„Es ist Zeit für die Bundeswehr, wieder zu wachsen“ (Neufassung)
Erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges soll die Bundeswehr nicht weiter verkleinert werden, sondern zusätzliche Soldaten bekommen. Die Zeit des Schrumpfens sei vorbei, es ist Zeit für die Bundeswehr, wieder zu wachsen, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am (heutigen) Dienstag in Berlin. Planerisch sind für die Jahre bis 2023 insgesamt rund 14.300 neue militärische Dienstposten vorgesehen – allerdings soll ein Teil davon aus dem bestehenden Personal gewonnen werden, vor allem durch Umorganisation. Tatsächlich soll die Personalstärke der Truppe in den nächsten fünf Jahren um rund 7.000 Soldatinnen und Soldaten steigen. Und auch das nur unter der Voraussetzung, dass bis zum Jahresende die bislang angepeilte Zahl von 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten tatsächlich erreicht wird. Derzeit sind es fast 3.000 weniger.
Das Statement von der Leyens dazu:
Im Detail liegt dem neuen Personalkonzept, von der Ministerin als Trendwende bezeichnet, eine komplexe Berechnung zu Grunde:
• Die derzeitige – theoretische – Personalstruktur der Bundeswehr beträgt 185.000 Soldaten, davon – wiederum theoretisch – 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten und 12.500 Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL). Von den FWDL haben 5.000 als so genannte FWDL fix einen zugeordneten Dienstposten, 7.500 nicht (FWDL flex). Hinzu kommen 2.500 eingeplante Reservisten. Und eine Planung von 56.000 zivilen Beschäftigten.
• Der prognostizierte Mehrbedarf aufgrund der zunehmenden Zahl von Auslandseinsätzen und der stärkeren NATO-Verpflichtungen vor allem an der Ostflanke des Bündnisses beträgt nach Angaben aus dem Ministerium 14.300 militärische Stellen und 4.400 zivile Stellen bis 2023.
• Die genannten zusätzlichen militärischen Stellen ab 2017 bis 2023 setzen voraus, dass die derzeit geltende Planungszahl für die Berufs- und Zeitsoldaten, also 170.000, bis Ende 2016 erreicht wird, die zusätzlichen Stellen kommen oben drauf.
• Aber: 5.000 militärische Dienstposten sollen aus dem Bestandspersonal gewonnen werden, also aus den Soldaten, die jetzt schon da sind. Dafür sollen 1.500 Stellen durch Binnenoptimierung erreicht werden – zum Beispiel mit Soldaten, die als ausscheidende Zeitsoldaten den ihnen zustehenden Berufsförderungsdienst nach dem Ausscheiden wahrnehmen, nicht vorher. Außerdem werden von den FWDL-flex-Stellen 3.500 auf feste Dienstposten gesetzt, also zu FWDL fix.
• 7.000 zusätzliche militärische Dienststellen werden durch neu eingestellte Soldatinnen und Soldaten besetzt – und durch bereits dienende Soldaten, die ihre Dienstzeit freiwillig verlängern. Dafür soll es die Möglichkeit geben, die so genannte besondere Altersgrenze zu überschreiten, also über das für den jeweiligen Dienstgrad übliche Pensionsalter hinaus in der Bundeswehr zu bleiben. An eine gesetzliche Änderung ist nicht gedacht, da diese Altersgrenze ohnehin per Gesetz in den kommenden Jahren weiter angehoben wird.
• Rund 2.300 der als nötig erachteten militärischen Stellen können nach derzeitiger Planung nicht besetzt werden.
Das heißt unter dem Strich: Tatsächlich wird die Bundeswehr maximal um die 7.000 militärischen Dienstposten wachsen – also nach derzeitiger Planung nicht größer werden als 192.000. Und auch das nur unter der Voraussetzung, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. (Für die zivilen Dienstposten sieht es etwas einfacher aus: Da dürften, so heißt es im Ministerium, alle benötigten 4.400 Stellen schlicht durch Neueinstellungen besetzt werden können.)
