Bällebad Januar 2017/I
Na, gut ins neue Jahr gekommen? Einige warten ja schon ungeduldig drauf, im neuen Bällebad was loswerden zu können…
Gleich zu Beginn des neuen Jahres ein Hinweis: Es scheint, dass die Debattenkultur hier (wie auch anderswo) rauer wird, mehr unsachlich gestritten denn debattiert wird. Ich halte dagegen, auch wenn es bedeutet, dass ich in diesem Jahr rigoroser durchgreifen werde als bisher.
@T.Wiegold | 06. Januar 2017 – 22:05
Hatte mich aus der Diskussion ja bereits abgemeldet, kam in der Tat am Ende etwas wenig neues rüber, aber da gerade eine neue Richtung aufgemacht wurde, erlauben Sie mir noch eine abschließende Bemerkung (den Vorwurf der Inkonsistenz meiner Aussagen möchte ich ungern auf mir sitzen lassen).
@Fux | 06. Januar 2017 – 22:04
Bitte verwechseln Sie A nicht mit B.
Meines Erachtens nach sollte in der Tat jeder (Heeres/SKB)-Soldat im „Herzen“ ein „Krieger/Kämpfer“ sein und außerdem gewisse grundsätzliche, physische Basis-Voraussetzungen erfüllen und gewissen grundsätzliche „handwerkliche“ Mindestfähigkeiten besitzen.
Das hat aber ja nichts damit zu tun, dass es natürlich dennoch Abstufungen in Ausbildung/Ausrüstung/körperlicher Leistungsfähigkeit geben muss. Sonst müsste ja auch der S4 eines PzBtl genauso gut ausgebildet und ausgerüstet sein wie ein KdoFw ;)
@ Seaking 17:15:
Ja vielleicht wie im echten Leben. „Wo nichts ist …, da schweigen alle Flöten“.
(( Aber: seit einigen Tagen sind über Mainfranken gelegentlich wieder mal Hueys mit SAR-Türen unterwegs. Schauen sich anscheinend den Landeplatz an der Uni-Klinik von oben an. Und natürlich: wir sind nicht beim Fliegerlesquartett – aber wieder einmal bundesdeutsche Hubschrauber am weißblauen Himmel! ))
@Koffer
(Anscheinend) Im Gegensatz zu Ihnen bewerte ich das absolvieren des Studium als integralen Bestandteil der Offizierausbildung, da aus meiner Sicht fuer einen Offizier persoenlichkeitsformend.
Ihre Meinung zur SKB teile ich weder hinsichtlich der Auftragslage noch der -erfuellung, hier empfehle ich Ihnen mal eine Verwendung ausserhalb ihres Uniformtraegerbereiches.
Und die SKB betreibt Offizierausbildung an der FüUstgS und der LogS…Für das Heer, aber auch die anderen TSK.
Der Bereich CIR wird sich finden müssen, aber hier hat es in der Historie auch schon Beispiele gegeben, wie die Ernennung alle Jetpiloten zum Offizier. Und gerade der Bereich der Loyalität wird dort zum Lackmustest werden: „Wer bewacht die Wächter“
@Soenke Marahrens | 06. Januar 2017 – 23:38
„(Anscheinend) Im Gegensatz zu Ihnen bewerte ich das absolvieren des Studium als integralen Bestandteil der Offizierausbildung, da aus meiner Sicht fuer einen Offizier persoenlichkeitsformend.“
Sehe ich absolut genauso. Wieso kommen Sie zu einem anderen Eindruck?!
„Ihre Meinung zur SKB teile ich weder hinsichtlich der Auftragslage noch der -erfuellung, hier empfehle ich Ihnen mal eine Verwendung ausserhalb ihres Uniformtraegerbereiches.“
1. Uniformträger finde ich in meinem Spind (man nennt sich Kleiderbügel).
2. Ich hatte bereits das „Vergnügen“ in der SKB zu dienen. Der Verband und die Aufgabe war gut. Die Soldaten/Kameraden waren klasse. Der OrgBer, seine nicht vorhandene Cohäsion, seine katastrophale Befehlsgebung, sein mangelhafte Menschenführung waren erschreckend. Wie gesagt, ein OrgBer, der sich das schlechteste der drei TSK zusammensucht um eine gemeinsame „Philosophie“ auszubilden.
„Und die SKB betreibt Offizierausbildung an der FüUstgS und der LogS…Für das Heer, aber auch die anderen TSK.“
Offiziere werden in der ersten Phase ihres militärischen Lebens entscheidend geprägt und das findet (glücklicherweise) nicht in der SKB, sondern in den TSK statt.
Der Rest ist dann nur noch Handwerk. Wichtig, aber nicht persönlichkeitsbildend…
@ Koffer
Zitat: „Offiziere werden in der ersten Phase ihres militärischen Lebens entscheidend geprägt und das findet (glücklicherweise) nicht in der SKB, sondern in den TSK statt.
Der Rest ist dann nur noch Handwerk. Wichtig, aber nicht persönlichkeitsbildend…“
Das Sie das sagen wundert mich nicht, allerdings ist diese, ihre Sicht nur aus ihrer speziellen Laufbahn als Kämpfer und Fallschirmjäger zu sehen.
Für viele andere Laufbahnen (Techniker, Sanis, IT-ler), ist der militärische Laufbahnlehrgang (Offz-,Fw-,Uffz-Lehrgang) lediglich die rein rechtliche Ausbildung zur jeweiligen Laufbahnvoraussetzung.
Die eigentliche Formung zum Techniker, zum Sani, zum IT-ler mit entsprechendem Standes-Ethos findet in den militärfachlichen Laufbahnlehrgängen und durch den sozialen Druck als Jungeinsteiger in den entsprechenden Fachverwendungen in den jeweiligen Einsatzverbänden statt.
@Georg | 07. Januar 2017 – 10:10
„Das Sie das sagen wundert mich nicht, allerdings ist diese, ihre Sicht nur aus ihrer speziellen Laufbahn als Kämpfer und Fallschirmjäger zu sehen.“
Mal angenommen Sie hätten recht, dass die jungen FüUstg-OA aus irgend einem Grund während der für alle anderen Charaktertypen prägenden Zeit ihrer Laufbahn eine höhere „Beharrungsfähigkeit“ in altem Denken/Verhaltensmustern haben (und ich bestreite diese Aussage), so würde das aber vom Umfang her keine Rolle spielen, denn Neben der Inf, der den PzGren und PzTr kommt ja noch die gesamten KpfUstgTr hinzu (z.B. Art, Pio, Aufklärung) und die werden genauso geprägt.
