hat ;)
Zustimmung der Gipfel gerade hochbelastete oft in Einsätzen befindliche Soldaten sollen kurzfristig vor ihrem nächsten geplanten Einsatz Kleidung abgeben un im Einsatz die ergänzend, zudem was zeitgerecht nicht zur Verfügungsteht, empfangen.
Habe selten ein so kluges und vorausschauendes Papier gelesen, das die absehbaren sicherheitspolitischen und techologischen Entwicklungen charakterisiert. Allerdings befürchte ich, dass die „Kalte Krieg BW Mentalität“ mit ihrer „Hardware = Leo u.ä. – Fokussierung“ diesem Ansatz erst dann folgen wird, wenn es ( z.B. im Baltikum) zu spät ist. Mit „Nerds“= Hardcore – Informatikern können die typischen „BW- Offiziere mit Einzelkämpferabzeichen“ meines Erachtens wenig anfangen; müssen diese aber, wenn sie die digitale Revolution wirklich verstehen wollen! Jofi
@jofi | 01. April 2018 – 21:37
Was soll das denn? Von welcher digitalen Revolution reden sie gerade?
Keine Sorge, die Anzahl der Offiziere mit EK sinkt stetig, somit werden sie genügend Fürsprecher ihrer bahnbrechenden digitalen Revolution haben.
Ich kann leider nichts bahnbrechend revolutionäres, derzeit und absehbar erkennen.
Heute im Radio gehört, das wir es nicht mal mehr gesch!ssen kriegen unsere Jets wirksam in den Himmel zu bekommen. Entweder defekt oder revolutionär veraltete SW&HW.
Immerhin braucht meine Truppe relativ wenig Technik, darum funktioniert sie auch halbwegs ohne SW updates und sonstigen Mist.
Im Krieg (oh mein Gott) hat nur das einfache Erfolg (und Bestand).
Unterm Strich: wir brauchen beides….Nerds und Kämpfer ;-) und zwar an der richtigen Stelle eingesetzt.
@ jofi
Das Einzelkämpferabzeichen hat noch keinem Offizier geschadet.
Denn es ist vielmehr ein Spiegel von Haltung sich selbst gegenüber, als lediglich Schmuck an der Feldbluse.