„Es ist Zeit für die Bundeswehr, wieder zu wachsen“ (Neufassung)
Erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges soll die Bundeswehr nicht weiter verkleinert werden, sondern zusätzliche Soldaten bekommen. Die Zeit des Schrumpfens sei vorbei, es ist Zeit für die Bundeswehr, wieder zu wachsen, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am (heutigen) Dienstag in Berlin. Planerisch sind für die Jahre bis 2023 insgesamt rund 14.300 neue militärische Dienstposten vorgesehen – allerdings soll ein Teil davon aus dem bestehenden Personal gewonnen werden, vor allem durch Umorganisation. Tatsächlich soll die Personalstärke der Truppe in den nächsten fünf Jahren um rund 7.000 Soldatinnen und Soldaten steigen. Und auch das nur unter der Voraussetzung, dass bis zum Jahresende die bislang angepeilte Zahl von 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten tatsächlich erreicht wird. Derzeit sind es fast 3.000 weniger.
Das Statement von der Leyens dazu:
Im Detail liegt dem neuen Personalkonzept, von der Ministerin als Trendwende bezeichnet, eine komplexe Berechnung zu Grunde:
• Die derzeitige – theoretische – Personalstruktur der Bundeswehr beträgt 185.000 Soldaten, davon – wiederum theoretisch – 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten und 12.500 Freiwillig Wehrdienst Leistenden (FWDL). Von den FWDL haben 5.000 als so genannte FWDL fix einen zugeordneten Dienstposten, 7.500 nicht (FWDL flex). Hinzu kommen 2.500 eingeplante Reservisten. Und eine Planung von 56.000 zivilen Beschäftigten.
• Der prognostizierte Mehrbedarf aufgrund der zunehmenden Zahl von Auslandseinsätzen und der stärkeren NATO-Verpflichtungen vor allem an der Ostflanke des Bündnisses beträgt nach Angaben aus dem Ministerium 14.300 militärische Stellen und 4.400 zivile Stellen bis 2023.
• Die genannten zusätzlichen militärischen Stellen ab 2017 bis 2023 setzen voraus, dass die derzeit geltende Planungszahl für die Berufs- und Zeitsoldaten, also 170.000, bis Ende 2016 erreicht wird, die zusätzlichen Stellen kommen oben drauf.
• Aber: 5.000 militärische Dienstposten sollen aus dem Bestandspersonal gewonnen werden, also aus den Soldaten, die jetzt schon da sind. Dafür sollen 1.500 Stellen durch Binnenoptimierung erreicht werden – zum Beispiel mit Soldaten, die als ausscheidende Zeitsoldaten den ihnen zustehenden Berufsförderungsdienst nach dem Ausscheiden wahrnehmen, nicht vorher. Außerdem werden von den FWDL-flex-Stellen 3.500 auf feste Dienstposten gesetzt, also zu FWDL fix.
• 7.000 zusätzliche militärische Dienststellen werden durch neu eingestellte Soldatinnen und Soldaten besetzt – und durch bereits dienende Soldaten, die ihre Dienstzeit freiwillig verlängern. Dafür soll es die Möglichkeit geben, die so genannte besondere Altersgrenze zu überschreiten, also über das für den jeweiligen Dienstgrad übliche Pensionsalter hinaus in der Bundeswehr zu bleiben. An eine gesetzliche Änderung ist nicht gedacht, da diese Altersgrenze ohnehin per Gesetz in den kommenden Jahren weiter angehoben wird.
• Rund 2.300 der als nötig erachteten militärischen Stellen können nach derzeitiger Planung nicht besetzt werden.
Das heißt unter dem Strich: Tatsächlich wird die Bundeswehr maximal um die 7.000 militärischen Dienstposten wachsen – also nach derzeitiger Planung nicht größer werden als 192.000. Und auch das nur unter der Voraussetzung, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. (Für die zivilen Dienstposten sieht es etwas einfacher aus: Da dürften, so heißt es im Ministerium, alle benötigten 4.400 Stellen schlicht durch Neueinstellungen besetzt werden können.)