„Für viele andere Laufbahnen (Techniker, Sanis, IT-ler), ist der militärische Laufbahnlehrgang (Offz-,Fw-,Uffz-Lehrgang) lediglich die rein rechtliche Ausbildung zur jeweiligen Laufbahnvoraussetzung.“
Bei InstOffz bezweifle ich ihre Aussagen, denn die sind in jungen Jahren so „bodennah“ eingesetzt, dass auch das kein Problem ist. Vielleicht ist es bei den FmOffz anders („Nerds“ und so), aber auch das wage ich zu bezweifeln, denn auf die haben ja die ersten Jahre im wesentlichen gleiche Herausforderungen zu bewähren und die wenigsten gehen von Anfang an in „Nerd“-Verwendungen…
Bei SanOffz stimme ich Ihnen zu, aber von denen habe ich auch niemals gesprochen. Die werden ja nicht an den BwUnis ausgebildet und machen im Heer auch keine Offizierausbildung im klassischen Sinne mit. Deren Ausbildung ist so anders, dass man hier gar nicht von militärischer Prägung sprechen kann (was ich übrigens für ein großes Problem halte).
@Koffer
Der Eindruck drängte sich mir auf, weil Sie die Universitaeten als Anachronismus der 70/80 Jahre dargestellt haben.
Ich bin von dem Konzept der UniBws nach wie vor ueberzegut. Und wuerde eine Militarisierung als kontraproduktiv empfinden.
Die Aussage „das schlechteste von allen“ empfinde ich all denjenigen gegenüber die in der SKB dienen, etwas unfair, wenn ich Heeresoffizier wäre, würde ich es als ehrenruehrig bezeichnen…. Die von Ihnen monierte Kohaesion ist von den TSK und MilOrg Bereichen nie gewollt worden, ich denke aber in vielen Einheiten durch die dort Wirkenden mit Leben gefüllt worden. (Das wir uns Kdre mit dem Schaeferhundposter der SKB nicht identifizieren konnten, haben wir dem damaligen Inspekteur waehrend einer Kdr Tagung vorgetragen) Und die Prägung zum Offizier vor dem Studium fand vielleicht im Heer mit der Zugführerausbildung vor dem Studium statt, heute prägen sie an den OffzSchulen max Offizieranwaerter, den weiter reicht der dort erlebbare Horizont nicht. Kleine Sidenote, dass haben die OA der Lw im Studium 1989 während einer Tagung an der UniBw vorgetragen. Wobei die Heeresoffiziere sich eher über ihr Btl (als Mil Heimat, worauf wir neidisch waren, weil es in der Lw niemanden interessierte was ihre OA/Offze an der Uni machen, nicht mal bei der Lt Befoerderung, aber wir haben es ueberlebt) identifizierten als über die TSK.
@Soenke Marahrens | 07. Januar 2017 – 10:56
„Der Eindruck drängte sich mir auf, weil Sie die Universitaeten als Anachronismus der 70/80 Jahre dargestellt haben.“
Entschuldigen Sie, aber das ist genau das Problem vieler älterer Offiziere einer bestimmten Prägung und der gesamten zivilen Führung der UniBw.
Ich habe nicht die Universitäten an sich in Frage gestellt. Diese Diskussion wurde vor 40 Jahren geführt und vor 30 Jahren abschließend beantwortet. Die Anzahl der Offiziere die heute noch den Wert einer akademische Bildung für Offiziere bezweifeln ist verschwindend gering.
Aber weil bestimmte Kreise an älteren Offizieren und beide Universitäten immer noch den Eindruck haben die Kämpfe der 70er schlagen zu müssen, ändert sich nichts und die akademische Ausbildung wird nicht an die Anfordernisse der Streitkräfte der 2000+ Jahre angepasst.
Ich schrieb die UniBw in der DERZEITIGEN Form sind nicht zielführend. Sie müssen dringend weiter entwickelt werden und in ihrer Kernkompetenz (der Ausbildung der Offiziere) verbessert werden. Da gibt es mannigfaltige Ansatzmöglichkeiten.
„Ich bin von dem Konzept der UniBws nach wie vor ueberzegut. Und wuerde eine Militarisierung als kontraproduktiv empfinden.“
Wie gesagt: Eine typische Antwort auf die Fragestellung der 70er/80er.
„Die Aussage „das schlechteste von allen“ empfinde ich all denjenigen gegenüber die in der SKB dienen, etwas unfair, wenn ich Heeresoffizier wäre, würde ich es als ehrenruehrig bezeichnen….“
Leider ist es aber so. Der Führungsstil in SKB zeichnet sich häufig dadurch aus, dass er die teilweise bei der Lw vorhandenen Disziplinlosigkeit, den teilweise im Heer vorhandenen Kadavergehorsam und das teilweise bei der Marine vorhandene Desinteresse mit einander kombiniert und dann zu einem unheiligen Dreiklang bringt
„Die von Ihnen monierte Kohaesion ist von den TSK und MilOrg Bereichen nie gewollt worden,“
Jepp und auch aus gutem Grund. Die SKB gehört einfach aufgelöst (bzw. auf den Kern der tatsächlich querschnittlichen zentralen Dienststellen reduziert) und die Aufgaben wieder zurück an die TSK übertragen. Wo es geht subsidiär (nicht strategische Kommunikation), bzw. wo das nicht geht oder es zu teuer wäre (wegen Doppelstrukturen etc.) an eine TSK in FF für alle („FJg-Modell“).
@ Koffer:
„Bei SanOffz stimme ich Ihnen zu, aber von denen habe ich auch niemals gesprochen. Die werden ja nicht an den BwUnis ausgebildet und machen im Heer auch keine Offizierausbildung im klassischen Sinne mit. Deren Ausbildung ist so anders, dass man hier gar nicht von militärischer Prägung sprechen kann (was ich übrigens für ein großes Problem halte).“
Entschuldigen sie den Einwurf vom Spielfeldrand, aber das halte ich so für nicht ganz richtig. Wenn es um Truppenärzte geht, stimme ich überwiegend mit ihnen überein, aber mittlerweile gibt es auch die „Offiziere des Truppendienstes im Sanitätsdienst“ (https://www.bundeswehrkarriere.de/karriere/-/37600), die den Großteil ihrer allgemein-militärischen Ausbildungen gemeinsam mit ihren Heereskameraden verbringen und erst zum Offizierlehrgang Teil 3 an die Sanitätsakademie wechseln.
Ich wusste bis vor kurzem auch nichts von dieser Laufbahn, dabei scheint es sich um etwas relativ neues zu handeln.
@Stephan L. | 07. Januar 2017 – 11:42
Ich bezog mich in der Tat auf die SanOffz.
Die TrOffz SanDst sind ganz neu. Als Quereinsteiger glaube ich seit zwei Jahren. Die ersten OA glaube ich seit einem Jahr (01.07.2016). Man wird sehen, wie sich das entwickelt.
