Kleindrohnen für die Marine: Bundeswehr-Luftfahrtamt testet Phantom4
Mitte Juli hatte ich berichtet, dass die Deutsche Marine – nach niederländischem Vorbild – handelsübliche Kleindrohnen zur Unterstützung ihrer Boardingteams beschaffen will. Inzwischen ist klar, dass für SAliRFA* (Sofortinitiative Seegestützte Aufklärung aus der Luft im Rahmen Friendly Approach) das Modell Phantom 4 des Herstellers DJI gekauft werden soll. Jetzt hat aber erst mal das Luftfahrtamt der Bundeswehr das Sagen, wie das Bundesamt für Ausrüstung, IT und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) auf Anfrage mitteilte:
Die Sofortinitiative Seegestützte Aufklärung aus der Luft im Rahmen Friendly Approach (SALiRFA ) wurde zwischenzeitlich auf der Basis des handelsüblichen Systems DJI Phantom IV gebilligt. Die Beschaffung als Kauflösung wird zur Zeit vorbereitet. Das Luftfahrtamt der Bundeswehr prüft das System auf sicheren Betrieb. Abhängig von den Ergebnissen der amtsseitigen Prüfung, ist innerhalb von 2-3 Monaten die anschließende Übergabe des Systems an den Nutzer geplant. Der Beginn der Nutzung im Einsatz wird durch die Deutsche Marine festgelegt.
Das behalten wir mal im Auge. Wer eine dieser Drohnen im Bundeswehr-Einsatz sieht, könnte kurz Bescheid sagen…
(* In der vorangegangenen Meldung hatte ich mich mit der Abkürzung vertan und SALiFRA statt SALiRFA geschrieben…)
(Foto: Screenshot aus dem DJI-Video https://youtu.be/dY8KIMQRTf0)
Und das Heer verweist bei solchen Initiativen auf die Unmengen von MIKADOs… XD
(Mein erster Kommentar…)
Gab es nicht im April Berichte darüber, dass die Bilder von DJI-Drohnen bei der chinesischen Regierung landen?
Hui. Aus vielerlei Hinsicht äußerst schwierig!
[Hier gibt’s aus bekannten Gründen keine Links zu deutschen Verlagswebseiten, aber ne Gugel-Suche nach der FAZ-Story Chinas Regierung bekommt Zugriff auf unsere Drohnen-Bilder hilft…T.W.]
Was in diesem artikel zwar drastisch dargestellt ist, kann für BOS zu einem echten und handfesten Problem auswachsen (da kann DJI beteuern was sie wollen)…
Allein aus Sicht des deutschen Datenschutzes ist dieser Ansatz bereits schwierig! Und es gibt deutlich bessere Systeme auf dem deutschen Markt, die entsprechend sicherer einzusetzen wäre. Wo BOS anderer Länder nach ersten Erfahrungen bereits deutlich Abstand nehmen setzt die Bundeswehr alles darauf, die Erfahrungen selbst machen zu können…
@tevanol
Ja, gab es – so wie ich die Berichte verstanden habe, können Aufnahmen der Drohnen, die auf Servern von DJI gespeichert werden, bei der chinesischen Regierung landen. Aber diese Speicherung ist wohl eher ein Angebot zur Bequemlichkeit, kein Muss, zumal es bei diesen Einsatzbedingungen ohnehin kein Internet und damit keine Verbindung zum Server geben dürfte?
Die Tauchergruppe Warnemünde war in Limassol und hat mittels Drohne
Kontingentfotos aufgenommen, ob es sich um die o.g. Drohne gehandelt hat oder nicht, ist nicht bekannt. Berichtet das dies die Bundeswehr auf Instagram https://www.instagram.com/p/BJ2WFI7BCF-/?taken-by=bundeswehr
@ Droneur
Wer auch immer beim Heer auf die Unmengen von MIKADO hinweist, hat ganz klar zwei Sachen nicht verstanden:
Erstens hat das Heer nicht mal die Hälfte der Systeme, die es nach der „neuen“ Struktur HEER2011 eigentlich braucht (es fehlen also allein im Heer weit über 100 Systeme).
