Folgerungen (nicht nur) aus Pfullendorf-Skandal: ‚Neue Meldekultur‘ für die Bundeswehr
Nach den Vorfällen am Ausbildungszentrum Spezielle Operationen in Pfullendorf und Vorwürfen von Mobbing, sexueller Belästigung und entwürdigender Behandlung auch an anderen Standorten der Bundeswehr hat Generalinspekteur Volker Wieker einen ersten Sachstand einer Analyse zur Inneren Lage der Bundeswehr vorgelegt. Der Bericht zur Tagung des Bundestags-Verteidigungsausschusses am (heutigen) Mittwoch, über den zuerst tagesschau.de berichtete, enthält allerdings nicht die detaillierten Zahlen, mit denen die Süddeutsche Zeitung aufwartet (dazu mehr unten), das dürfte im Ausschuss noch für Unmut sorgen.
Aber der Generalinspekteur nennt in seinem Schreiben an die Abgeordneten schon die Folgerungen aus den verschiedenen Vorwürfen: Vor allem das Ziel einer neuen Meldekultur – und eine zentrale Datenbank zur Erfassung solcher Vorkommnisse.
Wesentliche Teile aus Wiekers Schreiben:
Das BMVg hat in einem ersten Schritt – wie auch durch den Verteidigungsausschuss erbeten – analysiert, ob möglicherweise für weitere mit den Ereignissen am Standort Pfullendorf vergleichbare Verstöße gegen die Grundsätze der Inneren Führung in der Bundeswehr vorliegen.
(…)
Dazu wurden alle dem BMVg bereits bekannte [sic] Verdachtsfälle zu möglichen Verstößen gegen die Innere Führung im Zeitraum 2015 bis 2017 durch Meldungen aus dem nachgeordneten Bereich vervollständigt und anschließend den nachfolgenden Kategorien zugeordnet:
– herabwürdigende Praktiken in der Ausbildung,
– entwürdigende Aufnahmerituale,
– Diskriminierung,
– systematisches Mobbing und
– sexuelle Übergriffe.
(…)
Im Zuge erster Erkenntnisse zeichnet sich ab:
• Die untersuchten Verdachtsfälle von Verstößen gegen die Innere Führung sind im Schwerpunkt Standorten der Truppe mit infanteristisch geprägten Verbänden und in Teilen Ausbildungseinrichtungen zuzuordnen.
• Im Fokus stehen überwiegend Mannschaftssoldaten und Unteroffiziere, vorrangig im Altersband zwischen 20 bis 30 Jahren. Dieses lässt ein besonderes Erfordernis an stringenter Führung, Ausbildung und Erziehung für diesen Personenkreis erkennen.
• Das bisherige Meldesystem mit parallelen Informationssträngen weist in der Praxis Defizite auf. Es ist zersplittert, nicht kohärent und wird uneinheitlich gehandhabt. Ebenso erfolgen Meldungen nicht immer zeitgerecht, auch weil offenkundig die Handlungssicherheit – insbesondere bei unerfahrenen Vorgesetzten – über Meldeanlässe und Meldewege verbesserungsbedürftig ist.
• In der Zukunft gilt es, alle relevanten Ergebnisse aus unterschiedlichen Informationsquellen effektiver zusammenzuführen und auszuwerten. Zu diesen Quellen gehören neben den o.a. Meldungen alle Eingaben an den Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Disziplinarverfahren, Meldepflichtige Ereignisse, Studien, Briefe sowie anonyme Hinweise an das BMVg. Es fehlt eine gemeinsame Datenbasis.
(…)
• Bei den rund 40 Hinweisen, die bei der „Ansprechstelle Diskriminierung und Gewalt in der Bundeswehr“ bisher eingegangen sind, werden von zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorrangig „Mobbing“-Vorwürfe vorgebracht, bei Soldatinnen und Soldaten liegt ein Schwerpunkt im Bereich „sexueller Übergriffe“.
• Bei der Betrachtung unserer internen Abläufe und Verfahren zeichnet die alleinige Nutzung von bundeswehrinterner Kompetenz nur ein unvollständiges Bild. Der unvoreingenommene und kritische „Blick von außen“ kann uns bei der Überprüfung und Optimierung unseres Handelns helfen. Hierdurch können wichtige Handlungsfelder für eine tiefergehende Analyse identifiziert werden.
(…)
Im Ergebnis der Analyse „Innere Lage Bundeswehr“ werden die nachfolgenden Maßnahmen veranlasst:
• Das bisherige Meldewesen zur Inneren und Sozialen Lage der Bundeswehr (ISoLa) wird überprüft. Hierbei sind neben einer Straffung der Meldeverfahren auch die Voraussetzungen für eine neue „Meldekultur“ zu schaffen.
• Eine neue rechnergestützte Datenbank zur „Inneren Lage Bundeswehr“ wird aufgebaut. Sie soll helfen, rascher und leichter als bisher Trends und Fehlentwicklungen zu identifizieren bzw. Querverbindung zwischen einzelnen Meldungen zu erkennen.
• In einem neuen Referat in der Abteilung Führung Streitkräfte im BMVg werden alle truppendienstlichen Angelegenheiten der Inneren Lage und Menschenführung gebündelt. Dieses Referat berücksichtigt die Interessen aller Angehörigen der Bundeswehr und wird sehr eng mit dem Beauftragten des Generalinspekteurs für Erziehung und Ausbildung, der Ansprechstelle „Diskriminierung und Gewalt in der Bundeswehr“ und dem nachgeordneten Bereich zusammenarbeiten.
(…)
• Um einen gleichermaßen professionellen wie methodisch erfahrenen Außenblick auf die Innere Lage der Bundeswehr zu gewährleisten, soll zur weitergehenden Analyse der vorhandenen Daten externer wissenschaftlicher Sachverstand hinzugezogen werden. Prof. Dr. Pfeiffer, ehem. Leiter Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, wird im Rahmen einer systematischen und vertiefenden Analyse die identifizierten Handlungsfelder in den Blick nehmen, mögliche Schwachstellen identifizieren sowie Vorschläge zur Schulung und Weiterbildung von Fachpersonal, aber auch zur Verbesserung unserer Methodik entwickeln helfen.
• Die Aus- und Weiterbildung von Disziplinarvorgesetzten und Rechtsberatern wird überprüft und – wo erforderlich – verbessert. In diesem Zusammenhang ist, auch um die Handlungssicherheit zu festigen, die Erläuterung und Veranschaulichung von Rechtsbegriffen/-kategorien und Maßstäben sinnvoll.
• Die Verbesserung der Dienstaufsicht (in und außer Dienst) durch Vorgesetzte, insb. auf Einheitsebene ist erforderlich. In diesem Verständnis sind auch infrastrukturelle Rahmenbedingungen (z.B. räumlicher Zusammenhang von Unterkunfts- und Funktionsgebäuden relevant.
(…)
• Darüber hinaus wird zusammen mit Frau Bundesministerin dieser Thematik ein Workshop zur Inneren Lage der Bundeswehr mit Spitzenkräften auf Abteilungsleiter-, Inspekteurs- und Präsidentenebene gewidment. Dieser wird um weitere Workshops und Seminare u.a. der militärischen Gleichstellungsbeauftragten der Bundeswehr und „Spießtagung“ der Bundeswehr ergänzt.
Den letzten Punkt habe ich hier noch mit zitiert, weil der schon mal in Berichten erwähnt wurde – allerdings ist dieser Workshop mit Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen vermutlich weit weniger ausschlaggebend für die Truppe als die anderen zuvor genannten Veränderungen. Das ist ja durchaus zweigespalten – auf der einen Seite die Forderung nach mehr Dienstaufsicht auf Einheitsebene, ganz im Sinne der Auftragstaktik, auf der anderen die neue Meldekultur und die zentrale Datenbank.
Die Süddeutsche Zeitung (Link aus bekannten Gründen nicht) hat zu der Analyse des GI noch einige zusätzliche Zahlen geliefert:
Nach SZ-Informationen wurden aus den Jahren 2015 bis 2017 insgesamt 7800 sogenannte „Meldepflichtige Ereignisse zur Inneren und Sozialen Lage der Bundeswehr“ analysiert, wobei es sich lediglich um 3600 sogenannte Erstmeldungen handelte, also neue Fälle. Davon wiederum wurden 3100 als Meldungen mit „Relevanz Innere Führung“ identifiziert – wobei die Spanne hier nach Angaben aus Ministeriumskreisen „von der eigenmächtigen Abwesenheit bis zur vollzogenen Vergewaltigung“ reichte.