Das ist übrigens ein gutes Beispiel, warum ZSan genauso wie die SKB aufgelöst werden sollte (bzw. auf den Kern der zentralen Dienststellen BwKrhs und SanInstitute) reduziert werden sollte): Der OrgBer ZSan bekommt es nicht hin mit seinen Strukturen eine vernünftige Organisation/Verwaltung/Führung einzunehmen. Das was früher im Heer die Brig mit drei Mann und die Div mit einer Zelle geleistet haben (denn der Rest wurde ja querschnittlich für alle gemacht) muss jetzt in einer gesonderten Doppestruktur ZSan/Heer umgesetzt werden. Wohl gemerkt: nicht die San spezifischen Dinge, für die bedarf es Fachleute, sondern die normale querschnittliche Führung.
@Soenke Marahrens, @Koffer und @ Georg
Interessante Diskussion, aus meiner Sicht und Erafahrung heraus sind ihre jeweiligen Perspektiven alle valide. Im Kern geht es um das Thema Truppenoffizier, deren Erziehung(aka Prägung), Bildung (UniBw) und Ausbildung und ihrem Werdegang/Förderung im FührungsSystem Bundeswehr inkl. der Spitzenförderung für höher- und höchstwertige Verwendungen.
Dazu einige Anmerkungen:
Auf der untersten Führungsebene in der Truppe – aka Einheitsebene – muß der junge Offz in erster Linie „systemkompatibel“ sein. Nun gibt es zweierlei grundsätzliche Organisationsmuster in Sachen „Truppe“: die vorrangig plattformorientierte Truppe (Typ A) und die strukturorientierte Truppe (Typ B) sowie Mischformen dieser beiden Grundmuster.
Marine war und ist vorrangig Typ A, Heer vorrangig Typ B, Lw sowohl als auch.
Makroskopisch ist doch das Werdegangsmodell eines Truppenoffiziers wie folgt:
TruppenOffz in der TSK/Waffengattung, TruppenOffz in der TSK/SKB, StOffz in der TSK/SKB, StOffz in „der BW“ (alsoTSK/SKB/BMVg) – ganz holzschnittartig beschrieben.
Nun ist es bei Typ A-Truppenstrukturen eher so, dass allgemeine und operative Führungsaufgaben von TrpOffz wahrgenommen werden, während bei Typ-B allein vom Stellenkegel her der „Führungsbedarf“ nicht ausschließlich mit TrpOffz gedeckt werden kann.
Dadurch ergibt sich nun einmal – völlig unabhängig von der Bildungsphase an der UniBw – quasi eine militärische Prägungsphase in der ersten A-wertigen Verwendung in der Truppe/Waffengattung. Wenn man jetzt noch ein wenig die uns allen sattsam bekannten Waffengattungsmentalitäten bei Heer, Lw und M hinzunehme, dann ergibt sich ein sehr vielfältiges Prägungsmuster, dessen erster gemeinsamer Nenner aber letztendlich die TSK ist und eben nicht eine Art androgynisches Offiziersbild, dass alle TSK und OrgBereiche „vor sich her tragen“.
In höheren Verwendungen ist es absolut hilfreich für jeden „Führer“, wenn er sich über diesen Prägungsmechanismus einen Kopf macht und dann eben eher „mindfull leadership“ und nicht „techno-toxic leadership“ praktiziert.
Ein „Generalstabsoffizier“ kann eben nicht alles – trotz aller Bildung und Ausbildung,“macht“ man keinen Lw-Oberst zum PRT-Kommandeur, man schickt keinen Admiral in den Kongo und man macht keinen Heeres-Oberst zum Verbandsführer einer NATO-MTG (darauf warte ich noch/SCNR) egal wieviele M.A. und M.S. und sonstige Diplome er sich erworben hat.
Mir ist natürlich klar, dass mangels Struktur-, bzw. Plattform-„Masse“ einerseits und die seit vielen Jahren geübte Diät in Sachen Großübungen mit Volltruppe sowie die aufbau-organisatorische Fragmentierung von functional warfare areas eine idealtypischer Verwendungsaufbau für den TrpOffz/StOffz bis in den B-Verwendungsbereich strukturell nur noch in Einzelfällen realisiert werden kann.
Wie gesagt, werte Co-Blogger, ihr habt eigentlich alle recht – machr was draus ;-)
@klabautermann
so weit so verständlich.
Aber „dann nur auf der Grundlage einer Position und einer Identifizierung als „feindlich““
Dass war eigentlich die Frage.
Aber wie komme ich zu der Identifizierung?
Dass ich ein identfiziertes Ziel anpeilen kann ist klar aber wie unterscheidet der FK im Ernstfall zwischen dem Schiff und dem auf einem Langen seil in 2 km entfernung hinterhergezogenen Schlauchboot mit einer Wärme sowie Radarquelle (Dummy)?
@klabautermann | 07. Januar 2017 – 12:38
„Waffengattungsmentalitäten bei Heer, Lw und M hinzunehme, dann ergibt sich ein sehr vielfältiges Prägungsmuster, dessen erster gemeinsamer Nenner aber letztendlich die TSK ist und eben nicht eine Art androgynisches Offiziersbild“
„In höheren Verwendungen ist es absolut hilfreich für jeden „Führer“, wenn er sich über diesen Prägungsmechanismus einen Kopf macht“
Guter Beitrag. Kann beiden Aussagen ohne Einschränkungen zustimmen.
@Stephan L.
Offz TrD / MilFD im SanDst ist so neu nicht, ich kann mich noch an einen Ausbilder in den 80ern erinnern, der Hptm im SanDst war (kein Arzt).
Zudem gibt es viele DP auf welchen eine Ausbildung als Arzt nicht erforderlich ist.
@Thomas Melber | 07. Januar 2017 – 13:05
Offz MilFD SanDst –> ist der Tat nicht neu
Offz TrDst –> hat es in den letzten 20 Jahren definitiv nicht geben und davor m.W.n. auch nicht
@Thomas Melber | 07. Januar 2017 – 13:05
NACHTRAG
– zumindest nicht im Heer
– natürlich wurden häufiger Offz aus anderen TrGttg/AVR in den DstSt des HeeresSanDst und teilweise sogar in den ZEinrSanDst verwendet, aber damit wurde ja keine eigenen TrGttg/AVR für Offz TrDst eröffnet
@ Thomas Melber
Mh, uns wurde gesagt, dass die Laufbahn relativ neu ist und dieses Jahr wohl die ersten Anwärter an die Unis gekommen sind. Vielleicht wurde die Laufbahn auch einfach neu ausgeschrieben, oder es fand eine Neuordnung der Aubildung statt.