Und zweitens sind die Anforderungen der Marine einfach anders. Sonst hätten sie ja einfach mal ein paar MIKADO ausprobiert, statt den ganzen mühsamen Prozess einer Sofortinitiative im Einsatz zu durchschreiten.
@tevanol
Bei der DJI handelt es sich um ein Spielzeug. Man kann einen Account anlegen und seine Flüge (nicht aber die Bilder) im Internet teilen.
Also werden sicher die GPS-Flugpfade etc. nach China geschickt. Aber das nur, wenn man die Drohne mit dem Internet verbindet. Eine wundersame drahtlose breitbandige Internetverbindung ist sicherlich nicht eingebaut.
Also kann man und muss man als Nutzer recht einfach aufpassen, was nach China gefunkt wird.
Warum sollte unsere Marine denn die Drohne oder das Steuergerät mit dem Internet verbinden? Wozu sollte das gut sein? Und was sollte die chinesische Regierung mit Bildern oder Videostream von der Suche vor der afrikanischen Küste anfangen können?
@Edgar: Vielleicht weil bei den Bildern und Videos zwangsläufig auch immer das eigene Schiff dabei ist, und weil es nicht immer um Flüchtlinge vor Afrika geht? Gedanken soll und mass man sich schon machen, bei Hardware für Netzwerktechnik doppelt.
Die Frage ist bereits falsch formuliert, nicht warum sollte ein Nutzer das machen ist die richtige Frage, sondern wann wird ein Nutzer den Fehler begehen und die Drohne mit dem Internet verbinden (Stichwort Updates etc.).
Der klare Vorteil der DJI, insbesondere im GPS Modus, sie ist sehr leicht steuerbar, Unterschied zur Mikado warscheinlich vergleichbar mit der Trefferleistung eines Ungeübten auf 200m mit dem G36 im Vergleich zum G3, wenn nicht sogar noch extremer.
Aber bei jeder Verbindung mit „Zuhause“ wird weiß der Teufel welche Daten abgegriffen, und selbst wenn es der letzte Standort war, dieser ist mindestens VS-NfD und hat damit nicht in den Händen der Chinesen verloren (man soll es denen ja auch nicht noch einfacher machen als es ist).
Zweitens ist es ein Qaudrocopter und damit von Hause aus „anfälliger“ als ein Hexa- oder Octocopter, insbesondere beim Betrieb über Wasser nicht zu unterschätzen, bei dem eine. Bedeutet der Ausfall eines Motors Totalverlust des Gerätes, bei dem anderen „nur“ Missionsabbruch.
Vermeidlich günstige Anschaffungskosten sind somit schnell neutralisiert.
@all:
Seewasser ist Salzwasser. DIJ’s dürften sich somit wg. Folgeschäden schnell erledigt haben – oder gibt es da die seewasserfeste MIL-Variante im Internet-Shop?
Zur Überwachung von Operationen (Boarding, u.a.) eignet sie sich aufgrund der kurzen Flugdauer eher nicht. Und wie „windfest“ ist sie?
@Thomas Melber:
Ist die kurze Flugdauer wirklich ein Problem? Was spricht denn gegen den Einsatz mehrerer Drohnen, die sich gegenseitig ablösen? (z.B. alle 15min)
Alleine schon die Projektbezeichnung SAliRFA (Sofortinitiative Seegestützte Aufklärung aus der Luft im Rahmen Friendly Approach) lässt übles ahnen. Dieser sprachliche „Kotzbrocken“ steht garantiert wieder einmal mehr für eine rüstungstechnische Nullnummer. Irgend etwas läuft bei uns schief. „Vom Osten gesteuert“ pflegte mein alter Zugführer in den 80ern gern bei diversen Unzulänglichkeiten zu sagen. Demnächst werden wir vom Chinesen gesteuert. Tolle Aussichten.
Hans Schommer
@Thomas Melber
Verstehe das Problem auch nicht. MKn soll nicht unbedingt der Boardingvorgang als solcher überwacht werden, sondern das Ziel davor aus der Luft aufgeklärt werden.