So gab es etwa in den beiden zurückliegenden Jahren mehr als 300 Fälle des Verdachts auf „Diebstahl, Unterschlagung, Raub oder Erpressung“, fast 500 Unfälle mit Personenschäden sowie mehr als 250 Fälle von „Straftaten und Ordnungswidrigkeiten nach dem Betäubungsmittelgesetz“. Und in mehr als 200 Fällen ging es um „sexuelle Belästigung, Benachteiligung, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ – wobei auch hier sowohl Fälle innerhalb der Bundeswehr als auch im privaten Bereich erfasst wurden.
Entscheidend ist dabei der letzte Satz: In den Zahlen – und damit vermutlich auch in der Analyse der Inneren Lage der Bundeswehr – sind auch Vorfälle enthalten, die außerhalb des Dienstbetriebs stattfanden. Also die Fahrerflucht mit dem Privatauto genau so wie die sexuelle Belästigung bei der Grillparty am Wochenende. Das ist angesichts der besonderen Stellung von Soldaten zwar nachvollziehbar, muss aber auch in die Bewertung der Zahlen mit einbezogen werden.
(Archivbild Februar 2017: Übung im Gefechtsübungszentrum – Jane Schmidt/Bundeswehr)
@Koffer
Ich spreche nicht von den Soldaten welche kaserniert sein müssen (Übung, Einsatz, Lehrgänge, Bereitschaft u.ä.), dass es da Zwänge und Umstände gibt die eine Dienstauffsicht erfordern dürfte klar sein.
Ich spreche von Unterkünften im Grundbetrieb welche von Soldaten anstelle einer eigenen Wohnung genutzt wird.
Erziehung nach Dienst durch Vorgesetzte ist wohl für 99,99% der Bw Angehörigen nicht im Sinn der Inneren Führung und nicht im Berständnis unserer Freiheit als Bürger. Straftäter müssen inhaftiert und 24/7 beaufsichtigt werden, Soldaten nicht.
Hans Dampf | 30. März 2017 – 8:10
„Unter Verweis auf das Versagen anderer die eigenen Bemühungen einzustellen, halte ich für absurd. Dann sollte man das ganze „Abenteuer“ Streitkräfte besser sein lassen. Für mich ist das ganze Problem hausgemacht.“
Zur Einordnung: Bin selber seit 31 J in der Großreederei als Geführter und Führer tätig.
Hier, in dieser meiner Marine stellt (fast) keiner seine Bemühungen ein. Aber wir sind nur ein Glied in der Funktionskette und dann auch noch am Tampen.
„Abenteuer Streitkräfte sein lassen“ Meine volle Zustimmung. Und nein, es ist nicht hausgemacht (Bw) da waren vorher schon ein paar andere Akteure am Werke, nur uns den Streitkräften fällt es dann vor die Füße.
„hier wird runter gedreht, da wird geschraubt und am Schluss wundert man sich,“
ja so ist das, wenn mann in einem extrem langsamen schwingenden Regelkreis Störgrößen noch und nöcher reinfeuert, an irgendwelchen Stellgliedern rumfummelt und sich zum Schluss wundert wieso der Motor nicht läuft.
@Hans Dampf
Anzug, Zottelbart und Hosengummis.
Mein Eindruck ist die mehr als absolute Mehrheit der Vorwürfe über Anzug kann ich dem Klagenden mit der Auflage zurückgeben sich mal über den praktischen Sinn, Zweck und Umgang mit Kleidung weiterzubilden ein Stichwort ist Body Core Temperature.
Steigerung ist es wenn die BW Soldaten in Dienstanzügen öffentlich vorführt die aussehen wie von der Resterampe, passt irgendwie – Schnitt/Sitz der Jacke Grau Sack braucht Schneider , und putzt die Marine ihre Decks mit den Wäsche Vorn(?) Hosen.
Der Matrosenanzug und der DA der Luftwaffe waren in Ordnung.
Die sog Zottelbärte(Bilder) entsprachen nicht dem persönlichen Geschmack der Klageführenden, ansonsten war daran IMHO nichts auszusetzen.
Steigerung war, wenn Personen mit klimatisierten Dienstposten das an Soldaten die draußen operierten kritisierten.
MKn haben Ärzte des Sanitätsdienstes vom Rasieren zumindest draußen in Afghanistan aus Gesundheitsgründen ausdrücklich abgeraten.
Wenn sich das BW Establishment unbedingt lächerlich machen will, soll es im Jahre des Herren 2017 weiter auf Hosengummis bestehen, anstatt zeitgemässere Methoden zu wählen.
Örgs. Bitte jetzt keine Hosengummi-Debatte aus diesem Anlass.
@T.W.
Danke, leider vermischen viele reflexartig verschieden Dinge um einfache Erklärungsmuster zu bekommen.
Unsere Soldaten leisten einen sehr guten Dienst und werden nun, wegen ein paar Unanständigen, diskreditiert. In wie viele anderen Berufsgruppen gibt es Menschen die straffällig werden? Gibt es da ein Meldewesen? Wozu?
Wird es besser?
Früher war alles besser ;-) Selbst im Freizeitsport gab es Rituale welche zu tiefst menschenunwürdig waren. Wer behauptet, dass die Bw heute mehr Fälle in der Richtung hat als früher, liegt m.E. falsch. Ja, Frauen in der Bw gab es früher als Soldaten nur im San-Dienst, folglich hat sich sexuelle Belästigung auf Kameraden und ziv Mitarbeiter beschränkt.
Ich denke das sich im Jahr 2017 die Eigenheiten von jungen Erwachsenen im Alter von 18 – 20 Jahren nicht so viel unterscheiden wie vor 40 Jahren. Sie sind nur noch individualister in ihrer Haltung geworden.
Wenn man aus ihnen Soldaten formen will, dann braucht es Erziehung, Ausbildung und Fürsorge.
Dabei gibt es äußere Rahmenbedingungen, wie ein geordneter Tagesabalauf, mit festen Dienstplan und innere Rahmenbedingungen wie Ausbilder als Vorbilder. Die Vorbildfunktion kann man nicht oft genug betonen und da ist der individuell abgewandelte Anzug des Vorgesetzten genauso schädlich, wie der durchschaubare Widerspruch zwischen äußerer Forderung und innerer Haltung eines Vorgesetzen.
Also es bleibt der Aufruf an die Vorgesetzten, Vorbild zu sein aber auch bei Verfehlungen nicht wegzuschauen und manchmal auch einen Eckpunkt im täglichen Dienstbetrieb zu setzen an dem sich die Untergebenen dann schön reiben können, bis sie die gewünschte Verhaltens- und Denkweise dann doch angenommen haben.
Erziehung von Erwachsenen ist ein größer werdender Spagat. Die Militärische Erziehung von früher, die sich fast ausschliesslich den dientlichen Belangen widmete, ist heute inhaltlich schon auf Grundlagen auszurichten, da der Erwachsene gar nicht mehr so erwachsen ist. Das ist inhaltlich ein echter Problembereich.
Schwerwiegender ist jedoch immer schon die Haltung der Bw im Grundsatz dazu gewesen. Wer eine gute Erzeihung/Ausbildung als Ergebnis haben will, muss auf Seiten Ausbilder/Erzieher aber eben Qualität aufbieten.
Ich will im einzelnen keinen engagierten, sich dauernd bemühenden Ausbilder/Erzieher mangelnde Fähigkeit per se unterstellen, aber dem Grundsatz : „Die besten zurück als Ausbilder“ wird die Bw nicht gerecht.
Da gibt es viele Beispiele, Studienabbrecher als Ausbilder in die Grundausbildung, in der SKB die Grundausbildung wieder in den Fachbataillonen (ja es gibt daür gründe DP, die jedoch nicht mit grün besetzbar sind, da die grüne Truppe die Leute braucht), also eigene Leute und da dann ganz bestimmt nicht immer wirklich die bsten Fw, denn die braucht man ja für den Fachdienst, wo auch überall gute, ausgebildete Leute fehlen.
Hörsaalleiter ist nicht wirklich karierrefördernd, wer will denn heute noch wirklich aus echter Überzeugung Spieß werden, wo das Uffzkorps keine solche Führung mehr möchte und man für eine gelbe Schnurr ncoh mehr Papierkram und Verwaltungsdinge bekommt, in denen man erstickt.