@ Koffer
Zitat: „Mal angenommen Sie hätten recht, dass die jungen FüUstg-OA aus irgend einem Grund während der für alle anderen Charaktertypen prägenden Zeit ihrer Laufbahn eine höhere „Beharrungsfähigkeit“ in altem Denken/Verhaltensmustern haben (und ich bestreite diese Aussage), so würde das aber vom Umfang her keine Rolle spielen, denn Neben der Inf, der den PzGren und PzTr kommt ja noch die gesamten KpfUstgTr hinzu (z.B. Art, Pio, Aufklärung) und die werden genauso geprägt.“
Sie unterstellen den Offiziersschulen und den Unteroffiziersschulen, dass sie die jungen Soldaten „prägen“. Dies wage ich zu bezweifeln, bzw. stelle es hier zur Diskussion.
Bereits vor über 20 Jahren hat das SoWi-Institut der Bw eine Untersuchung der „Prägungsphase“, bzw. der Erziehung von Offiziersanwärtern an der Offz-Schule gemacht. Resultat: Die jungen Leute nehmen freiwillig eine andere Geisteshaltung ein, oder verhalten sich zumindestens systemkonform während des Lehrganges, oder sie werden im Laufe des militärischen Lehrgangs ausgesondert. Eine „Umerziehung“ findet also nicht statt.
Wenn ich da an meinen eigenen Offz-Lehrgang zurück denke, allerdings war ich da als OFw OA milFD schon 30 Jahre alt, war die Offz-Schule der Lw eine „Aufbewahranstalt“ für in der Truppe (Lw) nicht gebrauchsfähige Offiziere.
Einen in Ehren (!) ergrauter OTL des Heeres, der wohl ein Alkoholproblem hatte, war auch dabei und für die Objektschutzausbildung zuständig. Luftkriegslehre unterrichtete ein OTL, der das Fan-Trainer Projekt des InspLw torpediert hatte, und aufs Abstellgleis geschoben wurde. Der Hörsaalleiter, ein OTL der Lw, versuchte neben anderen Themen über Stil und Form zu unterrichten und fuhr mit blauer Uniform und übergezogener privater Jacke mit dem Motorroller zum Dienst. Ein benachbarter Hörsaalleiter der „jungen Adler“, also der OA Trd, war ein Waffensystemoffizier, der nicht mit nach Laage wechseln wollte und die Tätigkeit als Hörsaalleiter Offz-Lehrgang dem Pendeln nach Laage und Phantom-Fliegen vorzog. Damit will ich darlegen, das die Creme der Offiziere in der Lw nicht an der OSLw Dienst tat. Ob dies beim Heer so viel anders ist weiß ich nicht, kann es mir aber kaum vorstellen.
Meine Prägungsphase fand als Gefreiter bei einem alten HptFw in einer Luftraumfrühwarnstellung statt. Der überzeugte in Haltung und Pflichterfüllung und hatte einen prägenden Einfluss auf mein Verhalten. Später im fliegenden Verband als Fw-Anwärter überzeugten die menschlich und fachlich absolut kompetenten Fachgruppenleiter im Geschwader (HptFw, StFw) und auch einige der Offiziere. Insbesonders diejenigen die von der Unteroffizierslaufbahn in die Laufbahn des Truppendienste nach § 33 SLV aufgestiegen waren, waren oftmals ein Vorbild in Haltung und Pflichterfüllung.
Die Offiziere inkl. des Kommandeurs der OSLw, waren es jedoch in weiten Teilen nicht !
Und hoffentlich lassen sich die heutigen jungen Kameraden an der OSLw nicht so verbiegen, dass sie im Einsatzverband so „systemkonform“ sind, dass sie für den praktischen Einsatz nicht mehr zu gebrauchen sind.
@ Fux:
Ich kann da keinen Widerspruch herauslesen. Der Bedarf des Infanteristen unterscheidet sich von dem des „Stabstäters“. Gleichwohl hat der „Stabstäter“ all das im Spind, was er benötigt, um sich selbst zu sichern und/oder in der Verteidigung des Gefechtsstandes eingesetzt werden zu können. Dafür braucht er jedoch nicht ausgestattet zu sein wie ein Kommandosoldat oder die Fallschirmjäger einer EGB-Kompanie. Eine nach der Tätigkeit (!) differenzierte Ausstattung ergab und ergibt nach wie vor Sinn. Nicht jeder benötigt alles. Ein entsprechender Grundstock muss jedoch vorhanden sein – und das ist er auch. In FRA hat z.B. nicht mal mehr jeder Soldat seine ABC-Schutzmaske und Gefechtshelme, die unserem Standardhelm entsprechen, sind dort ebenfalls „gepoolt“. Wir müssen uns also nicht mit Simbabwe vergleichen, um festzustellen, dass wir ganz ordentlich, wenn auch nicht perfekt, ausgestattet sind.
Und ganz ehrlich: Jeder hat jetzt eine Revision Schutzbrille für mehr als 100 Euro vom Dienstherrn erhalten, nachdem dies zurecht jahrelang gefordert wurde. Nun meinen jedoch einige Herren, sie entweder gar nicht zu tragen oder eine andere. Wir könnten auch die beste Ausrüstung haben, es würden sich vermutlich immer noch Armleuchter finden, die sich zwanghaft etwas anderes kaufen müssen, um sich abzuheben. Diese Unart wird sich vermutlich nie mehr ausmerzen lassen.
@Georg | 07. Januar 2017 – 13:31
Ich denke hier liegt (wieder einmal) ein TSK typisches Mißerständnis vor.
Heer und Lw sind nun einmal nicht vergleichbar.
Zunächst einmal habe ich eine wesentlich bessere Bewertung der OSH und der TrS.
Darüber hinaus gehe ich aber auch nicht davon aus (und habe das auch nicht behauptet, sie nehmen offensichtlich Lw Erfahrungen und übertragen diese auf das Heer), dass die OSH oder die TrS alleine die notwendige soldatische Prägung vornimmt bzw. vornehmen kann.
Die soldatische Prägung erhält ein HeeresOffz im Wechsel zwischen Tr und Schule. Die Kombi macht es.
Deswegen war ja auch die Verkürzung der Zeit vor dem Studium, bei gleichzeitiger Schaffung der OA-Btl und Stagnation der UniBw so fatal.
@Hans Dampf | 07. Januar 2017 – 13:50
+1
@Koffer: Die SKB vereint im KSA auch EloKA und GeoInf/OsInt, und ich denke die sind da ganz gut aufgehoben. Allein schon im Hinblick auf stabsähnliche Unterstützung der im Einsatz tragenden Truppengattungen. Intel aus einer Hand und immer im Gegner virtuell präsent ;)
@ klabautermann | 07. Januar 2017 – 12:38:
Nur ein kleiner Hinweis, den ich ohne jegliche Wertung gebe: Die Abkürzung für den Truppenoffizier wäre TrOffz. TrpOffz = Truppoffizier.