Die geplant 14.300 neuen Stellen (faktisch werden es ja wohl weniger werden) sollen unter anderem folgenden Bereichen zugute kommen:
• Dem neu aufzustellenden Bereich Cyber- und Informationsraum
• Dem Sanitätsdienst, der allein für die Sanitätsversorgung in laufenden Einsätzen 500 zusätzliche Stellen erhalten soll
• Einer verbesserten maritimen Komponente in Zusammenarbeit mit den Niederlanden – dafür soll das Seebataillon eine zusätzliche Boardingkompanie erhalten
• Zusätzliches Personal soll das Mehrbesatzungskonzept der Marine, d.h. mehrere Mannschaften für ein Schiff oder Boot, verstärken
• Die Luftwaffe bekommt Personal für einen zweiten Lufttransportstützpunkt (bislang hat sie nur die Möglichkeit, einen zu betreiben)
• Ebenfalls für die Luftwaffe werden, allerdings erst am 2021, zusätzliche Soldaten für die FlaRak-Truppe eingeplant
• Im Hinblick auf die stärkere Nutzung von Drohnen wird es zusätzliches Personal wie Piloten, Payload-Operators, aber auch Luftbildauswerter geben (der bevorstehende Einsatz in Mali hat die Lücken sehr augenfällig gemacht)
• Das Heer bekommt eine zusätzliche Pionierbrückenkompanie
• Die Spezialkräfte von Heer und Marine werden verstärkt, unter anderem erhält das Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw rund 160 zusätzliche Unterstützungskräfte, die eine Verbesserung der Autarkie bei Einsätzen erreichen sollen – zum Beispiel Koordination für Feuerunterstützung und Close Air Support und Kommunikation. (Bei den Kommandosoldaten des KSK, über Jahre immer ein Besetzungsproblem, sind die Kompanien derzeit zu 85 Prozent besetzt, was aber weniger an Interessenten als an den Auswahlkriterien liegt.)
Insgesamt sollen die zusätzlichen Stellen allen Teilstreitkräften und Organisationsbereichen zugute kommen; da wird man die Details noch abwarten müssen.
Mit dem atmenden Personalkörper, den die Ministerin ankündigte, soll künftig auch die bislang fixe Personalobergrenze der Vergangenheit angehören: Ein Personalboard, analog zum bereits bestehenden Rüstungsboard, soll ab 2017 jährlich einen Personalbedarf für die nächsten fünf Jahre festlegen. Ob und wie viel davon dann genehmigt wird, ist vor allem eine Frage des Haushalts – also des Finanzministers und dann des Bundestages.
Allerdings, so heißt es aus dem Ministerium, seien die zusätzlichen Kosten vorerst überschaubar: Für 2017, also das erste Jahr der Personalplanung neuer Art, gehen die Ministerialen von 90 Millionen Euro Mehrkosten aus. Selbst 2020 würden die jetzt absehbaren zusätzlichen Personalkosten nur drei Prozent der gesamten Personalkosten ausmachen.
Da ist, bislang, aber noch nicht die schon absehbare Besoldungssteigerung drin. Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst, vor kurzem ausgehandelt, wird für die Bundeswehr Mehrkosten von 288 Millionen Euro in diesem Jahr bedeuten – die allerdings 2016 im – gesonderten – Einzelplan 60 enthalten sind und nicht aus dem Verteidigungshaushalt bezahlt werden müssen. Im kommenden Jahr sieht das anderes aus: Gut 670 Millionen Euro kostet die Besoldungserhöhung, und die kommt dann voll aus dem Verteidigungsetat.
Nachtrag: Die Planungen, wo neues Personal eingesetzt werden soll, hat der Deutsche Bundeswehrverband in einer übersichtlichen Grafik veröffentlicht. Da steht keine Quellenangabe dabei; ich würde mal vermuten, dass das keine Eigenarbeit des Verbandes war…
(Klick macht größer; danke für den Leserhinweis.)
