Langfrist-Planung: Bundeswehr mit mehr Fähigkeiten zur Bündnisverteidigung (m. Transkript)
Die Bundeswehr soll langfristig (wieder) die Landes- und Bündnisverteidigung in den Mittelpunkt stellen, aber auch wie zur Zeit die Auslandseinsätze zur Krisenbewältigung leisten können. Der Planungsprozess dafür hat begonnen – mit dem Zeithorizont 2032 bis 2036.
Aus den ersten Papieren dazu hat die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am heutigen Mittwoch berichtet (und das wird in einem anderen Thread hier auch schon heftig diskutiert). Der FAZ-Bericht selbst steht hinter einer Paywall, deshalb zur Erläuterung aus der umfangreichen Zusammenfassung des Bundeswehrverbandes:
Konkret bedeuten die Planungen, dass die Bundeswehr in den Bereichen Heer, Luftwaffe und Marine kräftig aufwachsen muss, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Diese sollen dem Papier nach die vollständige Verteidigungsfähigkeit zu Land, zu Wasser, in der Luft, im Weltraum und im Cyberraum sein.
(…)
Die bestehende Struktur des Heeres wird komplett umgebaut. Künftig sollen drei voll ausgestattete Divisionen mit acht bis zehn Brigaden zur Verfügung stehen, die innerhalb von drei Monaten voll einsatzbereit sein sollen. Dieser Ausbau – momentan verfügt das Heer über sieben Brigaden und Anteile an der Deutsch-Französischen Brigade – erfordert zusätzliche Einheiten vor allem im Bereich Artilleriebatallione. Diese werden entweder neu gebildet oder durch Kooperationen mit anderen Nato-Ländern gestellt. (…)
Die Luftstreitkräfte sollen in den kommenden 15 Jahren in die Lage versetzt werden, einen multinationalen Verband zu führen. Pro Tag sollen bis zu 350 Aufklärungs- und Kampfeinsätze geflogen werden können – Dreiviertel davon entfielen dann auf die Bundeswehr. (…)
Zu Wasser sollen künftig mindestens 15 Schiffe und Boote gleichzeitig einsatzbereit sein. Hierfür müssten dem Fähigkeitsprofil nach in den kommenden Jahren sechs Tender, vier Fregatten und die Minenabwehreinheiten ersetzt werden. Auch soll die Bundesregierung bereits der Anschaffung zweier weiterer Versorgungs- und Kommandoschiffen zugestimmt haben.
So ganz überraschend ist das nicht. Der Leiter der Planungsabteilung im Verteidigungsministerium, Generalleutnant Erhard Bühler, hatte bereits Mitte März in einem Gastbeitrag für den Bundeswehrverband die Ziele skizziert:
Kern der planerischen Veränderungen ist die Abkehr von den Vorgaben der Neuausrichtung von 2011, die gesamte Bundeswehr auf Konfliktverhütung und Krisenbewältigung, die wahrscheinlichsten Aufgaben, zu trimmen. (…) Die Leistungsfähigkeit ist wieder nach dem Kernauftrag, der Landes- und Bündnisverteidigung, der Bündnissolidarität und der Bereitschaft zu Abschreckung auszurichten. Dabei darf man auch nicht ansatzweise an Szenare des „Kalten Kriegs“ denken. Cyber, hybride Kriegsführung, schnelle Schwerpunktverlagerung mobiler Kräfte und Unterstützungsleistungen für Alliierte müssen als neue Charaktereigenschaften der heutigen Landes- und Bündnisverteidigung adressiert werden. Die Herausforderung ist auch, dass neben der Landes- und Bündnisverteidigung alle anderen Aufgaben der Bundeswehr, also zum Beispiel die Auslandseinsätze zur Konfliktverhütung und Krisenbewältigung gleichrangig aus dem nur einmal vorhandenen Streitkräftedispositiv für die Landes- und Bündnisverteidigung wahrgenommen werden müssen.
Das war auch Thema der Bundespressekonferenz am (heutigen) Mittwoch; der stellvertretende Sprecher des Verteidigungsministeriums, Oberst Boris Nannt, ordnete die Aussagen des von der FAZ zitierten Planungspapiers in den Rahmen aus Ministeriumssicht ein. Wichtig war ihm dabei offensichtlich die Nachricht, dass diese langfristigen Planungen weder eine Änderung der Grundstruktur der Bundeswehr bedeuteten noch zu einer grundlegenden Änderung der beschlossenen Stationierungsentscheidungen führen würden.
Nannts Aussagen zum Nachhören (angehängt mit akustischer Trennung ein Nachtrag. Transkript wird ergänzt, wenn es vorliegt):
Noch vor der Wahl, das ist eine interessante und heute bestätigte Aussage, soll die neue Konzeption der Bundeswehr mit dieser Neuausrichtung… äh, pardon, so darf das natürlich nicht heißen, also mit der geänderten Zielsetzung vorliegen. Wahrscheinlich wird man erst dann bewerten können, wie die Ziele genau aussehen, was dafür nötig ist – und wie wahrscheinlich der politische Wille, das so umzusetzen und zu finanzieren. Nicht ohne Grund sprach ja auch Nannt von einem Prüfauftrag, quasi ein Auftragsbuch.
Nachtrag: Das Transkript des Audios oben:
Frage : An das Verteidigungsministerium: Ihnen ist ja bekannt, dass es einen aktuellen Zeitungsbericht über Planungen für eine weitgehende Umstrukturierung der Bundeswehr mit – ich paraphrasiere einmal – einer Rückkehr zur Landesverteidigung gibt. Können Sie diese Planungen aus Ihrem Haus einmal einordnen? Wie realistisch ist das, wie kurzfristig soll das geschehen usw.?
Nannt: Schönen Dank, Herr Kollege, das mache ich gerne. – Eines vielleicht vorweg: Es gibt weder eine Entscheidung des Verteidigungsministeriums zur Veränderung der Grundstruktur der Streitkräfte noch irgendwelche Pläne zur Änderung des Stationierungskonzeptes.