@ Georg | 07. Januar 2017 – 13:31
Meine Erfahrung: Gute Offizieranwärter wachsen und gedeihen am besten in einer „Kampfgemeinschaft“ mit guten Unteroffizieren. Ein Grund, weswegen ich die derzeitige Struktur der OA-Ausbildung im Heer für suboptimal halte.
Hans Schommer
@AoR | 07. Januar 2017 – 14:05
„Die SKB vereint im KSA auch EloKA und GeoInf/OsInt, und ich denke die sind da ganz gut aufgehoben.“
Die EloKa und das KSA ist ein gutes Beispiel, warum die SKB eine Fehlkonzeption ist.
Das KSA und die operativ-strategischen Ressourcen des KSA gehören in der Tat zu querschnittlichen DstSt à la den früheren Zentralen Militärischen Dienststellen. Kein Problem.
Die EloKaBtl aber haben nichts in einem eigenen OrgBer zu suchen.
Die Flottendienstboote z.B. sind Marine. Der EuroHawk wäre Lw gewesen etc. etc. Dadurch, dass man aber Dinge zusammenfügt, die nicht zusammengehören besteht kein gemeinsamer „Zeichenvorrat“ in den Btl und die Arbeit bleibt mangelhaft.
Hans Dampf | 07. Januar 2017 – 13:50
Zustimmung! Insbesondere zum letzten Absatz.
Hans Schommer
@Stephan L. @Thomas Melber
Wie häufig in der Geschichte, besonders der von Streitkräften, gibt es Phasen die als „alter Wein in neuen Schläuchen“ apostrophiert werden.
So sieht es auch mit dem „Offizier des Truppendienstes/milFDst im Sanitätsdienst“ aus.
Am Beispiel der BrigEinh (und Verb) in den Pz/PzGrenBrig in der Heeresstruktur 3 kann das plakativ verdeutlicht werden. Lassen Sie mich etwas ausholen.
HStru 3 war im Feldheer von 1979 – 80 die bestimmende Gliederung.
PzLehrBrig 9 (die Besonderheiten als Lehrtruppenteil mit ustl Verb und Einh ungenannt)
– Stab/StKp L9
– PzSpähZg L9
– PzGrenLBtl 92
– PzLBtl 93
– PzLBtl 94
– PzArzLBtl 95
– FErsBtl 97 (GerEinh)
– PzJgLKp 90
– PzPiLKp 90
– SanLKp 90
– InstLKp 90
– NschLKp 90.
Das Besondere an der SanL 90, wie auch aller sonstigen SanKp in HStru 3 war, dass die Kp in der Grundgliederung über einen gepanzerten KrKwZg, Kette verfügte.
ZgFhr war stets ein Lt/Olt FD, dem KrKwZgFhr. Ob Zufall oder nicht: bei L9 war in dieser Funktion – in meiner Zeit – zunächst ein OffzTrDst, später immer ein milFDOffz eingesetzt, der aus einem der gepanzerten Btl stammte und sich seine „Kettenerfahrung“ erdient hatte. Die erforderlichen SAN Lg erhielt der Offz im Zuge des Laufbahnwechsels.
Im täglichen Umgang waren die zugrundeliegenden Erfahrungen auf/mit KPz/SPz von Vorteil.
Der KrKwZg verfügte über 10 SPz, kurz, Hotchkiss, in der Sanitatsversion für zwei Liegendverwundete.
@Hans Schommer
Danke für den Hinweis. Wenn sie sonst keine Einwände gegen meinen letzten Kommentar haben, gehe ich davon aus, dass sie mir schweigend zustimmen ;-)
@Hans Schommer
„Gute Offizieranwärter wachsen und gedeihen am besten in einer „Kampfgemeinschaft“ mit guten Unteroffizieren. Ein Grund, weswegen ich die derzeitige Struktur der OA-Ausbildung im Heer für suboptimal halte.“
Eine Aussage der ich aus voller Überzeugung und eigener Erfahrung nur zustimmen kann.
@Hans Dampf 13:50
Ich bin ganz bei Ihnen.
Mein Kommentar bezog sich eher auf die Vergangenheit hier im Blog, in welcher unser geschätzter Koffer gern mal aus seiner infanteristisch geprägten Sichtweise ala Bruno’s (der ehemaliger Problembär des Heeres) Mantra „Kampf ist die Klammer“ gern – Achtung: Überspitzung – jeden Soldaten als Kämpfer mit Messer quer zwischen den Zähnen sah, jeden mit 90/5 „Sport nach eigenem Ermessen“ oder „nicht Auslandsdienst verwendungsfähig“ gern aus dem Dienst entfernt hätte und plötzlich mit „brauchen 75% der Stabstäter nicht“ nun ein wenig anders formulierte. (überraschende, aber löbliche Einsicht?!)
Ich bin persönlich ganz und gar der Meinung, dass wir hier noch – ala Ihrem genannten Beispiel FRA – ein Stück weiter gehen könnten und sich nicht nur die persönliche Ausstattung – siehe die viel weiter oben geführte Diskussion zum „Formaldienststiefel“ – sondern auch die Anforderungen an bspw. IGF noch stärker an den jeweiligen Aufgaben des DP orientrieren könnten. Spart nicht nur Geld (Ausrüstung) sondern auch Zeit (SAZV) zugunsten der originären fachlichen DP-Wahrnehmung. Die Diskussion hierfür wurde ja bereits in den entsprechenden Fäden z.B. mit Blick auf die umworbenen „Cyber-Nerds“ ausgiebig geführt und möchte ich nicht noch einmal aufrollen.
@Georg | 07. Januar 2017 – 13:31
“ Die jungen Leute nehmen freiwillig eine andere Geisteshaltung ein, oder verhalten sich zumindestens systemkonform während des Lehrganges, oder sie werden im Laufe des militärischen Lehrgangs ausgesondert. Eine „Umerziehung“ findet also nicht statt.“
Aus Erfahrung bin ich allen Veroeffentlichngen des Bw SoWi institutes sehr skeptisch gegenueber…
Andererseits: Wenn Sie aus Ihrem o.a.Text das ‚Um‘ in der Erzieheung streichen, kommen Sie auf Annahme von „Praegung“ (Erziehung) oder Aussondern. Wenn das konsequent durchgefuehrt wird, bekommt man den Nachwuchs, den man braucht….(Wenn man denn Ziele und Mittel vorher sorgfaeltig abgewogen und definiert hatte.)