Wind- und Seewassertauglichkeit wird man sehen. Dennoch ist hier viel Kritik, die in Richtung dessen zielt, was sonst als „Goldrandlösung“, die viel zu spät und zu teuer ist, zerrissen wird.
@Hans
Sieh es doch mal so, wir bauen eine eigene Teilstreitkraft Cyber auf und kaufen gleichzeitig Systeme die eine Hintertür für chinesische Hacker liefern? Wo ist da die Logik?
Wer weiß schon welche Progmzeilen im Sourcecode eines Updates für die Firmware eingeschleust werden mag. Und zip zarap hat dieser plötzlich Zugang zu der Rechnerstruktur auf der ich die Luftbilder zur Auswertung ablege.
Bei den Streitkräften muss irgendwann mal auch beim letzten Landser das Gefahrenpotential der Domäne Cyber ankommen und deren Auswirkung auf Beschaffung neuer Technologien und neuer Wehrtechnik begriffen werden.
In Zeiten in denen alles mit jedem kommuniziert kann man nicht risikolos „ungeprüftes“ Gerät einführen.
Man mag meinen, ich würde den Teufel an die Wand malen? Vielleicht, aber wenn es ausreicht, dass das komplette Netzwerk des Bundestages ausgetauscht werden muss nur weil sich jemand die falsche Schmuddelseite angeschaut hat oder die falsche Email geöffnet hat, kann es auch passieren dass eine Frigatte, oder zumindest Teilsysteme, ausfällt nur weil man das falsche Gerät in den USB Port gestöpselt hat.
Sehr hübsch:
Die Niederlande beschaffen für ihre Marine eine handelsübliche Kleindrohne. Die Reaktionen hier: Toll, da sollte sich die Bundeswehr mal ein Beispiel dran nehmen, die Niederländer, die sind pragrmatisch.
Die Bundeswehr beschafft für ihre Marine eine handelsübliche Kleindrohne. Die Reaktionen hier: Ist die überhaupt seewasserfest? Die Chinesen können mitlesen! Was für eine Geldverschwendung! Ist doch viel zu anfällig, das Gerät!
Den Unterschied merkt ihr vielleicht ja selbst…
@WaGe:
Zugegebenermaßen war ich nie auf einer Fregatte der deutschen Marine und mein Wissen über die Bordsysteme diese Schiffe habe ich hauptsächlich aus den Kommentaren hier auf diesen Seiten und von Wikipedia, allerdings halte ich es für äußerst unwahrscheinlich, dass Moderne militärische Seefahrzeuge nicht über getrennte Systeme für verschiedene Aufgaben verfügen und diese nicht redundant ausgelegt sind.
BTT:
Persönlich hätte ich mich für ein anderes Modell entschieden, allerdings muss man gerade beim Thema Prei/Leistung schon sagen das die DJI Geräte recht gut sind. Ich denke auch, dass es sich nicht um die Lösung aller Probleme handelt, sondern ein schneller Bedarf gedeckt werden soll und im weiteren nach alternativen Produkten, auch aus dem mil. Bereich, geschaut wird.
Nun gut, man soll auch nicht alles schlecht reden. Warten wir ab, wie die ersten Einsätze der Drohne ablaufen. Erfahrung sammelt man in jedem Fall.
Hier mal ein paar Fakten zur Phantom:
Datenschutz/Wo landen meine Aufnahmen?
Die Drohne fliegt auch ohne Netzverbing d. h. keine Livebilder außer für mit der Drohne verbunden Geräten.
Der Livestram der Drohne wird auf dem Verbunden Gerät zwischen gespeichert, evtl. Fotos, Filme auf der SD-Karte der Drohne. Diese können jeweils in DJI-Cloud hochgeladen werden. Ebenso werden Flugdaten (GPS-Daten, Dauer, Geschwindigkeiten) in der App/Cloud gespeichert.
Da die Drohne ihre Daten nur an das Smartphone weitergibt, besteht hier die Möglichkeit auf dem Smartphone die Datenweitergabe zu kontrollieren/einzuschränken.