Habe selber oft genug Ausbilder in allen Bereichen der Bw erlebt, die das als Pflicht abreissen, fachlich schlecht waren aber auch kein Anspruch auf Besserung pflegten. Wohin jetzt mit diesem A14, der in der Truppe/Stab nicht wirklich mehr geht….ahh…LehrStOffz in xxxx geht immer.
Hier wäre ein guter Ansatz, Ausbildungverwendungen als Pflichtbaustein für Karierren einzubauen, so die wirklich guten kein Drumherumschleife mehr drehen könne, um weiterzukommen.
Es bleibt am Ende die Erkenntnis aller Bildungsberufe, dass, bis auf einzelne Ausnahmen, das Ergebnis maßgeblich von der Quailität der Ausbildungmittel, -verfahren UND Ausbilder ist.
Als ich vor Jahren zur Militärpolizei kam, dachte ich noch, dass es um polzeiliches Arbeiten im Bereich des Militärs geht.
Leider war und ist die Realität ernüchternt.
Polzeiliches Arbeiten ist bei der Bundeswehr nicht möglich. Dafür gibt es viele Gründe, hier nur einige:
– FJg benötigen keine Eingangsvorraussetzungen. Bei anderen Streitkräften unvorstellbar.
– FJg sind keine Hilfbeamten der Staatsanwaltschaft und werden es auch nicht werden, da es politisch ein zu heisses Eisen ist und auch überhaupt nicht gewollt.
– FJg dürfen, gem. Rechtslage, keine Vernehmungen durchführen und folglich auch nicht Ermittlungen durchführen. Dies ist bei der Bw und somit auch bei der FJgTr Offizieren vorbehalten
– FJg werden i.d.R. durch den Disziplinarvorgesetzten angefordert und werden so gut wie nie selbstständig tätig.
– FJg sind nicht für die militärische Ordnung innerhalb von Liegenschaften zuständig, dies obliegt der Wache, sofern vorhanden. Heute nur noch dem OvWa.
– FJg sind bei Straftaten nach StGB nur sehr eingeschränkt einsetzbar, sobald es ernst wird kommt auch hier die zivile Polizei!
– FJg sind z.B. auf die Zustimmung des Personalrats angewiesen, wenn Geschindigkeitskontrollen durchgeführt werden sollen.
– ………
– FJg führen leider nicht durch Vorbild!!! Insbesondere beim äusseren Erscheinungsbild und beim Auftreten.
Da muss man sich über gewisse Auswüchse beim Rest der Truppe nicht wundern, wozu hier schon genügend treffende Argumente vorgebracht wurden.
Die Truppe ist heute nicht weniger diszipliniert als früher, sie ist einsatzorientierter und ohne Grundwehrdienstleistende.
Auch sind die Mannschaftssoldaten (m/w) meist älter und Eltern.
Leider ist die Truppe undisziplinierter als früher und zwar vom General bis zum Rekrut!
Und Einsatzorientierung ist die Ausrede für alles vom sichtbaren Nichtragen von Hosengummis über selbstbeschaffte Ausrüstung bis zum bunten T-shirt ,usw.usw……
@MP et al
Gehen sie mal in ein Outdoor Geschäft und sehen sie sich dort Hosen für den Outdoorgebrauch – Trecking etc. an Lundhags würde ich persönlich empfehlen, wenn sie dabei sind entsprechende Stiefel z.b. den Island von Meindl usw. usf und dann denken Sie mal bitte darüber nach warum sich BW Ausrüstung in der Outdoor Community so großer Beliebtheit erfreut, Nicht!
Hosengummis gehören ins Museum oder ins Kabarett.
Ich hoffe nicht zu viele aus der Führung in Berlin lesen hier mit, denn wenn berechtigte Zweifel an den Maßnahmen der IBuK und des GenInsp durch Anzugsdiskussionen überlagert werden dann kann ich verstehen das permanent neue Meldeketten eingeführt werden.
Ja es gibt Gründe für Hosengummis und auch dagegen aber mal ernsthaft ist das in diesem Faden DAS Wichtigste??
@Hausherr vielleicht einen dauerfaden zur Anzugsordnung aufmachen? ;-)
«Die Bundeswehr benötigt Menschen mit dem richtigen Reflektionsvermögen und Verantwortungsgefühl», sagte die sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen, Agnieszka Brugger.
…….und das hat NICHTS mit Hosengummis zu tun.
Weiter sagte sie:
«Wer andere entwürdigt, schikaniert und belästigt, der zeigt keine Stärke, sondern offenbart seine eigene Schwäche und disqualifiziert sich für diese verantwortungsvolle Aufgabe.»
….und auch das hat NICHTS mit Haartracht und Kopfbedeckung zu tun.
Soldaten welche deutsche Bürger ehrwürdigen, schikanieren und belästigen können durchaus im Erscheinungsbild tatellos sein. Anstand und Würde sind die Faktoren und nicht die Anzugsordnung, denn die sollte gerne an anderer Stelle diskutiert werden.
Tja. Ihr habt’s so gewollt: Trotz dringlicher Bitte wollen einige die Hosengummi-Debatte weiterführen. Dann muss ich leider alle Kommentare in diesem Thread auf moderiert setzen – hemmt zwar die Debatte, aber scheint ja nicht anders möglich.
@ Georg, Flieger, MP
1+
Treffer Zielmitte
Ich wollte hier lediglich eine Sichtweise aus militärpolizeilicher Sicht geben aber anscheinend sind hier nicht alle zu einer sachlichen Antwort im Stande.
Vorsicht! Satire!
Im Kern des Neo-Taylorismus als Teil des marktkonformen Neo-Liberalismus steckt natürlich ein androgynes Mitarbeiterbild – kein Menschen-, kein Sodatenbild, sondern ein Mitarbeiterbild. Das führt bei der Umwandlung von Streitkräften im Einsatz zu einem „Unternehmen“ natürlich zu heftigen Friktionen insbesondere bei Truppenteilen, deren Kernkompetenz nun einmal nicht die Hege und Pflege eines Garten Eden ist, sondern der Kampf mit Feuer und Schwert gegen die Kräfte und Mächte der Hölle, die das Paradies bedrohen. Nun war der ursprüngliche Adam ja kein Mann, sondern ein Androgyn oder Hermaphrodit, erst nach der Vertreibung aus dem Paradies wurden aus diesem Androgyn der Mann Adam und die Frau Eva. Der Neo-Tylorismus versucht also im Kern durch fast schon totalitär anmutendes Diversity-Management eine „Belegschaft“ zu formen, die aus androgynisierten Männern und androgynisierten Frauen bestehen müßte. Also aus eines Mischung von David Bowies und Grace Jones.
Die Nazis hatten ja mit ihrem sogenannten Menschenbild in der Umsetzung gerade im militärischen Bereich so auch ihre Probleme und hatten ja die Dienstposten des NSFO, so eine Mischung aus Politkommissar und Religionsersatzpriester eingeführt – die Sowjets ebenso. Das Problem ist nun, dass der Neo-Liberalismus als Ersatzreligion völlig untauglich ist und damit auch der Neo-Taylorismus, denn man bekommt einfach die menschlich-irdische Zahnpasta nicht mehr in die androgyn-paradiesische Tube zurück, auch nicht mit NSFO-ähnlichen Diversity-Management-Controlling-Officers – was ja dann wohl der nächste Schritt wäre.
Irgendwie habe ich gegenwärtig so ein flash-back an eine heftige politische Kontroverse aus der Zeit kurz vor Gründung der Bundeswehr:
“ NULL-ACHT-FÜNFZEHN – Auf höherer Ebene“
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-28956403.html
[Ich wäre dankbar, wenn das Maß an Satire hier nicht ausufert… T.W.]
@ MP:
Danke, so ist es, eine willkommene Ausrede für jeden Unsinn! Interessant ist schon der sprachliche Wandel, „Arbeit“ vs. „Dienst“, „Kollege“ vs. „Kamerad“ etc. Ein Job wie jeder andere auch – obgleich vieles von dem, was bei uns mittlerweile „normal“ ist, dort vermutlich zur Abmahnung führen würde.
@ Elahan:
Dem widerspreche ich ebenfalls. Allein schon in den fast 15 Jahren, die ich dabei bin, hat sich in puncto Disziplin und Auftreten das meiste zum schlechten hin entwickelt. Und auch die „Einsatzorientierung“ hat zweifelsohne positive, aber mindestens ebenso viele schlechte Aspekte hervorgebracht.