@Fux | 07. Januar 2017 – 15:16
Wie bereits gesagt, nach meiner Bewertung verknüpfen Sie hier zwei vollkommen verschiedene Aspekte miteinander. Nämlich die Notenwendigkeit einer physische und psychische Grundeinstellung zum Soldatsein einerseits und eine 120% Ausstattung mit persönlicher Ausrüstung für alle jenseits des faktischen Bedarfs andererseits.
Wieso sollte ich einen Stabstäter, der im Tagesdienst DA trägt mit umfangreicher grüner Zusatzausstattung belasten? Kostet den Steuerzahler nur unsinnig Geld…
„infanteristisch geprägten Sichtweise ala Bruno’s (der ehemaliger Problembär des Heeres)“
Meine Ansichten haben wirklich äußerst wenig mit denen von GenLt Kasdorf gemein ;)
Es liest sich wie ein Krimi. Wer denkt bei den Umtrieben um die russische Einflussnahme auf die US-Wahl ginge es um ein für den Laien schwer verständliches Hacker-KnowHow der Irrt.
AgitProp und Zersetzungstätigkeit , zwei Begriffe die in der deutschen SiPo-Sprache bekannt sind, assoziieren als Erstes mit den Inhalten des Papiers:
Background to “Assessing Russian Activities and Intentions
in Recent US Elections”: The Analytic Process and Cyber
Incident Attribution
https://www.dni.gov/files/documents/ICA_2017_01.pdf
Mir scheint es, als ob es der Öffentlichkeit schwer fällt die SiPo-Dimensionen der AgitProp und Zersetzungstätigkeit zu erkennen. Ein Zitat C.G Jungs aus der noch etwas prä-faktischen Zeit der Psychologie vermag uns Orientierung zu geben. Worum geht es den Strippenziehern von GRU bis Breitbart-News?
C.G.Jung: Psychological Reflections: A New Anthology of His Writings 1905-1961
P.S: Der eigentlich zentrale Aspekt der Aufklärung und Demystifizierung der Welt liegt in der Psychologie. ;)
[Sollte ich noch mal erklären, dass in der Welt gar so vieles interessant ist, aber nicht alles hier in den thematischen Rahmen passt? T.W.]
@Koffer 11:14
„Kadavergehorsam“. Nicht wirklich Ihr Ernst!
Blinder Gehorsam oder um mit
den jesuitischen Ordensregeln des Ignatius von Loyola zu sprechen: sich von Gott und den Vorgesetzten leiten lassen »perinde ac si cadaver essent« = »als seien sie ein Leichnam« (der alles mit sich geschehen lässt),
hier ist nämlich der Ursprung der deutsch-typischen, abwertenden Metapher zu finden, nein, oder?
DerAusdruck wurde nach 1806 bis 1814/15 in Folge Mediatisierung und der napoleonischen Aufhebung kirchlicher/klösterlicher Macht (Reichsdeputationshauptschluss) von den Kritikern des Jesuitenordens in Deutschland persifliert als „wenn Sie wie ein Kadaver wären“.
Die deutsche Verbindung erscheint in den 1870er Jahren im Rahmen des 1872er Verbots des Jesuitenordens in Deutschland. Der deutsche Begriff fand auch Nutzung als Lehnwort in anderen europäischen Sprachen; im 20. Jahrhundert wurde es typischerweise auf die blinde Loyalität im preußischen Militarismus verstanden und fand daher in den Nürnberger Prozessen Beachtung.
Natürlich machen Sie dazu keine Anleihen, trotzdem empfinde ich die Verwendung von „Kadavergehorsam“ in Verbindung mit Soldaten des Heeres als, ja: ehrenrührig!
Ein „teilweise“ rettet nicht!
@T.W: Jawohl! Zur Erklärung: Cyber ist doch immer wieder ein Thema hier. Cyber hat dann zwei Dimensionen: Politische Agitation wie auch Zugriff auf regulär-militärische Ziele. Der Komplex ist demnach, wie auch hier bei AGG bekannt, nicht zu unterschätzen. Werde daher zum Thema entsprechende Aufhänger abwarten.
@AoR
Ach, Du lieber Himmel, nun muß auch noch der olle Jung herhalten.
Tatsache ist doch schlicht und einfach, dass den „war on perceptions“ im eigenen Land schlicht und einfach vergeigt haben im Wahlkampf. Lag wahrscheinlich daran, dass nicht Putin ihn „beraten“ hat, sondern wahrscheinlich die „Erben“ der amerikanischen SpinDoctors, die weiland Jelzin zum Sieg verholfen haben und denen das etablierte, elitäre DP/GOP- Kooptationsregierungsmodell in Washington D.C. inklusive des absolut non-compliant Kommunikationsverhaltens der Clintonians schlicht und einfach auf den Senkel ging. Den Jelzin-Spin kann man hier nachlesen:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8947088.html
Und da nun Frau Clinton ganz „smart“ B. Sanders ausmanipuliert hatte, blieb eben Trump als einzige Option übrig für einen Washington Change.
Obama und Clinton haben sich selber out-smartet,
Putin ist ein eiskalter, berechnender allerdings auch unglaublich erfahrener Strippenzieher, der eben die Herrschaftsregel von Gehorsam, Kommunikation und Partizipation virtuos beherrscht und deshalb sorgfältig darauf achtet, dass alle „Eliten“ in seinem Reich meritokratisch partizipieren können, wenn sie denn a. mit ihm kommunizieren und b. sich gehorsam seinen Entscheidungen beugen. Wer versucht zu tricksen, fliegt raus. Gelenkte Demokratie eben.
Clinton(Obama haben eben übersehen, dass „ihr Team“ und das „Team America“ nicht unbedingt das selbe sind. Amerikaner haben ein natürliches Gefühl für rough, but fair play. Wenn da jemand mit gezingten Karten im House-of-Cards spielt, und sich dann dabei auch noch erwischen läßt, dann wars das.
@Klaus-Peter Kaikowsky | 07. Januar 2017 – 15:40
„Kadavergehorsam“. Nicht wirklich Ihr Ernst!“
Gerne lasse ich mich da auf einen weniger „starken“ Begriff ein.
Wie wäre es „teils leider ein wenig kritisch-reflektierter, stark am reinen Wortlaut eines Befehls orientierter Gehorsam, der zudem auch häufig nicht mit „Verantwortungsfreude“ flankiert wird“?!
Es ging mir darum einen Punkt zu machen und möchte mich daher nicht an einem Streit über den konkreten Begriff aufhalten (gleiches galt übrigens für meine beiden Lw und Marine „Vorwürfe“).