Die geplant 14.300 neuen Stellen (faktisch werden es ja wohl weniger werden) sollen unter anderem folgenden Bereichen zugute kommen:
• Dem neu aufzustellenden Bereich Cyber- und Informationsraum
• Dem Sanitätsdienst, der allein für die Sanitätsversorgung in laufenden Einsätzen 500 zusätzliche Stellen erhalten soll
• Einer verbesserten maritimen Komponente in Zusammenarbeit mit den Niederlanden – dafür soll das Seebataillon eine zusätzliche Boardingkompanie erhalten
• Zusätzliches Personal soll das Mehrbesatzungskonzept der Marine, d.h. mehrere Mannschaften für ein Schiff oder Boot, verstärken
• Die Luftwaffe bekommt Personal für einen zweiten Lufttransportstützpunkt (bislang hat sie nur die Möglichkeit, einen zu betreiben)
• Ebenfalls für die Luftwaffe werden, allerdings erst am 2021, zusätzliche Soldaten für die FlaRak-Truppe eingeplant
• Im Hinblick auf die stärkere Nutzung von Drohnen wird es zusätzliches Personal wie Piloten, Payload-Operators, aber auch Luftbildauswerter geben (der bevorstehende Einsatz in Mali hat die Lücken sehr augenfällig gemacht)
• Das Heer bekommt eine zusätzliche Pionierbrückenkompanie
• Die Spezialkräfte von Heer und Marine werden verstärkt, unter anderem erhält das Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw rund 160 zusätzliche Unterstützungskräfte, die eine Verbesserung der Autarkie bei Einsätzen erreichen sollen – zum Beispiel Koordination für Feuerunterstützung und Close Air Support und Kommunikation. (Bei den Kommandosoldaten des KSK, über Jahre immer ein Besetzungsproblem, sind die Kompanien derzeit zu 85 Prozent besetzt, was aber weniger an Interessenten als an den Auswahlkriterien liegt.)
Insgesamt sollen die zusätzlichen Stellen allen Teilstreitkräften und Organisationsbereichen zugute kommen; da wird man die Details noch abwarten müssen.
Mit dem atmenden Personalkörper, den die Ministerin ankündigte, soll künftig auch die bislang fixe Personalobergrenze der Vergangenheit angehören: Ein Personalboard, analog zum bereits bestehenden Rüstungsboard, soll ab 2017 jährlich einen Personalbedarf für die nächsten fünf Jahre festlegen. Ob und wie viel davon dann genehmigt wird, ist vor allem eine Frage des Haushalts – also des Finanzministers und dann des Bundestages.
Allerdings, so heißt es aus dem Ministerium, seien die zusätzlichen Kosten vorerst überschaubar: Für 2017, also das erste Jahr der Personalplanung neuer Art, gehen die Ministerialen von 90 Millionen Euro Mehrkosten aus. Selbst 2020 würden die jetzt absehbaren zusätzlichen Personalkosten nur drei Prozent der gesamten Personalkosten ausmachen.
Da ist, bislang, aber noch nicht die schon absehbare Besoldungssteigerung drin. Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst, vor kurzem ausgehandelt, wird für die Bundeswehr Mehrkosten von 288 Millionen Euro in diesem Jahr bedeuten – die allerdings 2016 im – gesonderten – Einzelplan 60 enthalten sind und nicht aus dem Verteidigungshaushalt bezahlt werden müssen. Im kommenden Jahr sieht das anderes aus: Gut 670 Millionen Euro kostet die Besoldungserhöhung, und die kommt dann voll aus dem Verteidigungsetat.
Nachtrag: Die Planungen, wo neues Personal eingesetzt werden soll, hat der Deutsche Bundeswehrverband in einer übersichtlichen Grafik veröffentlicht. Da steht keine Quellenangabe dabei; ich würde mal vermuten, dass das keine Eigenarbeit des Verbandes war…
(Klick macht größer; danke für den Leserhinweis.)
Hans Dampf | 12. Mai 2016 – 6:43:
„Wie wäre es denn damit, meine ernst gemeinte Frage zu beantworten? Ihre Einschätzung zu meinem Erfahrungsschatz bleibt Ihnen ja unbenommen, umso sinnfälliger wäre eine Antwort gewesen. Schade.“
Ja, die Antwort bin ich Ihnen schuldig geblieben – das ist nicht o.k.