@ ThoDan:
1. Das neue Stiefelkonzept steht vor der Einführung, Stiefel namhafter Hersteller (u.a. Haix und Meindl) werden gerade getestet. Wenn Sie sich mal die Einsatzbekleidung anschauen, dann werden Sie vermutlich ebenfalls wenig Anlass zur Klage haben. Es tut sich also etwas, aber nicht für alle mit gleicher Geschwindigkeit, was in meinen Augen sachgemäß ist.
2. Wir kamen und kommen nicht überein. Wenn Sie mir erzählen wollen, dass man eine OHG/UHG (ersatzweise und schwerwiegender auch die Öffentlichkeit) betritt, als sei man gerade von einer 72 Stunden in die Kaserne gekommen, dann unterscheiden wir uns definitiv in der Wahrnehmung dessen, was soldatisches Auftreten anbelangt. Tut mir leid, das ist nicht meine Welt, da wurde ich anders erzogen und sozialisiert.
Vermutlich machen wir gerade etwas ähnliches durch, wie die US-Streitkräfte nach dem Vietnamkrieg. Ein in der Bevölkerung unbeliebter Einsatz, mangelnde Wertschätzung, Disziplin und Stimmung am Boden. Dort gab es aber offenbar den Willen, das Schiff wieder auf Kurs und auf Vordermann zu bringen. Den sehe ich bei uns nicht; und wenn er da wäre, fiele mir niemand mit Charisma und etwas auf den Schultern/Unterarmen ein, der dies auch konsequent durchsetzen würde/könnte/wollte.
@MP
Und was hat das mit dem Thread zu tun?
Ich habe die MP in Bw Liegenschaften in den letzten 20Jahren nicht vermisst und die Vorfälle wären durch die MP auch nicht verhindert worden.
Auch benötigt man keine MP zum Nachsteuern im Meldewesen.
Die Aufgaben der Feldjäger sind beschrieben und Kritik daran hat nichts mit dem Thema zu tun. Straftäter der Bw im Grundbetrieb werden ausreichend von unserem Staat versorgt und begleitet.
Frage: Gibt es die Bezeichnung „Führer, Ausbilder und Erzieher“ in der Umschreibung eines militärischen Führers überhaupt noch?
Was war am Feldwebel vom Wochendienst (FvW Btl), dem UvD+GvD wichtig?
Auf den GvD kann ich n.D auch gerne verzichten. Genau….es waren Instanzen die auf unterer und mitllere Ebene dafür gesorgt haben das eben jene „Ausfälle“ nach Dienst frühzeitig erkannt und unterbunden wurden. Das persönliche Durchsetzungsvermögen und das Wissen anderer „um den besonderen Aufgabenbereich“ war ausschlaggebend!
Militärische Wache? Größtenteils Fehlanzeige…warum auch. Nicht mehr Zeitgemäß oder was sonst. (macht ja auch keinen Sinn tlw. fast leere Gebäude zu besetzen wenn alles Heimatnah eingesetzt wird. Kameradschaft endet meist um 16:28…oder führt zu „seltsamen Verhalten“!)
Ohne auf das Reiz“gummi“thema zu tief einzusteigen. Formales Auftreten und Anzug ist nicht mit funktionalem Anzug und Auftreten gleichzusetzen, bedingen einander jedoch. Disziplin kann auch so funktionieren.
Militär bleibt Militär und nicht Bloom&Voss, Siemens, Mercedes Benz oder die Müllabfuhr!
Wer sich damit nicht abfinden kann und will; Danke, hier ist das Tor-EXIT-
Zum Kommentar „bedingtes Mitleid“, brauchen die, die es aufgeführt haben nicht! Nüchterne Sachstandsfestellung.
Klare Linie – Klare Anweisungen und Befehle- klar zu erwartendes Verhalten von den Untergebenen. (Mich wundert das es den Begriff Untergebene überhaupt noch gibt. klingt Menschenverachtend—Ironie aus)
@Chris | 30. März 2017 – 1:00 „Mein Applaus dafür“
@IstEgal 30. März 2017 – 06:25 Uhr
Mit den Gleitzeitmodellen haben Sie natürlich recht; es trifft aber in diesem Fall nicht zu. Hier geht es wirklich um die „großzügige Auslegung“ des Wortes Dienstbeginn, ganz ohne Gleitzeit oder individuelle Dienstvereinbarungen.
zu Was hat es mit dem Thema zu tun?
Wäre mit einer Bestreifung von Liegenschaften und Gebäuden durch die Militärpolizei zu rechnen, dann würde der Spielraum für solche Vorkommnisse eingeschränkt.
Dies wird in anderen Staaten durchaus praktiziert und kein Soldat fühlt sich dadurch in seiner Ehre gekränkt.
z.B. die kanadischen Streitkräfte hatten ähnliche Fragestellungen und dort gibt es eine spezielle Einheit (Task Force) die in solchen Fällen ermittelt.
zu Nachsteuern beim Meldewesen:
Eine neue Art von Meldekultur bzw. Nachsteuern im Meldewesen wäre nicht notwendig, wenn eine funktionierende Militärpolizei vorhanden wäre. Nach einem Vorkommnis könnte der betroffene Kamerad einfach die Militärpolizei anrufen und diese ermittelt den Sachverhalt anhand der Gesetzgebung und gibt die Ermittlungsakte an den Staatsanwalt ab.
Dies entlastet den Einheitsführer, weil er nicht selbst ermitteln muss. Darüber hinaus würde dies auch zu einem erhöhtem Augenmerk auf die Erziehung der unterstellten Soldaten führen.
@MP
Ernstgemeinte Frage: Wie viele zusätzliche DP bräuchten die Feldjäger um diese Idee 24/7/365 SAZV-Konform in allen Kasernen umzusetzen?
Gleiches gilt für die bestimmt zusätzlich benötigten MP´s die dann auch ermitteln.
@T.W.
Schon klar, da du ja nun die Hosengummi-Fetichisten eingefangen hast, werde ich meine kontrapunktische Satireübungen natürlich einstellen.
—— Schnitt ——
Vielleicht ist es einmal an der Zeit, über einen konzeptionell-organisatorischen Neuansatz nachzudenken. Mit Blick auf den Umstand, dass insbesondere bei Spezialkräften und bestimmten Spezialisierten Kräften – wie z.Bsp. die Kampfretter – fachliche Regelausbildung und Einsatzausbildung nicht wirklich zu trennen sind, eine Zentralisierung von Personalauswahl, Ausbildung und Einsatzkontingentierung vielleicht zielführender ist als der gegenwärtige Lego-Ansatz.. Können wir uns in diesem Bereich wirklich noch diese so heiß geliebte und verteidigte TSK-Kleinteiligkeit wirklich leisten ? Es muß ja kein eigener OrgBereich sein – wie Cyber – ein Zentralkommando Spezialkräfte wäre imho allerdings eine Überlegung wert. Hier sollten auch die Taktiker der TSK näher zusammen rücken und funktional joint denken.
Im Zeitalter der seefahrenden Feldjäger sollte das doch wohl „denkbar“ sein.
Und es entmündigt den Disziplinarvorgesetzten. Die WDO sieht nicht ohne Grund vor, dass der nächste Disziplinarvorgesetzte zuständig für Ermittlung und disziplinare Würdigung ist. Denn jedes Verfahren bedarf der Einzelfallbetrachtung und Kenntnis der Person, ihrer persönlichen und dienstlichen Umstände. Ein technokratisches Abarbeiten jeglicher Vorfälle wird dem müde gerittenen Pferd der inneren Führung nicht im Ansatz gerecht. Übrigens auch der größte Kritikpunkt den ich an der aktuellen Vorgehensweise des BMVg habe.
Und wenn ich die Hilfe im Zuge von Ermittlungen oder Vernehmungen brauche, fordere ich Feldjägerunterstützung sehr gerne an.
@T.Wiegold
Entschuldigung, mir ging es gar nicht um die Hosengummis, sondern um die dahinterstehende Denkweise.
@Hans Dampf
Ich kritisiere nicht die Einsatzkleidung, sondern das Ausbildung – Anpassung an persönliche Bedürfnisse nicht vorgesehen war oder ist.
Die Geisteshaltung mit der das Tragen des Boonies anstelle Feldmütze/Barettes kritisiert wird bzw. nicht erlaubt ist spez. im Sommer habe ich dafür überhaupt kein Verständnis.
Diese Schuhputz, Haarschnitt etc. Aussehen ist wichtig – Wohlbefinden/Leistungsfähigkeit der Soldaten nicht wird da kommuniziert.
Im Hochsommer Nachmittags muss der „Sport“ in knallender Hitze unbedingt im Vollschlumpftarn ausgeführt werden.