Wie muss man das einordnen? Wir hatten letztes Jahr, 2016, das Weißbuch, das ja den politischen Rahmen dafür gibt, was die Streitkräfte zukünftig zu leisten haben. Davon abgeleitet – und das ist die Planung, die wir machen – ist, dass man dort jetzt schaut: Was für Auswirkungen hat das ganz konkret für die Streitkräfte? Dafür werden im Folgenden zwei Dokumente erstellt: Das ist erstens die Konzeption der Bundeswehr, so wie Sie sie auch aus der Vergangenheit kennen, die in diesem Jahr wahrscheinlich frühestens im Sommer verabschiedet wird, und das ist zweitens das Fähigkeitsprofil der Streitkräfte, also der Bundeswehr. Diese Planungen sollen jetzt umgesetzt werden.
Worum geht es dabei? Sie haben den Punkt Bündnisverteidigung angesprochen, den wir ja aus den Beschlüssen des Nato-Gipfels in Wales 2014 ableiten; das ist auch im Weißbuch verankert. Landes- und Bündnisverteidigung ist neben den Kriseneinsätzen also ein wichtiges Thema. Das heißt, beide Bereiche müssen wir abdecken. Das wird in diesen Dokumenten erarbeitet. Wir sind derzeit mitten im Planungsprozess; wie ich schon einmal sagte, gibt es derzeit also überhaupt keine Entscheidung.
Vielleicht noch ein Lesehinweis für Sie: In dem Artikel der „FAZ“ von heute Morgen werden zwei Dokumente zitiert. Das erste Dokument ist ein Artikel von Generalleutnant Bühler mit dem Titel „Aktuelle Planungen in der Bundeswehr“, der im März erschienen ist. In diesem Artikel, der für Sie alle offen zugänglich ist, erklärt er noch einmal, wie dieser Planungsprozess aussieht. Das zweite Dokument ist die vorläufige konzeptionelle Vorgabe für das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr – ebenfalls Mitte März. Dieses Dokument ist quasi ein Auftragsbuch, das an die verschiedenen Organisationsbereiche herangeht und untersucht, wie die Streitkräfte zukünftig aufgestellt werden müssen. Dieser Untersuchungsauftrag hat dann quasi irgendwann einmal Ausfluss in eine Konzeption, in ein Fähigkeitsprofil der Bundeswehr. Das heißt, wir sind hier mittendrin im Prozess; es gibt dazu keine Entscheidungen, vielmehr sind es Überlegungen. Es ist quasi so, dass wir das, was 2014 in Wales an Fähigkeiten verankert wurde, untersuchen und schauen: Wie muss die Bundeswehr das umsetzen, was muss sie leisten?
Zusatzfrage : Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass vor der Wahl Planungsentscheidungen über den künftigen – wie heißt es Neudeutsch? – „level of ambition“, also über die Ziele der Bundeswehr, getroffen werden?
Nannt: Ich versuche es Ihnen noch einmal zu erklären. – Wir haben in den letzten beiden Jahren ja schon eine personelle und materielle Trendwende gehabt. Das sind die maßvollen und begrenzten Änderungen, die wir im Bereich der Streitkräfte derzeit planen. Das bedeutet im Personalbereich zum Beispiel einen Aufwuchs auf 198 000 Soldatinnen und Soldaten und über 61 000 zivile Kräfte. Das ist der eine Bereich, der läuft.
Der zweite Bereich ist: Wir wollen europäisch wachsen. Dieser Prozess der Umsetzung der Nato-Vorgaben läuft über einen Zeitraum von 15 bis 19 Jahren. Alle vier Jahre wird in der Nato ein solcher Prozess beschlossen; das ist auch nichts Neues. Das heißt, bei dem jetzigen Prozess geht es um ein Zeitfenster, das zwischen 2032 und 2036 endet; es geht also um einen Prozess, der über die nächsten 15 Jahre hinausgeht.
Das muss jetzt planerisch umgesetzt werden; dazu finden Überlegungen statt. Aber wie gesagt: Es geht jetzt nicht um eine Veränderung der Grundstruktur, es geht nicht um ein neues Stationierungskonzept. Das, was wir machen, sind ganz normale begrenzte Anpassungen, die wir auch im Rahmen dieses Planungsprozesses untersuchen. Da geht es einfach um die Frage: Wie muss die Bundeswehr von den Fähigkeiten her aufgestellt sein und wie werden wir vielleicht europäisch wachsen? Wir hatten ja schon in der Vergangenheit entsprechende Kooperationen, unter anderem im Februar und März mit den Rumänen, mit den Tschechen, gerade erst mit den Franzosen, aber genauso auch mit den Niederländern, mit denen wir ja sehr intensiv kooperieren. Dieses europäische Wachsen, das ja auch eine große Linie der Ministerin ist, ist natürlich auch ein ganz großer Ankerpunkt im Rahmen der Kooperation der Streitkräfte. Dabei geht es darum, wie sich die Nato zukünftig – wir sprechen hier wieder von 15 Jahren und fortfolgenden – aufstellt, und dabei sollen eben sowohl der Punkt Landes- und Bündnisverteidigung als auch der zweite Bereich, die Kriseneinsätze, abgedeckt werden.
Frage: Dazu zwei Fragen:
Erstens. Herr Nannt, habe ich Sie richtig verstanden, dass das Verteidigungsministerium diese beiden Grundlagenpapiere zur Konzeption der Bundeswehr und zum künftigen Fähigkeitsprofil noch im Sommer vorlegen will?
Zweitens. Ist es so, dass Sie das im eigenen Geschäftsbereich entscheiden können, oder ist das sozusagen eine Angelegenheit, die die Bundesregierung betrifft? Gibt es Einvernehmen mit dem Auswärtigen Amt und dem Kanzleramt über den Zeitplan, das noch im Sommer zu machen?
Nannt: Ich muss da vielleicht noch einmal etwas einordnen: Der Rahmen der Bundesregierung, die strategische und politische Ebene, ist das Weißbuch. Das ist ein Papier der Bundesregierung, das innerhalb der Bundesregierung im Sommer letzten Jahres gemeinsam verabschiedet wurde. Die Konzeption der Bundeswehr und das Fähigkeitsprofil der Bundeswehr sind Bundeswehrdokumente, die beschreiben, wie die strategischen und politischen Vorgaben innerhalb der Streitkräfte umgesetzt werden.