Flugleistung
Die Drohne schafft es 20-30 km/h Windböen auszugleichen und die Position zu halten. Die maximal Geschwindgkeit liegt bei ~70 km/h so dass die Drohne auch Böen bis zu 50 km/h mit nur wenigen Meter Abweichung ausgleicht.
Flugdauer beträgt, wenn man stärkeren Wind an nimmt ~ 20 min. Wo bei man schon nach 15 min. zur Rückkehr aufgefordert wird.
Oh Mann, was für ein Popanz und was für eine Diskussion. Früher hätte der Befehlshaber der Flotte so einen Sofortbedarf aus seiner Feldpost-Portokasse einfach gedeckt. Heute machen wir daraus eine Sofortinitiative Seegestützte Aufklärung aus der Luft im Rahmen Friendly Approach (SALiRFA ) mit öffentlichen Diskussionen in Sachen „It-Sicherheit und die Gelbe Cyber-Gefahr“.
Mann, sind wir professionell !
@Sebastian
Die Windausgleichmöglichkeiten scheinen mir begrenzt. Grob durch 2 sind 25 kn Wind und + sehr häufig.
Aber, warum nicht, endlich geht mal was?
@Klabautermann
Der Flottenchef ist ja wegen seiner Portokasse und seinem Einfluss auf Dinge beerdigt worden, der nun nur noch InM kann viel besser ohne Feldkasse.
Da isser wieder der deutsche Oberbedenkenträger!
Scheint nicht zu wissen, was er will. Die vermeintlichen Goldrandlösungen der letzten Jahre haben es nicht gebracht. Jetzt mal eher Ri. Markt-/Regalverfügbar ist auch wieder nicht recht.
Das Thema „Datensicherheit“ sollte gerade vor dem Hintergrund des angedachten Einsatzszenario (im SP die Aufnahme von Flüchtlingen) beherrschbar sein.
Zum Thema „Anfälligkeit“ nur (nochmal) zur Erinnerung: Für eine Mikado bekommt man ca. 60 P4 oder vergleichbare… fällt das Ding ins Wasser, weil… oder es vorher wegkorrodiert ist sein sollte, wird die nächste aus der Box geholt. Es sollte als Verbrauchsteil eingestuft werden. Fertig!
@Les Grossmann
Schon klar ;-) Aber man kann es mit der zentralen Beschaffung auch übertreiben. Die Drohne kann ganz „ohne Netz“ mit einer Remote Steering/Video-Downlink-Einheit über einen Labtop eingesetzt werden – zusätzliche Video-Slavetop können angeschlossen werden. D.h. auf dem „Mutterschiff“ sitzt der Pilot und der Regisseur und in dem friendly-approach-boat kann man sich anschauen auf was man da zufährt – wenn man diese „Ausbaustufe“ des Systems für notwendig erachtet. Einsatzreichweite und Flugdauer (auch bei Wind) sind imho völlig ausreichend, denn das „Mutterschiff“ steht keine 20 km von dem Flüchtlingsboot weg….ich schätze mal in der Regel gehen die bis auf Kalashnikov-, bzw-RPG-Reichweite an das Boot ran (500-100 m). Da kann man natürlich argumentieren, ob bei dieser Distanz ein paar ordentliche elektro-optische „Ferngläser“ (MultiSensorPlattform) nicht ausreichen……mit denen kann ich aber von oben nicht in das Flüchtlingsboot schauen.
Also her mit dem Teil.
@TW: Ich nehme die Diskussion hier eher andersherum wahr, im Sinne von „die BW stößte einen überdimensionierten Prozess in Grössenordnung von 6 Monaten an“, und meint bei der Produktauswahl klüger zu sein als die Niederländer (siehe Beträge von WaGe). Himmel, einfach mal machen, die Dinger werden keine Ewigkeit halten – und dabei immer ein wachsames Auge auf die Daten haben.
Kann mir das jemand bitte erklären!? Warum prüft das Luftfahrtamt der Bundeswehr dieses System und nicht die WTD 61 in Manching? Soll diese Drohne eine Muster- und/oder Verkehrszulassung erhalten?
@T.W.: Danke für den Einwurf!