Einen Wechsel gab es erst, als ich dies die darauffolgende Woche nicht mehr konnte(weil Vollschlumpftarn in der Wäsche)
Andererseits führt man Soldaten in Dienstanzügen der Öffentlichkeit vor, die einfach eine Zumutung sind, spez. wenn man bedenkt ein Schneider hätte das Problemlos ändern können.
OHG/UHG?
Wenn ich die Wahl habe zwischen einem rosa Regenschirm und nass bis auf die Haut, wähle ich den rosa Regenschirm als das geringere Übel.
Ich vermute eher die BW macht etwas durch, was so ca. 1806/07 ebenfalls passiert ist.
Wechsel der Identität von einer Kalten Friedens zu einer Einsatzstreitkraft.
General der US Armee im Vietnamkrieg Sinngemäss.
Die US Armee wird ihre Traditionen nicht ändern, egal ob wir verlieren.
Sorry, bei sowenig Respekt vor dem Leben der Soldaten, brauchte das Army Establishment sich nicht zu beschweren.
Auf Kurs und Vordermann hat man das Schiff mit der Abschaffung der Wehrpflicht gebracht mkn.
@0815
Die 2mal wo ich den FvW, wenn es der FvW war und es ihn da schon gab, erlebt habe.
A Zeugen um den UMP wegen Beleidigung anzeigen zu können.
B Wir haben eine Bombendrohung, und heute kommen sie an und kritisieren das der GvD sich 5 m vom UvD/GvD Zimmer hinlegt(was die akzeptierte Norm war/Bettwäsche)
Auf den GvD hätte ich wegen meiner Runden als UvD nicht verzichten wollen.
Sie beschreiben übrigens gut meine Stammeinheit 5 min nach Dienstschluss.
@IstEgal
Bzgl. der Dienstposten kann ich das von meiner jetzigen Stelle aus nicht sagen aber ich denke, dass es eher Einsparpotenzial gäbe. Man müsste sich nur mal entscheiden welche Art von MP man haben möchte!
Des Weiteren wäre eine Reorganisierung der Feldjägertruppe notwendig, was die Aufgabenverteilung angeht aber das wäre jetzt zu abschweifend.
SAZV?- kein Kommentar! ;-)
Ferner wäre es flächendeckend möglich, wenn nicht alle Einheiten über die Bundesrepublik verteilt wären, sprich weniger aber größere Standorte.(Problem Lokal und Parteipolitik!) Aus der Anzahl der Liegenschaften ergibt sich dann die Anzahl der benötigeten Kräfte.
Die Ermittlungsgruppe für solche Sachverhalte müsste nicht groß sein, im schlimmsten Fall eine Kompanie.
Momentan haben wir drei Feldjägerregimenter, da ist das umsetzbar.
Nachdem ich mir nun von vorne bis hinten die Webpage des Ausbildungszentrums reingezogen habe – auffällig dünn der Bereich Unterstützung und Betreuung/Fürsorge – und bei Wiki die Gemeinde Pfullendorf kennen gelernt habe mit ihrem musik-kulturellen Angebot („Es gibt Kirchenchöre in Pfullendorf, Aach-Linz, Denkingen, Otterswang und Zell, Musikvereine in Pfullendorf („Stadtmusik“), Aach-Linz, Denkingen und Otterswang, in Pfullendorf einen Posaunenchor und den Männergesangsverein und in Aach-Linz ein Akkordeonorchester.“) verwundert mich nur noch, dass nicht mehr Klagen, Beschwerden etc. aus dem Kreis ortsfremder, weiblicher Soldaten, die es in diese Einöde verschlagen hat, gibt. Die müssen sich ja vorkommen, als ob sie auf einen Asteroiden versetzt worden sind. irgendwo zwischen Mars und Jupiter im luftleeren Raum……und das bei diesem „internationalen“ Ausbildungsanspruch des Zentrums. Wenn man nur die Alternativen Poledance oder Kasernenkoller hat, dann ist es wohl besser den Bail-Out-Button zu drücken.
@Elahan | 30. März 2017 – 11:07
+1 aber warum werden diese klugen Sätze von einer Abgeordneten hier zitiert?
Findet sich kein General in den Streitkräften der das sagt?
Vielleicht weil diese Generale als Sie noch Chef und Kdr. waren, nicht dauernd Dienstaufsicht am Mann (und Frau) als Fürsorge geübt haben? Dieses Versagen in der Erziehungsaufgabe ist doch im System angelegt, solange ehemalige Adjutanten und Technokraten echten Menschenführern vorgezogen werden.
Der Quatsch mit den Aufnahmeritualen findet sich in allen Truppenteilen zu allen Zeiten wieder. Die Frage ist wie weit es getrieben wird und wo der Spaß aufhört und deshalb die Entwürdigung anfängt. Auch hier hilft an der Erfahrung gewachsene Urteilskraft.
Mir scheint, dass auch das mediale Beispiel vieler Entwürdigungsshows hier faule Früchte trägt.
Wer Dschungelcamp/DSDS etc. schaut braucht sich über „Rituale“ nicht zu wundern.
@klabautermann | 30. März 2017 – 15:17
Von meiner Seite ist ihre Aussage nicht nachvollziehbar!
(Liegt vmtl an mir)
Sie basieren ihre Aussagen aus dem „digitalen Auftritt“…ebenfalls nicht nachvollziehbar ist, das daraus irgendwelche Probeme entstehen sollen nur weil kein „Betreuungsbataillon“ vor Ort den Raum bezogen hat um eine 24h Dauerbetreuung sicherzustellen! Hauptauftrag ist dort NICHT Betreuung. Und ein Blick in die Karte ergibt genug Möglichkeiten die Freizeit zu verbringen.
Vermutlich ist das Freizeitbüro genauso gut ausgestattet wie an anderen Standorten „zu Land“.
@Elahan | 30. März 2017 – 8:49
„Ich spreche nicht von den Soldaten welche kaserniert sein müssen […] Ich spreche von Unterkünften im Grundbetrieb welche von Soldaten anstelle einer eigenen Wohnung genutzt wird.“
Ich spreche von allen Soldaten, die ihre Unterkunft in der Kaserne haben. Die innerdienstliche und außerdeinstliche Wohlverhaltenspflicht verlangt die Aufrechterhaltung von Disziplin und Ordnung auch in der Freizeit. Dies wiederum verlangt zwingend auch eine Kontrolle nach Dienst.
„Erziehung nach Dienst durch Vorgesetzte ist wohl für 99,99% der Bw Angehörigen nicht im Sinn der Inneren Führung und nicht im Berständnis unserer Freiheit als Bürger. Straftäter müssen inhaftiert und 24/7 beaufsichtigt werden, Soldaten nicht.“
Sie haben offensichtlich ein vollkommen anderes Verständnis Innerer Führung. Ich ziehe aus dem Konzept der Inneren Führung genau den gegenteilige Schluss! Und weiß mich hier glücklicherweise in Übereinstimmung mit Jahrzehnten Erfahrung im Heer und den entsprechenden Konzepten und Vorschriften. Und offensichtlich sogar mit der aktuellen militärischen und politischen Führung (mit der mich eigentlich ansonsten inhaltlich sehr wenig verbindet).
@ThoDan
Sie sollten aufhören zivile Maßstäbe mit den Notwendigkeiten in Streitkräften zu verwechseln. Selbst wenn ich Ihren Ausführungen fachliche Zustimmen würde (und insbesondere hinsichtlich „body core temperature“/Hosengummis und Bärte tue ich das natürlich nicht), dann wäre es immer noch ausreichendes kein Argument für eine Überführung dieser Grundsätze ins Militär.
Wir haben andere Anforderungen, die für Zivilisten manchmal nur schwer zu verstehen sind. Aber glücklicherweise wissen wir (meistens) was wir tun ;)
Erstmal zur Info und Ergänzung: In den ISOLA-Meldungen werden z.B. auch Sachen aufgenommen, bei denen Soldaten außerhalb des Dienstes zu Schaden kommen. Außerdem zählt ein ISOLA-Fall auch dann als Fall, wenn sich herausstellt, dass der erhobene Verdacht nicht haltbar ist. Die nackten Zahlen sagen also gar nichts aus.
Die Dramatisierung der jetzigen Lage folgt auch einem gewissen „Hype“, welcher in unseren Zeiten Politik und Medien geschuldet ist.