Als Pendlerarmee funktioniert das nicht. Die letzte Reform hat zu viel zerstört und die Altersbänder sind doch auch noch am laufen. Alles komisch !
@ Sasso:
Können Sie Ihren substantiellen Hinweis bitte näher erläutern? Mit den Altersbändern, die lt. Ihrer Einschätzung „doch auch noch am laufen“ (?) seien, kann ich wenig bis gar nichts anfangen.
@T.W.
steiche
„5.000 militärische Dienststellen“
setze
„5.000 militärische Dienstposten“ (Oder einfach nur Stellen ;) )
@Stangenhannes:
Sasso referenziert wahrscheinlich das Strukturanpassungsgesetz mit den Altersbändern I-III, mit welchem bis 2017 Personal _abgebaut_ wird ;)
@Kerveros
Danke für den Hinweis, hab’s korrigiert (und hoffentlich nicht weiteres übersehen). Die Suche nach Synonymen ist da so schwierig…
@Stangenhannes, ich mein das Bw-reformbegleitgesetz ich glaube bis Ende 2017 trennt sich die Armee noch von bis zu 6000 Zeit- und Berufssoldaten, die vorzeitig ihren Dienst beenden .
@Kerveros
@Sasso
Danke für die Klarstellung.
@TW:
Stichwort: Heraufsetzung Altersgrenze
„An eine gesetzliche Änderung ist nicht gedacht, da diese Altersgrenze ohnehin per Gesetz in den kommenden Jahren weiter angehoben wird.“
Gibt es hierzu nähere Informationen?
Danke
Wollen wir mit ganzen 40 A400M (wenn sie denn mal ausgeliefert sind, also so grob 2047) zwei LTG ausrüsten? Selbst mit den 53 wäre das komisch. Aber naja, dann können sich die Bürgermeister von Rendsburg (Hohn) und Landsberg (Penzing) ja schonmal warm laufen – oder es wird ein ganz anderer Fliegerhorst ;-). Ankündigen kann sie ja viel, vermutlich wird sich dann der Nachfolger die blutige Nase abholen dürfen, wenn das ganze mangels zusätzlicher Finanzmittel wieder versandet…
@Hans Dampf:
Geplant waren ja 73, aber da die Industrie den Preis hochgeschraubt hat und man bei den verträgen (a) suboptimal aufgestellt war und (b) der politische Wille nunmal der war, die Industrie zu subventionieren, hat man sich dann schrittweise die 40 schöngerechnet. Es gibt dazu offizielle Studien, die belegen, dass 40 absolut reichen… (wer Ironie findet, darf sie behalten ;) )
@T.W.
gerne…
in der Sache
Ersteres ist ein reiner Buchhaltungstrick, letzteres nichts Neues, also Augenwischerei. In Mangelbereichen wird seit Jahren Personal über die Altersgrenze hinweg verwendet.
Wo die Leute trotzdem ausscheiden, kommen die Pensionäre als Reservisten wieder… in den letzten Jahren auch gerne mal bis zu sechs Monaten am Stück.
Will sagen: dieses ‚Maßnahmenpaket‘ ist eher Ablenkungsmaßnahme denn Fortschritt.
Insgesamt fällt auf, dass hier im Wesentlichen Bereiche mit Stellen ‚verstärkt‘ werden, in denen die Stellenbesetzung ohnehin nicht blendend ist.
Ob ich dann 80 von 150 Stellen statt 70 von 100 besetzt habe, dürfte sich in der Praxis nicht im Übermaß auswirken.
@Hans Dampf
„Personal für 2. Lufttransportstützpunkt“ im Einsatzgebiet ist kein weiteres LTG!
Achso, na gut, musste man wohl zwischen den Zeilen lesen ;-)!