Ich hab mir meinen gestern verkniffen, aber es ist immer das gleiche Schema: Eine grundsätzlich gute Idee wird hoffnungslos zerredet, wobei es noch nicht einmal eine Debattenkultur gibt.
Am Ende steht der Nutzer entweder mit Nichts(tm) da oder bekommt die selbstentwickelte Bronzerandlösung, welche aber lange Reifungsfristen hat und abartig teuer ist — und daher mit deutlich reduzierter Stückzahl gekauft wird.
Von Herstellung der Versorgungsreife reden wir dabei gar nicht erst (HVR hier: Banf 1 EA Drohne).
Es gäbe auch professionelle Modelle für Landschaftsfotografie und ähnliches, die etwas solider und windstabiler als eine Phantom 4 sein sollten.
Etwas besseres als eine Hobbydrohne wäre schon wünschenswert.
„Landschaftsfotografie“ ??? Nu wirds aber drollig ;-)
Ich meine wirklich zivile Landschaftsfotografie aus der Luft und keine militärische.
Helis oder Kleinflugzeuge sind nicht gerade billig und es gibt tatsächlich ein Marksegment über den Hobbydrohnen…
@Pippi
na, weil die Hobbydrohne außer zur Landschaftsfotografie zu einem echten Waffensystem
(a la Mikado) aufgeblasen werden muss. Dazu fehlt jetzt nur noch eine ordentliche Gesellschaftsdebatte scnr.
Ist diese Beschaffung der eigentliche Grund für das Ablehnen der SiE für eine „Drehflügler- Drohne“ (sinngemäß) durch die Abt SE?
Wir erinnern uns: die Anfangsbefähigung AIMEG, die dies nicht sein durfte …
Mannomann.
@T.Wiegold
Sehr geehrter Herr Wiegold, ihr Kommentar von 8:52 hat mir wirklich richtig gut gefallen. Gut erkannt und beschrieben. Er trifft den Nagel sowas von auf den Kopf. Danke, dass sie es ausgesprochen haben, sonst wäre garantiert jemand anders für diesen Kommentar „in der Luft zerrissen worden“.
Ich finde die Diskussion ebenfalls sehr bezeichnend.
Pragmatische Herangehensweise zeichnet sich eben dadurch aus, dass man sich sehr stringent fragt was will ich erreichen und auf was kann ich dabei verzichten?
Daher drücke ich weiter die Daumen für eine pragmatische Lösung für einen eng begrenzten Einsatzzweck.
Alles andere ist Goldrandlösung und Bundesbedenkenträgertum.
… wenn’s denn wie heute hier vorgeschlagen zum Verbrauchsgerät deklariert und so beschafft wird: dann immer gerne und hoffentlich sehr zahlreich. Im Großhandel gibt es zudem R
Mengenrabatte – und auf hoher See auch keine nationalen Vorschriften/Einschränkungen.
@TW eine lebhafte Diskussion lebt von unterschiedlichen Meinungen, wenn also „Bedenkenträger“ sich zum Thema Niederlande nicht gemeldet haben, dann kann es vielleicht auch einfach daran liegen, dass denen die niederländischen Streitkräfte egal sind.
Was die restliche Diskussion angeht, bitte folgendes zu beachten: Wir reden hier nicht von Datenschutz, das sind militärische Operationen, wir reden hier von sicherheitsrelevanten Informationen, egal ob VS-NfD, Mission Secret oder höher.
Hier wird eine Technik eingeführt die was diese Thematik angeht sehr fragwürdig ist. Nur mit dem Hintergedanken ich kann ein paar Tausend Euro sparen. Es ist aber nicht ausgeschlossen dass diese Technik andere Systeme konterkariert, die mehrere Milliarden Euro gekostet haben.
Tut mir Leid ich bin von der DJI als „militärisches“ Technologie nicht überzeugt. Zivil ist es der absolute Preis Leistungs Sieger, das muss man nicht diskutieren.
Und nur so zur Info, wenn man einen Controller darauf ansetzt, wird dieser 100% feststellen, dass die Kosten für die Prüfung und den Kauf dieser Geräte um ein Vielfaches höher sind, als der kommulierte Preis dieser Geräte.
@ T.W.