Ich merke schon, dass Sie jetzt meinen, dadurch kämen neue Stationierungskonzepte heraus. Das ist aber überhaupt nicht der Fall. Es geht einfach darum, dass man jetzt dieses strategische Papier, das Weißbuch, hat. Das wird jetzt umgesetzt, dazu laufen Untersuchungen.
Das Papier, das ich gerade genannt habe und das heute ja auch zitiert wird, die vorläufige konzeptionelle Vorgabe, ist ein Papier über 60 Seiten, aber die zwei meistgebrauchten Worte in diesem Dokument sind „prüfen“ und „untersuchen“. Das heißt, es ist so, dass die verschiedenen Organisationsbereiche, die Teilstreitkräfte, derzeit untersuchen: Wie können wir diese Fähigkeiten erfüllen – dabei geht es, wie gesagt, um ein Zeitfenster von 15 bis 19 Jahren -, wie müssen wir uns dafür vielleicht aufstellen, wo müssen wir Schwerpunkte setzen? Das wird untersucht, und wenn Anpassungen vonnöten sind – so haben wir es auch in der Vergangenheit schon gemacht -, dann sind das Anpassungen im Rahmen der Trendwenden, also der Materialobergrenzen und im Bereich Personal.
Die Antwort auf Ihre Frage ist also: Das sind Bundeswehrdokumente, mit denen wir innerhalb der Bundeswehr die Vorgaben des Weißbuches erfüllen.
Zusatzfrage: Dann erst recht noch einmal die Frage: Kommt im Sommer beides oder nicht?
Nannt: Ich hatte es Ihnen ja gesagt: Die Absicht ist, dass die Konzeption der Bundeswehr frühestens im Sommer verabschiedet wird. Was das Fähigkeitsprofil betrifft, so weiß ich nicht, ob das noch ein weiteres Dokument ist, das abgeleitet ist; das müsste ich noch einmal prüfen, das kann ich jetzt nicht genau sagen. Die Konzeption der Bundeswehr ist aber quasi das entscheidende Dokument, und die Planung ist, das im Sommer zu verabschieden. Das ist auch nichts Neues, vielmehr haben wir das bereits so kommuniziert.
(…)
Nannt: Ich habe noch eine Ergänzung zu einem anderen Thema, da ich gerade das Mikrofon habe und kann die Frage abräumen, die Frau Kraus vorhin gestellt hat.
Es ist geplant, die Konzeption der Bundeswehr (KdB) im Sommer zu veröffentlichen. Das ist ein Dokument, das offen ist. Das Fähigkeitsprofil ist ein Folgedokument, das also darauf folgen wird, und zwar vermutlich auch im Sommer. Das entscheidende Dokument ist die Konzeption der Bundeswehr.
(Archivbild Dezember 2016: Transportpanzer Fuchs des Jägerbataillons 291, gesichert von französischen Radpanzern, rücken vor im Rahmen der binationalen Übung Feldberg auf dem Truppenübungsplatz Bergen – Bundeswehr/Carl Schulze)
@TW
Die Zeit online veröffentlichte heute den Bericht des GI.(wie fast jährlich)
Thema: Kaputte Truppe
Wundern brauchen wir uns nicht. Es „brennt“ an allen Ecken, man plant langfristig zu mehr Bündnis und Landesverteidigung. Anstelle neuer „Organisationen im Raum“ sollte man vorrangig die Kapazitäten zur Instandsetzung der dort benannten Systeme wieder zurück aus der „Wirtschaft“ holen. Aber auch das dauert wieder Jahre bevor die verlorengegange Expertise und Kapazität in der Truppe wieder vorhanden ist…wie mit fast allem.
Aber was will man schon von einem Haufen muffiger (alter) Männer erwarten ;-)
Am Ende ist die Truppe an allem Schuld.
[Irrtum. Zeit Online hat, mit mehreren Monaten Verspätung, den Bericht des GI vom November vergangenen Jahres aufgegriffen. Der war damals in etlichen Medien Thema, auch hier: Materiallage der Bundeswehr: Selbst schöngerechnet nicht schön . T.W.]
@ Koffer:
Ich bin nicht bei der Infanterie, aber wenn JgTr, GebJgTr und FschJgTr die Inf bilden, dann wäre es doch ein schlechter Witz, wenn drei solcher Brigaden in einer InfDiv zu Problemen führen würden. Denn, machen wir uns mal nichts vor: Das ganze Gebilde hätte vermutlich eher administrativen Charakter, denn einen wirklich taktischen.
@ Hans Dampf
„Ich bin nicht bei der Infanterie, aber wenn JgTr, GebJgTr und FschJgTr die Inf bilden, dann wäre es doch ein schlechter Witz, wenn drei solcher Brigaden in einer InfDiv zu Problemen führen würden. Denn, machen wir uns mal nichts vor: Das ganze Gebilde hätte vermutlich eher administrativen Charakter, denn einen wirklich taktischen.“
Der entscheidende Satz ist der letzte. Es würde keine zwischenmenschlichen Probleme geben sondern taktische, wie es jetzt ja bereits in der DSK der Fall ist. Die Aufgaben die ehemals die DSO gemacht hat sind heute im Endeffekt der LLBrig 1 zugefallen, da der Personalkörper der DSK nicht mehr über die Kompetenzen verfügt die die DSO mal hatte (infanteristisch gesehen).
Ähnlich würde es in so einer Inf Div aussehen. Die Infanterie ist heute dermaßen spezialisiert, dass sich eine querschnittliche Führung aus einer Hand mit dem begrenzten Personalkörper nur schwer realisiert werden könnte. Dazu sind die Prozesse und Ausrüstungen (insbesondere FüUstg) der spezialisierten und der klassischen Infanterie zu unterschiedlich.
Als Konsequenz hätte man drei „selbstständige“ Brigaden die Ihr eigenes Ding machen würden und einen „überforderten“ Divisionsstab der keine taktische Aufgabe und somit auch in der Friedensstruktur keine Daseinsberechtigung hätte.