Wo stehen denn die Detail‘ s des neuen Personalkonzept. Vielen Dank !,,
Das soll ein Nachträglicher April Scherz sein der erst jetzt Geschrieben wurde
eine Brücken Kp beim Heer das soll das sein
Die haben den Schuss nicht gehört und Träumen weiter
KSK bekommt jetzt schon kein Nachwuchs weil die nicht Schaffen die Prüfung ( die Schafft 80% der Normal Sterblichen nicht )
Cyber- it eine Papier Nr weil Bw die nicht selber betreiben darf dafür gibt es ein Eigenes Ministerium die dürfen nur im Auftrag Arbeiten und sollen Extra werden so ist das die Große Frage ob heute auf Morgen die wieder Ausgegliedert wird
Die Planung der Zivilbeschäftigten geht von einer Stärke von 56.000 Bediensteten aus.
Bis 2023 soll ein Zuwachs von 4.400 erfolgen. Macht also dann: 60.400.
Nach meinem Wissensstand sind es aber bereits jetzt noch über 70.000.
Verstehe den Begriff „Zuwachs“ daher nicht.
Der russischen Bedrohung mit einer Pionierbrückenkompanie begegnen zu wollen ist doch wohl eine Lachnummer!
Eine neue Panzer- oder Panzergrenadierbrigade mit 5 Kampfbataillionen wäre das allermindeste, was wir aufstellen müssten, um Russland nur minimal abschrecken zu können.
Die 7.000 neuen Soldaten bräuchten wir sofort und nicht in 7 Jahren, aber dies ginge nur mit Wiedereinführung der Wehrpflicht oder der Öffnung der BW für alle EU-Bürger z.B..
Nur bischen OT: Wo finde ich eigentlich die aktuellen Zahlen der zivilen Mitarbeiter (Beamte und AN) der Bundeswehr ? Während man bei einer Suche (nicht nur mit Google) bei Soldaten schnell fündig wird, ist mir das bei den zivilen Mitarbeitern nicht gelungen. Da kommt einem dann fast die Vermutung, dass da jemand was verbergen will. Aber das kann natürlich nicht sein….
Gibt es denn ein Dokument wo man die 96 Einzelmaßnahmen im Detail nachlesen kann?
Danke.
Eine Pionierbrückenkompanie finde ich auch ein bisschen merkwürdig.
Erst letztes Jahr wurde das Spezialpionierbatallion 464 in Speyer aufgelöst. Da hatte man einen sehr gut aufgestellten Pionierverband mit perfekter Infrastruktur (inkl. Truppen- und Wasserübungsplatz) und wohlwollender Bevölkerung !
Jetzt fängt man wieder bei Null an !
Die Personallage ist „nicht so schön, aber so unglücklich wie Maria Stuart“
@Phillip Runge: Klose im Jahre 1970
Sie sind ein Elefant, gell ?
@Nikom
Jupp…und er hat schon damals Recht gehabt !!
Ich denke die oben genannten Zahlen sind etwas verwirrend. Vielleicht sind sie auch extra so vom Ministerium geschildert worden, damit man den Kern des Problems nicht sofort erkennen kann.
Deshalb mein Versuch einer Interpretation der Zahlen.
1. Freiwillig Wehrdienstleistende (FWDL)
Im Schnitt waren es in der letzten Zeit wohl immer um die 10000 FWDL die in der Bw dienen. Wenn man jetzt die Zahl der FWDL fix, also der Stellen mit einer originären Aufgabe von 5000 um 3500 erhöht, dann haben zukünftig 8500 FWDL einen per STAN-Auftrag begründete Tätigkeit und der Rest von ca. 1500 FWDL sind weiter Truppenpraktikanten zur freien Verfügung der Chefs. Mithin versucht man die vorhandene Anzahl von FWDL sinnvoller zu nutzen, zu Lasten einer gewissen personellen Flexibilität für Sonderaufträge.