Die Lektionen mit diesem Spielzeug wird die Marine in kurzer Zeit machen.
Im HIRF-Environment einer Fregatte oder anderen Kriegsschiffen wird sich die Operation schnell erledigen. Fehlende Manöverfähigkeit bei der kleinen Reynoldszahl tut ihr übriges.
Das hier ist ein Spielzeug aber kein ernsthafter Versuch mil Fähigkeiten zu gewinnen.
Als Verbrauchsgerät für Lehr und Studienzwecke aber sehr geeignet ;-)))))
@ Schorsch52
Zu den Vorschriften auf hoher See ist das nur die halbe Wahrheit. Der Bund haftet für seine Luftfahrzeuge unbegrenzt und egal wo.
@Klabautermann
Schon klar, das mit der Feldkasse hat ja schon beim alten Fritz, leidlich funktioniert.
Bin da voll bei Ihnen, manche Dinge sollte man mal die regeln lassen, die den Bedarf haben und wissen was sie wollen. Ich darf nicht plaudern, aber vor der SKB gab es da die eine oder andere „Flottille“. mit reichlich Porto.
Vor Jahren musste- nein durfte- ich einen Lehrgang an der Schule für an der DNK Grenze, also in Bunkernähe besuchen. Da wurde schon vor gefühlt 100 Jahren davon geschwurbelt, morgen kommt der camcopter, weil sowas von unverzichtbar – insofern, her mit dem Gerät.
„Schule für Höherbegabte“
seufz…
SALiFRA (Seegestützte Aufklärung aus der Luft im Rahmen Friendly Approach)
ist genau das und nicht mehr.
Hier geht es mit nichten um eine „Borddrohne“ als Aufklärungsmittel für ein breites Aufgabenspektrum. Der Name ist Programm und gibt offen bekannt, dass hier eine absolute Nische betrachtet wird – Friendly Approach
Friendly Approach ist eine „Sunshine Operation“ bei „Sunshine Wetter“ und da reicht so eine Drohne auch locker. Hier soll doch nur eine mögliche Gefährdung oder Fehleinschätzung der Sicherheitslage eines Wasserfahrzeuges vermieden werden um dann überhaupt einen „Friendly Approach“ durchzuführen. Und da ist der Blick „von oben“ eben oftmals genau der Blickwinkel der am geeignetsten ist und sich über MSP nicht verwirklichen lässt – oder auch schlicht den Hubschrauber nicht rechtfertigt.
Und zum Thema „Robustheit“ – Wo Wind da meist Welle und wo Welle da kein Approach – schon gar kein Friendly – möglich (Man beachte wer da wie mit was wen „approached“) Daher bei „kein Approach“ auch kein Bedarf an „SALiFRA“.
Ich seh das ganze positiv – auch wenn ich vom Thema Friendly Approach generell nix halte. Aber wer das eine will muss das andere mögen.
Viele Dank @Jas für ihren Kommentar, volle Zustimmung und eine Ergänzung:
Beim „friendly approach“ ist zu beachten, dass es wichtig ist im Vorfeld Risiken, Mißverständnisse, Über-oder Fehlreaktionen etc. zu reduziern – sowohl auf Seiten der Retter, als auch auf Seiten der zu Rettenden. Von daher ist der „nicht bedrohlich“ wirkende, quasi „zivile“ Blick von oben für beide Seiten sehr wichtig. Die Flüchtlinge in diesen Booten sind in der Regel mehrfach traumatisierte Menschen, die beim Anblick bewaffneter, militärischer „Macht“ a zunächst einmal alles andere einfällt als „Erlösung“. Und die sitzen nun (vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben) in einem vollgepropften Boot auf dem Meer – völlig wehr-und hilflos, denn sie können noch nicht einmal weglaufen und schwimmen können die meisten auch nicht – und sehen dann wahrscheinlich auch zum ersten Mal in ihrem Leben ein Kriegsschiff auf sie zukommen. Aus Schlauchbootperspektive sieht da selbst ein Minenkampfboot wie ein Schlachtschiff aus. Andereseits kann das „Rettungsteam“ nicht ausschließen, dass sich an Bord u.U. wirklich böse, bewaffnete Buben verbergen und außerdem ist der Blick von aben wichtig für die Einschätzung des „Schadensbildes“ (wie viele ? Kinder, Frauen, Männer ? etc…..).