Die erhobene Forderung zielt darauf, alle Truppenkörper der Verbandsebene materiell und personell so auszustatten, dass diese über eine vollumfängliche (Führungsgrundgebiete (FGG)) und durchhaltefähige (verlege-/schichtfähig 24/7) Einrichtung zur Führung im Einsatz verfügen.
Materiell bedeutet in erster Linie die Verfügbarkeit der notwendigen Führungsmittel und Gefechtsstandfahrzeuge im Verband.
Personell bedeutet die Befähigung, im Verband aufbauorganisatorisch über einen Personalbestand zu verfügen bzw. diesen aktivieren zu können, welcher den Gefechtsstand führungs- und staffelfähig betreiben kann.
Stab = Arbeitsmuskel des Kommandeurs; Teil der Grundgliederung nach FGG.
Gefechtsstand = Führungseinrichtung des Verbandes; Teil der Einsatzgliederung.
Der Stab setzt sich personell aus den Offizieren des Stabes (dem Kommandeur unmittelbar unterstellt) sowie den Unteroffizieren und Mannschaften der Teileinheiten S1 bis S… (dem Chef der StKp/StBttr/StQuartier oder dergl. unterstellt) zusammen. Um zum einem Gefechtsstand aufwachsen zu können, bedarf es weiteren Führungs- und Unterstützungspersonales sowie der o.g. Führungsmittel und Gefechtsstanfahrzeuge aus der StKp/… Und die sind bislang nicht vollumfänglich ausgeplant oder vorhanden.
Soweit zu Ihrer Frage
„Achja: in anderen Ländern (GBR, FRA) gehört die HFla zur ArtTr…“
Wir – Stab und Bereich Weiterentwicklung des AusbZ HFlaTr – haben 2010 eine Menge Papier schwarz gemacht, um unsere Fähigkeit an die Artillerie zu übergeben. Der GenArt war voll einverstanden, denn seine TrG wäre breiter aufgestellt gewesen: Neben PzArt und RakArt hätte es dann noch die FlaArt gegeben. Dafür sprachen noch X weitere Gründe – dies auszuführen reicht der Raum hier nicht zu. Aber da führte kein Weg hin – der Fla-Hubschrauber-Deal war abgemacht.
Stattdessen hat man den PzGren und der Inf die Steilfeuerkomponente weggenommen und der Art zugeschlagen.
Hans Schommer
@Hans Schommer:
„Stattdessen hat man den PzGren und der Inf die Steilfeuerkomponente weggenommen und der Art zugeschlagen.“
Die PzGren haben schon seit 10 Jahren keine Mörser mehr (im Rahmen der sog. Transformation der Bundeswehr) und die Inf hat (noch) die 120mm Tampella. Lediglich die Mörserkampfsysteme kamen zur Artillerie – in Zweitrolle (die Systeme sollten halt in Nutzung sein…).
Was ist ES&T bericht das man schon Ari über 100 km in der Entwicklung ist
und auch Flak Fahrbares
Ist das schon wieder Veraltet
Memoria | 12. Mai 2016 – 18:16:
„Die PzGren haben schon seit 10 Jahren keine Mörser mehr (im Rahmen der sog. Transformation der Bundeswehr) und die Inf hat (noch) die 120mm Tampella. Lediglich die Mörserkampfsysteme kamen zur Artillerie – in Zweitrolle (die Systeme sollten halt in Nutzung sein…).“
Ja, stimmt. Die von mir gewählte Formulierung „Stattdessen hat man …“ ist Unsinn, denn sie impliziert einen temporären und ursächlichen Zusammenhang der Entscheidungen, den es auch m.W. nicht gab. Der Schuss zielte auf den strukturellen Irrsinn, einerseits die Flugabwehr der Landstreitkräfte im Nah- und Nächstbereich nicht der Artillerie zu übertragen, andererseits aber die Steilfeuerkomponente der PzGren und der Infanterie der Artillerie zu übertragen. Zwei „verschiedene Paar Schuhe“, die m.E. jedoch unisono den strukturellen Fehlentscheidungen zuzurechnen sind.