Ich werfe das übrigens nicht einzelnen Offizieren vor (weder der Aspekt negatives Heeres-, noch Lw-, noch Marineerbe), sondern habe die mangelnde Führungsstruktur und wenig schlüssige Führungsphilosophie in der SKB angeprangert.
M.E.n. haben sich in der SKB mehrere Teilaspekte der jeweiligen Führungsphilosophien in einer unheiligen Allianz vereinigt.
Die manchmal sehr strikte formal-geistige Disziplin bei der Auslegung von Befehlen nach Heerestradition wird im Heer normalerweise durch z.B. Verantwortungsfreude und dem anerkannten (ja schon glorifizierten) taktischen Prinzip „Abweichen vom Auftrag“ gegengefedert.
Das fehlt aber leider in der SKB häufig. Selbst leider erlebt :(
Gleiches lässt sich m.E.n. übrigens über für schlechte Lw-Traditionen und Marinetraditionen in der SKB sagen.
Und nochmals, das ist nicht Schuld von einer einzelnen Person (weder ganz oben noch an der Basis). Es ist ganz einfach eine logische Folge der Rahmenbedingungen.
Es kann einfach nicht sein, dass man eine Organisation ohne eigenen „Kernauftrag“, ohne homogene Personalstruktur und ohne einheitliche Ausbildungs-/Erziehungsaufgaben erschafft und meint, dass könne funktionieren. Kann es nicht!
Die SKB als Organisation trägt den Samen in ihres Scheiterns in sich selbst. Und das wird bei CIR nicht besser werden.
@AoR
AgitProp und Zersetzungstätigkeit aka MASKIROVKA: ”Russian military deception, sometimes known as Maskirovka (Маскировка), is a military doctrine developed from the start of the twentieth century. …”
Eine klassenkämpferische Entwicklung der Bolschewiki, daher: Wie soll ausgerechnet die deutsche Öffentlichkeit die Dimension von „Zersetzen durch Tarnen und Täuschen“ so etwa verstehe ich Maskirovka erkennen, denn ich setze keinesfalls die Kenntnis dieser Nachrichtendienst-Disziplin als bekannt voraus.
Meisterlich umgesetzt wurde das Ganze durchaus von Deutschen, nämlich vom MfS. Insofern, mancher findet sich schon noch wieder.
@ Koffer
Zitat: „Deswegen war ja auch die Verkürzung der Zeit vor dem Studium, bei gleichzeitiger Schaffung der OA-Btl und Stagnation der UniBw so fatal.“
Jetzt haben Sie aber seit ca. 8 Jahren die OA-Bataillone statt der 3-jährigen Ausbildung zum Zugführer mit anschließendem Studium. Und jetzt ?
Prägung im OA-Bataillon, 6-12 Wochen Truppenpraktikum und dann 3,5 Jahre Studium.
Nach 4 1/2 Jahren kommt der Lt, kurz vor der Beförderung zum OLt mit einer schulischen Prägung, sprich Erziehung fast ausschließlich durch Schulen anstatt der Truppe, in den Verband, und dann ?
@klabautermann, AoR und andere:
Ja, und das Internet war auch ne militärische Erfindung, und deswegen muss hier alles Thema werden, was mit dem Internet zu tun hat!
Im Ernst: Ihr wollt jetzt alles an Agitprop durchdebattieren, und zwar hier?
Nein.
@T,W.
Du hast ja recht, hatte vergessen zu schreiben, dass eben das Internet auch in Form von e-mails und deren leaking/hacking nicht der Grund für den Clinton-Flop war/ist, sondern die Inhalte, und die hat ja wohl der Dame Clinton Herr Putin wohl kaum in ihr smart-phone diktiert. Ich dachte durch das Jelzin-Beispiel klar gemacht zu haben, dass die Cyber-Attack-Theory der Russen auf die amerikanische Demokratie schlicht und einfach ein unglaublicher Humbug ist.
Nochmal zum Offizier des Truppendienstes im Sanitätsdienst – auch mit mit eigenen Studiengängen, wie Pflegemanagement oder auch Rettungsingenieur – kann aber auch sein, dass diese Studiengänge den FD-OA aus dem ZSanDBw vorbehaltensind; weiß ich jetzt auf die Schnelle nicht genau :-(
(…und der nicht mit FD-Offz im SanDst und auch nicht mit TrOffz anderer Truppengattungen/ AVR, die im ZSanDstBw verwendet werden, zu vergleichen sein wird. Die „alten“ TrOffz in den verschiedensten Heeresstrukturen bei Feld- und TerrHeer in den Sanitätsverbänden waren meist FD, aus SanFw bzw. Umsetzern hervorgegangen; TrOffz aus anderen Truppengattungen wurden gerne auf eigenen (Orts-) Wunsch oder weil in Ihrer ureigensten AVR keine Fördermöglichkeit mehr vorhanden war, in die Rgt, Btl und selbstständigen Kp „verschoben“.)
Hier die Infos aus erster Hand:
Offiziere des Truppendienstes im Sanitätsdienst (aus einem Werbeflyer)
https://www.bundeswehrkarriere.de/karriere/-/37600
Über die rein medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten hinaus ist es die Aufgabe des Sanitätsdienstes, die Truppe bei der Ausführung ihres Auftrages zu unterstützen. Neben den approbationsgebundenen Aufgaben der Ärzte, sind auch im Sanitätsdienst Führungs- und Organisationsaufgaben zu leisten.
Hierzu zählen unter anderem das Führen von Einheiten und Teileinheiten. Weitere Tätigkeitsfelder sind:
die Betriebsorganisation,
Aufgaben in der Ausbildung und Lehre (Schwerpunkte: Taktik, Gefechtsdienst),
die Organisation im Einsatz,
das Personalmanagement oder
die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Einstellung
Der Werdegang der Offiziere des Truppendienstes im Sanitätsdienst der Bundeswehr ist Teil der Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes im Heer.
Die Einstellung kann nach erfolgreicher Eignungsfeststellung im Assessmentcenter für Führungskräfte der Bundeswehr erfolgen.
Ausbildungsverlauf
Die Karriere beginnt mit einem sechsmonatigen Offizieranwärterlehrgang im Heer. Dort werden den OA die Grundlagen des beruflichen Selbstverständnisses als Soldat und Offizier vermittelt.
Dieser Ausbildung folgt der erste Teil des Offizierlehrgangs an der Offizierschule des Heeres in Dresden. Anschließend findet eine dreimonatige Sprachausbildung Englisch sowie ein Praktikum (Truppenkommando) statt. Im Verlauf des Truppenkommandos findet ein zweiwöchiges sanitätsdienstliches Training statt, in dessen Verlauf sie eine grundlegende sanitätsdienstliche Qualifikation erwerben.
Das folgende Studium absolvieren sie an einer der Bundeswehruniversitäten in Hamburg oder München.