Nur: Pornos schon in der fünften Klasse „aktuell“ (ja, Tatsache!), ein Sexualkundeunterricht, der ersteren in einigen Bundesländern in nichts nachsteht (politisch gewollt), kein Tag ohne dass der nackte H…… eines sog. „Stars“ durchs Netz geistert (Medien)….damit erreicht man bei Jugendlichen eine gewisse Sozialisierung. Wenn diese dann als Erwachsene da dann beim Bund weitermachen, wo sie in der Schule schon waren, dann ist die Republik entsetzt! Welche Heuchelei! Dies zu erkennen, dazu braucht es keinen Prof.Dr.Kriminalexperte!
Im Endeffekt wird hier, um der weißen Weste willen und Tatkraft zeigend, wieder mehr Bürokratie und vor allem, mehr Mißtrauen ggü. der Truppe gesät.
Der GI offenbart, dass es ein Vertrauensproblem gibt. Darüber hinaus darf man fragen, warum bei der Beurteilung der Inneren Lage (Es wurde doch hoffentlich vom GI bis zum Bataillon bzw. vgl. regelmäßig eine solche durchgeführt…) nichts aufgefallen ist, um frühzeitig unterhalb dieser einschneidenden Maßnahmen, also weniger invasiv gegenzusteuern.
Anstatt Vertrauen wieder aufzubauen, vermag der GI mit diesen Maßnahmen lediglich ein überbordendes und ineffizientes Kontroll- und Absicherungssystem installieren.
Das ist nicht nur unmodern. Das ist auch bitter und dürfte mMn dazu führen, dass das Vertrauen des unterstellten in den übergeordneten Bereich erodieren wird. Aus Führen durch Einsicht scheint Führen durch Angst zu werden.
Auftragstaktik und Innere Führung stehen auf dem Spiel und es gilt, beides zu verteidigen: sachlich, den Dialog suchend und zielorientiert.
@Koffer
Sie dürfen mich gerne widerlegen, wenn sie mir erklären wieso der Körper eines Soldaten anders funktioniert betreffs Umwelteinflüsse als der eines Zivilisten oder wo ich falsch liege .
Desweiteren habe ich Bilder von sog. Zottelbärten gesehen über die Klage geführt wurde, diese Bärte entsprachen aber IMPOV den Vorschriften.
In der britischen Armee mussten sich Soldaten einen Schnurrbart wachsen und stehen lassen und zugleich sind sie in Fellen herumgelaufen..
@Sachlichlicher
+1
Nur dass es gelebt werden muss, von allen! Und nicht immer von unten von oben erwartet wird…..
Allein der Thread zeigt wieder, wieviel Parallelwelten eigentlich in der SK existieren.
@all
Was den Umgang mit Frauen angeht, leider diskutiert hier anscheinend nur selten eine mit: Stellen Sie sich vor, ihre Tochter geht zur Bw und erzählt Ihnen am Wochenende, ihr Ausbilder
habe mit ihr einen full contact body check ohne Handschuhe, Poledance oder was auch immer durchgeführt…vgl Der Bericht des Wehrbeauftragten.. Sehen Sie das dann auch noch als für den Einsatz notwendig an? Stellen sich vor, ihr Sohn sei homosexuell und berichtet am Wochenende, dass er deswegen gemobbt worden sei…..Sehen Sie das dann auch im Sinne einer „Erziehung zum echten Mann“ als richtig oder notwendig an?
Jeder hier hat einen Eid geschworen, der prominent „….das Recht und …“ tapfer zu verteidigen betont…..Das meint nicht nur den V Fall. ….und wem das nicht reicht: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Nicht mehr und nicht weniger fordert die Innere Führung von UNS.
Was nicht das Problem der Dienstaufsicht v. 16:30 bis 06:00 löst…. Da braucht es man / woman power….
Bei der Diskussion sollte man sich immer vor Augen halten, dass es sich bei den Vorfällen um 3 unterschiedliche Sachverhalte handelt, jeder für sich mit einer eigenen Historie:
1. Die Art und „Intensität“ der Sanitätsausbildung,
2. Das „Aufnahmeritual“ in den Kreis der Ausbilder und
3. Das „Aufnahmeritual“ in den Kreis der Mannschafter.
Somit ergibt sich auch eine Notwendigkeit eine jeweils gesonderte Beurteilung der Lage vorzunehmen und nicht zu versuchen mit „einem Streich“ das Allheilmittel zu finden.
@Koffer
“ Die innerdienstliche und außerdeinstliche Wohlverhaltenspflicht verlangt die Aufrechterhaltung von Disziplin und Ordnung auch in der Freizeit.“
Selbstverständlich muss der Bw Angehöhrige sich auch nach Dienst im Rahmen der Gesetze verhalten und selbstverständlich muss Fehverhalten sanktioniert werden.
Aber ich benötige in der Freizeit keine Anstandsdame und Personenschutz. Was für eine Kultur herrscht in Einheiten wo dies nötig ist?
Da hat Innere Führung versagt und wird genau nicht gelebt. Da genügt ein UvD nicht mehr, da benötigt es dann wohl JVA Personal.
“ Dies wiederum verlangt zwingend auch eine Kontrolle nach Dienst.“
Bekommen Mannschaften nun auch Hausbesuche?
Wenn Innere Führung bei ihnen bedeutet, dass Soldaten nach Dienst, in ihrer Freizeit kontrolliert und beaufsichtigt werden müssen, ja, dann haben wir ein anderes Verständnis. In meinen Einheiten war dies nicht nötig, aber ich war ja auch im Rahmen der Kameradschaft nach Dienst in unseren Unterkünften zum Gespräch und sprach auch mit meinem Unteroffizieren/Mannschaften
„Erziehung nach Dienst durch Vorgesetzte ist wohl für 99,99% der Bw Angehörigen nicht im Sinn der Inneren Führung und nicht im Berständnis unserer Freiheit als Bürger. Straftäter müssen inhaftiert und 24/7 beaufsichtigt werden, Soldaten nicht.“
Man muß sich wohl damit abfinden, dass die Kampftruppe nicht nur aus Kriegermönchen und -nonnen besteht. Trotz aller Bemühungen der BW Drogen (XMT Alkohol). politischen Extremismus inkl. Islamismus etc von der Truppe fern zu halten, ist es imho unmöglich – insbesondere im nachdienstlichen Bereich – teilweise sehr atavistische und teilweise sehr neuzeitliche Verhaltensmuster von Männern und Frauen quasi „aus der Kaserne“ zu halten. Da stimme ich einigen Kommentatoren völlig zu. Ich betone hier ganz bewußt beide Geschlechter, denn wer einmal als Nicht-Kölner an Weiberfastnacht unter eine Gruppe von Beuler Fickerinnen geraten ist, der braucht kein It-Girl-Tutti-Frutti-Erlebnis mehr unter dem Motto: Anschauen bitte sehr gerne, anfassen aber auf gar keinen Fall.
Zur statistischen Signifikanz der ISOLA ist hier schon einiges geschrieben worden – anstelle einer Datenbank sollte der GI einmal über die Systematik dieses Lageschema nachdenken (lassen) Vielleicht kann da der Professor helfen. Ansonsten bin ich doch bestürzt darüber wie hier imho recht leichtfertig der Eindruck einer Kriminalisierung der Truppe wg. vermeintlichen Führungsversagens entsteht – brandgefährlich.
Im Zeit alter des technokratischen Führens per Prozess und der Verantwortungsdiffusion, der Entmündigung von klassischen hierarchischen Strukturen auch im zivilen Bereich ist das Thema soldatische Erziehung nun wirklich eigentlich ein Treppenwitz. Da sollen also entmündigte „Erzieher“ (aka DV) Erziehungsdefizite bei jungen Männern und Frauen quasi präventiv beseitigen, die in der Gesellschaft/Famile nicht einmal als Defizit betrachtet werden. Also ein Waldorf-Schulmodell ist für ein Stor-Trooper-Trainings-Camp nun wirklich eine etwas aus Zeit und Raum gefallene Vorstellung.