2. „5000 militärische Dienstposten“ sollen aus dem Bestandspersonal gewonnen werden, davon sind aber schon die 3500 „FWDL fix“ verplant. Gegenüber der jetzigen Situation kein einziger Soldat mehr, denn die sind ja schon beim jetzigen Bestand an FWDLs vorhanden. 1500 Soldaten sollen im Schnitt rechnerisch mehr vorhanden sein, wenn SaZ ihre BFD-Ansprüche, also ihre Freistellungsansprüche zur Berufsausbildung nach einer längeren Verpflichtungszeit nicht innerhalb ihrer 8, 12 oder 15 Jahren Dienstzeit sondern danach im Anschluss nehmen. Dies ist aber defacto eine freiwillige Dienstzeitverlängerung ohne entsprechende höhere Abfindung. Für die SaZ, die vor an einem Stichtag sich nach dem alten System verpflichtet haben, eine Verschlechterung ihrer Situation, außer sie befürchten eine drohende Arbeitslosigkeit nach ihrer Verpflichtungszeit und wollen eine längere abgesicherte Versorgung erreichen.
3. „7000“ Neueinstellungen und Dienstzeitverlängerung für BS
Nehmen wir mal an, dass 3500 Berufsoldaten sich entschließen sollten ihre Dienstzeit freiwillig zu verlängern, weil sie Spezialist sind, gesundheitlich so weit fit sind, ihre Tätigkeit lieben und statt mit 54 – 56 Jahre lieber mit 56 – 58 Jahren in Pension gehen wollen. Dann muss man von diesen 3500 BS diejenigen Soldaten subtrahieren, die dies bereits jetzt freiwillig tun und bereits jetzt in dem Bestand von 167300 BS und SaZ-Soldaten enthalten sind. Also netto wird dies die Antrittsstärke vielleicht um 1000 – 3000 Soldaten erhöhen.
Die restlichen 3500 Soldaten von den 7000 wären echte Neueinstellungen. Bei einem derzeitigen Bestand von ca. 177000 SaZ, BS, und FWDL, eine personelle Neueinstellung von ca. 2 Prozent mit Zielvorgabe in 7 Jahren.
Mit diesen 2 % oder 3500 Soldaten wird der personelle Verlust durch die Pensionierung der „Baby-Boomer“-Berufssoldaten in den nächsten 7 Jahren nicht annähernd ausgeglichen werden können. Zu dem Stichpunkt Spezialisten ist zu sagen, pensioniert werden immer Spezialisten mit einer ca. 35 jährigen Berufserfahrung. Eingestellt werden Berufsanfänger, die vielleicht in 5 – 10 Jahren gute Spezialisten sein werden.
Insofern ist das Stichwort vom „atmenden Personalkörper“ den die Ministerin benutzt hat, sinnentstellend, denn Spezialisten wachsen nicht auf Bäumen, sondern die muss man selbst als Berufsanfänger einstellen, ausbilden, Erfahrung sammeln lassen, weiterbilden, eine attraktive berufliche Karrierelaufbahn anbieten und dann hoffen, dass sie bleiben und ihr erworbenes Spezialwissen als Soldat bei der Bw einsetzen und nicht in der freien Wirtschaft.
Und ich frage mich weiterhin, ob im PSM 185 alle DIenstposten gem. Soll/Org haushalterisch hinterlegt sind.
Es gab da ja Hinweise aus verschiedenen Bereichen, dass man nur 70% der Mannschaften veranschlagt hat („DynVM Personal“). Oder doch nur ein temporäres Thema?
Solange diese Ausgangslage unklar ist, kann man auch die jetzigen Maßnahmen nicht wirklich beurteilen.
Etwas spitzfindige Frage: Geht es um einen Lufttransportstützpunkt oder um einen Logistischen Umschlagpunkt Luft?
Unterschied ist, dass letzteren die SKB betreibt, nicht die Lw. Allerdings haben wir an LogUgPkt Luft bereits mehr als einen.
@ Nikom
Alle bei der BWI, LHDBw, BwFuhrpark GmbH, kooperativen Modelle, bei der HIL usw. beigestellten Zivilbeschäftigten der Bw und alle nach Tarifvertrag in den letzten 10 Jahren (auch Härtefallregelung mit 55 Jahren) „abgebauten“ Zivilbeschäftigten werden weiterhin aus dem Personalhaushalt der Bw bezahlt, gelten aber im Personalbestand als „nicht mehr vorhanden“.