Das ganze sieht man bei den FschJgRgt mit den zwei Stufen der Spezialisierung (klassisch FschJg und EGB) bereits im „kleinen“. Da ist im Endeffekt auch keiner glücklich mit. Die einen sind so ausgebildet um ähnlich wie SpezKr eingesetzt und geführt zu werden und das Rgt hat dazu weder die Mittel noch die Fähigkeit, was im Alltag deutliche Reibungseffekte hervorruft.
@K-P K und @MikeMolto
Um einmal das „Unternehmensbid“ aufzugreife: Inre Argumentation ist imho „kriegsunternehmerisch“, und was das Wechselspiel von Politik und „Militär“ anbelangt sollte man sich an Eisenhower erinnern und dessen Warnungen in Sachen MIK.
Clausewitz hat im Kern „friedensunternehmerisch“ argumentiert, sein „Schöler“ Moltke war eher auf der Kriegsunternehmerschiene, genau wie Tirpitz bei der Kaiserlichen Marine.
Für den Kaiser war „seine“ Marine ein Instrument seiner Kolonialpolitik in Konkurrenz zum „perfiden Albion“, den „Froschschenkelfressern“ und den „Pommfriteuren“.
Die Spätfolgen einer einseitigen kriegsunternehmerischen Strategie kann man heute ganz wunderbar an dem Flugzeugträger „Carl Vinson“ festmachen und dem Trump’chen Rumgeeire zwischen Drohung und Lockung. Carl Vinson war der politische Treiber hinter dem Two-Ocean Navy Act von 1940, der die USN befähigen sollte einen Krieg im Atlantik und Pazifik gleichzeitig zu führen, kein Wunder also, dass die USN -eigentlich entgegen der Tradition – einen Flugzeugträger „Carl Vinson“ getauft hat, denn im Kern des TONA tanden 18 Flugzeugträger. (https://de.wikipedia.org/wiki/Two-Ocean_Navy_Act). Wer die kontinentalen Rimlands der Gegenküsten militärisch „beherrscht“, der beherrscht politisch auch die kontinentalen heartlands – so die Theorie.
Nun ist mittlerweile strategisch ein dritter Ozean hinzu gekommen: der Indische und somit reicht selbst eine Two-Ocean-Navy nicht mehr aus, um die politischen Interessen der USA mit Kanonenbooten in Form von Flugzeugträgern militärisch durchzusetzen nach dem Motto „Kaufst Du mir nicht den Simmel ab, schneid ich Dir den Pimmel ab.“
(Excuse my French).
Was lehrt uns das ? Einseitig kriegsunternehmerische Strategien führen selbst eine Supermacht in die Insolvenzverschleppung, Mittelmächte sollten also heutzutage sich diese Strategie gar nicht erst zu eigen machen. „Friedensunternehmerische“ Strategie bedeutet ja nicht unbedingt, dass man das Simmelpimmelwortspiel so artikuliert: „Kaufst Du meinen Simmel, dann lutsch ich…….,“
Eine Abschreckungsstrategie liegt also irgendwo zwischen kriegs-und friedensunternehmerisch, wobei eben für Deutschland die historische Erfahrung zeigt, dass der Schwerpunkt einer Abschreckungsstrategie eher im friedensunternehmerischen Bereich zu liegen hat.
@Wa-Ge
Absolut richtig zusammen gefasst.
EGB ist spezialisierte Infanterie ähnlich US Ranger, und somit eigenständig auch fähig im erweiterten Aufgabenspektrum zu operieren. Dennoch wurde EGB zur direkten taktischen Unterstützung von Spezialkräfte Operationen ins Leben gerufen. Das wurde zwischen 2009 und 2013 auch erfolgreich im ISAF Einsatz praktiziert.
Bei Landgestützten Operationen konnte das KSK mit 100% Absitzstärke am Objekt zum Einsatz kommen während EGB die Verbringung und zum Teil den aüsseren Ring stellte.
Bei HELI gestützten Operationen hat das ebenfalls sehr gut funktioniert und EGB hat sich in dieser Zeit voll bewährt.
Die Ausbildung mit fast 2 Jahren Dauer ist in den Inhalten auf SOF Operationen abgestimmt, nur finden diese Einsätze für EGB seit Jahren nicht mehr statt.
Auch die Möglichkeit mit SOF direkt zu trainieren ist schwierig, hier liegt der Hauptgrund in der unsinnigen Stationierung von FSchJg , EGB und KSK und dem Hauptverbringungsmittel SOF AIR RotaryWing und Fix Wing.
Die Lösung für eine schlagkräftige DSO müsste zuerst mit EINEM Standort angegangen werden. In diesem finden sich KSK , EGB , FSchJg Truppe und SOF AIR wieder . Das ganze direkt angebunden an einen Truppenübungsplatz der für SF/SOF geeignet ist.
@ Wa-Ge:
Compris! Allerdings: Was Sie als Problem einer möglichen InfDiv beschreiben (de facto kein taktischer Auftrag wie bei den Pz(Gren)Div, mehr eine administrative/planerische Ebene für Inf und möglicherweise HFlg), galt/gilt dies nicht auch in ähnlicher Weise für die 1. LLDiv, DSO, DLO und DSK? Ich stelle mir das – sagen wir mal, als interessierter Laie – grob so vor, dass, wenn immer es um z.B. Anfangsoperationen, Kampf in schwierigem Gelände, Luftlandung, Kampf im Gebirge etc. pp geht, die InfDiv (ich nenne sie einfach mal so) von KdoH/EinsFüKdo „geearmarkt“ ist, eine mögliche Operation zu planen, Kräfte einzuplanen und bereitzustellen. Der Auftrag wird dann dort umgesetzt, mit Operationsplan, Truppeneinteilung und allem Zipp und Zapp. Dass man diese Division durch die Spezialisierung ihrer Großverbände nicht derart geschlossen einsetzen kann, wie z.B. eine Pz(Gren)Div, müsste ja jedem bewusst sein. Gleichwohl finde ich es, als Außenstehender, etwas merkwürdig, dass zwar diese drei Truppengattungen die Infanterie bilden, sie aber kaum interoperabel sein sollen/sind, obgleich alle Führer gemeinsam an der InfS ausgebildet werden.