Hans Schommer
@Memoria
Die modernisierten 120-mm-R-Mörser sollen noch bis mindestens 2020 in den Mörserzügen verbleiben. Laut ES&T 04’2016 wurde der 60-mm-Mörser in Zweitfunktion als Nachfolger ausgewählt. Einführung ab 2020. Mehr Info’s leider nicht vorhanden.
Man braucht wirklich 4 Jahre, um ein paar leichte Mörser einzuführen??
Interessanterweise überlegt die British Army gerade, ob sie ihrer 60mm Mörser ausmustern wird.
@Ziethen
So wie es aussieht bleiben am Ende des Jahres ja wieder ein paar Euro’s übrig.
Labacco | 12. Mai 2016 – 21:46
Leider weil keiner den Durchblick hat was abgerufen wird und was nicht kommt und Übrig bleibt
@ all zum (Unter-) Thema Mörser 120mm Tampella: Wo außer bei der Gebirgstruppe sind die denn noch operativ einsetzbar (also nicht TrÜbPl und WTD) und somit in der Grundgliederung mit Bedienungen personell untersetzt vorhanden?
Hans Schommer
Nochmal weg von irgendwelchem Material (ist ja OT hier):
Die Presseresonanz der Vorschläge war sehr positiv.
Mal sehen was sich davon im nächstem HH findet (die Vorschläge müssten seit 4 Wochen im BMF liegen) und wann es beim REALEN Personalbestand zu einer Trendwende kommt.
Mörser ist Ari des Btl
Ari sollte der Brig sein
Mit STF ist wieder das möglich was im 2ten Wk gab mit der Heeresart wo man Div Ari mit der Heeres Ari zu einem Groß Ariverband wurde so kann man Jetzt die Mörser mit der Art Btl zu einem Groß System Verschmelzen deshalb braucht die PzGren wieder Mörser
Den im Kalten Krieg 2.0 kann das Btl selbst zu Not ihre Mörser einsetzten wen die Brig nicht ihre zu Verfügung stellen kann
Das Btl hat die Möglichkeit ihre Mörser Komplet an eine Kp zu stellen oder in 2 kp Verteilen
Die Brig könnte wenn sie Ari hätte entscheiden ihre Ari einem Spez Btl zu Verfügung zu stell oder Übergeordnet Einzu setzten
@Peter Paulschick
Das ist eine Frage der Perspektive. Wenn man, wie ich, davon ausgeht, dass die Personalführung eines der wesentlichen Probleme hinsichtlich der Reformumsetzung und auch der Atraktivität ist, dann ist die Frage nicht mehr, ob man noch eine Baustelle aufmachen sollte, sondern vielmehr: ob es sich lohnt, woanders fortzufahren, bevor man da nicht aufgeräumt hat.
Wie gesagt, einfach mehr Stellen in den Plan zu schreiben wird nichts bringen, wenn diese weiterhin nicht gefüllt werden können.
Widersinn BAPersBw: Mit Auflösung von Bereichen wie HFla hat man teilweise Personal auf durchaus hinterfragenswerte Art und Weise umgeparkt, weil man mit diesem bei den zuständigen Personalern grade nichts anfangen konnte. Gleichzeitig gab es woanders akuten Mangel.
TSK/Truppengattungsübergreifender Austausch mag manchem befremdlich vorkommen, aber wenn ein Heeresoffizier in der SKB Luftwaffe und Marine führen kann, warum dann auch nicht auf einem originären DP der Luftwaffe? (Und umgekehrt) Trotzdem werden Fachleute lieber auf Querschnittsdienstposten gesetzt, weil man dann nicht framdbesetzen muss, statt sie zielführend und sinnvoll einzusetzen. Gleichzeitig postuliert man einen Fachkräftemangel, der ob solcher Aktionen zu hinterfragen ist.