Es sei ihnen alle herzlich vergönnt, die Zahl der Zivilbeschäftigten auf der Gehaltsliste der Bw dürften aber immer noch bei ca. 70000 – 80000 Personen liegen.
@ kato
Sowas wie die Lw in Termes betrieben hat ist mit einem Lufttransportstützpunkt gemeint.
Afrika lässt grüßen, z.B. aktuell Niamey in Niger zur Versorgung der Truppe in Mali
@Nikom: Da will niemand was verbergen, warum auch? Steht im Haushaltsplan.
http://www.bundeshaushalt-info.de/
Haushaltsplan 2016, Einzelplan 14: Personalhaushalt (S. 155).
Ich begrüße ausdrücklich die Aufstellung einer zusätzlichen Kompanie im Seebataillon, da man hier unter der Einsatzbelastung ächzend nicht mal mehr auf dem Zahnfleisch ging, sondern schon längst den Kiefer aushöhlte.
Allerdings… ist es denn eine „Boardingkompanie“ oder eine wie jetzt verortete „Bordeinsatzkompanie“? Da ich weiss, das selbst die Marine sich nicht mit ihrem eigenen Wording auskennt (Mir wurde letztens in Rostock noch etwas von den Kampfschwimmern des SEKM und den Kräften des MSK erzählt) nehme ich mal einen folgenlosen Versprecher an.
Zu den anderen Aussagen gerade bezüglich Mehrbesatzungsaufstockung und Aufstockung KSM würden mich gerne genaue Zahlen und Ziele interessieren.
Interessant finde ich auch u.a. das die Kampfretter der Lw wohl doch leer ausgehen? Hier war doch insgesamt ein Riesenbedarf um dieses lächerliche Konstrukt ordentlich aufzustellen
Angesichts div. Fragestellungen hier: Die Details, insbesondere wo Personalverstärkungen wirksam werden sollen, gab’s heute nur auf Zuruf. Das steht bestimmt auch in einem Papier, aber das habe ich (bislang) nicht.
@Jas
dann kann man ja hoffen das diese Fähigkeit nicht mehr bei PzGren outsourcen muss.
„Die können aufgesessen dann können die auch auf Schiffen.“
@ Georg
… Und die da 9000 Dienstposten im Facility Management die Arbeit für die BIMA erledigen. Geschickt mit der Dachvereinbarung gelöst.
Beim DBWV gibt es schon einen Meilensteinplan mit konkreten DP mil/ ziv und Aufstellungen/ Umstrukturierungen …
https://www.dbwv.de/C125747A001FF94B/CurrentBaseLink/W2A9TLJP982DBWNDE/$FILE/160510_TWP_InfoPakett_Meilenstein_800px.jpg
@chris
sorry, da bin ich nicht bei ihnen. Dieser „outgesourcte“ Auftrag für die Panzergrenadiere kann auch gerne in Zukunft outsourced bleiben, wenn die Marine weiterhin nicht in der Lage ist ihre Bordbesatzungen dafür auszubilden. Verstehen sie mich nicht falsch, das hätten auch keine Grennis machen müssen, die waren aber eben gerade als ORF Btl CRC geprüft und verfügbar. Im Grunde ist es ein absoluter low level Sicherungsauftrag, man könnte fast schon von der personifizierten WachATN sprechen. Nur sieht sich die Marine derzeit nicht in der Lage diese Aufgabe durch die Bordbesatzung berädern zu lassen. (Teilweise verständlich mit Blick auf die personelle Lage dort). Wären es anstatt Grennis Logistiker oder ABCisten gewesen hätte ich auch nicht gezuckt.