@Wa-Ge | 21. April 2017 – 8:51
zum Überforderten DivStab…
Sie erlauben mir bitte nachfolgende Bemerkung:
„Würde der Divisionstab“ auch durch spezialisten dieser Truppengattungen besetzt, gebe es vmtl. weniger Reibungsverluste.
Wenn ich aber Menschen aus irgendwelchen Gründen dort einsetze, um Heimatnah oder einfach untergebracht zu sein verwende, brauche ich mich über Reibungsverluste nicht zu unterhalten.
Ich will das auf keinen Fall schlechtreden, aber…
– wenn Sie sich sich Standorte anschauen die eigentlich von erfahrenen Leuten aus der
Spezialisten-Sparte besetzt werden sollten,
– jedoch Soldaten aufgrund von „Verlegung und Auflösung“ betroffenen Standorten
– mit völlig artfremder Truppengattung und MindSet besetzt werden
brauche ich mich nicht zu wundern, wenn es im Getriebe knirscht!
(Sorry. Aber alles life, in Farbe, mehrfach erlebt!)
Die Schere(in Bezug auf Fhrg) zwischen EGB und FschJg(normal) wird sich hoffentlich in Zukunft, durch Verwendung der älterwerdenden „Trooper“ in der Führung bald erledigt haben. Dauert halt ;-) aber das wissen Sie ja.
@TW
Zahlen aus dem Nov/Dez 2016, Richtig!
Vmtl sehen die aktuellen Zahlen „deutlich“ besser aus ;-)
@klabautermann
Wusste der Löwenherz das bevor oder nachdem er vor Jerusalem seinen Schild vor seine Augen hielt?
Der Mann hat bei Akkon die Standarte Leopolds in die Kloake geworfen.
@ThoDan
Der Richard hat sein Kreuzraubzug schon sehr strategisch geplant und vorbereitet, um maximalen finanziellen und politischen Profit heraus zu schlagen. Zentraler Teil seiner operativ-kogistischen Strategie waren seine Armbrust/Bogen-Infantristen und insbesondere die Sicherstellung der Nachversorgung mit Bolzen/Pfeilen durch seine Flotte. Habe dazu einmal eine faszinierende historische Studie gelesen – allein die Produktion der Ausrüstung seiner Truppen und die Organisation der Nachversorgung hatte fast schon proto-industrielle Qualität. Das hat viel Geld gekostet und das mußte wieder rein. Da wirft man eben die Standarte eines (militärisch unterlegenen) Konkurrenten in die Kloake, damit der seinen Anteil an der Beute verliert.
@Klabautermann
Hat Kaiser Rotbart ähnlich gemacht, andere Methoden aber das Prinzip war ähnlich.
Es gab eine Zeit, da konnten sie sich z.B. im IIRC Rheinland die Rüstung wie einen Konfektionsanzug von der Stange passend zusammenstellen und in Massen importieren.
Der militärisch unterlegene Konkurrent fehlten dann eben später, von daher ganz dumme Idee.
@ Hans Dampf
Eine Division führt Brigaden und diese sollten in der Regel „auswechselbar“ sein. Eben So wie eine Brigade Bataillone und diese Kompanien führen.
Wenn sich der unterstellte Bereich aber grundlegend von einander unterscheidet, dann wird das Führen komplexer, zumindest aber personalintensiver, da ich für jeden „Spezialisten“ Spezialisten fürs Führen brauche. MilEvakOp oder Luftlandungen sind was komplett anderes als Gebirgskampf. Logistik, Führungsmittel, NG&A sind in diesen Szenarien ebenfalls unterschiedlich.
Wenn dann auch noch Hubschrauber und Spezialkräfte in der Division untergebracht sind, dann wird es richtig komplex.
Und nur für Verwaltung braucht man keine Division, das kann die Brigade auch alleine ganz gut. Das sieht man ja an der D/F-Brigade.
@Fritz | 21. April 2017 – 9:51
„EGB ist spezialisierte Infanterie ähnlich US Ranger, und somit eigenständig auch fähig im erweiterten Aufgabenspektrum zu operieren. Dennoch wurde EGB zur direkten taktischen Unterstützung von Spezialkräfte Operationen ins Leben gerufen.“
Das ist nahezu richtig ;) EGB wurde von Anfang an mit dem Doppelauftrag „Speerspitze eines FschJgBtl“ und „direkte taktische Ustg SpezKr“ etabliert. Durch ISAF (und die mangelnde Anzahl von qualifizierten EGB-Zg) kam allerdings der „Speerspitze“ Auftrag ab 2008 zusehends ins Hintertreffen…
„Die Lösung für eine schlagkräftige DSO müsste zuerst mit EINEM Standort angegangen werden. In diesem finden sich KSK , EGB , FSchJg Truppe und SOF AIR wieder . Das ganze direkt angebunden an einen Truppenübungsplatz der für SF/SOF geeignet ist.“
Theoretisch ist das natürlich (!) richtig, aber praktisch ist das derzeit leider nicht realisierbar :(
@Hans Dampf | 21. April 2017 – 10:05
1. Durch MilEvakOp, HFlg und SpezKr hat die DSO deutlich andere Aufgaben im nachgeordneten Bereich als GebJg und Jg.
2. Wie ich bereits gesagt habe, sind die TrGttg zwar grundsätzlich kompatibel aber durch die hohe Spezialisierung der Aufträge eben nicht ganz. Außerdem werden (auch das habe ich bereits geschrieben) die FschJgFw zu 75% anders ausgebildet als GebJg/JgFw.
Darüber hinaus nochmals: eine solche Div gemeinsame InfDiv +KSK +HFlg wäre deutlich zu groß!
@0815 | 21. April 2017 – 10:12
+1
Dann wird die FschJgBrig also die Reservetruppe/z.b.V. InspH ;-)?
@Hans Dampf | 21. April 2017 – 16:57
„Dann wird die FschJgBrig also die Reservetruppe/z.b.V. InspH ;-)?“
Könnte man theoretisch machen (lässt sich wegen der nationalen Risikovorsorge auch begründen).
Was würde dann aber mit der NLD LLBrig, dem KSK und den 3 HFlgRgt?! Das wäre ein bißchen viel, dafür ist das KdoH nicht ausgelegt.
