Heckler&Koch stellt neues Sturmgewehr vor – Kandidat für G36-Nachfolge?

Der Oberndorfer Waffenhersteller Heckler&Koch hat ein neues Sturmgewehr vorgestellt, mit dem das Unternehmen sich möglicherweise um die Lieferung der neuen Standardwaffe der Bundeswehr bewerben wird. Die Firma veröffentlichte am (heutigen) Freitag eine Mitteilung zu ihrer neuen Gewehrfamilie HK433, das die Nachfolge des bei der Bundeswehr genutzten G36 und der an mehrere Länder verkauften HK416/417-Gewehre antreten soll.

Aus der Mitteilung des Unternehmens:

Das HK433 ist ein modulares Sturmgewehr im Basis-Kaliber 5,56 mm x 45, das die Stärken und die herausragenden Eigenschaften der Sturmgewehre G36 und HK416 in sich vereint. Weitere Kaliber, wie 7,62 mm NATO (HK231), .300 Blackout und 7,62 mm x 39 Kalaschnikow (HK123) sind konzeptionell berücksichtigt und bilden damit die Grundlage einer Waffenfamilie.

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Bei dem HK433 handelt es sich um einen indirekten Gasdrucklader mit Kurzhub- Gaskolbensystem und verriegeltem, formoptimiertem Drehwarzenverschluss. Das monolithische Gehäuseoberteil aus hochfestem Aluminium verfügt über eine durchgängige präzise Visierschiene nach NATO-STANAG 4694. Bei maximaler Länge und niedriger Visierhöhe können alle marktverfügbaren Visiereinrichtungen und Nachtsichtvorsätze montiert werden. Darüber hinaus ist im Gehäuse ein wartungsfreier und nicht manipulierbarer Schusszähler verbaut. Die Waffendaten lassen sich kabellos übermitteln und archivieren. Die integrierte G36- Verschlussführung des Gehäuseoberteils gewährleistet eine konstant hohe Funktionssicherheit und Zuverlässigkeit der Waffe. Konstruktiv basiert der Verschluss auf dem des G36, verfügt aber über eine Schlagbolzensicherung sowie über selbstschmierende Gleitelemente.

(Die komplette Mitteilung aus Archivgründen hier zum herunterladen: 20170203_Pressemitteilung_ HK433)

Nach einem dpa-Bericht hat das Unternehmen angekündigt, sich an der geplanten Ausschreibung für den Nachfolger des G36-Sturmgewehrs der Bundeswehr zu beteiligen. Eine offizielle Aussage, mit welcher Waffe Heckler&Koch in den Wettbewerb gehen will, gibt es aber bislang nicht. Laut dpa plant das Verteidigungsministerium die Ausschreibung für das erste Halbjahr 2017.

Am Rande: Der Oberndorfer Hersteller sieht sich derweil mit einer Klage der US-Firma Orbital ATK über 27 Millionen US-Dollar konfrontiert. Dabei geht es um die Entwicklung des futuristischen X25-Gewehrs, das Heckler&Koch und das US-Unternehmen gemeinsam entwickeln wollten.H&K wies die Vorwürfe zurück und betonte zugleich, dass die Klageschrift noch nicht vorliege.

Aus der H&K-Pflichtmitteilung an die Börse vom (gestrigen) Donnerstagabend:

Oberndorf a.N., February 2, 2017.
The executive board of H&K AG (ISIN: DE000A11Q133 / WKN: A11Q13) announces as per art. 17 MAR that the US-companies Orbital ATK Inc. et alt. have filed a complaint against Heckler & Koch GmbH with the United States District Court, District of Minnesota. In this complaint Orbital ATK Inc. et alt. seek, among other claims, damages in excess of 27 US$m. Heckler & Koch GmbH did not receive the complaint formally from the US District Court, District of Minnesota so far. Heckler & Koch GmbH rejects all claims, based on the information we have so far. Heckler & Koch GmbH is part of the H&K AG-Group.

(Foto: Heckler&Koch)