Da sich die Kommentatoren hier weitestgehend einig sind, dass das Qualifizierte Personal ‚draußen‘ derzeit weder ein übermäßiges Interesse haben dürfte, noch im Übermaß verfügbar ist, wäre die ‚Binnenoptimierung‘ wohl der derzeit sinnvollste Ansatz Personal dorthin zu bringen wo es gebraucht wird.
Traurigerweise hat das BAPersBw ja genau dies im Leitsatz ausgelobt (die richtigen Leute zur richtigen Zeit auf den richtigen DP zu bringen) – leider hat den Satz im BAPersBw wohl die Masse nicht verstanden, denn dort arbeitet man eher nach dem Motto „den am wenigstens falschen aus meinem Personalportfolio auf den am dringensten zu besetzenden DP in meiner Zuständigkeit zu bringen“.
Ich nenne so etwas missbräuchliche Verwendung von Personal – wie der Bundesrechnungshof so etwas nennt, wenn man mit Prämien Spezialisten anwerben muss, kann man sich ausrechnen…
Und genau deswegen halte ich einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel in der Personalführung für essenziell – was bringt es schon, mehr Personal zu gewinnen, wenn man eh nicht damit umgehen kann?
@ Kerveros
Treffer Zielmitte!
Und die Bundeswehr hat im eigenen Bereich Spezialisten für Personalführung (Studiengang an der HSU-HH)! Nur werden diese Kameraden, die die Tools der modernen Personalführung kennen, eben nicht dort eingesetzt. Sind ja nur dumme DiplPäds… Stattdessen iGler die an ihrer Karriere feilen können.
@EloKa
Ich wäre auch schon mit weniger zufrieden gewesen, zum Beispiel wenn Personalführer mal SAP gelesen hätten, statt mit fehlerhaften Exceltabellen ihrer Vorvorvorgänger zu arbeiten oder die Stehzeit mancher Personalführer nicht unter zwei Jahren betragen würde…
Der Grund, warum ich nicht mehr Soldat bin ist weder Einsatzbelastung, noch generelle Berufsunzufriedenheit noch die Attraktivität der Privatwirtschaft – sondern einzig die Tatsache, dass das Maß an Widersinn im BAPersBw meine Toleranzschwellen dauerhaft erheblich überschritten hat…
Gag am Rande: nachdem ich ja in mehr als einer Hinsicht als ‚Mangelpersonal‘ gegolten haben dürfte – hat der Grund meiner Kündigung das BAPersBw jemadnen im BAPersBw interessiert? Nicht wirklich… man interessiert sich zwar dafür, warum FWDLer nicht bleiben – bei den Langzeitdienern scheint es aber hinreichend uninteressant zu sein.
@T.W. das würde mich zu der Frage zurückbringen, ob Ihnen das BMVg eine Kündigungstatistik von BS der letzten Jahre liefern könnte (idealerweise unter Berücksichtigung des StruktAnpGes) und der Gründe, warum Leute gegangen sind… wäre sicherlich mal interessanter Stoff ;)
Passend zum Thema Personal, ein Artikels auf Welt.de: „warum Millionen deutsche den falschen Job haben“
Personal das Thema der Zukunft, da in der Wirtschaft erkannt wird das die Ressource Mensch endlich ist. Also brauchen wir bei der bw nur noch 20 Jahre warten bis der Trend bei uns ankommt…
@EloKa
Genau bei diesem Artikel habe ich heute früh auch geschmunzelt.
Ein diesbezüglicher Betrachtungsansatz geht dem BAPersBw ja völlig ab: erhebliche Potenzialveränderungen in Bezug auf die Perspektive. Bei Stabsoffizieren wird zwar grundsätzlich regelmäßig neu betrachtet..da ist die Datenbasis aber im Prinzip rein die Beurteilung und keine neue Potenzialanalyse, bei Portepisten ist der Ofen eh aus, wenn sie nicht rechtzeitig auf der Überholspur sind.
Im Zivilleben schleppen große Firmen regelmäßig ihr Personal auch mal in externe Assesmentcenter und lassen sich etwas zum Thema ungenutzte Potenziale des Personals erzählen.
@ Kerveros 10:20 und T.W.