@Wa-Ge
Aber was ist es denn das letztlich auf der Ebene Großverband geführt wird?
Geht das nicht primär und die Fragen wer macht was zu welchem Zeil und welchen Mitteln bilde ich wo meinen Schwerpunkt?
Also in der z.B. eine Gelände abhängige Doppelspitze aus einer JgBrig und einer GebJgBrig und eine FschJgBrig die sich in aller Regel als Reserve bereit hält und bereit ist ihre spezielle Fähigkeiten einzubringen.
Das verlangt vielleicht etwas mehr von Stab und der Fernmelde Kompanie aber das sollte dann ja nicht überraschend kommen.
Und auf Brig Ebene Zusammenarbeiten heißt ja im Schwerpunkt die Fernmeldeverbindungen zur Div zu halten und an der Brig Grenze wie sonst auch Verbindung zu seinen Nachbarn.
Sicher würde man eine solche Div nicht Einsätzen wie die anderen aber solange man da nicht auf niedrigen Führungsebenen mischt sehe ich da nicht die Großen Probleme.
@chris | 21. April 2017 – 23:53
„Also in der z.B. eine Gelände abhängige Doppelspitze aus einer JgBrig und einer GebJgBrig und eine FschJgBrig die sich in aller Regel als Reserve bereit hält und bereit ist ihre spezielle Fähigkeiten einzubringen.“
Jepp, das könnte in der Tat funktionieren.
Aber wer führt dann das KSK und die HFlg? Sollen das die Jg und GebJg nebenbei erlernen? Und wie ist es mit dem speziellen Wissen für LLOp bzw. MilEvakOp, können das auch alle Infanteristen gleich gut?
Und was machen wir mit den NLD, schmeißen wir sie raus oder machen wir eine überstarke Division auf?
Faszinierend – um mal wieder Spock zu zitieren – das erdseitig so beliebte Hütchenspiel „Ich bastel mir ein Heer“ geht in die nächste Runde. Jungs, dann würfelt mal schön und viel Spaß ;-)
@Koffer
Eine Lösung könnte sein, wie auch in anderen Ländern, ein TSK übergreifendes SF-Kommando zu schaffen. Problematisch blieben hierbei allerdings die EGB-Kräfte, die man dann ja, wie bei der brit. Special Forces Support Group, in ein eigenständiges Battalion umgliedern müßte. Wie dann aber die FJ-Reg. wieder auffüllen?
Die Heeresflieger könnte ich mir auch in einer eigenständigen Unterstützungsbrigade gut vorstellen.
Was soll das Fall und Geb werden nie in eine Div gelegt
schon von der Aufgabe aus
Fall
Sind für Evakurirung
und Vorraus Komando gedacht
Geb und Jg
sind Ausland Einsatz
und Verteidigung für Schweres Gelände gedacht
eher geht die DF Brig in die JG Div
vor die Fall Brig hinein kommt
@uli | 22. April 2017 – 11:35
„Eine Lösung könnte sein, wie auch in anderen Ländern, ein TSK übergreifendes SF-Kommando zu schaffen.“
In der Tat, allerdings gibt es hierfür keinen Anhalt im FAZ Bericht (um den es ja in diesem Kommentarfaden eigentlich geht).
„Problematisch blieben hierbei allerdings die EGB-Kräfte, die man dann ja, wie bei der brit. Special Forces Support Group, in ein eigenständiges Battalion umgliedern müßte. Wie dann aber die FJ-Reg. wieder auffüllen?“
Das ist nicht das Problem (Bewerber für FschJg gibt es immer genug). Das Problem ist vielmehr, dass EGB ja die „Speerspitze“ der FschJgRgt sein sollen und ihren Nachwuchs aus dem Rgt ziehen. Zudem werden 90% aller KdoFw aus den FschJgFw gezogen.
„Die Heeresflieger könnte ich mir auch in einer eigenständigen Unterstützungsbrigade gut vorstellen.“
Ja, das könnte gehen, aber wo packen Sie dann die NLD LLBrig hin?
@Koffer
Aber muss denn das Wissen um die Besonderheiten von FschJg und GebJg auf Div ebene so vertieft sein? Reicht nicht die Kenntnis von Grundsätzen und die Erfahrung von einzelnem Personal im Stab das in dem Bereich groß geworden ist?
Wie die wesentliche Leistung dann am besten umgesetzt wird und der gewünschte Endzustand herbeigeführt wird unter Berücksichtigung der einzelne Spezialitäten und Besonderheiten obliegt dann ja den überwiegend reinrassigen Brigadestäben der FschJgBrig oder GebJgBrig.
Das ist doch das feine in unserer Armee die nächst tiefer Ebene setzt die wesentliche Leitung selbstständig mit den ihr zur Verfügung stehenden Kräften um. Die höhere Ebene braucht ein Grundverständnis um die Rahmenbedingungen zu schaffen.
Und zu KSK HFlg da stellt sich mit zunächst die frage ob es da überhaupt Sinnvoll ist wenn die einen Slot in einer Div einnehmen? Was leistet der Div Stab dort über Verwaltung hinaus tatsächlich an Führung?
Geht ein bisschen in die Richtung davon ob z.B. Kampfustg und Einsatzustg wirklich in den Fällen wo die Btl in Form einzelner Kp auf die Brig und Btl aufgeteilt werden wirklich so große Btl Stäbe oder sollte man nicht lieber die Kp stärken da diese relativ selbstständig beraten, planen und durchführen.
@chris | 22. April 2017 – 13:38
Soldaten bekommen alles zu laufen. Also würde eine solche Div sicherlich „funktionieren“.
Aber nochmals: Was machen Sie in Ihrem Szenar mit der NLD LLBrig, dem KSK und den HFlg? Möchten Sie diese tatsächlich durch das KdoH führen lassen? Für taktische Fragen (wie z.B. die Lufttransportbefehle – LTB ist das KdoH nicht zuständig.