Die Bordeinsatzkompanie des SeeBtl stellt jedoch spezialisierte Kräfte(!) für ein großes Einsatzspektrum. Der Auftrag den die Kameraden der Mechanisierten Infanterie da wahrnehmen wäre aber in Anbetracht der knappen Ressource Mensch wahrlich „Perlen vor die Säue“. Damit möchte ich keinesfalls die Leistung der Heereskameraden kleinreden, jedoch muss man der Marine auch mal beibringen ihre Ressourcen richtig einzusetzen und die Abfrage an das Heer für diesen „Ordnungsauftrag“ an Bord war da völlig richtig und ist ein nicht zu vernachlässigender Schritt in eine größere Interoperabilität beider TSKs.
Unterm Strich: Danke an das deutsche Heer für diese tolle Unterstützung und danke an wen auch immer in der Marine der mal begriffen hat, dass spezialisierte Kräfte nicht für jeden HiWi Job verbraten werden können nur weil da Marine draufsteht.
@Flieger 99
Vielen Dank. Ich glaube kaum, dass das eine DBwV-Eigenarbeit ist ;-) also eher die Liste aus den Ministerium. Dann stelle ich die doch oben mal ein…
Danke für die Infos.
@Jas
grundsätzlich bin ich da bei ihnen nur das Problem was sich ergibt ist das dadurch Btls langfristig nicht einsatzbereit sind.
mal ein Bsp
– ein Zug in Mali
– ein Zug Vorbereitung Afg
– ein Zug bei der Marine
– alle Dienstgrade einer Kp im Irak
Ergebnis im Btl nur eine Kp Einsatzbereit die auch noch einzelnes Personal an die anderen abgibt. Dazu kommen dann noch Dinge wie Puma Einführung oder persistent presence und bei PzGren sieht es überall so aus.
425 Mann zur Stärkung der Artillerie-, Aufklärungs- und Pioniertruppe bis 2022 – Donnerwetter. Und 290 Mann für ein 6. Panzerbataillon, wobei es dazu offenbar noch keine weitergehende Planung gibt. Naja, man soll sich ja auch über kleine Dinge freuen, heisst es ja immer – zumal ja schon in Teilen der Presse das Wort „Aufrüstung“ rumgeistert.
Mit Blick auf den Nachtrag wiederhole ich mal meine obige Frage:
Was ist denn mit der querschnittlichen Etatisierung der Mannschaftsdienstposten außerhalb der Marine?
Gab es die bereits bisher oder gibt es die auch weiterhin nicht?
Ach guck – laut Liste soll auch eine Stärkung der Art-, Pi- und AufklTr geben. Warum verschläft man hier eigentlich noch immer die HFla?!
Für mich sieht das eher nach Wunschliste aus, denn auch ein sechstes PzBtl wird aufgeführt…
@ Georg
Die SaZ, die ihren BFD Anspruch erst nach der Dienstzeit nehmen, müssten so behandelt werden , wie im Reformbegleitgesetz festgelegt. Also durchaus Vorteile.
Im anderen Thread hatte ich schon versucht den Pferdefuß der Aktion deutlich zu machen:
Man kommuniziert Freiwilligkeit bei der Verlängerung der Dienstzeit für Berufssoldaten, obwohl jeder weiß, dass bei der Motivationslage der Soldatinnen und Soldaten mit Freiwilligkeit niemals die erforderlichen Zahlen erreicht werden können. Jeder kann sich ausmalen, welche Form von Freiwilligkeit ohne zusätzlichen Anreiz da in den Köpfen ist. Da ist es praktisch, wenn man den § 44 Abs 2 Soldatengesetz hat.
Immerhin hat man nun die Neuausrichtung ziemlich komplett konkludent als Unfug qualifiziert. Ich habe Ende letzten Jahres noch einen Generalleutnant aus dem Bereich Planung bei einer politischen Veranstaltung in Bonn sagen hören:“ …wir haben die beste Bundeswehr, die wir je hatten..“ Ich nehme an, der geht jetzt heim.
@ Flieger 99
Danke für den Hinweis. Es ist eines der üblichen Luftschlösser, die seit der Neuausrichtung sehr in Mode gekommen sind. Können Sie irgendwo die Antwort auf die Frage „wie?“ finden?