Aus meiner Sicht ist die rasche Beschaffung dieser Drohne mehr als nur gerechtfertigt, ich halte das für erforderlich. Und da sollte man mit juristischen oder technischen Argumenten ämterseitig endlich einmal die Kirche im Dorf lassen. Her mit dem Teil.
@LTC0815
und genau da liegt der hase im pfeffer. und mit den systemen, die defekt, schrott oder einfach MIA sind, fängt man am besten gar nicht erst an.
zu der aussage, dass auf hoher see keine (nationalen) vorschriften/gesetze existieren würden, muss ich leider erwidern, dass bei sämtlichen einsätzen von luftfahrzeugen, die die deutschen streitkräfte unter dem balkenkreuz durchführen, auch die jeweiligen vorschriften, regelungen, etc. einschlägig sind. gut möglich, dass es auf hoher see bzw. in int gewässern weniger auflagen und einschränkungen sind, die zu beachten wären, aber komplette narrenfreiheit besitzt die bw auch dort nicht.
@Pippi L.
Wie im Artikel geschrieben wird die Drohne vom LufABw auf „sicheren Betrieb“ geprüft, da in der Gewichtsklasse keine Zulassung notwendig ist. Die WTD 61 ist für die Qualifizierung zuständig.
@Droneur:
„dass bei sämtlichen einsätzen von luftfahrzeugen, die die deutschen streitkräfte unter dem balkenkreuz durchführen“….
Lieber Droneur, seit 1945 fliegen dt Flugzeuge mit „Balkenkreuz“ nur noch auf Flugschauen.
Die Bundeswehr führt ein „Eisernes Kreuz“ an ihren LFZ.
Prüfung und Einführung: Unterm Strich werden die kleinen Drohnen erst nach Ende dieses „Flüchtlingssommers“ im Mittelmeer zur Verfügung stehen, denn danach kommt die Zeit der Stürme zwischen November und März mit weit weniger Überfahrten und viel Wind. Breiter Einsatz also eher grob ab April 2017.
Frage: Nutzen die Italiener/Frontex ähnliche Drohnen?
@ Ottone:
Sturm und Wind. Mögen auch die DIJ’s nicht. Habe selbst leidvolle Erfahrungen im semiprofessionellen Einsatz gemacht. Besseres Spielzeug halt. Aber probieren geht – auch hier – über studieren. Seither bevorzugen wir im Binnenland statt Phantomen wieder Eichhörnchen . Die sind härter im Nehmen, rundum zuverlässiger, „schnell verlegbar“ und so. Aber ich bin halt kein Mariner und kann da auch nicht viel mitreden. Außer dass die eine oder andere Kamera von mir kein Nordseeklima vertragen hat. ;-)))
@ Singulativ
Vielen Dank für Ihre Klarstellung, aber wie prüft man einen „sicheren Betrieb“ was hat man darunter zu verstehen?
Lieber dfg, die Erwähnung des Balkenkreuzes war eher sprichwörtlich gemeint. Wie ich sehe, haben Sie den Kern der Aussage dennoch erfasst. Vielen Dank trotzdem für Ihre Aufklärung.
B2T: Auch wenn die P4 aufgrund ihrer Gewichtsklasse keine Zulassung benötigt, kann eine Musterprüfung notwendig sein. Und diese würde mMn in Manching dürchgeführt.
Als gäbe es keine zuverlässigen, professionellen Ansprüchen genügende Hexa- oder Octocopter-Kameradrohnen, auch aus deutscher Produktion, die immer noch vergleichsweise billig sind, und seit Jahren in Land- und Forstwirtschaft, zur Inspektion von Industrieanlagen und bei der Polizei eingesetzt werden….Um die zu googeln müsste aber vermutlich erst KPMG engagiert werden. Dann lieber Dank dem Conrad-Katalog!
@Ops: Bitte Beispiele samt Kosten anführen. Danke.