Eine gemeinsames opelrationelles Verständnis zwischen KSK und LLBrig ist gegeben und die LLBrig ist für die Div auch die „Brücke“ zu den HFlg… und die durch die NLD ist wiederum eine besondere Situation gegeben, denn auch diese haben eine besonders intensive Verbindung der Luftlandejäger (ich nenne sie mal so, denn es sind ja überwiegend keine FschJg) mit den NLD Hubschraubern (Transport und vor allem Kampf-).
Ich sage ja nicht, dass die aktuelle Situation die einzig denkbare ist, beim besten Willen nicht. Die HFlg sind schon etwas wie ein „Störfaktor“ in der Div (im Gegensatz zu den NLD und dem KSK übrigens), ich habe bisher nur in den letzten 50 Kommentaren keinen besseren Vorschlag gelesen ;)
Also,
wenn wir heute wünsch Dir was ist, dann wünsche ich mir folgendes:
Beim Heer:
1. Panzerdivision
– Panzerlehrbrigade 9 mit zwei Panzerlehrbataillonen und einem Panzergrenadierlehrbataillon
– Panzerbrigade 21 mit 2 Panzerbataillonen und einem Panzergrenadierbataillon
– beide Brigade kriegen ein Panzerartilleriebataillon, eine Panzerpionierkompanie und eine Aufklärungskompanie
– die zweiten Panzerbataillone entstehen durch Teilung aus dem ersten, die dann beide aufgefüllt werden
– die dritte Brigade stellen wir als eine Jägerbrigade mit dem Grundstock Jägerbataillon 91 neu auf
– das Panzergrenadierbataillon 33 wird ein Einsatzbataillon mit einer Gliederung analog zum norwegischen Telemark Bataillon
– dazu gibt es ein nettes Artillerie- (mit drei Bataillonen) und Pionierregiment (mit zwei Bataillonen und einem ABC-Bataillon)
– noch ein bisschen EloKa, MP, UHT Tiger und was das Herz begehrt
– Die Holländer fliegen raus aus der Division und dürfen mit ihrer Brigade und unserer 1. Division ein NATO-Korps bilden
Und noch ne IDEE:
– das Jägerbataillon 1 wird wieder luftbewegliches Jägerregiment 1, das Fallschirmjägerregiment 31 wird zum luftbeweglichen Jägerregiment 1 also kein Streit mehr wegen Jäger / Fallschirmjäger und so…
Und zudem noch:
– das KSK und das Fallschirmjägerregiment 26 (nur noch mit EGBs und Fernspäher) wird direkt an das EinFüKdo rangeflanscht
Cool, oder???
@Koffer
Die Frage mit den HFlg und KSK ist wohl so spezialisiert und hat auch mit Machtpolitik und Durchsetzungsfähigkeit dass man wirklich aus dem Bereich kommen muss um da was draus zu machen.
Und eine deutsche Inf Div (plus vielleicht etwas NLD) ist wohl halbwegs zielführend möglich aber keinesfalls nötig noch unbedingt der beste Weg.
Hier schießen mal wieder die Spekulationen ins Feld und keiner liefert tatsächlich Informationen, die diese auch nur ansatzweise unterfüttern. Dabei entfernt sich die Diskussion von den eigentlich gegebenen Informationen. Es bleibt laut den derzeit vorliegenden Informatione bei drei Divisionen. Es sollen 8-10 Brigaden sein (mit der D/F und dem KSK verfügt das Heer bereits über neun Brigaden). Niemand spricht von einem weiteren Aufwuchs der Truppe über 198.000 Mann. Die Einbindung von Brigaden aus anderen NATO-Ländern darf ebenfalls als gegeben angenommen werden. Und was ist eigentlich mit den sehr ehrgeizigen Zielen für die Marine und die Luftwaffe. Wird dort kein weiteres Personal benötigt. Und welche Verbände müssen wohl vor diesem personellen Hintergrund aufgelöst werden, um die ganzen Artillerieverbände aufzubauen.
In Berlin streckt man sich bestimmt nich nach dem Himmel, da der bundesdeutschen Bevölkerung (Steuerzahlern) politisch wohl eine modernisierte und wieder in Einsatzbereitschaft gebrachte Bundeswehr zu vermitteln ist, aber bestimmt nicht ein großes Säbelrasseln. Man wird sicher in kleinen Schritten vorgehen, auch vor dem Hintergrund, dass die deutsche Rüstungsindustrie derzeit schlicht nicht in der Lage ist mal soeben 100 Panzer oder 200 Schützenpanzer in einem Jahr zu produzieren.
Mich würde interessieren, ob unter den vielen ausgesprochen sachkundigen Kommentatoren jemand etwas mehr aus den Hinterzimmern des BMVg beisteuern kann. Das würde den Hausherren sicher auch brennend interessieren.
@Herr S. aus DAH | 22. April 2017 – 20:29
Ja, weil Einheitsinfanterie ja auch so gut funktioniert… Das „erfolgreiche“ lbwglJgRgt 1 ist ja der „Beweis“ dafür, dass jeder alles kann ;)
@chris | 22. April 2017 – 21:18
„Die Frage mit den HFlg und KSK ist wohl so spezialisiert und hat auch mit Machtpolitik und Durchsetzungsfähigkeit dass man wirklich aus dem Bereich kommen muss um da was draus zu machen.“
Meine Rede. Der Mind-Set muss stimmen, der „Stallgeruch“ muss da sein…
Es ist schon schwer genug, dass in der DSK zusammen zu halten. Außerhalb würde das vermutlich nur bei spezialisierter Führung funktionieren. Ein Zuordnung zu einer der „normalen“ Divisionen z.B. schließt sich hierdurch aus.
@PangPang | 22. April 2017 – 21:54
„Es bleibt laut den derzeit vorliegenden Informatione bei drei Divisionen. Es sollen 8-10 Brigaden sein (mit der D/F und dem KSK verfügt das Heer bereits über neun Brigaden).“
Wenn ich den FAZ Artikel richtig verstehe, dann bezieht sich die 8-10 Brigaden nicht auf „Sonderfälle“ wie das KSK, sondern auf Standardbrigaden (interessant wäre hier ob GebJgBrig und LLBrig als Standardbrigaden gelten).
@Herr S.
…und ein paar Gepard oder Roland wären auch nicht schlecht. Gerne auch als Version 2.0.