Die Liste sollte nicht nur die Kündigungen umfassen, sondern alle BS (insbesondere im Bereich der StOffz), die die Bundeswehr vor Erreichen der Altersgrenze erfolgreich verlassen konnten / durften / wollten (Regelung des Altersbandes mal ausgenommen).
Beispiele: DU Verfahren / Wechsel in andere Bundesbehörden / Wechsel innerhalb des öffentlichen Dienstes / Beurlaubung; in der Regel alles auf Betreiben des Betroffenen, sicher nicht durch BAPers angeschoben. Das dürfte die Zahlen nochmals in die Höhe treiben. Das ist auch hier sicher wieder der klassische Brain-Drain.
@NoName
Bis auf das DU Verfahren sollten die anderen Optionen eigentlich im Rahmen StruktAnpGes mit abgedeckt sein, aber sie haben Recht, sollte man alles mit erfassen.
Und dann die Tendenz über die letzten 20 Jahre aufzeigen.
Gegebenenfalls kann ja mal Politiker wie Herrn van Aken anschreiben… der ist für derlei Nachfragen ja durchaus bekannt.
Wie läuft denn die Personalführung des höheren Dienstes (um einmal beim Beispiel der Stabsoffiziere zu bleiben) bei anderen BOS ab? Und wie in der freien Wirtschaft? Ich höre immer wieder „Personalführung bei der Bundeswehr: doof“. Aber wie es konkret (!) besser – unter besonderer Berücksichtigung des besonderen, verfassungsmäßigen Auftrags – aussehen soll, habe ich noch nicht gehört. Es geht mir ums System, nicht um die mangelhafte Umsetzung…
@Hans Dampf:
Im Sonstigen öffentlichen Dienst ist das relativ einfach: der gemeine Beamte muss sich bewerben um weiter zukommen. Da wird auf Basis seiner Qualifikationen geprüft. Mal abgesehen von der Trennung zwischen Verwaltung und technischen Besteht dort durchaus Flexibilität.
In dem Teil der Wirtschaft, den ich kenne, läuft eh viel über Headhunter und persönliche Kontakte: man kennt jemanden der für einen Job geeignet ist und versucht ihn dafür zu werben.
Wenn Sie beim Bund Informatiker in Uniform sind, aber als Artillerist eingekauft wurden und die Artillerei meint sie zu brauchen… ja dann bleiben sie eben Artillerist.
Die Bedarfsabwägung zwischen IT und Artillerie, wie auch die Betrachtung Ihrer persönlichen Wünsche endet dann regelmäßig beim Veto ihres Personalführers. Wen interessiert schon das Gesamtbild, wenn man Stellen im eigenen Bereich zu stopfen hat?
Die Bundeswehr hat zumindest in der Luftwaffe da mal eine interessante Alternative im Bereich Unterstützungsleistungen STF angedacht und wollte Fähigkeiten ‚taggen‘, d.h. Leute waren im ‚pool‘ und sollten bei Bedarf für die Unterstützung in der Spezialfähigkeit herangezogen werden, egal, wo sie grade eigentlich saßen.
Die Tatsache, das ein General da dringenden Bedarf postulierte, man aber die Leute im Pool nichtmal abgefragt hatte, lässt mich dann wieder an der Umsetzung zweifeln. (Auch da hätte es nämlich Freiwillige gegeben, die die Stelle durchaus sofort besetzt hätten)
Übergreifendes Fähigkeitsmanagement halt. Da sind wir dann auch wieder beim Thema SAP – was in SAP nicht mit der richtigen Kodierung steht existiert nicht. Sofern die Daten denn überhaupt ‚auf Stand‘ gepflegt sind.
@ Kerveros
Ich denke, die Tendenz wäre tatsächlich eine sehr aufschlußreiche Information. Meine persönliche Erfahrung in den letzten 21 Jahren läßt mich da eine Abstimmung mit den Füßen erwarten. Schließlich gibt es immer mehr Möglichkeiten, das Ganze mit „Netz und doppelten Boden“ durchzuziehen. War man vor Jahren noch auf eine sehr gut bezahlte Stelle in der freien Wirtschaft zwingend angewiesen, gibt es mittlerweile durchaus gangbare Wege, die einen nicht ins finanzielle Abseits drängen.
