Nach dem Putsch: Bundeswehr nahm Flugbetrieb in Incirlik wieder auf

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Nach der vorübergehenden Sperrung der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik als Folge des (gescheiterten) Militärputsches hat die Bundeswehr am (heutigen) Montag  den Flugbetrieb von diesem Stüzpunkt wieder aufgenommen. Wie geplant seien Tornado-Kampfjets zu Aufklärungsflügen sowie ein Tankflugzeug zur Unterstützung anderer Nationen in der Anti-ISIS-Koalition gestartet, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin. Die USA hatten ihre Flüge bereits am Sonntag wieder aufgenommen.

Nach dem Putschversuch am vergangenen Freitag war der Luftraum über Incirlik wie an anderen Orten der Türkei vorübergehend gesperrt worden. Der bisherige Kommandeur der Luftwaffenbasis, der türkische Brigadegeneral Bekir Ercan Van, und mehrere seiner Offiziere wurden unter dem Vorwurf der  Beteiligung am Putsch festgenommen.

Nach Angaben des deutschen Verteidigungsministeriums war bereits am Sonntag ein neuer Base Commander eingesetzt worden, der auch sofort mit den in Incirlik stationierten Soldaten anderer Nationen, insbesondere der USA, Kontakt aufgenommen habe. Sein erklärtes Ziel sei es, die Basis so schnell wie möglich zu ihrem normalen Betrieb zurückzuführen.

Die Stromversorgung des Stützpunktes, die während des Putsches gekappt worden war, ist weiterhin unterbrochen. Nach wie vor werde die Notstromversorgung genutzt; an der Wiederherstellung der Stromlieferung durch das örtliche Versorgungsunternehmen werde gearbeitet, sagte der Ministeriumssprecher.

Incirlik ist einer der wichtigsten Stützpunkte für den Kampf gegen die ISIS-Terrormilizen in Syrien und im Irak. Die Bundeswehr fliegt von dort ihre Aufklärungsflüge, die USA und zeitweise auch andere Nationen Bombardierungen gegen ISIS. Zudem lagern auf der Basis, offiziell nicht bestätigt, taktische Atomwaffen der USA.

(Archivbild: Vorbereitung von Tornados vor dem Start zu einem Einsatzaufklärungsflug auf der Air Base Incirlik im Rahmen der Mission Counter Daesh am 24.02.2016 – Foto Bundeswehr)