However, Führen ist kein reaktiver, sondern (pro)aktiver Prozess und der läuft von oben nach unten und somit ist eine reaktive Meldekultur – die von unten nach oben läuft – in keinster Weise ein Ersatz für eine proaktive, moderne Menschenführungskultur. Somit ist imho die Ansage des GI eigentlich eine kontraproduzente Adhocery in Sachen moderne Handhabung InFü-Werkzeugkastens. Führen per Sanktionierung ist kein Führen, sondern Repression. Führen per Information steht afaik noch immer im Katalog der Führungskunst und da sollte man im Bereich der Ausbildung ansetzen – und zwar flächendeckend. Rechte und Pflichten der Soldaten inklusive Leben in der militärischen Gemeinschaft im Zeitalter sozialer Diversität müssen wieder ganz oben auf die Liste der Ausbildungsinhalte und -ziele gesetzt werden…an den Schulen, in den Ausbildungszentren und in der Truppe. Und diese Unterrichte sind durch die truppendienstlichen Vorgesetzten zu halten und sind nicht delegierbar. Es müssen einfach „klare Ansagen“ her und klare Deutschüsse der Führer an die Geführten, dass der Kommandant auch das meint, was er sagt. Ob nun im Einsatz oder im Grundbetrieb muß bei der Truppe wieder das Bewußtsein geformt werden, dass der Soldat auch nach Dienst und in zivil einer besonderen Lebensdisziplin unterliegt – auch dafür erhält er letztendlich seinen „Sold“. Die Innere Führung ist kein Selbstläufer, sie kann auch nur gelebt werden, wenn man sie nachhaltig den Soldaten vermittelt und nicht nur als Meldekultur an den Kopf oder vor die Stiefel wirft. Führen der Führer und ausbilden der Ausbilder sieht anders aus.
@ThoDan | 31. März 2017 – 0:37
„Sie dürfen mich gerne widerlegen, wenn sie mir erklären wieso der Körper eines Soldaten anders funktioniert betreffs Umwelteinflüsse als der eines Zivilisten oder wo ich falsch liege .“
Der Körper eines (durchschnittlichen) Soldaten muss größere körperliche Strapazen aushalten können als der eines (durchschnittlichen) Zivilisten. Daher muss von ihm einerseits körperlich auch mehr verlangt werden. Gleichzeitig ist aber auch ein besonderes Augenmerk auf die formale Disziplin zu legen, da hiermit der Zusammenhalt einer Einheit nachhaltig gestärkt werden kann und damit die Kampfkraft erhöht werden kann.
„Desweiteren habe ich Bilder von sog. Zottelbärten gesehen über die Klage geführt wurde, diese Bärte entsprachen aber IMPOV den Vorschriften.“
Das war bisher strittig. Ich habe die Vorschriften immer eng ausgelegt („ordentlich“ bedeutete für mich schon immer „kurz“).
Seit der letzten Überarbeitung ist es aber nicht mehr strittig. Die Vorschrift besagt eindeutig „kurz“. Gem. Definition FüSK ist damit eine Bartlänge über Kinn hinaus unzulässig. Also alles war über einen kurzen Vollbart hinausgeht.
@Soenke Marahrens | 31. März 2017 – 5:52
„habe mit ihr einen full contact body check ohne Handschuhe, Poledance oder was auch immer“
Das sind aber zwei verschiedene Punkte.
Das eine hatte einen dienstlichen Zweck. Über den kann man sicherlich streiten ob man diesen Ausbildungserfolg nicht auch anders herbei hätte führen können, aber die Sanitätsausbildung in Pfullendorf war bisher nicht umsonst besser (weil physisch und psychisch intensiver) als die angeblich gleichwertigen Lehrgänge bei ZSan. Von daher war das zumindest nicht vollkommen abwegig.
Das andere hingegen war ein Zeichen von schlechtem Geschmack (und sollte Druck ausgeübt worden sein auch von mangelnder Kameradschaft).
@Hauptmann | 31. März 2017 – 7:35
„Bei der Diskussion sollte man sich immer vor Augen halten, dass es sich bei den Vorfällen um 3 unterschiedliche Sachverhalte handelt, jeder für sich mit einer eigenen Historie:
[…] Somit ergibt sich auch eine Notwendigkeit eine jeweils gesonderte Beurteilung der Lage vorzunehmen und nicht zu versuchen mit „einem Streich“ das Allheilmittel zu finden.
+1
@Elahan | 31. März 2017 – 10:30
„Aber ich benötige in der Freizeit keine Anstandsdame und Personenschutz. Was für eine Kultur herrscht in Einheiten wo dies nötig ist?“
Ein militärische Kultur.
„In meinen Einheiten war dies nicht nötig,“
In unseren (Infanterie) Einheiten sehr wohl.
„aber ich war ja auch im Rahmen der Kameradschaft nach Dienst in unseren Unterkünften zum Gespräch und sprach auch mit meinem Unteroffizieren/Mannschaften“
Wir (Infanterie) auch. Kontrolle und Fürsorge sind bei uns zwei Seiten einer Medaille.
@klabautermann | 31. März 2017 – 10:45
Volle Zustimmung.
Als Unterstreichung vielleicht noch:
„Da sollen also entmündigte „Erzieher“ (aka DV) Erziehungsdefizite bei jungen Männern und Frauen quasi präventiv beseitigen, “
Hier käme dem von Ihnen als „entmündigt“ beschriebenen DV in der Tat eine entscheidende Rolle zu.
Aber nur, wenn man ihm auch wieder die Instrumente in die Hand geben würde um auch glaubhafter Führer und Erzieher sein zu können.
Wenn jeder Sdt weiß, dass der Chef sowieso nichts entscheiden kann, da er alles bis nach Berlin melden muss und zudem aus Disziplinarrecht in bestimmten Feldern offensichtlich zunehmend „politisches Vergeltungsrecht“ wird, dann muss man sich nicht wundern, wenn der DV sagen kann was er will, die Sdt ihm aber nicht mehr zuhören :(
@Hauptmann
Und was machen Sie, wenn Sie in ihrer Lagebeurteilung drei mal das gleiche Ergebnis haben? Nur das dieses Bild bei drei verschiedenen Leuten vorliegt:
1. Ausbildungskomnando
2. Beim D
3. Bei der Polizei , weil außerhalb des Dienstes…
Aber die Ursache dieselbe ist?
Mangelnder Respekt vor dem Gegenüber bzw. Sexuelle Übergriffkeit….. Dann haben Sie ein systemisches Problem a la is there an elephant. … Die BdL ist für taktische Lagen sicher perfekt geeignet, hier nicht! Der Grat zwischen Kameradschaft und falschem Korpsgeist ist -leider- nach wie für manch einen wohl noch zu schmal.
Und nein @Koffer es sind nicht 2 unterschiedliche Punkte, da man sehr wohl unterscheiden kann, ob ich eine echte Erste Hilfe Situation oder eine Ausbildungssituation habe. Ich breche ja auch niemanden in der Ausbildung das Bein oder schiesse auf ihn, um ihn danach echt zu schienen oder seine Schusswunde ordnungsgemäss zu verbinden.
@Marahrens Sönke | 31. März 2017 – 16:43
„Aber die Ursache dieselbe ist?“
Wenn die Ursache die selbe wäre, dann würde ich Ihnen zustimmen.
Aber das scheint m.E.n. nicht gegeben gewesen zu sein. Von daher werden hier Äpfel mit Birnen verglichen.
Aber es passt natürlich gut ins mediale Konzept von vdL sich als „Problemlöser“ in einer „konservativen Welt“ zu präsentieren.
Das hat sich ja auch bereits in ihren beiden vorherigen Ministerin medial erfolgreich gemacht.
Der Unterschied ist nur, dass es hier möglicherweise auf Kosten der Einsatzbereitschaft der Streitkräfte gehen könnte und Soldaten „Kollateralschaden“ sein könnten, für die sie als IBuK eigentlich fürsorglich handeln muss.
„Und nein @Koffer es sind nicht 2 unterschiedliche Punkte, da man sehr wohl unterscheiden kann, ob ich eine echte Erste Hilfe Situation oder eine Ausbildungssituation habe.“
Bei Erster Hilfe auf einem niedrigen Niveau (EH-A) und mit einer geringen Einsatzwahrscheinlichkeit (Stabstäter) stimme ich Ihnen zu. Aber je näher eine Ausbildung an einer tatsächlichen Einsatzwahrscheinlichkeit liegt und je höher die Intensität dieses wahrscheinlichen Einsatzes liegt, desto authentischer muss auch die Ausbildung hierfür sein.
Und da die Ausbildung in Pfullendorf auf einem deutlich höheren Niveau als der EH-A liegt und das dort ausgebildet Personal auch eine wesentlich höhere Einsatzwahrscheinlichkeit mit wesentlich gefährlicheren Einsätzen hat, muss die Ausbildung dies auch reflektieren.
Ob die tatsächlich gewählten Ausbildungsformen nun zwingend notwendig waren oder nicht kann ich nicht abschließend beurteilen, aber vollkommen abwegig erscheint es mir zumindest nicht.