@NoName:
Das ist die eine Seite der Medaille. Dazu kommt aber insbesondere auch der gestiegene Leidensdruck durch die Reformen (Umstrukturierungen, Standortauflösungen) mit der einhergehenden Mehrbelastung, Unsicherheit und Einsatzbelastung.
Insofern ist die Frage nach dem StrukturAnpGes nur bedingt aussagekräftig weil bzgl der Leute die Frage offen bleibt, wer von denen ggf. auch nach 46(3) gegangen wäre.
Die wird das BMVg aber kaum beantworten können, da ich mal schwer davon ausgehe, dass eine entsprechende Befragung der Leute hinsichtlich der Gründe des Ausscheidens nicht erfolgt ist.
Ganz kann das aber nicht sein den Bw Kauft weitere IVECO
und Plant für 2018 DINGO( 2 oder HD )oder GFF4
wenn das mit den Dingo stimmen würde würden die alten wohl Umgebaut
MARAP der hat in Afg zu wenig Schutz
IED Team behalten Mal ihre MARAP und die NG soll auch welche bekommen
und man kauft sich mit dem rest ihre verbündete die ersatz teil bei den USA kaufen werden
Beim Studium (ohne Studiert zu haben) der oben aufgeführten Tabelle kann ich wieder einmal nur noch den Kopf schütteln!
Die sogenannten „Leuchturmprojekte“ werden den Streitkräften so richtig Vorschub in der Landesverteidigung bringen….insbesondere die 1000+ Dienstposten für die Einführung/Unterstützung der EUAZR und die enorme Anzahl an Zuwachs „Boots on the ground“, lassen mich deutlich besser einschlafen….
unseren „potenziellen Bedrohern“ wird es eher den Schlaf rauben!
@ Hans Schommer:
Bzgl. des Einsatzes (und dem Vorhanden-sein) der 120mm Mörser…
Diese Systeme finden in den schweren Kompanien der FschJgRgt 26 + 31 sowie der JgBtle Verwendung.
MkG
Simulant
„Berlin direkt“ beim ZDF (Mediathekt) war klug gemacht: MdB Arnold und DBwV stellen die Finanzierbarkeit der Trendwenden zurecht in Frage. Irgendwie war es ein guter Bericht, der die Inszenierung seitens vdL beschreibt und nach den Haushaltsmitteln dafür fragt – ohne Antwort.
http://www.zdf.de/berlin-direkt/berlin-direkt-5988416.html
@FK70:
Vielen Dank für den Hinweis.
Sehr treffender Bericht an prominenter Stelle.
Man kann nur hoffen, dass dies bald der mediale „Mainstream“ wird und auch andere in der Berichterstattung nicht nur die immer gleichen Ankündigungen und Parolen wiederholen, sondern auf die Realitäten beim Haushalt schauen. Denn ohne Moos nix los.
@ Memoria: sollte es mal zum Faktencheck kommen, dann GUTE NACHT BMVg.
Thema Faktencheck:
Keine Sorge, alles ist gut! – http://goo.gl/HEx634
Wo wir beim nächsten Thema sind, wann wird denn mal eine der zahlreichen Gelegenheiten genutzt um die EUBG einzusetzen?
Sonst verbrauchen solche Kontingente nur unnötig Ressourcen…
Hannoversche Allgemeine Zeitung:
Aufstockung der Bundeswehr zieht sich hin
Die geplante Aufstockung der Bundeswehr wird sich nach internen Berechnungen der Bundesregierung länger hinziehen als bislang bekannt. Dies ergibt sich aus einem vertraulichen „Meilensteinplan“ des Verteidigungsministeriums, der den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vorliegt.
@MH
Ich will ja nix sagen, aber wenn ich den Bericht des Redaktionsnetzwerks zu dem Meilensteinplan lese… kommt mir das beim Blick auf die Grafik oben irgendwie bekannt vor ;-)
So lange es nicht einmal genügend IT-Ausstattung (einfache APCs) gibt brauchen wir uns über mehr Personal gar nicht zu unterhalten.