@chris
Ich sehe ihr Problem – allerdings hat die Marine ja nicht explizit diese EInheit angefordert. Die Auswahl hat das Heer getroffen – anscheinend nicht so glücklich. Vielleicht wollte man aber auch bei so einer Kooperation kein Risiko eingehen.
„Hüben wie drüben reib isch mir die Augen und kratz mir den Kopp“
@ Tw
Gibt es Morgen einen A400M Beerdigungsthread?
@ Nur 2 Cent : Danke für den link.
Da sehe ich dann aktuell ca. 70000 Zivilbeschäftigte bei einer Zielgröße von 56000. Die zusätzlichen Stellen jetzt braucht man also wohl nur strukturell, damit man weniger ‚abschmelzen‘ muss, oder ?
TWP InfoPakett Meilenstein: „Schaffung einer Gemeinsamen deutsch-niederländischen Militärischen Seeverlegefähigkeit“ – sollte das nicht eher „….niederländisch-deutsche Militärischen Seeverlegefähigkeit“ heißen?
Ich finde, dass die Grafik des Bundeswehrverbandes eigentlich mehr Fragen als Antworten aufwirft. Ob das Heer dringend eine neue Pionierbrückenkompanie oder das Special Operations Component Command mehr Führungsunterstützer braucht, kann ich nicht beurteilen. Andere Sachen wie die rund 650 Dienstposten für die Agenda Attraktivität oder 400 zivile Stellen zur Ausbildungsunterstützung erscheinen mir da auf den ersten Blick erstmal fragwürdig.
Manche der Aufstockungen sind wegen Gesetztesänderungen dringend notwendig, zB die 600 Feuerwehrleute aufgrund der geänderten Gesetzeslage.Warum man 1300 neue Soldaten braucht, um die AZR administrativ umzusetzen, erschließt sich mir aber auch nicht direkt. Ebenso die 900 Beamten zum Liegendschaftsbetrieb. Spannend sind auch die 100 Dienstposten für Hafenwächter. Bekommen die Fregatten jetzt mehr Personal mit, speziell für die Hafenwache? Oder ist das eine neue Sicherungskompanie?
Überraschend finde ich noch die 290 Mann für ein neues Panzerbattaillon. Das sind eigentlich zu wenige und man sich ausgerechnet in diesem symbolträchtigen Bereich so verstärkt, würde man das doch prominenter kundtun. Übrigens habe ich die militärischen Dienstposten auf der Liste mal zusammengezählt,, ich komme auf rund 12.300 (Tippfehler beim rechnen um die Uhrzeit nicht ausgeschlossen). Passt ungefäh mit den 14.300 „neuen“ Stellen, von denen 2.300 ja eh nicht besetzt werden sollen.
@Perikles71
Ebenso die 900 Beamten zum Liegendschaftsbetrieb. Absolut vermeidbar. Nach über 10 Jahren werden immer noch Doppelstrukturen auf.- statt abgebaut. Um Geld zu sparen soll die BIMA alleine die Aufgaben für den Liegenschaftsbetrieb übernehmen.Milliarden von Mieteinnahmen als Eigentümer sprechen dafür. Ein bereinigter Verteidigungshaushalt ist für weitere Aufgaben dringend erforderlich.
@Perikles71 11.Mai 2016 – 01:36
Stimmt meine Nachrechnung der DBwV-Liste ergab ebenfalls knapp 12.300 militärische Dienstposten.
D.h. die vom DBwV veröffentliche Aufstellung ist wohl eher die Wunschliste. Die Diskussion hierüber ist dann eher theoretischer Natur.
Spannend wäre – wie andere Kommentaren bereits anmerkten – die reale 7000er Dienstpostenliste zu sehen.
Viele „boots on the ground“ sehe ich bei der Wunschliste des DBwV allerdings nicht, Kampfunterstützer einige, aber ein großer Wurf ist es nicht.