„Ich breche ja auch niemanden in der Ausbildung das Bein oder schiesse auf ihn, um ihn danach echt zu schienen oder seine Schusswunde ordnungsgemäss zu verbinden.“
Naja, das ist nicht ganz richtig. SanOffz schicken wir z.B. schon seit einigen Jahren nach Südafrika u.ä. um zu lernen solche Verletzungsmuster behandeln zu können. Natürlich verursachen wir die Verletzungen nicht absichtlich, aber wir nutzen sie zu Ausbildungszwecken. Das ist natürlich nicht das gleiche, was in Pfullendorf gemacht wird, aber es wurde ja auch niemand verletzt…
Interessant wie Einige von Ihnen in ihrem preusischem Militäriaunfug hängen geblieben sind;) Unsere Jungs im Einsatz, die search&capture missions durchführen würden direkt den Mittlelfinger gegenüber diesen Menschen ausstrecken. Wenn Sie Tradition und den ganzen „Formalscheiss“ möchten, dann empfehle ich Ihnen das WachtBtl. Da sind Sie bestens aufgehoben.
Den richtigen Job, überlassen sie bitte den Profis.
MkG
@Umpp | 31. März 2017 – 22:36
Wer die Profis sind, diejenigen mit Disziplin oder die Soldateska sei dahin gestellt.
Militärhistorisch ist aber erwiesen, dass zwischen Armee mit vergleichbarem Ausrüstungs- und Ausbildungsstand die Disziplin häufig der entscheidende Faktor ist.
Ob „search&capture“ wirklich „hohe Schule“ militärischer Operation darstellt, muss übrigens bezweifelt werden. Und das lassen Sie sich mal von jemandem sagen, der an solchen schon beteiligt war. Was übrigens ein „Job“ in unserem Beruf zu suchen hat, verstehe ich schon gar nicht.
Aber wenn Sie es anders sehen: suum cuique!
@Koffer
Nice try
Umpp,
+1, und Profis haben Standards… fachlich und moralisch… Wenn erstere versagen, entstehen Katastrophen, wenn letztere versagen Unrecht
@Soenke Marahrens | 01. April 2017 – 8:21
Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, aber die Standards der Lw sind andere als die des Heeres und erst Recht der Kampftruppe.
Sie können nicht ihre Ideen dem Heer und der Kampftruppe überstülpen wollen.
Das Heer hat seine eigene Identität und externe Lösungen funktionieren hier nicht.
Natürlich gibt es auch allgemein in den gesamten Streitkräften gültige Standards und der Schutz der Menschenwürde gehört natürlich dazu, aber die Umsetzung muss den spezifischen Strukturen der jeweiligen TSK angemessen sein (ohne hierbei natürlich das Schutzziel zu verletzten).
@Koffer
Ein Arzt welche zu Übungszwecken in Afrika oder im BwK Verletzte versorgt ist anständig und kann dies mit Würde tun.
Das Gegenteil ist das was wohl in Pfullendorf geschah.
Disziplin kann u.a. auch unanständig und würdelos sein und dafür gibt es bis hin zur Dezimierung im Römischen Reich genügend Beispiele im Militär.
Es fehlt an Anstand und Würde. Das lehrt man nicht mit Anzugsordnung und Formaldienst (was ich beides für wichtig halte). Sie bekämpfen einen Virus mit Antibiotika.
@Koffer
Seltsamerweise kommt meine Erkenntnis aus Kreisen – die ihrem Körper auch mehr abverlangen,Outdoor und in WWII wusste das schon die US Army.
Und mkn kann man nicht von einem Körper verlangen sich einfach so von jetzt auf gleich zu akklimatisieren, nicht zu unterkühlen, überhitzen, dehydrieren keinen Sonnenstich – Sonnenbrand etc. zu bekommen.
Formale Disiplin? Ich sehe nicht wie das Beharren auf IMPOV kontraproduktiven Vorstellungen oder Vorschriften einer guten Disziplin förderlich sein kann?
Wenn ich mir die Geschichte betrachte, die britischen Paras haben privat in ihre Smocks in WWII Reissverschlüsse einnähen lassen von den Australiern gar nicht erst anzufangen(Rommel wollte mit denen die Hölle erobern oder halten)
Andererseits wissen wir welche Bedeutung ordentliche Perücken für eine schlagkräftige Armee haben.
Die Zottelbärte, auf die ich mich bezog waren kürzer als ein kurzer Vollbart, sie entsprachen nur nicht den persönlichen Vorstellungen der Kritisierenden wie ein ordentlicher Soldat auszusehen habe und das ist kein akzeptabler Dienstlicher Grund.
@ Koffer
Darf ich mal von ihnen wissen wer genau bei ihren Postings die Infanterie ist und wer die Kampftruppe ?
Vielleicht erhellt sich dann bei mir das Verständnis für den einen oder anderen Post, aber ich kann grade mit manchen Dingen wenig anfangen … Danke.
@ThoDan
Du bist doch ein Verfechter u.a. des Gesundheitsschutzes.
JEDER Vollbart verhindert den 100%irgendwie ABC-Schutz der Maske! Niveauregulierung oder. ä. Ist nur eine schale Ausrede.
Es kommen Kampfstoffe zum Einsatz, bei denen ein halber Atemzug tödlich Ist!
Sorry für OT.
@Elahan | 01. April 2017 – 11:13
„Ein Arzt welche zu Übungszwecken in Afrika oder im BwK Verletzte versorgt ist anständig und kann dies mit Würde tun.“
Ja, aber wo wir keinen echten Verletzten in DEU haben um „zu üben“ müssen wir realistische Übungsmöglichkeiten auch hier schaffen. Zudem müssen die Lehrgangsteilnehmer gerade in SanAusbildung lernen ihren eigenen Ekel zu überwinden um im Fall der Fälle effektiv sein zu können.
Bei den Sanis ist das einfach. Hier werden die Fw als RettAss bzw. Notfallsanitäter auf die Straße geschickt und lernen es hier an echten Verletzten.
Bei Nichtsanitätern ist das aber nicht vorgesehen. Also muss es anders „simuliert“ werden. Aber wie gesagt m.E.n. ist das nicht für alle notwendig, sondern nur für diejenigen, bei denen eine erhöhte Einsatzwahrscheinlichkeit mit einer erhöhten Gefährdung so etwas auch rechtfertig. Also nicht für den typischen EH-A aus Köln.
Aber eben für diejenigen, die nach Pfullendorf gehen. Hier wird ein anderes Klientel ausgebildet, also müssen auch andere Standards erreicht werden, intensiver ausgebildet werden und dabei teilweise auch physische und psychische Belastung herbeigeführt werden.
@ThoDan | 01. April 2017 – 11:22
Wie gesagt. Suum cuique. Ihnen sei ihre Meinung gegönnt, aber bitte versuchen Sie nicht ihre zivilen Vorstellungen auf die Kampftruppe umzulegen. Das funktioniert nicht. Es ehrt Sie zwar, dass sie das beste wollen. Aber das beste wollen heißt nicht immer auch tatsächlich das beste verursachen.
„nur nicht den persönlichen Vorstellungen der Kritisierenden wie ein ordentlicher Soldat auszusehen habe und das ist kein akzeptabler Dienstlicher Grund.“
Naja, hierzu gab es bisher einen weiten Spielraum beim DV. Seit kurzem hat sich diese Diskussion aber erledigt. Streitkräfteweit ist dies nun geregelt. Und da es einen Betroffenen gibt, der damit nicht einverstanden ist, meine ich gehört zu haben, dass dies auch bald gerichtlich abschließend geklärt sein wird. Hat ja auch lange genug gedauert…
@SER | 01. April 2017 – 13:56
„Darf ich mal von ihnen wissen wer genau bei ihren Postings die Infanterie ist und wer die Kampftruppe ?“
Ich glaube Sie hätten mit google hierzu eine schnellere Antwort bekommen…
Aber wenn es Ihnen hier lieber ist:
– Kampftruppe ist Infanterie, Panzertruppen und Spezialkräfte
+ Infanterie ist Fallschirmjäger, Gebirgsjäger und Jäger
+ Panzertruppen ist Panzertruppe und Panzergrenadiertruppe
Ergänzt wird dies durch die Kampfunterstützungstruppen
– Artillerie
– Pioniertruppe
– Heeresflieger
– Heeresflugabwehr (in der Bw allerdings aufgelöst)
– ABC-Abwehrtruppe (in der Bw in die SKB überführt)