Und wenn wir schon beim Wünschen sind, dann soviel (funktionierende) Transportflugzeuge, dass wenigstens eine LLBrig mit einem Mal verbracht werden kann.
@PangPang
„Hier schießen mal wieder die Spekulationen ins Feld und keiner liefert tatsächlich Informationen, die diese auch nur ansatzweise unterfüttern.“
Eigentlich nicht. Es werden Möglichkeiten aufgezeigt und diskutiert. Das Abwegen der Möglichkeiten des eigenen Handelns ist nun mal Teil einer BdL und damit zum einen durch die individuellen Erfahrungshintergründe und Perspektiven informativ und zum anderen eine nette Gedankenübung.
„sachkundigen Kommentatoren jemand etwas mehr aus den Hinterzimmern des BMVg beisteuern kann. “
Ich hoffe mal wenn bleibt es beim können und wird nicht gemacht. Da schafft man sonst schnell Arbeit für Truppendienstgerichte.
RFD | 22. April 2017 – 23:14
Leider alles Verschwerbelt
PangPang | 22. April 2017 – 21:54
Das ist die BRD Vorlage aber glauben Sie das BRD mit dieser Mogelpackung durch kommen
Herr S. aus DAH | 22. April 2017 – 20:29
bringt uns gerade nicht weiter
und ob das 1ste JG Btl je wieder Luftbeweglich wird eher nicht
@RFD:
Gepard und Roland sind konzeptionell überholt. Selbst Tunguska ist von zweifelhaftem Wert.
Heutzutage braucht man dreierlei Flugabwer:
– Etwas möglichst billiges & tragbares das mit Drohnen im Vogelformat bei Tag und Nacht zurechtkommt (das ist das Schwierigste)
– Etwas, das mit recht hoch fliegendem Gerät zurecht kommt. Selbst Stinger etc bieten keine hinreichende Wirkhöhe, um auch nur Beschuss mit ungelenkten Raketen oder ungelenkten Bomben abzuwehren. Die Geschichten von Erfolgen in Afghanistan in den 80ern sind übertrieben. Die Su-25 flogen einfach höher und griffen dadurch ungenauer an, aber Afghanische Guerillas sind ein viel schwereres Ziel als Marschkolonnen auf der Straße oder eine Pontonbrücke. Mit Waffen bis 57 mm und tragbaren Flugabwehrsystemen sowie FlaPanzern mit solchen Wirkmitteln kann man Fliegerangriffe nur etwas hochdrücken, nicht wirklich abwehren. Gegen Hubschrauber helfen die etwas mehr, aber die sind auch die geringste Herausforderung.
Hochdrücken nutzt aber nicht viel wenn der Gegner über entsprechende Ausrüstung verfügt und kein Problem mit präzisen Angriffen aus 15+k Fuß Höhe hat.
Wesentlich kleiner als IRIS-T SLS macht wohl kaum noch SInn, wobei man allerdings solch einen teuren LFK mit einem billigen LFK (z.B. RBS-23) gegen billige bzw. einfache Ziele paaren sollte.
Liebe Mitforisten,
Sarkasmus ist angesichts von Wünsch Dir was Diskussionen anerkannte Überlebenstaktik.
@Koffer
Einheitsbrei… Äh Infanterie hab ich nicht gewollt
Aber wie Yoda sagt: Raus ich bin
@chris
„Arbeit für Truppendienstgerichte“ soll es wirklich nicht geben, aber etwas mehr Herleitung für den dargelegten Gedankengang ist für den geneigten Leser und Laien sicher hilfreich.
@Koffer
Ich kann aus dem Artikel eben nicht herauslesen, das es sich bei den 8-10 Brigaden um Standardbrigaden handelt. Aber jetzt spekuliere ich.
Wenn wir uns vor dem gegebenen demographischen Hintergrund und derm starken Wettbewerb auf unserem deutschen Arbeitsmarkt (ich meine die Angebotsseite) bei der Personalstärke auf die geplanten (!) 198.000 Stellen beschränken und also nur von Personalumschichtungen ausgehen, würde mich folgende Frage einmal interessieren…
Wieviel Soldaten/-innen benötige laut StAN ich für ein Jägerbataillon und wieviele für ein Artilleriebataillon?
@PangPang
Am Beispiel Jgbtl 413, TORGELOW, lassen sich Schlüsse ziehen, Exaktes gibt der Link aber nicht her, ein aktiver Angehöriger JgTr wird Genaueres ausführen können.
Ganz grob
– 1./ 413 ca 200 Dienstposten, St/StbVersKp
– 2./ – 4./ ca 150 Dienstposten, JgKp
– 5./ 413 ca 120 DP, sJgKp
– 6./413, ca 25 DP (ohne Rekruten) EAKp,
https://bw2.link/mPqJq
Geschätzt etwa 800 DP.
In Estland nimmt im Rahmen eFP Bündnisverteidigung weiter Formen an.
MBTs: Leclerc, Challenger & Abrams, firepowers of #NATO, now available also in Estonia 🇪🇪. pic.twitter.com/ZCkrqcMdhV
Unangenehm nur, 2x Glattrohr und 1x (UK mit Challenger) gezogenes Rohr im kal 120mm.
Und dann erstmals F-35 in operativer Verwendung.
Ämari Air Base, #Estonia is the 1st air base on European continent to host F-35. Welcome to Estonia 🇪🇪🇺🇸#F35 #AlliedStrong pic.twitter.com/X3h6hOiBax
Etwas mehr Hintergrund zur Verwendung der (zwei) F-35A in Estland.
http://www.defensenews.com/articles/is-estonia-the-f-35s-next-stop-in-europe
Die Ankunft sei länger geplant gewesen und stehe nicht in Zusammenhang mit gegenwärtigen Vorgängen (will heißen: eFP (Atlantic Resolve).
Kommen wir nicht vom Thema ab
es geht um die BW
und nicht eine NATO Armee
Das würde das alles Komplizieren Kleine Länder Große Länder und so weiter
Aber es müsste bei der Ari schon dieses Jahr los gehen wenn man so viel aufstellen müsste
aber es geht nichts los ,der meinen die Politiker Sie können die Leute Clonen