Im Anschluss an das Studium folgt der dreimonatige Teil 2 des Offizierlehrgangs in Dresden. Abgeschlossen wird Ihre Ausbildung mit dem dreizehnmonatigen Offizierlehrgang Teil 3. Dieser findet hauptsächlich an der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München statt.
Breitgefächerte Basisausbildung
Die breite Basisausbildung als Offizier des Truppendienstes im Sanitätsdienst mit ihren sowohl allgemeinmilitärischen als auch militärfachlichen Anteilen, gekoppelt mit einem akademischen Studium schafft die Voraussetzungen dafür, dass sie in dieser Laufbahn ihrer Rolle als militärische Führerin/militärischer Führer der ihnen anvertrauten Soldatinnen/Soldaten des Sanitätsdienstes gerecht werden können.
Und hier: (@TW: bitte entschuldigen Sie die fehlenden Links, aber ich bin unterwegs und beim Linkverkürzer nicht angemeldet)
http://www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de –> Wechselstimmung: Truppenoffiziere mit blauem Barett vom 23.12.15 und –> Neuer Werdegang für Truppenoffiziere im Sanitätsdienst
@Georg | 07. Januar 2017 – 16:32:
Nicht nach 4 1/2 Jahren sondern eher 7 Jahren!
DA
6 Monate OAL im OA-Btl (dabei GA)
3 Monate OL1 an der OSH
3 Monate Sprachausbildung
3 Monate für Urlaub, Praktika f
Mal so nebenbei die Frage, wo bleibt eigentlich die ministerielle Pressekonferenz zur besten Sendezeit mit thematischer Begleitung durch Print- und Online-Medien von UvdL zu „170.000 Zeit- und Berufssoldaten bis Jahresende 2016 – kein Scheibentreffer, Ziel verfehlt“
@Georg | 07. Januar 2017 – 16:32:
Nicht nach 4 1/2 Jahren sondern eher nach 6,5 Jahren!
DA
6 Monate OAL im OA-Btl (dabei GA),
3 Monate OL1 an der OSH,
3 Monate Sprachausbildung,
3 Monate für Urlaub, technisches Praktikum für technischen Studiengang und falls noch Zeit, Truppenpraktikum (gerne auch im OA-Btl),
4 Jahre Studium,
3 Monate OL2 an der OSH,
12 Monate OL3 an Truppenschule der eigenen TrGtg, einschl. Fahrschule, Übungsleiter Sport, Überleben Einsatz (oder wie der EK für Arme jetzt heisst) etc in anderen Ausbildungseinrichtungen.
Sprich, wir schaffen es den OA bis knapp 2 Jahre vor der frühestmöglichen Beförderung zum Hauptmann von der Truppe weitestgehend oder komplett zu isolieren, wenn wir von theoretisch 0 bis 8 Wochen Truppenpraktikum im Dienstgrad OG oder Fhj (ohne Führer- oder Truppengattungsausbildung) mal absehen.
@ Klaus-Peter Kaikowsky | 07. Januar 2017 – 14:27
Vielen Dank für diese ausführlichen Ausführungen – anscheinend ist mittlerweile aufgefallen, dass etwas vergleichbares heutzutege fehlt!
Soeben erfuhr ich mit einigem Erstaunen, dass § 80 StGB „Vorbereitung eines Angriffskriegs“ seit diesem Jahr nicht mehr gilt. Tatsächlich ist die Angelegenheit ins Völkerstrafgesetzbuch umgezogen. Mehr dazu auf heise.de
[Ja, und diese Veränderung wird in bestimmten Kreisen agitatorisch als weiterer Beleg für die Kriegsvorbereitung von NATO und BRD benutzt… Diese Pseudo-Debatte bitte hier nicht. T.W.]
Mal wieder etwas handfesteres; mangels aktuellem Syrien-Sammler hier platziert:
http://www.defensenews.com/articles/israeli-satellite-imagary-shows-russian-nuclear-capable-missiles-in-syria
Bilder von im Freien stehenden Iskander-Startfahrzeugen (vermutlich). Daß das russische Kontingent welche mitführt, ist bekannt, Bilder davon gab es bislang nicht.
Weil es so schön ist gleich noch einen Dogfight zwischen einer Su-27P und einer F-16D hinterher:
https://theaviationist.com/2017/01/06/these-crazy-photos-show-a-russian-su-27-flanker-dogfighting-with-a-u-s-air-force-f-16-inside-area-51/
Keine Sorge, sind in diesem Fall beide US-Eigentum :-)
@FlaOffz
Mit 12 Monate OL3 kommen sie aber höchstens bei FMTr und OpKom hin alle anderen sind länger.
Stand 2016
Pz und PzGren liegen beide bei 67 Kalenderwochen, Inf bei 66 und KpfmAbw bei 70.
Ein Kalenderjahr hat nun regelmäßig nur 52-53 Kalenderwochen.
Naja, 12 Monate ist imho der Stand 2014/15 bzw die damalige offizielle Norm, aus der aus diversen Gründen in diversen Truppengattungen abgewichen wird. Gründe gibt es genug, von verfügbaren Lehrgangsplätzen über zusätzlich „ganz, ganz wichtige“ Ausbildungsinhalte etc. bis zur SAZV und der Vorgabe, dort Überstunden abzubauen wo sie entstehen. Vermutlich beinhaltet der OL3 mit EKL oder ÜLE ab 2016 mindestens 2 – 4 Wochen Freistellung vom Dienst zusätzlich zu den 6 Wochen Erholungsurlaub, die der Soldat ja auch hat.
Allein dadurch erklärt sich bereits eine Abweichung zwisch 2014 und 2016.
Lassen sie uns nicht streiten über 78 oder 81 oder 84 Monate Offizierausbildung, das macht den Kohl nicht mehr fett.
@chris | 07. Januar 2017 – 18:35
Mit zwölf Monaten kommen sie auch bei der Operativen Kommunikation nicht mehr aus. Stand April 2016 hieß es zu uns, dass zumindest der BCE ins Folgejahr verlegt wird. Zitat: „Wir bekommen das Jahr nicht mehr in den zwölf Monaten unter“.
Ich bin zwar froh, dass der Dienstherr mir eine ausführliche und sorgfältige Ausbildung zugedacht hat, aber irgendwann würde ich schon ganz gerne in die Truppe zurück. ;-)
Wenn gefühlt alle paar Monate ein neuer Ausbildungsabschnitt hinzukommt (aktuelle Latrinenparole: Die Ausbildung für HUT-Offiziere soll um weitere sechs Monate verlängert werden, weil Baum), aber irgendwann (am Besten vor dem DZE) sollte dann auch mal Schluss sein.